Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

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Uffhausen
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Uffhausen »

Sören74 hat geschrieben:(10 Jan 2021, 15:15)
Soweit ich weiß, hat der Hersteller eine Mindestangabe von 8 Monaten bei der Immunität gegeben. Und das ist wirklich eine untere Grenze, die auch noch weiter höher gesetzt werden kann, wenn man die Sache auch längere Zeit beobachtet.
Welcher Hersteller war denn das? Kann man darauf was geben - schließlich war zu Anfang der Pandemie auch ein Heidendurcheinander, bzgl. Immunität nach überstandener Infektion. Mal hieß es, man sei sein restliches Leben immun, dann waren's plötzlich nur ein paar Wochen, dann wieder ein paar Monate... keine Ahnung, auf was sie sich mittlerweile geeinigt haben... vielleicht muss das Feld wegen der Mutationen auch gänzlich neu aufgerollt werden.

Laut Gesundheitsminister Spahn werden wir uns nicht aussuchen können, welchen Impfstoff wir verabreicht bekommen. Wäre schon geboten, mehr Fakten zu liefern, anstatt über Herdenimmunität zu schwadronieren.
Nein, die 95% beziehen sich auf die Infektionen.
Laut RKI-Aufklärungsmerkblatt beziehen sich die 95% aber auf Schutz vor Erkrankung - nicht vor Infektion. Näher wird darauf nicht eingegangen - es folgt nur der Hinweis, dass man derzeit noch nicht sagen könne, wie lange der Schutz vor Erkrankung durch die Impfung anhält.
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Uffhausen
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Uffhausen »

Wähler hat geschrieben:(10 Jan 2021, 16:23)
Möglichst viele möglichst schnell zu impfen, macht also Sinn.
Natürlich würde das Sinn machen - nur kann man in D nicht davon ausgehen.
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Sören74

Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Sören74 »

Uffhausen hat geschrieben:(10 Jan 2021, 17:53)

Welcher Hersteller war denn das?
Ich meine die Aussage kam von Biontech.
Uffhausen hat geschrieben:[Kann man darauf was geben - schließlich war zu Anfang der Pandemie auch ein Heidendurcheinander, bzgl. Immunität nach überstandener Infektion. Mal hieß es, man sei sein restliches Leben immun, dann waren's plötzlich nur ein paar Wochen, dann wieder ein paar Monate... keine Ahnung, auf was sie sich mittlerweile geeinigt haben... vielleicht muss das Feld wegen der Mutationen auch gänzlich neu aufgerollt werden.
Ehrlich gesagt habe ich keinen Experten gehört, der von einer lebenslangen Immunität sprach oder von einer, die nur wenige Wochen andauert. Was man wusste war, dass die Immunität gegen die bisherigen Corona-Viren einige Jahre andauert und in der Größenordnung könnte es auch hier liegen. Natürlich kann es sein, dass neue Mutationen diesen Impfschutz mit der Zeit aushebeln. Aber wenn man gar keinen Impfschutz hat, ist es auch egal, ob Dir "alte" oder "neue" SARS-CoV2-Viren begegnen. Ich sehe da keinen Vorteil, keinen Impfschutz zu haben. Vielleicht muss man hinterher nachimpfen, ist aber bei verschiedenen anderen Viren und Erregern nicht viel anders und dann müssen Impfungen aufgefrischt werden, siehe Tetanus.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Uffhausen »

Schnitter hat geschrieben:(10 Jan 2021, 17:06)

Also ich weiß nicht.

Hier in der Region Niederrhein / Münsterland sind die Zahlen in den Landkreisen von > 200 (vor ca. 3 Wochen) auf teils < 100 gefallen.

Teilweise klappt das also.
Bei uns hier im Südwesten war's genauso. Über Weihnachten und Silvester/Neujahr waren die Neuinfektionen erstaunlich gering, die Genesungen sehr hoch - die neuen Toten allerdings auch. Es wurde über die Feiertage schlicht weniger getestet, wie überall. Seit Donnerstag steigen die Zahlen wieder. Und wenn ich mit das sorglose Verhalten der Menschen aufgrund des vielen Schnees hier betrachte, werden wir in Bälde neue Rekordwerte zu verbuchen haben...

Gestern war ich im innerstädtischen Einkaufszetrum - von 40 Geschäften haben zwar nicht mal 10 geöffnet, aber es herrschte dennoch ein Andrang, wie als wäre nie was gewesen. Entweder haben die Leute zuviel Geld, ohne sie nehmen Corona wirklich immer weniger ernst... mit dem Verhalten im Lockdown vom Frühjahr nicht im Entferntesten zu vergleichen... :?
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von franzmannzini »

Uffhausen hat geschrieben:(10 Jan 2021, 18:23)
Gestern war ich im innerstädtischen Einkaufszetrum - von 40 Geschäften haben zwar nicht mal 10 geöffnet, aber es herrschte dennoch ein Andrang, wie als wäre nie was gewesen. Entweder haben die Leute zuviel Geld, ohne sie nehmen Corona wirklich immer weniger ernst... mit dem Verhalten im Lockdown vom Frühjahr nicht im Entferntesten zu vergleichen... :?
Man darf ja nicht vergessen, daß nur noch wenige Freizeitbeschäftigungen verblieben sind. Konsum ist eine davon, die noch Erlebnisse verspricht.
Mit dieser wird nun von vielen kompensiert.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Astrocreep2000 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Jan 2021, 13:30)

Diese Zahlen sind ja auch nicht strittig, deswegen brauchst du sie nicht noch xmal anzuführen. Je mehr Neuinfektionen es gibt, desto höher ist auch das Risiko, dass sich alte oder vorbelastete Menschen anstecken, meine Güte, das ist doch keine Raketenwissenschaft.
Das kann ich nur spiegeln: Meiner Meinung nach ist es nicht so schwer zu verstehen, dass man hier an der einen Stelle 10 investiert und 1 erhält und an der anderen investiert man 1 und bekommt 10 - und daraus eine effektive Strategie abzuleiten.

Die Zahlen zeigen, dass es ein krasses Missverhältnis gibt zwischen in der Tat dramatischen Todeszahlen in einem vergleichsweise kleinen Lebensbereich (nämlich unter den 730.000 Altenheimbewohnern) und einer vergleichsweise geringen Anzahl Toter unter den "frei lebenden" Altersgenossen (12,4 Mio.) und der restlichen Gesellschaft.

Das Potential, die Zielgruppe in den Altenheimen dadurch zu schützen, dass alle anderen zu Hause bleiben, damit sich niemand infiziert, ist begrenzt. Die Strategie ist nicht effektiv und sie dauert viel zu lange. Sie ist für die Menschen außerhalb der Altenpflege wirksam, sie schlägt bisher aber nicht auf die Zahlen in den Altenheimen durch - weil es eben von den Schulkindern oder Bratwurstverkäufern oder Rodlern keine schicksalhafte in die Altenheime führt - die zudem auch nicht durch Schutzmaßnahmen wie den AHA-L-Regeln zu beeinflussen wäre.

Wenn man Deiner Haltung "die Riskiogruppe lassen sich nicht unmittelbar wirksam schützen" konsequent folgt, könnte man ja auch feststellen: Hey, wenn wir die Toten der Kategorie Ü70/Altersheim abziehen und nur die Strebefälle aller anderen Altergruppen betrachten - dann liegen wir nun wirklich im Bereich eine kleinen Grippewelle (die vielbeschworenen "Langzeitschäden" inbegriffen) - wo ist denn dann der Handlungsbedarf?
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Tom Bombadil »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(11 Jan 2021, 13:32)

wo ist denn dann der Handlungsbedarf?
Bei der Überlastung des Gesundheitssystems.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Billie Holiday »

Uffhausen hat geschrieben:(10 Jan 2021, 18:23)

Bei uns hier im Südwesten war's genauso. Über Weihnachten und Silvester/Neujahr waren die Neuinfektionen erstaunlich gering, die Genesungen sehr hoch - die neuen Toten allerdings auch. Es wurde über die Feiertage schlicht weniger getestet, wie überall. Seit Donnerstag steigen die Zahlen wieder. Und wenn ich mit das sorglose Verhalten der Menschen aufgrund des vielen Schnees hier betrachte, werden wir in Bälde neue Rekordwerte zu verbuchen haben...

