Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

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DarkLightbringer
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

PeterK hat geschrieben:(07 Feb 2021, 17:46)

BTT: Wer meint, muss halt damit leben, dass Andere anders meinen. Die Meinungsäußerungsfreiheit gilt für alle.
Eben. Das hat zwei Seiten. Hate Speech gegen Bühnenprogramme wird halt auch kritisiert.
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Zunder
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Zunder »

DarkLightbringer hat geschrieben:(07 Feb 2021, 16:54)

Dein Humor ist ja auch nicht ohne, sogar mit philosophischem Einschlag, das Kommunikationskonzept scheint sich aber in Anti-Personen-Strategien zu erschöpfen.
Lies einfach mal deinen Beitrag, auf den ich geantwortet habe.
Ich habe mich lediglich zu den Personen geäußert, die du ins Spiel gebracht hast.
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DarkLightbringer
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Zunder hat geschrieben:(07 Feb 2021, 18:17)

Lies einfach mal deinen Beitrag, auf den ich geantwortet habe.
Ich habe mich lediglich zu den Personen geäußert, die du ins Spiel gebracht hast.
Der verlinkte Artikel, der sich mit der Kritik am Humor befasst, nennt auch Namen, ja.
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tarkomed
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(07 Feb 2021, 15:45)
Und nein, das Wort zum Sonntag oder hier im Ländle das allmorgendliche Pfaffengesülze waren mein Ding nie.
Immerhin, in dem Punkt wären wir uns sogar einig.
Stoner hat geschrieben:(07 Feb 2021, 15:45)
Wir können von Glück sagen, dass Corona nicht so ansteckend ist wie der pandemische Moralismus von Alt- und Neu-Identitären.
Von einem pandemischen Moralismus sind wir meilenweit entfernt. Ich sehe viel eher einen pandemischen Rassismus und Misanthropie, nicht nur bei uns. Ich vermisse beispielweise Spurenelemente von Moralismus am Mittelmeer.
Stoner hat geschrieben:(07 Feb 2021, 15:45)
Und was die Dame angeht: Die Fuß-Analogie mit ihrem langen Bart geht dem willigen Publikum natürlich runter, auch wenn sie logisch gesehen nicht mal mehr hinkt, sondern schon 100% logische Behinderung aufweist. Diese Schwachsinndiskussion hätte man auch mit a bisserl Esprit kritisieren können. Aber wahrscheinlich halten solche Leute Esprit für das, was in den Tank des e-Benziners zu füllen ist. :D
Wenn alles, was Ihnen nicht genehm ist, hinken würde, dann müssten viele Menschen auf allen Vier laufen… :D
Wann wurden Sie denn zuletzt diskriminiert? Ich meine nicht als Deutscher im Ausland wegen unserer Geschichte, das ist mir auch passiert. Nein, in der Form diskriminiert, dass Sie sich als Mensch mindestens zweiter Klasse fühlen. Ich schätze nie. Wie wollen Sie dann einschätzen, wie es einem geht, der laufend damit konfrontiert wird? Im Umgang mit solchen bräuchten Sie nicht mal mehr beachten als unsere bisherigen zivilisierten Umgangsformen, die wir uns deshalb auferlegt haben, weil uns ein friedliches und respektvolles Miteinander wichtig ist.
So, das war jetzt das Wort zum Sonntag von einem Atheisten. :D
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

tarkomed hat geschrieben:(07 Feb 2021, 18:47)

Von einem pandemischen Moralismus sind wir meilenweit entfernt. Ich sehe viel eher einen pandemischen Rassismus und Misanthropie, nicht nur bei uns. Ich vermisse beispielweise Spurenelemente von Moralismus am Mittelmeer.
Über das Ob und Wie einer Eroberung des Mittelmeeres könnte man ja diskutieren, aber was hat das mit Pointen in Büchern und Bühnentexten zu tun?
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(07 Feb 2021, 18:47)

Wann wurden Sie denn zuletzt diskriminiert?
Wann sind Sie denn zuletzt in einem überfüllten Boot übers Mittelmeer geschippert?
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Zunder
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Zunder »

DarkLightbringer hat geschrieben:(07 Feb 2021, 18:38)

Der verlinkte Artikel, der sich mit der Kritik am Humor befasst, nennt auch Namen, ja.
Der Satz, den du zitiert hast, nennt vor allem Namen.
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 0#p4925640

Aber vielleicht hat das alles gar nichts zu bedeuten.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(07 Feb 2021, 19:15)

Wann sind Sie denn zuletzt in einem überfüllten Boot übers Mittelmeer geschippert?
Das muss ich nicht. Bei mir schlägt meine angeborene Empathie zu, da kann nichts nichts dagegen tun… :D
Bei Ihnen kommt es dann als Moralismus rüber...
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(07 Feb 2021, 19:30)

Das muss ich nicht. Bei mir schlägt meine angeborene Empathie zu, da kann nichts nichts dagegen tun… :D
Bei Ihnen kommt es dann als Moralismus rüber...
Und Empathie funktioniert nur bei Bootsflüchtigen?

