Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

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Tom Bombadil
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Tom Bombadil »

Stoner hat geschrieben:(18 Dec 2020, 13:16)

Die Frage ist doch eine der Grenzziehung...
Richtig. Mit Hardcore-Nazis und Holocaustleugnern gibt es nichts zu diskutieren, dafür gibt es ja auch einschlägige Rechtsvorschriften, die deren Äußerungen unter Strafe stellen.
Das Problem ist, dass Meinungen, die von der höchstmoralischen linken Einheitsmeinung abweichen, sehr gerne in die rächte Ecke gedrückt werden, um sich gar nicht mehr mit Gegenargumenten befassen zu müssen. Und dann wird sich gewundert, warum sich derart stigmatisierte Menschen in ihre Bubble zurückziehen und nicht mehr erreichbar sind.
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Stoner

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Stoner »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Dec 2020, 14:18)

Richtig. Mit Hardcore-Nazis und Holocaustleugnern gibt es nichts zu diskutieren,
Das ist auch unstrittig - nur stellt sich eben die Frage, warum bei so einem Thema, noch bevor jemand auch nur zum Sprechen angesetzt hat, schon immer diejenigen nach vorne gezerrt werden, mit denen man nicht sprechen sollte. Und da gibt es eben die Spezialisten, die sich immer schon als moralische Autorität auszuweisen versuchen, indem sie die Übelsten der Übelsten, egal bei welchem Thema, hervorzerren. Gerade redet man noch übers Wetter, schon kommt der Satan ins Spiel.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Dec 2020, 14:18)

Richtig. Mit Hardcore-Nazis und Holocaustleugnern gibt es nichts zu diskutieren, dafür gibt es ja auch einschlägige Rechtsvorschriften, die deren Äußerungen unter Strafe stellen.
Allerdings nicht alle deren Äußerungen sind unter Strafe gestellt. Was ist damit?
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Zunder
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Zunder »

Stoner hat geschrieben:(18 Dec 2020, 13:23)
Wer Ihnen jetzt widerspricht, gehört zu denen, die Auschwitz leugnen.
Diese diffamierende Unterstellung paßt in einen Thread, in dem es Debattenkultur geht, wie der berühmte Arsch auf den Eimer.
Hervorragendes Anschauungsmaterial. Gute Arbeit, Gratulation.
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Perdedor
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Perdedor »

Stoner hat geschrieben: Das ist auch unstrittig - nur stellt sich eben die Frage, warum bei so einem Thema, noch bevor jemand auch nur zum Sprechen angesetzt hat, schon immer diejenigen nach vorne gezerrt werden, mit denen man nicht sprechen sollte.
Die Antwort ist einfach.
Es soll damit festgestellt werden, ob es in der Diskussion um Grundsätzliches oder Graduelles geht. Konkret: Gibt es überhaupt Ansichten, denen man keine Bühne geben sollte? Wenn ja, dann steht doch lediglich noch die Frage im Raum wo genau man die Grenzen ziehen will, und nicht mehr OB man eine Grenze ziehen will.
Gerade weil in diesem Strang ja mehrere (z.T. verlinkte) Beiträge es befürworteten auch abwegige/menschenverachtende/absurde... Meinungen zu hören und darauf einzugehen, ist es sinnvoll zu fragen, ob das wirklich für alles gelten soll.
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Teeernte
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Teeernte »

SDR hat geschrieben:(18 Dec 2020, 12:31)

Dann sollten alle Gemeinden und Städte ebenfalls 90.000 Euro zahlen, bei denen es genau andersrum ist. Das würde sehr, sehr teuer für Frankreich.
Aber das passiert natürlich niemals. Aber wehe es gibt ein paar Frauen mehr, da wird sofort gekreischt, geklagt und geopfert. Peinlich
NUR >> wer MÄKELT muss seine Suppe essen..
Dichters Terenz. Die Redensart, dass man die Suppe, die man sich eingebrockt hat, (aus)essen oder eben auslöffeln muss...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Tom Bombadil
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Tom Bombadil »

Es kommt auch darauf an, wie zugänglich ein Mensch noch für faktenbasierte Argumente ist. So ein Typ wie Hildmann ist komplett durch, mit dem kann man nicht mehr diskutieren, der gehört in Behandlung.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Stoner »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Dec 2020, 15:24)

Es kommt auch darauf an, wie zugänglich ein Mensch noch für faktenbasierte Argumente ist. So ein Typ wie Hildmann ist komplett durch, mit dem kann man nicht mehr diskutieren, der gehört in Behandlung.
Das ist durchaus richtig, nur ist eben in der ersten verlinkten Debatte zu sehen, das man über Debattenkultur auch diskutieren kann, ohne dass sie sich ausschließlich um das dreht, was nicht geht. Worauf aber keiner mehr Bezug nimmt.

Debatten kranken daran, dass Debattenteilnehmer über moralistische Positionierungen "streiten", statt über themenbezogene Inhalte. Das hat im Ausgangsvideo auch Gysi aufgedröselt.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von SDR »

Teeernte hat geschrieben:(18 Dec 2020, 15:23)

NUR >> wer MÄKELT muss seine Suppe essen..
Die Frauenfeinde haben sich damit nur selbst ein Tor geschossen. Denn jetzt kann die Gegenseite munter gegen jede Stadt und Gemeinde, die zu wenig Frauen in hohen Positionen haben zu Felde ziehen und auf Paris verweisen. Gegenargumente werden jetzt schwierig zu finden sein. So gesehen haben die Frauenfeinde der Gleichberechtigung einen riesen Gefallen getan.
Jepp, sie werden ihre Suppe löffeln. Ewig in der Vergangenheit schwelgen ist eben Vergangenheit.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von DarkLightbringer »

Das Buch der legendären Julie Burchill ist gecancelt worden - auf Basis eines Schlagabtausches bei Twitter.

https://www.sueddeutsche.de/kultur/twit ... -1.5150233

Werden private Standgerichte immer wichtiger?
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Stoner »

Zunder hat geschrieben:(18 Dec 2020, 14:44)

Diese diffamierende Unterstellung paßt in einen Thread, in dem es Debattenkultur geht, wie der berühmte Arsch auf den Eimer.
Hervorragendes Anschauungsmaterial. Gute Arbeit, Gratulation.
Wenn man immer den gleichen Strohmann abfackelt, um selbst nicht mal aufs Thema eingehen zu müssen, dann riskiert man auch einmal eine harsche Widerrede. Und da es hier um Debattenkultur geht, darf man auch auf bestimmte rhetorische Strategien einmal hinweisen. Wer das Eingangsvideo gesehen hat, sollte halt zur Kenntnis nehmen, dass Debatten, in denen man sich mittels solcher Kniffe oder Ansprüche schon einmal eine moralisch bevorzugte Position sichert, genau das Problem darstellen, das die sechsköpfige Runde diskutiert hat.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Dec 2020, 15:24)

Es kommt auch darauf an, wie zugänglich ein Mensch noch für faktenbasierte Argumente ist. So ein Typ wie Hildmann ist komplett durch, mit dem kann man nicht mehr diskutieren, der gehört in Behandlung.
Da kenne ich eine Reihe von Menschen (auch im Privatbereich), die mit Sicherheit keine Extremisten oder psychisch krank sind, aber außenstehende Argumente nicht gelten lassen können, wenn sie nicht zu ihrem Weltbild passen. Mit anderen Worten, sie sind auch nicht oder nur sehr eingeschränkt für faktenbasierte Argumente zugänglich, was auch zeigt, dass das schon in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Oder nie weg war. :x
Skeptiker

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Skeptiker »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(18 Dec 2020, 13:15)
Träumen Sie ruhig weiter. Ich habe mal einen nach aussenhin sehr erfolgreichen und netten Familienvater ohne weitere Diskussion rausgeworfen. Als er nach dem dritten Bier aus heiterem Himmel - ohne dass vorher irgendeine politische Diskussion um irgendetwas passiert war - mit der Auschwitzlüge um die Ecke kam, und der Behauptung, die Juden hätten diese sechs Millionen Toten nur erfunden...

