Parlamentswahl in Polen

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Re: Bis 2100 wird Polens Einwohnerzahl <20 Mio betragen

Beitrag von H2O »

Theophan hat geschrieben:(21 Jan 2021, 18:44)

Wieso vereinzelte Stimmen ? Das Einvernehmen wird allgemein positiv Bewertet.
Ja, das finde ich auch erfreulich. Nur fiel mir auf, daß alljährlich ein mächtiges Schauspiel den Sieg über den Deutschen Ritterorden in Erinnerung hält... praktisch eine polnische Sedanfeier. Und nun gibt es gottlob gelegentlich die Erinnerung an Zeiten, als es auch freundlichen Umgang miteinander gab.

Abgesehen davon, daß wir endlich auf eine gemeinsame Zukunft in freundlicher Zusammenarbeit hinarbeiten und diese unselige Vergangenheit ruhen lassen sollten. Mir schwebt eine herausgehobene Zusammenarbeit vor wie mit unseren französischen Freunden. Die geht nun so weit, daß der deutsche und der französische Außenminister gemeinsam nach Washington reisen, um mit den USA über die Zukunft der transatlantischen Beziehungen zu sprechen. So wie die Kanzlerin und der französische Präsident Hollande um russische Zurückhaltung in der Ukraine verhandelt haben.
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H2O
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

Heute kann ich von einer gemischten Lage in Polen berichten:

1. Das verschärfte Abtreibungsgesetz ist nun rechtsgültig und damit anwendbar.
2. Brandenburg hat der Wojewodschaft Mazowien Krankenhausausrüstungen geschenkt.
3. Sachsen hat der Wojewodschaft Lublin Krankenhausausrüstungen gespendet
  • 1.
    Nun darf eine Abtreibung nicht mehr in Polen durchgeführt werden, außer bei Gefahr für Leib und Leben der werdenden Mutter und nach einer vor Gericht festgestellten Vergewaltigung. Wenn eine vorgeburtliche Untersuchung schwerste gesundheitliche Schäden am werdenden Menschen feststellt, dann ist das kein zulässiger Grund für einen Abbruch dieser Schwangerschaft.

    Mit dieser Regelung verfügt der polnisch Staat über die Körper und die Zukunft der Polinnen. Das führte zu offenen Demonstrationen, seit der Gesetzentwurf bekannt geworden war. Hat erst einmal alles nichts geholfen; das Gesetz ist nun rechtskräftig geworden.

    Die Folge wird sein, daß so manche junge Frau oder Familienmutter mit einigen Kindern im Haushalt eine Reise nach Tschechien oder Deutschland antreten wird, um einer ihr unzumutbar erscheinenden Belastung durch ärztlich unterstützten Abbruch der unerwünschten oder äußerst unglücklichen Schwangerschaft zu entgehen. Und wer die Mittel für eine Reise mit diesem Zweck nicht aufbringen kann, der wird die seit Jahrhunderten üblichen Mittel von Quacksalbern und "weisen Frauen" anwenden, um diesem Schicksal zu entgehen... unter Lebensgefahr!

    Meine Vermutung: Dieses Gesetz wird so keinen Regierungswechsel in Polen überstehen; aber mit Wahlen ist erst in 3 Jahren zu rechnen. Wenigstens so lange wird dieser Krampf Recht und Gesetz sein.

    2.
    Nach Sachsen-Anhalt hat nun Brandenburg auf Anfrage seiner Partner-Wojewodschaft Mazowien Hilfsmittel für den Betrieb von medizinischen Einrichtungen gespendet: Beatmungsgerät, Desinfektionsmittel in Containern zu 1000 l, Gummihandschuhe, Atemmasken... alles, was man erst dann vermißt, wenn nichts davon verfügbar ist.

    Anerkennender Bericht in der Gazeta Wyborcza, und sehr dankbare Kommentare von Lesern in der online-Ausgabe der Gazeta Wyborcza. So wird dann allmählich Vertrauen und Zusammenarbeit der Menschen ohne häßliche Kommentare ewig-gestriger Kreise aufgebaut.

    Leider erinnere ich mich noch, daß Präsident Duda sich auf ein freundliches Hilfsangebot des Bundespräsidenten kalt abweisend äußerte. Was ist nur in diesen Mann gefahren?

    3.
    Das Bundesland Sachsen hat der Wojewodschaft Lublin auf Nachfrage ebenfalls Krankenhausausrüstung geschenkt; in etwa nach Art und Umfang vergleichbar mit der Spende Brandenburgs an Mazowien. Wenn die Regierung in Warschau unserem Bundespräsidenten die kalte Schulter zeigt... auf der Ebene der Bundesländer und der Wojewodschaften geht dann doch noch etwas. Die Menschen werden diese Hilfen dankbar zur Kenntnis nehmen.

    Und so ist es auch, wie die Leserkommentare der Gazeta Wyborcza zeigen.

    Ein Kommentar vermutet sehr erbost, daß die Regierung in Warschau die Hilfe wohlmso versteht, daß Sachsen sich die Wojewodschaft als neues Bundesland einverleiben möchte... Für den polnischen Präsidenten Duda hat dort wohl nicht jeder Mitbürger das notwendige Verständnis.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

Heute in der online-Ausgabe der Gazeta Wyborza:

Der Historiker Prof. Jan Grabowski (Jahrgang 1962; Absolvent der Jagiellonischen Universität Krakau) hat sich die Erforschung der Vernichtung der polnischen Juden durch die deutschen Nazibarbaren, und insbesondere die Mitwirkung der polnischen Bevölkerung an diesem Grauen zur Lebensaufgabe gemacht. Natürlich kann es nicht darum gehen, etwa die deutsche Verantwortung für dieses Menschheitsverbrechen zu mindern. Aber die deutsche Besatzungsmacht hat es verstanden, Teile der polnischen Bevölkerung in ihren Vernichtungsdienst zu stellen. Im Verlauf des Artikels werden ähnliche Beteiligungen niederländischer Mitbürger an Morden und Transporten niederländischer Juden angesprochen... was zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der zugehörigen Dokumente eine Welle von Scham und Erschütterung der bis dahin so selbstgerechten Niederländer ausgelöst hatte. Es ist zu hoffen, daß ähnliche Einsichten auch in Polen reifen.

Der Artikel "Pomagaliśmy Ǹiemcom zabijać Żydów" (Wir halfen den Deutschen die Juden zu ermorden") kommen erschütternde Einzelheiten zur Sprache. Die Nazis hatten es verstanden, im Generalgouvernement Polen eine polnische Polizeitruppe (an blauen Uniformen zu erkennen) auf zu stellen, die aufgrund der Ortskenntnisse Juden aufspüren konnte, die den Transporten in Vernichtungslager der Nazis entkommen waren. An dieser Jagd, verbunden mit Totschlag an Ort und Stelle, beteiligten sich aber auch ganz gewöhnliche Strolche vor Ort, die es im wesentlichen auf das Eigentum der Juden abgesehen hatten. Dazu gibt es schreckliche Bilder nach vollbrachtem Mord. Den Opfern wurden Schuhe und Oberbekleidung ausgezogen. Ein besonders grausiges Geschehen: Dem Opfer, einer jungen Frau, die erschöpft zusammengebrochen war, wurden in Gegenwart anderer Räuber von einem besonders primitiven Strolch mit einem Beil die Unterschenkel abgetrennt, um sich ihre sehr wertvollen Stiefel unbeschädigt aneignen zu können.

Derartige Raubmorde waren aber nicht in einem Landkreis zu berichten, sondern in mindestens 8 weiteren, mit denen sich der Forscher Grabowski befaßt hatte. Fast schon "normal" waren Plünderungsorgien in den Wohnungen der gefangenen und zur Vernichtung abtransportierten Juden.

Zu diesen Mordopfern hinzu kamen Juden, die die blaue Polizei nach erfolgreicher Jagd und Ausplünderung der deutschen Besatzungsmacht auslieferten... praktisch zur Vernichtung im Rahmen der "Endlösung der Judenfrage" in Vernichtungslagern.

Dem Artikel zufolge schätzt der Forscher die Zahl von Polen umgebrachter polnischer Juden auf etwa 200.000; andere Schätzungen sagen 300.000. Wie auch immer; eine Buchhaltung gibt es dazu nicht. Diese Zahlen sollten nicht davon ablenken, daß die deutschen Naziverbrecher die zehnfache Anzahl polnischer Juden bestialisch in Vernichtungslagern ermordet haben!

Polnische Politiker der Rechtsparteien sehen in diesen Berichten böswillige Verleumdungen des polnischen Volkes, also keineswegs eine Wahrheitssuche. Prof. Grabowski stand deshalb in Warschau mit seiner Assistentin Barbara Engelking vor Gericht, um sich wegen dieser Verleumdung zu verantworten. Gestern wurde das Urteil verkündet: Die beiden sollen sich vor dem polnischen Volk entschuldigen. Die Forscher gingen in die Berufung, denn an den schrecklichen Tatsachen war wohl nicht zu rütteln. Sicher wird über das Ergebnis der gerichtlichen Wahrheitssuche erneut berichtet werden.

Die Leserkommentare in der Gazeta Wyborcza legen Zeugnis ab von eitler Selbstgerechtigkeit und völliger Zerknirschung... das volle Programm so zu sagen. Immerhin kommt in Polen so etwas wie eine wahrheitsgemäße Wahrnehmung der Vergangenheit und polnischer Verstrickungen in Gang. Die Gerichtsverfahren sind also hochwillkommene Quellen dieser Schreckensbilanz!

Ich hoffe darauf, daß polnische Einsichten wachsen, wie weit sich Polen in den Schrecken der Nazibesatzung doch als willfährige Mittäter am Judenmord mit Raubmord, Leichenschändung und Plünderungen betätigten. Ähnliche Wirkung hatten derartige Tatsachenfeststellungen in Frankreich und den Niederlanden.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

Tja, vielleicht doch sinnvoll zu wiederholen: Die in Polen wegen Offenlegung der brutalen Wahrheit über Judenmorde durch Polen angeklagten Historiker werden in die Berufung gehen, nachdem sie verurteilt worden waren, sich bei einer Klägerin dafür zu entschuldigen... Was sie aber nicht taten.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

Nun kommt es ganz dicke!

Die Regierungspartei PiS macht eine Umfrage, ob die Polen mit einer heftigen Erhöhung des Bierpreises einverstanden sein könnten. 0,5 ltr von 3 zł auf 5 zł. Was mich betrifft: "Abgelehnt, Euer Ehren!"

Das Schicksal droht auch dem polnischen Wodka. 0,75 ltr kosten 20 zł, und die Steuer darauf beträgt schon 12,55 zł. Oh je, wo soll das nur enden?! Die Hersteller wehren sich: "Ein Angriff auf ein polnisches Kulturgut!" Na, denn 'mal Prost!

Das Geld wird gebraucht für die 13. und 14. Monatsrente; mit dem Wahlversprechen hat sich die PiS wohl verrechnet und nun müssen wir tüchtig trinken, damit die polnischen Rentner ordentlich versorgt sind!

Aber in Polen ist eine ganz allgemeine Teuerung fest zu stellen. Der PLN ist für 0,22 EUR zu haben. War auch schon schlechter bei 0,216 EUR.

Polen finden das alles gar nicht gut.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von Theophan »

" Aber die deutsche Besatzungsmacht hat es verstanden, Teile der polnischen Bevölkerung in ihren Vernichtungsdienst zu stellen. "

Indem die deutschen Besatzer den Polen gesagt haben, dass die Verweigerung der Zusammenarbeit mit dem Tode bestraft wird.
In Holland aber nicht.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von Theophan »

H2O hat geschrieben:(11 Feb 2021, 18:46)

Heute in der online-Ausgabe der Gazeta Wyborza:

.
Was in der "Gazet Wyborcza" steht ist nicht der Wahrheit letzter Schluss. Ich empfehle Ihnen auch andere Zeitungen zu lesen.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von Theophan »

H2O hat geschrieben:(11 Feb 2021, 18:46)



Polnische Politiker der Rechtsparteien sehen in diesen Berichten böswillige Verleumdungen des polnischen Volkes, also keineswegs eine Wahrheitssuche. Prof. Grabowski stand deshalb in Warschau mit seiner Assistentin Barbara Engelking vor Gericht, um sich wegen dieser Verleumdung zu verantworten.

Das stimmt nicht. Prof Grabowski und Barbara Engelking standen vor Gericht, weil sie von einer Frau, über deren Onkel sie die Unwahrheit geschrieben haben, verklagt worden sind.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

Theophan hat geschrieben:(22 Feb 2021, 20:04)

Das stimmt nicht. Prof Grabowski und Barbara Engelking standen vor Gericht, weil sie von einer Frau, über deren Onkel sie die Unwahrheit geschrieben haben, verklagt worden sind.
Das stimmt natürlich; also eine Privatklage. Mich wundert jedoch, daß polnische Gerichte solche Klagen annehmen. Wäre besser gewesen, der Fall wäre nicht verhandelt worden... und nun auch gleich mit Berufung., die höchstwahrscheinlich erneut über Polen hinaus Aufsehen errregt. Die Unwahrheit ist aber eine milde Umschreibung des Inhalts der Verhandlung... meine ich.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

Theophan hat geschrieben:(22 Feb 2021, 19:33)

Was in der "Gazet Wyborcza" steht ist nicht der Wahrheit letzter Schluss. Ich empfehle Ihnen auch andere Zeitungen zu lesen.
Das wird sicher zutreffen; nebenbei lese ich gelegentlich noch die online-Ausgabe der Rzeczpospolita. In den wirklichen Aufregern stimmen die beiden Blätter recht gut überein. Die Geschichte mit den Steuern auf Werbeeinnahmen der Zeitungen scheint der freien polnischen Presse auch zu schaffen zu machen... da jammern GW und RP in gleicher Tonlage.

Natürlich kann ich nicht ganztags Zeitung lesen.

