Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

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Meruem
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Meruem »

Europa2050 hat geschrieben:(01 Dec 2020, 13:47)

Ich glaube, wenn jemand unter Generalverdacht gestellt wird, ist es sein gutes Recht, sich zu verteidigen. Zumindest hab ich den liberalen Rechtsstaat immer so verstanden.
Dafür sind unsere europäischen Vorfahren 1789 auf die Barrikaden gegangen, und nach reichlich 200 Jahren haben wir da eine gute Tradition, die wir nicht vor Angst vor einem toten Stück DNA leichtfertig wegwerfen sollten.

Gilt den Dein Angriff auf die vermeintliche Geldgier und Egozentrik auch für den gesamten Amateursport, der genauso trotz entsprechender Schutzaktivitäten kalt ausgebremst wurde und ja offensichtlich frei jeglicher kommerzieller Interessen ist?
Dieses sogenannte Stück DNA hat aber schon global für zig Millionen Tote und Infizierte gesorgt um nur mal die Kosten an Menschenleben zu nennen und ein Ende ist trotz Impfstoffe bis Mitte nächsten Jahres nicht in Sicht, aber ok mit " ein totes Stück DNA kann man das Virus und seine Folgen natürlich auch verharmlosen , wie dass wohl Menschen sehen die selbst Risikogruppe gehöre, eine Virusinfektion durchgemacht haben oder selbst einen wichtigten Mrnschen durch das Virus verloren haben?
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Europa2050
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Europa2050 »

Meruem hat geschrieben:(01 Dec 2020, 14:26)

Dieses sogenannte Stück DNA hat aber schon global für zig Millionen Tote und Infizierte gesorgt um nur mal die Kosten an Menschenleben zu nennen und ein Ende ist trotz Impfstoffe bis Mitte nächsten Jahres nicht in Sicht, aber ok mit " ein totes Stück DNA kann man das Virus und seine Folgen natürlich auch verharmlosen , wie dass wohl Menschen sehen die selbst Risikogruppe gehöre, eine Virusinfektion durchgemacht haben oder selbst einen wichtigten Mrnschen durch das Virus verloren haben?
Nun eine Antwort auf meine Frage sehe ich nicht, nur eine Nichtakzeptanz der biologischen Definition des Objektes „Virus“.

Ich gehe davon aus, dass Du wie ich und die meisten Anderen täglich aktiv daran arbeitest, dem „toten Stück DNA“ keine Chance bei dir zu geben.
Codewort: AHA, Kontaktreduktion, Digitalisierung. Milliarden von dem potentiell tödlichen Zeugs sind an dir schon gescheitert oder gar nicht bis zu dir vorgedrungen. Ist das nicht Grund für ein wenig Selbstbewusstsein. Und nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern zum Denken, Abwägen, Entscheiden nutzen.

Und genau das kann das tote Stück DNA nämlich nicht!
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Astrocreep2000
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Astrocreep2000 »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(01 Dec 2020, 10:48)Wie kommen Sie darauf, dass mein Hinweis möglicher Infektionen durch Kinder eine Befürwortung dafür sei, Schutzmaßnahmen in Schulen einzustellen.
Das wollte ich ich nicht unterstellen, aber wenn man die Ansteckung innerhalb der Familie als unausweichlich annimmt, wäre das eine denkbare - extreme - Konsequenz. Die genau entgegengesetzt extremste Alternative wäre, dass die gesamte Familie das Haus nicht mehr verlässt.

Ich halte die Ansteckung innerhalb eines Haushalts allerdings nicht für unausweichlich, u.a. die Heinsberg-Studie ermittelte eine durchschittliche Ansteckungquote innerhalb eines Haushalts von 15% liegt. Das ist weit von 100% entfernt.
Eulenwoelfchen hat geschrieben:(01 Dec 2020, 10:48)Dass Sie sehr verantwortlich gerade auch in Hinblick auf die Großeltern handeln, dies sicher sehr schmerzlich auch für die Kinder ist, und Sie das dennoch durchhalten, kann ich nur mit demütiger Hochachtung loben. Sie, ihre Frau und ihre Kinder sind für mich auch Helden in Coronazeiten, die man nicht oft genug erwähnen kann. ;)
Zu viel der Ehre. Wir leben privilegiert in einem Haus auf dem Land, haben einen großen Garten, Haustiere, einen Pool für die Kinder. Ich arbeite in einem krisensicheren, "systemrelevanten" Beruf, meine Frau kann viel im Homeoffice erleben. Auf Kneipen-, Kino- und Konzertbesuche können wir problemlos verzichten. Alles hat seine Zeit. Ich selbst halte das noch locker 1 oder 2 Jahre so aus, empfinde es keinesfalls als große Bürde. Trotzdem war der Schul-Lockdown und "Homeschooling" auch für uns ein Kraftakt - ich kann nur ahnen, wie hart das alles für weniger privilegierte Familien gewesen sein muss. Und wer natürlich sehr leidet, sind die Großeltern.
Senexx hat geschrieben:(01 Dec 2020, 11:47)Ohne Gegenwart gibt es keine Zukunft.
Die Gegenwart bewerte ich so, dass wir mit (heute) knapp 17.000 Todesfällen im Vergleich bisher glimpflich davon gekommen sind. Wir haben das schon ziemlich gut hinbekommen.

In der Summe aller Faktoren (Disziplin und Solidarität der Menschen, allgemeiner Gesundheitszustand der Bevölkerung, Gesundheitssystem, Verhalten der Politik) sind wir gut aufgestellt, so dass aus meiner Sicht nicht zu befürchten ist, dass sich die Opferzahl in den nächsten Monaten vervielfachen werden. Es wird auf Zahlen hinauslaufen, die einer größeren Influenza-Welle entsprechen - allerdings auch nur, weil erfolgreich dagegen gesteuert wurde.

Diese niedrigen Zahlen wurden aber eben auch mit Verzichtsbereitschaft, Einschränkungen und direkte Eingriffe in die Erwerbsarbeit von Millionen erkauft. Und die Folgen und Lasten davon sind innerhalb der Gesellschaft sehr ungleich verteilt. Für mich macht es keinen Unterschied (siehe oben) mal ein paar Monate keine Kneipe/Kino/Konzert/Theater/Einzelhändler etc. zu betreten - für die Gewerbetreibenden aber schon.

Und da sind wir auch schon beim Thema Zukunft:

Wie sich die schwierigen Lernerfahrungen der aktuellen Schülergenrationen perspektivisch auswirkt, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass (beruflich, finanziell) privilegierte Familie die Anfoderungen an ihre Kinder besser auffangen, als benachteiligte Familien. Diese Gräben werden sich vertiefen. Ebenso noch nicht abzusehen sind die Folgen der vielen verschleppten Vorsorgeuntersuchungen und Operationen. Das Verlust von Kultur findet schon statt, vieles davon wird möglicherweise nicht zurückkommen. Der ohnehin schon gebeutelte Einzelhandel bekommt gerade den Gnadenstoß, Amazon kommt vor Lachen nicht in den Schlaf. Das sind nur ein paar Beispiel, hier entsteht jedenfalls eine lange Rechnung, die von der Gesellschaft zu bezahlen sein wird.

Es findet in meiner Wahrnehmung allerdings keine offene Diskussion darüber statt, für was genau die Gesellschaft diese "Solidarität" erbringt. Nämlich dafür, einige Zehntausend Ältere und einige wenige Tausend jüngere Risikopatienten zu beschützen. Vermutlich auch darum, dass unsere Politik die "weiße Weste" Deutschlands im internationalen Vergleich waren möchte und nicht in die Nähe der Opferzahlen von Frankreich, Spanien, Italien, Großbritannien geraten möchte.

Das sind legitime Ziel, auf das sich eine Gesellschaft verständigen könnte.

So wird die Sachlage ja aber gar nicht dar- und zur Diskussion gestellt. Verfolgt man die Medien oder Politiker wie Söder, dann scheint es um nicht weniger als den Fortbestand unseres Landes, ja der Menschheit insgesamt zu gehen.

