Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

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Kohlhaas
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Kohlhaas »

Das Ergebnis der Präsidentenwahl in den USA hat Erdogan offenbar in Unruhe versetzt. Plötztlich kommen ganz neue Töne: Die Türkei sehe sich als Teil Europas, wolle ihre Beziehungen zu den USA verbessern, Justiz und Rechtstaatlichkeit voranbringen.... Sogar bezüglich S-400 gibt es jetzt Signale für "Gesprächsbereitschaft". Der Wechsel an der Zentralbank-Spitze und der Abgang von Erdogan-Schwiegersohn Albayrak stehen anscheinend auch in Zusammenhang mit der Wahl Bidens.

https://www.hurriyet.de/news_praesident ... 42777.html
https://www.fr.de/politik/us-wahl-joe-b ... 05932.html

Indes werden die Beziehungen der Türkei zu ihren "ehemaligen Verbündeten" immer schlechter. Das Pentagon hat die Türkei offenbar faktisch aus der Anti-IS-Koalition rausgeworfen. Es werden keine Aufklärungsdaten mehr an Ankara weitergeleitet. Deutschland hat von Beginn an keine Daten, die bei Tornado-Flügen über Nordsyrien gesammelt wurden, an die Türkei weitergeleitet.

https://www.fr.de/politik/us-wahl-joe-b ... 05932.html
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Cobra9
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben:(22 Nov 2020, 14:28)

Das Ergebnis der Präsidentenwahl in den USA hat Erdogan offenbar in Unruhe versetzt. Plötztlich kommen ganz neue Töne: Die Türkei sehe sich als Teil Europas, wolle ihre Beziehungen zu den USA verbessern, Justiz und Rechtstaatlichkeit voranbringen.... Sogar bezüglich S-400 gibt es jetzt Signale für "Gesprächsbereitschaft". Der Wechsel an der Zentralbank-Spitze und der Abgang von Erdogan-Schwiegersohn Albayrak stehen anscheinend auch in Zusammenhang mit der Wahl Bidens.

https://www.hurriyet.de/news_praesident ... 42777.html
https://www.fr.de/politik/us-wahl-joe-b ... 05932.html

Indes werden die Beziehungen der Türkei zu ihren "ehemaligen Verbündeten" immer schlechter. Das Pentagon hat die Türkei offenbar faktisch aus der Anti-IS-Koalition rausgeworfen. Es werden keine Aufklärungsdaten mehr an Ankara weitergeleitet. Deutschland hat von Beginn an keine Daten, die bei Tornado-Flügen über Nordsyrien gesammelt wurden, an die Türkei weitergeleitet.

https://www.fr.de/politik/us-wahl-joe-b ... 05932.html

Die Türkei versucht zwar ne Charme Offensive aber die Realität ist traurig. Ich würde Mir wünschen es gibt Sanktionen, Suspendierung der Nato Mitgliedschaft.

Langsam reicht es

https://www.welt.de/politik/ausland/plu ... teckt.html
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Kohlhaas »

So sieht also das aus, was Erdogan sich unter einer "Reformperiode in der Justiz" vorstellt:

https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... e51077bcc7
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Cem Dean »

Cobra9 hat geschrieben:(23 Nov 2020, 22:51)

Die Türkei versucht zwar ne Charme Offensive aber die Realität ist traurig. Ich würde Mir wünschen es gibt Sanktionen, Suspendierung der Nato Mitgliedschaft.

Langsam reicht es

https://www.welt.de/politik/ausland/plu ... teckt.html
Auch die Bundesmarine muss sich an das geltende Recht halten und hat kein Recht Schiffe anderer Länder , in int.Gewässer willkürlich zu durchsuchen.

Von der Brüsseler EU-Kommission kommt hingegen Unterstützung für das Vorgehen der türkischen Regierung
Die EU-Kommission schließt sich der Argumentation Ankaras an.

https://www.tagesschau.de/ausland/bunde ... t-103.html
Kohlhaas
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Kohlhaas »

Cem Dean hat geschrieben:(24 Nov 2020, 16:20)

Auch die Bundesmarine muss sich an das geltende Recht halten und hat kein Recht Schiffe anderer Länder , in int.Gewässer willkürlich zu durchsuchen.

Von der Brüsseler EU-Kommission kommt hingegen Unterstützung für das Vorgehen der türkischen Regierung
Die EU-Kommission schließt sich der Argumentation Ankaras an.

https://www.tagesschau.de/ausland/bunde ... t-103.html
Lies doch erst mal die Links, die Du so postest. Da steht unter anderem:

"Bei der Bundeswehr sieht man den Vorgang anders. Die Türkei sei über die Pläne für die Durchsuchung informiert worden, zitiert die Nachrichtenagentur dpa das Einsatzführungskommando in Potsdam. Da Ankara vier Stunden lang nicht reagiert habe, sei das gemäß den Einsatzregeln als stillschweigendes Einverständnis für das deutsche Boarding gewertet worden."
Das entspricht auch völlig den internationalen Gepflogenheiten und den Einsatzregeln für IRINI.

Im Übrigen müsste die Türkei mal erläutern, warum sie sich dauernd gegen die Kontrolle ihrer Schiffe wehrt, obwohl sie doch in Berlin den Vereibarungen über das Waffenembargo zugestimmt hat. Das ist auch geltendes Recht, und die Türkei hält sich ganz offensichtlich nicht daran.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Tom Bombadil »

Es ist ja wohl auch ein Witz, dass man erst bei einem Land nachfragen muss, ob man ein Schiff durchsuchen darf, auf dem Waffenschmuggel vermutet wird :dead:
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von naddy »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Nov 2020, 17:17)

Es ist ja wohl auch ein Witz, dass man erst bei einem Land nachfragen muss, ob man ein Schiff durchsuchen darf, auf dem Waffenschmuggel vermutet wird :dead:
Man sollte sich allmählich mal ernsthaft die Frage stellen, was die Türkei in der NATO überhaupt noch zu suchen hat.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Nov 2020, 17:17)

Es ist ja wohl auch ein Witz, dass man erst bei einem Land nachfragen muss, ob man ein Schiff durchsuchen darf, auf dem Waffenschmuggel vermutet wird :dead:
Ganz besonders, wenn dieses Land aktiv offen und verdeckt in einem Staat mitmischt, der dem Embargo unterliegt.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Kohlhaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Nov 2020, 17:17)

Es ist ja wohl auch ein Witz, dass man erst bei einem Land nachfragen muss, ob man ein Schiff durchsuchen darf, auf dem Waffenschmuggel vermutet wird :dead:
Genau betrachtet, wurde bei einem Land nachgefragt, von dem man annehmen musste (aber nicht durfte!), dass es dem Zweck der Kontrolle zustimmen müsste. Das ist ja das Perverse an diesem Vorfall: Würde die Türkei ihren ihren internationalen Verpflichtungen nachkommen, hätte es keinen Widerspruch gegen die Aktion geben dürfen. Im Umgang mit der Erdogan-Türkei gilt sowas natürlich nicht mehr.

Hintergründe zu dem Thema werden z.B. hier erläutert: https://augengeradeaus.net/2020/11/eu-e ... ionskrieg/

Insbesondere bei den Lesermeinungen gibt es eine ganze Reihe fachkundiger Beiträge dazu.

Probleme mit dem "Unopposed Boarding" gibt es im internationalen Schiffsverkehr höchst selten, wenn dieses Boarding auf UN-Beschlüssen beruht (was bezüglich Libyen der Fall ist!). Nur die Türkei macht mal wieder Ärger. Erklärbar ist das nur durch die verlogene Politik der türkischen Regierung: Einerseits stimmte Erdogan den UN-Maßnahmen und dem in Berlin vereinbarten Waffenembargo zu, nimmt sich dann aber auf der anderen Seite das Recht heraus, ganz ungeniert gegen dieses Embargo zu verstoßen.

Selbstverständlich ist kein Frachter-Kapitän begeistert, wenn er von einem Kriegsschiff angehalten wird und ein "Enterkommando" durch sein Schiff wuselt und Container durchsucht. Üblicherweise wird sowas aber hingenommen, wenn es entsprechende UN-Beschlüsse gibt. Warum auch nicht? Ein anständiger Kapitän hat ja nichts zu verbergen. Deshalb ist es mehr als erklärungsbedürftig, wenn die türkische Regierung als angeblicher Befürworter des Embargos und Mitunterzeichner der Vereinbarungen von Berlin sich diesem Embargo ständig ohne Begründung widersetzt. Man kann daraus nur schließen, dass man sich auf Zusagen von Erdogan nicht verlassen kann. Der Mann hat dafür gesorgt, dass die Türkei kein Partner mehr ist. Unter Erdogans Regierung ist die Türkei zum offen agierenden Feind geworden. Da heulen türkische Nationalisten "Piraterie!!!", wenn eine Vereinbarung umgesetzt wird, der Erdogan selbst zugestimmt hat. Und sie jubeln in besoffenem Nationalismus, wenn die Türkei ihrerseits Hoheitsgewässer von Nachbarländern verletzt oder in Nachbarländern völkerrechtswidrig Krieg führt.