Beide unabhängegen Zeitungen berichten auch, daß die polnische Regierung über den Staatsbetrieb Orlen Zeitungen aufkauft, um sie aus der Knechtschaft ausländischer Eigentümer (meist wohl deutscher...) zu befreien. Ich kann mir gut vorstellen, daß in diesen Blättern dann nur noch über das berichtet werden wird, was der polnischen Regierung gut gefällt. Sei's drum, so lange diese Flagschiffe der polnischen Zeitungslandschaft unabhängig von Regierungsmeinungen erscheinen, ist mir um polnische Leser nicht bange!
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

Theophan hat geschrieben:(22 Feb 2021, 19:30)

" Aber die deutsche Besatzungsmacht hat es verstanden, Teile der polnischen Bevölkerung in ihren Vernichtungsdienst zu stellen. "

Indem die deutschen Besatzer den Polen gesagt haben, dass die Verweigerung der Zusammenarbeit mit dem Tode bestraft wird.
In Holland aber nicht.
Sie sollten besser nicht versuchen, Polen hier ausnahmslos heilig zu sprechen. Das scheint so nicht so recht dazu zu passen, was Prof. Grabowski und Frau Engelking in ihrem Bericht zusammen getragen haben. Nicht nur in Polen, sondern auch in den Niederlanden gab es Menschen, die von Nazis Verfolgten Schutz gewährten, und in Deutschland ja auch. Leider sind unsere Völker insgesamt keine Ansammlung von Unschuldslämmern.

Lassen Sie uns mit der Einsicht in eine bessere gemeinsame Zukunft gehen!
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aleph
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von aleph »

Welche polnische Zeitung bzw. Magazin entsprechen denn unserer Bildzeitung, dem Spiegel und der britischen Sun?
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

aleph hat geschrieben:(23 Feb 2021, 08:13)

Welche polnische Zeitung bzw. Magazin entsprechen denn unserer Bildzeitung, dem Spiegel und der britischen Sun?
Oh, da kenne ich mich nicht aus; das Zeitungspaket Polska Press ist von der Verlagsgruppe Passau an Orlen verkauft worden. In dem Paket werden Sie vermutlich finden, was Sie suchen...

Ganz sicher aber hier:
https://www.polish-online.com/polen/zei ... tungen.php
Ich glaube "FAKT" dürfte vom Kaliber Bild sein. Zumindest steckt der AXEL SPRINGER VERLAG dahinter. Aber die Auswahl ist groß...

Bei Wochenzeitschriften ist die Auswahl ebenfalls riesig. Vielleicht ist hier etwas zu finden:
https://businessinsider.com.pl/media/na ... ku/28qgzqf
Ich vermute, daß POLITYKA etwa dem DER SPIEGEL entspricht oder AGORA...? Ich habe beide noch nie gekauft. Vielleicht gibt es eine online-Ausgabe?
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aleph
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von aleph »

Nein, ich kann ja kein polnisch. Aber ich spiele gerne auf einer polnischen Seite. Da hatte ein Spieler mir ein schön aussehendes Wort gepostet, ich hatte dieses Wort als Nicknamen angenommen und wurde dann gesperrt. Als ich nach der Übersetzung des Wortes suchte, stellte ich fest, es hieß auf Deutsch "ich bring Dich um!". So wählte ich mir was anderes aus :D
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

aleph hat geschrieben:(23 Feb 2021, 09:52)

Nein, ich kann ja kein polnisch. Aber ich spiele gerne auf einer polnischen Seite. Da hatte ein Spieler mir ein schön aussehendes Wort gepostet, ich hatte dieses Wort als Nicknamen angenommen und wurde dann gesperrt. Als ich nach der Übersetzung des Wortes suchte, stellte ich fest, es hieß auf Deutsch "ich bring Dich um!". So wählte ich mir was anderes aus :D
Ach ja, ich erinnere mich: Sie spielen gern Schach. Da ersetzte der Hinweis "Ich bringe Dich um!" ("Zabiję cię!") vermutlich unser gewohntes "Schachmatt!". Ich tue mich im Polnischen auch schwer; in der Kontaktsperre kann ich mich nur durch Zeitunglesen einigermaßen fit halten. Meine zeitweiligen Nachbarn sind Polen, die seit Jahrzehnten in Berlin wohnen und arbeiten... das sind praktisch Germanen geworden. Und meist wohne ich hier weitab vom Dorf ganz allein.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von Theophan »

H2O hat geschrieben:(23 Feb 2021, 07:26)

Sie sollten besser nicht versuchen, Polen hier ausnahmslos heilig zu sprechen.
Man sollte nicht versuchen, die deutsche Verantwortung für den Holocaust auf Polen abzuwälzen.
Nicht die Polen, nicht die Holländer oder sonst wer, es waren die Deutschen, die die Ermordung der europäischen Juden staatlich beschlossen, organisiert und durchgeführt haben.
Diese Tatsache scheint ein bisschen in die Vergessenheit geraten zu sein.
Zuletzt geändert von Theophan am Mittwoch 24. Februar 2021, 17:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von Theophan »

H2O hat geschrieben:(23 Feb 2021, 07:01)

Wäre besser gewesen, der Fall wäre nicht verhandelt worden...
Nein, ganz im Gegenteil, in einem Rechtsstaat kann jeder jeden verklagen , bestimmte Personen davon auszunehmen ist mit denn Prinzipien eines Rechtstaates nicht zu vereinbaren und mach überhaupt keinen Sinn.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von Theophan »

H2O hat geschrieben:(23 Feb 2021, 07:26)

die von Nazis Verfolgten Schutz gewährten,
Die von den deutschen Nazis Verfolgten...
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von Theophan »

H2O hat geschrieben:(23 Feb 2021, 07:26)

Nicht nur in Polen, sondern auch in den Niederlanden gab es Menschen, die von Nazis Verfolgten Schutz gewährten,
Aber nur in Polen haben die deutschen jegliche Hilfe für die Juden mit dem Tod bestraft.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von Theophan »

H2O hat geschrieben:(11 Feb 2021, 20:26)

Tja, vielleicht doch sinnvoll zu wiederholen: Die in Polen wegen Offenlegung der brutalen Wahrheit über Judenmorde durch Polen angeklagten Historiker werden in die Berufung gehen, nachdem sie verurteilt worden waren, sich bei einer Klägerin dafür zu entschuldigen... Was sie aber nicht taten.
Nein, noch mal, das stimmt nicht. Verklagt wurden die Historiker, weil sie die Unwahrheit geschrieben haben.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von Vongole »

Theophan hat geschrieben:(24 Feb 2021, 17:08)

Nein, noch mal, das stimmt nicht. Verklagt wurden die Historiker, weil sie die Unwahrheit geschrieben haben.
Eine von der PiS konstruierte Unwahrheit.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von Theophan »

Vongole hat geschrieben:(24 Feb 2021, 17:12)

Eine von der PiS konstruierte Unwahrheit.
Beweise ?
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von Teeernte »

Theophan hat geschrieben:(22 Feb 2021, 19:30)

" Aber die deutsche Besatzungsmacht hat es verstanden, Teile der polnischen Bevölkerung in ihren Vernichtungsdienst zu stellen. "

Indem die deutschen Besatzer den Polen gesagt haben, dass die Verweigerung der Zusammenarbeit mit dem Tode bestraft wird.
In Holland aber nicht.
Die Diskussion gab es bereits kurz vor der Wende mit der "Öffnung".

https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Jedwabne

Viele Länder//Menschengruppen MEINEN da NIE beteiligt zu sein - ...Norwegen oder Polen als Beispiel.