Rausfinden wollte ich da nichts, darüber diskutieren ebensowenig. Nachdem auf meine deutliche Aufforderung, damit aufzuhören, erst recht weiterer brauner Müll von seiner Seite kam, blieb nur die (Ab)spaltung durch Feldverweis. Gell.

Die glaubwürdige AUFRICHTIGKEIT seiner Nazisichtweise war und ist mir da piepegal.
Man braucht sicherlich nicht darüber diskutieren "ob" es eine Auschwitzlüge gibt. Mich hätte allenfalls interessiert, wie man auf eine solche Idee kommt. Vielleicht benötigt eine solche Person auch einfach mal ein klares Signal, dass das vollkommener Unsinn ist, den er da verbreitet. Insofern hätte ich da sicherlich ähnlich verfahren.

Ich frage mich allerdings, was dieses Extrembeispiel soll. Es ist doch garnicht strittig, dass solche Positionen kaum Stoff für eine offene Diskussion bieten. Das ist bei anderen Themen deutlich anders. Ich denke da z.B. an den Klimawandel oder ähnliches.

Würdest du die Diskussion mit jemandem verweigern, welcher der Ansicht ist, der Klimawandel würde nicht existieren, bzw. er wäre nicht menschengemacht?
Skeptiker

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Skeptiker »

Sören74 hat geschrieben:(18 Dec 2020, 16:56)
Da kenne ich eine Reihe von Menschen (auch im Privatbereich), die mit Sicherheit keine Extremisten oder psychisch krank sind, aber außenstehende Argumente nicht gelten lassen können, wenn sie nicht zu ihrem Weltbild passen. Mit anderen Worten, sie sind auch nicht oder nur sehr eingeschränkt für faktenbasierte Argumente zugänglich, was auch zeigt, dass das schon in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Oder nie weg war. :x
Das ist doch das Prinzip Trump.

Wären Menschen von Fakten geleitet, dann hätte er ja keine Chance. Die allermeisten Menschen sind allerdings ganz vorwiegend von Gefühlen geleitet, und die sind von Ideologien beeinflusst - also Wertvorstellungen was gut und richtig ist. Dieses Konstrukt ist nur langsam zu bewegen. Bedeutet, dass von allen Menschen die da draußen existieren, nur eine kleine Minderheit die Flexibilität hat, sich von Fakten geleitet aus einer Sichtweise zu befreien.

Ein Beispiel dafür wäre z.B. die Quote von religiösen Konvertiten. Nur eine verschwindend kleine Gruppe von Personen wird den anerzogenen Glauben wechseln, wenn nicht das Umfeld massiv dazu drängen würde. Dabei sprechen die Fakten deutlich gegen jede Religion - macht aber nichts, wenn sie als "gut und richtig" eingestuft wird.

Wenn man dann aber verstanden hat, dass es gerade darum geht sich aus einer Umklammerung der eigenen Werturteile zu befreien, dann versteht man vielleicht besser, warum es sinnvoll ist den sachlichen Dialog mit Andersdenkenden zu suchen. Es ist schlicht der einzige Weg zu einer besseren Erkenntnis zu gelangen, wenn es denn eine gibt. Dass es eben keine gibt, davon scheinen leider immer mehr Menschen überzeugt zu sein. Tja, dann bedarf es in deren Augen auch keinerlei Diskussion. Eine Diskussion in deren Sinne besteht eher aus der Bestätigung der eigenen Sichtweisen. Das ist aber nicht produktiv. Mit der Einstellung wären wir heute noch froh die Leute gehängt zu haben, die uns den Quatsch von der Erde als Kugel hatten verkaufen wollen ...
Sören74

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Sören74 »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Dec 2020, 17:22)

Das ist doch das Prinzip Trump.
Könnte man so sagen. ;) Wobei dann wieder einige kommen und meinen, dass Trump psychisch krank sei, was dann die Diskussion über Trumps Aussagen auch wieder erschwert.
Skeptiker hat geschrieben:Wären Menschen von Fakten geleitet, dann hätte er ja keine Chance. Die allermeisten Menschen sind allerdings ganz vorwiegend von Gefühlen geleitet, und die sind von Ideologien beeinflusst - also Wertvorstellungen was gut und richtig ist. Dieses Konstrukt ist nur langsam zu bewegen. Bedeutet, dass von allen Menschen die da draußen existieren, nur eine kleine Minderheit die Flexibilität hat, sich von Fakten geleitet aus einer Sichtweise zu befreien.

Ein Beispiel dafür wäre z.B. die Quote von religiösen Konvertiten. Nur eine verschwindend kleine Gruppe von Personen wird den anerzogenen Glauben wechseln, wenn nicht das Umfeld massiv dazu drängen würde. Dabei sprechen die Fakten deutlich gegen jede Religion - macht aber nichts, wenn sie als "gut und richtig" eingestuft wird.

Wenn man dann aber verstanden hat, dass es gerade darum geht sich aus einer Umklammerung der eigenen Werturteile zu befreien, dann versteht man vielleicht besser, warum es sinnvoll ist den sachlichen Dialog mit Andersdenkenden zu suchen. Es ist schlicht der einzige Weg zu einer besseren Erkenntnis zu gelangen, wenn es denn eine gibt. Dass es eben keine gibt, davon scheinen leider immer mehr Menschen überzeugt zu sein. Tja, dann bedarf es in deren Augen auch keinerlei Diskussion. Eine Diskussion in deren Sinne besteht eher aus der Bestätigung der eigenen Sichtweisen. Das ist aber nicht produktiv. Mit der Einstellung wären wir heute noch froh die Leute gehängt zu haben, die uns den Quatsch von der Erde als Kugel hatten verkaufen wollen ...
Ja, da ist wohl was dran. Hätten (fast) alle Menschen einen rein rationalen Zugang zur Politik und politischen Entscheidungen, hätte bestimmte Typen von Politikern wohl kaum eine Chance. Ich will den emotionalen Zugang zu komplexen Zusammenhängen aber auch nicht völlig verteufeln. Aus biologischer Sicht hat es ja durchaus gute Gründe, in schwierigen, undurchschaubaren Situationen mehr auf seine Emotionen zu hören. Wenn man aber nur noch emotionalisiert, auch bei eigentlich rein rationalen Fragen wie den Sinn von Lockdown-Maßnahmen oder Impfungen, dann leidet die Debattenkultur. Finde ich.