So kann das nicht weiter gehen! Die EU muss im Dezember harte Maßnahmen gegen die Türkei beschließen. Jetzt, nachdem Trump abgewählt ist und Biden neuer US-Präsident wird, ist der perfekte Zeitpunkt dafür. Ich befürchte nur, dass die Bundesregierung wieder versuchen wird, das alles abzuwiegeln. In den vergangenen paar Jahren gab es für solche Abwiegelung ja durchaus Argumente, aber jetzt nicht mehr. Jetzt muss Schluss sein.

Nur am Rande: Dass der Fall der "Ranoseline A." jetzt solche Wellen schlägt, hängt in erster Linie damit zusammen, dass es keine "konkreten" Hinweise auf Waffenschmuggel durch diesen Frachter gab. Wenn Hinweise vorliegen, dass ein Schiff zum Beispiel "Terroristen" an Bord hat, dann wird nicht mehr gefragt, ob der Flaggenstaat einem Boarding zustimmt. Auch das ist internationales Recht. Man könnte ja mal anfangen, das umzusetzen --- auch wenn man sich in dem einen oder anderen Fall dann getäuscht hat.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Kohlhaas »

Daheim hat "Erdo" wohl auch nicht mehr den üblichen Rückhalt. Nun ist sein Vertrauter zurückgetreten. Könnte es sein, dass der gute Mann die "Reformen", die Erdo angekündigt hat, nicht so zielführend fand? ;-)

https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... rueck.html
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Cobra9 »

Cem Dean hat geschrieben:(24 Nov 2020, 16:20)

Auch die Bundesmarine muss sich an das geltende Recht halten und hat kein Recht Schiffe anderer Länder , in int.Gewässer willkürlich zu durchsuchen.

Von der Brüsseler EU-Kommission kommt hingegen Unterstützung für das Vorgehen der türkischen Regierung
Die EU-Kommission schließt sich der Argumentation Ankaras an.

https://www.tagesschau.de/ausland/bunde ... t-103.html

Siehe Koolhaas
Zuletzt geändert von Cobra9 am Donnerstag 26. November 2020, 06:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Kohlhaas »

Cem Dean hat geschrieben:(24 Nov 2020, 16:20)

Auch die Bundesmarine muss sich an das geltende Recht halten und hat kein Recht Schiffe anderer Länder , in int.Gewässer willkürlich zu durchsuchen.

Von der Brüsseler EU-Kommission kommt hingegen Unterstützung für das Vorgehen der türkischen Regierung
Die EU-Kommission schließt sich der Argumentation Ankaras an.

https://www.tagesschau.de/ausland/bunde ... t-103.html
Noch ein Nachklapp hierzu:

"In einem offiziellen Pressestatement hieß es, es habe hinreichende Gründe zu der Annahme gegeben, dass das kontrollierte Schiff gegen das UN-Waffenembargo gegen Libyen verstoßen könnte. Die deutschen Soldaten seien höchst professionell vorgegangen und hätten das Schiff in Einklang mit international vereinbarten Verfahren – darunter auch Nato-Verfahren – inspiziert. Die EU erinnerte die Türkei an die UN-Resolution 2292 aus dem Jahr 2016, die Flaggenstaaten dazu auffordere, bei der Überprüfung von verdächtigen Schiffen zu kooperieren."

Aus:

https://www.faz.net/2.1677/einsatz-der- ... 70145.html

Was ist der Grund dafür, dass die Türkei im Widerspruch zu der genannten UN-Resolution zwanghaft NICHT kooperiert? Die Antwort liegt auf der Hand: Die türkische Regierung will sich das "Recht" erhalten, unkontrolliert gegen das Waffenembargo zu verstoßen. Das Gewinsel aus Ankara und das Geheul türkischer Natiohnalisten dient nur dazu, diesen offenen Rechtsbruch der Türkei zu überdecken. Das ist reine Propaganda von Kriegstreibern! Aus meiner Sicht ist das nur ein weiteres Argument dafür, die Türkei jetzt hart abzustrafen.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben:(25 Nov 2020, 19:03)

Noch ein Nachklapp hierzu:

"In einem offiziellen Pressestatement hieß es, es habe hinreichende Gründe zu der Annahme gegeben, dass das kontrollierte Schiff gegen das UN-Waffenembargo gegen Libyen verstoßen könnte. Die deutschen Soldaten seien höchst professionell vorgegangen und hätten das Schiff in Einklang mit international vereinbarten Verfahren – darunter auch Nato-Verfahren – inspiziert. Die EU erinnerte die Türkei an die UN-Resolution 2292 aus dem Jahr 2016, die Flaggenstaaten dazu auffordere, bei der Überprüfung von verdächtigen Schiffen zu kooperieren."

Aus:

https://www.faz.net/2.1677/einsatz-der- ... 70145.html

Was ist der Grund dafür, dass die Türkei im Widerspruch zu der genannten UN-Resolution zwanghaft NICHT kooperiert? Die Antwort liegt auf der Hand: Die türkische Regierung will sich das "Recht" erhalten, unkontrolliert gegen das Waffenembargo zu verstoßen. Das Gewinsel aus Ankara und das Geheul türkischer Natiohnalisten dient nur dazu, diesen offenen Rechtsbruch der Türkei zu überdecken. Das ist reine Propaganda von Kriegstreibern! Aus meiner Sicht ist das nur ein weiteres Argument dafür, die Türkei jetzt hart abzustrafen.
Richtig. Die Türkei sollte man erstmal disziplinieren. Ich würde ein Embargo für sämtliche Rüstungsindustrie Güter, Technik ect. wählen plus keine weiteren Kredite.
Sowie zivil wirtschaftliche Sanktionen.

In Absprache mit den USA. Außerdem tatsächlich drüber nachdenken wie man zukünftig in der Nato so verhalten bestraft. Suspendierung der Mitgliedschaft bsp


Allerdings zeigt die Situation mit der Türkei eines wieder sehr deutlich. .Auch die EU ist größtenteils Außen und Sicherheitspolitik technisch gesehen ein Muster ohne Wert. Ein ineffizientes, nicht einiges System von Staaten wo jeder eigene Interessen pflegt. EU Armee :p

Die EU ist Nicht mal in der Lage eine Coronavirus Strategie gemeinsam zu entwickeln.

Das mutiert zum Wasserkopf und eher wirtschaftlich geprägtem Verbund. Eine Resultion des Sicherheitsrat wird aber auch nicht umgesetzt.

Ja Gott wofür außer PR macht man den Scheiss. Man braucht sich aber auch nicht mehr wundern wenn immer mehr Staaten lieber allein agieren politisch. Das die USA gegen den Iran den Alleingang gemacht haben versteh Ich immer besser.

Auch gegenüber der Türkei ist man trotz Erdogan Freund Trump härter.

Dabei sind Griechen und Zypern doch Teil der EU. Aber außer Worten und ein bißchen Goodwill war es das. Blablablub Blablablub is was die EU kann und das war es.

Gar keine Frage man muss auch Gespräch und Diplomatie eine Chance geben. Aber man sollte irgendwann realistisch sein. Dann muss man auf dem Tisch hauen mit deutlich mehr Reaktionen.

Ich habe EU und Nato oft im Schutz genommen gegen Kritik. Aber es reicht jetzt damit.

Die Türkei war ein Partner, ist aber eher eine Belastung und Bedrohung. Immerhin die Türkei ist Nato-Mitglied und steht das nicht für gewisse Werte ect.

Dachte Ich zumindest. Auch nach Nato Regeln sollte die Untersuchung durchgeführt werden. Seltsam neuerdings kann man sich im der Türkei nicht mehr erinnern was das bedeutet. . Die Türkei war ja auch offensichtlich Mitunterzeichner des Berliner Libyen-Abkommens, das den Stopp der Waffenlieferungen aus Unterstützerstaaten bekräftigte und sicherstellen sollte. Was für eine Zeitverschwendung. Muster ohne Wert. Und UN-Mitglied ist die Türkei auch. Wie war das die Türkei will in die EU. Bloß nicht. . Solange die Türkei unter dem türkischen Präsident Erdogan alle Abmachungen usw. unterlaufen will nicht vorstellbar.


Wenn Ich aber unsere Politiker national und in der EU höre krieg Ich echt Lachkrampf. Die EU will international eine Rolle spielen und Stärke zeigen. Besoffen alle?