Gestern war ich im innerstädtischen Einkaufszetrum - von 40 Geschäften haben zwar nicht mal 10 geöffnet, aber es herrschte dennoch ein Andrang, wie als wäre nie was gewesen. Entweder haben die Leute zuviel Geld, ohne sie nehmen Corona wirklich immer weniger ernst... mit dem Verhalten im Lockdown vom Frühjahr nicht im Entferntesten zu vergleichen... :?
Warum warst DU denn in besagtem Einkaufszentrum? Zuviel Geld oder Langeweile?
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Astrocreep2000 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2021, 14:55)

Bei der Überlastung des Gesundheitssystems.
So, und von welcher Patientengruppe wird das "Gesundheitssystem" (ich gehe davon aus, Du meinst die Intensivstationen) überlastet?
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Tom Bombadil »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(11 Jan 2021, 17:47)

So, und von welcher Patientengruppe wird das "Gesundheitssystem" (ich gehe davon aus, Du meinst die Intensivstationen) überlastet?
OMG. Ich steige jetzt vom Karussell runter.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von firlefanz11 »

Alexyessin hat geschrieben:(08 Jan 2021, 17:21)
Mal schauen, was er macht.
Impfpflicht verlangen...
Und Lauterbach hat fachlich recht.
Mag sein aber ein unbefristeter Lockdown oder wie Du es ja lieber nennst: Unbefristete Bewegungs- u. Kontakteinschränkungen gehen mal GAR nicht...!
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Alexyessin »

firlefanz11 hat geschrieben:(12 Jan 2021, 10:59)
Unbefristete Bewegungs- u. Kontakteinschränkungen gehen mal GAR nicht...!
Wie das Beispiel Schweden gezeigt hat funktioniert die andere Idee aber nicht.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Sören74 »

Alexyessin hat geschrieben:(12 Jan 2021, 14:48)

Wie das Beispiel Schweden gezeigt hat funktioniert die andere Idee aber nicht.
Na dann wissen wir doch, irgendwo dazwischen müssen wir den Weg legen. :)
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Alexyessin »

Sören74 hat geschrieben:(12 Jan 2021, 15:00)

Na dann wissen wir doch, irgendwo dazwischen müssen wir den Weg legen. :)
Nur das es keinen Weg dazwischen gibt, bzw. dieser in D ja schon die ganze Zeit mit äußerst zweifelhaften Ergebnissen probiert wurde.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Sören74 »

Alexyessin hat geschrieben:(12 Jan 2021, 15:50)

Nur das es keinen Weg dazwischen gibt, bzw. dieser in D ja schon die ganze Zeit mit äußerst zweifelhaften Ergebnissen probiert wurde.
Es gibt keinen Weg zwischen dem schwedischen Modell und "unbefristete Bewegungs- u. Kontakteinschränkungen"? :s Der bisherige deutsche Weg mag nicht ideal sein. Und im Vergleich zu ostasiatischen Länder sicher nicht gut. Aber im europäischen Vergleich wiederum besser als sein Ruf (im Inland). Es ist immer die Frage, welche Referenz man bei einer Pandemie-Bekämpfung heranzieht. Und was die eigentlichen Ziele der Maßnahmen (die haben sich immer wieder geändert) sind und ob sie realistisch sind.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Alexyessin »

Sören74 hat geschrieben:(12 Jan 2021, 16:03)

Es gibt keinen Weg zwischen dem schwedischen Modell und "unbefristete Bewegungs- u. Kontakteinschränkungen"?
Natürlich. Von Ende Mai bis jetzt im Dezember. Hat nicht wirklich funktioniert.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Sören74 »

Alexyessin hat geschrieben:(12 Jan 2021, 16:06)

Natürlich. Von Ende Mai bis jetzt im Dezember. Hat nicht wirklich funktioniert.
Kommt drauf an, welche Ziele man hatte. Ob etwas funktioniert oder nicht kann man letztlich nur daran messen, was man mit den Maßnahmen erreichen wollte.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Alexyessin »

Sören74 hat geschrieben:(12 Jan 2021, 16:16)

Kommt drauf an, welche Ziele man hatte. Ob etwas funktioniert oder nicht kann man letztlich nur daran messen, was man mit den Maßnahmen erreichen wollte.
Das, zumindest mir bekannte, gemeinsame Ziel ist es eine Ausbreitung einer gefährlichen Viruserkrankung so zu verlangsamen, das es
1. zu so wenig wie möglich Todesfällen
2. zu so wenig wie möglichen Langszeitschäden

kommt, bis ein geeigneter Impfstoff dementsprechend zur Verfügung steht.

Wenn du also andere Ziele weißt, dann teile sie uns doch bitte mit.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Sören74 »

Alexyessin hat geschrieben:(12 Jan 2021, 16:19)

Das, zumindest mir bekannte, gemeinsame Ziel ist es eine Ausbreitung einer gefährlichen Viruserkrankung so zu verlangsamen, das es
1. zu so wenig wie möglich Todesfällen
2. zu so wenig wie möglichen Langszeitschäden

kommt, bis ein geeigneter Impfstoff dementsprechend zur Verfügung steht.

Wenn du also andere Ziele weißt, dann teile sie uns doch bitte mit.
Naja, für mich ist da eher Rätselraten angesagt, welche gemeinsamen Ziele es in der Politik wirklich gab. Das hat auch u.a. Wissenschaftlerin Viola Priesemann angemerkt. Obwohl sie in den wichtigsten Beratungsgremien sass, war ihr unklar, was die Politik eigentlich wollte. Zuerst war es flatten the curve und die Krankenhäuser nicht zu überlassen. Dann waren es Verdopplungzeiten ausweiten und R<=1 halten. Dann war es die Inzidenz von 35 oder 50. Für ein wenige Wochen war auch mal von der Ausrottung des Virus die Rede und dann wieder hieß es wieder, dass die Intensivstationen nicht überquellen sollen.

Falls es das Ziel gegeben haben sollte, so wenig Todesfälle wie möglich, dann halte ich es für nicht realisierbar. Denn selbst wenn 0 Todesopfer möglich gewesen wäre und einer wäre daran gestorben, hat man das Ziel nicht erreicht. Es kann auch niemand wirklich sagen, wo das tatsächliche Minimum an Todesfällen und Langzeitschäden liegt. Und es stellt sich die Frage, ob man nicht hätte versuchen müssen mindestens 100% des BIP für den Kampf gegen Corona einzusetzen und nicht nur 20-30%, wie jetzt geschehen. Wenn man sieht, dass Japan schon heute eine Verschuldung von über 230% des BIP hat, könnten wir uns eine noch höhere Verschuldung als heute leisten.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Alexyessin »

Sören74 hat geschrieben:(12 Jan 2021, 16:33)

Naja, für mich ist da eher Rätselraten angesagt, welche gemeinsamen Ziele es in der Politik wirklich gab
Keine Ahnung, wen du meinst, die Politikerentscheidungen die für mich verantwortlich sind, also Ministerpräsident Söder und Bundeskanzlerin Merkel haben dies als Grund genannt - welcher mir auch schlüssig erscheint.
Dann ist halt die Frage, was du gehört / mitbekommen hast und von wem.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Sören74 »

Alexyessin hat geschrieben:(12 Jan 2021, 16:35)

Keine Ahnung, wen du meinst, die Politikerentscheidungen die für mich verantwortlich sind, also Ministerpräsident Söder und Bundeskanzlerin Merkel haben dies als Grund genannt - welcher mir auch schlüssig erscheint.
Falls das so sein sollte (ich habe da eine etwas andere Wahrnehmung) trifft das für mich zu, was ich oben schrieb. Eine solche Zielsetzung ist in keinem Land der Welt umsetzbar.
Alexyessin hat geschrieben: Dann ist halt die Frage, was du gehört / mitbekommen hast und von wem.
Tja, besagte Kakophonie. ;)
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Alexyessin »

Sören74 hat geschrieben:(12 Jan 2021, 16:38)

Falls das so sein sollte (ich habe da eine etwas andere Wahrnehmung) trifft das für mich zu, was ich oben schrieb. Eine solche Zielsetzung ist in keinem Land der Welt umsetzbar.
Eine Verlangsamung ist natürlich umsetzbar. Von etwas anderen war auch nie die Rede. Zumindest nicht bei uns.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Sören74 »

Alexyessin hat geschrieben:(12 Jan 2021, 17:21)

Eine Verlangsamung ist natürlich umsetzbar. Von etwas anderen war auch nie die Rede. Zumindest nicht bei uns.
Mit verlangsamen alleine ist es nicht getan, wenn man u.a. "so wenig wie möglich" Todesfälle haben will.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Alexyessin »

Sören74 hat geschrieben:(12 Jan 2021, 17:28)

Mit verlangsamen alleine ist es nicht getan, wenn man u.a. "so wenig wie möglich" Todesfälle haben will.
Wenn ich etwas verlangsame, zum Beispiel das unkontrollierbare Wachstum einer Viruserkankung, dann sorge ich dafür, das es so wenig wie möglich Todesfälle oder Langzeitschäden durch diese Viruserkrankung gibt. Gar nicht so schwer zu verstehen.
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Eschnapur
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Eschnapur »

Die Forderung nach einer Impfpflicht für Pflegekräfte und medizinisches Personal halte ich für absolut unangemessen.
Ich arbeite in der Pflege und will mich, nach aktuellem Kenntnisstand, nicht impfen lassen.

Und das nicht, weil ich ein Coronaleugner oder Impfgegner wäre, sondern aus dem einfachen Grund, dass bisher nicht wirklich viel über die Impfung bekannt ist.

Man weiß nicht:
ob man nach der Impfung noch infektiös ist
wie lange die Wirkung anhält, wie oft man also nachimpfen muss
welche Langzeitfolgen es gibt/geben kann.

Warum ist ein Patient geschützt, falls ich mich impfen lasse, wenn ich immer noch ansteckend sein kann?