Davon abgesehen kann ich Diskussionen mit "Andersdenkenden" (<--den Ausdruck bitte nicht allzu ernst und wörtlich nehmen) nur empfehlen, in dem Sinne, dass man wirklich wissen möchte, warum sagt jemand, was er sagt. Wenn man nur unter SPDlern diskutiert oder nur unter FDPlern, dann bekommt man sicher viele Wohlfühlmomente, weil man oft die eigene Sichtweise bestätigt bekommt. Aber jeder mit einer anderen Einstellung wird schon fast als Alien aus einer anderen Welt wahrgenommen. Und im Sinne von der Hegelschen Herangehensweise von These - Antithese - Synthese sind solche Diskussionen von unterschiedlichen Standpunkten auch wertvoll. :)
Eulenwoelfchen

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Stoner hat geschrieben:(18 Dec 2020, 15:57)

Wenn man immer den gleichen Strohmann abfackelt, um selbst nicht mal aufs Thema eingehen zu müssen, dann riskiert man auch einmal eine harsche Widerrede. Und da es hier um Debattenkultur geht, darf man auch auf bestimmte rhetorische Strategien einmal hinweisen. Wer das Eingangsvideo gesehen hat, sollte halt zur Kenntnis nehmen, dass Debatten, in denen man sich mittels solcher Kniffe oder Ansprüche schon einmal eine moralisch bevorzugte Position sichert, genau das Problem darstellen, das die sechsköpfige Runde diskutiert hat.
Ich bezog mich explizit auf das Grundprinzip, das hier der werte Herr Skeptiker anführte und als allgemeine Grundlage zur Diskussion anempfahl.
Den Rest ihrer küchenpsychologisch pauschalierenden Unterstellungen mir gegenüber, i.e. was ich hier und andernthreads angeblich als "rethorische Strategie" verfolge, weise ich in aller Deutlickeit als frei erfundene, unverschämte und in der Sache UNZUTREFFENDE Diffamierung zurück.

Ausgerechnet so jemand referiert hier über seriöse Debatten- und Diskussionskultur... :dead:
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Teeernte »

SDR hat geschrieben:(18 Dec 2020, 15:50)

Die Frauenfeinde haben sich damit nur selbst ein Tor geschossen. Denn jetzt kann die Gegenseite munter gegen jede Stadt und Gemeinde, die zu wenig Frauen in hohen Positionen haben zu Felde ziehen und auf Paris verweisen. Gegenargumente werden jetzt schwierig zu finden sein. So gesehen haben die Frauenfeinde der Gleichberechtigung einen riesen Gefallen getan.
Jepp, sie werden ihre Suppe löffeln. Ewig in der Vergangenheit schwelgen ist eben Vergangenheit.

Ach - soviel Frauen bewerbensich nicht auf einen städtischen Job in der Provinz.

Jetzt könnte jede Ausschreibung bei Neubesetzung - bei gleicher Ausbildung - in Städten in Frankreich kritisiert werden.... >> ....mehr NICHT.

Wenn DAS "DER" Durchbruch ist ? >> Männerbenachteiligung... :D :D :D
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Stoner »

Sören74 hat geschrieben:(18 Dec 2020, 17:42)


Ja, da ist wohl was dran. Hätten (fast) alle Menschen einen rein rationalen Zugang zur Politik und politischen Entscheidungen, hätte bestimmte Typen von Politikern wohl kaum eine Chance. Ich will den emotionalen Zugang zu komplexen Zusammenhängen aber auch nicht völlig verteufeln. Aus biologischer Sicht hat es ja durchaus gute Gründe, in schwierigen, undurchschaubaren Situationen mehr auf seine Emotionen zu hören. Wenn man aber nur noch emotionalisiert, auch bei eigentlich rein rationalen Fragen wie den Sinn von Lockdown-Maßnahmen oder Impfungen, dann leidet die Debattenkultur. Finde ich.
Der rationale Zugang zur Politik ist aber nichts, was in Debatten zum Erfolg führt. Zum Erfolg führt, was nicht unbedingt nur der Grundhaltung der Beteiligten sondern in Wechselwirkung hiermit auch der Struktur der Medien geschuldet ist, wenn man sich erfolgreich moralisch positionieren kann. In der Sache kann jemand gut oder schlecht sein, sein Erfolg hängt davon ab, wie er sich selbst moralisch positioniert und wie erfolgreich die moralische Position des Opponenten in Zweifel gezogen werden kann. Darauf wurde in der verlinkten Eingangsdiskussion von Kubicki mit seiner Bemerkung zu den AfD-Rednern versus den Hinterbänklern hingewiesen, aber auch die Entsorgungsfrage Gauland versus Taz-Kolumnistin zeigt das.

Und mit dem Zwang, sich immer moralisch positionieren zu müssen, verschiebt sich die Gewichtung: Das Rationale tritt zwangsläufig hinter das Emotionale zurück, denn aller Moralismus ist natürlich primär emotionalen und nicht rationalen Ursprungs. In der empirischen Ethik gibt es Vertreter wie Haidt, die der Auffassung sind, dass in moralischen Fragen alle rationalen Überlegungen nur nachgeschoben, also Rationalisierungen von emotionalen Entscheidungen sind. Geht man dann davon aus, dass die Diskursteilnehmer überwiegend unter moralistischen Grundbedingungen diskutieren, müsste eigentlich jedem klar werden, weswegen Sachargumente und rationale Überlegungen einen schweren Stand haben. Insofern darf man heute im Zeitalter des ununterbrochenen moralisiernden Aufeinandereinredens alle Diskurstheorien für in der Praxis gescheitert erklären.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von SDR »

Teeernte hat geschrieben:(18 Dec 2020, 18:58)

Ach - soviel Frauen bewerbensich nicht auf einen städtischen Job in der Provinz.

Jetzt könnte jede Ausschreibung bei Neubesetzung - bei gleicher Ausbildung - in Städten in Frankreich kritisiert werden.... >> ....mehr NICHT.

Wenn DAS "DER" Durchbruch ist ? >> Männerbenachteiligung... :D :D :D
Ja, die Männer haben in Paris ja beeindruckend ihre Wehleidigkeit zur Schau gestellt. Aber nun gibt es keine Ausreden mehr. Klar ist es ein Durchbruch, die Machos sind in voller Panik und die Felle schwimmen davon. Es ist immer schön, wenn die Verkrusteten die Entwicklung vor lauter Hysterie selbst voranbringen. :D
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von BlueMonday »

Was soll "rational" anderes als Zweckorientierung sein? Wer hat denn keinen zielorientierten Zugang zur Politik? In der Conronadebatte werden wie in den anderen Debatten auch im Wesentlichen zwei Dinge kontrovers diskutiert: Die Zielwahl und die Zweckmäßigkeit(Effektivität und Effizienz)der gewählten Mittel. Von der Form ist da jede Position intentional rational. Irrational wäre es nur, bewusst das ineffektive Mittel zu wählen oder sich vollkommen unbewusst zu verhalten, also weder Zweck noch Mittel zu wählen. Das eigentliche Problem der Debattenkultur besteht dann darin, dass sich viele nicht der Perspektivität jeglicher Problemstellung bewusst sind. Dass nicht klar ist, wieviel wertender Anteil und damit Perspektivität im Spiele ist und wie wenig völlig wertfreie "Fakten" es gibt.