Solange Europa bei solch vergleichsweise kleinen Kraft Proben wie mit der Türkei vor seiner Haustür schon den Schwanz einzieht und auf Vöglein Strauß macht , da sind doch Debatten über globale Parität mit USA, Russland und China aber sowas von realitätsferner Träumerei.


Wie will jemand wie Ursula von der Leyen jemand die Stirn bieten. Für Gesabel langatmig und Dummgeschwätz ist Sie natürlich genau die Richtige.
Ich beziehe mich bei der Wertung auch ihre Katastrophe als VM.

Ganz klar von AKK halte Ich auch noch nicht allzuviel.
Aber man muss tatsächlich fairerweise sagen AKK versucht es wenigstens und holt nicht nur Berater rein. Und anders als Ursel übernimmt AKK auch Verantwortung mal. Ursel hat ja nie von was gewusst.

Die Türkei muss und darf nicht mehr so einfach durchkommen
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Cobra9
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Cobra9 »

Na Cem Deam keine glorreiche Beteiligung gerade?




Verdacht auf Waffenlieferungen: Umstrittener Bundeswehreinsatz: Dokument belastet Türkei




Wie aus einem der dpa vorliegenden Geheimdokument der EU hervorgeht, wurde zu dem Frachter sogar schon ein Sonderbericht für Waffenembargo-Experten der Vereinten Nation verfasst. Er beruhte nach Informationen aus EU-Kreisen auf Aufklärungsergebnissen



Von der Einsatzführung hieß es hingegen, es habe hinreichende Gründe zu der Annahme gegeben, dass das kontrollierte Schiff gegen das UN-Waffenembargo gegen Libyen verstoßen könnte. Die deutschen Soldaten seien höchst professionell vorgegangen und hätten das Schiff in Einklang mit international vereinbarten und in der Nato üblichen Verfahren inspiziert.

https://www.zeit.de/news/2020-11/27/ums ... et-tuerkei


Sieht eher schwer danach aus die Türkei gegen Recht, Abkommen und eine In Resultion verstoßen würde.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Tom Bombadil »

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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von streicher »

Cobra9 hat geschrieben:(27 Nov 2020, 09:22)

Na Cem Deam keine glorreiche Beteiligung gerade?




Verdacht auf Waffenlieferungen: Umstrittener Bundeswehreinsatz: Dokument belastet Türkei




Wie aus einem der dpa vorliegenden Geheimdokument der EU hervorgeht, wurde zu dem Frachter sogar schon ein Sonderbericht für Waffenembargo-Experten der Vereinten Nation verfasst. Er beruhte nach Informationen aus EU-Kreisen auf Aufklärungsergebnissen



Von der Einsatzführung hieß es hingegen, es habe hinreichende Gründe zu der Annahme gegeben, dass das kontrollierte Schiff gegen das UN-Waffenembargo gegen Libyen verstoßen könnte. Die deutschen Soldaten seien höchst professionell vorgegangen und hätten das Schiff in Einklang mit international vereinbarten und in der Nato üblichen Verfahren inspiziert.

https://www.zeit.de/news/2020-11/27/ums ... et-tuerkei


Sieht eher schwer danach aus die Türkei gegen Recht, Abkommen und eine In Resultion verstoßen würde.
Dann dürfen wir jetzt auf zwei Eingeständnisse warten: von der Türkei und von Cem Dean.
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Cobra9 »

streicher hat geschrieben:(27 Nov 2020, 12:14)

Dann dürfen wir jetzt auf zwei Eingeständnisse warten: von der Türkei und von Cem Dean.

Und der Weihnachtsmann kommt dazu.
Ich verstehe nicht was das bringt. In der Regel fliegt man mit solchen Taktiken auf die Schnauze
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Kohlhaas »

streicher hat geschrieben:(27 Nov 2020, 12:14)

Dann dürfen wir jetzt auf zwei Eingeständnisse warten: von der Türkei und von Cem Dean.
Dazu zwei Fragen:

1.: Wann hat Erdogan mal was "eingestanden"?
2.: Wann hat Cem Dean mal was "eingestanden"?

Wir werden da vermutlich recht lange warten müssen.

Es spielt aber auch gar keine Rolle, ob die Beiden irgendwas "eingestehen". Entscheidend ist nur der Umstand, dass die Türkei im Widerspruch zu einer UN-Resolution jedesmal lautstark aufheult und "Veto" schreit, wenn mal ein türkischer Frachter oder auch nur ein Frachter mit türkischer Fracht kontrolliert werden soll. Es ist offensichtlich, dass Erdogan die IRINI-Mission "nutzbar" machen will, um türkische Verstöße gegen das Embargo zu vertuschen und zu legitimieren. Ich hoffe inständig, dass es dafür im Dezember die Quittung von der EU geben wird.

Bislang war Deutschland die einzige EU-Nation, die der Türkei noch sowas wie "Welpenschutz" zugestanden hat. Nach der Aktion mit der "Hamburg" ist das hoffentlich vorbei.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Kohlhaas »

Weitere Details zur "Piraterie" deutscher Soldaten im östlichen Mittelmeer kommen heraus:

https://www.merkur.de/politik/erdogan-b ... 13787.html


Und dazu dann noch:

https://www.tagesschau.de/ausland/bunde ... i-101.html

Erneut: Sowas darf nicht länger hingenommen werden. Jetzt feindet die Türkei direkt Deutschland an, obwohl Deutschland in den vergangenen Monaten der letzte Fürsprecher der Türkei in Europa war. Das muss jetzt Konsequenzen haben!
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Audi »

Kohlhaas hat geschrieben:(27 Nov 2020, 17:37)

Weitere Details zur "Piraterie" deutscher Soldaten im östlichen Mittelmeer kommen heraus:

https://www.merkur.de/politik/erdogan-b ... 13787.html


Und dazu dann noch:

https://www.tagesschau.de/ausland/bunde ... i-101.html

Erneut: Sowas darf nicht länger hingenommen werden. Jetzt feindet die Türkei direkt Deutschland an, obwohl Deutschland in den vergangenen Monaten der letzte Fürsprecher der Türkei in Europa war. Das muss jetzt Konsequenzen haben!
Das ist eine Realsatire was da abläuft.
Jeder weiß, dass Türkei offen dort eingreift.
Jede Partei kann ein VETO gegen die Kontrolle seiner Waffenlieferungen einlegen und somit diese verhindern.
Also was zum Teufel soll dieses EU Theater werden? Entweder das ist Absicht oder die EU ist nicht zurechnungsfähig und sollte solche Angelegenheiten richtigen Staaten überlassen
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Cobra9 »

Audi hat geschrieben:(28 Nov 2020, 12:50)

Das ist eine Realsatire was da abläuft.
Jeder weiß, dass Türkei offen dort eingreift.
Jede Partei kann ein VETO gegen die Kontrolle seiner Waffenlieferungen einlegen und somit diese verhindern.
Also was zum Teufel soll dieses EU Theater werden? Entweder das ist Absicht oder die EU ist nicht zurechnungsfähig und sollte solche Angelegenheiten richtigen Staaten überlassen

Genau. Es ist ja furchtbar wenn die EU genau nach den Grundlagen operiert die vereinbart wurden. Plus Gesetze akzeptiert.

Richtige Staaten ignorieren Völkerrecht und Bomben auch mal systematisch Krankhäuser zusammen. Oder was tun richtig toughe staaten.

Wer ist tough
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Kohlhaas »

Audi hat geschrieben:(28 Nov 2020, 12:50)

Das ist eine Realsatire was da abläuft.
Jeder weiß, dass Türkei offen dort eingreift.
Jede Partei kann ein VETO gegen die Kontrolle seiner Waffenlieferungen einlegen und somit diese verhindern.
Also was zum Teufel soll dieses EU Theater werden? Entweder das ist Absicht oder die EU ist nicht zurechnungsfähig und sollte solche Angelegenheiten richtigen Staaten überlassen
Das stimmt so nicht. IRINI ist ja kein Freibrief, willkürlich den Schiffsverkehr in internationalen Gewässern zu terrorisieren. Es muss schon Anhaltspunkte dafür geben, dass ein Schiff illegale Fracht an Bord haben könnte. Ohne solche Verdachtsmomente finden auch keine Durchsuchungen statt.

Im jetzt vorliegenden Fall gab es solche Verdachtsmomente, die aber wohl recht vage gewesen sind. Hätten gesicherte Informationen vorgelegen, dass der Frachter illegales Material oder "Personal" (z.B. Terroristen) an Bord hatte, dann hätte auch niemand den Kapitän oder den Flaggenstaat um Erlaubnis für das Boarding gebeten. Dann wäre der Frachter mit Gewalt aufgebracht worden.

