IQ1/0 hat geschrieben:(09 Jan 2021, 08:29)
Wie sollte ein Ort, an dem sich viele Menschen eng und ohne ordentliche Belüftung begegnen nicht zur Virusvermehrung beitragen?
Davon darf man auch ohne Studien getrost ausgehen. Wir haben keine Zeit, um Selbstverständlichkeiten erst durch langwierige Studien zu beweisen, bevor wir reagieren.
edit H2O
@Q1/0, ich habe Sie zwar zitiert,
allerdings nicht, um gerade Ihnen das Nachfolgende erzählen zu wollen. Im Gegenteil. Ich lese ihre Beiträge ja regelmäßig.
Diese Vorabanmerkung nur deshalb, um ggf. Missverständnisse zu vermeiden, i.e., daß Sie nicht ohnehin um die von mir erwähnten - nicht so neuen - Zusammenhänge wüssten.
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Allgemein:
Es gibt schon längst eine SEHR umfangreiche Studie aus den USA mit ca. 550.000 Infektionsfällen, die allesamt je Einzelfall analysiert wurden, um daraus gesicherte Erkenntnisse über die Hauptverbreitungsursachen/-orte bzw. Einflußfaktoren zu gewinnen. Und entsprechend, welche Maßnahmen für eine Reduzierung des Infektionsgeschehens entscheidend sind.
Die beiden wirksamsten Faktoren zur Eindämmung sind:
1. Die Stringente Kontaktbeschränkung/-reduzierung
2. Der Mobilitätsfaktor, bzw. dessen Einschränkung. Ein Faktor, der natürlich damit zu tun hat, je freier und wenig reguliert er abläuft bzw. wieviele Kontaktmöglichkeiten zur Ansteckung dieser Faktor
generiert. Damit öffentliche Massenbegegnungsräume entstehen, die dem Virus durch die schiere und großzahlige Ansammlung von Menschen über längere Zeit am gleichen Ort die Möglichkeit geben, sich ideal, weil zeimlich ungehemmt, von Mensch zu Mensch zu "hangeln".
Dass hierzu auch als Ort der gefährlich-günstigen Verbreitung des Virus der ÖPNV gehört, ist fast schon selbsterklärend.
Abhilfe oder Entschärfung kann hier nur eine vorherige, drastische Absenkung der Infektionen bieten, die eben die Übertragungswahrscheinlichkeiten stark verringert, i.e. sich in gut oder starkbesetzten Verkehrsmitteln möglichst wenig (unentdeckte) Infiziere befinden, die dann nach dem Aussteigen das Virus in alle denkbaren Richtungen weiterschleppen.
Andernfalls werden die Infektionszahlen eben hoch bleiben. Unkontrollierbar hoch. Mit entsprechenden Ergebnissen bis hin zu einer Situation wie in LA, wo aktuell die Kliniken überlastet sind, und die Triage bereits Praxis ist, und sog. "aussichtslose" Fälle nicht mehr in Kliniken transportiert werden dürfen, oder die Kliniken die Annahme verweigern müssen...
Man müsste dazu auch Fiebermessungen und Maskenkontrolle (mit zwingend vorgeschriebener FFP2-Makse) als zusätzliche Kontrollstufe einführen, bevor jemand derlei Verkehrsmittel benutzen darf und je Infektionslage, sogar kurzfristigst weniger vollbesetzte Verkehrsmittel verfügen, verbunden mit kürzestmöglichen Verbindungstakten je Transporteinheit. Und maximal ausgefahrenen Transportkapazitäten.
Egal, aktuell ist das Kind eh schon in den Brunnen gefallen. Die Fallzahlen werden hoch bleiben und die Todeszahlen auch. Einen stringenten, beispielsweise 4-wöchigen Voll-Lockdown, ein komplettes Herunterfahren aller Bereiche wie im Frühjahr, wird es nicht geben.
Der Zug einer dringend notwendigen Reduzierung des Infektionsgeschehens ist sozusagen schon abgefahren.
Dessen Notwendigkeit wird immer mehr von eine Impfstoffbeschaffungsdebatte usw. überlagert, die den Blick vollkommen zu verlieren scheint, wie schnell selbst eine gute/perfekte Impfstrategie, auch bei ausreichend verfügbarenr Impfstoffen, wirkunsvoll spürbar zur Eindämmung der Infektionen führen kann.
Bis dahin werden deshalb noch viele Menschen in unnötig hoher Zahl erkranken und sterben.