Über die Hauptlast brauchen wir nicht zu diskutieren - die Liegt bei Hitler-Deutschland.

Das "Mit-tun" hat jedoch - wie später auch die Vertreibung der Deutschen einige REICH gemacht. Zu berücksichtigen ist auch - dass Polen von Hitlerdeutschland nicht "vollwertig" angesehen wurden - im Gegensatz zu anderen SS "Freiwilligen"verbänden. (Ribbentrop Verhandlung - die ja nun auch gern abgestritten wird)

Die lange Ablehnung von Deutschen beim Grundstückserwerb kommt ja auch nicht von UNGEFÄHR.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

Theophan hat geschrieben:(24 Feb 2021, 16:35)

Man sollte nicht versuchen, die deutsche Verantwortung für den Holocaust auf Polen abzuwälzen.
Nicht die Polen, nicht die Holländer oder sonst wer, es waren die Deutschen, die die Ermordung der europäischen Juden staatlich beschlossen, organisiert und durchgeführt haben.
Diese Tatsache scheint ein bisschen in die Vergessenheit geraten zu sein.
Damit reden Sie vielleicht unbewußt Unsinn. Deutschland hat kein Problem, sich der deutschen Schuld an Nazigreueln zu stellen... oder dem Treiben irrer Neonazis Einhalt zu gebieten. Was mir viel mehr Sorgen macht, das sind Verbindungen der polnischen Klerikal-Konservativen in die polnische Naziszene, die sich in der polnischen IPN entwickelt hatte. Prof. Dr. habil. Andrzej Friszke, Mitglied der polnischen Akademie der Wissenschaften, hat in der gestrigen Gazeta Wyborcza sehr eingehend über polnische Faschisten berichtet. Es steht Ihnen frei, sich damit auseinander zu setzen, anstatt hier los zu poltern. Damit erreichen Sie bei mir wirklich nichts.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

Theophan hat geschrieben:(24 Feb 2021, 16:54)

Nein, ganz im Gegenteil, in einem Rechtsstaat kann jeder jeden verklagen , bestimmte Personen davon auszunehmen ist mit denn Prinzipien eines Rechtstaates nicht zu vereinbaren und mach überhaupt keinen Sinn.
Ja, dem stimme ich zu; allerdings ist das Verfahren so aussichtslos, daß es schon weh tut, wenn man die Beweislage betrachtet. Und so wird begangenes Unrecht von Polen gegen polnische Juden eben öffentlicher bekannt. Kann ja nicht schaden.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

Theophan hat geschrieben:(24 Feb 2021, 16:56)

Die von den deutschen Nazis Verfolgten...
Die Korrektur ist schon in Ordnung; sie weist aber auch darauf hin, daß es polnische Nazis gab, die sich bei deutschen Nazis anbiederten, zeitweise mit der Gestapo kooperierten. Erst als die deutschen Nazis den polnischen Brüdern im Geiste die kalte Schulter zeigten, gingen die in den polnischen Untergrund. Siehe dazu den Beitrag von Prof. Dr. habil. Andrzej Friszke in der gestrigen Gazeta Wyborcza über polnische Faschisten im polnischen IPN und Querverbindungen in polnische Regierungsparteien. Ich habe mir diese Beiträge wirklich nicht für unser Gespräch bestellt. Erschütternde Lebenslügen!
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

u
Theophan hat geschrieben:(24 Feb 2021, 17:08)

Nein, noch mal, das stimmt nicht. Verklagt wurden die Historiker, weil sie die Unwahrheit geschrieben haben.
Die Unrechtsbehauptung können Sie beliebig oft wiederholen; die Verfasser sind nun einmal ausgewiesene Fachleute, die sich mit der Sache auseinander gesetzt haben. Warum sollten die Blödsinn schreiben? Warum sollten jüdische Überlebende des deutschen Nazigrauens ihren polnischen Wohltäter belasten? Leider ist die Geschichte eben nicht so, daß Übeltäter und Wohltäter streng nach Nationen getrennt sind.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

Theophan hat geschrieben:(24 Feb 2021, 17:18)

Beweise ?
Ja natürlich; Zeugenaussagen des Opfers nach Übersiedlung nach Israel. Aber eben auch der Bericht des polnischen Historikers Prof Dr. Grabowski über diesen Vorgang, der vorgestern in der Gazeta Wyborcza veröffentlicht wurde. Ich kann verstehen, daß diese Erkenntnisse peinlich sind, wenn die polnische Regierungskoalition das polnische Volk in einer ständigen Opferrolle feiert und dann solche Schmutzflecken auf der weißen Weste sichtbar werden und international diskutiert werden.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von aleph »

Es war ja Israel, das sich aufregte, nicht Deutschland.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

Theophan hat geschrieben:(24 Feb 2021, 17:01)

Aber nur in Polen haben die deutschen jegliche Hilfe für die Juden mit dem Tod bestraft.
Davon bin auch ich überzeugt; denn die deutschen Nazis hatten ohnehin den wahnwitzigen Plan, die Juden Europas aus zu rotten und auch Teile des polnischen Volkes nach "Rassegesichtspunkten" zu vernichten, andere "rassisch wertvolle" Polen zu germanisieren. Das kann man nachlesen in Ralph Giordanos 1989 veröffentlichtem Buch "Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte". Gut, daß die deutschen Nazis den Krieg bedingungslos verloren haben!
https://de.wikipedia.org/wiki/Wenn_Hitl ... h%C3%A4tte

Was aber dann wieder aufhorchen läßt, daß polnische Faschisten, nachdem die deutschen Nazis sie nicht als Ihresgleichen anerkannten, im polnischen Untergrund so wahnwitzige Sprüche in Umlauf brachten: "Juden und Deutsche haben die Welt in Brand gesteckt; nun sollen beide auch dafür sterben!" Einen solchen Spruch kannte ich gar nicht; aber Prof. Dr. habil. Andrzej Friszke hat ihn gestern in seinem Bericht über polnische Faschisten in der polnischen IPN genau so dargestellt.

Völlig sinnlos, das polnische Volk als durchweg unschuldiges Opfer zu feiern. Da die deutschen Nazis noch wahnsinnigere Pläne mit dem polnischen Volk hatten, siehe oben Ralph Giordano, ändert ja nichts an diesen Tatsachen..
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

aleph hat geschrieben:(24 Feb 2021, 19:41)

Es war ja Israel, das sich aufregte, nicht Deutschland.
Ja, da gingen einige Lebenslügen der polnischen national-klerikalen Regierung zu Bruch, die polnische Beteiligungen an Hetzjagden auf polnische Juden nicht wahr haben wollte und die anschließende Inbesitznahme jüdischen Eigentums an Wohnungen und Häusern durch solche Strolche unter den Teppich kehren wollte. Der Teilnehmer Theophan wurde wohl in dem Sinne unterrichtet, und nun fällt er hier aus allen Wolken der polnischen Geschichte.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von Theophan »