Der Skandal an dieser Geschichte liegt darin, dass die Erdogan-Türkei vor der Weltöffentlichkeit so tut, als würde sie UN-Beschlüsse und die Vereinbarungen von Berlin mittragen, um dann hinterher bei jeder Gelegenheit dagegen zu verstoßen. Eigentlich verlangen die UN-Resolution und die Berlin-Vereinbarung, dass die beteiligten Staaten bei solchen "Durchsuchungen" kooperieren. Es mag Einzelfälle geben, in denen ein Flaggenstaat aus berechtigten Interessen einem Boarding widerspricht. Deshalb ist vereinbart, dass "anlasslose" Überprüfungen nur mit Zustimmung des Kapitäns und des Flaggenstaats erfolgen dürfen. Das Problem liegt darin, dass die Erdogan-Türkei grundsätzlich solchen Überprüfungen widerspricht.

Selbstverständlich liegt das daran, dass Erdogan ungeniert und hemmungslos gegen das Embargo verstößt. Es liegt aber auch an einem nationalen Minderwertigkeitskomplex der Türkei. Und der ist nicht auf Erdogan und seine Spießgesellen beschränkt. Eine Mehrheit der Türken fühlt sich in ihrem "Nationalstolz" angegriffen, wenn irgendwer auch nur ansatzweise andeutet, dass da was nicht mit rechten Dingen zugehen könnte. Nehmen wir den vorliegenden Fall als Beispiel: Bei der vorzeitig abgebrochenen Untersuchung des Frachters ist nichts Verdächtiges gefunden worden. Nach allen bislang vorliegenden Erkenntnissen hatte der Frachter nichts an Bord, was irgendwie "dubios" erscheinen würde. Da wäre es doch eigentlich "diplomatisch geschickt" gewesen, wenn Erdogan das Boarding einfach akzeptiert hätte. Er hätte dann im Nachhinein sagen können: "Hey, Weltöffentlichkeit, schau hin wie schön wir kooperieren; und nichts ist gefunden worden, wir verstoßen also nicht gegen das Embargo..."

Das wäre pfiffig gewesen. Aber das verträgt sich natürlich nicht mit dem bescheuerten "Nationalstolz", der in der Türkei verbreitet zu sein scheint.

Die Einsatzregeln für IRINI sehen vor, dass Flaggenstaaten aus berechtigten Gründen Durchsuchungen widersprechen dürfen. Das ist auch gut so. Alle beteiligten Staaten nutzen dieses Recht auf angemessene und sachgerechte Weise. Nur die Türkei nicht. Die Türken fühlen sich gleich in ihrer "nationalen Ehre" gekränkt, wenn mal eines ihrer Schiffe untersucht werden soll. Deshalb würde ich dafür plädieren, dass das Oberkommando der IRINI-Mission bei nächster Gelegenheit mal so tut, als würden bezüglich eines türkischen Frachters ganz harte Erkenntnisse über den Verdacht auf Verstoß gegen das Waffenembargo vorliegen. Dann erfolgt nämlich ein Boarding ganz anderer Art. Da wird dann auch nicht mehr um Zustimmung Erdogans gefragt! Danach könnte es natürlich Krach geben, aber wen interessiert das?

Das Problem liegt nicht in einer möglichen "Unzurechnungsfähigkeit" der EU. Die EU verhält sich absolut korrekt und respektiert international eingeübte und geachtete Verhaltensweisen. Das Problem liegt darin, dass "der Westen" immer noch versucht, die Erdogan-Türkei als "Partner" zu behandeln. Es wird aber zunehmend klar, dass Erdogan kein "Partner" mehr sein will.

Mit der "Skandalisierung" des hier zur Debatte stehenden Boardings hat Erdogan sich aber möglicherweise ein Eigentor geschossen. Zuletzt war in der EU nur noch Deutschland gegen weitere "Strafmaßnahmen" gegen die Türkei. Indem Erdogan sich jetzt ausgerechnet gegen die "deutschen Piraten" aufplustert, hat er möglicherweise - hoffentlich - seinen letzten Fürsprecher in der EU vergrätzt.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Kohlhaas »

Für mich vollkommen unerklärlich: Nach dem Krach um den türkischen Frachter bricht jetzt auch noch ein Konflikt um die Verhaftung eines deuschten Touristen in der Türkei los. Der Mann soll am 8. Dezember vor Gericht gestellt werden. Am 11. Dezember ist dann der EU-Gipfel, auf dem es mutmaßlich um EU-Sanktionen gegen die Türkei gehen wird. Was soll das? Will Erdogan jetzt auch noch seinen letzten Fürsprecher in der EU (Deutschland!) verprellen? Oder hofft er gar, Sanktionen abwenden zu können, indem er einen Touristen als Geisel nimmt? Was die Türkei im Moment so macht, ist völlig idiotisch. Man kann Erdogan nicht mehr als ernstzunehmenden "Gesprächspartner" betrachten.

https://www.tagesschau.de/ausland/tuerk ... t-101.html
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von streicher »

Audi hat geschrieben:(28 Nov 2020, 12:50)

Das ist eine Realsatire was da abläuft.
Jeder weiß, dass Türkei offen dort eingreift.
Jede Partei kann ein VETO gegen die Kontrolle seiner Waffenlieferungen einlegen und somit diese verhindern.
Also was zum Teufel soll dieses EU Theater werden? Entweder das ist Absicht oder die EU ist nicht zurechnungsfähig und sollte solche Angelegenheiten richtigen Staaten überlassen
Die EU ist zurechnungsfähig. Und die Türkei braucht offensichtlich klare Kanten. Welcher Staat zeigt der Türkei gerade klare Kante?
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Kohlhaas »

Wie es scheint, ist die EU jetzt mit ihrer Geduld am Ende:

https://www.merkur.de/politik/erdogan-n ... 21075.html
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben:(04 Dec 2020, 14:41)

Wie es scheint, ist die EU jetzt mit ihrer Geduld am Ende:

https://www.merkur.de/politik/erdogan-n ... 21075.html

Nach dem die Türkei erneut eine Einladung der Mittelmeer Staaten für eine Beteiligung an den Gas Vorkommen ect.
ausgeschlossen hat und wieder gedroht hat sehr richtig.

Es kann ja nicht sein das man auf Good Will noch Drohungen kriegt. In der Türkei tickt man ja nicht mehr sauber. Ja eine faire Beteiligung ist natürlich etwas das der Türkei in Teilen zusteht, aber auch Nord Zypern.

Aber nicht so wie die Türkei alles meines. Notfalls muss man dann sogar Gewalt anwenden. Das als Notfall Mittel wenn die Türkei nicht vernünftig wäre und bsp Grenzen verletzt dauerhaft . Das die EU wahrscheinlich ein bisschen mehr tun will liegt aber mit Sicherheit auch daran das Griechenland sich nicht mehr auf die EU verlassen will


https://app.handelsblatt.com/politik/in ... nfIzIq-ap3
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben:(04 Dec 2020, 15:36)Das die EU wahrscheinlich ein bisschen mehr tun will liegt aber mit Sicherheit auch daran das Griechenland sich nicht mehr auf die EU verlassen will


https://app.handelsblatt.com/politik/in ... nfIzIq-ap3
Ach, das nehme ich nicht so ernst. Sicher ist das auch ein bisschen eine Drohung, aber im Grunde ist "Medusa" doch nur eine militärische Zusammenarbeit mit Nationen, mit denen Griechenland in der Gas-Frage schon seit Jahren kooperiert. In erster Linie ist das eine Warnung in Richtung Türkei.

Dass Griechenland über die deutsche Außenpolitik gerade nicht begeistert ist, stimmt. Das hat auch gute Gründe! Was die Merkel-Regierung in dieser Hinsicht tut, ist inzwischen nicht mehr akzeptabel. Vor einem Jahr war das vielleicht noch anders, aber heute nicht mehr. Auf dem jüngsten EU-Gipfel haben die Griechen und die Zyprioten nochmal zähneknirschend stillgehalten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das auf dem nächsten Gipfel auch machen werden. So wie die Lage ist, muss aus Berlin jetzt mal ein klares und unmissverständliches Signal kommen. Zum Beispiel die Aussage, dass Deutschland bis auf weiteres KEINE U-Boote (-Teile) mehr an die Türkei ausliefern wird. Die Regierung in Berlin muss jetzt langsam erkennen, dass Griechenland und Zypern der EU angehören, die Türkei hingegen nicht.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Kohlhaas »

Außenminister Maas erklärt die deutschen Bemühungen, zwischen der EU und der Türkei zu vermitteln, für gescheitert. Damit führt an Sanktionen nun wohl kein Weg mehr vorbei:

https://www.swp.de/politik/ausland/_ueb ... 42927.html
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von DevilsNeverCry »

Türkei soll vorerst vor harten EU-Sanktionen verschont bleiben

Im Erdgasstreit belegt die Europäische Union die Türkei vorerst nicht mit harten Sanktionen, sondern lediglich mit Strafen gegen Einzelpersonen. So soll die Regierung von einem Kurswechsel überzeugt werden.
https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... eiben.html

Das wird Griechenland natürlich nicht erfreuen.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Adam Smith »

Ein Foto von Claudia Roth auf dem Handy eines Mannes der laut dem Diktator ein Terrorist sein soll, dient als Beweis für dessen Schuld.