Du scheinst das ähnlich zu bewerten?
Zuletzt geändert von Astrocreep2000 am Dienstag 1. Dezember 2020, 15:56, insgesamt 1-mal geändert.
Senexx

Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Senexx »

Meruem hat geschrieben:(01 Dec 2020, 13:16)

Diese sogenannte Existenzangst ist einzig durch reine Egozentrik motiviert wie ich oben bereits schrieb ICH ICH ICH ...... .
Ah so.

Wenn jemand Pleite geht und sich beschwert, ist das egozentrisch.

Wieder mal was gelernt.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Sören74 »

Meruem hat geschrieben:(01 Dec 2020, 14:26)

Dieses sogenannte Stück DNA hat aber schon global für zig Millionen Tote und Infizierte gesorgt um nur mal die Kosten an Menschenleben zu nennen
Das scheinst Du jetzt mit einer anderen Pandemie zu verwechseln.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Astrocreep2000 »

Sören74 hat geschrieben:(01 Dec 2020, 16:07)
Das scheinst Du jetzt mit einer anderen Pandemie zu verwechseln.
Á propos: Der "Spanischen Grippe" fielen 1918/20 nach Schätzungen 20-50 Mio. Menschen zum Opfer, bei einer Weltbevölkerung von 2 Mrd. Menschen.

Übertragen auf heute ergibt sich, dass an Covid-19 immerhin 80-200 Mio. Menschen sterben müssten, um die Dimensionen der Spanischen Grippe zu erreichen; die - wie ein flüchtiger Blick in den Spiegel bestätigen wird - allerdings auch nicht das Ende der Menschheit bedeutete.

Wir stehen jetzt nach einem Jahr bei 1,5 Mio. Toten, sehen uns der Pandemie nach 100 Jahren Forschung und 70 Jahren Frieden und Wohlstand in der westlichen Welt (!) aber nicht wehrlos gegenüber, zudem sind Impstoffe in Aussicht.

Es gibt also, bei aller gebotenen Vorsicht, keinen Grund, in Weltuntergangsszenarien zu verfallen...

Ich wünschte, dass der Spuk bald vorbei ist und sich die Menschen wieder - oder überhaupt mal - den Themen zuwenden, die tatsächlich unseren Fortbestand bedrohen.
carolus

Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von carolus »

Sören74 hat geschrieben:(01 Dec 2020, 13:11)

Ehrlich gesagt kann ich nicht nachvollziehen, wie man (unabhängig von der jetzigen Situation) reale Existenzängste hier mit Profitgeilheit gleichsetzen kann. Das muss mir jemand mal in einer ruhigen Stunde erklären.
@Sören74,

sie werden sicher einmal ein großer star.

weil sie keine geistigen berührungspunkte besitzen.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von yogi61 »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(01 Dec 2020, 18:18)

Á propos: Der "Spanischen Grippe" fielen 1918/20 nach Schätzungen 20-50 Mio. Menschen zum Opfer, bei einer Weltbevölkerung von 2 Mrd. Menschen.

Übertragen auf heute ergibt sich, dass an Covid-19 immerhin 80-200 Mio. Menschen sterben müssten, um die Dimensionen der Spanischen Grippe zu erreichen; die - wie ein flüchtiger Blick in den Spiegel bestätigen wird - allerdings auch nicht das Ende der Menschheit bedeutete.

Wir stehen jetzt nach einem Jahr bei 1,5 Mio. Toten, sehen uns der Pandemie nach 100 Jahren Forschung und 70 Jahren Frieden und Wohlstand in der westlichen Welt (!) aber nicht wehrlos gegenüber, zudem sind Impstoffe in Aussicht.

Es gibt also, bei aller gebotenen Vorsicht, keinen Grund, in Weltuntergangsszenarien zu verfallen...

Ich wünschte, dass der Spuk bald vorbei ist und sich die Menschen wieder - oder überhaupt mal - den Themen zuwenden, die tatsächlich unseren Fortbestand bedrohen.
Der Vergleich mit der Spanischen Grippe wird ja nicht zielführender, wenn man ihn immer wieder bringt. Kein Mensch kann sagen, was die Erkrankung Covid-19 im Jahr 1918-1920 angerichtet hätte.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Astrocreep2000 »

yogi61 hat geschrieben:(01 Dec 2020, 19:28)Kein Mensch kann sagen, was die Erkrankung Covid-19 im Jahr 1918-1920 angerichtet hätte.
Was willst Du denn damit andeuten? Dass, wenn Covid-19 in den Jahren 1918-20 ausgebrochen wäre, dies noch größere Verluste zur Folge gehabt hätte als die Spanische Grippe?

Das würde die Diskrepanz zur aktuellen Pandemie ja noch deutlicher erscheinen lassen und die aktuelle Panikmache umso unangebrachter? Oder wie ist Dein Einwand zu verstehen?
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Meruem »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(01 Dec 2020, 15:45)

Das wollte ich ich nicht unterstellen, aber wenn man die Ansteckung innerhalb der Familie als unausweichlich annimmt, wäre das eine denkbare - extreme - Konsequenz. Die genau entgegengesetzt extremste Alternative wäre, dass die gesamte Familie das Haus nicht mehr verlässt.

Ich halte die Ansteckung innerhalb eines Haushalts allerdings nicht für unausweichlich, u.a. die Heinsberg-Studie ermittelte eine durchschittliche Ansteckungquote innerhalb eines Haushalts von 15% liegt. Das ist weit von 100% entfernt.

Zu viel der Ehre. Wir leben privilegiert in einem Haus auf dem Land, haben einen großen Garten, Haustiere, einen Pool für die Kinder. Ich arbeite in einem krisensicheren, "systemrelevanten" Beruf, meine Frau kann viel im Homeoffice erleben. Auf Kneipen-, Kino- und Konzertbesuche können wir problemlos verzichten. Alles hat seine Zeit. Ich selbst halte das noch locker 1 oder 2 Jahre so aus, empfinde es keinesfalls als große Bürde. Trotzdem war der Schul-Lockdown und "Homeschooling" auch für uns ein Kraftakt - ich kann nur ahnen, wie hart das alles für weniger privilegierte Familien gewesen sein muss. Und wer natürlich sehr leidet, sind die Großeltern.

Die Gegenwart bewerte ich so, dass wir mit (heute) knapp 17.000 Todesfällen im Vergleich bisher glimpflich davon gekommen sind. Wir haben das schon ziemlich gut hinbekommen.

In der Summe aller Faktoren (Disziplin und Solidarität der Menschen, allgemeiner Gesundheitszustand der Bevölkerung, Gesundheitssystem, Verhalten der Politik) sind wir gut aufgestellt, so dass aus meiner Sicht nicht zu befürchten ist, dass sich die Opferzahl in den nächsten Monaten vervielfachen werden. Es wird auf Zahlen hinauslaufen, die einer größeren Influenza-Welle entsprechen - allerdings auch nur, weil erfolgreich dagegen gesteuert wurde.

Diese niedrigen Zahlen wurden aber eben auch mit Verzichtsbereitschaft, Einschränkungen und direkte Eingriffe in die Erwerbsarbeit von Millionen erkauft. Und die Folgen und Lasten davon sind innerhalb der Gesellschaft sehr ungleich verteilt. Für mich macht es keinen Unterschied (siehe oben) mal ein paar Monate keine Kneipe/Kino/Konzert/Theater/Einzelhändler etc. zu betreten - für die Gewerbetreibenden aber schon.

Und da sind wir auch schon beim Thema Zukunft:

Wie sich die schwierigen Lernerfahrungen der aktuellen Schülergenrationen perspektivisch auswirkt, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass (beruflich, finanziell) privilegierte Familie die Anfoderungen an ihre Kinder besser auffangen, als benachteiligte Familien. Diese Gräben werden sich vertiefen. Ebenso noch nicht abzusehen sind die Folgen der vielen verschleppten Vorsorgeuntersuchungen und Operationen. Das Verlust von Kultur findet schon statt, vieles davon wird möglicherweise nicht zurückkommen. Der ohnehin schon gebeutelte Einzelhandel bekommt gerade den Gnadenstoß, Amazon kommt vor Lachen nicht in den Schlaf. Das sind nur ein paar Beispiel, hier entsteht jedenfalls eine lange Rechnung, die von der Gesellschaft zu bezahlen sein wird.

