Realist2014 hat geschrieben:(06 Jan 2021, 16:23)
Da ich keine persönlichen Erfahrungenmit Jobcentern habe, würde mich das interessieren.
Okay, ich eben schon. Ist schon eine ganze Weile her - aber sie waren eben genau das Gegenteil: unmotiviert, ineffizient, mit geringsten Kleinigkeiten hoffnungslos überfordert. Es war eine Katastrophe. Das erwachsene Menschen derart inkompetent für ihren Job sein können - und derart desinteressiert daran, ihn vernünftig zu erledigen - hat mir ein stückweit die Augen dafür geöffnet, wie groß die Chancen für LZA´s wirklich sind, durch diese Maschinerie einen Job zu bekommen. Sie sind null - wirklich null. Wer sich davon nicht abnabeln und selbständig tätig werden kann, ist verloren.
Das Schlimme daran ist eben: Es ginge definitiv auch anders; im
Einzelfall tut es das sogar. So viel wäre dafür gar nicht nötig. Aber im Jobcenter werden sie eben nicht nach Leistung bezahlt - wie in keiner Behörde. Und Vermittlungstatistiken (als vermeintliche "Erfolgskontrolle") sind wie jede Statistik: Am Ende kommt häufig das Ergebnis heraus, das der Ersteller haben möchte.
Realist2014 hat geschrieben:(06 Jan 2021, 18:26)
Forden und Fördern ist alternativlos.
Es gibt kein Grundrecht sich von den anderen durchfüttern zu lassen, wenn man selber arbeiten kann.
Stimmt. Aber dann muß das eben auch so umgesetzt werden. In der Praxis wird ausschließlich gefordert. "Förderungen" erschöpfen sich in teilweise hanebüchenen Geldverschwendungs"maßnahmen". Wie sollte es auch anders sein? Ich warte immer noch auf eine Planzeichnung von irgenwem die mir erklärt, wie ein Mensch der oftmals schon direkt von der Schule in die Beamtenlaufbahn gegangen ist etwas von Bewerbertraining und -förderung verstehen soll. Von einem Klempner würde kein Mensch annehmen, das er Schuhe herstellen kann. Aber Behördenmitarbeiter - die können alles...
Teeernte hat geschrieben:(06 Jan 2021, 19:16)
Wer "Vom Amt" einen Job erwartet - ist DA fehl am Platz - als Arbeitssuchender und Arbeitgeber !!
...da ändert auch die FDP nichts dran.
Exakt. Keine Reform wird daran etwas ändern. Nur ein kompletter Austausch des Personals und Neuanfang mit unverbrauchten, fähigen Leuten wäre eine realistische Möglichkeit. Ist aber leider utopisch.
Die leistungsstarken, ohne Einschränkungen, bei denen "alles läuft". Das denen möglichst wenige Hürden in den Weg gelegt werden sollten, da sie nunmal die eigentlichen Träger unseres Staates sind, ist wohl unbestritten. Aber sie sind eben trotzdem nur ein Teil unserer Gesellschaft. Es
gibt auch die Abgehängten, die chronisch Kranken, die Arbeitslosen. Die, die durch eine Million Gründe aus der Bahn geworfen wurden. Wie gesagt, das diese nicht die gleiche Priorität haben können, wie unsere Leistungsträger ist klar. Aber eine Partei, die sich auschließlich auf erstere konzentriert (und das macht die FDP - trotz aller schöner Worte) hat mMn im Bundestag im Grunde nichts verloren. Unsere Gesellschaft ist nicht homogen - wer nicht wirklich interessiert daran ist, ein zukunftsfähiges Konzept für
alle Teile unserer Gesellschaft zu entwickeln - auch die "nicht-wirtschaftsnahen", sollte meinethalber einen Verein gründen; oder eine Interessenvertretung. Aber mit dieser Einstellung als Partei im Bundestag - nein.