Bundestagsvizepräsidentin Roth sagte der dpa, es lasse „tief in die Seriosität der türkischen Justiz blicken“, falls solch ein Foto als Beweis herangezogen werde. Das sei „an Absurdität nicht zu überbieten.“ Das Foto stammt der Anklage zufolge von Altaylis Mobiltelefon. Seine Anwältin und Tochter Dilara Yilmaz sagte, es sei 2011 bei Dreharbeiten für einen Film aufgenommen worden, in dem Roth einen Auftritt hatte. Roth sagte: „Ich frage mich, was das für ein Beweis sein soll und was daran verdächtig ist - außer vielleicht, dass das nicht unbedingt meine beste schauspielerische Leistung war.“
https://www-merkur-de.cdn.ampproject.or ... 27033.html
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Cobra9 »

Sanktionen gegen die Türkei jetzt doch von der EU.

Sehr gute Idee und erster Schritt. Die Türkei bekommt erstmals noch gezeigt wie können anders. Wenn die Türkei so weiter macht wie bisher kommt mehr.



https://www.tagesschau.de/ausland/eu-gi ... g-107.html


Und wie einige Male geschrieben die USA werden jetzt weitere Sanktionen aussprechen


WASHINGTON (Reuters) - The United States is poised to impose sanctions on Turkey over its acquisition last year of Russian S-400 air defense systems, five sources including three U.S. officials told Reuters on Thursday, a move likely to worsen already problematic ties between the two NATO allies

https://www.reuters.com/article/us-usa- ... SKBN28K2TX


Unbestätigte Spekulation wäre das Biden auch pro forma das Okay gab und weitere Sanktionen folgen könnten.

Es gibt Spekulationen. Jedenfalls ist es wohl nicht ganz wie Erdogan erhofft hat. Das hier hat ihm nix gebracht


https://www.al-monitor.com/pulse/origin ... dogan.html
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Cem Dean »

Kann man diese Alibi-Sanktion noch als Sanktionen verkaufen? :cool:

Ist ja wie Strafzettel für abgelaufenen Parkticket :D
EU-Sanktionen: Türkei bleibt bei EU-Gipfel wohl von harten Sanktionen verschont


https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... erklaerung
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Cobra9 »

Cem Dean hat geschrieben:(12 Dec 2020, 07:36)

Kann man diese Alibi-Sanktion noch als Sanktionen verkaufen? :cool:

Ist ja wie Strafzettel für abgelaufenen Parkticket :D

Du bist genau so mit IQ und Arroganz gesegnet wie dein Vorbild Erdogan. Warum wundert es mich nicht .

Kein Mensch hat direkt harte Sanktionen erwartet. Das ist eine Warnung lediglich was auch erkennbar ist.
Was die Türkei draus macht ist pdoch nicht Problem der EU.

Die EU hat jetzt den Finger gehoben und ne Warnung ausgesprochen. Nicht mehr oder weniger. Allerdings hat Erdogan wohl geglaubt passiert nicht. Lag mal wieder falsch. Also bitte soll die Türkei entscheiden was Sie will.

Konflikt oder Zusammenarbeit. Ich tippe auf Konflikt.
Die EU hat jetzt Zeit immer wieder zu reagieren auf das Verhalten der Türkei, mit dem neuen US Präsidenten gemeinsam sich zu besprechen und gemeinsam es nochmals freundlich probieren oder je nach dem Verhalten Zügel anziehen.


Die Reaktion von Erdogan zeigt doch Er ist verärgert. Als ob die EU der Türkei noch Geschenke macht.
Visa Wegfall ist auf Eis wie 95% der restlichen Dinge.


Statt im März über weitere Türkei-Sanktionen zu sprechen, wie der Gipfel das angekündigt hatte, sollte sich die EU lieber darum kümmern, was sie der Türkei versprochen habe, etwa das visafreie Reisen, sagte Erdogan. Allerdings wird auch der Präsident verstanden haben, dass sich zunehmend eine Front aus Europa und den USA gegen die Türkei formiert

https://m.tagesspiegel.de/politik/nach- ... 10298.html


Die USA, EU werden erstmal noch relativ sanft sein. Aber Ihr bleibt aus den Programmen F35 ect eh draußen. Und zu glauben die Türkei wird gebraucht unbedingt ist arrogant und idiotisch.

Bitte macht euch in der Türkei ruhig lustig und weiter so. Das Blatt überreizen ist nicht immer ideal. Was jetzt kommt an Sanktionen ist die gelbe Karte. Mehr kann man jederzeit noch draufpacken und wird besprochen.

Erdo weiß ein umfassendes Engagement für ein Embargo in EU und Nato Staaten wird besprochen.
Vorbereitung läuft. Richtig so nur umfassende geneinsame Sanktionen bringen was.


Man bespricht mit Biden was passieren kann oder soll. Ich würde als Erdo mal wieder in der Realität ankommen. Wenn die EU und Nato Staaten zusammen mit den USA die Rüstungsindustrie mit Embargo sowie Sanktionen bedenken ist in der Türkei dann schnell Ende.

Wenn wie auch in der Biden Mannschaft sowie mit der EU besprochen noch der IWF Zugang, Swift ect
behindert wird kommt wohl auch in Erdowahn Türkei die Botschaft eventuell an.





BRUSSELS (Reuters) - EU leaders plan to discuss arm exports to Turkey with NATO allies and Washington, German Chancellor Angela Merkel said on Friday, after Greece pushed for an arms embargo on Ankara.

“We ... spoke about how questions about arms exports must be discussed within NATO. We said that we want to coordinate with the new U.S. administration about Turkey,” Merkel told a news conference. Many EU states are also members of NATO.

https://www.reuters.com/article/eu-summ ... SKBN28L18P



Erdogan is aber eventuell tatsächlich nicht ganz hell.

"He is someone who knows me very well. And I know him very well," Erdogan said of Biden, who has previously described the Turkish president as an “autocrat.”

Read more: https://www.al-monitor.com/pulse/origin ... z6gOhKZTC2


Biden der jetzt schon verbal vom Leder zieht soll Erdogan entgegen kommen :p Erdogan vergisst was. Biden hat ausgesprochen was gegen das Verhalten der Türkei.

Biden sagte sogar der Rauswurf aus Marine, Luftfahrt Programmen wäre logisch.
Rauswurf aus dem F16 Programm und Untersagung der Lizenz inklusive allem. Ganz harmlos Mhmmm.


Die Türkei ist ersetzbar oder kein echter Verlust. Natürlich wäre eine vernünftige Türkei besser, aber wenn nicht auch nicht wild. Es ist das Problem der Türkei.

Wer braucht die wirklich. Die Zeiten der Sowjetunion sind vorbei ergo die Taktik und Strategie wo die Türkei die Bastion war auch. Die Nato /USA haben mit Finnland eine Option bequem direkt vor der Haustür zu operieren und soviel neue Nato Partner mit Stützpunkten direkt fast Russland. Soviel Militär hat man gar nicht um die alle zu benutzen. Und als Transit, Transport Drehkreuz auch uninteressant mittlerweile. Also was braucht man einen Pöbler Türkei.



Wir in der EU nicht unbedingt, die USA schon gar nicht. Der neue Partner heißt Griechenland für die USA. Jordanien, Zypern. Lustig ist das Erdogan jetzt wieder gut Wetter mit Israel machen will.


https://www.al-monitor.com/pulse/origin ... dogan.html


Antwort aus Israel in deren Medien. Oh ein türkischer Botschafter. Toll. Glaubt man ernsthaft das sich deswegen was verändert :D

Israel ist ebenfalls Contra Türkei mittlerweile und hat mehr Kontakte in arabische Länder bald als die Türkei
wi funktionieren. Griechenland, Zypern sind Israel ein Partner.



VorlesenReadSpeaker webReader: Vorlesen
Die Verteidigungsminister Griechenlands, Israels und Zyperns haben sich am Donnerstag darauf geeinigt, die militärische Zusammenarbeit ihrer Länder zu intensivieren, um ihre Streitkräfte besser vorzubereiten, mehr Arbeitsplätze zu schaffen und die Sicherheit in einer angespannten Region zu stärken.

https://english.alarabiya.net/en/News/m ... s-prepared


Tel Aviv - Um den Einfluss der Türkei in Ostjerusalem einzudämmen, habe Israel Saudi-Arabien erlaubt, dort Wohltätigkeitsorganisationen zu betreiben, berichtet die israelische Tageszeitung Israel Hayom.

https://nex24.news/2020/11/ostjerusalem ... isationen/


Capice was das bedeutet?

