Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

[Sören74]

(05 Jan 2021, 22:39)

Ich habe die heutigen neuen Seiten noch nicht gelesen, weiß nicht ob folgende zwei Argumente schon besprochen wurden:

A) Es sollte eine solidarische Impfbestellung europaweit erfolgen. Nicht einfach: Deutschland zuerst.

B) Die Dosen, die wir nicht sofort bekommen, bekommen halt andere (Europäer oder andere Länder).
D.h., wollen die "Skandal-Rufer", dass weniger Deutsche sterben und dafür mehr andere Europäer und andere Ausländer? Ganz schön egoistisch! Sobald genug Impfstoff für alle da ist, hat Deutschland nach den Verträgen ja genug Impfstoff für alle Deutschen.
Aber bis es soweit ist, sind wir solidarisch. Das ist nur fair!

Ich glaube nicht, dass der Vorwurf lautet, wieso haben wir nicht proportional mehr Impfstoff als unsere europäische Nachbarn. Die Frage ist doch, wieso hat man nicht das Angebot von Biontech angenommen, für die gesamte EU mehr Impfdosen zu bestellen? Welche Gründe, außer Geld zu sparen, gab es denn, dieses Angebot nicht anzunehmen?

[Sören74]

(05 Jan 2021, 22:56)

Du liegst erneut falsch, da Du nicht erkennst, dass sich meine Aussage zum Trumpsschen Aktionismus exakt auf dessen Einkaufs"strategie" bezieht.

Was an Trumps Einkaufsstrategie findest Du denn schlecht?

[Kritikaster]

(05 Jan 2021, 23:17)

Trumscher Aktionismus?

https://www.n-tv.de/panorama/US-Kranken ... 71821.html

Ein massiver Aufkauf von Impfstoffen um diesem Problem entgegenzuwirken ist also "Aktionismus"?

Trump hat zwei Sachen faktisch richtig gemacht: 1. Er hat große Mengen auf Risiko gekauft, und 2. er hat FRÜH gekauft. Dadurch dürfte er früher beliefert werden als wir Europäer. Auch das wird Leben in Amerika retten - und die Zustände dort lassen es mich ihnen gönnen.

Ich freue mich über JEDES Leben, das durch Impfungen gerettet wird, egal wo.

Der humanitäre Blick über den eigenen Tellerrand ist übrigens etwas, was mich und viele andere hier von Menschen unterscheidet, die nationalistische Egoismen propagieren.

[Stoner]

(05 Jan 2021, 23:23)

Ich freue mich über JEDES Leben, das durch Impfungen gerettet wird, egal wo.

Der humanitäre Blick über den eigenen Tellerrand ist übrigens etwas, was mich und viele andere hier von Menschen unterscheidet, die nationalistische Egoismen propagieren.

Darf ich Sie mal, da Sie mir ja ohnehin nicht antworten , zitieren:

Benutzertitel: TROLLJÄGER

nationalistische Egoismen propagieren

Need I say more?

[Kritikaster]

(05 Jan 2021, 23:28)

Darf ich Sie mal, da Sie mir ja ohnehin nicht antworten , zitieren:



Need I say more?

Was für ein Problem hast Du mit allgemein gehaltenen Aussagen? Oder möchtest Du bestreiten, dass es Menschen, wie von mir beschrieben, überhaupt gibt?

[Senexx]

(05 Jan 2021, 23:23)

Der humanitäre Blick über den eigenen Tellerrand ist übrigens etwas, was mich und viele andere hier von Menschen unterscheidet, die nationalistische Egoismen propagieren.

Ihre Selbstadelung ist peinlich.

Es geht nicht um nationalistische Egoismen. Sondern darum, sich vor der Brüsseler Unfähigkeit zu schützen.

Die EU-Kommission wird von einer Person geführt, die ihre Inkompetenz auf der Hardthöhe unter Beweis gestellt hat.

[Kritikaster]

(05 Jan 2021, 23:31)

Ihre Selbstadelung ist peinlich.

Es geht nicht um nationalistische Egoismen. Sondern darum, sich vor der Brüsseler Unfähigkeit zu schützen.

Die EU-Kommission wird von einer Person geführt, die ihre Inkompetenz auf der Hardthöhe unter Beweis gestellt hat.

Das Aufzeigen von Unterschieden ist bereits Selbstadelung?

Werter Senexx, auf dem Niveau darfst Du gerne allein weiter diskutieren.

[Zunder]

(05 Jan 2021, 22:50)
Berlin hat also 19.000 Impfungen.

Berlin hat 19.389 Impfungen bei verfügbaren 60.000 Impfdosen. Daraus schließt der Freund der Zahlen: Es gibt zu wenig Impfstoff.

(05 Jan 2021, 22:50)
Aber noch einmal: Gegenwärtig sind, wie Sie gesagt haben, 1,3 Mio. Impfdosen vorhanden. Die hätten, wenn man die 1.000 pro Impfzentrum nimmt und nicht die 250.000 bundesweit anvisierten, dann gerade mal knapp 3,5 Tage gereicht. Man kann sich sozusagen raussuchen: Wollen wir beim Impfen lahmen, damit die Dosen reichen, oder beim Impfen das Soll erfüllen, damit die Dosen rasch ausgehen.

Den Unterschied zwischen Konjunktiv und Indikativ immer noch nicht verstanden?

"Es kamen schlicht zu wenige Patienten"
"Andere Ärzte vor Ort hätten berichtet, dass Impfdosen weggeworfen worden seien, weil sie schon auf Raumtemperatur aufgetaut wurden, dann aber keine Patienten kamen."
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 1#p4904001

Man kann natürlich auch den Ehrgeiz entwickeln, am Ende des Tages nicht 10 unbrauchbare Impfdosen wegzuschmeißen, sondern 1.000.
Anstelle eines "Impfdesasters" hätten wir dann ein "Impfstoffdesaster". Autor: Jan Fleischhauer. Oder Julian Reichelt. Am besten Franz Josef Wagner.

