olli hat geschrieben:(17 Mar 2021, 15:43)
Ihr verlinkter Artikel spricht auch die sogenannte "Werte-Union" an. Das Friedrich Merz Abgeordneter und gleichzeitig Lobbyist für einen amerikanischen Hedge-Fond ist wird leider auch nicht hinterfragt. Ich unterstelle mal das die Interessen von Merz eher vom Hedge-Fond getrieben sind. Reinste Klientel-Politik die sich mit der Verpflichtung eines Abgeordneten die Interessen aller Bürger zu vertreten nicht zu vereinbaren sind.
Ja, ist mir auch aufgefallen, dass nun im Affairenreigen zum ersten Mal die Werte-Union aufploppt. Was den lieben Merz betrifft ..der klagte schon vor Jahren gegen die Veröffentlichung von Nebeneinkünften und belästigt den Linken di Masi mit Anträgen zur Unterlassung, wenn der aus seinem politischen Lebenslauf twittert. Nun wurde entschieden, dass es keine einstweilige Verfügung gegen di Masi zu Gunsten von Merz gibt.
Das Beraterfirmen-Unwesen ist nochmal ein ganz eigenes Thema, das mE mal komplett aufgerollt gehört.
Es kommen so einige interessante Verflechtungen und Interessenkonflikte ans Licht. Und im Grunde muss man froh sein, dass nun endlich im Namen der Transparenz und Korruptionstransparenz tiefer gebohrt wird und dass die Union in ihrer aktuellen Krise, nicht in der Lage ist, die gleichen Mengen Sand ins Getriebe zu streuen wie bisher.
(..)Ein anderes Thema ist der Verein "Wirtschaftsrat der CDU", der auf Parteivorstandsebene mitspricht, obwohl es sich um eine Interessensgruppe von Unternehmern handelt und nicht um eine Parteigliederung.
Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, darf Vereinschefin Astrid Hamker, die Co-Eignerin der Unternehmensgruppe Piepenbrock ist, qua Amt als "ständiger Gast" an den CDU-Vorstandssitzungen teilnehmen. Das ist zwar offiziell und bekannt, wird aber im Zusammenhang mit den jüngsten Affären um Maskenbeschaffung und Aserbaidschan-Lobbyismus in neuem Licht bewertet.
Am Montag, als das Parteigremium unter anderem einen neuen Verhaltenskodex beschloss, um in der Maskenaffäre aus der Defensive herauszukommen, war Hamker dem Bericht zufolge ebenfalls dabei. Sie habe den Teilnehmern mitgeteilt, dass sie aus der Wirtschaft höre, dass viele sich Richtung FDP orientieren würden, wenn die CDU sich nicht auf ihren Markenkern Wirtschaft besinne. "Ein Lobbyverband mit Sitz im Parteivorstand ist ein Unding", sagt deshalb Christina Deckwirth, Sprecherin von Lobbycontrol, der "Süddeutschen Zeitung". Der Wirtschaftsrat stehe "für einseitigen Lobbyismus im Machtzentrum der CDU".
Der Verein warf den Lobbyismus-Vorwurf entschieden zurück. Er stelle der CDU die Expertise seiner Mitglieder zur Verfügung. Vize-Präsident des Vereins ist Friedrich Merz, der bis vor einem Jahr Aufsichtsrat des Vermögensverwalters Blackrock Deutschland war. Weitere Präsidiumsmitglieder sind Miteigentümer oder Vorstände von Schwergewichten wie Eon, SAP, die Würth-Gruppe, der Warburg-Bank oder Villeroy & Boch.
Im Vereinspräsidium sitzt auch Hugo Fiege, der langjährige frühere Firmenchef der gleichnamigen Spedition. Das Unternehmen aus dem Nachbarwahlkreis von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat vor einem Jahr ohne Ausschreibung einen Auftrag in niedriger dreistelliger Millionenhöhe zur Maskenlogistik erhalten. Der Vorgang stößt bei der Opposition auf Argwohn.
https://www.n-tv.de/politik/Wirtschafts ... 30956.html