Europa2050 hat geschrieben:(30 Dec 2020, 09:46)
Nun hab ich wirklich von den biologischen Zusammenhängen - im Gegensatz zu den mathematischen - nahezu keine Ahnung und verlasse mich da gerne auf deine Fachkompetenz.
Soweit ich das begreife, gibt es aber doch die Antikörper, die das Virus bekämpfen, sich aber nach getaner Arbeit bzw. nicht mehr vorhandener Notwendigkeit wieder abbauen.
Und dann diese „T-Gedächtniskörper“, die dafür sorgen, dass der Körper bei einem erneuten Angriff nicht erst wieder 5 Tage F+E betreiben muss, um rein Gegenmittel zu entwickeln, sondern die Waffenpatente produktionsreif vorliegen. Ist das trivialbiologisch so richtig?
Mathematisch wäre es logisch:
Laut worldometer gibt es nachweislich 60“ Gesundete und 1% Erkrankte bezogen auf die Menschheit.
Also müsste es ohne einen irgendwie gearteten Schutzeffekt auch ca. 600.000 nachweislich zweifach erkrankte geben. Das wüsste man, denke ich auch ohne Studien...
Dass das im Einzelfall schiefgehen kann, ist mir klar, in Summe wäre das m.E. aber doch ein Weg, die knappe Ressource „Impfdose“ zu strecken?
Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass Menschen nach einer durchgemachten Infektion zumindest eine Teilimmunität besitzen und deshalb sollte eine zweite Infektion milder ablaufen.
Es gab da ja ein paar wenige Patienten, derern Verlauf bei der Reinfektion wesentlich dramatischer war. Eine Erklärung wäre, dass die Antikörper aus der ersten Immunantwort dem Virus bei der Zweitinfektion Zutritt zu anderen Zellen erlauben haben, anstatt es unschädlich gemacht zu machen oder diese Zellen so aktiviert haben, dass es zu einer verstärkten Entzündungsreaktion gekommen ist.
Das mit dem Waffenarsenal kann man natürlich so beschreiben, aber eine Waffe hat manchmal leider die fatale Eigenschaft auch den Besitzer schädigen zu können.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir gar nicht wissen, zu wie vielen Reeinfektionen es weltweit gekommen ist. Wir kennen den Prozentsatz der Menschen nicht, die jetzt durch Zufall getest wurden, weil es im Rahmen einer Nachverfolgung geschah, oder weil sie eben Symptome entwickelten und dadurch eine Testung indiziert war. Ob es sich bei einem gewissen Teil der Menschen um Reinifizierte handelt, weiss man nicht, es ist eben nicht auszuschliessen, sie haben unter Umständen eine erste Infektion im Frühjahr gehabt die sehr schwach oder sogar symptomlos verlief und sie deshalb gar nicht zum Arzt gingen und auch eben nicht getestet wurde.
Was es für rechtliche Folgen haben würde, einem ehemals Infizierten eine Impfung zu verweigern oder sie nach hinten zu schieben, können vielleicht ein paar juristisch gebildete Leute hier im Forum einschätzten, vor allen Dingen was passieren würde, wenn dieser Mensch einen zweiten schweren Verlauf bekäme oder versterben würde.