Es findet in meiner Wahrnehmung allerdings keine offene Diskussion darüber statt, für was genau die Gesellschaft diese "Solidarität" erbringt. Nämlich dafür, einige Zehntausend Ältere und einige wenige Tausend jüngere Risikopatienten zu beschützen. Vermutlich auch darum, dass unsere Politik die "weiße Weste" Deutschlands im internationalen Vergleich waren möchte und nicht in die Nähe der Opferzahlen von Frankreich, Spanien, Italien, Großbritannien geraten möchte.

Das sind legitime Ziel, auf das sich eine Gesellschaft verständigen könnte.

So wird die Sachlage ja aber gar nicht dar- und zur Diskussion gestellt. Verfolgt man die Medien oder Politiker wie Söder, dann scheint es um nicht weniger als den Fortbestand unseres Landes, ja der Menschheit insgesamt zu gehen.

Du scheinst das ähnlich zu bewerten?
Die große gesamtgesellschaftliche wirtschaftliche wie soziale Folgerechnung was Corona und seine Auswirkungen betrifft teile ich mit dir die kommt ja erst noch, vieles an Kultut , viele der Gastrobetriebe usw wird nicht wieder kommen nach der Pandemie , es wird zwangsläufig viele Verlierer aber auch einige Profiteure geben wie es bei jeder Entwicklung der Fall ist, etwa der Onlinehandel, ein Jeff Bezos verdient sich doch dumm und dämlich in diesen Zeiten während sogleich der stationäre Einzelhandel auf breiter Front das Zeitliche segnen wird. Das Thema Home Office wird wichtiger werden, wie geht es mit Kurzerarbeitergeld , Stastshilfen? Generell dem sozialen Sicherungsystem weiter vor dem Hintergrund dieser Veränderungen. Usw usw. Fragen über Frsgen.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von yogi61 »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(01 Dec 2020, 20:48)

Was willst Du denn damit andeuten? Dass, wenn Covid-19 in den Jahren 1918-20 ausgebrochen wäre, dies noch größere Verluste zur Folge gehabt hätte als die Spanische Grippe?

Das würde die Diskrepanz zur aktuellen Pandemie ja noch deutlicher erscheinen lassen und die aktuelle Panikmache umso unangebrachter? Oder wie ist Dein Einwand zu verstehen?
Ich habe von Anfang an darauf hingewiesen, dass diese Vergleiche nichts bringen. Unterschiedliche Virusarten zu unterschiedlichen Zeiten. Vergleiche und Relativierungen sind nicht zielführend.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Astrocreep2000 »

yogi61 hat geschrieben:(01 Dec 2020, 21:18)Ich habe von Anfang an darauf hingewiesen, dass diese Vergleiche nichts bringen.
... und Dich dann vermutlich auch "von Anfang an" dagegen verwehrt, auf Argumente von Mit-Diskutanten inhaltlich einzugehen und nicht lediglich mit dem rhetorischen Mittels des Totschlag-Argumentes?
carolus

Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von carolus »

Europa2050 hat geschrieben:(01 Dec 2020, 13:47)

Ich glaube, wenn jemand unter Generalverdacht gestellt wird, ist es sein gutes Recht, sich zu verteidigen. Zumindest hab ich den liberalen Rechtsstaat immer so verstanden.
Dafür sind unsere europäischen Vorfahren 1789 auf die Barrikaden gegangen, und nach reichlich 200 Jahren haben wir da eine gute Tradition, die wir nicht vor Angst vor einem toten Stück DNA leichtfertig wegwerfen sollten.

Gilt den Dein Angriff auf die vermeintliche Geldgier und Egozentrik auch für den gesamten Amateursport, der genauso trotz entsprechender Schutzaktivitäten kalt ausgebremst wurde und ja offensichtlich frei jeglicher kommerzieller Interessen ist?
@Europa2050,



es geht hier nicht um barikaden die irgendwann aufgebaut wurden.

es geht hier ganz einfach um die dummheit derer, die nicht einsehen wollen oder können,
das unsere politiker vor einem problem stehen, wo es keine vergleichsmöglichkeit gibt.

sie müssen kurzfristig ( auch unbeliebte ) entscheidungen treffen um der epedemie ein ende zu setzen.
auch wenn sich im nachhinein herausstellt, das es fehlentscheidungen waren.

da ist jede grotzerei von egozentrikern fehl am platz.

sagen sie doch mal der "verehrten" foristengemeinde, wie sie jetzt und hier entscheiden würden.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Meruem »

carolus hat geschrieben:(01 Dec 2020, 23:27)

@Europa2050,



es geht hier nicht um barikaden die irgendwann aufgebaut wurden.

es geht hier ganz einfach um die dummheit derer, die nicht einsehen wollen oder können,
das unsere politiker vor einem problem stehen, wo es keine vergleichsmöglichkeit gibt.

sie müssen kurzfristig ( auch unbeliebte ) entscheidungen treffen um der epedemie ein ende zu setzen.
auch wenn sich im nachhinein herausstellt, das es fehlentscheidungen waren.

da ist jede grotzerei von egozentrikern fehl am platz.

sagen sie doch mal der "verehrten" foristengemeinde, wie sie jetzt und hier entscheiden würden.
Ja wäre ich auch mal gespannt wie einige hier wären sie in der Situation der politischen Entscheidumgsträger sich verhalten hätten , die immer der Meinung sind überzogene Maßnahmen , Verzichtsdiktatur, merkelsche Corona Tyrannnei usw . Oder all die nörgelnden Gastronomen , Hoteliers und Kulturschaffenden dieser Nation? Einfach der Viruspandemie ihren laufen gelassen oder wie?
Sören74

Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Sören74 »

Meruem hat geschrieben:(02 Dec 2020, 00:17)

Ja wäre ich auch mal gespannt wie einige hier wären sie in der Situation der politischen Entscheidumgsträger sich verhalten hätten , die immer der Meinung sind überzogene Maßnahmen , Verzichtsdiktatur, merkelsche Corona Tyrannnei usw . Oder all die nörgelnden Gastronomen , Hoteliers und Kulturschaffenden dieser Nation? Einfach der Viruspandemie ihren laufen gelassen oder wie?
Im Gegensatz zu Ihnen werden vernünftige Politiker Menschen, die unter Existenzangst leiden, nicht als "Nörgler" bezeichnen. Und da bin ich froh drum. :)
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Europa2050 »

carolus hat geschrieben:(01 Dec 2020, 23:27)

@Europa2050,



es geht hier nicht um barikaden die irgendwann aufgebaut wurden.

es geht hier ganz einfach um die dummheit derer, die nicht einsehen wollen oder können,
das unsere politiker vor einem problem stehen, wo es keine vergleichsmöglichkeit gibt.

sie müssen kurzfristig ( auch unbeliebte ) entscheidungen treffen um der epedemie ein ende zu setzen.
auch wenn sich im nachhinein herausstellt, das es fehlentscheidungen waren.

da ist jede grotzerei von egozentrikern fehl am platz.

sagen sie doch mal der "verehrten" foristengemeinde, wie sie jetzt und hier entscheiden würden.
Es geht mir hier nicht vorrangig um die Maßnahmen, die getroffen wurden/werden. Meine Vorstellungen habe ich schon mal in einem längeren Post im 7er Forum dargestellt, ich habe aber wenig Lust, es zu suchen oder nochmal abzutippen. Kurz in zwei Schlagworten:

Kontaktreduktion statt Aktivitätenreduktion

Mir geht es um die sich gesellschaftlich (von allen Seiten) immer mehr verbreitende Art, dem Anderen, der eine andere Meinung vertritt, sofort Egoismus und Niedertracht vorzuwerfen. Ich habe (Debattenkultur, Westdeutschland, 80‘er) gelernt, dass man sich erstmal in die Argumentation des anderen hinein versetzt, den geistigen Sprung auf die andere Seite wagt, mit seiner Meinung vergleicht und diese dann vertritt, anpasst oder im Einzelfall über denHaufen wirft.
Das ist aber bei dem in den von mir kritisierten Posts ganz bewusst nicht der Fall, man fühlt sich in Besitz der alleinigen Wahrheit. Wo so etwas im Extremfall endet, kann man in den USA perfekt studieren.