Angeboren ist übrigens maximal die Fähigkeit, und nicht zu vergessen: vermutlich entsprang der Begriff einer Fehlübersetzung.

Aber ich hoffe, Ihnen ist bewusst, warum ich nachgefragt habe.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von tarkomed »

DarkLightbringer hat geschrieben:(07 Feb 2021, 19:08)

Über das Ob und Wie einer Eroberung des Mittelmeeres könnte man ja diskutieren, aber was hat das mit Pointen in Büchern und Bühnentexten zu tun?
Ich habe nicht mit dem pandemischen Moralismus angefangen. Das war dann ein Beispiel für das pandemische Gegenteil.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(07 Feb 2021, 19:32)

Und Empathie funktioniert nur bei Bootsflüchtigen?
Auch bei denen, denen man aus Bequemlichkeit auf den Fuß tritt. Davon war ja ursprünglich die Rede.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(07 Feb 2021, 19:39)

Auch bei denen, denen man aus Bequemlichkeit auf den Fuß tritt. Davon war ja ursprünglich die Rede.
Sie haben mich also nicht verstanden. Hätte ja sein können. Kehren wir daher lieber zu Büchern und zur Satire zurück. Also wer immer mag. Ich gerade nicht mehr. :)
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von odiug »

So grob 7 Monate nach Strangeröffnung mal die Frage: stehen wir immer noch davor Bücher zu verbrennen, ist das vielleicht schon vorbei und ich hab gar nix mitbekommen ?
Weiß da einer genaueres ?
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

tarkomed hat geschrieben:(07 Feb 2021, 19:32)

Ich habe nicht mit dem pandemischen Moralismus angefangen. Das war dann ein Beispiel für das pandemische Gegenteil.
"Das Böse ist immer und überall."
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(07 Feb 2021, 21:43)

So grob 7 Monate nach Strangeröffnung mal die Frage: stehen wir immer noch davor Bücher zu verbrennen, ist das vielleicht schon vorbei und ich hab gar nix mitbekommen ?
Weiß da einer genaueres ?
Vor vier Tagen:
Wissenschaftler schließen sich gegen »Cancel Culture« zusammen
https://www.spiegel.de/kultur/cancel-cu ... d5a067345c
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Stoner »

odiug hat geschrieben:(07 Feb 2021, 21:43)

So grob 7 Monate nach Strangeröffnung mal die Frage: stehen wir immer noch davor Bücher zu verbrennen, ist das vielleicht schon vorbei und ich hab gar nix mitbekommen ?
Weiß da einer genaueres ?
Klug ist, wer die Notwendigkeit des brennenden Buches durch rechtzeitiges Antizipieren mittels Einleitung proaktiver Maßnahmen, Canceln genannt, vermeidet. Und fließend Wasser zum Händewaschen fließt ja reichlich. :D
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Peter Pan, Das Dschungelbuch, Aristocats und Dumbo sind auf dem Index.

Erwachsene können aber Kinderfilme mit einem Warnhinweis abrufen.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von odiug »

Stoner hat geschrieben:(07 Feb 2021, 22:01)

Klug ist, wer die Notwendigkeit des brennenden Buches durch rechtzeitiges Antizipieren mittels Einleitung proaktiver Maßnahmen, Canceln genannt, vermeidet. Und fließend Wasser zum Händewaschen fließt ja reichlich. :D
Du meinst der Mahner hat mit seiner Mahnung hinreichend ermahnt, dass uns einsichtig wurde,
es ist keine gute Idee Bücher zu verbrennen ?
Hey ... Wie hat er das nur geschafft ?!
aber COOL :)
Es ist schön, wenn keine Bücher brennen. :thumbup:
Stoner

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Stoner »

odiug hat geschrieben:(07 Feb 2021, 22:56)

Es ist schön, wenn keine Bücher brennen. :thumbup:
Verbrennen ist ein symbolischer Akt für das, was mit Büchern tatsächlich geschieht. Insofern sagt der Satz "Es werden keine Bücher (mehr) verbrannt" nicht notwendigerweise etwas aus über den Umgang mit Büchern und Autoren. Wer erfolgreich cancelt, kann auf das Spektakel eines Autodafés verzichten. Was ebenfalls klug ist, da die Bücherverbrennung bekanntlich mit einem schlechten Karma belegt ist, während Canceln alles Wohlmeinende zum Besten der Gerechtigkeit auf seiner Seite hat.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(07 Feb 2021, 19:48)

Sie haben mich also nicht verstanden. Hätte ja sein können. Kehren wir daher lieber zu Büchern und zur Satire zurück. Also wer immer mag. Ich gerade nicht mehr. :)
Ach, kommen Sie. Ich war gestern gut gelaunt und haben mich auf den unsinnigen Stil eingelassen, den sie mit dem Video angefangen haben. Diese Geduld habe ich nicht jeden Tag. Entweder argumentieren Sie sachlich, dann mache ich mit, ansonsten belassen wir es beim Quatsch wie gestern. Aber dann nur gelegentlich, wenn ich gut gelaunt bin und Zeit habe.