[Stoner]

(05 Jan 2021, 23:30)

Was für ein Problem hast Du mit allgemein gehaltenen Aussagen? Oder möchtest Du bestreiten, dass es Menschen, wie von mir beschrieben, überhaupt gibt?

Wie könnte man so wunderbare allgemeine Strohmänner widerlegen.

Es geht mir bei Ihnen wie mit dem Kollegen Zunder: Ich verstehe nicht, wen oder was Sie verteidigen. Ich weiß nicht, was Ihr Lieblingsverein ist, falls Sie sich für Fußball interessieren. Wenn der aber so spielt wie die EU verhandelt hat und Deutschland impft, dann werden Sie ihn ein bisschen weniger lieben, und wenn er das über einen längeren Zeitraum tut, werden Sie unter Umständen darüber nachdenken, ob der Trainer oder die Mannschaft die richtige Wahl ist.

Ich habe es schon einmal gesagt: Die Regierung hat einen hohen moralischen Anspruch als Begründung für den Lockdown. Daher habe ich als Bürger, der sich treudoof allen Einschränkungen unterwirft, einen Anspruch, dass die Regierung alles unternimmt, um diejenigen, die im Mittelpunkt ihrer ethischen Begründung für den Lockdown stehen, zu schützen. Alle Zahlen, die uns vorliegen, zeigen, dass sie diesem, und damit dem eigenen Anspruch, nicht gerecht wird. Weil sie nicht einmal die selbst (!) vorgebenen Anforderungen erfüllt.

[Skeptiker]

(05 Jan 2021, 23:23)
Ich freue mich über JEDES Leben, das durch Impfungen gerettet wird, egal wo.

Wie passt das damit zusammen, dass du einen massiven Ankauf von Impfstoffen als "Aktionismus" bezeichnest? Ich wüsste gerne was du Trump im Zusammenhang mit seiner Einkaufsstrategie vorwirfst. Irgendwie scheint da nichts zu kommen.

Der humanitäre Blick über den eigenen Tellerrand ist übrigens etwas, was mich und viele andere hier von Menschen unterscheidet, die nationalistische Egoismen propagieren.

Was hat es mit Solidarität zu tun, wenn man tatenlos zusieht, wie eine zentrale Bürokratie erkennbar eine Unterversorgung organisiert, und man diese Unterversorgung nicht mit bilaterialen Ankäufen ausgleicht? Solidarität im Sterben ist für den Arsch, um es mal deutlich zu sagen!

Deutschland war solidarisch und hat den EU-Plan mitgetragen. Das ist in Ordnung so. Es ist aber nicht in Ordnung die Versorgungslücke nicht zu schließen, obwohl das Angebot dafür offensichtlich da war.

Bitte erkläre mir dann nochmal sachlich und ohne frotzeligen Ton - ich weiss, dass ist schwer, aber es geht - was genau daran ein "inhumaner nationaler Egoismus" ist, wenn Deutschland die Impfstoffdosen selber ankauft, welche die EU aus Kostengründen für sich selber ausgeschlagen hat? Was ist daran inhuman? Was ist daran verwerflich? Ich möchte es gerne verstehen.

[Stoner]

(05 Jan 2021, 23:40)


"Es kamen schlicht zu wenige Patienten"

Warum?

[Zunder]

(05 Jan 2021, 23:43)

Warum?

Woher soll ich das wissen?

[Atue001]

Für mich unklar ist, warum man von der ersten Lieferung nicht alles verimpft, sondern die Hälfte der ersten Lieferung für die Zweitimpfung zurücklegt.
Würde man die komplette Erstlieferung verimpfen, wäre schneller ein höherer Anteil schon mal mit der ersten Impfung durch - die ja auch wohl schon zumindest einen teilweisen Schutz bringt.
Die Zweite Impfung könnte man dann aus den ja bereits bestellten und zugesagten Impfdosen organisieren. Wäre man so vorgegangen, hätten zum 08.01. schon 1,3 Millionen Menschen in Deutschland geimpft sein können.

Die derzeit noch bestehende Knappheit beim Impfstoff wird durch zwei Faktoren in den nächsten Wochen massgeblich gelindert:

1) Biontech hat weitere Produktionskapazitäten aufgebaut (übringes mit Förderung durch die EU), die allerdings noch leicht im zeitlichen Verzug bei der Inbetriebnahme sind. Das sind Startschwierigkeiten, die sich bald erledigt haben werden.
2) Da die Zulassung weiterer Impfstoffe die derzeit noch vorhandene Produktionsknappheit zeitnah lindern wird, könnte man im Anschluss die ersten Lieferungen von Moderna verimpfen.

Unterm Strich müsste dieses Verfahren ca. 4-6 Wochen Zeitgewinn bringen - sofern die zeitnahe Zulassung des Moderna-Impfstoffes tatsächlich kommt.

WENN man weitere Maßnahmen zur Beschleunigung ergreifen wollte, wären folgende Möglichkeiten sinnvoll:
Die Nutzung der 6. Dosis wäre mit einer Korrektur des Zulassungsverfahrens auch zeitnah zu ermöglichen. Damit würde man 20% derzeit ungenutzten Impfstoffes zur Verfügung stellen können - mit dieser Maßnahme hätten dann bis zum 08.01. schon 1,5 Millionen Menschen in Deutschland ihre erste Dosis erhalten haben können.
WENN die Niederlande oder Frankreich nicht in der Lage sind, ihre Impfdosen aus der ersten Lieferung zeitnah zu verimpfen, hätte man deren erste Lieferung nach Deutschland umleiten können, und so in Deutschland schneller starten können. Aus späteren Lieferungen hätte man dann den Ausgleich der Mengen wieder herstellen können - in Deutschland hätte man so mehr Menschen der Risikogruppe bereits impfen können.
Man hätte auch in der EU eine Notfallzulassung machen können - so hätte man ca. 2 Wochen gewonnen.
Man könnte sich entscheiden, die zweite Impfdosis erst mal nicht zu impfen - dann ist der Schutz für die Betroffenen zwar nicht vollständig, aber schon mal teilweise gegeben. Damit hätte man schneller in einer größeren Gruppe einen Teilschutz erhalten.
In einigen Bundesländern wurden zunächst nur die Pflegeheime angefahren und geimpft. Prinzipiell ist das sinnvoll, aber auch zeitaufwändig. Man hätte weitere Menschen aus den Risikogruppen auch zur Impfung in die Heime bringen können - das ist zwar organisatorisch im Vorfeld aufwändiger, aber hätte die Impftermine als solche effizienter gemacht.

