Wenn man sich die Zahlen (worldometer, 7-Tagesschnitt Neuinfektionen) ansieht, kann man folgende Phasen identifizieren:Corella hat geschrieben:(05 Dec 2020, 10:07)
Also ich frage mich auch, wie lange unangenehme Entscheidungen vor sich her geschoben werden sollen. Die eigentümliche Seitenlage ist auf zu hohen Fallzahlen und sie ist labil. Wenig spricht dafür, dass sie wenigstens in die richtige Richtung ausbricht.
- 8. Nov.: massiver Anstieg
8.-23. Nov.: Seitwärtsbewegung
24. Nov.-2. Dez.: Rückgang
Seit 3.Dez.: Wiederanstieg
Natürlich immer mit der schon oft diskutierten Verzögerung bei Messung und Dokumentation.
Woran liegt es nun, dass es so zäh, oder jetzt vielleicht sogar wieder rückwärts geht?
An den Gaststätten, Reisetätigkeit, Amateursport und Kultur sicher nicht, die sind nach wie vor kalt gestellt. In einigen Fällen wurde sogar noch wie Söder das so euphemistisch nennt „nachgeschärft“.
An geöffneten Schulen, Produktion und Handel wohl auch nicht, auch da hat sich seit Einführung des Lockdowns auch nichts geändert.
Dann bleibt nur der Mensch. Ich habe (und zwar nicht nur bei den 5% Covidioten, bei denen alles zu spät ist) das zunehmende Gefühl, dass die Leute - unüberzeugt, aber gezwungen - das unvermeidliche akzeptieren. Dann aber jedes Schlupfloch, jede Lücke in den Verordnungen suchen und wenn keiner hinschaut sowieso machen, was sie wollen - „man wird ja so schon genug drangsaliert“.
Zudem hat man - in der Politik wie auch hier (was aber nicht so ins Gewicht fällt

Und deshalb wird uns der Erfolg vom Mai nicht gelingen, damals hat (fast, s.o.) jeder noch überlegt, was er noch zur Eindämmung beitragen kann, heute sucht jeder nur das Loch.
Die BuKa hat mit ihren starken Ansprachen oft versucht, die Leute zu überzeugen, warum wir jetzt wie handeln müssen und auch den Punkt auf Kontaktvermeidung gelegt.
Die Reglementierungs- und Bevormundungswut eines Söder hat das aber genauso konterkariert wie die „No-Problem“ Haltung eines Laschet.
Dazu eine möglicherweise satirische, evtl. aber auch ernste Anfrage in einem Bergsteigerportal:
„Suche Lebensgefährten von 21.12-10.1. in Vorarlberg/Tirol/Salzburg, Alter, Geschlecht und Aussehen egal. Der/die jenige sieht mich nicht, ein Gästebett wäre Luxus. Er/sie muss nur auf Behördenanforderungbestätigen, dass wir ein Paar sind. Will powdern...“
Warum kann man den Menschen nicht einsam seine Kreise ziehen und in einem Hotel übernachten lassen, sondern muss ihn zwingen, die Gesetzeslage auszureizen? Wenn sich dafür anderswo Großfamilien als Haushalt definieren und drauf los feiern, Massendemos, ÖPNV-Gedränge oder inzwischen auch wieder Kirchgänge in größerem Rahmen erlaubt sind.
Man mag den Menschen zu Recht vorwerfen, dass sie zur Pandemiebekämpfung ihr Hirn einschalten sollen, Söder und Co. waren allerdings beim Ausschalten maßgeblich beteiligt...