Vor allem weist sie auf das hin, was ich auch schon irgendwo angeführt hatte: Biller hat sich exakt so aufgeführt, wie er es in seinem anfallartigen "eiskalten Manifest der Aufklärung" vor ein paar Wochen anderen zurecht vorgeworfen hat. Dass er sich nun selbst an einer derjenigen gibt, die ihm so zuwider sind, ist schon mehr als ironisch.DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Dec 2020, 23:44)
Eva Menasse, eine bedeutende Schriftstellerin der Gegenwart, widerspricht Biller.
Sie wirft ihm Kitsch, Dämonisierung und Maßlosigkeit vor.
Menasse zitiert ihn in dieser Hinsicht goldrichtig:
Damals beklagte er "das bewusst falsche, taktische Interpretieren eines ganz konkreten, ausgewiesen literarischen Textes im Namen einer verbissenen Ächtungs- und Befreiungsideologie, die sich meistens ihre Feinde dort sucht, wo sie besonders apodiktisch im diffusen Nebel von Gut-und-Böse stochern kann".
Ein Künstler, der sich nach der maximalen Blödigkeit und/oder Bösartigkeit im Sinne des Nichtverstehenwollens irgendwelcher Kritiker richten würde, kann dann eben Volksschauspieler, Heimatdichter oder Schunkelmusiker werden.DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Dec 2020, 23:44)
Sie räumt allerdings ein, dass die "Doppel- und Dreifachbödigkeit" (Menasse) der Eckhart-Auftritte möglicherweise nicht von allen verstanden wird.
Nachtrag: Apropos MRR: Ich fand schon seine Sendung teilweise unterirdisches sekundäres Geschwätz, das oft genug über das satirische Moment hinaus nichts wirklich Wertvolles zu bieten hatte, wenn man sich für Literatur interessierte.