Die Forderung nach einer Impfpflicht für Pflegekräfte und medizinisches Personal halte ich für absolut unangemessen.
Ich arbeite in der Pflege und will mich, nach aktuellem Kenntnisstand, nicht impfen lassen.
Und das nicht, weil ich ein Coronaleugner oder Impfgegner wäre, sondern aus dem einfachen Grund, dass bisher nicht wirklich viel über die Impfung bekannt ist.
Man weiß nicht:
ob man nach der Impfung noch infektiös ist
wie lange die Wirkung anhält, wie oft man also nachimpfen muss
welche Langzeitfolgen es gibt/geben kann.
Warum ist ein Patient geschützt, falls ich mich impfen lasse, wenn ich immer noch ansteckend sein kann?
Sollte es laufen wie bei der Grippeimpfung, dann müsste diese Impfung jährlich wiederholt werden. Wobei es, nach nachweislicher Erstinfektion schon mehrere Fälle von Reinfektion bei der zweiten Welle gegeben hat. Also gerade mal 6 Monate später. Wenn eine natürliche Infektion es nicht schafft, genügend Antikörper für einen wenigstens mehrjährigen Schutz hervorzurufen, weshalb sollte das einer "künstlichen" Impfung gelingen?
Heißt, möglicherweise ist die Wirkung einer Impfung vom Januar im Juli schon wieder verpufft.
Und, der für mich wichtigste Grund, es gibt absolut gar keine Kenntnisse über mögliche Langzeitfolgen.
Viele Experten beeilen sich, zu versichern, dass es keine Langzeitfolgen geben wird. Woher wollen sie das wissen? Ist eine solche Aussage nicht absolut unseriös?
Es ist eine neue Art von Impfstoff, ob dieser Impfstoff sicher ist bezüglich Langzeitmodellen, wird erst die Zukunft zeigen.
Ein Immunsystem, das außer Kontrolle gerät, kann verdammt viele, sehr beeinträchtigende Dauererkrankungen hervorrufen.
Dieses Risiko will ich nicht eingehen.
Ich möchte mindestens ein paar Jahre abwarten, bis es dazu Erkenntnisse gibt.
Sieht der Weltärztepräsident, Frank Montgomery übrigens für den Großteil der Bevölkerung genauso.
Weltärztepräsident Frank-Ulrich Montgomery hat sich für eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen ausgesprochen: "Wer Umgang mit vulnerablen Gruppen hat, muss immunisiert sein", sagte der Vorsitzende des Weltärztebundes den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Das könne entweder durch eine überstandene Covid-19-Erkrankung geschehen oder durch eine Schutzimpfung. "Für Pflegekräfte und medizinisches Personal ist eine berufsspezifische Impfpflicht gegen Corona sinnvoll", sagte Montgomery.
Der Mediziner forderte zudem weitreichendere Schritte: "Auf Dauer brauchen wir eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona." Dazu müssten jedoch genügend Erkenntnisse über langfristige Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe vorliegen und genug Impfstoffdosen bereit stehen, um allen ein Angebot machen zu können.
Quelle:
https://www.morgenpost.de/vermischtes/a ... tuell.html
Aha. Wir Pflegekräfte können also als Versuchskaninchen herhalten. Obwohl noch nicht mal klar ist, dass wir nach einer Impfung nicht mehr ansteckend für die "vulnerablen Gruppen" sind.
Für alle anderen soll aber erst mal abgewartet werden, ob es vielleicht doch langfristige Nebenwirkungen gibt, bevor eine Impfpflicht installiert wird.
Das ist so anmaßend und unverschämt gegenüber uns Pflegenden, dass ich fast keine Worte dafür mehr habe.
Ich sehe es so, dass jetzt jeder in der Eigenverantwortung ist. Wer einen schweren Verlauf sicher verhindern will, der soll sich jetzt bitte impfen lassen.
Wenn er dann, aus einem anderen Grund, Patient im Krankenhaus ist (oder Bewohner eines Pflegeheims), dann hat er sich ja vor der Infektion geschützt und es kann ihm egal sein, ob die Pflegekraft infiziert ist oder nicht.
Das gilt für fast alle Patienten, außer diejenigen, die gerade eine umfassende Chemotherapie machen oder gar eine Transplantation benötigen.
Diese Patienten haben nicht die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Daher würde ich auf solchen Stationen nur geimpftes Personal einsetzen.
Betrifft ausschließlich bestimmte onkologische Stationen.
In allen anderen Bereichen können die Menschen jetzt Eigenverantwortung übernehmen und sich selbst impfen lassen statt es auf andere abzuwälzen.
Wenn überhaupt eine Impfpflicht, dann wäre ich dafür, dass eine solche Impfpflicht für die Altersgruppe der über 80jährigen eingeführt werden sollte.
Da sind Langzeitfolgen nicht mehr so ein wichtiges Thema und das ist schließlich die Gruppe, die für die Überlastung des Gesundheitswesens sorgt.
Wir Pflegekräfte haben bereits zwei Impfungen, die für uns zwingend sind.
Hepatitis und Masern. Das reicht.
Dabei handelt es sich um lange bekannte Impfungen, mit bekannten Risiken. Impfungen, die ich nicht hätte, wenn ich nicht im Pflegeberuf arbeiten würde.
Wir Pflegenden sind, aufgrund unseres Berufes, zahlreichen Risiken ausgesetzt, durch Viren und Bakterien. Jeden Tag.
Hepatitis C, HIV, MRSA, Tuberkulose, Noro und viele andere.
Wir haben Arbeitsbedingungen, die man nicht lange erträgt, wenn man nicht mit dem Herzen bei der Sache ist.
Im Gegenzug ein Einkommen, das der Verantwortung, der Belastung und den Risiken in keinster Weise gerecht wird.
Was soll noch alles auf unserem Rücken abgeladen werden?
Was sollen die heuchlerischen Dankesworte und das dämliche Klatschen? Wenn es darauf ankommt, dann ist ein Großteil der Bevölkerung der Ansicht, wir müssten in jeder Sekunde unseres Lebens dem Allgemeinwohl dienen. Wir dürfen immer und ausschließlich nur das Wohl der anderen im Kopf haben.
An uns denkt dabei niemand.
Wir sollen arbeiten, selbst wenn wir positiv getestet sind. Mit FFP2 Masken, eine 8 Stunden Schicht, möglichst ohne sie je abzunehmen und wenn, dann höchstens in irgendeinem Abstellraum, wo wir niemanden gefährden.
Völlig uninteressant, ob die Infektion dadurch für uns gefährlicher wird, da der Körper nicht die nötige Ruhe hat.
Das schulden wir der Allgemeinheit, wir wollen doch nicht, dass unser System zusammenbricht.
Zum Dank dafür, dürfen wir uns dann zu Hause natürlich isolieren, Arbeitsquarantäne, so lautet die nette Bezeichnung.
Lieber Herr Söder, wenn Sie mir ein Gehalt in der Höhe ihres Einkommens zusichern, dazu eine Altersversorgung wie die Ihre, dann können wir noch mal über eine Impfpflicht nur für uns Pflegende sprechen. Denn dann bin ich wenigstens finanziell und bezüglich Gesundheitsversorgung so gut gestellt, dass ich auch mit einer evtl. Autoimmunerkrankung auf Dauer klar komme.
Aber solange unsere Bedingungen sind wie sie sind, sollten Sie uns auf Knien dankbar sein, dass wir diesen Job überhaupt machen und uns nicht immer weiter belasten.