Jede dieser Vorschläge ist auch mit Nachteilen behaftet - ob der Vorteil tatsächlich die Nachteile überwiegt, ist derzeit schlicht und einfach nicht entscheidbar, die dafür notwendigen Daten sind nicht vorhanden.

Der Bestellprozess als solcher hingegen ist meiner Sichtweise nach völlig ok gewesen. Die Forderungen nach 200 Millionen mehr Impfdosen wäre reine Geldverschwendung gewesen - kann man machen, muss man aber nicht. Da die Produktionskapazitäten nicht größer geworden wären, hätte auch eine größere Bestellmenge den Impfstart nicht beschleunigt.

Die Idee, dass man im Sommer hätte umfassend in Produktionsanlagen investieren müssen (für welchen der Impfstoffe eigentlich - denn im Sommer war ja nicht klar, welcher Impfstoff als erstes die Zulassung erhält) ist nett, aber naiv. Einerseits gab es konkrete Förderungen nicht nur finanzieller Art, andererseits ist schlicht und einfach die Herstellung einer Produktionsstätte kein Kinderspiel, sondern ein anspruchsvolles Projekt. Das braucht einfach auch eine gewisse Zeit. Das muss nicht so lange dauern wie beim BER, aber auch der wirklich schnelle Elon Musk errichtet seine Automobilwerke nicht über Nacht.

Wer wirklich was gegen das Infektionsgeschehen tun will, und das zeitnah - der hält sich möglichst strikt an die Hygienebedingungen und die Abstandsgebote der Regierung. Derzeit - und das noch auf Monate - ist das die wirksamste Art um unnötigen Streß für unser Gesundheitssystem zu vermeiden.

[Sören74]

Das Ziel ist ja relativ einfach, nach Möglichkeit sollten pro Tag ein Vielfaches an Menschen geimpft werden als die Zahl der Menschen, die täglich durch das Virus infiziert werden. Wenn man jetzt von 15.000 Neuinfektionen am Tag ausgeht, dann wäre es schon gut wenn man Faktor 5 bis 10 mehr Leute am Tag impft, weil sonst schafft man es gar nicht, diesbezüglich die natürliche Immunisierung durch Infektionen auf- und einzuholen, weil das bekanntermaßen die risikoreichere Variante ist. Man darf ja auch nicht die Dunkelziffer vergessen (beim Impfen gibt es diese Dunkelziffer nicht).

[Sören74]

(06 Jan 2021, 02:48)
Der Bestellprozess als solcher hingegen ist meiner Sichtweise nach völlig ok gewesen. Die Forderungen nach 200 Millionen mehr Impfdosen wäre reine Geldverschwendung gewesen - kann man machen, muss man aber nicht. Da die Produktionskapazitäten nicht größer geworden wären, hätte auch eine größere Bestellmenge den Impfstart nicht beschleunigt.

Ich staune immer wieder. Bei einem Lockdown, der pro Woche allein Deutschland 3,5 Mrd. Euro kostet (https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... e5f8904003) und die gesamte EU zuerst nicht mehr als 2 Mrd. Euro ausgeben wollte, von Geldverschwendung zu sprechen, stellt so ziemlich alles auf den Kopf. Das ist ungefähr so, als wenn man seine Hausschlüssel verliert und sich sagt, wozu den teuren Schlüsseldienst anrufen, man kann ja auch ein paar Tage im Freien schlafen.

Natürlich werden die Produktionskapazitäten durch die Höhe der Bestellungen vergrößert. Das ist Betriebswirtschaft.

[Skull]

(06 Jan 2021, 07:13)

Natürlich werden die Produktionskapazitäten durch die Höhe der Bestellungen vergrößert. Das ist Betriebswirtschaft.

Die Betriebswirtschaft kann Dir aber nicht sagen, in welchem Maße und in welchem Zeitraum.
Die Betriebswirtschaft kann Dir auch nicht sagen, wo in der Realität Kapazitätsgrenzen und Logistikgrenzen liegen.

Per Knopfdruck und in der Phantasie mag das vielleicht alles ganz einfach aussehen.

Das gilt übrigens für die ganze Welt.

https://www.tagesspiegel.de/politik/imm ... 67068.html

mfg

[Wähler]

(05 Jan 2021, 17:59)
Zumindestens hätte man das im November mit dem damaligen Kenntnisstand bei den Verhandlungen mit Biontech und Moderna besser machen können.
In der Skandalisierung steckt wahrscheinlich auch viel Frust wegen der mittelfristigen Verstärkung des Lockdowns.
Auch bei der ganzen Impferei wird also Geduld nötig sein, auch wenn man über das Ausmaß sicherlich geteilter Meinung sein kann.

(05 Jan 2021, 18:03)
Inwiefern?
Ist das von außen zu beurteilen nicht schon etwas "anmaßend"?

Die geringere Anzahl der Vorbestellungen bei Biontech und Moderna im Vergleich zu schwächeren Impfstoffkandidaten zum Zeitpunkt der Kenntnis der höheren Wirksamkeit ist eine Tatsache.
siehe auch: Impfstoffstrategie EU
https://ec.europa.eu/info/live-work-tra ... trategy_de
Die Bundesregierung hat bekanntlich unilateral noch 30 Millionen zusätzliche Impfdosen bei Biontech nachbestellt.

[Senexx]

Impfstoff-Desaster: Chance, dass Merkel einen schlechten Abgang erhält.