H2O hat geschrieben:(24 Feb 2021, 19:18)

u

Die Unrechtsbehauptung können Sie beliebig oft wiederholen; die Verfasser sind nun einmal ausgewiesene Fachleute, die sich mit der Sache auseinander gesetzt haben. Warum sollten die Blödsinn schreiben? Warum sollten jüdische Überlebende des deutschen Nazigrauens ihren polnischen Wohltäter belasten? Leider ist die Geschichte eben nicht so, daß Übeltäter und Wohltäter streng nach Nationen getrennt sind.
Wovon reden Sie? Die Historiker haben den Fehler zugegeben.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(24 Feb 2021, 19:52)

Davon bin auch ich überzeugt; denn die deutschen Nazis hatten ohnehin den wahnwitzigen Plan, die Juden Europas aus zu rotten und auch Teile des polnischen Volkes nach "Rassegesichtspunkten" zu vernichten, andere "rassisch wertvolle" Polen zu germanisieren. Das kann man nachlesen in Ralph Giordanos 1989 veröffentlichtem Buch "Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte". Gut, daß die deutschen Nazis den Krieg bedingungslos verloren haben!
https://de.wikipedia.org/wiki/Wenn_Hitl ... h%C3%A4tte

Was aber dann wieder aufhorchen läßt, daß polnische Faschisten, nachdem die deutschen Nazis sie nicht als Ihresgleichen anerkannten, im polnischen Untergrund so wahnwitzige Sprüche in Umlauf brachten: "Juden und Deutsche haben die Welt in Brand gesteckt; nun sollen beide auch dafür sterben!" Einen solchen Spruch kannte ich gar nicht; aber Prof. Dr. habil. Andrzej Friszke hat ihn gestern in seinem Bericht über polnische Faschisten in der polnischen IPN genau so dargestellt.

Völlig sinnlos, das polnische Volk als durchweg unschuldiges Opfer zu feiern. Da die deutschen Nazis noch wahnsinnigere Pläne mit dem polnischen Volk hatten, siehe oben Ralph Giordano, ändert ja nichts an diesen Tatsachen..
Nun - ich kann keine nach "Hitler" - rassisch wertvolle Polen finden.

Man muss sich auch an die Vertreibung von 17.000 aus Polen nach Deutschland eingewanderte Juden erinnern - die man in kurzer Frist deportiert hat - im Grenzgebiet zu Polen ausgesetzt. ..
Unter den Deportierten waren auch die Eltern des 17-jährigen Herschel Grynszpan, der rechtzeitig nach Paris entkommen war. Um gegen die menschenunwürdige Aktion zu protestieren, verübte der Schüler am 7. November 1938 in der deutschen Botschaft in Frankreich ein Attentat auf den Diplomaten Ernst vom Rath. Der Anschlag wurde zum Vorwand für die „Reichskristallnacht“...
"Ziel ist die Vernichtung der lebenden Kräfte, nicht die Erreichung einer bestimmten Linie. Auch wenn im Westen Krieg ausbricht bleibt Vernichtung Polens im Vordergrund.“
...22.August 1939
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

Theophan hat geschrieben:(24 Feb 2021, 20:16)

Wovon reden Sie? Die Historiker haben den Fehler zugegeben.
Dann verstehe ich nicht, weshalb sie in die Berufung gegangen sind. Aber macht auch nichts. Ich wäre auch nicht in die Berufung gegangen, hätte aber mein Buch verteidigt, wenn man versuchen sollte, daran herum zu drehen. Wissenschaft braucht keine Rechtfertigung durch politisch befangene Richter.
Zuletzt geändert von H2O am Donnerstag 25. Februar 2021, 07:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

@ Teeernte:
"Ziel ist die Vernichtung der lebenden Kräfte, nicht die Erreichung einer bestimmten Linie. Auch wenn im Westen Krieg ausbricht bleibt Vernichtung Polens im Vordergrund.“
Bei solchen Aussagen (die ich erst einmal so glaube!) ist es immer sinnvoll, die Quelle zu nennen, aus der sie stammt. Bitte nachtragen.

Die Aussage ändert aber nichts an den Plänen der Nazis nach dem gewonnenen Krieg. In den Dokumenten, die Ralph Giordano aus Nazikreisen und Institutionen zusammen getragen hat, ist sehr klar zu sehen, wie sich diese Rassefanatiker den Umgang mit Polen vorgestellt hatten: "Rassisch wertvolle" Blutlinien germanisieren, "rassisch minderwertige" Polen kaltblütig vernichten. Das begann schon während des Krieges in der Besatzungszeit, indem man "rassisch wertvolle" Kinder aus polnischen Familien raubte, sie in von der SS organisierten Kindergärten nach nationalsozialistischen Grundsätzen aufzog und betreute. Unfaßbar, aber wohl die Wahrheit!
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(24 Feb 2021, 20:39)

@ Teeernte:


Bei solchen Aussagen (die ich erst einmal so glaube!) ist es immer sinnvoll, die Quelle zu nennen, aus der sie stammt. Bitte nachtragen.

Die Aussage ändert aber nichts an den Plänen der Nazis nach dem gewonnenen Krieg. In den Dokumenten, die Ralph Giordano aus Nazikreisen und Institutionen zusammen getragen hat, ist sehr klar zu sehen, wie sich diese Rassefanatiker den Umgang mit Polen vorgestellt hatten: "Rassisch wertvolle" Blutlinien germanisieren, "rassisch minderwertige" Polen kaltblütig vernichten. Das begann schon während des Krieges in der Besatzungszeit, indem man "rassisch wertvolle" Kinder aus polnischen Familien raubte, sie in von der SS organisierten Kindergärten nach nationalsozialistischen Grundsätzen aufzog und betreute. Unfaßbar, aber wohl die Wahrheit!
Ludwig Denne: Das Danzig-Problem in der deutschen Außenpolitik 1934–1939, Bonn 1959, S. 142.
Schon am 22. August legte er in einer Ansprache vor der Wehrmachtführung dar: „Vernichtung Polens in Vordergrund. Ziel ist die Vernichtung der lebenden Kräfte, nicht die Erreichung einer bestimmten Linie. Auch wenn im Westen Krieg ausbricht bleibt Vernichtung Polens im Vordergrund.“[40] Zusätzlich versuchte er in den folgenden Tagen, durch Angebote an Großbritannien die Westmächte doch noch von einer Unterstützung Polens abzuhalten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorgeschi ... ne_1959-40
Hitlers Machtergreifung - aus-der-zeit.chwww.aus-der-zeit.ch › books › page › export › html
Ziel ist die Vernichtung der lebenden Kräfte, nicht die Erreichung einer bestimmten Linie. Auch wenn im Westen Krieg ausbricht bleibt Vernichtung Polens im ...
Ursachen des Zweiten Weltkriegesdeacademic.com › dic.nsf › dewiki
Ziel ist die Vernichtung der lebenden Kräfte, nicht die Erreichung einer bestimmten Linie. Auch wenn im Westen Krieg ausbricht bleibt Vernichtung Polens im ...
https://www.ns-archiv.de/imt/ps1001-ps1200/1014-ps.php
22.08.1939 - 1014-PS
"Ich werde propagandistischen Anlaß zur Auslösung des Krieges geben"
[Hitlers zweite Rede vor den Oberbefehlshabern der Wehrmacht; in der Aufzeichnung Boehm sind die Teile zu einem einzigen Vortrag zusammengefasst.]
Bei uns qualitativ der bessere Mensch. Seelische Faktoren ausschlaggebend. Auf der Gegenseite schwächere Menschen. 1918 fiel die Nation, weil die seelischen Vorbedingungen ungenügend waren. Friedrich der Große hatte seinen Enderfolg nur durch seine Seelenstärke. Vernichtung Polens im Vordergrund. Ziel ist Beseitigung der lebendigen Kräfte, nicht die Erreichung einer bestimmten Linie. Auch wenn im Westen Krieg ausbricht, bleibt Vernichtung Polens im Vordergrund. Mit Rücksicht auf Jahreszeit schnelle Entscheidung.

