Es war dir vermutlich nicht bewusst, aber es war ein Versuch, dein Konsumverhalten anderen aufzuzwingen. Ob die Kinder wissen, was Sender sind, das ist irrelevant. Sie werden es früher oder später erfahren.Nightrain hat geschrieben:(30 Dec 2020, 14:01)
Die Großeltern sind schon seit mehreren Jahren mit Smart-TV ausgestattet und haben gezeigt bekommen, wie man die Apps benutzt. Derzeit haben die Wohl ein Disney+ Abo und Amazon Video, wobei dort für 99 Cent im Monat der Fußballsender abboniert wurde, der für wenig Geld x-fach mehr qualitative Sportberichterstattung bringt, als der ÖR es jemals tat.
Kann ja jeder selber für sich nachschlagen, wie das ist mit der Ausweitung auf den teureren 24/7 Betrieb, der Ausweitung ins Internet ohne Abbau der veralteten TV-Sender, der Produktion von inzwischen 35 Tatorten im Jahr gegenüber 11 ursprünglichen...
Was du übersiehst, ist, dass es heute immer mehr Berufe gibt, bei denen die Menschen den ganzen Tag vorm Bildschirm sitzen und online arbeiten, weil Industrie und Wirtschaft immer mehr vernetzt sind. Umso mehr jetzt in der Coronazeit mit dem Homeoffice. Wenn sie dann endlich Feierabend haben, dann wollen sie die Beine auf der Couch strecken und abschalten. Und dann, nach dem Abendessen und einer kurzen Ladung Nachrichte, wollen sie irgendwas unterhaltsames, bei dem sie den Gedanken freien Lauf lassen können, und den Stress des Tages langsam abbauen. So geht es auch mir und mein Smart-TV hängt bewusst nicht am WLAN, weil ich nichts mehr vom Netz wissen will.
Was du vorschlägst, kenne ich bereits von meinen Kindern. Sie schauen sich über Netflix oder Amazon Prime oder wie sie alle heißen ihre Filme an und ihre Informationen bekommen sie über Whatsapp und FB und ich muss sie dann aus ihrer Informationsblase mühsam herausholen.
Ab einem gewissen Alter tut man nicht alles, nur weil man es kann, man lässt einiges aus, weil man es nicht braucht. Wir Ältere haben nämlich einen entscheidenden Vorteil gegenüber unseren Kindern: wir können uns viel mehr leisten als sie und deshalb leisten wir uns den Luxus, vieles nicht zu wollen.