Und meine Frage: „Wo ist die Geldgeilheit beim Amateursportler“ hast Du mir auch nicht beantwortet.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von yogi61 »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(01 Dec 2020, 23:11)

... und Dich dann vermutlich auch "von Anfang an" dagegen verwehrt, auf Argumente von Mit-Diskutanten inhaltlich einzugehen und nicht lediglich mit dem rhetorischen Mittels des Totschlag-Argumentes?
Nein, es geht nicht um Totschlagargumente. Schon bei den Spätfolgen der ersten "Genesenen" war klar, dass diese Erkrankung eher als multisystemische Erkrankung anzusehen ist. Man vergleicht die Masernausbrüche von 1968 ja auch nicht mit dem Auftreten von Mumps 1926, das meinte ich damit. Wenn man vergleicht, muss das zielführend sein.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Senexx »

Und sie wursteln planlos weiter...

Der November hat uns neue Rekorde beschert - an Toten.

Über 6000 Tote, mehr als im heißen Monat April, 232 pro Tag. Gestern ein neuer Rekord mit 418 Toten, der 7-Tage-Durchschnitt nun bei 323, im April war der einmal bei 256.

Weiterhin großes Regelchaos, jeder macht, was er will.

Bei uns bauen sie Impfzentren auf, in unserer Stadt sollen mindestens 1500 Impfungen pro Tag möglich sein, das Zentrum soll am 15.12. bereitstehen, man rechnet mit Impfungen frühestens aber dem 29.12., falls die Europäische Zulassungsagentur bis dahin in die Pötte kommt. Es gibt Sicherheitsbedenken, dass Covidioten eindringen und zerstören könnten.

In unserer Innenstadt hat man in verschiedene Bereichen Maskenpflicht angeordnet, auch zum Rauchen darf die Masken nicht abgesetzt werden, also ein faktisches Rauchverbot. Am Rande der Innenstadt, vom Bahnhof kommend mit viel Fußgängerverkehr stehen die Berufsschüler vor ihrer Schule auf dem Gehweg und qualmen, was das Zeug hält. Keine Maskenpflicht. In manchen Bäckereien, in deren Caféflächen die Sitzbereiche gesperrt sind, stehen die Hartz-IVrer mit ihrem Coffee-to-go am Tresen und halten Schwätzchen.....Sie kommen gleich ohne Maske rein, wozu auch, wenn man sie ja doch gleich absetzt....

An ÖPVN-Haltestellen augenscheinlich keine Maskenpflicht und kein Rauchverbot.


Die Stadt hat sich nun gestern dazu durchgerungen alle Weihnachtsmärkte doch abzusagen.

Auf Bitten der Schulleitungen wurde in den Pausenflächen zweier anderer Berufsschulen Maskenpflicht und Rauchverbot angeordnet. Dort stehen insgesamt vier davon, in den beiden anderen scheint es nach wie vor erlaubt zu sein.

In einem Gymnasium hat man die Mädchen einer Klasse am Sonntagabend in Quarantäne geschickt, nachdem sie am Dienstag zuvor mit einer dann positiv getesteten Sportlehrerin und einer positiv getesteten Mitschülern Sport ohne Maske hatten und den Unterricht bis Freitag alle zusammen weiter besucht hatten. Die Jungs der Klasse haben weiter Präsenz und keine Quarantäne. Sie gelten als "Zweitkontakt", weil sie ja im Unterricht Masken tragen.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Astrocreep2000 »

Europa2050 hat geschrieben:(02 Dec 2020, 06:50)Ich habe (Debattenkultur, Westdeutschland, 80‘er) gelernt, dass man sich erstmal in die Argumentation des anderen hinein versetzt, den geistigen Sprung auf die andere Seite wagt, mit seiner Meinung vergleicht und diese dann vertritt, anpasst oder im Einzelfall über den Haufen wirft.
Das gibt meine Sichtweise wieder! Ich habe mich hier nicht angemeldet und poste Dutzende Zeilen lange Posts, in der Hoffnung, damit NICHT auf Widerstand zu stoßen. Vielmehr erhoffe ich mir "Gegenwind", denn ich will meinen Standpunkt abgleichen und vielleicht neue Kenntnisse gewinnen. Das kann aber nicht funktionieren, wenn man - was ich hier in den wenigen Tagen meiner Anwesenheit schon feststellen musste - einen direkt angeschriebene Teilnehmer mit einem Einzeiler "abbürsten" und in keiner Weise die eigene Argumentation aufgreifen.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Senexx »

Es mir hier zwar vorstandsseitig verboten, über andere Länder zu berichten, aber ich mache auf eigene Gefahr mal eine Ausnahme: In Britannien wurde der Biontech-Impfstoff heute zugelassen. Ab Mitte nächster Woche sollen die ersten Dosen bereitstehen. Wann dann das Impfen startet, wurde nicht berichtet.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Europa2050 »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(02 Dec 2020, 11:12)

Das gibt meine Sichtweise wieder! Ich habe mich hier nicht angemeldet und poste Dutzende Zeilen lange Posts, in der Hoffnung, damit NICHT auf Widerstand zu stoßen. Vielmehr erhoffe ich mir "Gegenwind", denn ich will meinen Standpunkt abgleichen und vielleicht neue Kenntnisse gewinnen. Das kann aber nicht funktionieren, wenn man - was ich hier in den wenigen Tagen meiner Anwesenheit schon feststellen musste - einen direkt angeschriebene Teilnehmer mit einem Einzeiler "abbürsten" und in keiner Weise die eigene Argumentation aufgreifen.
Das Problem - bei Corona, aber auch bei anderen gesellschaftlichen Themen - ist das Absolutdenken.

Der gewöhnliche Covidiot sagt, es gibt weder eine Gefahr durch das Virus <wie Grippe> noch irgendwie „übersterbliche“ Tote, und die Zahl der Infizierten geht sowieso auf ein Drostensches Falsch-positiv-Test-Komplott zurück. Andere Meinung werden unter „Schafschaf“ subsumiert.

Der gewöhnliche Covid-Hardliner schiebt jeden Verstorbenen jedem persönlich und aus niederen Motiven in die Schuhe, der sich nicht im Eingrabmodus befindet. Und glaubt wider jegliche mathematische Vernunft, dass man das Virus durch lange genuge Askese ausrotten könne. Und hält den liberalen Rechtsstaat dabei für unnötigen Luxus. Andere Meinungen werden unter „Egoist“ subsumiert.

Beide werden das Problem nicht gelöst bekommen, würden aber erheblichen Schaden für alle erzeugen, wenn man sie ließe.

Richtig ist es, existenzielle Ängste aus Gesundheit und Lebensgrundlagen nicht zu verlachen, in Erwägungen einzubeziehen, aber sich nicht von Ihnen treiben zu lassen.

Dazu muss man aber erstmal bereit sein, es für möglich zu halten, dass der andere aus seiner Warte auch akzeptabel argumentiert.

Was natürlich auf keinen Fall geht, ist die absichtliche Verfälschung von Fakten zur Argumentationsunterstützung zu akzeptieren. Da ist dann Schluss mit Diskussionskultur.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Senexx »

Metadiskussionen sind hier fehl am Platz.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Astrocreep2000 »

yogi61 hat geschrieben:(02 Dec 2020, 09:53)Schon bei den Spätfolgen der ersten "Genesenen" war klar, dass diese Erkrankung eher als multisystemische Erkrankung anzusehen ist. Man vergleicht die Masernausbrüche von 1968 ja auch nicht mit dem Auftreten von Mumps 1926, das meinte ich damit. Wenn man vergleicht, muss das zielführend sein.
Danke für Deine Antwort, ich verstehe jetzt besser, worum es Dir geht. Ich will doch aber gar nicht die Spanische Grippe und Covid 19 auf medizinischer Ebene/als Krankheit vergleichen. Mir geht es um die Vergleichbarkeit der Folgen.