Über Tatsachen("Fakten") wird nie gestritten, allenfalls nur über scheinbare. Fakten stehen im Busfahrplan. Wann der nächste Bus nach Hohenwulsch oder Buxtehude fährt. Darüber wird nun höchstselten gestritten und geirrt. Gestritten wird höchstens darüber, ob es so richtig ist, wie der Fahrplan entschieden wurde, ob die Busse häufiger, seltener, gar nicht fahren sollten, wo der Bus halten sollte usw. Und da wird es nun verschiedene Ansichten und Gründe geben. Einer sagt dann bspw., dass der Schulbus häufiger halten solle, damit die Kinder nicht so weit laufen müssen und so weniger den Gefahren, die dort draußen lauern, ausgesetzt sind. Der andere sagt, die Kinder sollen viel laufen, das wäre gesund. Was ist hier nun der "rationale" und der "irrationale" Zugang zur Schulbuspolitik ?
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Fliege »

Stoner hat geschrieben:(19 Dec 2020, 14:18)

Und mit dem Zwang, sich immer moralisch positionieren zu müssen, verschiebt sich die Gewichtung: Das Rationale tritt zwangsläufig hinter das Emotionale zurück, denn aller Moralismus ist natürlich primär emotionalen und nicht rationalen Ursprungs. In der empirischen Ethik gibt es Vertreter wie Haidt, die der Auffassung sind, dass in moralischen Fragen alle rationalen Überlegungen nur nachgeschoben, also Rationalisierungen von emotionalen Entscheidungen sind. Geht man dann davon aus, dass die Diskursteilnehmer überwiegend unter moralistischen Grundbedingungen diskutieren, müsste eigentlich jedem klar werden, weswegen Sachargumente und rationale Überlegungen einen schweren Stand haben. Insofern darf man heute im Zeitalter des ununterbrochenen moralisierenden Aufeinandereinredens alle Diskurstheorien für in der Praxis gescheitert erklären.
Vorschlag: Hebe dir diese Passage gut auf, um sie an geeigneter Stelle fruchtbar zu machen.

Denn: Erstens trifft, wie ich finde, Jonathan Haidt (siehe Leseprobe von Empirische Ethik, erschienen bei Suhrkamp , 2020) einen zentralen Punkt; zweitens meine ich, dass all die normativen und mithin pseudo-rationalen Diskurstheorien (ob nun von Apel, Habermas oder Brandom), nicht nur gescheitert, sondern mitverantwortlich sind für die heutige Misere des öffentlichen Denkens, Meinens, Sprechens, Entscheidens, Handelns, Haftens; drittens möchte ich hinweisen auf den meines Erachtens tief reichenden Zusammenhang von Rationalität und Amoralität (in der Neuzeit herausgearbeitet von Forschern wie Machiavelli und Max Weber).
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von naddy »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(18 Dec 2020, 13:15)

Träumen Sie ruhig weiter. Ich habe mal einen nach aussenhin sehr erfolgreichen und netten Familienvater ohne weitere Diskussion rausgeworfen. Als er nach dem dritten Bier aus heiterem Himmel - ohne dass vorher irgendeine politische Diskussion um irgendetwas passiert war - mit der Auschwitzlüge um die Ecke kam, und der Behauptung, die Juden hätten diese sechs Millionen Toten nur erfunden...
Etwas ungewöhnliche Kreise, in denen Sie sich da bewegen, oder? Mir ist jedenfalls in meinem ganzen Leben weder jemand begegnet, der "mit der Auschwitzlüge um die Ecke kam", noch hat mir einer meiner Bekannten je von einem derartigen Erlebnis berichtet.

Wie muß man sich das denn konkret vorstellen? Haben Sie den "netten Familienvater" aus ihrer Wohnung, ihrem Haus, ihrer Kneipe oder einer sonstigen Einrichtung geworfen, in der Sie das Hausrecht hatten? Wie ist er denn da hineingelangt? Und was hat ihn auf die "Auschwitzlüge" gebracht, "ohne dass vorher irgendeine politische Diskussion um irgendetwas passiert war"? Vielleicht nach dem Motto: "Ist ja ein ganz netter Abend hier, aber was ich unbedingt noch sagen wollte: Auschwitz ist eine Lüge!"?

So in etwa?
Rausfinden wollte ich da nichts, darüber diskutieren ebensowenig. Nachdem auf meine deutliche Aufforderung, damit aufzuhören, erst recht weiterer brauner Müll von seiner Seite kam, blieb nur die (Ab)spaltung durch Feldverweis. Gell.
Da bin ich halt anders gestrickt, mich interessiert schon, warum die Leute dies und jenes erzählen, wie auch in diesem Fall. Vor allem interessiert mich auch, wie sie das dann begründen. Das hätte beispielsweise im Fall der "Auschwitzlüge" durchaus zur Aufklärung des Sachverhalts beitragen könnte.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Skeptiker »

naddy hat geschrieben:(20 Dec 2020, 20:07)
Etwas ungewöhnliche Kreise, in denen Sie sich da bewegen, oder? Mir ist jedenfalls in meinem ganzen Leben weder jemand begegnet, der "mit der Auschwitzlüge um die Ecke kam", noch hat mir einer meiner Bekannten je von einem derartigen Erlebnis berichtet.

Wie muß man sich das denn konkret vorstellen? Haben Sie den "netten Familienvater" aus ihrer Wohnung, ihrem Haus, ihrer Kneipe oder einer sonstigen Einrichtung geworfen, in der Sie das Hausrecht hatten? Wie ist er denn da hineingelangt? Und was hat ihn auf die "Auschwitzlüge" gebracht, "ohne dass vorher irgendeine politische Diskussion um irgendetwas passiert war"? Vielleicht nach dem Motto: "Ist ja ein ganz netter Abend hier, aber was ich unbedingt noch sagen wollte: Auschwitz ist eine Lüge!"?

So in etwa?

Da bin ich halt anders gestrickt, mich interessiert schon, warum die Leute dies und jenes erzählen, wie auch in diesem Fall. Vor allem interessiert mich auch, wie sie das dann begründen. Das hätte beispielsweise im Fall der "Auschwitzlüge" durchaus zur Aufklärung des Sachverhalts beitragen könnte.
Ich muss ja ehrlich zugeben Eulenwölfchen um so diverses Publikum zu beneiden. Wann bekommt man schon mal einen waschechten Holocaustleugner zu Gesicht?

Wir scheinen uns in der Hinsicht ähnlich zu sein - bei mir wäre die Neugierde wie man einen solchen Quatsch begründen könnte, viel größer, als die Empörung oder der Wunsch irgendwelche Exempel zu statuieren. Eher würde ich glauben, dass derjenige sich wünschen würde das Thema nie angeschnitten zu haben, wenn ich mit dem fertig wäre.