Die Deutschen neigen zu Träumereien und Irrationalität, wie schon unser großer Dichter Heinrich Heine festgestellt hat. Nur so ist zu erklären, dass Merkel so großes Ansehen genießt, obwohl sie ihrem Volk mehrfach massiv geschadet hat. Das Impfstoff-Desaser hat das Potential, ihr endlich den Misskredit einzubringen, der ihr gebührt.

https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 36999.html

Aber der Preis, der dafür gezahlt werden muss, die vielen Opfer, die ihr verwerflicher Umgang mit den Impfbestellungen fordern wird, ist definitiv zu hoch.

Wir können daher keine Genugtuung empfinden, sondern nur Zorn und Abscheu und vor allem Mitleid mit den Opfern. Von Merkel ist kein Bedauern zu erwarten.

Derweil steigen die Todeszahlen, der Januar wird uns einen neuen Rekord bescheren. Merkel wird dafür nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden. Stattdessen wird sie uns bis zum September und darüber hinaus noch länger geschäftsführend bei vermutlich zäher Regierungsbildung erhalten bleiben. 2021 wird ein schwieriges Jahr.

Ob die Deutschen daraus etwas lernen?

[H2O]

Hat es Fälle gegeben, in denen Impfteams ohne Impfstoff Leerlauf hatten, weil kein Impfstoff in deren Bundesland verfügbar war? Oder war der Impfplan nicht ordentlich vorbereitet? Ließ sich kein Impfstoff aus dem Zentrallager nachbestellen... Feiertage?

Beispiel aus Polen, Riesenskandal:

An der Universität Warschau wurden Prominente geimpft anstatt medizinisches Personal, das in Polen planmäßig mit Vorrang geimpft werden soll. Zu viele KandidatInnen weigerten sich aber, sich impfen zu lassen. der angelieferte Impfstoff drohte zu verfallen, weil seine Lagertemperatur nicht zuverlässig unter -70°C gehalten werden konnte. Also lud man Promis (Politiker, Schauspieler...) ein, um Impfverweigerern Mut zu machen, sich doch impfen zu lassen. Insgesamt 18 Personen.

Nachdem diese Aktion öffentlich wurde (sollte sie ja auch, allerdings mit ganz anderer Zielsetzung!), tobte ein politischer Mob los, daß entgegen dem Impfplan das kostbare Material auf überhaupt nicht bedrohte Leute verschwendet wurde, und das Personal, das ihn so dringend benötigte, leer ausging. Der Rektor der WUM (Medizinische Universität Warschau) und der Impfleiter sollten kurzerhand ihrer Ämter enthoben werden.

Und dann stellte sich heraus, daß die national-klerikale Regierung und ihr nahe stehende Kräfte sich unbequemer Leute in Führungsfunktionen entledigen wollte... jedenfalls behaupteten das Leute, die diesen kritisierten Führungskräften nahe stehen. Die Prominenten, die sich gutwillig hatten impfen lassen, unter anderen Leszek Miller, ehemaliger Premierminister, und die SchaupielerInnen wurden mit Prügeln bedroht.

Man kann sich nach den Beiträgen hier gut vorstellen, welche Leserkommentare in der Gazeta Wyborcza zum Thema zu lesen sind. Kann ich hier nicht gut zitieren... Polnisch.

[Senexx]

(06 Jan 2021, 09:18)

Hat es Fälle gegeben, in denen Impfteams ohne Impfstoff Leerlauf hatten, weil kein Impfstoff in deren Bundesland verfügbar war? Oder war der Impfplan nicht ordentlich vorbereitet? Ließ sich kein Impfstoff aus dem Zentrallager nachbestellen... Feiertage?

Habe ich oben bereits geschildert. Hätten Sie nachlesen können. Es herrscht Zuteilungswirtschaft.

Unser städtisches Impfzentrum fährt aufgrund der geringen Zuteilung mit einem Viertel seiner Kapazität.

Im Nachbarbundesland öffnen die sechs zentralen Impfzentren überhaupt erst am 19., die 22 Kreisimpfzentren sollen weiter gar nicht erst aufmachen.

[H2O]

(06 Jan 2021, 09:24)

Habe ich oben bereits geschildert. Hätten Sie nachlesen können. Es herrscht Zuteilungswirtschaft.

Unser städtisches Impfzentrum fährt aufgrund der geringen Zuteilung mit einem Viertel seiner Kapazität.

Im Nachbarbundesland öffnen die sechs zentralen Impfzentren überhaupt erst am 19., die 22 Kreisimpfzentren sollen weiter gar nicht erst aufmachen.

Einfache Frage, klare Antwort: Hat das Bundesland keinen Impfstoff bekommen oder war auch in der Zentralen Annahme in Deutschland kein Impfstoff gelagert? Irgendwo müssen ja die Anfangsmengen verbraucht worden sein, wenn alles leer geputzt war. Wo?

Nach den Vorgängen, die ich hier in Polen erlebe, bin ich inzwischen sehr mißtrauisch geworden, was dieses Thema betrifft.

[Senexx]

(06 Jan 2021, 09:32)

Einfache Frage, klare Antwort: Hat das Bundesland keinen Impfstoff bekommen oder war auch in der Zentralen Annahme in Deutschland kein Impfstoff gelagert? Irgendwo müssen ja die Anfangsmengen verbraucht worden sein, wenn alles leer geputzt war. Wo?

Das wissen wir nicht.

Man könnte versuchen, die Behörden mit dem Informationsfreiheitsgesetz zu zwingen, die Karten offen zu legen. Das würde aber dauern.

Die Höflingspresse hat daran anscheinend kein Interesse.

[H2O]

(06 Jan 2021, 09:35)

Das wissen wir nicht.

Man könnte versuchen, die Behörden mit dem Informationsfreiheitsgesetz zu zwingen, die Karten offen zu legen. Das würde aber dauern.

Die Höflingspresse hat daran anscheinend kein Interesse.

Die Organe, die schon mehrfach harmlose Leute vernichtet haben, kommen auf solche Gedanken leider auch nicht.

Der Berliner Bürgermeister Müller hat sich auch zu sehr harter Kritik hinreißen lassen. Danach stellt sich heraus, daß seine Berliner Impfteams in Neukölln ein Problem haben. (DLF vor einigen Tagen).