Ich selbst hatte die Spanische Grippe übrigens als Randnotiz der Geschichte gespeichert, "da gab es mal eine Grippe nach dem 1 WK, die mehr Todesopfer forderte, als der Krieg selbst". Hat man mal in Geschichte gehört, dann ging es aber auch schon mit der Weimarer Republik weiter und der Weltwirtschaftskrise ... Die Spanische Grippe rückte überhaupt erst wieder in mein Bewusstsein, in dem u.a. Spiegel das Thema aufgriff - die schlugen die Brücke und da war ich es dann, der dachte/denkt: Wie kann man das denn vergleichen bei so ungleichen Rahmenbedingungen und Opferzahlen?

Ich habe einfach ein Verständnis-Problem, warum eine Pandemie, die einen Bruchteil an Todesopfern fordert wie eben die Spanische Grippe, geeignet ist, die heutige Welt in Angst und Schrecken zu versetzen. Das ist überhaupt keine medizinische Frage, sondern hat gesellschaftliche, politische und psychologische Aspekte. In meiner Wahrnehmung ist es nicht das Virus, dass "die Welt, wie wir sie kennen" bedroht, so wie es die von mir an sich geschätzten Medien wie Zeit oder Spiegel immer wieder suggerierten, sondern die Folgen unserer Reaktion darauf.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich plädiere keinesfalls für ein "laufen lassen" und bin unbedingt der Meinung, dass z.B. die USA mit Sicherheit Zehntausende Opfer weniger zu beklagen hätte, wenn das Thema von der Trump-Regierung ernster genommen worden wäre. Bei uns erlebe ich aber das andere Extrem, nämlich dass der Bevölkerung - die sich weit überwiegend verantwortlich verhält - immer noch weiter in Angst gehalten wird, weil man ihr kein verantwortungsbewusstes Verhalten zutraut.

Ich glaube, dass dieses Spiel mit der Angst einfach nicht gut ist für eine Gesellschaft und dauerhaften Schaden anrichtet. Und ich persönlich fühle mich dadurch regelrecht hinters Licht geführt, denn die Zahlen zeigen mir, dass die Schlagzeilen nicht stimmen und nicht das Ende unserer Spezies droht. Und dabei hilft tatsächlich ein Blick in die Geschichte und der Vergleich von Zahlen.

Hast Du eine Erklärung, warum wir die Faktenlage (also Zahlen) so unterschiedlich bewerten?
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von yogi61 »

Ich weiss jetzt nicht genau, ob wir die Zahlen unterschiedlich bewerten. 400 Todesfälle am Tag und nicht absehbare Langzeitfolgen halte ich für ein gesundheitliches Desaster.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von carolus »

Senexx hat geschrieben:(02 Dec 2020, 10:34)

Und sie wursteln planlos weiter...

Der November hat uns neue Rekorde beschert - an Toten.

Über 6000 Tote, mehr als im heißen Monat April, 232 pro Tag. Gestern ein neuer Rekord mit 418 Toten, der 7-Tage-Durchschnitt nun bei 323, im April war der einmal bei 256.

Weiterhin großes Regelchaos, jeder macht, was er will.

Bei uns bauen sie Impfzentren auf, in unserer Stadt sollen mindestens 1500 Impfungen pro Tag möglich sein, das Zentrum soll am 15.12. bereitstehen, man rechnet mit Impfungen frühestens aber dem 29.12., falls die Europäische Zulassungsagentur bis dahin in die Pötte kommt. Es gibt Sicherheitsbedenken, dass Covidioten eindringen und zerstören könnten.

In unserer Innenstadt hat man in verschiedene Bereichen Maskenpflicht angeordnet, auch zum Rauchen darf die Masken nicht abgesetzt werden, also ein faktisches Rauchverbot. Am Rande der Innenstadt, vom Bahnhof kommend mit viel Fußgängerverkehr stehen die Berufsschüler vor ihrer Schule auf dem Gehweg und qualmen, was das Zeug hält. Keine Maskenpflicht. In manchen Bäckereien, in deren Caféflächen die Sitzbereiche gesperrt sind, stehen die Hartz-IVrer mit ihrem Coffee-to-go am Tresen und halten Schwätzchen.....Sie kommen gleich ohne Maske rein, wozu auch, wenn man sie ja doch gleich absetzt....

An ÖPVN-Haltestellen augenscheinlich keine Maskenpflicht und kein Rauchverbot.


Die Stadt hat sich nun gestern dazu durchgerungen alle Weihnachtsmärkte doch abzusagen.

Auf Bitten der Schulleitungen wurde in den Pausenflächen zweier anderer Berufsschulen Maskenpflicht und Rauchverbot angeordnet. Dort stehen insgesamt vier davon, in den beiden anderen scheint es nach wie vor erlaubt zu sein.

In einem Gymnasium hat man die Mädchen einer Klasse am Sonntagabend in Quarantäne geschickt, nachdem sie am Dienstag zuvor mit einer dann positiv getesteten Sportlehrerin und einer positiv getesteten Mitschülern Sport ohne Maske hatten und den Unterricht bis Freitag alle zusammen weiter besucht hatten. Die Jungs der Klasse haben weiter Präsenz und keine Quarantäne. Sie gelten als "Zweitkontakt", weil sie ja im Unterricht Masken tragen.
@Senexx
"Und sie wursteln planlos weiter..."


seien sie doch bitte so gut und eröffnen sie der "wehrten" foristenschaft, welchen plan sie in dieser situation umsetzen würden.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Adam Smith »

yogi61 hat geschrieben:(02 Dec 2020, 11:51)

Ich weiss jetzt nicht genau, ob wir die Zahlen unterschiedlich bewerten. 400 Todesfälle am Tag und nicht absehbare Langzeitfolgen halte ich für ein gesundheitliches Desaster.
Mitte Januar 2021 werden wir wissen wie viele Todesfälle es zusätzlich im Kalenderjahr 2020 gab. Also in etwa 6 Wochen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Senexx »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Dec 2020, 11:57)

Mitte Januar 2021 werden wir wissen wie viele Todesfälle es zusätzlich im Kalenderjahr 2020 gab. Also in etwa 6 Wochen.
Das wissen wir jetzt schon ziemlich genau: Bis zum 1. Dezember ca. 15.700, bis zum Jahresende wohl über 20.000.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Adam Smith »

Senexx hat geschrieben:(02 Dec 2020, 12:14)

Das wissen wir jetzt schon ziemlich genau: Bis zum 1. Dezember ca. 15.700, bis zum Jahresende wohl über 20.000.
Im ersten Halbjahr 2020 gab es weniger Tote als im Durchschnitt der letzten 5 Jahre. Aus dem Grund warte ich ab.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Senexx

Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Senexx »

carolus hat geschrieben:(02 Dec 2020, 11:56)

@Senexx
"Und sie wursteln planlos weiter..."


seien sie doch bitte so gut und eröffnen sie der "wehrten" foristenschaft, welchen plan sie in dieser situation umsetzen würden.
Lesen Sie einfach in diesem Thread. Sollte ich mal Langeweile habe, dann poste ich hier meine Vorschläge kompakt.

Aber was ich von mir gebe, interessiert sowieso niemanden.