Sollte es laufen wie bei der Grippeimpfung, dann müsste diese Impfung jährlich wiederholt werden. Wobei es, nach nachweislicher Erstinfektion schon mehrere Fälle von Reinfektion bei der zweiten Welle gegeben hat. Also gerade mal 6 Monate später. Wenn eine natürliche Infektion es nicht schafft, genügend Antikörper für einen wenigstens mehrjährigen Schutz hervorzurufen, weshalb sollte das einer "künstlichen" Impfung gelingen?
Heißt, möglicherweise ist die Wirkung einer Impfung vom Januar im Juli schon wieder verpufft.

Und, der für mich wichtigste Grund, es gibt absolut gar keine Kenntnisse über mögliche Langzeitfolgen.
Viele Experten beeilen sich, zu versichern, dass es keine Langzeitfolgen geben wird. Woher wollen sie das wissen? Ist eine solche Aussage nicht absolut unseriös?
Es ist eine neue Art von Impfstoff, ob dieser Impfstoff sicher ist bezüglich Langzeitmodellen, wird erst die Zukunft zeigen.
Ein Immunsystem, das außer Kontrolle gerät, kann verdammt viele, sehr beeinträchtigende Dauererkrankungen hervorrufen.
Dieses Risiko will ich nicht eingehen.

Ich möchte mindestens ein paar Jahre abwarten, bis es dazu Erkenntnisse gibt.

Sieht der Weltärztepräsident, Frank Montgomery übrigens für den Großteil der Bevölkerung genauso.

Weltärztepräsident Frank-Ulrich Montgomery hat sich für eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen ausgesprochen: "Wer Umgang mit vulnerablen Gruppen hat, muss immunisiert sein", sagte der Vorsitzende des Weltärztebundes den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Das könne entweder durch eine überstandene Covid-19-Erkrankung geschehen oder durch eine Schutzimpfung. "Für Pflegekräfte und medizinisches Personal ist eine berufsspezifische Impfpflicht gegen Corona sinnvoll", sagte Montgomery.

Der Mediziner forderte zudem weitreichendere Schritte: "Auf Dauer brauchen wir eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona." Dazu müssten jedoch genügend Erkenntnisse über langfristige Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe vorliegen und genug Impfstoffdosen bereit stehen, um allen ein Angebot machen zu können.


Quelle: https://www.morgenpost.de/vermischtes/a ... tuell.html

Aha. Wir Pflegekräfte können also als Versuchskaninchen herhalten. Obwohl noch nicht mal klar ist, dass wir nach einer Impfung nicht mehr ansteckend für die "vulnerablen Gruppen" sind.
Für alle anderen soll aber erst mal abgewartet werden, ob es vielleicht doch langfristige Nebenwirkungen gibt, bevor eine Impfpflicht installiert wird.

Das ist so anmaßend und unverschämt gegenüber uns Pflegenden, dass ich fast keine Worte dafür mehr habe.

Ich sehe es so, dass jetzt jeder in der Eigenverantwortung ist. Wer einen schweren Verlauf sicher verhindern will, der soll sich jetzt bitte impfen lassen.
Wenn er dann, aus einem anderen Grund, Patient im Krankenhaus ist (oder Bewohner eines Pflegeheims), dann hat er sich ja vor der Infektion geschützt und es kann ihm egal sein, ob die Pflegekraft infiziert ist oder nicht.
Das gilt für fast alle Patienten, außer diejenigen, die gerade eine umfassende Chemotherapie machen oder gar eine Transplantation benötigen.
Diese Patienten haben nicht die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Daher würde ich auf solchen Stationen nur geimpftes Personal einsetzen.
Betrifft ausschließlich bestimmte onkologische Stationen.

In allen anderen Bereichen können die Menschen jetzt Eigenverantwortung übernehmen und sich selbst impfen lassen statt es auf andere abzuwälzen.

Wenn überhaupt eine Impfpflicht, dann wäre ich dafür, dass eine solche Impfpflicht für die Altersgruppe der über 80jährigen eingeführt werden sollte.
Da sind Langzeitfolgen nicht mehr so ein wichtiges Thema und das ist schließlich die Gruppe, die für die Überlastung des Gesundheitswesens sorgt.

Wir Pflegekräfte haben bereits zwei Impfungen, die für uns zwingend sind.
Hepatitis und Masern. Das reicht.

Dabei handelt es sich um lange bekannte Impfungen, mit bekannten Risiken. Impfungen, die ich nicht hätte, wenn ich nicht im Pflegeberuf arbeiten würde.
Wir Pflegenden sind, aufgrund unseres Berufes, zahlreichen Risiken ausgesetzt, durch Viren und Bakterien. Jeden Tag.
Hepatitis C, HIV, MRSA, Tuberkulose, Noro und viele andere.

Wir haben Arbeitsbedingungen, die man nicht lange erträgt, wenn man nicht mit dem Herzen bei der Sache ist.
Im Gegenzug ein Einkommen, das der Verantwortung, der Belastung und den Risiken in keinster Weise gerecht wird.

Was soll noch alles auf unserem Rücken abgeladen werden?
Was sollen die heuchlerischen Dankesworte und das dämliche Klatschen? Wenn es darauf ankommt, dann ist ein Großteil der Bevölkerung der Ansicht, wir müssten in jeder Sekunde unseres Lebens dem Allgemeinwohl dienen. Wir dürfen immer und ausschließlich nur das Wohl der anderen im Kopf haben.
An uns denkt dabei niemand.

Wir sollen arbeiten, selbst wenn wir positiv getestet sind. Mit FFP2 Masken, eine 8 Stunden Schicht, möglichst ohne sie je abzunehmen und wenn, dann höchstens in irgendeinem Abstellraum, wo wir niemanden gefährden.
Völlig uninteressant, ob die Infektion dadurch für uns gefährlicher wird, da der Körper nicht die nötige Ruhe hat.
Das schulden wir der Allgemeinheit, wir wollen doch nicht, dass unser System zusammenbricht.

Zum Dank dafür, dürfen wir uns dann zu Hause natürlich isolieren, Arbeitsquarantäne, so lautet die nette Bezeichnung.

Lieber Herr Söder, wenn Sie mir ein Gehalt in der Höhe ihres Einkommens zusichern, dazu eine Altersversorgung wie die Ihre, dann können wir noch mal über eine Impfpflicht nur für uns Pflegende sprechen. Denn dann bin ich wenigstens finanziell und bezüglich Gesundheitsversorgung so gut gestellt, dass ich auch mit einer evtl. Autoimmunerkrankung auf Dauer klar komme.

Aber solange unsere Bedingungen sind wie sie sind, sollten Sie uns auf Knien dankbar sein, dass wir diesen Job überhaupt machen und uns nicht immer weiter belasten.
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. ;)
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Zunder »

Mit diesem Beitrag könnte man einen Strang über eine mögliche Impfpflicht eröffnen.
Sören74

Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Sören74 »

Alexyessin hat geschrieben:(12 Jan 2021, 17:34)

Wenn ich etwas verlangsame, zum Beispiel das unkontrollierbare Wachstum einer Viruserkankung, dann sorge ich dafür, das es so wenig wie möglich Todesfälle oder Langzeitschäden durch diese Viruserkrankung gibt. Gar nicht so schwer zu verstehen.
Wenn man einen beschleunigten Anstieg der Infektionszahlen hat (erste und zweite Ableitung größer 0) und die Beschleunigung abbremst, dann kann man immer noch ein Wachstum haben (zweite Ableitung kleiner 0 aber erste Ableitung größer 0). Oder um in der Pandemie-Metrik zu sprechen, ein R-Wert größer 1 bedeutet ein exponentielles Wachstum. Wenn R von 1,3 auf 1,2 sinkt, hat man die Ausbreitung auch verlangsamt, aber ist immer noch exponentiell. Wenn R unter 1 sinkt, fallen die Neuinfektionenszahlen, aber es macht immer noch einen großen Unterschied, ob R=0,9 oder 0,5 ist. Wenn es darum geht, so wenig wie möglich Todesfälle oder Langzeitschäden zu haben, dann gibt es eine untere Grenze an Todesfällen und Langzeitschäden, die man nicht überschreiten darf. Wenn man "zu langsam" abbremst, überschreitet man schon diese Grenze. Mit anderen Worten, mit dem Verlangsamen des Wachstums alleine erfüllt man das Ziel nicht. Wenn es nur darum ginge, das Wachstum zu verlangsamen, haben wir dieses Ziel schon Ende Oktober/Anfang November erreicht.
Eulenwoelfchen

Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Eschnapur hat geschrieben:(12 Jan 2021, 17:50)

Die Forderung nach einer Impfpflicht für Pflegekräfte und medizinisches Personal halte ich für absolut unangemessen.
Ich arbeite in der Pflege und will mich, nach aktuellem Kenntnisstand, nicht impfen lassen.

Und das nicht, weil ich ein Coronaleugner oder Impfgegner wäre, sondern aus dem einfachen Grund, dass bisher nicht wirklich viel über die Impfung bekannt ist.

Man weiß nicht:
ob man nach der Impfung noch infektiös ist
wie lange die Wirkung anhält, wie oft man also nachimpfen muss
welche Langzeitfolgen es gibt/geben kann.

Warum ist ein Patient geschützt, falls ich mich impfen lasse, wenn ich immer noch ansteckend sein kann?