Merkel ist schuld!

[roli]

(05 Jan 2021, 20:31)

Du hast es richtig verstanden.

Es ging um das wirtschaftliche Missverhältnis zwischen den Lock Down-Kosten und der Verhandlungstaktik der EU, welche offensichtlich nicht unerheblich auf Kosten und Haftungsausschlüsse gesetzt hat. In der selben Zeit (tatsächlich sogar davor) hat Trump auf Risiko die Katze im Sack gekauft.

Ich halte seine Strategie für die bessere. Eine Pandemie ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt um um den Preis eines hochwirksamen Impfstoffes zu feilschen.

Ganz offensichtlich ist man letzten Sommer noch vom eigenen Erfolg so geblendet gewesen, dass man sich die zweite und dritte Welle nicht hat vorstellen können. Ansonsten hätte man eine nationale Anstrengung unternommen die Impfungen generalstabsmäßig vorzubereiten. Dabei ist die Wortwahl korrekt, denn wir werden bei einer Ausbreitung der neuen Variante ohne Wirkung einer Impfaktion in der Bevölkerung, wohl in einen Ausnahmezustand hineinlaufen. Der hat ggf. das Potenzial für eine echte tödliche Massenepidemie, wenn ich das richtig verstehe.

Alles was uns in den nächsten Monaten daran hindert Millionen von Menschen zu immunisieren, wäre ein Desaster. Interessant wie wichtig manchen hier das Wording ist. Offenbar haben viele hier noch den Eindruck sie hätten noch kein größeres Problem.

[roli]

(05 Jan 2021, 22:39)

Ich habe die heutigen neuen Seiten noch nicht gelesen, weiß nicht ob folgende zwei Argumente schon besprochen wurden:

A) Es sollte eine solidarische Impfbestellung europaweit erfolgen. Nicht einfach: Deutschland zuerst.

B) Die Dosen, die wir nicht sofort bekommen, bekommen halt andere (Europäer oder andere Länder).
D.h., wollen die "Skandal-Rufer", dass weniger Deutsche sterben und dafür mehr andere Europäer und andere Ausländer? Ganz schön egoistisch! Sobald genug Impfstoff für alle da ist, hat Deutschland nach den Verträgen ja genug Impfstoff für alle Deutschen.
Aber bis es soweit ist, sind wir solidarisch. Das ist nur fair!

wenn ich auf Europäischer Ebene erstmal mehr bestelle als evtl. nötig, dann ist das nicht zum Nachteil anderer Länder.
Und selbst wenn Deutschland (oder Holand und Deutschland) mehr bestellt als evtl. nötig, so könnte man anschließend die nicht benötigten Impfdosen europaweit verbreiten oder an Entwicklungsländer geben.

[Teeernte]

(05 Jan 2021, 20:31)

In der selben Zeit (tatsächlich sogar davor) hat Trump auf Risiko die Katze im Sack gekauft. .

Nein - dass ist eine NORMALE amerikanische Taktik.

Schiess in alle Richtungen - da wo die Kugeln zurückkommen - ist der Feind.

Investiere in alle Technologien//Aktien um den Wachstumsmarkt - da wo Geld zurück kommt - WEITER investieren...

Leg ringsum Geld an in Forschung an - so bist Du der Erste - der in die erfolgreiche Produktion anlegen kann.

[roli]

(05 Jan 2021, 23:23)

Ich freue mich über JEDES Leben, das durch Impfungen gerettet wird, egal wo.

Der humanitäre Blick über den eigenen Tellerrand ist übrigens etwas, was mich und viele andere hier von Menschen unterscheidet, die nationalistische Egoismen propagieren.

Du weisst aber schon, daß bestimme Länder in der EU nicht die angebotenen Kapazitäten wollten. Das trübt das Gesamtbild Deines humantitären Blicks.

[roli]

(05 Jan 2021, 23:31)

Ihre Selbstadelung ist peinlich.

Es geht nicht um nationalistische Egoismen. Sondern darum, sich vor der Brüsseler Unfähigkeit zu schützen.

Die EU-Kommission wird von einer Person geführt, die ihre Inkompetenz auf der Hardthöhe unter Beweis gestellt hat.

so siehst leider aus.

[Stoner]

(06 Jan 2021, 02:48)

Die Idee, dass man im Sommer hätte umfassend in Produktionsanlagen investieren müssen (für welchen der Impfstoffe eigentlich - denn im Sommer war ja nicht klar, welcher Impfstoff als erstes die Zulassung erhält) ist nett, aber naiv. Einerseits gab es konkrete Förderungen nicht nur finanzieller Art, andererseits ist schlicht und einfach die Herstellung einer Produktionsstätte kein Kinderspiel, sondern ein anspruchsvolles Projekt. Das braucht einfach auch eine gewisse Zeit. Das muss nicht so lange dauern wie beim BER, aber auch der wirklich schnelle Elon Musk errichtet seine Automobilwerke nicht über Nacht.

Es geht nicht einmal darum, Produktionsstätten erst zu errichten, also aus dem Boden zu stampfen, sondern vorhandene Produktionsstätten anderer, nicht an der Impfstoffentwicklung beteiligter Firmen nutzen zu können, was eben Vorlaufzeit erfordert hätte zur Umstellung. Bei rechtzeitiger Bestellung kein großes Problem.

[Zunder]

Anzahl der Impfungen, Stand 6.1.2021, 11.00 Uhr, laut RKI:
367.331
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... n-100.html

Bei verfügbaren 1,3 Millionen Impfdosen findet das Desaster, das dem Impfstoffmangel geschuldet sein soll, immer noch nicht statt. Vielleicht gelingt es ja nächste Woche.

Die Krawallpresse und ihre Fans sind jedenfalls schon mal in Vorleistung gegangen.