Wir haben ja so bedeutende Politiker und Virologen, die das Heft der Planlosigkeit fest in der Hand halten und Wissen behaupten, welches sie gar nicht haben.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Senexx »

Neues von unserer unfähigen schwarzen Kultusministerin, die nächstes Jahr womöglich MP wird: Das Chaos wird planmäßig verschärft

Bisher war angedacht, die Weihnachtsferien am 19.12. beginnen zu lassen. Das wurde gestern anders beschlossen:

1. Die Ferien beginnen nun doch am 23.12. Am Montag und Dienstag (21.12. & 22.12.) ist Unterricht.

2. Schüler ab Klasse 8: Online.

3. Klasse 1-7 Präsenz. Wenn die Eltern ihr Kind aber nicht in die Schule schicken wollen, ist das auch ok. Die nicht erscheinenden Schüler haben dann wohl schon am 19.12. Ferien.

Heute wurde noch eins draufgesetzt:

Schüler mit Kontakt zu Positiven in der Schule sind "Clusterbetroffene" und müssen nur 5 Tage in Quarantäne, wenn sie negativ getestet wurden.

Haben Sie Kontakt mit Infizierten außerhalb der Schule, müssen sie 10 Tage in Quarantäne.

Mal gespannt, was sich im Kleingedruckten noch so findet.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von yogi61 »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Dec 2020, 12:17)

Im ersten Halbjahr 2020 gab es weniger Tote als im Durchschnitt der letzten 5 Jahre. Aus dem Grund warte ich ab.
Die Menschen die da täglich in den Kliniken an Covid19 verrecken sind Fakt, da muss man auf nichts warten.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von sünnerklaas »

Senexx hat geschrieben:(02 Dec 2020, 12:37)

Neues von unserer unfähigen schwarzen Kultusministerin, die nächstes Jahr womöglich MP wird: Das Chaos wird planmäßig verschärft

Bisher war angedacht, die Weihnachtsferien am 19.12. beginnen zu lassen. Das wurde gestern anders beschlossen:

1. Die Ferien beginnen nun doch am 23.12. Am Montag und Dienstag (21.12. & 22.12.) ist Unterricht.

2. Schüler ab Klasse 8: Online.

3. Klasse 1-7 Präsenz. Wenn die Eltern ihr Kind aber nicht in die Schule schicken wollen, ist das auch ok. Die nicht erscheinenden Schüler haben dann wohl schon am 19.12. Ferien.

Heute wurde noch eins draufgesetzt:

Schüler mit Kontakt zu Positiven in der Schule sind "Clusterbetroffene" und müssen nur 5 Tage in Quarantäne, wenn sie negativ getestet wurden.

Haben Sie Kontakt mit Infizierten außerhalb der Schule, müssen sie 10 Tage in Quarantäne.

Mal gespannt, was sich im Kleingedruckten noch so findet.
Es gibt die große Sorge, die Kinder und Jugendlichen zu verlieren, dass der Leistungsgedanke wegbricht, dass es keine vergleichbaren Abschlüsse mehr gibt, dass Abschlussjahrgänge auf Grund dessen nicht als nicht "ausbildungsplatzgeeignet" oder "arbeitsplatzgeeignet" eingestuft werden.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Senexx »

Der Leistungsgedanke wurde schon lange getötet. Abitur ist heute Massenware. Das Argument zählt nicht.

Gemeint ist wohl, wenn Schule anders organisiert wird, dann lässt sich die Massenproduktion von Abiturienten nicht mehr aufrecht erhalten. Das wäre ein positiver Nebeneffekt von Corona.

Die offzielle Begründung des KuMi ist übrigens ganz und gar nicht pädagogisch. Es geht um die Betreuung. Wenn die Ferien schon am 19.12. beginnen, wer soll dann die Kinderlein betreuen? Schule als Verwahranstalt. Das hat was.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Senexx »

yogi61 hat geschrieben:(02 Dec 2020, 12:54)

Die Menschen die da täglich in den Kliniken an Covid19 verrecken sind Fakt, da muss man auf nichts warten.

Smith beklagt ja in diversen Threads die "Untersterblichkeit", die er beobachtet haben will.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von yogi61 »

Senexx hat geschrieben:(02 Dec 2020, 13:12)

Smith beklagt ja in diversen Threads die "Untersterblichkeit", die er beobachtet haben will.
Ich weiss jetzt nicht genau, ob es die Angehörigen tröstet, wenn die Menschen trotzdem versterben.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Senexx »

Mit Sicherheit nicht.

Aber was will man machen: Wenn es "zu wenig" Tote gibt?

Etwas Coronamaßnahmenlockerung könnte hier Wunder wirken.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Europa2050 »

Senexx hat geschrieben:(02 Dec 2020, 13:11)

Der Leistungsgedanke wurde schon lange getötet. Abitur ist heute Massenware. Das Argument zählt nicht.

Gemeint ist wohl, wenn Schule anders organisiert wird, dann lässt sich die Massenproduktion von Abiturienten nicht mehr aufrecht erhalten. Das wäre ein positiver Nebeneffekt von Corona.

Die offzielle Begründung des KuMi ist übrigens ganz und gar nicht pädagogisch. Es geht um die Betreuung. Wenn die Ferien schon am 19.12. beginnen, wer soll dann die Kinderlein betreuen? Schule als Verwahranstalt. Das hat was.
Nun hat sich da euer KuMi offensichtlich tatsächlich kommunikativ bescheuert angestellt.
Im Prinzip läuft das in Bayern ähnlich, aber da heißt es dann: Ferienbeginn 18.12., wer am 21./22. ein Betreuungsproblem hat, hat Anspruch auf Betreuung für seine Kinder in der Schule. Ist am Ende fast das Gleiche, klingt aber besser.

Ich glaube, dass Home-Schooling, wie auch andere Entwicklungen in der Bildungs- und Arbeitswelt die Spreizung in knappe Leistungsträger (mit entsprechendem Wohlstand) und Leistungsempfänger (mit Unterstützungsbedarf) nochmal erhöht.

Mein jüngster Sohn, ist in der 10. Klasse Gym. und hat dieses Jahr ziemlich alle Unterrichtsdarbietungsformen durch. Neben dem Stoff hat er vor allem zwei Dinge gelernt: Umgang mit der Technik und den Kommunikationsformen und über allem Selbstorganisation.

Das bleibt ihm sein Leben. Vielleicht ist es am Ende sogar dieses Jahr, das ihn auf die Gewinnerstrasse bringt, auch wenn sein geplantes Praktikum in einer Softwareschmiede dem Virus zum Opfer gefallen und aktuell auch noch nicht absehbar ist.

Aber, was ist mit den 80%, die an der Hürde Selbstorganisation scheitern? Nun wirst Du sagen, Auslese, wie früher, so ähnlich hast Du es ja angedeutet.

Aber: Erstens ist es nicht fair, zweitens ging die Auslese früher über Geldbeutel und gesellschaftliche Stellung der Eltern und drittens - am Ende zahlen die, die heute ihre Zukunft erfolgreich bauen ja doch wieder für die anderen.

Deshalb macht es schon Sinn, heute dafür zu sorgen, dass Schulausbildung für alle optimale Bedingungen liefert. Um die Anzahl der Transferempfänger gering zu halten.

Und da ist -bei allem Einkauf von Infektionsrisiken - Präsenzunterricht nicht verzichtbar.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Senexx »

Auslese ist fair.

BTT.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Astrocreep2000 »

Europa2050 hat geschrieben:(02 Dec 2020, 14:06)
Nun hat sich da...
Deine auf der Vorseite geäußerten Gedanken teile ich.

Aber bedenke bitte: "Metadiskussionen sind hier fehl am Platz."

-> Dies ist der Body-Count-Thread.
Senexx hat geschrieben:(02 Dec 2020, 14:16)Auslese ist fair.
Solange das kein Virus erledigt, meinst Du?
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Astrocreep2000 »

yogi61 hat geschrieben:(02 Dec 2020, 11:51)Ich weiss jetzt nicht genau, ob wir die Zahlen unterschiedlich bewerten. 400 Todesfälle am Tag und nicht absehbare Langzeitfolgen halte ich für ein gesundheitliches Desaster.
Für sich betrachtet ist das ein Desaster und an jedem Todesfall hängen trauernde Angehörige. Das steht doch außer Frage.