Aber das ist wohl auch ein unterschiedliches Verständnis dessen, was Diskussion ausmacht. Die einen nutzen sie um Erkenntnis zu erweitern - bei sich und anderen. Andere wiederum gehen sowieso davon aus im Besitz der Wahrheit zu sein. Von dem Standpunkt aus gesehen ist es nur noch eine Frage, wem man eine Audienz gibt.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Billie Holiday »

naddy hat geschrieben:(20 Dec 2020, 20:07)

Etwas ungewöhnliche Kreise, in denen Sie sich da bewegen, oder? Mir ist jedenfalls in meinem ganzen Leben weder jemand begegnet, der "mit der Auschwitzlüge um die Ecke kam", noch hat mir einer meiner Bekannten je von einem derartigen Erlebnis berichtet.

Wie muß man sich das denn konkret vorstellen? Haben Sie den "netten Familienvater" aus ihrer Wohnung, ihrem Haus, ihrer Kneipe oder einer sonstigen Einrichtung geworfen, in der Sie das Hausrecht hatten? Wie ist er denn da hineingelangt? Und was hat ihn auf die "Auschwitzlüge" gebracht, "ohne dass vorher irgendeine politische Diskussion um irgendetwas passiert war"? Vielleicht nach dem Motto: "Ist ja ein ganz netter Abend hier, aber was ich unbedingt noch sagen wollte: Auschwitz ist eine Lüge!"?

So in etwa?


Da bin ich halt anders gestrickt, mich interessiert schon, warum die Leute dies und jenes erzählen, wie auch in diesem Fall. Vor allem interessiert mich auch, wie sie das dann begründen. Das hätte beispielsweise im Fall der "Auschwitzlüge" durchaus zur Aufklärung des Sachverhalts beitragen könnte.
So ähnlich waren meine Gedanken. Ich kenne weder Menschen, die Auschwitz leugen noch welche, die unvermittelt plötzlich über den Holocaust reden, wenn die Situation es nicht hergibt. Vielleicht bin ich oberflächlich, aber in geselliger Runde muß ich nicht unbedingt immer über das 3. Reich und den Holocaust reden.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Eigentlich sollte ich Ihnen darauf gar nicht mehr antworten, wie hier die von Ihnen gerufenen Debattenkulturgeister bereits mit inquisitorischem Kettenrasseln etwas schmutzelnd an die Wände tünchten..

Aber gut, ich mache - extra für Sie - mal mal kurz den "Elenden des Viktor Hugo". :D
naddy hat geschrieben:(20 Dec 2020, 20:07)
Etwas ungewöhnliche Kreise, in denen Sie sich da bewegen, oder? ...
Vielleicht bewegt sich aber auch nur ihre Phanatasie in ungewöhnlich (engen) Kreisen, abgesehen vom Hausrecht, dass Sie zielsicher wie ein meisterlicher Dartpfeil im 20-er Feld trafen.
naddy hat geschrieben:(20 Dec 2020, 20:07)

Da bin ich halt anders gestrickt..
Ich weiss.
naddy hat geschrieben:(20 Dec 2020, 20:07)

...mich interessiert schon, warum die Leute dies und jenes erzählen, wie auch in diesem Fall. Vor allem interessiert mich auch, wie sie das dann begründen. Das hätte beispielsweise im Fall der "Auschwitzlüge" durchaus zur Aufklärung des Sachverhalts beitragen könnte.
Wenn Sie meinen Beitrag wirklich aufmerksam gelesen hätten, wäre Ihnen vielleicht auch klar geworden, dass besagte Person nichts begründen, sondern fortgesetzt nur seine braune Gülle absetzen wollte. Aus heiterem Himmel und sichtlich angetrunken, wie ich auch erwähnte.
Ob Sie das nicht glauben können oder wollen, ist mir an dieser Stelle ... wie soll ich das sagen, ohne unhöflich werden zu wollen...banane. ;)
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von conscience »

Billie Holiday hat geschrieben:(20 Dec 2020, 20:54)

So ähnlich waren meine Gedanken. Ich kenne weder Menschen, die Auschwitz leugen noch welche, die unvermittelt plötzlich über den Holocaust reden, wenn die Situation es nicht hergibt. Vielleicht bin ich oberflächlich, aber in geselliger Runde muß ich nicht unbedingt immer über das 3. Reich und den Holocaust reden.
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conscience
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von conscience »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Dec 2020, 20:30)

Ich muss ja ehrlich zugeben Eulenwölfchen um so diverses Publikum zu beneiden. Wann bekommt man schon mal einen waschechten Holocaustleugner zu Gesicht?

[...]
Die Debattenkultur lebt und schlägt prompt ins Negative um - Glückwunsch Skeptiker.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Skeptiker »

conscience hat geschrieben:(20 Dec 2020, 21:04)
Die Debattenkultur lebt und schlägt prompt ins Negative um - Glückwunsch Skeptiker.
Drück dich nicht so nebulös aus. Was genau hast du auf dem Herzen?
Eulenwoelfchen

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Billie Holiday hat geschrieben:(20 Dec 2020, 20:54)

So ähnlich waren meine Gedanken. Ich kenne weder Menschen, die Auschwitz leugen noch welche, die unvermittelt plötzlich über den Holocaust reden, wenn die Situation es nicht hergibt.
Sie Glückliche. Was soll jetzt aber genau ihre Festellung sagen? Oder gar "mutmaßlich?" belegen.
Billie Holiday hat geschrieben:(20 Dec 2020, 20:54)
Vielleicht bin ich oberflächlich, aber in geselliger Runde muß ich nicht unbedingt immer über das 3. Reich und den Holocaust reden.
Für mich auch nicht. Da staunen Sie womöglich. Wenn Sie aber genauso wie die mutmaßende Vorrednerin Naddy genau gelesen hätten, was ich schrieb, hätten Sie sich diesen vielleicht obeflächlichen, dafür überflüssigen, Kommentar sparen können.

Weitere Deatils spare ich mir. Mit Absicht. Und überlasse Sie und Naddy ihren mir entgegenblühenden Fantasien. ;)
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Billie Holiday »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(20 Dec 2020, 21:15)

Sie Glückliche. Was soll jetzt aber genau ihre Festellung sagen? Oder gar "mutmaßlich?" belegen.



Für mich auch nicht. Da staunen Sie womöglich. Wenn Sie aber genauso wie die mutmaßende Vorrednerin Naddy genau gelesen hätten, was ich schrieb, hätten Sie sich diesen vielleicht obeflächlichen, dafür überflüssigen, Kommentar sparen können.

Weitere Deatils spare ich mir. Mit Absicht. Und überlasse Sie und Naddy ihren mir entgegenblühenden Fantasien. ;)
Hmm...was sollte denn die Erwähnung besagten Familienvaters belegen?
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Dec 2020, 20:30)

Ich muss ja ehrlich zugeben Eulenwölfchen um so diverses Publikum zu beneiden. Wann bekommt man schon mal einen waschechten Holocaustleugner zu Gesicht?