[Stoner]

Impfversuch Mutter, Landkreis Miesbach, Impfzentrum Hausham:

Meldung im Miesbacher Merkur vom 11.12., wonach der Landrat das Konzept vorstellt. Das wurde umgesetzt. Wesentliche Aussage: Das Impfzentrum des Landkreises öffnet von Montags bis Freitags, sobald Impfstoff angeliefert wurde.
Heute, 6.1. 2021: Das Impfzentrum öffnet, sobald Impfstoff angeliefert wird. Die zu impfenden Personen werden nach Eintreffen des Impfstoffes angeschrieben und können dann telefonisch einen Termin vereinbaren. Aktuell kein Impfstoff verfügbar, daher wurde auch noch niemand angeschrieben.

Bedeutet: Im Landkreis Miesbach finden keine Impfungen statt.

[Fliege]

(06 Jan 2021, 15:53)

Impfversuch Mutter, Landkreis Miesbach, Impfzentrum Hausham:

Meldung im Miesbacher Merkur vom 11.12., wonach der Landrat das Konzept vorstellt. Das wurde umgesetzt. Wesentliche Aussage: Das Impfzentrum des Landkreises öffnet von Montags bis Freitags, sobald Impfstoff angeliefert wurde.
Heute, 6.1. 2021: Das Impfzentrum öffnet, sobald Impfstoff angeliefert wird. Die zu impfenden Personen werden nach Eintreffen des Impfstoffes angeschrieben und können dann telefonisch einen Termin vereinbaren. Aktuell kein Impfstoff verfügbar, daher wurde auch noch niemand angeschrieben.

Bedeutet: Im Landkreis Miesbach finden keine Impfungen statt.

Falls Söder kanzlern darf, ist dann der Impfstoff in ganz Deutschland nicht verfügbar?

[Stoner]

(06 Jan 2021, 16:05)

Falls Söder kanzlern darf, ist dann der Impfstoff in ganz Deutschland nicht verfügbar?

Er hat ja heute seine Gesundheitsministerin entlassen und zur Weiterverwendung in die Staatskanzlei transferiert und einen Macher als Gesundheitsminister eingesetzt.

[Fliege]

(06 Jan 2021, 16:08)



Er hat ja heute seine Gesundheitsministerin entlassen und zur Weiterverwendung in die Staatskanzlei transferiert und einen Macher als Gesundheitsminister eingesetzt.

"Rette sich, wer kann!"

[roli]

(06 Jan 2021, 16:08)



Er hat ja heute seine Gesundheitsministerin entlassen und zur Weiterverwendung in die Staatskanzlei transferiert und einen Macher als Gesundheitsminister eingesetzt.

er hat ja vorher schon Leute an ihre Seite beordert. Immerhin hat er lange gewartet, obwohl die Dame für einige Fehler (Tests an den Grenzen etc.) verantwortlich ist.

[Atue001]

Der Impfstoff ist aber in den Zentren der Länder - das Problem bleibt damit die Umsetzung der Impfungen dort. Dafür ist nicht die angeblich zu knappe Bestellung der EU schuld!

Eine Ursache ist, dass die Hälfte des Impfstoffes für die Zweitimpfung zurückgehalten wird.
Eine weitere die Entscheidung, dass zuerst in den Heimen geimpft wird.
Da der Impfstoff "zu früh" ausgeliefert wurde (welch ein Versäumnis der EU [/satire off]) waren aber nicht alle Heime vorbereitet. In den Heimen herrscht teilweise Chaos. Dort sind Teile der Bewohner mit Corona infiziert, Teile des Pflegepersonals auch, dann fehlen die Einwilligungen der Bewohner bzw. mehr noch von deren Angehörigen usw....

Offensichtlich schaffen wir derzeit nicht mehr als 41.000 Impfungen je Tag. So gesehen kann die Produktion der Impfstoffe weiterhin geregelt hochgefahren werden. Übermorgen kommt schon die nächste Lieferung - hoffentlich reichen die Lagermöglichkeiten, nicht dass man den so knappen Impfstoff sonst noch wegkippen muss.....

[conscience]

Es gibt überhaupt kein Impfdesaster außer in den Köpfen einiger böswilliger Demagogen — meine Meinung.

[Sören74]

(06 Jan 2021, 14:15)

Anzahl der Impfungen, Stand 6.1.2021, 11.00 Uhr, laut RKI:
367.331
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... n-100.html

Bei verfügbaren 1,3 Millionen Impfdosen findet das Desaster, das dem Impfstoffmangel geschuldet sein soll, immer noch nicht statt. Vielleicht gelingt es ja nächste Woche.

Die Krawallpresse und ihre Fans sind jedenfalls schon mal in Vorleistung gegangen.

Nur mal zur Veranschaulichung, die Impfzentren haben seit dem 27.Dezember 2020 offiziell geöffnet, also seit 11 Tagen. Pi Mal Daumen gab es weiterhin pro Tag ca. 20.000 Neuinfektionen. Wenn man ganz konservativ mit einer Dunkelziffer von Faktor 2 rechnet, bedeutet das nichts anderes, dass seit dem 27.Dezember fast eine halbe Million Menschen in Deutschland sich mit dem Virus infiziert haben (mit all den Todesfällen, schweren Verläufen und Schäden). 367.331 Impfungen an 11 Tagen ist keine wirklich hohe Zahl, und wenn wir bei dem Tempo bleiben (eine zweite Impfung dürfte bei den allermeisten noch gar nicht erfolgt sein), holen wir die Infektionswelle vorerst nicht ein.