Sollte es laufen wie bei der Grippeimpfung, dann müsste diese Impfung jährlich wiederholt werden. Wobei es, nach nachweislicher Erstinfektion schon mehrere Fälle von Reinfektion bei der zweiten Welle gegeben hat. Also gerade mal 6 Monate später. Wenn eine natürliche Infektion es nicht schafft, genügend Antikörper für einen wenigstens mehrjährigen Schutz hervorzurufen, weshalb sollte das einer "künstlichen" Impfung gelingen?
Heißt, möglicherweise ist die Wirkung einer Impfung vom Januar im Juli schon wieder verpufft.

Und, der für mich wichtigste Grund, es gibt absolut gar keine Kenntnisse über mögliche Langzeitfolgen.
Viele Experten beeilen sich, zu versichern, dass es keine Langzeitfolgen geben wird. Woher wollen sie das wissen? Ist eine solche Aussage nicht absolut unseriös?
Es ist eine neue Art von Impfstoff, ob dieser Impfstoff sicher ist bezüglich Langzeitmodellen, wird erst die Zukunft zeigen.
Ein Immunsystem, das außer Kontrolle gerät, kann verdammt viele, sehr beeinträchtigende Dauererkrankungen hervorrufen.
Dieses Risiko will ich nicht eingehen.

Ich möchte mindestens ein paar Jahre abwarten, bis es dazu Erkenntnisse gibt.

Sieht der Weltärztepräsident, Frank Montgomery übrigens für den Großteil der Bevölkerung genauso.

Weltärztepräsident Frank-Ulrich Montgomery hat sich für eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen ausgesprochen: "Wer Umgang mit vulnerablen Gruppen hat, muss immunisiert sein", sagte der Vorsitzende des Weltärztebundes den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Das könne entweder durch eine überstandene Covid-19-Erkrankung geschehen oder durch eine Schutzimpfung. "Für Pflegekräfte und medizinisches Personal ist eine berufsspezifische Impfpflicht gegen Corona sinnvoll", sagte Montgomery.

Der Mediziner forderte zudem weitreichendere Schritte: "Auf Dauer brauchen wir eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona." Dazu müssten jedoch genügend Erkenntnisse über langfristige Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe vorliegen und genug Impfstoffdosen bereit stehen, um allen ein Angebot machen zu können.


Quelle: https://www.morgenpost.de/vermischtes/a ... tuell.html

Aha. Wir Pflegekräfte können also als Versuchskaninchen herhalten. Obwohl noch nicht mal klar ist, dass wir nach einer Impfung nicht mehr ansteckend für die "vulnerablen Gruppen" sind.
Für alle anderen soll aber erst mal abgewartet werden, ob es vielleicht doch langfristige Nebenwirkungen gibt, bevor eine Impfpflicht installiert wird.

Das ist so anmaßend und unverschämt gegenüber uns Pflegenden, dass ich fast keine Worte dafür mehr habe.

Ich sehe es so, dass jetzt jeder in der Eigenverantwortung ist. Wer einen schweren Verlauf sicher verhindern will, der soll sich jetzt bitte impfen lassen.
Wenn er dann, aus einem anderen Grund, Patient im Krankenhaus ist (oder Bewohner eines Pflegeheims), dann hat er sich ja vor der Infektion geschützt und es kann ihm egal sein, ob die Pflegekraft infiziert ist oder nicht.
Das gilt für fast alle Patienten, außer diejenigen, die gerade eine umfassende Chemotherapie machen oder gar eine Transplantation benötigen.
Diese Patienten haben nicht die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Daher würde ich auf solchen Stationen nur geimpftes Personal einsetzen.
Betrifft ausschließlich bestimmte onkologische Stationen.

In allen anderen Bereichen können die Menschen jetzt Eigenverantwortung übernehmen und sich selbst impfen lassen statt es auf andere abzuwälzen.

Wenn überhaupt eine Impfpflicht, dann wäre ich dafür, dass eine solche Impfpflicht für die Altersgruppe der über 80jährigen eingeführt werden sollte.
Da sind Langzeitfolgen nicht mehr so ein wichtiges Thema und das ist schließlich die Gruppe, die für die Überlastung des Gesundheitswesens sorgt.

Wir Pflegekräfte haben bereits zwei Impfungen, die für uns zwingend sind.
Hepatitis und Masern. Das reicht.

Dabei handelt es sich um lange bekannte Impfungen, mit bekannten Risiken. Impfungen, die ich nicht hätte, wenn ich nicht im Pflegeberuf arbeiten würde.
Wir Pflegenden sind, aufgrund unseres Berufes, zahlreichen Risiken ausgesetzt, durch Viren und Bakterien. Jeden Tag.
Hepatitis C, HIV, MRSA, Tuberkulose, Noro und viele andere.

Wir haben Arbeitsbedingungen, die man nicht lange erträgt, wenn man nicht mit dem Herzen bei der Sache ist.
Im Gegenzug ein Einkommen, das der Verantwortung, der Belastung und den Risiken in keinster Weise gerecht wird.

Was soll noch alles auf unserem Rücken abgeladen werden?
Was sollen die heuchlerischen Dankesworte und das dämliche Klatschen? Wenn es darauf ankommt, dann ist ein Großteil der Bevölkerung der Ansicht, wir müssten in jeder Sekunde unseres Lebens dem Allgemeinwohl dienen. Wir dürfen immer und ausschließlich nur das Wohl der anderen im Kopf haben.
An uns denkt dabei niemand.

Wir sollen arbeiten, selbst wenn wir positiv getestet sind. Mit FFP2 Masken, eine 8 Stunden Schicht, möglichst ohne sie je abzunehmen und wenn, dann höchstens in irgendeinem Abstellraum, wo wir niemanden gefährden.
Völlig uninteressant, ob die Infektion dadurch für uns gefährlicher wird, da der Körper nicht die nötige Ruhe hat.
Das schulden wir der Allgemeinheit, wir wollen doch nicht, dass unser System zusammenbricht.

Zum Dank dafür, dürfen wir uns dann zu Hause natürlich isolieren, Arbeitsquarantäne, so lautet die nette Bezeichnung.

Lieber Herr Söder, wenn Sie mir ein Gehalt in der Höhe ihres Einkommens zusichern, dazu eine Altersversorgung wie die Ihre, dann können wir noch mal über eine Impfpflicht nur für uns Pflegende sprechen. Denn dann bin ich wenigstens finanziell und bezüglich Gesundheitsversorgung so gut gestellt, dass ich auch mit einer evtl. Autoimmunerkrankung auf Dauer klar komme.

Aber solange unsere Bedingungen sind wie sie sind, sollten Sie uns auf Knien dankbar sein, dass wir diesen Job überhaupt machen und uns nicht immer weiter belasten.
Ihr Beitrag ist SEHR nachdenkenswert. Er wirft viele Fragen auf. Danke dafür. Und auch dafür, dass Sie diesen Job immer noch machen. Auch wenn das herzlich wenig an Anerkennung für ihre Arbeit und die ihrer Kollegen und Kolleginnen an der Front ist.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Alexyessin hat geschrieben:(12 Jan 2021, 16:19)

Das, zumindest mir bekannte, gemeinsame Ziel ist es eine Ausbreitung einer gefährlichen Viruserkrankung so zu verlangsamen, das es
1. zu so wenig wie möglich Todesfällen
2. zu so wenig wie möglichen Langszeitschäden

.
Ziel erreicht, alles paletti.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Alexyessin »

Sören74 hat geschrieben:(12 Jan 2021, 18:20)
Wenn es nur darum ginge, das Wachstum zu verlangsamen, haben wir dieses Ziel schon Ende Oktober/Anfang November erreicht.
Falsch.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Sören74 »

Alexyessin hat geschrieben:(12 Jan 2021, 18:47)

Falsch.
In meiner Wahrnehmung schon: https://www.worldometers.info/coronavir ... y/germany/
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Alexyessin »

Sören74 hat geschrieben:(12 Jan 2021, 18:51)

In meiner Wahrnehmung schon: https://www.worldometers.info/coronavir ... y/germany/
Tja, die Wahrnehmung ist trügerisch, denn sie ist subjektiv.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Sören74 »

Alexyessin hat geschrieben:(12 Jan 2021, 19:17)

Tja, die Wahrnehmung ist trügerisch, denn sie ist subjektiv.
Was natürlich Deine nicht ist. :)
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Alexyessin »

Sören74 hat geschrieben:(12 Jan 2021, 19:26)

Was natürlich Deine nicht ist. :)
Problem - ich habe mich nicht auf meine Wahrnehmung bezogen. ;)
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Sören74 »

Alexyessin hat geschrieben:(12 Jan 2021, 19:29)

Problem - ich habe mich nicht auf meine Wahrnehmung bezogen. ;)
Doch, aber Du nennst es nicht Wahrnehmung. ;) Zurück zu der Diskussion, worum geht es nun der Politik, was ist die konkrete Zielsetzung der Bundesregierung und Landesregierungen? Und daraus ableitend, was ist der Langzeitplan, der sich daraus ergibt? Das so wenig Menschen wie möglich an Covid-19 sterben sollen oder Langzeitschäden bekommen sollen, diese Forderung habe ich in der Politik so nicht gehört. Und es ist auch verständlich, warum man das nicht erfüllbar ist.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Alexyessin »

Sören74 hat geschrieben:(12 Jan 2021, 19:44)

Doch, aber Du nennst es nicht Wahrnehmung. ;)
Falsch.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von McKnee »

Eschnapur hat geschrieben:(12 Jan 2021, 17:50)
Lieber Herr Söder, wenn Sie mir ein Gehalt in der Höhe ihres Einkommens zusichern, dazu eine Altersversorgung wie die Ihre, dann können wir noch mal über eine Impfpflicht nur für uns Pflegende sprechen. Denn dann bin ich wenigstens finanziell und bezüglich Gesundheitsversorgung so gut gestellt, dass ich auch mit einer evtl. Autoimmunerkrankung auf Dauer klar komme.