Was wollen Sie denn? Sie sind die ganze Zeit nur am Motzen. Bei anderen erkenne ich wenigstens eine Ideologie dahinter, was ist es bei Ihnen?
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von tarkomed »

DarkLightbringer hat geschrieben:(07 Feb 2021, 21:45)

"Das Böse ist immer und überall."
John Sinclair
Wolle mer es reinlasse?...
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Skeptiker

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Skeptiker »

Stoner hat geschrieben:(08 Feb 2021, 09:08)
Verbrennen ist ein symbolischer Akt für das, was mit Büchern tatsächlich geschieht. Insofern sagt der Satz "Es werden keine Bücher (mehr) verbrannt" nicht notwendigerweise etwas aus über den Umgang mit Büchern und Autoren. Wer erfolgreich cancelt, kann auf das Spektakel eines Autodafés verzichten. Was ebenfalls klug ist, da die Bücherverbrennung bekanntlich mit einem schlechten Karma belegt ist, während Canceln alles Wohlmeinende zum Besten der Gerechtigkeit auf seiner Seite hat.
Ja, es ist eigentlich toll, was man mit ein paar frischen neuen Worten bewirken kann. Heute würde man ja auch nicht mehr "hängt ihn am nächsten Baum auf" sagen, sondern ggf. "Bei uns wird neuerdings vertical gestrecht - der Gerechtigkeit wegen".
Stoner

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(08 Feb 2021, 09:10)

Was wollen Sie denn? Sie sind die ganze Zeit nur am Motzen. Bei anderen erkenne ich wenigstens eine Ideologie dahinter, was ist es bei Ihnen?
Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht; denn alles, was entsteht, Ist wert, daß es zugrunde geht; :D

Sie haben das ja richtig erkannt: keine Ideologie (in meiner Terminologie vielleicht besser: keine Heilsgeschichten, keine Utopien). Und darauf bezieht sich dann jenes "es" aus dem Zitat. Ich habe nichts gegen moralische Menschen, aber alles gegen den pandemischen Moralismus.

Wogegen ich mich gewandt hatte, war Ihre Frage nach meiner Diskriminierungserfahrung, mit der Sie einen Strohmann konstruiert haben. Und solche Fragen sind Teil des pandemischen Moralismus und der gleichzeitigen Abschaffung des Denkens. Als müsste man erst ertrunken sein, um zu verstehen, was Ertrinken ist. :mad2:
odiug

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von odiug »

Stoner hat geschrieben:(08 Feb 2021, 09:08)

Verbrennen ist ein symbolischer Akt für das, was mit Büchern tatsächlich geschieht. Insofern sagt der Satz "Es werden keine Bücher (mehr) verbrannt" nicht notwendigerweise etwas aus über den Umgang mit Büchern und Autoren. Wer erfolgreich cancelt, kann auf das Spektakel eines Autodafés verzichten. Was ebenfalls klug ist, da die Bücherverbrennung bekanntlich mit einem schlechten Karma belegt ist, während Canceln alles Wohlmeinende zum Besten der Gerechtigkeit auf seiner Seite hat.
Bei aller Ehre ... es wird kein Buch gecaceld ...
Nur weil du heute Klassiker und solche, die dafür gehalten werden mit Kommentaren kaufen kannst, bedeutet ja nicht, dass du sie nicht auch ohne Kommentare kaufen kannst.
Es ist ein Markt für Woke People und wenn sich das bezahlt macht, bitte.
Du musst das nicht mitmachen ...
Stoner

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Stoner »

odiug hat geschrieben:(08 Feb 2021, 09:37)


Es ist ein Markt für Woke People und wenn sich das bezahlt macht, bitte.
Der Markt regelt halt auch das freie Denken. Wenn die Inquisition sich also künftig rechnet ... :p
Erstaunlich, welchen Weg der Vernunft die gewendete und die neue Linke genommen hat.
Hoffentlich rechnen sich nicht eines Tages diejenigen, die die Neurechnenden gar nicht auf der Rechnung hatten, als sie das Rechnen lernten. :D
odiug

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von odiug »

Stoner hat geschrieben:(08 Feb 2021, 09:47)

Der Markt regelt halt auch das freie Denken. Wenn die Inquisition sich also künftig rechnet ... :p
Erstaunlich, welchen Weg der Vernunft die gewendete und die neue Linke genommen hat.
Hoffentlich rechnen sich nicht eines Tages diejenigen, die die Neurechnenden gar nicht auf der Rechnung hatten, als sie das Rechnen lernten. :D
Also den ersten Satz halte ich schon für falsch.
Von daher sind auch die Folgerungen daraus nicht schlüssig.

