Als Atheist bin ich auch Teil der Menschheit. Jede Anwandlung von Größenwahn ist mir fremd.

Trotzdem möchte ich auch nicht in einem kollektivistischen Brei untergehen.
Gleichgesinnten die einen auch von anderen absetzt spielt auch eine Rolle.
Warum soll man sich von den anderen abheben wollen? Bzw. genauer: Sich über sie erheben, um sich selbst zu einer Art Elite zu stilisieren, während der "dumme" Rest in dieser Weltsicht unter einem steht? Und nein, ich leide auch nicht an Sendungswahn.
Auf jeden Fall wissen diese von dir genannten Gläubigen wohl nicht genau, was sie wollen. Einerseits möchten sie Teil der Menschheit sein und sich integriert fühlen. Andererseits möchten sie sich von den anderen abgrenzen, weil sie sich für etwas besseres halten. Diese Haltung ist doch sehr ambivalent. (Ich vermeide den Begriff "schizophren", da dieser etwas anderes aussagt.) Und wenn sie dieses Möchtegern-Elitenbewusstsein -im Sinne von Glaubenselite- dem Rest der Menschheit gegenüber an den Tag legen, ist es doch logisch, dass dieser sich das nicht bieten lässt, weil die anderen Menschen dadurch abgewertet werden. Am Ende fühlen sich diese von dir beschriebenen Christen von allen Seiten angefeindet und gehasst. Sie fühlen sich auch als Opfer. Wenn man die Lage aber von der anderen Seite betrachtet, so gibt es den Satz: "Wie man in den Wald ruft, so schallt es zurück." Manche Christen sollten sich also nicht von den anderen abheben wollen, sondern besser ihren eigenen Hochmut beiseite legen. Dann wäre es nämlich auch möglich, dass man sich auf einer gleichberechtigten Ebene von Mensch zu Mensch begegnet. Dann könnten sie sich auch als Teil der gesamten Menschheit fühlen. Aber dann ist natürlich der Reiz weg, zu einer Glaubenselite zu gehören. Oder lese ich da etwa Minderwertigkeitskomplexe heraus? Solche fromme Christen überhöhen sich selbst künstlich über andere, weil sie denen gegenüber sich weniger wert fühlen? Oder aber sie fühlen sich ausgeschlossen aus dem Rest der Gesellschaft und brauchen diese Vorstellung einer Glaubenselite als Kompensation? Dann wäre es aber besser, sie würden zunächst einmal an sich selbst arbeiten, um sich zuerst dieser Minderwertigkeitskomplexe zu entledigen und in einem zweiten Schritt sich zu befähigen, auf gleicher Ebene von Mensch zu Mensch zu kommunizieren. Dann klappt das auch mit der Integration in die Gesellschaft. (Das Gegenteil bewirkt dagegen nur, dass man dem eigenen gewähnten Opferstatus huldigt und ansonsten permanent in Paranoia verfällt.)
Dann Lohn zu erhalten für alles was man im Leben gutes im Sinne der Kirche getan hat.Und die Angst vor dem Tod zu nehmen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein bibelfester Christ keine Angst vor dem Tod hat. Ein solcher meint doch sicher dauernd, er müsse alles dafür tun, dass er nach dem Tode ins sogenannte Paradies kommt. Das Damoklesschwert namens Hölle schwebt aber dauernd über seinem Kopf, da er ja bekanntlich nicht weiß, ob seine Taten und Gebete ausreichen, um sich vor der Hölle zu retten. Nein, Stressfreiheit sieht irgendwie anders aus. Im Übrigen habe ich als Atheist keine Angst vor dem Tod an sich. Tot sein tut nicht weh. Man existiert dann nur nicht mehr. Wovor aber jeder Mensch natürlicherweise Angst hat, das ist der Prozess des Sterbens. Und natürlich hoffe auch ich, dass ich wenigstens achtzig Jahre alt werde. D.h. ich habe Angst, so einiges zu verpassen, wenn mich beispielsweise morgen ein Auto überfahren würde. Wie der Glaube an ein Jenseits einen da erfolgreich betäuben könnte, erschließt sich mir nicht. Meine Konsequenz ist: intensiver leben im Hier und Jetzt!
Auch Gläubige erleben doch Momente des Glückes im Alltag. Sowie auch Trauer. Alle sind Menschen , während die einen ihr Leben komplett nach ihrem Glauben ausrichten,
verändern andere ihn kaum, und trotzdem sind beide gläubig. Jeder sollte seinen Weg gehen aber andere ihren eigenen Weg finden lassen!
Mir selbst ist es völlig egal, was andere glauben oder meinen, solange man mich in Ruhe lässt. Die frommen Christen dagegen sind es, die penetrant meinen, die Nichtgläubigen missionieren zu müssen. So steht es ja auch in der Bibel. Und als Belohnung winkt ihnen dann ihrer Meinung nach eine besonders hohe Stellung. Im "Diesseits" können sie sich dann erst recht für etwas besseres halten als die notorisch Ungläubigen. Und zusätzlich wähnen sie auch noch, dass ihnen in einem sogenannten "Jenseits" eine Position in ihrem "Paradies" winken soll, wenn sie den Rest der Menschheit versuchen zu missionieren. Im Verhältnis zu ihren ungläubigen Mitmenschen kann dieser Schuss jedoch nur nach hinten losgehen. Und dann kommt wieder der eigene Opferkult bzw. das Gejammere, dass der Rest der Menschheit gegen die Christen sei, weil die Nichtchristen es nämlich überhaupt nicht zu schätzen wissen, von oben herab vor irgendetwas zwangsgerettet zu werden, an das sie selber nicht glauben können.