Trotzdem sehe nicht, dass dies eine andere Qualität hat als bspw. bei den 120.000 Todesfällen pro Jahr durch die Folgen von Tabakkonsum. Da tröstet auch keinen Angehörigen, dass der Verstorbene "aus freuen Stücken geraucht" und seinen Tod wissentlich in Kauf genommen hat oder gar romantisch "so gestorben ist, wie er gelebt hat".

Unten den 900.000 Toten, die jedes Jahr sterben, wird sich in diesem und wohl auch im nächsten Jahr ein vergleichsweise geringer Anteil befinden, der auf Covid-19 zurückzuführen ist. Ist diese Aussage falsch?

Das ist doch zunächst mal ein Fakt. Ich denke, die unterschiedliche Wahrnehmung und Betroffenheit rührt daher, ob man über die Einzelfallbetrachtung kommt (und von da hochskaliert) oder man die Zahlen insgesamt sieht, also von einer Bevölkerung von 82. Mio ausgehend. Dazu gibt es natürlich ganz individuellen Umgang mit Ängsten und Risikobewertung. Das führt in Summe dazu, dass wir dieselben, unstrittigen, zahlenbasierten Fakten unterschiedlich bewerten.

Erschwert wird das auch dadurch, dass es die Politik versäumt hat, ein konkretes gemeinsames Ziel zu formulieren - es gab nie konkrete Aussage, wie viele Tote schlimmstenfalls zu befürchten seien, es wurde immer nur weich formuliert, dafür umso plakativer "Katastrophe abwenden", "Schlimmste Krise seit dem 2. Weltkrieg", "Krieg gegen das Virus" usw.

Noch einmal: Ich trage durch mein eigenes Verhalten alle angeordneten Maßnahmen mit. Ich habe aber noch keine Antwort für mich gefunden, warum sich unsere Gesellschaft im Hinblick auf die durch Covid-19 drohenden Risiken so singulär anders verhält, als im Hinblick auf andere lebensbedrohliche Risiken, die in Summe, aber teilweise auch schon einzeln viel relevanter sind.

... aber vielleicht bringt mich hier ja jemand darauf, was ich übersehe.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Meruem »

Europa2050 hat geschrieben:(02 Dec 2020, 14:06)

Nun hat sich da euer KuMi offensichtlich tatsächlich kommunikativ bescheuert angestellt.
Im Prinzip läuft das in Bayern ähnlich, aber da heißt es dann: Ferienbeginn 18.12., wer am 21./22. ein Betreuungsproblem hat, hat Anspruch auf Betreuung für seine Kinder in der Schule. Ist am Ende fast das Gleiche, klingt aber besser.

Ich glaube, dass Home-Schooling, wie auch andere Entwicklungen in der Bildungs- und Arbeitswelt die Spreizung in knappe Leistungsträger (mit entsprechendem Wohlstand) und Leistungsempfänger (mit Unterstützungsbedarf) nochmal erhöht.

Mein jüngster Sohn, ist in der 10. Klasse Gym. und hat dieses Jahr ziemlich alle Unterrichtsdarbietungsformen durch. Neben dem Stoff hat er vor allem zwei Dinge gelernt: Umgang mit der Technik und den Kommunikationsformen und über allem Selbstorganisation.

Das bleibt ihm sein Leben. Vielleicht ist es am Ende sogar dieses Jahr, das ihn auf die Gewinnerstrasse bringt, auch wenn sein geplantes Praktikum in einer Softwareschmiede dem Virus zum Opfer gefallen und aktuell auch noch nicht absehbar ist.

Aber, was ist mit den 80%, die an der Hürde Selbstorganisation scheitern? Nun wirst Du sagen, Auslese, wie früher, so ähnlich hast Du es ja angedeutet.

Aber: Erstens ist es nicht fair, zweitens ging die Auslese früher über Geldbeutel und gesellschaftliche Stellung der Eltern und drittens - am Ende zahlen die, die heute ihre Zukunft erfolgreich bauen ja doch wieder für die anderen.

Deshalb macht es schon Sinn, heute dafür zu sorgen, dass Schulausbildung für alle optimale Bedingungen liefert. Um die Anzahl der Transferempfänger gering zu halten.

Und da ist -bei allem Einkauf von Infektionsrisiken - Präsenzunterricht nicht verzichtbar.
Die Ausleses über die Bildungsherkunft und noch mehr den Geldbeutel der Eltern ( kann sich eine Hartz4 Familie ein Tablet und technisches Rüstzeug für das Home Schooling der Kleinen überhaupt leisten? Hier beginnt die Auslese quasi schon ) ist und war schon vor Corona ein Problem und Corona wird diese Gräben noch vertiefen, in keinem anderen Land Europas ist die sozial Herkunft der Eltern und deren Einkommen für den schulischen Erfolg der Kinder so entscheidend wie hier.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von yogi61 »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(02 Dec 2020, 15:35)

Für sich betrachtet ist das ein Desaster und an jedem Todesfall hängen trauernde Angehörige. Das steht doch außer Frage.

Trotzdem sehe nicht, dass dies eine andere Qualität hat als bspw. bei den 120.000 Todesfällen pro Jahr durch die Folgen von Tabakkonsum. Da tröstet auch keinen Angehörigen, dass der Verstorbene "aus freuen Stücken geraucht" und seinen Tod wissentlich in Kauf genommen hat oder gar romantisch "so gestorben ist, wie er gelebt hat".

Unten den 900.000 Toten, die jedes Jahr sterben, wird sich in diesem und wohl auch im nächsten Jahr ein vergleichsweise geringer Anteil befinden, der auf Covid-19 zurückzuführen ist. Ist diese Aussage falsch?

Das ist doch zunächst mal ein Fakt. Ich denke, die unterschiedliche Wahrnehmung und Betroffenheit rührt daher, ob man über die Einzelfallbetrachtung kommt (und von da hochskaliert) oder man die Zahlen insgesamt sieht, also von einer Bevölkerung von 82. Mio ausgehend. Dazu gibt es natürlich ganz individuellen Umgang mit Ängsten und Risikobewertung. Das führt in Summe dazu, dass wir dieselben, unstrittigen, zahlenbasierten Fakten unterschiedlich bewerten.

Erschwert wird das auch dadurch, dass es die Politik versäumt hat, ein konkretes gemeinsames Ziel zu formulieren - es gab nie konkrete Aussage, wie viele Tote schlimmstenfalls zu befürchten seien, es wurde immer nur weich formuliert, dafür umso plakativer "Katastrophe abwenden", "Schlimmste Krise seit dem 2. Weltkrieg", "Krieg gegen das Virus" usw.

Noch einmal: Ich trage durch mein eigenes Verhalten alle angeordneten Maßnahmen mit. Ich habe aber noch keine Antwort für mich gefunden, warum sich unsere Gesellschaft im Hinblick auf die durch Covid-19 drohenden Risiken so singulär anders verhält, als im Hinblick auf andere lebensbedrohliche Risiken, die in Summe, aber teilweise auch schon einzeln viel relevanter sind.