Wenn Surkamp sich an deinem Geschreibsel stört, dann geh halt zum Kopp Verlag.
Da weiß man dann auch, was man kriegt :thumbup:

Also mir scheint deine Ansicht: kill the messenger, weil du die Nachricht nicht magst.
Du tust also genau das, was du monierst an anderen.
Stoner

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Stoner »

odiug hat geschrieben:(08 Feb 2021, 10:02)

Also den ersten Satz halte ich schon für falsch.
Von daher sind auch die Folgerungen daraus nicht schlüssig.

Wenn Surkamp sich an deinem Geschreibsel stört, dann geh halt zum Kopp Verlag.
Da weiß man dann auch, was man kriegt :thumbup:

Also mir scheint deine Ansicht: kill the messenger, weil du die Nachricht nicht magst.
Du tust also genau das, was du monierst an anderen.
Äh, pardon, was faseln Sie da von Geschreibsel und Verlagen und jemanden killen?
Naja, jeder schreibt halt so klug, wie er ist.
Ich danke fürs Geplänkel.
Senexx

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Senexx »

odiug hat geschrieben:(08 Feb 2021, 09:37)

Bei aller Ehre ... es wird kein Buch gecaceld ...
Nur weil du heute Klassiker und solche, die dafür gehalten werden mit Kommentaren kaufen kannst, bedeutet ja nicht, dass du sie nicht auch ohne Kommentare kaufen kannst.
Es ist ein Markt für Woke People und wenn sich das bezahlt macht, bitte.
Du musst das nicht mitmachen ...
Woke people können nicht selber denken und brauchen Bücher mit Kommentaren?

Interessante Betrachtung.

Dann sollen sie sie haben. Niemendem soll sein Krückstock verwehrt werden.
odiug

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von odiug »

Stoner hat geschrieben:(08 Feb 2021, 10:08)

Äh, pardon, was faseln Sie da von Geschreibsel und Verlagen und jemanden killen?
Naja, jeder schreibt halt so klug, wie er ist.
Ich danke fürs Geplänkel.
Ja siehst du ... genau das mein ich.
Du tust so, als würden Meinungen unterdrückt, nur weil diese auf teils heftige Kritik stoßen.
Und die Forderung ist dann, die Kritiker zu unterdrücken, weil sie ja angeblich die Meinungsfeinheit gefährden.
Ja wieso denn ?
Wo denn ?
Nehmen wir mal den Lucke von der AfD.
Das Problem war ja nicht, dass er nach seinem Scheitern in der Politik, seine Lehrtätigkeit wieder aufnahm, sondern dass er sich der Kritik der Studenten nicht stellte, sondern ein Privileg für sich in Anspruch nahm, dass er in seiner politischen Laufbahn ablehnte, und zu diesem Widerspruch nicht Stellung bezog.
Dabei wäre seine Position und das was in der AfD daraus wurde eigentlich ein gutes Lehrstück gewesen, warum das nicht funktionieren kann.
Nun war die Kritik der Studenten teilweise überzogen ... schließlich scheiterte Lucke ja und zog sich zurück.
Nur wenn er schon so in die braune Scheiße langt, dann finde ich es schon gerechtfertigt, dass man anmahnt, er möge sich doch die Hände waschen, bevor er seine Lehrtätigkeit wieder aufnimmt.
odiug

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von odiug »

Senexx hat geschrieben:(08 Feb 2021, 10:13)

Woke people können nicht selber denken und brauchen Bücher mit Kommentaren?

Interessante Betrachtung.