Ich werde propagandistischen Anlaß zur Auslösung des Krieges geben, gleichgültig, ob glaubhaft. Der Sieger wird später nicht danach gefragt, ob er die Wahrheit gesagt hat oder nicht. Bei Beginn und Führung des Krieges kommt es nicht auf das Recht an, sondern auf den Sieg.

Restlose Zertrümmerung Polens ist das militärische Ziel. Schnelligkeit ist die Hauptsache. Verfolgung bis zur völligen Vernichtung.
Du meinst Anordnung 67/1. 1942

Bis 1945 haben die Nazis in den besetzten Gebieten Kinder wegen ihres "arischen" Aussehens verschleppt, in sogenannten Lebensborn-Heimen umerzogen und dann an deutsche Familien vermittelt. ..Blonde und blauäugige Kinder, auch wenn sie slawischer Herkunft waren, galten hier als "wertvoller Bevölkerungszuwachs".
Von der SS bis 1945 verschleppte und zwangsarisierte Kinder in Deutschland haben keinen Anspruch auf Entschädigung: Das hat das Verwaltungsgericht Köln diese Woche entschieden und die Klage eines Betroffenen zurückgewiesen. Begründung ist, dass der Kläger nicht unter das "Allgemeine Kriegsfolgengesetz" fällt, weil er nicht wegen seines Verhaltens oder besonderer persönlicher Eigenschaften "vom NS-Regime angefeindet" wurde.
07.07.2018, 15:00 Uhr | Update: 08.07.2018, 09:48 Uhr
Anordnung 67/1. 1942 gab es dann einen Runderlass. Darin stand, dass Kinder im Alter von zwei bis zwölf Jahren in Frage kommen. Kinder aus Pflegefamilien oder Kinderheimen, die keine Angehörigen hatten. Dann wurde das ausgeweitet..... wo sie einfach in eine Schule gekommen sind und sich die Kinder dort ausgesucht haben. Das wurde als Gesundheitsuntersuchung getarnt. Die Kinder mussten in Gesundheitsämter, sie wurden gesundheitlich, "rassisch" und psychologisch getestet. Es gab ganz strikte Regeln, wie diese Kinder auszusehen hatten. Dann kamen sie in Assimilierungsheime. Dort wurden sie wieder getestet und psychologisch untersucht. Da kamen dann die Rasseprüfer des Rasse- und Siedlungshauptamtes. Wenn sie für den "Einsatz" geeignet schienen, wurden sie nach Deutschland oder Österreich deportiert. Da gab es dann wieder Heime . . . Dann wurden alle persönlichen Daten geändert. Gerne auch das Geburtsdatum, man findet dann in den Akten sehr oft
zufälliger Weise den 20. April . Die Kinder wurden oft jünger gemacht. . .
https://www.wienerzeitung.at/nachrichte ... no_split=1
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

@ Teeernte:

Ja, auf diese Dokumente hatte sich Ralph Giordano wohl bezogen. Wobei mir besonders der Plan für die Germanisierung Polens in Erinnerung geblieben ist. Nämlich Höfe/Ortschaften mit Deutschen besetzen, untüchtige Polen vertreiben in die Restgebiete, tüchtige als Knechte und Mägde nutzen. Wenn die Höfe/Ortschaften allein von Deutschen bewirtschaftet werden konnten, dann die Polen vernichten. Und die nächsten Höfe/Ortschaften in Polen aufbauen nach diesem Muster.

In diesem Dokument war von rassisch wertvollen Polen, die zu germanisieren waren, keine Rede. Dafür aber eben in anderen, die Ralph Giordano aus Naziunterlagen herausgefischt hatte. Der Kinderraub war ja schon in dieser Art angelegt, vielleicht als Einzelheit dieses Plans zu verstehen.

Ich habe das Buch ""Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte" vor vielleicht 25 Jahren gelesen. Da läuft es mir nachträglich noch kalt den Rücken herunter!
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben:(25 Feb 2021, 07:16)

@ Teeernte:

Ja, auf diese Dokumente hatte sich Ralph Giordano wohl bezogen. Wobei mir besonders der Plan für die Germanisierung Polens in Erinnerung geblieben ist. Nämlich Höfe/Ortschaften mit Deutschen besetzen, untüchtige Polen vertreiben in die Restgebiete, tüchtige als Knechte und Mägde nutzen. Wenn die Höfe/Ortschaften allein von Deutschen bewirtschaftet werden konnten, dann die Polen vernichten. Und die nächsten Höfe/Ortschaften in Polen aufbauen nach diesem Muster.

In diesem Dokument war von rassisch wertvollen Polen, die zu germanisieren waren, keine Rede. Dafür aber eben in anderen, die Ralph Giordano aus Naziunterlagen herausgefischt hatte. Der Kinderraub war ja schon in dieser Art angelegt, vielleicht als Einzelheit dieses Plans zu verstehen.

Ich habe das Buch ""Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte" vor vielleicht 25 Jahren gelesen. Da läuft es mir nachträglich noch kalt den Rücken herunter!
Das ist alles unvorstellbar und gut das in 2021 die Welt eine andere ist. Wie ist es um die Deutschen aus Pommern , Ostpreussen etc. bestellt, von deren Vertreibung liest man die gleichen Horror Stories. Meine Frau ist Sudedentdeutsche und deren Vertreibung war ebenfalls in der gleichen Gueteklasse wie der der Nazis.

Irgendwann muss man einen Schlusstrich ziehen sonst wird das Gift sich nie aufloesen.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

Irgendwann muss man einen Schlusstrich ziehen sonst wird das Gift sich nie aufloesen.
Völlig klar; seit 7 Jahren lebe ich zeitweise, seit 1,5 Jahren ganz in Pommern. Gutes Einvernehmen mit meinen Nachbarn. Man grüßt sich bei jeder Begegnung und hilft einander. Derzeit natürlich auf Abstand, um der Ansteckung mit Sarscov-2 keine Möglichkeit zu lassen. Soeben bin ich gegen Covid-19 geimpft worden; überhaupt nichts Prickelndes, alle lieb und nett. Als sie merkten, daß ich Deutscher bin, keine veränderte Stimmung. Nur sprachen sie dann etwas langsamer. :) Allmählich wird das etwas mit Europa... zumindest unter uns Normalverbrauchern.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben:(24 Feb 2021, 20:39)

@ Teeernte:


Bei solchen Aussagen (die ich erst einmal so glaube!) ist es immer sinnvoll, die Quelle zu nennen, aus der sie stammt. Bitte nachtragen.