[Tom Bombadil]

Auch in Belgien gibt es Kritik an der Politik:
Noppen findet es auch ein wenig sonderbar, dass alles so langsam und träge gehe. Damit meint er die übertriebene Vorsicht und die Begründung der politisch Verantwortlichen, dass die Verzögerungen durch die notwendigen Testläufe mitbedingt gewesen seien. Was die Kühlketten, Bewachung und sonstige Logistik in den Krankenhäusern beträfe, sei das doch wahrlich kein Hexenwerk.
Das Personal in den Wohn- und Pflegezentren habe schon von anderen Impfungen Erfahrung in diesen Dingen. Hier werde doch Zeit verloren. Jeden Tag würden weiterhin zwischen 60 und 80 Menschen an Covid sterben, das sei soviel wie täglich ein kleiner Flugzeugabsturz, erinnerte Noppen.
https://brf.be/national/1446595/

[Zunder]

(06 Jan 2021, 18:15)

Nur mal zur Veranschaulichung, die Impfzentren haben seit dem 27.Dezember 2020 offiziell geöffnet, also seit 11 Tagen. Pi Mal Daumen gab es weiterhin pro Tag ca. 20.000 Neuinfektionen. Wenn man ganz konservativ mit einer Dunkelziffer von Faktor 2 rechnet, bedeutet das nichts anderes, dass seit dem 27.Dezember fast eine halbe Million Menschen in Deutschland sich mit dem Virus infiziert haben (mit all den Todesfällen, schweren Verläufen und Schäden). 367.331 Impfungen an 11 Tagen ist keine wirklich hohe Zahl, und wenn wir bei dem Tempo bleiben (eine zweite Impfung dürfte bei den allermeisten noch gar nicht erfolgt sein), holen wir die Infektionswelle vorerst nicht ein.

Die Impfungen verhindern keine Infektionen, sondern den Ausbruch der Krankheit.
Eindämmen läßt sich die Pandemie gegenwärtig nur durch Kontaktbeschränkungen.

Mit den Impfungen sollen ja zunächst die am meisten gefährdeten Personen geschützt werden. Daß das bislang nicht wirklich gelingt, liegt an der erbärmlichen Organisation, aber nicht am mangelnden Impfstoff. Im Januar könnten rund 4 Millionen Impfungen mit dem Biontech-Impfstoff durchgeführt werden. Heute ist ein weiterer Impfstoff freigegeben worden. Mit der jetzigen Logistik wird ein Mangel kaum auftreten können. Aber vielleicht ändert sich das ja noch. Und was kommt dann von den Skandalisierern? "Ich hab's doch gleich gesagt!" - Genau.

[Stoner]

Es wurden jetzt von Spahn Zahlen genannt: Im ersten Quartal werden 5,4 Mio. Impfdosen von Biontech zur Vefügung stehen und es werden noch ca. 2 Mio. Dosen Moderna im Februar vermutlich geliefert.

Das bedeutet ohne einen weiteren Impfstoff: Im ersten Quartal könnten bei ca. 70 Impftagen 17,5 Mio. Impfungen vorgenommen werden, also genau die Zahl von etwas mehr als 8 Mio. Erstberechtigten innerhalb dieses Zeitraums durchgeimpft werden.

Tatsächlich Stand heute werden 7,4 Mio. Impfdosen zur Verfügung stehen, also 10,1 Mio. zu wenig, um die vorhandenen Kapazitäten theoretisch auszulasten, und statt 8,75 Mio. Menschen können nur 3,7 Mio Menschen geimpft werden. Das ist demnach nicht einmal die Hälfte der ersten Gruppe.

Quelle ist übrigens der Sender der "Demagogen", die Tagesschau von 20.00 h heute.

[Skeptiker]

(06 Jan 2021, 20:47)
Es wurden jetzt von Spahn Zahlen genannt: Im ersten Quartal werden 5,4 Mio. Impfdosen von Biontech zur Vefügung stehen und es werden noch ca. 2 Mio. Dosen Moderna im Februar vermutlich geliefert.

Das bedeutet ohne einen weiteren Impfstoff: Im ersten Quartal könnten bei ca. 70 Impftagen 17,5 Mio. Impfungen vorgenommen werden, also genau die Zahl von etwas mehr als 8 Mio. Erstberechtigten innerhalb dieses Zeitraums durchgeimpft werden.

Tatsächlich Stand heute werden 7,4 Mio. Impfdosen zur Verfügung stehen, also 10,1 Mio. zu wenig, um die vorhandenen Kapazitäten theoretisch auszulasten, und statt 8,75 Mio. Menschen können nur 3,7 Mio Menschen geimpft werden. Das ist demnach nicht einmal die Hälfte der ersten Gruppe.

Quelle ist übrigens der Sender der "Demagogen", die Tagesschau von 20.00 h heute.

Ich habe mir mal die Bevölkerungsanteile in Deutschland geholt:
60-69: 10.3Mio
70-79: 7.7Mio
80-99: 5.4Mio
https://service.destatis.de/bevoelkerun ... ,100&v=2&g

Bedeutet, für die Gruppe ab 80 bräuchte man 10.8Mio Impfdosen. Also braucht man bis ins 2. Quartal um die wichtigste Gruppe zu schützen.
Die Gruppe ab 70 bis unter 80 benötigt 15.4Mio Impfdosen. Beim aktuellen Tempo würde das dann wohl bis ca. Mitte/Ende 3. Quartal dauern.
Erst dann wären die 60-69jährigen dran. Und die würden schon 20.6Mio Impfdosen benötigen.
Wären also 46.8Mio Impfdosen für die Bevölkerung ab 60, ausgehend von 100% Impfquote.

Mit mangelnder Impfbereitschaft (und die ist absehbar) reduzieren sich die Zahlen natürlich, ebenso mit steigender Produktionsrate. Allerdings ist in der Rechnung kein Personal relevanter Berufsgruppen mit drin. Die fallen aber wohl auch nicht ins Gewicht, weil die ja eh der Impfung skeptisch gegenüberstehen ...

Für die Allgemeinbevölkerung dürfte es mit der Impfung also wohl frühestens irgendwann im Sommer oder Herbst etwas werden, wenn die ärgsten Risikogruppen soweit durch sind. Vielleicht hat man bis dahin ja auch gelernt keine Impfdosen in Campingkühlboxen unbrauchbar warm werden zu lassen

[Atue001]

Deutschland hat die Möglichkeit, bei Bedarf auch schneller zu reagieren. So kann man weitere Impfstoffe auch per Notfallzulassung zulassen, wenn die Prozesse in der EU zu langsam sind, und die Situation diesen Schritt erforderlich machen würde. Zumindest für den AstraZeneca-Impfstoff liegen ja auch immer mehr Daten aus GB vor, so dass eine Zulassung auch zügig möglich sein sollte. 300 Mio Impfdosen davon sollen in der EU zum Einsatz kommen.