Die Türkei verliert ihre Partner. Die USA haben selbst unter Trump angefangen die kalte Schulter zu zeigen.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... a1cd49a9a5



Bidens Haltung gegenüber der türkischen Regierung unter Recep Tayyip Erdogan ist kritisch: In einem Interview im Dezember nannte er den türkischen Präsidenten einen Autokraten und sprach sich offen für die Unterstützung der Opposition und einen „ganz anderen Ansatz“ in der Türkei-Politik aus. Unter ihm könnten die schon länger geforderten Sanktionen daher Realität werden.

https://www.capital.de/wirtschaft-polit ... n-bedeutet

Biden hat gesagt in Bezug zur Türkei zwei Versuche und dann gibt's Three Strikes. Also erwarte mal nicht das es einfach wird.


Bei Nato Treffen nehmen die Türken noch Teil. Sind aber isoliert. Wenn das was gerade unter Erdogan die Türkei bleibt können wir drauf verzichten.

Ein Autokrat mit Machtapparat Phantasien und wenn die Bevölkerung es mitmacht bitte. Dann muss wohl sagen viele der Türken sind halt so, es ist eh kein demokratisches Land mehr und man kann drauf verzichten.


Zusammenarbeit ist was anderes. Aber das wird der Türkei schon noch aufgehen. Hochmut kommt vor dem Fall.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Kohlhaas »

Oh, was ist Erdogan für ein politischer Trampel! Da will er in Baku die militärische Größe seiner Türkei feiern und löst mit dem instinktlosen Zitieren aus einem Gedicht eine Staatskrise mit dem Iran aus. Ich bekomme zunehmend den Eindruck, dass politische Aktionen dieses Mannes nicht auf strategischen Zielen sondern auf bedingten Reflexen beruhen...

https://web.de/magazine/politik/erdogan ... i-35348242
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Vongole »

Kohlhaas hat geschrieben:(12 Dec 2020, 18:39)

Oh, was ist Erdogan für ein politischer Trampel! Da will er in Baku die militärische Größe seiner Türkei feiern und löst mit dem instinktlosen Zitieren aus einem Gedicht eine Staatskrise mit dem Iran aus. Ich bekomme zunehmend den Eindruck, dass politische Aktionen dieses Mannes nicht auf strategischen Zielen sondern auf bedingten Reflexen beruhen...

https://web.de/magazine/politik/erdogan ... i-35348242
Könnte trotzdem einen positiven Aspekt haben, vielleicht entgeht jetzt diese Frau der Auslieferung:
An Iranian anti-hijab activist who fled Iran after being sentenced to 12 years in prison is now facing deportation while detained in a repatriation center in Turkey.
Nasibeh Shemsai, 36, was arrested at Istanbul Airport on November 5 as she attempted to take an Italy-bound flight using a fake passport to reunite with her brother in Spain.
She was initially taken to a police station in Istanbul, then was transferred to a repatriation center in Edirne, a border province in northwestern Turkey, where she could be sent back to Iran.
https://www.voanews.com/middle-east/ira ... ted-turkey
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Kohlhaas »

Vongole hat geschrieben:(12 Dec 2020, 18:51)

Könnte trotzdem einen positiven Aspekt haben, vielleicht entgeht jetzt diese Frau der Auslieferung:
Rational betrachtet, kann man das hoffen. Leider agiert Erdogan nicht rational. Die Schrittlänge eines normalen Menschen beträgt 60 bis 70 Zentimeter. Die Schrittlänge Erdogans entspricht dem Abstand von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen. Ich finde es geradezu erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit der Mann sich Feinde macht. Der hat auch gar kein Problem damit, heute zu palavern, dass die Türkei Teil Europas sei, und tags darauf Europa zu bedrohen. Man muss befürchten, dass er auch kein Problem damit hat, Iran mit Krieg zu drohen und trotzdem die Frau auszuliefern.

Nehmen wir den Auftritt in Baku:

Er gibt damit offen zu, dass er in einem Konflikt zwischen ehemaligen Sowjetrepuliken mitgemischt hat. Ich behaupte mal:

- Putin findet den tollen Erdo seitdem nicht sympathischer. Russland betrachtet die Region als sein Einflussgebiet. Die Russen sind sicher gar nicht begeistert, dass Erdogan da jetzt drin rummergelt. Da hat sich Erdo keinen Freund gemacht!
- Die USA finden den tollen Erdo seitdem nicht sympathischer. Die USA haben nämlich genau gar kein Interesse daran, dass irgendein Größenwahnsinniger einen völlig sinnfreien Konflikt mit Russland provoziert.
- Die Nato findet den tollen Erdo seitdem nicht sympathischer. Leider Gottes ist die Erdogan-Türkei nämlich immer noch Teil der Nato. Da besteht das Risiko, dass die Nato in den sinnfreien Konflikt hineingezogen wird. Wer kann das wollen?
- Die EU? Gleiches Bild...
- Iran? Hatten wir ja gerade schon...

Erdogan macht was er will. Völlig irrational und erratisch. Ergebnis: Er hat keine Freunde mehr. Das kratzt ihn aber offensichtlich gar nicht. Dem Mann ist ALLES zuzutrauen.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Vongole »

Dem kann ich nur zustimmen. Osmanische Großmachtsfantasien scheinen ihn jedes Maß und jede Vernunft vergessen lassen.
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DevilsNeverCry
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von DevilsNeverCry »

Cobra9 hat geschrieben:(12 Dec 2020, 09:42)



Die EU hat jetzt den Finger gehoben und ne Warnung ausgesprochen. Nicht mehr oder weniger. Allerdings hat Erdogan wohl geglaubt passiert nicht. Lag mal wieder falsch. Also bitte soll die Türkei entscheiden was Sie will.

Konflikt oder Zusammenarbeit. Ich tippe auf Konflikt.
Die EU hat jetzt Zeit immer wieder zu reagieren auf das Verhalten der Türkei, mit dem neuen US Präsidenten gemeinsam sich zu besprechen und gemeinsam es nochmals freundlich probieren oder je nach dem Verhalten Zügel anziehen.


Die Reaktion von Erdogan zeigt doch Er ist verärgert. Als ob die EU der Türkei noch Geschenke macht.
Visa Wegfall ist auf Eis wie 95% der restlichen Dinge.


Statt im März über weitere Türkei-Sanktionen zu sprechen, wie der Gipfel das angekündigt hatte, sollte sich die EU lieber darum kümmern, was sie der Türkei versprochen habe, etwa das visafreie Reisen, sagte Erdogan. Allerdings wird auch der Präsident verstanden haben, dass sich zunehmend eine Front aus Europa und den USA gegen die Türkei formiert

https://m.tagesspiegel.de/politik/nach- ... 10298.html

Na ja, seien wir mal ehrlich, dieser Warnschuss kam viel zu spät. Der hätte schon im September kommen müssen. Deswegen kann ich es schon verstehen das manch einer das nicht sonderlich ernst nimmt.
Erdogan wird schon antizipiert haben das früher oder später Sanktionen kommen. Wenn man Ihm klare Kante zeigen will, dann muss man ein Exportstop von Waffentechnologie durchsetzen – das wäre die gelbe Karte. Dazu kommt das türkische Finanzinstitute vom europäischen und amerikanischen Anleihenmarkt ausgeschlossen werden könnten die mit der türkischen Rüstungsindustrie eng verbunden sind. Dann würde es Ankara deutlich schwerer fallen liquide Mittel für Ihre heimische Rüstungsindustrie zu besorgen. Besonders wichtig im Hinblick Griechenland vs. Türkei.
Die Rote Karte wäre ein Importstopp von türkischen Primärgütern (Zitrusfrüchte, Textilien, Design etc.), Ausschluss aus der europäischen Zollunion, Abkoppelung von SWIFT (evtl. gewähren ihm die Russen oder Chinesen Zugang zu Ihren Transaktionsnetzwerken ;)), Aufrüstung Griechenlands und Öffnung neuer Militärasen in Griechenland von Seiten Frankreichs, Großbritanniens und der USA. Ja ich weiß, die USA verlegen von der Türkei immer mehr Richtung Griechenland. Im Übrigen, GB könnte seine Präsenz auch im griechischen Teil Zyperns steigern.
Interessant aber das zumindest die gelbe Karte nun auf dem Tisch liegt und man beim nächsten mal wirklich härtere Sanktionen gegen die Türkei planen (siehe meinen Beitrag weiter oben bzgl. gelbe Karte).
Biden sagte sogar der Rauswurf aus Marine, Luftfahrt Programmen wäre logisch.
Rauswurf aus dem F16 Programm und Untersagung der Lizenz inklusive allem. Ganz harmlos Mhmmm.