Aber solange unsere Bedingungen sind wie sie sind, sollten Sie uns auf Knien dankbar sein, dass wir diesen Job überhaupt machen und uns nicht immer weiter belasten.
Trittst du mir deine Impfung ab?

Es gibt immer noch zu viele Freiwillige, dass ich nicht mal als Versuchskaninchen tauge
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Milady de Winter »

Eschnapur hat geschrieben:(12 Jan 2021, 17:50)

Die Forderung nach einer Impfpflicht für Pflegekräfte und medizinisches Personal halte ich für absolut unangemessen.
Ich arbeite in der Pflege und will mich, nach aktuellem Kenntnisstand, nicht impfen lassen.

Und das nicht, weil ich ein Coronaleugner oder Impfgegner wäre, sondern aus dem einfachen Grund, dass bisher nicht wirklich viel über die Impfung bekannt ist.

Man weiß nicht:
ob man nach der Impfung noch infektiös ist
wie lange die Wirkung anhält, wie oft man also nachimpfen muss
welche Langzeitfolgen es gibt/geben kann.

Warum ist ein Patient geschützt, falls ich mich impfen lasse, wenn ich immer noch ansteckend sein kann?

Sollte es laufen wie bei der Grippeimpfung, dann müsste diese Impfung jährlich wiederholt werden. Wobei es, nach nachweislicher Erstinfektion schon mehrere Fälle von Reinfektion bei der zweiten Welle gegeben hat. Also gerade mal 6 Monate später. Wenn eine natürliche Infektion es nicht schafft, genügend Antikörper für einen wenigstens mehrjährigen Schutz hervorzurufen, weshalb sollte das einer "künstlichen" Impfung gelingen?
Heißt, möglicherweise ist die Wirkung einer Impfung vom Januar im Juli schon wieder verpufft.

Und, der für mich wichtigste Grund, es gibt absolut gar keine Kenntnisse über mögliche Langzeitfolgen.
Viele Experten beeilen sich, zu versichern, dass es keine Langzeitfolgen geben wird. Woher wollen sie das wissen? Ist eine solche Aussage nicht absolut unseriös?
Es ist eine neue Art von Impfstoff, ob dieser Impfstoff sicher ist bezüglich Langzeitmodellen, wird erst die Zukunft zeigen.
Ein Immunsystem, das außer Kontrolle gerät, kann verdammt viele, sehr beeinträchtigende Dauererkrankungen hervorrufen.
Dieses Risiko will ich nicht eingehen.

Ich möchte mindestens ein paar Jahre abwarten, bis es dazu Erkenntnisse gibt.

Sieht der Weltärztepräsident, Frank Montgomery übrigens für den Großteil der Bevölkerung genauso.

Weltärztepräsident Frank-Ulrich Montgomery hat sich für eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen ausgesprochen: "Wer Umgang mit vulnerablen Gruppen hat, muss immunisiert sein", sagte der Vorsitzende des Weltärztebundes den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Das könne entweder durch eine überstandene Covid-19-Erkrankung geschehen oder durch eine Schutzimpfung. "Für Pflegekräfte und medizinisches Personal ist eine berufsspezifische Impfpflicht gegen Corona sinnvoll", sagte Montgomery.

Der Mediziner forderte zudem weitreichendere Schritte: "Auf Dauer brauchen wir eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona." Dazu müssten jedoch genügend Erkenntnisse über langfristige Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe vorliegen und genug Impfstoffdosen bereit stehen, um allen ein Angebot machen zu können.


Quelle: https://www.morgenpost.de/vermischtes/a ... tuell.html

Aha. Wir Pflegekräfte können also als Versuchskaninchen herhalten. Obwohl noch nicht mal klar ist, dass wir nach einer Impfung nicht mehr ansteckend für die "vulnerablen Gruppen" sind.
Für alle anderen soll aber erst mal abgewartet werden, ob es vielleicht doch langfristige Nebenwirkungen gibt, bevor eine Impfpflicht installiert wird.

Das ist so anmaßend und unverschämt gegenüber uns Pflegenden, dass ich fast keine Worte dafür mehr habe.


Ich sehe es so, dass jetzt jeder in der Eigenverantwortung ist. Wer einen schweren Verlauf sicher verhindern will, der soll sich jetzt bitte impfen lassen.
Wenn er dann, aus einem anderen Grund, Patient im Krankenhaus ist (oder Bewohner eines Pflegeheims), dann hat er sich ja vor der Infektion geschützt und es kann ihm egal sein, ob die Pflegekraft infiziert ist oder nicht.
Das gilt für fast alle Patienten, außer diejenigen, die gerade eine umfassende Chemotherapie machen oder gar eine Transplantation benötigen.
Diese Patienten haben nicht die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Daher würde ich auf solchen Stationen nur geimpftes Personal einsetzen.
Betrifft ausschließlich bestimmte onkologische Stationen.

In allen anderen Bereichen können die Menschen jetzt Eigenverantwortung übernehmen und sich selbst impfen lassen statt es auf andere abzuwälzen.

Wenn überhaupt eine Impfpflicht, dann wäre ich dafür, dass eine solche Impfpflicht für die Altersgruppe der über 80jährigen eingeführt werden sollte.
Da sind Langzeitfolgen nicht mehr so ein wichtiges Thema und das ist schließlich die Gruppe, die für die Überlastung des Gesundheitswesens sorgt.


Wir Pflegekräfte haben bereits zwei Impfungen, die für uns zwingend sind.
Hepatitis und Masern. Das reicht.

Dabei handelt es sich um lange bekannte Impfungen, mit bekannten Risiken. Impfungen, die ich nicht hätte, wenn ich nicht im Pflegeberuf arbeiten würde.
Wir Pflegenden sind, aufgrund unseres Berufes, zahlreichen Risiken ausgesetzt, durch Viren und Bakterien. Jeden Tag.
Hepatitis C, HIV, MRSA, Tuberkulose, Noro und viele andere.

Wir haben Arbeitsbedingungen, die man nicht lange erträgt, wenn man nicht mit dem Herzen bei der Sache ist.
Im Gegenzug ein Einkommen, das der Verantwortung, der Belastung und den Risiken in keinster Weise gerecht wird.

Was soll noch alles auf unserem Rücken abgeladen werden?
Was sollen die heuchlerischen Dankesworte und das dämliche Klatschen? Wenn es darauf ankommt, dann ist ein Großteil der Bevölkerung der Ansicht, wir müssten in jeder Sekunde unseres Lebens dem Allgemeinwohl dienen. Wir dürfen immer und ausschließlich nur das Wohl der anderen im Kopf haben.
An uns denkt dabei niemand.

Wir sollen arbeiten, selbst wenn wir positiv getestet sind. Mit FFP2 Masken, eine 8 Stunden Schicht, möglichst ohne sie je abzunehmen und wenn, dann höchstens in irgendeinem Abstellraum, wo wir niemanden gefährden.
Völlig uninteressant, ob die Infektion dadurch für uns gefährlicher wird, da der Körper nicht die nötige Ruhe hat.
Das schulden wir der Allgemeinheit, wir wollen doch nicht, dass unser System zusammenbricht.

Zum Dank dafür, dürfen wir uns dann zu Hause natürlich isolieren, Arbeitsquarantäne, so lautet die nette Bezeichnung.

Lieber Herr Söder, wenn Sie mir ein Gehalt in der Höhe ihres Einkommens zusichern, dazu eine Altersversorgung wie die Ihre, dann können wir noch mal über eine Impfpflicht nur für uns Pflegende sprechen. Denn dann bin ich wenigstens finanziell und bezüglich Gesundheitsversorgung so gut gestellt, dass ich auch mit einer evtl. Autoimmunerkrankung auf Dauer klar komme.

Aber solange unsere Bedingungen sind wie sie sind, sollten Sie uns auf Knien dankbar sein, dass wir diesen Job überhaupt machen und uns nicht immer weiter belasten.
Ich persönlich habe höchsten Respekt vor Pflegepersonal, das seine Aufgabe ernst nimmt. Auf Basis Deiner Worte gehörst Du für mich nicht dazu. Wenn ich besonders den zweiten, von mir gefetteten und unterstrichenen Teil von Dir lese, dann möchte ich Dich hier teilweise zitieren: Das ist so anmaßend, unverschämt und respektlos gegenüber Alten und/oder Pflegebedürftigen, dass ich fast keine Worte dafür mehr habe.
Meine Empfehlung: such' Dir einfach einen angenehmeren und zugleich viel besser bezahlten Job, bei dem Du mit "weniger Herz bei der Sache" sein musst. Dann erübrigt sich auch die Impfdiskussion.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Eschnapur »

McKnee hat geschrieben:(12 Jan 2021, 20:11)

Trittst du mir deine Impfung ab?