Dies wird sicherlich in Erwägung gezogen, wenn der gefährlichere Erregerstamm aus GB sich im Kontinent großflächig ausbreitet, was letzten Endes nur eine Frage der Zeit ist.
In der Organisation an und für sich traue ich Deutschland relativ viel zu. Bisher werden die vorhandenen Impfzentren noch gar nicht genutzt - die aber stehen fertig zur Verfügung und können die Impfrate dramatisch erhöhen, wenn sie erst mal zum Einsatz kommen und auch genügend Impfstoff zur Verfügung steht. Im Februar kommt das neue Werk von Biontech mit zum Einsatz, und irgendwann im Februar wird wahrscheinlich dann auch der AstraZeneca-Impfstoff seine Zulassung bekommen. Ab März dürfte dann zusätzlich noch besseres Wetter helfen, die Situation insgesamt aufzuhellen.

Trotzdem - wer ernsthaft erwartet, dass man 83 Millionen minus Impfverweigerer binnen weniger Tage impft, verkennt die Herausforderungen.

[NicMan]

Wir sollten auch Bedenken, dass die mutierte Variante B.1.1.7 mit ihrem höheren Reproduktionswert auch eine höhere Herdenimmunität, ergo, Impfquote innerhalb der Bevölkerung erfordern wird, falls diese die alte Variante vollständig verdrängt. Dann sind 30 Prozent Impfverweigerer vielleicht schon zu viel und die Impfungen werden sich zusätzlich noch lange hin ziehen. Da ist Licht am Ende des Tunnels, aber der Tunnel ist noch lang.

[Bielefeld09]

(06 Jan 2021, 23:53)

Wir sollten auch Bedenken, dass die mutierte Variante B.1.1.7 mit ihrem höheren Reproduktionswert auch eine höhere Herdenimmunität, ergo, Impfquote innerhalb der Bevölkerung erfordern wird, falls diese die alte Variante vollständig verdrängt. Dann sind 30 Prozent Impfverweigerer vielleicht schon zu viel und die Impfungen werden sich zusätzlich noch lange hin ziehen. Da ist Licht am Ende des Tunnels, aber der Tunnel ist noch lang.

Keinen Einlass aus Afrika!
Das wäre ja eine Forderung, die ich so stellen würde.
Bin ich da so falsch?

[Sören74]

Sowas darf dann aber in Zukunft auch nicht mehr passieren:

"Mehr als 1000 Impfdosen wurden zum Impfstart nach Weihnachten in Oberfranken nicht richtig gekühlt. Ärzte verweigerten deshalb die Verabreichung. Verantwortlich war das bayerische Gesundheitsministerium, das unlizenzierte Kühlboxen beschafft hatte."

https://www.welt.de/vermischtes/article ... tiert.html

[Bielefeld09]

(07 Jan 2021, 00:47)

Sowas darf dann aber in Zukunft auch nicht mehr passieren:

"Mehr als 1000 Impfdosen wurden zum Impfstart nach Weihnachten in Oberfranken nicht richtig gekühlt. Ärzte verweigerten deshalb die Verabreichung. Verantwortlich war das bayerische Gesundheitsministerium, das unlizenzierte Kühlboxen beschafft hatte."

https://www.welt.de/vermischtes/article ... tiert.html

Sowas passiert.
Und warum haben Sie nicht die notwendige Ruhe?
Gönnen Sie Sich.

[Stoner]

(06 Jan 2021, 22:58)


Trotzdem - wer ernsthaft erwartet, dass man 83 Millionen minus Impfverweigerer binnen weniger Tage impft, verkennt die Herausforderungen.

Ich weiß nicht, zum wievielten Male ich das hier das wiederhole: Es gibt zwei unterschiedliche Zahlen, an denen man seine Erwartungen legitimerweise ausrichten darf.

Zahl 1 ist die Vorgabe der Bundesregierung an die Länder, dafür zu sorgen, dass sie Impfkapazitäten von 250.000/Tag schaffen.

Zahl 2: Die Länder haben mehr als 350 Impfzentren geschaffen, deren Tagesleistung ca. 1.000 beträgt, manche angeblich deutlich mehr.

Ergo: 80 Millionen Menschen könnten theoretisch bei 160.000.000 Impfvorgängen innerhalb von 320 Tagen geimpft werden (auf der Basis von 250.000/Tag).

Die erste Gruppe, das sind 8 Mio. Menschen (über 80jährige plus bestimmte Berufsgruppen) wären theoretisch also am 31.1. durch. Dafür gibt es aber nicht genügend Impfdosen.

Außerdem scheint man die Fünftagewoche zu haben, was die Sache (Impfverweigerer mal außer Acht gelassen) schon theoretisch über 2021 hinaus ausdehnt. Es sei denn, man rechnet doch mit 1.000 pro Impfzentrum am Tag.

Gestern lag die Gesamtzahl der bisherigen Impfungen bei etwa 368.000 laut ZDF. Nach 10 Tagen.

[H2O]

Da gibt es nichts zu deuteln: Wenn wir nicht voran kommen, weil Impfstoff zentral nicht verfügbar ist· dann gehört dem Bund die Pappnase aufgesetzt, wenn die Impfkette nicht richtig schnurrt (Verteilung und Lagerung des Impfstoffs nach Tagesbedarf, Benachrichtigung, Impfung, 2. Impfung) dann sind die Landesfürsten dran.

Der Bundesminister hat zugesagt, bis zur Jahresmitte jedem Einwohner der Bundesrepublik ein Impfangebot machen zu können. Wird ja bedeuten: Der Impfstoff steht zentral bereit. Daran sollten wir ihn messen.

[Stoner]

(06 Jan 2021, 18:13)

Es gibt überhaupt kein Impfdesaster außer in den Köpfen einiger böswilliger Demagogen — meine Meinung.

Sie meinen sicher böswillige Demagogen wie diesen hier. Sonst müsste man Ihren Beitrag ja fast melden.