Dann sollen sie sie haben. Niemendem soll sein Krückstock verwehrt werden.
Du kannst auch Sekundärliteratur lesen.
Wenn du zB mit Plato, Augustin und Kant nix anfangen kannst, dann lies halt Karl Jaspers :"Drei Gründer des Philosophierens"
Ist vielleicht sogar besser als eine kommentierte Ausgabe der Originaltexte.
Ich habe mal versucht Hegel im Original zu lesen ... musste ich auch aufgeben ... ist einfach für mich unlesbar :(
Ist wie beim Essen: Rohkost ist nicht für jeden und ist auch nicht immer gut.
Senexx

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Senexx »

odiug hat geschrieben:(08 Feb 2021, 10:36)

Du kannst auch Sekundärliteratur lesen.
Wenn du zB mit Plato, Augustin und Kant nix anfangen kannst, dann lies halt Karl Jaspers :"Drei Gründer des Philosophierens"
Ist vielleicht sogar besser als eine kommentierte Ausgabe der Originaltexte.
Ich habe mal versucht Hegel im Original zu lesen ... musste ich auch aufgeben ... ist einfach für mich unlesbar :(
Ist wie beim Essen: Rohkost ist nicht für jeden und ist auch nicht immer gut.
Ich lese Plato im griechischen Original. Kann aber mit Diktatorphilosophen nicht so viel anfangen. Ich bin mehr der Demokrat.

Hegel war ein schwäbischer protestantischer Idiot und Vordenker des Totalitarismus. Er ging mir schon gegen den Strich, als ich im katholischen Religionsunterricht ein Referat über ihn halten musste.

Marxens Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie hat mich immer weit mehr überzeugt.
odiug

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von odiug »

Senexx hat geschrieben:(08 Feb 2021, 10:40)

Ich lese Plato im griechischen Original. Kann aber mit Diktatorphilosophen nicht so viel anfangen. Ich bin mehr der Demokrat.
[MOD] Edit Bitte Kritik im Rahmen der Netiquette äußern. H2O
Stoner

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Stoner »

Senexx hat geschrieben:(08 Feb 2021, 10:13)

Woke people können nicht selber denken und brauchen Bücher mit Kommentaren?

Interessante Betrachtung.

Dann sollen sie sie haben. Niemendem soll sein Krückstock verwehrt werden.
Vielleicht sollte man kommentierte Klassikerausgaben - was sehr sinnvoll ist - nicht verwechseln mit Büchern, die mit Kommentaren zum korrekten Sprachgebrauch versehen sind. Außer ein paar Spezialisten wird keiner Kellers Der grüne Heinrich, Wolfes Schau heimwärts, Engel oder Fontanes Effie Briest oder Dantes Göttliche Komödie in all ihren Einzelheiten und Anspielungen verstehen ohne die entsprechenden Kommentare. Was wäre die Gesamtausgabe Tucholskys oder Nabokovs ohne diese ausführlichen Kommentare. Der Unterschied liegt doch darin, dass hier Literaturwissenschaftler kommentieren, für die Woke-Ausgaben aber irgendwelche politgetriebenen Hansels werken.
Eulenwoelfchen

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Mal eine Frage an die philosophischen Schlaumeier hier:
Hat der Nuhr das Buch jener Autorin, das er schon allein wegen des Titels nicht las, und dann auch noch dumm Lügenzeug über die Autorin und das Buch erzählte, dieses Werk symbolisch verbrannt? Oder einfach nur in bester cancel culture-Manier mit einem rechten Haken KO geschlagen?

Edit EW: Schreibfehler korrigiert
Zuletzt geändert von Eulenwoelfchen am Montag 8. Februar 2021, 14:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Selina
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Selina »

Empfehlenswerter Text zur so genannten "Cancel Culture", hinter der sich viel heiße Luft und viel Lärm um nichts verbirgt:

https://uebermedien.de/56188/endlich-ge ... -bedeutet/
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Eulenwoelfchen

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Selina hat geschrieben:(08 Feb 2021, 13:36)

Empfehlenswerter Text zur so genannten "Cancel Culture", hinter der sich viel heiße Luft und viel Lärm um nichts verbirgt:

https://uebermedien.de/56188/endlich-ge ... -bedeutet/
:thumbup: :thumbup: :D

Besonders auch, der Schluß, mit lustig:

Lisa Eckhart, die wahrscheinlich am erfolgreichsten zu Prominenz und Präsenz gecancelte deutschsprachige Künstlerin des Jahres, fehlt übrigens auf der Liste. Vielleicht wäre sie als Beispiel für die schlimmen Folgen der angeblichen „Cancel Culture“ selbst den „WamS“-Leuten zu doof gewesen.

Wobei: nee.

:p
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

Skeptiker hat geschrieben:(07 Feb 2021, 11:18)

Ja, und das ist gut so.

Allerdings hat die Philosophie des Meinungsterrors aus der Mitte längst die Macht derartige Initiativen ins Leere laufen zu lassen. Wir haben hier schon längst eine Entwicklung wie in den USA vor ein paar Jahren. Es ist absehbar, dass es auch zu den selben Ergebnissen führen wird.
"Meinungsterror aus der Mitte"? Ich will jetzt nicht mit irgendeiner gegenterroristischen Antwort kommen. Ich sag einfach mal nur: Ich lasse mir hundertprozentig und niemals und auch nur irgendwie die Ansichten vorschreiben. Und dennoch: Ich kenne keinen Meinungsterror. Ich sage und schreibe was immer ich will. Nicht nur als anonymer User in diesem Forum. Auch in der Wirklichkeit.