Wir scheinen uns in der Hinsicht ähnlich zu sein - bei mir wäre die Neugierde wie man einen solchen Quatsch begründen könnte, viel größer, als die Empörung oder der Wunsch irgendwelche Exempel zu statuieren. Eher würde ich glauben, dass derjenige sich wünschen würde das Thema nie angeschnitten zu haben, wenn ich mit dem fertig wäre.

Aber das ist wohl auch ein unterschiedliches Verständnis dessen, was Diskussion ausmacht. Die einen nutzen sie um Erkenntnis zu erweitern - bei sich und anderen. Andere wiederum gehen sowieso davon aus im Besitz der Wahrheit zu sein. Von dem Standpunkt aus gesehen ist es nur noch eine Frage, wem man eine Audienz gibt.
An einem wie Ihnen könnte man sogar irgendwie einen Diskussionsnarren fressen, was natürlich auch an ihrem unstrittig hohen Intelligenzquotienten liegen könnte und ihrer unstillbaren Neugier, selbst in hoffnungslosen Nazitherapiefällen nicht vor der Methamorphose zu Mutter Theresa zurückzuschrecken.
Also ich würde es zumindest wagen, sofern sie nicht mit einigen Bierchen angeschickert wären. Und Sie auch nicht des Saales verweisen, wenn ihnen da zufällig was Tiefbraunes aus Versehen aus dem Hals rutschen sollte. Sofern Sie dann wieder davon ablassen würden. ;)
Eulenwoelfchen

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Billie Holiday hat geschrieben:(20 Dec 2020, 21:16)

Hmm...was sollte denn die Erwähnung besagten Familienvaters belegen?
Belegen? Gar nichts. Sondern nur beschreiben.
So, jetzt ist es aber gut. Weitere Details werde ich, wie erwähnt, nicht mehr nennen. Egal, was sich -wer auch immer- hier dazu denkt oder nicht vorstellen kann.

Das Threadthema ist ein anderes. ;)
Stoner

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Stoner »

Billie Holiday hat geschrieben:(20 Dec 2020, 21:16)

Hmm...was sollte denn die Erwähnung besagten Familienvaters belegen?
Nichts, das hatte ich ja zu beschreiben versucht. Es weiß doch, wenn es um Debattenkultur geht, jeder Folgendes: In Deutschland sind für Holocaustrelativierer, -leugner und -revisionisten im Zweifelsfall die Staatsanwaltschaft, die Gerichte und/oder der Verfassungsschutz zuständig. Und das ist, um einen Berliner Ex-Regierenden Bürgermeister zu zitieren, auch gut so.

Daraus ergibt sich: Kein Mensch von Verstand oder Anstand denkt bei einer Kritik der vorherrschenden Debattenkultur an eine Plattform für Menschen dieses Schlages, die es natürlich gibt die aber von niemandem verteidigt werden, so wenig wie man ihnen im Alltag in der Regel überhaupt irgendwo und dann ganz bestimmt nicht in öffentlichen Debatten begegnet.

Trotzdem gehören solche anekdotisch oder anders vorgetragenen Erwähnungen zu einem weit verbreiteten Phänomen in politischen Debatten (Godwin's Law gilt sowieso). Es verschafft einem, ohne dass man sich irgendwie Gedanken zum eigentlichen Thema machen muss, immer eine ganz bestimmte Position im Diskurs, die letztlich entscheidend ist, um sich zu behaupten. Der Moralismus als Phänomen - und zu beachten ist: das machen durch die Bank alle von ganz rechts bis ganz links heutzutage, also einschließlich Liberaler, der Moralismus also als Phänomen, als das, worauf Politik sich heute weitgehend auszurichten hat, soll einen Legitimationsvorsprung verschaffen. Weil in heutigen Debatten, wie sie von allen Seiten geführt werden, das moralische Standing des Teilnehmers viel wichtiger ist als alle inhaltlichen Kenntnisse, sind solche Moralismus-Marker ein logisches Phänomen innerhalb der systemischen Logik, nach der moderne öffentliche Debatten in der Regel verlaufen. Die eingangs verlinkte Debatte war auch nicht ganz frei davon, aber die Teilnehmer haben es trotzdem noch weitgehend umschifft. Im Schnitt aber sind Debatten in öffentlichen Räumen so nicht angelegt. Moralismus plus Sprechblase reicht in der Regel aus. Alles andere wäre zu zeitaufwändig. Warum sollte sich jemand Gedanken machen, wenn es genügt, sich rein moralisch möglichst unangreifbar zu positionieren? Wer macht das denn?
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Keinen_Faschismus! »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(20 Dec 2020, 21:25)
Und Sie auch nicht des Saales verweisen, wenn ihnen da zufällig was Tiefbraunes aus Versehen aus dem Hals rutschen sollte.
Aha!
Und welche tiefbraunen Aussagen würden sie da so akzeptieren?!
Alle möglichen? Auch die strafbaren?
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von DarkLightbringer »

Es kann nicht darum gehen, Neonazis in Mutter Theresa zu verwandeln, vielmehr muss es darum gehen, Mutter Theresa vor der Zensur zu schützen.
>>We’ll always have Paris<<
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Keinen_Faschismus! »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Dec 2020, 06:11)
vielmehr muss es darum gehen, Mutter Theresa vor der Zensur zu schützen.
Es sei denn Mutter Theresa begeht eine Straftat, wie z.B. Blasphemie gegenüber dem Islam, dann geht es darum Mutter Theresa zu bestrafen und nicht zu schützen!
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von DarkLightbringer »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(21 Dec 2020, 06:36)

Es sei denn Mutter Theresa begeht eine Straftat, wie z.B. Blasphemie gegenüber dem Islam, dann geht es darum Mutter Theresa zu bestrafen und nicht zu schützen!
Die Republik hat ihre eigenen Werte, erwachsen aus der Geschichte und der Aufklärung.

Dazu Präsident Macron in einem Interview mit "Al Jazeera":
Ich befürworte es, dass man in meinem Land frei schreiben, denken und zeichnen kann, weil ich denke, dass es wichtig ist und dass es sich um ein Recht und um unsere Freiheiten handelt.
https://de.ambafrance.org/Interview-des ... Al-Jazeera
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Dec 2020, 06:55)

Die Republik hat ihre eigenen Werte, erwachsen aus der Geschichte und der Aufklärung.

Dazu Präsident Macron in einem Interview mit "Al Jazeera":
Im Gegensatz zu Ihrem macronistischen Heilansatz empfehle ich in Fällen, in denen sich jemand sichtlich den Hirnkasten
bei einem Hechtsprung abwärts in einen leeren Oasenpool deutlich anrammelte, zunächst einen Eisbeutel und dann Bettruhe.
...orandum est ut sit mens sana in corpore sano.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von DarkLightbringer »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(21 Dec 2020, 08:13)

Im Gegensatz zu Ihrem macronistischen Heilansatz empfehle ich in Fällen, in denen sich jemand sichtlich den Hirnkasten
bei einem Hechtsprung abwärts in einen leeren Oasenpool deutlich anrammelte, zunächst einen Eisbeutel und dann Bettruhe.
...orandum est ut sit mens sana in corpore sano.
Also, ich persönlich halte eher wenig von Gesundbeterei und Argumentationsscheu, aber in den freien Ländern sind ja eben unterschiedliche, weltanschauliche Ansätze möglich.

