franzmannzini hat geschrieben:(02 Mar 2021, 21:14)
Regine Günther hat wieder was vorgelegt:
https://www.t-online.de/region/berlin/n ... annen.html
Auto nur noch für besser Verdienende.
Arbeitsplätze werden in Wohnnähe verschoben, sehr realistisch. Alternativ könnte ja Berlin eine Bürostadt werden, wo alle im Homeoffice arbeiten.
Vielleicht hat der Spuk ja 2021 ein Ende.
Autos sind kein Selbstzweck - auch wenn sich so mancher Deutsche so verhält.
Autos haben den Zweck, dass ich von A nach B komme. Es geht also nicht um das Auto, sondern um Mobilität.
In einigen größeren Städten braucht man heute schon eigentlich kein Auto mehr - schon gar nicht dauerhaft. Es fehlt der Parkplatz, es fehlen Straßen, es fehlt aber auch die Notwendigkeit.
Mit anderen Verkehrskonzepten kann man eine sehr gute Mobilität auch dann ermöglichen, wenn man nicht sein eigenes Auto die meiste Zeit auf einem Parkplatz stehen hat. Und in der wenigen Zeit, in der die Autos in den Innenstädten fahren, stehen sie meist noch im Stau....das hat wenig Effizienz.
Dass Arbeitsplätze dramatisch ins HomeOffice verschoben werden, ist eine der Lehren die man realistisch aus der Coronakrise ziehen kann. Dafür, dass so viele Arbeitnehmer plötzlich HomeOffice gemacht haben, ist erstaunlich wenig dramatisches passiert. Wenn ich heute auf meiner typischen Strecke von zu Hause zum Büro fahre, dann vermisse ich den Stau überhaupt nicht, der mich die letzten 20 Jahre täglich begleitet hat. Wir haben heute weniger Verkehr - und es könnte noch weniger sein, wenn die sonstigen Infrastrukturmängel endlich beseitigt würden.
Nach Corona wird es sicher auch wieder eine Gegenbewegung geben - aber man kann sich auch sicher sein, dass ein Teil der Arbeitsplätze dauerhaft zu einem höheren Anteil mit HomeOffice belegt sein werden.
Das hat Folgen, auch für die Notwendigkeit von Infrastrukturen wie Straßen, Brücken, Tunnels, Parkplätzen und vieles mehr - bis hin zur Notwendigkeit eigener Autos.
Die Menschen brauchen keine eigenen Autos - sie brauchen Mobilität. Das Geld für das eigene Auto kann man heute viel effektiver für andere Dinge einsetzen - insofern ist das Auto nur für besser Verdienende keine Bedrohung, sondern allenfalls vermögende Dekadenz.
Die Grünen setzen sich dafür ein, dass die Rahmenbedingungen so verändert werden, dass nicht nur in wenigen Großstadtlagen Mobilität kein eigenes Auto erfordert, sondern dass dies für weite Teile der Bevölkerung gilt - und das ohne Komforteinbußen. So richtig kann ich nicht erkennen, dass an dieser politischen Forderung wirklich grundsätzlich was falsch sein soll.
Die Idee, dass in Zukunft einfach nur jeder reich sein soll, ist zwar charmant - aber zu Ende gedacht nur billiger Sozialismus mit Armut für alle.