Und was ist denn die Entwicklung in den USA: Wir haben auf der einen Seite das, was User Tom als "Snoweflakeismus" bezeichnete und auf der anderen Seite die harten Trumpanhänger, die auf Waffenbesitz, Gottesfurcht und Barbecue als amerikanischer Identität stehen. Wir haben die ländlichen Gebiete und die Küstenstädte. Die Evolutionsleugner und die Leute an den Spitzenforschungseinrichtungen. Da gibt es in keinster Weise auch nur irgendeine einheitlich auszumachende Tendenz.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Senexx »

Anscheinend kommt keiner der heldenhaften Verteidiger von "Cancel Culture" ohne Lisa Eckhardt aus. Auf dieser Überblog nicht.

Sie hat scheinbar etwas in diesen langsam alternden, sabbernden Herren geweckt.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer hat geschrieben:(07 Feb 2021, 10:37)

Zwei Forscher haben eine Studie an der Goethe-Universität betrieben, ausgehend von dem Gedanken, wenn an der eher linken Hochburg der Kritischen Theorie keine Beschränkung der Meinungsfreiheit zu beobachten sei, dann wohl nirgendwo.
Aber, das Ergebnis ergibt ein anderes Bild.
Ein Drittel der Studenten klagt über Konformitätsdruck und gibt an, sich entsprechend mit Äußerungen zurückzuhalten.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 44294.html

Es ist bezeichnend, wenn selbst an Hochburgen der geistigen Übung der Austausch stark verengt wird.

Die Allensbach-Umfrage von 2019 ergänzt dieses Bild - demnach halten sich gleich zwei Drittel, ergo die Mehrheit der Bevölkerung, mit Meinungsäußerungen zurück.
Zitat aus dem verlinkten Artikel:
Die Toleranz für andere Ansichten war unter den sich als links bezeichnenden Studenten deutlich geringer als im konservativen Spektrum. Groß ist auf beiden Seiten die Bereitschaft, sich als Opfer zu fühlen. Ein Drittel der Befragten klagte über Konformitätsdruck bei politisch umstrittenen Themen und gab an, die eigene Meinung in solchen Fällen zurückzuhalten oder nur mit Unbehagen zu äußern.
Die Konsequenz, zum Dutzendstenmale, aus solchen Befunden, kann für die, die für echte Meinungsfreiheit einstehen, nur sein: Sich zuersteinmal nicht selbst als Opfer irgendeiner Meinungsunterdrückung zu stilisieren. In einer Welt, in der ein Navalny ins Straflager geht, in der in der Türkei und anderswo Journalisten in den Knast wandern oder in der in Malta oder der Slowakei und anderswo Journalisten einfach abgeknallt werden. Meinungsfreiheitswahrnehmung hat aus meiner Sicht nur dann einen Sinn, wenn sie gegen einen Widerstand geäußert wird. Wenn gegen einen Widerstand und unter Akzeptanz von Mühsal und Nachteilen argumentiert wird. Alles andere ist ein infantiles Beharren auf irgendein "Ich will sagen was ich will".

Ja natürlich gibt es Konformitätsdruck. Wenn Du eine Meinung äußern willst, dann halte lieber die Klappe oder akzeptiere, dass du damit nonkoform bist. Dass du dislikes bekommst.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

Senexx hat geschrieben:(08 Feb 2021, 14:31)

Anscheinend kommt keiner der heldenhaften Verteidiger von "Cancel Culture" ohne Lisa Eckhardt aus. Auf dieser Überblog nicht.

Sie hat scheinbar etwas in diesen langsam alternden, sabbernden Herren geweckt.
:p Sie ist auf jeden Fall besser als dieser Nuhr, der seit gefühlt 30 Jahren immer in derselben Art und Weise, sagen wir einmal, so eine Art diffuses Unbehagen des Mittelstandsbürgers äußert. Er muss, nur mal angenommen, statt mit dem Auto mit der S-Bahn zum Tennisplatz fahren. Und Menschengerüchen ausgesetzt sein. Dieses Unbehagen ist seit 30 Jahren der triviale Kern der ganzen Nuhr-Satire.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von PeterK »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Feb 2021, 14:41)
... oder akzeptiere, dass du damit nonkoform bist. Dass du dislikes bekommst.
So ist es. Und man muss damit nicht notwendigerweise "nonkonform", sondern einfach nur bereit sein, eine Meinung - ohne Mimimi bei Widerspruch - zu vertreten und aus der Diskussion darüber Erkenntnisse zu gewinnen.
Senexx

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Senexx »

Ich verstehe nicht, wie man sich den ganzen Quatsch überhaupt antun kann.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer hat geschrieben:(07 Feb 2021, 22:23)

Peter Pan, Das Dschungelbuch, Aristocats und Dumbo sind auf dem Index.