Es gibt immer noch zu viele Freiwillige, dass ich nicht mal als Versuchskaninchen tauge
Ich trete meinen Anspruch auf Impfung sehr gern an jeden ab, der sie haben möchte. :)
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. ;)
franzmannzini

Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von franzmannzini »

Gibt es denn bereits eine Studie/Untersuchung wie viele der Pflegekräfte bereits mit dem Virus infiziert waren ?
Da ja gerade die Pflegeheime einen signifikant hohen Anteil in der Sterbestatistik haben, sollten hier dann auch prozentual viele
Mitarbeiter Infektionen überstanden haben.
In anderen Ländern wurden ja auch bereits infizierte Pflegekräfte für die Fortführung des Betriebes in solchen Einrichtungen
eingesetzt.
Sollte jemand der die Infektion bereits überstanden hat, trotzdem geimpft werden ?
Wäre es sinnvoll vor der Impfung einen anerkannten Antikörpertest durchzuführen, ob vielleicht unbemerkt eine Infektion mit SARS-COV-2 stattgefunden hat ?
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Eschnapur »

Milady de Winter hat geschrieben:(12 Jan 2021, 20:20)

Ich persönlich habe höchsten Respekt vor Pflegepersonal, das seine Aufgabe ernst nimmt. Auf Basis Deiner Worte gehörst Du für mich nicht dazu. Wenn ich besonders den zweiten, von mir gefetteten und unterstrichenen Teil von Dir lese, dann möchte ich Dich hier teilweise zitieren: Das ist so anmaßend, unverschämt und respektlos gegenüber Alten und/oder Pflegebedürftigen, dass ich fast keine Worte dafür mehr habe.
Dazu hätte ich gern eine Erklärung.

Weshalb ist es unverschämt und respektlos von Alten und Pflegebedürftigen zu erwarten, sich selbst zu schützen?
Mit einer Impfung, die doch scheinbar so sicher und risikoarm ist?

Weshalb ist es im Gegenzug deiner Meinung nach aber durchaus angemessen, selbiges für die Pflegekräfte sogar von herab zu bestimmen?

Es ist auch nicht unverschämt, wenn ich anmerke, dass für die Gruppe der über 80jährigen evtl. Langzeitfolgen definitiv keine so große Bedeutung mehr haben wie für wesentlich jüngere Menschen, die noch im Berufsleben stehen und sich nicht leisten können, aufgrund möglicher Langzeitfolgen vorzeitig in Rente zu gehen.
Das ist die Realität und weit entfernt von anmaßend.

Ich persönlich stehe keinesfalls über den Alten und Pflegebedürftigen, aber eben auch nicht unter ihnen.
Ich habe dasselbe Recht, über meinen Körper und meine Gesundheit zu entscheiden wie jeder Patient.
Und genau wie die Patienten muss auch ich mit den Konsequenzen meiner Entscheidung leben.

Mir würde es im Traum nicht einfallen, von Menschen außerhalb meiner engsten Familie zu erwarten, dass sie sich freudig für mich aufopfern, nur weil sie mal einen Arbeitsvertrag unterschrieben haben. Wir Pflegekräfte sind keine Heiligen, die allzeit und allumfassend für das Wohl der Allgemeinheit zuständig sind.

So etwas auch nur in Erwägung zu ziehen ist und bleibt anmaßend, respektlos und unverschämt. :)
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Eschnapur »

franzmannzini hat geschrieben:(12 Jan 2021, 23:18)

Gibt es denn bereits eine Studie/Untersuchung wie viele der Pflegekräfte bereits mit dem Virus infiziert waren ?
Da ja gerade die Pflegeheime einen signifikant hohen Anteil in der Sterbestatistik haben, sollten hier dann auch prozentual viele
Mitarbeiter Infektionen überstanden haben.
In anderen Ländern wurden ja auch bereits infizierte Pflegekräfte für die Fortführung des Betriebes in solchen Einrichtungen
eingesetzt.
Sollte jemand der die Infektion bereits überstanden hat, trotzdem geimpft werden ?
Wäre es sinnvoll vor der Impfung einen anerkannten Antikörpertest durchzuführen, ob vielleicht unbemerkt eine Infektion mit SARS-COV-2 stattgefunden hat ?
Es wäre überhaupt mal sinnvoll, vor einer Impfung einen Test durchzuführen, ob die betreffende Person möglicherweise aktuell gerade infiziert ist.

Weiterhin ist ein reiner Antikörpertest nicht wirklich aussagekräftig, weil Antikörper nach einer durchgemachten Infektion irgendwann verschwinden.
Das heißt aber keinesfalls, dass keine Immunität mehr zu erwarten ist. Es gibt noch Gedächtniszellen, die bei einem erneuten Kontakt mit dem Erreger sehr schnell wieder Antikörper bilden können.
Meines Wissens nach wird beim Antikörpertest aber ausschließlich auf Antikörper und nicht auf Gedächtniszellen getestet. Also wenig Aussagekraft.

Und da ja stets Meldungen kursieren, dass eine erneute Ansteckung sehr schnell wieder möglich ist und die Erkrankung dann in der Regel schwerer verläuft als beim ersten Mal, wird das auch nichts mit den bereits infizierten Mitarbeitern.

Wobei auch das eine der Merkwürdigkeiten ist.
Die Impfung soll ja, laut Wissenschaft, den Körper veranlassen, dieselben Antikörper zu bilden, die bei einer natürlichen Infektion entstehen.
Weshalb nun sollen die solcherart gebildeten identischen Antikörper nun wirksamer schützen als die "natürlich" gebildeten Antikörper?
Weshalb sollen sie länger "halten"?

Künstliche Fragmente, die gespritzt werden und vermutlich, vielleicht oder doch "absolut sicher" keine unerwünschten Langzeitfolgen haben?
Auch dann nicht, wenn sie alle 6 Monate gespritzt werden müssen?

Keiner, absolut keiner, kann das bisher wissen,
Und für meinen Geschmack ist das viel zu viel Nichtwissen.

Ich gönne jedem seine Impfung und sein Stück Sicherheit. Aber ich verbitte mir eine Impfpflicht, solange es noch so viele ungeklärte Fragen gibt.
Und nein, die reine Rhetorik, dass die Wissenschaft versichert, da kann nichts passieren, ist nicht glaubwürdig.
Denn egal wie sie es drehen und wenden, die vielen Jahre der Forschung und Studien, die sonst üblich sind, die fehlen.
Niemand kann glaubwürdig versichern, dass es keine Langzeitfolgen geben wird.

Und das ist der gravierende Unterschied zur Masernimpfpflicht. Diese Impfung ist über viele Jahre erforscht und bekannt.
Die Risiken sind bekannt.
So weiß jeder, worauf er sich einlässt.
Bei der Coronaimpfung weiß es schlicht niemand.
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. ;)
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Teeernte »

Eschnapur hat geschrieben:(12 Jan 2021, 23:28)

Dazu hätte ich gern eine Erklärung.

Weshalb ist es unverschämt und respektlos von Alten und Pflegebedürftigen zu erwarten, sich selbst zu schützen?
Mit einer Impfung, die doch scheinbar so sicher und risikoarm ist?

Weshalb ist es im Gegenzug deiner Meinung nach aber durchaus angemessen, selbiges für die Pflegekräfte sogar von herab zu bestimmen?

Es ist auch nicht unverschämt, wenn ich anmerke, dass für die Gruppe der über 80jährigen evtl. Langzeitfolgen definitiv keine so große Bedeutung mehr haben wie für wesentlich jüngere Menschen, die noch im Berufsleben stehen und sich nicht leisten können, aufgrund möglicher Langzeitfolgen vorzeitig in Rente zu gehen.
Das ist die Realität und weit entfernt von anmaßend.

Ich persönlich stehe keinesfalls über den Alten und Pflegebedürftigen, aber eben auch nicht unter ihnen.
Ich habe dasselbe Recht, über meinen Körper und meine Gesundheit zu entscheiden wie jeder Patient.
Und genau wie die Patienten muss auch ich mit den Konsequenzen meiner Entscheidung leben.

Mir würde es im Traum nicht einfallen, von Menschen außerhalb meiner engsten Familie zu erwarten, dass sie sich freudig für mich aufopfern, nur weil sie mal einen Arbeitsvertrag unterschrieben haben. Wir Pflegekräfte sind keine Heiligen, die allzeit und allumfassend für das Wohl der Allgemeinheit zuständig sind.

So etwas auch nur in Erwägung zu ziehen ist und bleibt anmaßend, respektlos und unverschämt. :)
Jeder , der ne Boulette herstellt und verkauft braucht nen Boulettenschein..... andere eine Fahrerlaubnis ....oder für Steigen in Höhen eine G41.

Sobald man draussen umherstiefelt verlangt die BG eine Zeckenimpfung.

