Skeptiker hat geschrieben:(22 Jan 2021, 12:38)
Du vergleichst hier die Zahlen durchlebter, also beendeter, Pandemien, mit den aktuellen Zahlen mitten IN der Pandemie. Da sehe ich deinen Gedankenfehler - zumal enorme gesellschaftliche Anstrengungen unternommen werden um die Infektionszahlen zu drücken.
Enorme gesellschaftliche Anstrengungen?
Du meinst doch nicht etwa, das planlose Handeln der Politiker?
Die Folgen bzw Schäden, die diese so genannten
"enormen gesellschaftlichen Anstrengungen" mit sich bringen, übersteigen den, zu erwartenden, Nutzen um ein Vielfaches.
Für die tatsächlich gefährdeten Menschen (Risikogruppen) - nämlich die sehr Alten in Alten- und Pflegeheimen wird genau gar nichts unternommen. In diesen Einrichtungen sind Infektionszahlen, schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle nach wie vor sehr hoch, da zeigen die
"enormen gesellschaftlichen Anstrengungen" keine Wirkung.
"enormen gesellschaftlichen Anstrengungen" zum Schutz besonders Gefährdeter sehen anders aus.
Und ja - ich verleiche die Letalitätsraten beendeter Pandemien mit der aktuellen. Was soll man (ich) denn sonst vergleichen?
Skeptiker hat geschrieben:(22 Jan 2021, 12:38)Wenn du als Bezugssystem die Letalitäten in Relation zu den Infizierten wählst, sieht die Welt ganz anders aus. Ich hatte dir dazu oben was geschrieben. Daraus geht die Letalität der Krankheit selber hervor (so wie die Letalität einer Krankheit eigentlich auch definiert ist - die Letalität von Bauchspeicheldrüsenkrebs wäre nicht so beängstigend, wenn man sie auch die Gesamtbevölkerung beziehen würde

). Wie du vielleicht mitbekommen hast bilden sich aktuell immer wieder Mutanten, die auch die Infektiösität und die Gefahr für andere Altersklassen betreffen. Das Ding ist also noch nicht vorüber - wir kämpfen damit, dass es nicht "richtig losgeht".
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Auch wenn die Letalität in Relation zu den Infizierten gesetzt wird, sieht die Welt nicht anders aus, weil auch dann die Letalität bei der Alterkohorte der ü80jährigen zu verzeichnen ist, während Jüngere und Junge kaum bis nicht betroffen sind, weil eben das Risiko schwer zu erkranken, mit zunehmenden Alter zunimmt und mit den Vorerkrankungen nochmal zunimmt.
Dass Viren dazu neigen, zu mutieren, ist nun wirklich nichts Neues - so funktioniert Evolution u.a. und hohe bzw zunehmende Infektiosität ist
nicht gleichbedeutend mit zunehmendem schweren Verlauf der Krankheit - im Gegenteil.
Ein Virus und/oder eine Bakterie/Bazille, die den Wirt mit großer Häufigkeit/Wahrscheinlichkeit tötet, verschwindet recht schnell wieder und damit nicht passiert, passt es sich an.
Damit müssen wir leben, weil wir weder die Natur vor uns schützen, noch wir uns vor der Natur schützen können.
Es wird immer wieder neue Krankheitserreger geben und es wird immer wieder passieren, dass Viren, Bakterien oder Bazillen von Tieren auf Menschen
"überspringen" - so genannte Zoonosen - und das wird um so häufiger passieren, je mehr wir in die Lebensräume von Tieren eindringen und/oder Lebensräume anderer Arten zerstören.
Wir (Menschen) sollten so langsam von unserem
"hohen Ross" herabsteigen und begreifen, dass wir
nicht "die Krone der Schöpfung" sind, sondern klein, angreifbar, zerbrechlich und vor allem
sterblich!
Skeptiker hat geschrieben:(22 Jan 2021, 12:38) Leider sind dann Betrachtungen, so wie du sie hier anstellst, eher kontraproduktiv, weil sie die Menschen in falscher Sicherheit wiegen und das Problem banalisieren
Nein, die Betrachtungen sind nicht kontraproduktiv, sonern realistisch und sie wiegen Menschen auch nicht in falscher Sicherheit.
Das Leben ist nunmal gefährlich, es endet
immer mit dem Tod - immer. Dagegen kann niemand etwas tun.
Zu erkranken und u.U. an einer Krankheit zu sterben, gehört zum ganz normalen Lebensrisiko. Daran sollten wir uns mal wieder erinnern.
Skeptiker hat geschrieben:(22 Jan 2021, 12:38)Ja, deshalb bin ich auch für den Schutz der Risikogruppen um für alle andern schnell wieder zu normalem Leben übergehen zu können. Allerdings zeigt der Südafrikamutant offensichtlich höhere Komplikationsraten auch bei jüngeren Menschen. So ganz würde ich die also nicht rausnehmen aus der Nummer.
Tja blöd ist halt nur, dass mit den ganzen Maßnahmen, gar keine Risikogruppe geschützt wird.
Die Risikogruppen - sehr alte Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sind
nicht durch rodelnde Kinder gefährdet, die sind auch nicht durch junge Menschen gefährdet, die ihr Leben leben, die sind auch nicht durch Menschen gefährdet, die ihren ganz normalen Freizeitaktivitäten, ihrem Sport etc nachgehen.
Die sind durch ihr Alter gefährdet und durch ihre Vorerkrankungen, die sind (auch) durch ihre körperliche Inaktivität - die das Immunsystem zusätzlich schwächt - gefährdet.
Mit zunehmendem Alter wird das Immunsystem nunmal schwächer und ü80jährige (und deren Angehörige) müssen tagtäglich damit rechnen, dass sie sterben - ganz ohne Covid19.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen