DarkLightbringer hat geschrieben:(05 Dec 2020, 11:24)
Unbedingt, zumal es auch die Gegenposition von Henryk Broder gibt. Leider sind die Geschützfeuer beider Herren hinter einem antiprekären Schutzwall verborgen.
Somit muss die Frontberichterstattung wohl vorzugsweise auf Sekundärliteratur zurückgreifen.
Wenn ich mich Billers Diktum - also rein kulturbezogen - anschließen würde, dann aus anderen Gründen. Matthes Haltung zu Minka Pradelskis Roman rief mir das wieder in Erinnerung.
DarkLightbringer hat geschrieben:(05 Dec 2020, 11:24)
Mir ergeht es eher umgekehrt, das LQ und Thea Dorn erlangen neue Aufmerksamkeit. Wobei das eigentliche Konfliktthema ja übergreifend ist und die Themenfelder Literaturskandal und Cancel Culture umfasst. Kulturwelt und Feuilletons sind zur Disputatio berufen.
Einerseits schon - nur gehöre ich zu denen, die eigentlich genau diese Debatte nicht auch noch in einem Literaturmagazin führen wollen. Alle Kulturberichterstattung ist inzwischen dominiert von irgendwelchen Sorgen und Nöten um Quoten und Korrektheit; keiner braucht sich mehr mit dem, was geschrieben, gesungen, gemalt usw. wurde, zu befassen, es auch nicht verstehen, sondern nur noch moralisch beurteilen können. Wer könnte das nicht? Schon die Pfaffen wussten immer, was unmoralisch ist in der Kunst.
Wenn George Steiner sich vor gut 30 Jahren gegen die Kultur des sekundären Geschwätzes (er sagte: Diskurses) wandte, dann kann man heute froh sein, wenn dieses Sekundäre nicht schon vom Tertiären oder Quartären abgelöst wurde. Thea Dorn sollte versuchen, die Eckhart als feste Größe zu etablieren, die hat literarischen Biss, im Gegensatz zu Frau Schmidt, die nur stutigen Biss an den Tag legt. Dass nur Männer auf aufreizende Kleidung reagieren, ist angeblich ein
Cliché (die verlinkte Studie habe ich nicht gelesen).
DarkLightbringer hat geschrieben:(05 Dec 2020, 11:24)
Kanonierin Schmidt schießt wohl schlecht, dafür aber entschlossen.
Ja, wie alle, die zu schießen versuchen. Das handhabt jeder so, wie er kann. Auch in der Bildung ist ja die Entfaltung der Persönlichkeit ein wichtiges Ziel, und jede(r) entfaltet sich nach seinen Möglichkeiten. Die eine schaffts halt dabei in Stutenbranche, der andere ins Maler- und Anstreichergeschäft mit Spezialrichtung An- und Verbräunungsanstriche. Jeder halt, wie er kann und muss.