... aber vielleicht bringt mich hier ja jemand darauf, was ich übersehe.
Ich versuche ganz vorsichtig noch einmal die Unterschiede zu anderen Risiken wie Übergewicht oder Tabakkonsum zu erklären. Dieses Virus trifft den Körper der Infizierten leider völlig unvorbereitet. Es gibt keine Abwehrmechanismen und es gibt zur Zeit keine wirkliche medikamentöse Therapie. In den Kliniken wird zwar tolle Arbeit geleistet, aber es ist leider nach wie vor oft Zufall, ob die Maßnahmen dem Einzelnen helfen können. Hunderttausende Hausärzte warten auf neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die sie hoffentlich irgendwann in die Lage versetzen,ihren Patienten helfen zu können, zur Zeit können sie es nicht. Sie können diese Erkrankung weder behandeln,noch können sie lindern.Sie können ihre Patienten auch nicht vor eventuellen Langzeitschäden schützen, dies ist eine sehr schmerzvolle Hilflosigkeit. Der Infizierte an sich, kann sich nicht sicher sein, seinen Partner, seiner Mutter,Vater,Oma, Opa, Freund oder sonstige Personen, einer hohen Viruslast auszusetzen,an der diese Menschen vielleicht schwer erkranken, oder versterben. Der Infizierte kann also ohne die Möglichkeit ärztlicher Hilfe nur auf einen leichten Verlauf der Erkrankung hoffen. Hat er das Pech eines schweren Verlaufs, bleibt ihm in der Regel nicht einmal mehr die Zeit ein Schriftstück aufzusetzen,oder sich bei vollem Bewusstsein zu verabschieden. Er kann nur hoffen, dass die zur Zeit eingesetzten Ersatztherapien auf der Intensivstation ihm helfen und er das Krankenhaus lebend und ohne Hirnschäden durch eine eventuell notwendige künstliche Beatmung verlassen kann.
Deswegen wird von den meisten vernünftigen Regierungen so gehandelt, wie gehandelt wird und nicht aus Schikane oder sonst irgendwelchen anderen Motiven. Die Überlastung des Gesundheitssystems möchte ich nur noch am Rande erwähnen, weil mir das eh klar erscheint.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Realist2014 »

Meruem hat geschrieben:(02 Dec 2020, 16:20)

Die Ausleses über die Bildungsherkunft und noch mehr den Geldbeutel der Eltern ( kann sich eine Hartz4 Familie ein Tablet und technisches Rüstzeug für das Home Schooling der Kleinen überhaupt leisten? Hier beginnt die Auslese quasi schon ) ist und war schon vor Corona ein Problem und Corona wird diese Gräben noch vertiefen, in keinem anderen Land Europas ist die sozial Herkunft der Eltern und deren Einkommen für den schulischen Erfolg der Kinder so entscheidend wie hier.
Das sollte man zur Verfügung stellen.

Aber eben in der Form, dass es primär nur für schulische Zwecke genutzt werden kann.... ( gehärteter Client...)
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Realist2014 »

yogi61 hat geschrieben:(02 Dec 2020, 16:51)

Ich versuche ganz vorsichtig noch einmal die Unterschiede zu anderen Risiken wie Übergewicht oder Tabakkonsum zu erklären. Dieses Virus trifft den Körper der Infizierten leider völlig unvorbereitet. Es gibt keine Abwehrmechanismen und es gibt zur Zeit keine wirkliche medikamentöse Therapie. In den Kliniken wird zwar tolle Arbeit geleistet, aber es ist leider nach wie vor oft Zufall, ob die Maßnahmen dem Einzelnen helfen können. Hunderttausende Hausärzte warten auf neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die sie hoffentlich irgendwann in die Lage versetzen,ihren Patienten helfen zu können, zur Zeit können sie es nicht. Sie können diese Erkrankung weder behandeln,noch können sie lindern.Sie können ihre Patienten auch nicht vor eventuellen Langzeitschäden schützen, dies ist eine sehr schmerzvolle Hilflosigkeit. Der Infizierte an sich, kann sich nicht sicher sein, seinen Partner, seiner Mutter,Vater,Oma, Opa, Freund oder sonstige Personen, einer hohen Viruslast auszusetzen,an der diese Menschen vielleicht schwer erkranken, oder versterben. Der Infizierte kann also ohne die Möglichkeit ärztlicher Hilfe nur auf einen leichten Verlauf der Erkrankung hoffen. Hat er das Pech eines schweren Verlaufs, bleibt ihm in der Regel nicht einmal mehr die Zeit ein Schriftstück aufzusetzen,oder sich bei vollem Bewusstsein zu verabschieden. Er kann nur hoffen, dass die zur Zeit eingesetzten Ersatztherapien auf der Intensivstation ihm helfen und er das Krankenhaus lebend und ohne Hirnschäden durch eine eventuell notwendige künstliche Beatmung verlassen kann.
Deswegen wird von den meisten vernünftigen Regierungen so gehandelt, wie gehandelt wird und nicht aus Schikane oder sonst irgendwelchen anderen Motiven. Die Überlastung des Gesundheitssystems möchte ich nur noch am Rande erwähnen, weil mir das eh klar erscheint.

Ich frage mich, wie oft du das eigentlich noch schreiben musst, bis es der letzte Begiffsstutzige dann doch kapiert hat.... :dead:
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von yogi61 »

Realist2014 hat geschrieben:(02 Dec 2020, 16:53)

Ich frage mich, wie oft du das eigentlich noch schreiben musst, bis es der letzte Begiffsstutzige dann doch kapiert hat.... :dead:
Bis es nicht mehr stimmt und die Bevölkerung durchgeimpft und/oder wir ein effizientes Medikament zur Verfügung haben.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Bielefeld09 »

yogi61 hat geschrieben:(02 Dec 2020, 17:10)

Bis es nicht mehr stimmt und die Bevölkerung durchgeimpft und/oder wir ein effizientes Medikament zur Verfügung haben.
Hatten Sie nochmal die AHA+L als Corona Regeln erwähnt.
Die schützen jetzt und auch morgen und das ist der Langzeitplan.
Wenn uns nicht Weihnachten dazwischen kommt!
Corona kennt Weihnachten nicht.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Senexx »

Meruem hat geschrieben:(02 Dec 2020, 16:20)

Die Ausleses über die Bildungsherkunft und noch mehr den Geldbeutel der Eltern ( kann sich eine Hartz4 Familie ein Tablet und technisches Rüstzeug für das Home Schooling der Kleinen überhaupt leisten? Hier beginnt die Auslese quasi schon ) ist und war schon vor Corona ein Problem und Corona wird diese Gräben noch vertiefen, in keinem anderen Land Europas ist die sozial Herkunft der Eltern und deren Einkommen für den schulischen Erfolg der Kinder so entscheidend wie hier.
Das letzte ist sozialpolitische Folklore und entspricht nicht der Wahrheit. Ist aber hier OT.

Ja, eine Hartz-IV-Familie kann sich ein Tablet leisten. Es geht gut gebraucht. Teure Handys haben sie alle. Viel zu teure.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Europa2050 »

Senexx hat geschrieben:(02 Dec 2020, 17:28)

Das letzte ist sozialpolitische Folklore und entspricht nicht der Wahrheit. Ist aber hier OT.

Ja, eine Hartz-IV-Familie kann sich ein Tablet leisten. Es geht gut gebraucht. Teure Handys haben sie alle. Viel zu teure.
Eine Hartz-IV-Familie kann aber normalerweise keine Selbstorganisation und wenn Du - aus Coronagründen möglicherweise gerechtfertigt - den Kindern das organisierte Feld Schule wegnimmst - ziehst Du genau diesen die Füße weg und verstärkst den von @Meruem genannten Effekt der Vererbung von Bildung noch.

Aber auch das ist wie die Staatsverschuldung ein Problem, dass Du und ich nicht mehr ausbaden müssen. Gerade deshalb finde ich es leichtfertig und ungerecht, es komplett ignorieren zu wollen, nur weil Corona aktuell das größere, tödlichere Problem ist.
Synonym für Mörder: Russland
Synonym für Verräter: USA

Kyiv still stands, but Washington has fallen :(
Senexx

Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Senexx »

Ich lehne Förderung nach Herkunft ab.

Bildung(saufstieg) ist an individuelle Leistung geknüpft.

Es gibt keinen Grund, Hartzer in besonderer Weise zu fördern.
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Realist2014
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Realist2014 »

Senexx hat geschrieben:(02 Dec 2020, 18:20)

Ich lehne Förderung nach Herkunft ab.

Bildung(saufstieg) ist an individuelle Leistung geknüpft.

Es gibt keinen Grund, Hartzer in besonderer Weise zu fördern.
Es ist schon Aufgabe des Staates, die notwendigen Mittel für den Unterricht zur Verfügung zu stellen.

Wie und in welcher Form, das ist diskutabel. ( keinesfalls jedoch mehr Geld für die Eltern...)

Aber weiter ALG II "Dynastien" geradezu zu promoten, indem man die Kinder für die unfähigen Eltern bestraft, ist glaube ich der falsche Weg.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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