Erwachsene können aber Kinderfilme mit einem Warnhinweis abrufen.
Wird einem einmal ein kritischer Blick in die Welt der geradezu kultischen vorpubertären Mädchenfreundschaften offeriert ... so wie sie von entsprechenden Zeitschriften, Plattformen usw. angeheizt und kommerziell ausgenutzt wird ... wundert einen das nicht mehr. Diese schier unglaubliche Harmoniesucht scheint mir aber ein anderes, sozialpsychologisches und nicht direkt politisches Problem zu sein. Wahrscheinlich ein Thema in "Gesellschaft" für sich.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

Monika Maron in einem eigenen NZZ-Artikel:
Nie hätte ich für möglich gehalten, dass ich eines Tages rechts sein könnte. In meiner Jugend war ich links. So hatte man mich erzogen, und ausserdem waren fast alle, die ich kannte, irgendwie links, schon wegen der deutschen Geschichte, wegen Sartre, Böll, Brecht, Heiner Müller. Sogar Wolf Biermann war links.
https://www.nzz.ch/feuilleton/bundestag ... ld.1303513

Sie sagt damit im Grunde genommen nur, dass sie nicht gelernt hat, selbst zu denken. Und dass Gruppenloyalitäten für sie wichtiger waren (und sind) als eigene Gedanken. Die Reihe dieser Fremdbegeisterten, dieser Fans von irgendwas und irgendwem, auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, ist erschreckend groß.


Eine Frau, die solche Artikel in der NZZ und der FAZ usw. publiziert ... bürgerliche Megagroßöffentlichkeiten ... ausgerechnet eine solche Frau spricht von einem "eingeschränkten Diskursraum". Ja sagmal: Bin ich jetzt irgendwie verwirrt oder ist sie es? Sie schreibt in der NZZ oder der FAZ davon, dass man unter der "Merkelherrschaft" nicht alles schreiben kann. Bin ich denn bekloppt?
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Liegestuhl »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Feb 2021, 15:27)
Sie sagt damit im Grunde genommen nur, dass sie nicht gelernt hat, selbst zu denken. Und dass Gruppenloyalitäten für sie wichtiger waren (und sind) als eigene Gedanken. Die Reihe dieser Fremdbegeisterten, dieser Fans von irgendwas und irgendwem, auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, ist erschreckend groß.
Im Grunde genommen schreibt sie, dass sie in ihrer Jugend so war.

Das heißt aber nicht, dass man nicht im Alter noch etwas Weisheit erlangen kann.
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Selina
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Selina »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(08 Feb 2021, 14:17)

:thumbup: :thumbup: :D

Besonders auch, der Schluß, mit lustig:

Lisa Eckhart, die wahrscheinlich am erfolgreichsten zu Prominenz und Präsenz gecancelte deutschsprachige Künstlerin des Jahres, fehlt übrigens auf der Liste. Vielleicht wäre sie als Beispiel für die schlimmen Folgen der angeblichen „Cancel Culture“ selbst den „WamS“-Leuten zu doof gewesen.

Wobei: nee.

:p
Ja. Finde ich auch treffend. Der Autor zeigt einfach auf, dass all diese armen "Opfer" vom eingebildeten "Meinungsterror" entweder in ihrer Bekanntheit indirekt gepusht worden sind durch die Negativ-Kritik oder aber, dass überhaupt nüscht passiert ist, außer, dass man den Verlag gewechselt hat. Wirklich alles äußerst dramatisch :D
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Feb 2021, 15:27)

Monika Maron in einem eigenen NZZ-Artikel:
https://www.nzz.ch/feuilleton/bundestag ... ld.1303513

Sie sagt damit im Grunde genommen nur, dass sie nicht gelernt hat, selbst zu denken. Und dass Gruppenloyalitäten für sie wichtiger waren (und sind) als eigene Gedanken. Die Reihe dieser Fremdbegeisterten, dieser Fans von irgendwas und irgendwem, auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, ist erschreckend groß.


Eine Frau, die solche Artikel in der NZZ und der FAZ usw. publiziert ... bürgerliche Megagroßöffentlichkeiten ... ausgerechnet eine solche Frau spricht von einem "eingeschränkten Diskursraum". Ja sagmal: Bin ich jetzt irgendwie verwirrt oder ist sie es? Sie schreibt in der NZZ oder der FAZ davon, dass man unter der "Merkelherrschaft" nicht alles schreiben kann. Bin ich denn bekloppt?
Nö, sie sagt, dass sie mal links war und heute rechts ist, was sie angeblich nicht fassen kann. Von wegen. Sie bekennt sich immerzu zu ihrer tollen neurechten Loschwitzer Buchhaus-Freundin, die wiederum beste Kontakte nach noch weiter rechts hat. Ein feiner Klub! Da wird nichts dem Zufall überlassen. Sie und ihre Kumpels sind halt jetzt rechts. Wen es wirklich interessiert, der findet schon allerhand über dieses tolle Buchhaus. Nicht nur das Feature vom dlf.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von tarkomed »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Feb 2021, 15:27)

Monika Maron in einem eigenen NZZ-Artikel:
https://www.nzz.ch/feuilleton/bundestag ... ld.1303513

Sie sagt damit im Grunde genommen nur, dass sie nicht gelernt hat, selbst zu denken. Und dass Gruppenloyalitäten für sie wichtiger waren (und sind) als eigene Gedanken. Die Reihe dieser Fremdbegeisterten, dieser Fans von irgendwas und irgendwem, auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, ist erschreckend groß.


Eine Frau, die solche Artikel in der NZZ und der FAZ usw. publiziert ... bürgerliche Megagroßöffentlichkeiten ... ausgerechnet eine solche Frau spricht von einem "eingeschränkten Diskursraum". Ja sagmal: Bin ich jetzt irgendwie verwirrt oder ist sie es? Sie schreibt in der NZZ oder der FAZ davon, dass man unter der "Merkelherrschaft" nicht alles schreiben kann. Bin ich denn bekloppt?
Das hier gefällt mir am meisten:
nzz.ch hat geschrieben:Wenn das alles rechts sein soll und gleichzeitig ein hysterischer Kampf gegen rechts geführt wird, wenn darum Meinung und Sprache zensiert, öffentliche Veranstaltungen und Diskussionen gewaltsam verhindert werden und wenn diese Kämpfer gegen rechts sich selbst als links bezeichnen, dann hat wirklich jemand am Meinungskompass gedreht, und nicht ich habe die Seiten gewechselt.
Das erinnert an den berühmten Geisterfahrer, der sich über die Verkehrsmeldung wundert: „Was erzählen die da von einem Geisterfahrer? Das sind viele…“ :p
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Eulenwoelfchen »

tarkomed hat geschrieben:(08 Feb 2021, 18:18)

Das erinnert an den berühmten Geisterfahrer, der sich über die Verkehrsmeldung wundert: „Was erzählen die da von einem Geisterfahrer? Das sind viele…“ :p
Und mir gefallen die beiden Zeilen besonders gut.
:D :D :p
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(08 Feb 2021, 17:25)

Nö, sie sagt, dass sie mal links war und heute rechts ist, was sie angeblich nicht fassen kann. Von wegen. Sie bekennt sich immerzu zu ihrer tollen neurechten Loschwitzer Buchhaus-Freundin, die wiederum beste Kontakte nach noch weiter rechts hat. Ein feiner Klub! Da wird nichts dem Zufall überlassen. Sie und ihre Kumpels sind halt jetzt rechts. Wen es wirklich interessiert, der findet schon allerhand über dieses tolle Buchhaus. Nicht nur das Feature vom dlf.
Noch extremer ist die Rechtskurve des Journalisten Jürgen Elsässer vom Autor u.a. für ND und Junge Welt hin zum Rechtsextremisten und Verschwörungstheoretiker. Um sich über politisch rechte Positionen zu informieren muss man auch nicht lange suchen. Anders als es die Positionen des Threaderstellers nahelegen. Die "Junge Freieheit" bekomme ich an allen größeren Bahnhokiosken. An einigen sogar das Compact-Magazin. Einfach ganz normal am Kiosk. Wie ich schon öfter mal erwähnt habe, kaufe ich das Zeug auch ab und zu und lese darin in der S-Bahn. Die Wahrscheinlichkeit, dass Studenten, Mitarbeiter, Lehrkräfte meiner Hochschule das mitbekommen, ist ziemlich groß. Es kann auch durchaus sein, dass ich damit irgendwo herausgedrängt oder zumindest nicht berücksichtigt werde. Es ist mir egal! Man sollte einfach verstehen, dass politische Meinungsäußerung zwangsläufig mit Dissenz verbunden ist. Dass es bei poilitischer Meinungsäußerung keine staatliche Garantie dafür geben kann, dass man everybodys Darling bleibt. Hat man sich in ei nem autokratischen Regime an Samisdatpublikationen beteiligt und damit riskiert als Student von der Uni zu fliegen, kann man diese Risiken vielleicht auch besser einordnen.
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