Darauf wollte Ms. Président Macron wohl hinaus.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Stoner »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Dec 2020, 06:11)

Es kann nicht darum gehen, Neonazis in Mutter Theresa zu verwandeln, vielmehr muss es darum gehen, Mutter Theresa vor der Zensur zu schützen.
Fleischhauer hat das schon ganz richtig dargestellt in der Debatte des Eingangsvideos: Es ging vor 50 Jahren, als ein anderer Geist vorherrschend war, ebenso wie heute darum geht, wo der neue Geist den alten abgelöst hat, um die Berechtigung, am Diskussionstisch Platz zu nehmen.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von DarkLightbringer »

Stoner hat geschrieben:(21 Dec 2020, 09:01)

Fleischhauer hat das schon ganz richtig dargestellt in der Debatte des Eingangsvideos: Es ging vor 50 Jahren, als ein anderer Geist vorherrschend war, ebenso wie heute darum geht, wo der neue Geist den alten abgelöst hat, um die Berechtigung, am Diskussionstisch Platz zu nehmen.
Genau, und vor 50 Jahren gab es auch schon diese Experimente in der Form, dass ein Ralf Dahrendorf auf Rudi Dutschke erwiderte - am selben Tisch.

Die Strategie der Abschottung ist m. E. töricht, weil man ja erst dadurch einen Rebellen- und APO-Mythos überhaupt erzeugt.
Vertreter der "Mensa-Mentalität" definieren sich - sei es unfreiwillig - selbst als dominierendes Establishment, was nahezu zwangsläufig Widerspruch hervorruft.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Bleibtreu »

conscience hat geschrieben:(20 Dec 2020, 21:04)

Die Debattenkultur lebt und schlägt prompt ins Negative um - Glückwunsch Skeptiker.
... und Woelfchen wird zum Objekt der Diskussion, statt seiner Aussage. :cool:

Ist ja auch unvorstellbar, dass HolocaustLeugner und JudenHasser wirklich existieren. Alles nur Erfindungen niedertraechtiger Geister.
Wie kann Woelfchen da einem begegnet sein? Unfassbar, alles miese, schaebige Luege; dieser Lump - wie kann er nur!
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Dabei bin ich hier der sensibelste und einfühlsamste debattenkulturelle Teilnehmer.

Unter uns: Dieser Thread schafft mich zuweilen. Ich fühlte mich hier schon als Frau, der jemand an die Wäsche wollte und sie dem Kerl gerade noch eine mit einer Mingvase auf die Zwölf geben konnte, bevor er durch die flugs geöffnete Tür mit einem bewegungsfördernden "Schubser" hinausfand...und dann zu hören bekam: "sowas ist mir noch nie passiert. Seltsame Gesellschaft, in der die lebt...der glaub ich sowas mal gar nicht."

Da will ja "eine" nur die Diskussion um Debattenkultur verweigern und mit abstrusen Beispielen die Themenhoheit ganz fies usurpieren.
Selber schuld, wenn die im kurzen Rock herumläuft und sich dann auch noch wundert...dass man ihr fehlende Diskussionsbereitschaft mit einem kleinen Haftnotizzettel ans unbedeckte Knie klebt: "C'est interdit".

Wie gut, dass ich es da als Mann doch etwas leichter habe, selbst in kurzen Shorts. :D
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Bleibtreu »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(21 Dec 2020, 11:15)

Unter uns: Dieser Thread schafft mich zuweilen. Ich fühlte mich hier schon als Frau, der jemand an die Wäsche wollte und sie dem Kerl gerade noch eine mit einer Mingvase auf die Zwölf geben konnte, bevor er durch die flugs geöffnete Tür mit einem bewegungsfördernden "Schubser" hinausfand...und dann zu hören bekam: "sowas ist mir noch nie passiert. Seltsame Gesellschaft, in der die lebt...der glaub ich sowas mal gar nicht."[...]
Offenbar alles ausgewiesene FachMaenner/Frauen, die genau wissen, wie, wann und wo sich HolocaustLeugner und JudenHasser zu ihren Vorlieben aeussern. Du bist also via InternetRoentgenBlick entlarvt - gesteh, du ketzerischer Lump! :D
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Stoner »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Dec 2020, 09:29)

Genau, und vor 50 Jahren gab es auch schon diese Experimente in der Form, dass ein Ralf Dahrendorf auf Rudi Dutschke erwiderte - am selben Tisch.

Die Strategie der Abschottung ist m. E. töricht, weil man ja erst dadurch einen Rebellen- und APO-Mythos überhaupt erzeugt.
Vertreter der "Mensa-Mentalität" definieren sich - sei es unfreiwillig - selbst als dominierendes Establishment, was nahezu zwangsläufig Widerspruch hervorruft.
Wobei es ein Problem auf beiden Seiten gibt: Hier fehlt der Dahrendorf, dort der Dutschke. Wo Dahrendorf zu suchen wäre, herrscht intellektuelle Mittelmäßigkeit, und wo Dutschke stand, also im Protestcamp, hat man einerseits idealistisch-emotionale anti-intellektuelle Kindfrauen und Kindmännlein, andererseits retrogerichtete Rechtsintellektuelle. Dazu in den ÖRs Formate, die durch ihre Castingstrukturen und intellektuell weichgespülten Talkmasterleins eine tiefere Debatte gar nicht aufkommen lassen.

Insofern glaube ich persönlich, dass der säkulare Calvinismus ziemlich stabil im Sattel sitzt. Es gibt weder innerhalb der etablierten Parteien intellektuelle Köpfe, die sich der Cancel Culture-Mentalität entgegenstellen könnten, noch irgendwo draußen welche, die vom grassierenden Moralismusvirus nicht schon angesteckt sind. Man wird es einfach machtpolitisch austragen: Wer übrig bleibt, hat Recht.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von DarkLightbringer »

Im Sinne der Toleranz, seinen Mitmenschen den Mund zu verbieten, ist wohl genauso obskur, wie Menschen für die Freiheit einzusperren. Dies zeigte sich im späteren Verlauf der Französischen Revolution dem sogenannten „terreur“, in dem sich der Kampf für Freiheit und Gleichheit zur autoritären Schreckensherrschaft entwickelte und massenweise Köpfe rollten. Natürlich gibt es Meinungen, die offen menschenverachtend und diffamierend sind und somit keinen Raum im offenen Diskurs haben können.