Die Aussage ändert aber nichts an den Plänen der Nazis nach dem gewonnenen Krieg. In den Dokumenten, die Ralph Giordano aus Nazikreisen und Institutionen zusammen getragen hat, ist sehr klar zu sehen, wie sich diese Rassefanatiker den Umgang mit Polen vorgestellt hatten: "Rassisch wertvolle" Blutlinien germanisieren, "rassisch minderwertige" Polen kaltblütig vernichten. Das begann schon während des Krieges in der Besatzungszeit, indem man "rassisch wertvolle" Kinder aus polnischen Familien raubte, sie in von der SS organisierten Kindergärten nach nationalsozialistischen Grundsätzen aufzog und betreute. Unfaßbar, aber wohl die Wahrheit!
Wenn ich das lese und ich habe keinen Zweifel daran das es wahr ist, dann fuehrt es mal wieder vor Augen wie pervers menschenverachtend die Nazis und ihre Erfuellungsgehilfewn waren und wieviele an diese perverse menschenvewrachtende Ideologie glaubten. Und immer wieder die alte Frage. Wieso haben zig Millionen mitgemacht und gejubelt?
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(26 Feb 2021, 02:34)

Wenn ich das lese und ich habe keinen Zweifel daran das es wahr ist, dann fuehrt es mal wieder vor Augen wie pervers menschenverachtend die Nazis und ihre Erfuellungsgehilfewn waren und wieviele an diese perverse menschenvewrachtende Ideologie glaubten. Und immer wieder die alte Frage. Wieso haben zig Millionen mitgemacht und gejubelt?
Ihre Frage könnte ich Ihnen beantworten; nur ist es besser, in der reichlich vorhandenen Literatur, am besten solcher mit wissenschaftlichen Charakter, Antworten zu suchen. Dazu verführende Randbedingungen, die dazu passenden Rädelsführer, und schon ist es erneut passiert.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben:(26 Feb 2021, 09:40)

Ihre Frage könnte ich Ihnen beantworten; nur ist es besser, in der reichlich vorhandenen Literatur, am besten solcher mit wissenschaftlichen Charakter, Antworten zu suchen. Dazu verführende Randbedingungen, die dazu passenden Rädelsführer, und schon ist es erneut passiert.
Ich habe genug Antworten zu diesem Thema, teils aus der Literatur, wie du erwaehnst und teils von Augenzeugen, Betroffenen , Mitlauefern (zu denen ich meine Eltern leider zaehlen muss), aber wie auch immer, es gibt keine Antwort wie solche Perversion in einem Volk mit Kultur und Tradition Fuss fassen konnte, vor allem diese Greueltaten von Ottonormalbuergern, nicht unter Zwang sondern aus Ueberzeugung. Vor allem im Ausland lebend fragen mich viele Menschen wieso, inklusive die nicht deutschen Familienmitgliedern und ehrlich ich habe keine Antwort zumindest keine die mich selbst befriedigt. Es sind oft oder meistens Menschen die D so kennen wie es heute ist und es schaetzen und liben die nur den Kopf schuetteln und den Wahnsinn nicht kapieren. Den Wahnsinn kann man nicht kapieren. Da hat man einfach vor Wiederaufleben Angst.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

Da hat man einfach vor Wiederaufleben Angst.
Das ist der Punkt! Wenn die Umstände so ähnlich sind, wie in Europa nach dem 1. Weltkrieg, wo jahrhundertealte Ordnungs- und Herrschaftssysteme zerbrochen waren, also eine wohlgefügte Ordnung in Chaos überging, wo die Blanke Not von Kriegskrüppeln, Kriegerwitwen und Kriegswaisen zu Verzweiflungstaten führten, dann sucht alle Welt nach Schuldigen am eigenen unverschuldeten Unglück. Dann ist das der Erbfeind, die Kriegsgewinnler, die neue Herrschaft. Und macht sich das gegenseitig auch klar in einer Echokammer. Daraus wächst blinder Haß bis zur Mordlust. Den Haß kann eine Führergestalt für eigene politische Zwecke nutzen. Und dann nimmt das Verhängnis seinen Lauf.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von Theophan »

Teeernte hat geschrieben:(24 Feb 2021, 18:14)



Viele Länder//Menschengruppen MEINEN da NIE beteiligt zu sein - ...Norwegen oder Polen als Beispiel.

.
Das stimmt nicht. Niemand in Polen bestreitet, das es während des IIWK Kollaboration mit den Besatzern gegeben hat.
Dieses Thema gehört zu den Themen, über die Historiker, Journalisten in Polen am meisten diskutieren und schreiben.
Nur, der polnische Staat hatte mit den Kollaborateuren nichts zu tun. Deswegen ist es unzulässig und abwegig,
wie das manche versuchen, für die Taten von einzelnen Personen, den polnischen Staat verantwortlich zu machen.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von Theophan »

H2O hat geschrieben:(24 Feb 2021, 19:11)

Die Korrektur ist schon in Ordnung; sie weist aber auch darauf hin, daß es polnische Nazis gab,
Nazis gab es in vielen Ländern auch in Polen oder GB, für den Holocaust und auch andere Verbrechen sind aber
die deutschen Nazis verantwortlich.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

Theophan hat geschrieben:(26 Feb 2021, 14:40)

Nazis gab es in vielen Ländern auch in Polen oder GB, für den Holocaust und auch andere Verbrechen sind aber
die deutschen Nazis verantwortlich.
Über die Hauptschuld der deutschen Nazis an Verbrechen gegen die Menschlichkeit in den im Krieg besetzten Gebieten kann es doch gar keinen Streit geben; wer so etwas leugnet, der gehört bestraft... nicht nur in Deutschland, sondern auch in Polen. Aber unstrittig ist leider, daß in den von den deutschen Nazis besetzten Gebieten tatsächlich auch dort lebende Mitläufer und Mittäter an diesen Greueln mitgewirkt haben. Das freut natürlich niemanden, dem viele Jahre solche Verstrickungen eigener Mitbürger ausgeredet wurden... ist doch klar! Aber wissenschaftlich betriebene Nachforschungen beweisen das schreckliche Gegenteil:
https://wyborcza.pl/7,82983,26820082,pr ... plaja.html

Für mich überraschend waren auch Greueltaten, die polnische Faschisten schon vor dem Kriege an jüdischen Mitbürgern verübt hatten. Am besten selbst nachlesen und die furchtbare Wahrheit erkennen... die bis in die heutige Zeit wirkt!
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von sünnerklaas »

Theophan hat geschrieben:(26 Feb 2021, 14:40)

Nazis gab es in vielen Ländern auch in Polen oder GB, für den Holocaust und auch andere Verbrechen sind aber
die deutschen Nazis verantwortlich.
Es gibt einen eindrucksvollen und auch sehr bedrückenden Dokumentarfilm über die Kollaboration auf den britischen Kanalinseln bei der Deportation der dort ansässigen Juden. Der Film hat seinerzeit für sehr viel Aufsehen in GB gesorgt, weil es vorher niemand in GB für möglich gehalten hat bzw. hat für möglich halten wollen, dass britische Staatsbürger und sogar britische Behörden sich da richtig die Hände dreckig gemacht haben.
Aber immerhin arbeitet man in in den westeuropäischen Staaten, die im 2. WK von den Deutschen besetzt waren, diesen Aspekt der eigenen Kriegsvergangenheit auf. Das muss man diesen Ländern und vor allem den Leuten, die diese Debatten angestoßen haben, sehr hoch anrechnen, denn das ist ein sehr schmerzvolles, schambelastetes Thema.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von sünnerklaas »

