yogi61 hat geschrieben:(15 Feb 2021, 12:16)
Ja, das verstehe ich auch unter "links" aber natürlich nicht nur. Die meisten Neoliberalen und die bourgeoise Spießergesellschaft sieht das ja auch meistens so,im Kampf um ihren Besitzstand und ihr Pfründe kritisieren sie ja regelmässig Maßnahmen gegen Ausbeutung und höhere Sozialausgaben als "linke Politik". Streng genommen ist das aber eigentlich nur ein Muss, um eine Gesellschaft nicht abdriften zu lassen. Leider verstehen das viele dieser Narren nicht, weil es offensichtlich immer noch ein Bedürfnis gibt, auf andere Menschen zu treten und da irgenwie eine Kastendenken existiert. Vielleicht ist es aber nur die Angst vor dem eigenen sozialen Abstieg.
Ja, nur um das zu ergänzen muss man erwähnen, dass es ganz unterschiedliche Definitionen und Wahrnehmungen von "Links" gibt.
Wäre "Links" das klassische sozialdemokratische Links, welches man noch in den 80er Jahren hatte, dann wäre vielleicht sogar ich selber links. Damals hat man das als Arbeitnehmerposition gesehen. Eine Position des sozialen Ausgleichs im Gegensatz zu Unternehmerinteressen (Schwarz Gelb).
Davon hat man sich aber links weit entfernt. Aktuell sehe ich als Links hauptsächlich die Strömungen in der Gesellschaft, die sich durch Minderheitenpolitik in teils extremistischer Position hervortun. Dazu gehört auch eine übersteigerte Auffassung von Feminismus und eine zunehmen intolerante Haltung gegenüber jedem, der diese Positionen nicht teilt. Ironischerweise gehen die Positonen derart weit, dass die identitäre Linke sich aus der rassistischen Mottenkiste bedient um ihre Ziele zu erreichen.
Aus der Perspektive einer sozialdemokratischen Bürgerschicht hat sich dadurch die politische Linke eher von einer Vertretung der Arbeiter und Angestellteninteressen, hin zu einer religiös intoleranten Politsekte gewandelt, die bevor sie einen Angestellten unterstützt, ersteinmal dessen Geschlecht, Alter und Hautfarbe nach privilegierten Merkmalen untersucht. Es ist auch viel wichtiger marktschreierisch Veranstaltungen in Ungnade gefallener Professoren oder Politiker zu verhindern, als sich um ein vernünftiges, z.B. steuerfinanziertes, Rentenkonzept zu kümmern.