Das würde auch in den Bereich „gelbe Karte“ reinpassen. Na ja, die Amis müssen sich bei Sanktionen nicht so sehr mit anderen Ländern abstimmen wie es die EU-Staaten untereinander tun.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Kohlhaas »

DevilsNeverCry hat geschrieben:(13 Dec 2020, 09:44)

Na ja, seien wir mal ehrlich, dieser Warnschuss kam viel zu spät. Der hätte schon im September kommen müssen. Deswegen kann ich es schon verstehen das manch einer das nicht sonderlich ernst nimmt.
Erdogan wird schon antizipiert haben das früher oder später Sanktionen kommen. Wenn man Ihm klare Kante zeigen will, dann muss man ein Exportstop von Waffentechnologie durchsetzen – das wäre die gelbe Karte. Dazu kommt das türkische Finanzinstitute vom europäischen und amerikanischen Anleihenmarkt ausgeschlossen werden könnten die mit der türkischen Rüstungsindustrie eng verbunden sind. Dann würde es Ankara deutlich schwerer fallen liquide Mittel für Ihre heimische Rüstungsindustrie zu besorgen. Besonders wichtig im Hinblick Griechenland vs. Türkei.
Die Rote Karte wäre ein Importstopp von türkischen Primärgütern (Zitrusfrüchte, Textilien, Design etc.), Ausschluss aus der europäischen Zollunion, Abkoppelung von SWIFT (evtl. gewähren ihm die Russen oder Chinesen Zugang zu Ihren Transaktionsnetzwerken ;)), Aufrüstung Griechenlands und Öffnung neuer Militärasen in Griechenland von Seiten Frankreichs, Großbritanniens und der USA. Ja ich weiß, die USA verlegen von der Türkei immer mehr Richtung Griechenland. Im Übrigen, GB könnte seine Präsenz auch im griechischen Teil Zyperns steigern.
Interessant aber das zumindest die gelbe Karte nun auf dem Tisch liegt und man beim nächsten mal wirklich härtere Sanktionen gegen die Türkei planen (siehe meinen Beitrag weiter oben bzgl. gelbe Karte).




Das würde auch in den Bereich „gelbe Karte“ reinpassen. Na ja, die Amis müssen sich bei Sanktionen nicht so sehr mit anderen Ländern abstimmen wie es die EU-Staaten untereinander tun.
Man kann gern darüber diskutieren, ob die Schritte zu spät erfolgen. Ich würde dem sogar zustimmen. Trotzdem sind die EU-Beschlüsse ein ernsthafter Einschnitt. Bislang hatte Erdogan in der EU noch "Fürsprecher". Unter anderem Deutschland. Das ist nun vorbei. Erdogan hat jetzt keine Freunde mehr.

Zudem sind konkrete Sanktionen noch gar nicht beschlossen worden. Beschlossen wurde nur, dass sie verhängt werden. Jetzt werden Listen erarbeitet, welche Sanktionen das sein könnten.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Eulenwoelfchen »

https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... erkei.html - Quelle: t-online/14.12.2020

Wegen russischem Raketensystem
USA verhängen Sanktionen gegen Nato-Partner Türkei

Die Türkei hat das russische Raketensystem S-400 getestet. Die Angelegenheit sorgt schon länger für Ärger in der Nato. Nun verhängen die USA Sanktionen.
Strafmaßnahmen würden gegen das Direktorat der Verteidigungsindustrie (SSB) verhängt. Das Direktorat ist dem Amt von Präsident Recep Tayyip Erdoğan unterstellt.

Die Sanktionen beinhalteten ein Verbot aller US-Exportlizenzen und -genehmigungen für SSB, teilte Pompeo mit. Etwaige Vermögenswerte von SSB-Chef Ismail Demir und anderer Führungskräfte in den USA würden eingefroren. Gegen sie würden außerdem Einreisebeschränkungen verhängt.


Längst überfällig.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Kohlhaas »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(14 Dec 2020, 23:28)

https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... erkei.html - Quelle: t-online/14.12.2020

Wegen russischem Raketensystem
USA verhängen Sanktionen gegen Nato-Partner Türkei

Die Türkei hat das russische Raketensystem S-400 getestet. Die Angelegenheit sorgt schon länger für Ärger in der Nato. Nun verhängen die USA Sanktionen.
Strafmaßnahmen würden gegen das Direktorat der Verteidigungsindustrie (SSB) verhängt. Das Direktorat ist dem Amt von Präsident Recep Tayyip Erdoğan unterstellt.

Die Sanktionen beinhalteten ein Verbot aller US-Exportlizenzen und -genehmigungen für SSB, teilte Pompeo mit. Etwaige Vermögenswerte von SSB-Chef Ismail Demir und anderer Führungskräfte in den USA würden eingefroren. Gegen sie würden außerdem Einreisebeschränkungen verhängt.


Längst überfällig.
Ups!

Das könnte Folgen haben. Die EU hat den Stop von Waffenexporten in die Türkei bisher vermieden, aber in Erwägung gezogen. Merkel sagte neulich, darüber müsse erst auf Nato-Ebene beraten werden. Wenn die USA jetzt so weitreichende Schritte unternehmen, kann es gut sein, dass die übrigen Nato-Staaten mitziehen werden/müssen.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Kohlhaas hat geschrieben:(14 Dec 2020, 23:51)

Ups!

Das könnte Folgen haben. Die EU hat den Stop von Waffenexporten in die Türkei bisher vermieden, aber in Erwägung gezogen. Merkel sagte neulich, darüber müsse erst auf Nato-Ebene beraten werden. Wenn die USA jetzt so weitreichende Schritte unternehmen, kann es gut sein, dass die übrigen Nato-Staaten mitziehen werden/müssen.
Das wäre auch angebracht.
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Cem Dean »

Auch die US-''Sanktionen'' sind nicht nennenswert und eigentlich keine Sanktionen,sie betrifft nur 1-2 Einzelpersonen.

-türkische Unternehmen werden weiterhin Bauteile für die F-35 liefern

-Ersatzteile aus den USA für türkische F-16 werden weiterhin geliefert.

:x
They do not cancel existing contracts or prevent either side procuring vital defence needs - including parts for the U.S. F-35 stealth fighter still being produced in Turkey, or spare parts for Turkey’s F-16 jets.


https://www.reuters.com/article/idUSKBN28P1HW
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Cobra9 »

Cem Dean hat geschrieben:(16 Dec 2020, 08:08)

Auch die US-''Sanktionen'' sind nicht nennenswert und eigentlich keine Sanktionen,sie betrifft nur 1-2 Einzelpersonen.

-türkische Unternehmen werden weiterhin Bauteile für die F-35 liefern

-Ersatzteile aus den USA für türkische F-16 werden weiterhin geliefert.

:x
Korrektur. Die Türkei ist raus aus dem F35 Programm und Bauteile produziert man noch bis exakt 2022.


https://www.hurriyet.de/news_tuerkei-li ... 38472.html


Ich habe es nachgeschaut. Bis Februar 2022 und dann ist Schluss. Finito. Dann produziert man in den USA und Europa.

Ergo keine F35 Beteiligung mehr überhaupt. Sowas Cem.
Wieder nur ein bißchen richtig gelegen.

Für die F16 Ersatzteile gelten bereits Sanktionen des US Kongress.

While it is unclear exactly how many potential sales have been held back, at least two significant deals are in limbo: a follow-on contract for F-16 structural upgrades and export licenses for U.S.-made engines that Turkey needs to complete a $1.5 billion sale of attack helicopters to Pakistan. Historically, the United States is the largest exporter of weapons to Turkey.

https://www.defensenews.com/breaking-ne ... two-years/


Laut Kongress bekommt die Türkei nur noch einen Bruchteil und lediglich was unabdingbar ist in sehr begrenztem Umfang. Ca 10 % von früher.

So lieber Cem wieder ein bisschen Korrekturen waren nötig. Erzähl uns doch mal bitte was das große Upgrade der F16 Flotte seit 2012 macht :D

Wie war das. Wir werden die modernste F16 Flotte haben. 2020 und andere Länder lassen die Türkei hinter sich. Griechenland zum Beispiel.


Ach so die harmlos Sanktionen. Warte es mal ab


They include a ban on US export licences, as well a freeze on any assets that are in US jurisdictions.

https://www.bbc.com/news/world-us-canada-55311099


Das betrifft eine Reihe von Lizenzen in der Türkei.

Aber ruhig weiter so Türkei. Schön aggressiv, schön drohen. Bringt einen weiter. Aber Tipp schaltet mal das Hirn ein. Wenn die USA so einen Ärger machen wegen S400 was glaubt ihr was passiert wenn man in Russland Jets kauft :p

Zumal Biden jetzt kein Freund von Erdo ist. Mir ist es relativ egal was die Türkei treibt. Ist auch nur ein Land auf dem Weg zur Autokratie.