(Ich selbst kenn "Osten" - da gabs Impfung - und keiner hat gesagt wogegen... Arm frei Reihe rechts. Impfpistole)
Nun bin ich gegen jedes MittelalterZeugs geimpft . Das NUR NEBENBEI.

Für bestimmte Jobs - muss man bestimmte Voraussetzung erfüllen - für Kontakt mit Personen wird es in Zukunft auch als Voraussetzung die Massenimpfung geben.
VerkäuferINNEN, Kellner, Kindergärtner, Lehrerinnen, - nur geimpfte Kinder gehen in die Kita.

Man wird später mal - einen "Ungeimpften" in der Pflege - genau so ansehen wie ein Alkoholiker als Fernfahrer.

Wie Du das siehst - vollkommen uninteressant. Wenn Dein Arbeitgeber nur noch Leute mit Impfstatus bezahlt // nur noch "Geimpfte" arbeiten dürfen - wirst Du möglicherweise umdenken.

Es kommt - eher als 130kmh auf der Autobahn. Blocken//Bocken frisst nur Hirn.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Milady de Winter hat geschrieben:(12 Jan 2021, 20:20)
...
Meine Empfehlung: such' Dir einfach einen angenehmeren und zugleich viel besser bezahlten Job, bei dem Du mit "weniger Herz bei der Sache" sein musst. Dann erübrigt sich auch die Impfdiskussion.
In den Tagesthemen kam gerade ein Bericht über Corona-Intensivpflegekräfte und eine Dokumentation derjenigen über ihren Alltag.
Sie ahnen womöglich gar nicht, wie sehr es diese Gedanken des Berufswechsels gibt. Also Geduld, Ihre aufmunternden Worte werden vielleicht schneller erhört, als Sie denken. Diese Leute dann noch so richtig in den moralischen Senkel zu stellen, dafür bliebe dann immer noch ausreichend Zeit.

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats war im übrigen auch im Interview mit Karen Miosga zum Thema Corona-Impfpflicht zu sehen, besonders zum Thema jener hochbelasteten Gruppen des Pflegepsersonals im Bereich der Corona-Lebensrettungsstationen. Die Ansichten und Bewertungen der Vorsitzenden des Deutschen Ethikrats unterschieden sich, milde formuliert, sowohl hinsichtlich der Faktenlage zu den Impfstoffen, als auch ethisch-moralisch begründet, doch ziemlich von ihrem emotionalem Basta-Arschtritt, den Sie stellvertretend gegen diese impfskeptische Pflegekraft ausführten. Die sich erlaubte, sich dem Söderschen Impfzwang nicht so einfach zu ergeben. Welch ein Sakrileg...

Fakt ist, dies erklärte auch die Vorsitzende des deutschen Ethikrats, dass es verständliche und nachvollziehbare Zweifel gebe, die eine Impfpflichtdiskussion derzet für deplaziert erscheinen ließen, weil es zu wichtigen Fragen keine validen wissenschaftlichen Erkenntnisse gebe, z,B. ob eine Impfung auch gegen Ansteckung Dritter schützt, welche Nebenwirkungen dazu vorliegen und wie lange der Impfstoff wirkt. Man könne insofern nur durch Aufklärung und positive Motivationsarbeit die berechtigte Impfskepsis abbauen.

So wenig ich im Prinzip Gegner von Söder bin, den "fränkischen Coronadiktator" in seinem ehrlich gemeintem Engagement oft sehr gut finde, der im Rest der Republik fälschlich als bayrischer Horrorkanzlerkandidat einsortiert wird, so sehr wird er seinen Wunsch nicht so ohne Weiteres erfüllt bekommen, der Deutsche Ethikrat möge ihm da mit einer Impfpflichtbejahung politisch-moralische Rückendeckung geben. Und das auch noch zackig. Auch wenn er diese Bitte nicht mit einem "gefälligst" erfüllt wissen wollte.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Eschnapur »

Teeernte hat geschrieben:(13 Jan 2021, 00:04)
Für bestimmte Jobs - muss man bestimmte Voraussetzung erfüllen - für Kontakt mit Personen wird es in Zukunft auch als Voraussetzung die Massenimpfung geben.
VerkäuferINNEN, Kellner, Kindergärtner, Lehrerinnen, - nur geimpfte Kinder gehen in die Kita.

Man wird später mal - einen "Ungeimpften" in der Pflege - genau so ansehen wie ein Alkoholiker als Fernfahrer.

Wie Du das siehst - vollkommen uninteressant. Wenn Dein Arbeitgeber nur noch Leute mit Impfstatus bezahlt // nur noch "Geimpfte" arbeiten dürfen - wirst Du möglicherweise umdenken.

Es kommt - eher als 130kmh auf der Autobahn. Blocken//Bocken frisst nur Hirn.
Falls du recht hast, werden viele in der Pflege "umdenken" und ihren Job noch schneller verlassen als jetzt schon üblich.
Ob die Allgemeinheit dann Grund zur Freude hat, lasse ich mal dahingestellt.

Aber, noch ist es nicht soweit.
Und noch werden wir kämpfen. Für uns, unsere Anerkennung als Mensch (nicht als Maschine im Gesundheitsdienst) und für unsere Gesundheit.

Ganz ehrlich, wenn es wirklich soweit kommt, dann haben die Pflegebedürftigen ein viel größeres Problem als eine Impfung gegen Corona.
Dann ist bald niemand mehr da, der sie noch pflegt. Dann werden sie nur noch verwahrt.
Und haben nicht mal das Glück durch Corona endlich von ihrem Schicksal erlöst zu werden.
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. ;)
Eulenwoelfchen

Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Eschnapur hat geschrieben:(13 Jan 2021, 00:14)

Falls du recht hast, werden viele in der Pflege "umdenken" und ihren Job noch schneller verlassen als jetzt schon üblich.
Ob die Allgemeinheit dann Grund zur Freude hat, lasse ich mal dahingestellt.

Aber, noch ist es nicht soweit.
Und noch werden wir kämpfen. Für uns, unsere Anerkennung als Mensch (nicht als Maschine im Gesundheitsdienst) und für unsere Gesundheit.

Ganz ehrlich, wenn es wirklich soweit kommt, dann haben die Pflegebedürftigen ein viel größeres Problem als eine Impfung gegen Corona.
Dann ist bald niemand mehr da, der sie noch pflegt. Dann werden sie nur noch verwahrt.
Und haben nicht mal das Glück durch Corona endlich von ihrem Schicksal erlöst zu werden.
Es war innerhalb der gesamten Coronadiskussion schon mehrfach Diskussionsgegenstand, dass es gerade im Intensivpflegebereich viel Verluste bzw. Fehlstellen durch Berufswechsel gibt und leitende Intensivmediziner diese fehlenden, erfahrenen und spezialisierten Pflegekräfte nicht so einfach ersetzen können. Deshalb auch hochgerüstete Intensiv"betten" leer stehen, weil das Personal fehlt. Pro Coronafall immernhin bis zu fünf Leute.

Man kann froh sein, über all die, die da sind und noch bleiben wollen. ;)
franzmannzini

Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von franzmannzini »

Eschnapur hat geschrieben:(12 Jan 2021, 23:51)

Es wäre überhaupt mal sinnvoll, vor einer Impfung einen Test durchzuführen, ob die betreffende Person möglicherweise aktuell gerade infiziert ist.