Aber mit derartigen Vorwürfen sollte man sehr vorsichtig sein, denn am Ende lebt eine Demokratie vom Diskurs und dem Vertrauen der Bürger darauf, dass sie sich eine eigene Meinung bilden und diese auch einbringen dürfen. Menschen vom öffentlichen Diskurs auszuschließen, führt über kurz oder lang nur zu Lager- und Blasenbildung.
https://www.theeuropean.de/tobias-kolb/ ... ht-werden/

Man kann nicht einerseits die offene Gesellschaft propagieren und andererseits über den Weg des Tugendterrors im Sinne Robespierres eine autoritäre Gesellschaft anstreben. Das passt einfach so nicht zusammen. Pluralismus ist das Gegenteil einer Sekten-Dominanz, nicht deren Parallel-Funktion.
Es gibt also gute Gründe, die Twitter-Standgerichte skeptisch zu betrachten und etwaige Kommunikationsstrategien, die auf Mielke-Kitsch fußen, zu hinterfragen.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Skeptiker »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(21 Dec 2020, 05:58)
Aha!
Und welche tiefbraunen Aussagen würden sie da so akzeptieren?!
Alle möglichen? Auch die strafbaren?
Er würde keine tiefbraunen Aussagen akzeptieren, sondern wollte mir lediglich auf "nette Weise" unterschieben, ich würde entsprechende Gedanken haben. ;)
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Skeptiker »

Bleibtreu hat geschrieben:(21 Dec 2020, 10:21)
... und Woelfchen wird zum Objekt der Diskussion, statt seiner Aussage. :cool:

Ist ja auch unvorstellbar, dass HolocaustLeugner und JudenHasser wirklich existieren. Alles nur Erfindungen niedertraechtiger Geister.
Wie kann Woelfchen da einem begegnet sein? Unfassbar, alles miese, schaebige Luege; dieser Lump - wie kann er nur!
Wer hat denn behauptet, dass seine Geschichte eine Lüge ist? Kann es sein, dass du das gerade jemandem unterschieben möchtest?

Offensichtlich können solche Geschichten dazu dienen sich selbst in eine moralisch erhabene Position zu bringen. Funktioniert super - wie deine Reaktion zeigt. Dennoch hat niemand behauptet, dass die Geschichte falsch ist. Es ist halt nur so eine Sache mit den nicht nachvollziehbaren Behauptungen, die einem einen Vorteil in einer Debatte verschaffen. :rolleyes:
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von naddy »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(20 Dec 2020, 20:55)

Eigentlich sollte ich Ihnen darauf gar nicht mehr antworten, wie hier die von Ihnen gerufenen Debattenkulturgeister bereits mit inquisitorischem Kettenrasseln etwas schmutzelnd an die Wände tünchten..
Häh? :?:

Ist wohl Metaphernkunst in der Art von: "Der Zahn der Zeit, der so manche Träne getrocknet hat, wird auch über diese Sache Gras wachsen lassen"...
Vielleicht bewegt sich aber auch nur ihre Phanatasie in ungewöhnlich (engen) Kreisen, abgesehen vom Hausrecht, dass Sie zielsicher wie ein meisterlicher Dartpfeil im 20-er Feld trafen.
Bezüglich meiner Phantasie kann ich nicht klagen, die bewegt sich in den weitesten überhaupt denkbaren Kreisen. Ein kleiner Hinweis hätte genügt, daß es sich bei Ihrer Schilderung möglicherweise um ein Phantasieprodukt und nicht um reales Erleben gehandelt hat - und jegliche Nachfrage meinerseits wäre Ihnen erspart geblieben. Außer vielleicht der, die Userin Billie weiter unten gestellt hat:
Billie Holiday hat geschrieben:(20 Dec 2020, 21:16)

Hmm...was sollte denn die Erwähnung besagten Familienvaters belegen?
Eulenwoelfchen hat geschrieben:]Wenn Sie meinen Beitrag wirklich aufmerksam gelesen hätten, wäre Ihnen vielleicht auch klar geworden, dass besagte Person nichts begründen, sondern fortgesetzt nur seine braune Gülle absetzen wollte.
Sogar sehr aufmerksam. Deshalb ja meine Nachfrage bezüglich der konkreten Umstände dieses sicherlich auch aus Ihrer Sicht ungewöhnlichen Zusammentreffens. Oder treffen Sie solche Leute regelmäßig? Ich wie gesagt nie, mein Bekanntenkreis auch nicht, einige hiesige User - wie vorstehend angegeben - ebenfalls nicht. Dieses Phänomen wird in der gängigen Rechtsprechung übrigens mit dem philosophisch natürlich äußerst problematischen Begriff der "allgemeinen Lebenserfahrung" umschrieben. Mit der Folge, daß eine "besondere Lebenserfahrung" nachvollziehbar begründet werden muß, um als Beweis gewürdigt zu werden. Aber schließlich diskutieren wir hier ja nur, da ist es selbstverständlich jedermann unbenommen zu behaupten, was auch immer er möchte.

Ich bin es aus früherer beruflicher Tätigkeit allerdings gewohnt, Aussagen auf Plausibilität und Kongruenz zu überprüfen, dabei sind konkrete Angaben gewöhnlich äußerst hilfreich. Da Sie aber offenbar wortreiches Schweigen detaillierteren Antworten auf meine Fragen vorziehen, müssen wir es wohl dabei belassen.
Ob Sie das nicht glauben können oder wollen, ist mir an dieser Stelle ... wie soll ich das sagen, ohne unhöflich werden zu wollen...banane. ;)
Wenn ich etwas "glauben" möchte ginge ich in die Kirche, in Diskussionen bevorzuge ich Argumente.

Aber immerhin ein aussagekräftiges Statement zum Thema "Debattenkultur". :|
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Bleibtreu »

Nicht nur, dass hier fortgesetzt inquisitorische 'FachKraefte' am Werk sind, die per FernDiagnose dem frechen Woelfchen das Handwerk meinen legen zu koennen, als gaebe es keine HolocaustLeugner!, wird nun auch noch der "gesunde MenschenVerstand", als Beweis bemueht. :D

Ginge es nach einem gesunden Verstand, duerfte es HolocaustLeugnungen, JudenHass, ShitStorms, Klima und CovidLeugnungen, HassParolen, FakeNews [die Wahlen sind gefaelscht - wir werden betrogen! :cool: ] etc pp gar nicht geben. Erst recht nicht, dass diese sich sogar in fatale Taten steigern. Was hat einen Gauland dazu getrieben oeffentlich von einem "Denkmal der Schande" zu schwafeln? Was treibt zahllose Menschen dazu ihren Hass aller Couleur ins Internet zu erbrechen - gerne auch unter ihrem KlarNamen? Was treibt Menschen dazu, ihren Hass sogar soweit zu steigern, dass sie es nicht bei verbalen Ausfaellen belassen, sondern wie Breivik, der Irre von Halle oder Hanau, Massaker anrichten? Was treibt Menschen dazu, sich Islamisten anzuschliessen + mit Wonne Menschen zu versklaven, zu foltern + zu ermorden? Die Beispiele sind Legion.

Nun, der beschworene gesunde MenschenVerstand hat diese Taeter ganz offensichtlich nicht davon abgehalten. Es gibt diese Ueberflieger - ganz oeffentlich und ganz schamlos. Auch, wenn man nicht dabei persoenlich anwesend war und mit dem Handy mitgefilmt hat. Ja, deren Existenz lehrt uns sogar die Erfahrung! :|

Und auch hier im Forum gab es in der Vergangenheit schon HolocaustAusrutscher - vorlegen kann ich sie nicht, weil sie in der Ablage ruhen, die oeffentlich nicht einsehbar ist.

Also um was geht es hier? ME nur um die Diskreditierung eines DiskussionsTeilnehmers! Denn das es HolocausLeugner gibt, will hier doch hoffentlich niemand bestreiten, oder?
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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