Die Türkei ist zwar ärgerlich. Aber es zieht brav den Schwanz ein wenn Frankreich und die USA ein bisschen Präsenz zeigen.

Irgendwann kommt man zur Vernunft
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Cobra9 »

Cem Dean hat geschrieben:(16 Dec 2020, 08:08)

Auch die US-''Sanktionen'' sind nicht nennenswert und eigentlich keine Sanktionen,sie betrifft nur 1-2 Einzelpersonen.

-türkische Unternehmen werden weiterhin Bauteile für die F-35 liefern

-Ersatzteile aus den USA für türkische F-16 werden weiterhin geliefert.

:x

Ähmmm Ich weiß nicht wovon Du träumst. Aber nochmal :




Die US-Regierung hat Sanktionen gegen die Türkei beschlossen. Sie untersagte ab sofort Kooperationen im Militärbereich und reagierte damit auf Ankaras Kauf russischer Flugabwehrsysteme.


„Insbesondere das Verbot von Waffenexporten in die Türkei alarmierte Ankara sehr, wie die wütende Reaktion von Außenminister

https://www.eurotopics.net/de/253362/us ... en-tuerkei


Ich habe es ja schon erwähnt. Nix ist mehr erstmal mit Exporte der USA im Bereich Rüstungsindustrie.

Klartext genug auch für Dich.
Kohlhaas
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben:(18 Dec 2020, 13:12)

Ich habe es ja schon erwähnt. Nix ist mehr erstmal mit Exporte der USA im Bereich Rüstungsindustrie.
Die Pressemeldungen zu den Sanktionen sind etwas diffus. Mir ist bislang nicht ganz klar geworden, ob es da nur um US-Exporte in die Türkei geht oder auch um türkische Exporte von Waffen, die mit Hilfe von US-Lizenzen produziert wurden. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis klar wird, welche konkreten Auswirkungen die Sanktionen haben.

Unabhängig davon gehe ich davon aus, dass auch die EU bzw. europäische Nato-Mitglieder Rüstungsexporte in die Türkei einschränken werden. Meiner Meinung nach ist dabei insbesondere Deutschland in der Pflicht. Es dürfen auf keinen Fall mehr Waffen oder wichtige Komponenten an die Türkei ausgeliefert werden, die gegen Mitgliedsstaaten der EU oder der Nato eingesetzt werden könnten. Ich denke da in erster Linie an U-Boote.
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Kohlhaas
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Kohlhaas »

Oooch, der arme Erdo! Er ist scheinbar unglücklich über die angeblich völlig bedeutungslosen US-Sanktionen gegen die Türkei. Er jault rum, dass solche Sanktionen seit 2017 "nur noch gegen die Türkei" verhängt würden. Woran das wohl liegen mag?

https://de.nachrichten.yahoo.com/erdoga ... 7CbfvPrKnT

Ist auch irgendwie witzig, dass Erdo Waffenlieferungen aus den USA als Grundpfeiler der Souveränität der Türkei zu betrachten scheint... ;)
Slava Ukraini
Cem Dean
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Cem Dean »

Unzuverlässige Verbündete machen einen selbständig
Türkei-Sanktionen
Erdogan: Sanktionen werden die Türkei nicht aufhalten

Die Türkei lässt sich von Sanktionen nicht abschrecken und ist entschlossen, ihre Verteidigungsindustrie zu stärken, um völlig unabhängig zu sein, so Erdogan
.

https://nex24.news/2020/12/erdogan-sank ... aufhalten/
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Cobra9
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben:(18 Dec 2020, 14:01)

Die Pressemeldungen zu den Sanktionen sind etwas diffus. Mir ist bislang nicht ganz klar geworden, ob es da nur um US-Exporte in die Türkei geht oder auch um türkische Exporte von Waffen, die mit Hilfe von US-Lizenzen produziert wurden. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis klar wird, welche konkreten Auswirkungen die Sanktionen haben.

Unabhängig davon gehe ich davon aus, dass auch die EU bzw. europäische Nato-Mitglieder Rüstungsexporte in die Türkei einschränken werden. Meiner Meinung nach ist dabei insbesondere Deutschland in der Pflicht. Es dürfen auf keinen Fall mehr Waffen oder wichtige Komponenten an die Türkei ausgeliefert werden, die gegen Mitgliedsstaaten der EU oder der Nato eingesetzt werden könnten. Ich denke da in erster Linie an U-Boote.
Die Pressemitteilungen entsprechen dem Chaos in der US Regierung auch dank Trump.
Pentagon, State Department, Kongress, Finanzministerium, Industrie Weißes Haus ect. arbeiten lange nicht mehr miteinander so wie früher.

Siehe Sanktionen des Kongress als Beispiel. Praktisch werden seit 2 Jahren keine F16 Ersatzteile, Technologie für Upgrades ect. exportiert.

Es gehen noch 10-15 Prozent rüber im Vergleich zu früher und lediglich Bauteile die nicht mehr sehr viel mehr bewirken als Flugfähigkeit zu erhalten.

Das ist eben die Krux mit
Nato Mitgliedern. So ganz einfach Nein geht nicht
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Re: Die Türkei nach dem Ende des Kalten Krieges - Vorderasien statt EU?

Beitrag von Cobra9 »

Cem Dean hat geschrieben:(19 Dec 2020, 07:34)

Unzuverlässige Verbündete machen einen selbständig
Unzuverlässigkeit ist maximal der Türkei anzulasten. Ihr besetzt Zypern illegal. Verübt Kriegsverbrechen, auch an den Kurden. Treibt euch illegal in anderen Ländern rum. Bedroht Nato Staaten. Unterschreibt Abkommen und Brecht Sie.

Wer ist hier unzuverlässig geworden hmmmm? Die Türkei.

Glaubt tatsächlich das Euch das Mittelmeer gehört. Ja ein fairer Anteil an der Ausbeutung der Ressourcen steht der Türkei zu in Anbetracht ihrer Grenzen und wenn Nordzypern davon was bekommt.

Allerdings muss die Türkei auch ihren Beitrag leisten finanziell sowie Diplomatisch. Wenn Ihr glaubt Russland nacheifern zu können oder dem Iran vergesst es.

Dazu seid Ihr wirtschaftlich nicht in der Lage, politisch schon gleich gar nicht. Kein Mensch braucht eine Türkei wie im Moment.

Was eine Unabhängigkeit in der Rüstungsindustrie angeht. Du träumst genau wie Erdogan. Wenn die EU Staaten und USA euch die Technologien, Bauteile ect. sperren seid ihr am Arsch freundlich gesagt.

Ihr seid angewiesen auf externe Technologien noch mindestens 30 Jahre, so weit zurück liegt ihr im Vergleich. Toll Ihr könnt Nachbauen. Technik adaptieren die Euch zur Verfügung gestellt werden für Geld. Was für ein Erfolg.

Selbst in eurem neuen Hubschrauber Triebwerk steckt soviel neue Hardware und Technologie aus dem Ausland das Sense wäre wenn man den Stecker ziehen würde.

Sei mal realistisch. Wenn die Türkei es übertreibt dann seid ihr abgeschnitten und allein. Was glaubst Du wer euch hilft.

Russland? Ja da dürft ihr Waffen kaufen aber nicht in Kooperation die Reste verwerten wie es USA, EU ect. Firmen erlauben. Da zahlt Ihr. Nix eigenständig.

China? Ist noch nicht ganz klar. Aber die verkaufen auch nur. Mit Israel ect. Habt ihr es euch verscherzt.

Auf der Schleimspur die Erdogan jetzt fabriziert für neue, bessere Beziehungen kann man rutschen :p

Ja ja wer kommt angekrochen. Die Türkei. Aber nur mit Reden wird es nicht funktionieren. Hatten wir doch Angst und Schiss vor Sanktionen ihr türkischen Helden hmmm.

https://m.dw.com/de/recep-tayyip-erdoga ... a-55994730
https://www.zeit.de/news/2020-12/19/tue ... ufschlagen

Ich wette das dauert keine 12 Monate und es raucht wieder.

Erdogan wird es schaffen richtig Ärger zu bekommen. Ist Mir aber egal.

Für mich ist Erdogan ein Psychopath dem es um Macht geht. Ihr seid nicht 2020 angekommen irgendwie. Große Töne und wenig dahinter.

Wenn ein US Zerstörer auftaucht ist man brav oder Franzosen mit Italienern. Mir ist es prinzipiell egal was aus der Türkei wird.

Urlaub machen kann man woanders ohne darauf achten zu müssen was man sagt. Schade um die Rückschritte.
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