H2O hat geschrieben:(26 Feb 2021, 19:11)

Über die Hauptschuld der deutschen Nazis an Verbrechen gegen die Menschlichkeit in den im Krieg besetzten Gebieten kann es doch gar keinen Streit geben; wer so etwas leugnet, der gehört bestraft... nicht nur in Deutschland, sondern auch in Polen. Aber unstrittig ist leider, daß in den von den deutschen Nazis besetzten Gebieten tatsächlich auch dort lebende Mitläufer und Mittäter an diesen Greueln mitgewirkt haben. Das freut natürlich niemanden, dem viele Jahre solche Verstrickungen eigener Mitbürger ausgeredet wurden... ist doch klar! Aber wissenschaftlich betriebene Nachforschungen beweisen das schreckliche Gegenteil:
https://wyborcza.pl/7,82983,26820082,pr ... plaja.html

Für mich überraschend waren auch Greueltaten, die polnische Faschisten schon vor dem Kriege an jüdischen Mitbürgern verübt hatten. Am besten selbst nachlesen und die furchtbare Wahrheit erkennen... die bis in die heutige Zeit wirkt!
Die Wurzeln des NS-Antisemitismus liegen in Osteuropa und vor allem in der erzkatholischen k.u.k-Monarchie. Die Geschichte der osteuropäischen Juden ist eine Geschichte permanenter Verfolgung und Pogromen. Hitler war ein Kind der k.u.k Monarchie. Dass sich der Stalinismus vor dem 2. Wk latent, nach 1945 betont antisemitisch gab, hat etwas mit dieser unguten, jahrhundertealten Tradition in Osteuropa zu tun. Für die Zaren, den k.u.k Kaiser u.a. war das sehr praktisch - da konnte man dem Prinzip des divide et impera fröhnen. Wenn etwas schief lief, war der Schuldige ganz schnell gefunden: die Christus-Mörder waren's. Zar und Kaiser musste ja recht haben, die sahen sich schliesslich die Stellvertreter Gottes auf Erden und hielten sich für unfehlbar. Das ganze wurde dann in den Nachfolgeregimen weiter kopiert. Juden waren im Stalinismus dann halt nicht mehr Christus-Mörder, sondern galten pauschal als Agenten der CIA.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

sünnerklaas hat geschrieben:(26 Feb 2021, 19:30)

Die Wurzeln des NS-Antisemitismus liegen in Osteuropa und vor allem in der erzkatholischen k.u.k-Monarchie. Die Geschichte der osteuropäischen Juden ist eine Geschichte permanenter Verfolgung und Pogromen. Hitler war ein Kind der k.u.k Monarchie. Dass sich der Stalinismus vor dem 2. Wk latent, nach 1945 betont antisemitisch gab, hat etwas mit dieser unguten, jahrhundertealten Tradition in Osteuropa zu tun. Für die Zaren, den k.u.k Kaiser u.a. war das sehr praktisch - da konnte man dem Prinzip des divide et impera fröhnen. Wenn etwas schief lief, war der Schuldige ganz schnell gefunden: die Christus-Mörder waren's. Zar und Kaiser musste ja recht haben, die sahen sich schliesslich die Stellvertreter Gottes auf Erden und hielten sich für unfehlbar. Das ganze wurde dann in den Nachfolgeregimen weiter kopiert. Juden waren im Stalinismus dann halt nicht mehr Christus-Mörder, sondern galten pauschal als Agenten der CIA.
Ja, über diesen Hintergrund habe ich natürlich auch etwas gelesen... völlig abseits der Spur bei Salcia Landmann und ihrer Sammlung und geschichtlichen Einordnung jüdischer Witze. Dieser Hintergrund wäscht uns deutsche aber in keiner Weise von solchen Vorbelastungen rein. Auch in den deutschen Königreichen und Fürstentümern durften Juden sehr lange kein Handwerk oder einen bürgerlichen Beruf ausüben. Damit waren sie auf wenige Entfaltungsmöglichkeiten eingeengt, etwa als Geldverleiher an Fürstenhöfen zugleich geliebt und verhaßt. Oder als Viehhändler... Sie sollten bitte für Ihre Aussagen eine anerkannte Quelle nennen.
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Re: Parlamentswahl in Polen

Beitrag von H2O »

sünnerklaas hat geschrieben:(26 Feb 2021, 19:23)

Es gibt einen eindrucksvollen und auch sehr bedrückenden Dokumentarfilm über die Kollaboration auf den britischen Kanalinseln bei der Deportation der dort ansässigen Juden. Der Film hat seinerzeit für sehr viel Aufsehen in GB gesorgt, weil es vorher niemand in GB für möglich gehalten hat bzw. hat für möglich halten wollen, dass britische Staatsbürger und sogar britische Behörden sich da richtig die Hände dreckig gemacht haben.
Aber immerhin arbeitet man in in den westeuropäischen Staaten, die im 2. WK von den Deutschen besetzt waren, diesen Aspekt der eigenen Kriegsvergangenheit auf. Das muss man diesen Ländern und vor allem den Leuten, die diese Debatten angestoßen haben, sehr hoch anrechnen, denn das ist ein sehr schmerzvolles, schambelastetes Thema.
Der polnische Historiker Prof. Dr. habil. Andrzej Friszke hat erklärt, weshalb polnische Faschisten trotz ihrer Untaten doch aus den Kriegswirren mit einer vordergründig weißen Weste heraus kamen. Hatten sie zunächst den Faschismus in Italien und Deutschland als mustergültig für Polen erklärt und zunächst mit den deutschen Nazis bei der Jagd auf Juden zusammen gearbeitet, so änderte sich das schlagartig, als die deutschen Nazis diese Verbrüderung ablehnten und die polnischen Nazis in den polnischen Untergrund zwangen, wo sie sich als Kämpfer für Polens Überleben auch hervor taten.

Dafür wurden sie von der national-klerikalen polnischen Regierung geehrt durch Blumen und Kränze des polnischen Präsidenten Duda in der Wojewodschaft Heiligkreuz und des Ministerpräsidenten an einer Gedenkstätte in Warschau, wo sich Faschisten mit Heldenmut am Warschauer Aufstand 1944 ausgezeichnet hatten. Beide Politiker ahnten wohl nichts von faschistischen Verbrechen vor dem Kriege und kurz nach Kriegsbeginn als Kollaborateure der Gestapo bei der Jagd auf Juden, die dann in die berüchtigten deutschen Konzentrationslager in Polen überführt wurden. Gerade die Faschisten von Heiligkreuz hatten sich dort hervorgetan.

Die Quelle in der Gazeta Wyborcza ist in polnischer Sprache verfaßt. Ich nenne sie hier nur, damit mir Vorhaltungen einer überbordenden Phantasie erspart bleiben:
https://wyborcza.pl/7,82983,26820082,pr ... plaja.html
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