Weiterhin ist ein reiner Antikörpertest nicht wirklich aussagekräftig, weil Antikörper nach einer durchgemachten Infektion irgendwann verschwinden.
Das heißt aber keinesfalls, dass keine Immunität mehr zu erwarten ist. Es gibt noch Gedächtniszellen, die bei einem erneuten Kontakt mit dem Erreger sehr schnell wieder Antikörper bilden können.
Meines Wissens nach wird beim Antikörpertest aber ausschließlich auf Antikörper und nicht auf Gedächtniszellen getestet. Also wenig Aussagekraft.
Es gibt mittlerweile sehr viele Tests, und bevor ich mich Impfen lasse werde ich mich in jedem Fall einem Antikörper-Test unterziehen, vielleicht gibt es bis dahin auch eine
wissenschaftliche Entwicklung in dieser Richtung, die bessere Ergebnisse herbei führt.
Eschnapur hat geschrieben:Und da ja stets Meldungen kursieren, dass eine erneute Ansteckung sehr schnell wieder möglich ist und die Erkrankung dann in der Regel schwerer verläuft als beim ersten Mal, wird das auch nichts mit den bereits infizierten Mitarbeitern.
In diesem Bereich gibt es wenig Offizielles, man hört nur immer von solchen Fällen.
Eschnapur hat geschrieben:Wobei auch das eine der Merkwürdigkeiten ist.
Die Impfung soll ja, laut Wissenschaft, den Körper veranlassen, dieselben Antikörper zu bilden, die bei einer natürlichen Infektion entstehen.
Weshalb nun sollen die solcherart gebildeten identischen Antikörper nun wirksamer schützen als die "natürlich" gebildeten Antikörper?
Weshalb sollen sie länger "halten"?
Klingt für mich auch etwas eigenartig, sogar unlogisch, vielleicht sollten hier die Impfstoffhersteller begründen, warum eine Immunisierung durch syntetisch vorgegaukelte Virenfragmente,
eine bessere Immunantwort des menschlichen Körpers herbei führen sollten.
Interessant wäre auch das Ergebnis der verschiedenen Tests nach dem Impfung, Antigen-,Antikörper- und PCR-Test.
Eschnapur hat geschrieben:Künstliche Fragmente, die gespritzt werden und vermutlich, vielleicht oder doch "absolut sicher" keine unerwünschten Langzeitfolgen haben?
Auch dann nicht, wenn sie alle 6 Monate gespritzt werden müssen?
Keiner, absolut keiner, kann das bisher wissen,
Und für meinen Geschmack ist das viel zu viel Nichtwissen.
Letztendlich wird durch die mRNA-Impfstoffe eine Immunantwort hervor gerufen. Da diese Technologie
beim Menschen bis jetzt noch nicht eingesetzt wurde, kann man nicht sagen, welche Folgen das haben wird.
Bekannt ist, das der Einsatz solcher Impfstoffe schwere Autoimmunreaktionen bei Tieren auslösen kann .
Im Zusammenhang mit der doch recht kurzen Entwicklungsphase, könnte sich hier ein Problem ergeben,
nur werden wir das erst nach vielen Jahren wissen.
Aber im Moment haben wir nicht Anderes. :)
Eschnapur hat geschrieben:Ich gönne jedem seine Impfung und sein Stück Sicherheit. Aber ich verbitte mir eine Impfpflicht, solange es noch so viele ungeklärte Fragen gibt.
Und nein, die reine Rhetorik, dass die Wissenschaft versichert, da kann nichts passieren, ist nicht glaubwürdig.
Denn egal wie sie es drehen und wenden, die vielen Jahre der Forschung und Studien, die sonst üblich sind, die fehlen.
Niemand kann glaubwürdig versichern, dass es keine Langzeitfolgen geben wird.
Hier würde ich sagen:
"Wir haben momentan keine andere Wahl", und jeder der im Gesundheitssystem arbeitet sollte sich überlegen,
warum er dort arbeitet. Will er Geld verdienen oder Menschen helfen.
Wenn er Menschen helfen will, dann sollte er sich impfen lassen, obwohl er für sich meint, sich dadurch selbst in Gefahr zu begeben.
Klingt pathetisch, nicht wahr ? :)
Eschnapur hat geschrieben:Und das ist der gravierende Unterschied zur Masernimpfpflicht. Diese Impfung ist über viele Jahre erforscht und bekannt.
Die Risiken sind bekannt. So weiß jeder, worauf er sich einlässt.
Bei der Coronaimpfung weiß es schlicht niemand.
Das ist das Problem. Wir wissen zu wenig. Aber das wird auch noch einige Jahre dauern, bis wir mehr wissen.
Da wir keine Zeit haben, werden wir wohl wie immer schon, in den natürlichen Gang der Dinge eingreifen müssen,
und hoffen, daß es nicht ein Griff ins Klo war. :)
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Teeernte »

Eschnapur hat geschrieben:(13 Jan 2021, 00:14)

Falls du recht hast, werden viele in der Pflege "umdenken" und ihren Job noch schneller verlassen als jetzt schon üblich.
Ob die Allgemeinheit dann Grund zur Freude hat, lasse ich mal dahingestellt.

Aber, noch ist es nicht soweit.
Und noch werden wir kämpfen. Für uns, unsere Anerkennung als Mensch (nicht als Maschine im Gesundheitsdienst) und für unsere Gesundheit.

Ganz ehrlich, wenn es wirklich soweit kommt, dann haben die Pflegebedürftigen ein viel größeres Problem als eine Impfung gegen Corona.
Dann ist bald niemand mehr da, der sie noch pflegt. Dann werden sie nur noch verwahrt.
Und haben nicht mal das Glück durch Corona endlich von ihrem Schicksal erlöst zu werden.
Hört sich an wie ein alter Bierkutscher - dem man das Bier aufm Auto (trinken) untersagen will....

Es wird alle treffen - Fahrkartenkontrolleure...Kontaktbeamte - Polizisten...Feuerwehrleute.

Meine Suppe ess ich nicht... ja ja. Das geht ruckzuck. Auch Gewerkschafter und Regierungen werden mal Pflegebedürftig - und sich nicht von nem Pfleger, der keine LUST zum Impfen hat - vom Besuch abhalten. Dann eben einen anderen ......und wenns aus Brühpolen/Hinterpommern ist. Rumänien hat schon fast kein Gesundheitswesen mehr ...alles abgezogen.

Diese FERNWORKER werden von ihrem Zwischenhändler auch geimpft werden.

Blocken der Impfung wird nur DEINE Energie kosten......und doch DURCHGESETZT.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Eschnapur
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Eschnapur »

franzmannzini hat geschrieben:(13 Jan 2021, 00:33)
Hier würde ich sagen:
"Wir haben momentan keine andere Wahl", und jeder der im Gesundheitssystem arbeitet sollte sich überlegen,
warum er dort arbeitet. Will er Geld verdienen oder Menschen helfen.
Wenn er Menschen helfen will, dann sollte er sich impfen lassen, obwohl er für sich meint, sich dadurch selbst in Gefahr zu begeben.
Klingt pathetisch, nicht wahr ? :)
Keiner, der Geld verdienen will, entscheidet sich für einen sozialen Beruf.
Und ja, ich will meine Arbeitszeit damit verbringen, Menschen zu helfen.
Das heißt aber nicht, dass ich diesen Menschen jede Eigenverantwortung abnehme.

Wenn ich mich um Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Pneumonie usw. kümmere, weshalb kann ich dann von diesen Menschen nicht erwarten, dass sie sich selbst impfen lassen?
Also dort vorbeugen, wo sie selbst dazu in der Lagen sind?
Das hat mir bis dato noch niemand beantwortet.

Weshalb ist allein die Pflege in der Pflicht?

Eigentlich ist es doch ganz einfach. Jeder, der sich vor Corona schützen möchte, kann sich impfen lassen.
Da gibt es maximal die Lücke von ein paar Monaten, in denen es priorisierte Gruppen gibt und andere, die noch warten müssen und in dieser Zeit evtl. durch eine nicht geimpfte Krankenschwester gefährdet sind.
Aber das hat in den letzten Monaten auch niemanden gestört, im Gegenteil, die Krankenschwester soll doch bitte auch infiziert ihren Dienst noch antreten, damit das Gesundheitssystem nicht zusammenbricht.

Also nochmal die Frage, wieso muss es eine Pflicht für Pflegende geben, wenn sich doch die weitaus meisten Menschen selbst durch Impfung schützen können?
Wieso ist die Impfung den Pflegenden zuzumuten, den Patienten selbst aber nicht?
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. ;)
Sören74

Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Sören74 »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(13 Jan 2021, 00:14)

In den Tagesthemen kam gerade ein Bericht über Corona-Intensivpflegekräfte und eine Dokumentation derjenigen über ihren Alltag.
Sie ahnen womöglich gar nicht, wie sehr es diese Gedanken des Berufswechsels gibt. Also Geduld, Ihre aufmunternden Worte werden vielleicht schneller erhört, als Sie denken. Diese Leute dann noch so richtig in den moralischen Senkel zu stellen, dafür bliebe dann immer noch ausreichend Zeit.

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats war im übrigen auch im Interview mit Karen Miosga zum Thema Corona-Impfpflicht zu sehen, besonders zum Thema jener hochbelasteten Gruppen des Pflegepsersonals im Bereich der Corona-Lebensrettungsstationen. Die Ansichten und Bewertungen der Vorsitzenden des Deutschen Ethikrats unterschieden sich, milde formuliert, sowohl hinsichtlich der Faktenlage zu den Impfstoffen, als auch ethisch-moralisch begründet, doch ziemlich von ihrem emotionalem Basta-Arschtritt, den Sie stellvertretend gegen diese impfskeptische Pflegekraft ausführten. Die sich erlaubte, sich dem Söderschen Impfzwang nicht so einfach zu ergeben. Welch ein Sakrileg...

Fakt ist, dies erklärte auch die Vorsitzende des deutschen Ethikrats, dass es verständliche und nachvollziehbare Zweifel gebe, die eine Impfpflichtdiskussion derzet für deplaziert erscheinen ließen, weil es zu wichtigen Fragen keine validen wissenschaftlichen Erkenntnisse gebe, z,B. ob eine Impfung auch gegen Ansteckung Dritter schützt, welche Nebenwirkungen dazu vorliegen und wie lange der Impfstoff wirkt. Man könne insofern nur durch Aufklärung und positive Motivationsarbeit die berechtigte Impfskepsis abbauen.

So wenig ich im Prinzip Gegner von Söder bin, den "fränkischen Coronadiktator" in seinem ehrlich gemeintem Engagement oft sehr gut finde, der im Rest der Republik fälschlich als bayrischer Horrorkanzlerkandidat einsortiert wird, so sehr wird er seinen Wunsch nicht so ohne Weiteres erfüllt bekommen, der Deutsche Ethikrat möge ihm da mit einer Impfpflichtbejahung politisch-moralische Rückendeckung geben. Und das auch noch zackig. Auch wenn er diese Bitte nicht mit einem "gefälligst" erfüllt wissen wollte.
Ein sehr lesenswerter Beitrag! :)
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