TheManFromDownUnder hat geschrieben:(30 Nov 2020, 00:35)
Ich gebe dir vollkommen Recht das es ein Fehler von Frankreich war Khomeni Asyl zu gewaehrten und ihm erlaubten sein politisches Gift aus dem Asyl heraus zu verspritzen. Genauso wie es ein Fehler der USA war, das im Iran verhasste Shah Regime bis zum bitteren Ende zu unterstuetzen.
Hingegen teile ich nicht deine Ansicht das Frankreich wohlgesonnen gegeueber der Mullah Diktatur ist. Ich halte es nach wie vor fuer falsch das die Trump Admin ohne jegliche Konsultation mit den europaeischen Verbuendeten den Vertrag mit Iran einseitig aufkuendigte. Natuerlich nicht um den Iran anzugreifen, sondern weil Trump sich seinen Saudi Freunden anbiedern wollte.
Sicherlich kann man die Schahfreundlichkeit der USA kritisieren, die ja auch in D fröhliche Urständ feierte, sogar zuließ, dass protestierende junge Leute von den Schlägertrupps des Per von Schasien verprügelt wurden, und die deutsche Polizei recht unbeteiligt zusah. Aber es war Kalter Krieg, die Cuba-Krise, die Welt am Abgrund eines Atomkriegs gerade mal ein paar Jahre vorbei und der Nato-Doppelbeschluß am Werden. Dies nur nebenbei.
Bezüglich der Iranfreundlichkeit schrieb ich, dass FRA bei den damaligen Verhandlungen eine wohlgesonnene proiranische Position
einnahm. Und nicht, wie das FRA unter Macron heute sieht.
Die These, dass sich die USA den Saudis anbiedern wollten, halte ich nicht nur für sehr steil, sondern auch unzutreffend.
Die Saudis hatten weitaus mehr - vor allem sicherheitspolitische Gründe - gegenüber ihrer Schutzmacht nicht all zu forsch aufzutreten. Im übrigen war den Saudis der damalige Aufstieg der USA zum größten Erdölförderer weit mehr eine Gräte im Hals als dieser Atomdeal.
Grundsätzlich kann man jedoch, gerade in Bezug der brisanten Konkurrenzsituation IRAN/SA (sowohl in religiöser Hinsicht als auch dem Anspruch als führende Macht des Nahen- bzw. Mittleren Ostens) feststellen, dass eine Situation, die Iran früher oder später durch diesen fehlerhaften deal die Bombe ermöglicht hätte, nicht nur Israel schwerwiegend bedrohen würde, sondern auch Saudi-Arabien dann fast nicht verweigerbar auch die A-Bombe - gerade von Seiten der USA - zugestanden werden müsste.
Ein Szenario, das die USA mit Sicherheit nicht nur für Iran, sondern auch SA vermeiden wollen bzw. wollten.
Zumal ja nicht völlig ausgeschlossen werden kann, dass auch das Saudische Königshaus irgendwann hinweggefegt wird.
Und dann - vor allem Israel zwischen zwei atombewaffneten Staaten stehen könnte, die sich plötzlicher wieder besser verstehen...
Wer weiss schließlich, was ein Machtwechsel in SA bringen wird.
Die sicherheitspolitischen und durchaus komplexen Überlegungen (nicht nur der USA) sind m.M.n. nicht so einfach auf so einen kleinen Nenner herunterzubrechen, der sich damit erklären ließe, die USA seien nur deshalb aus dem Atomdeal ausgestiegen, weil sie den Saudis gefallen wollten.
Die Haltung und Begründung der USA wurde auch durchaus auf den üblichen diplomatischen Kanälen und übrigens auch vor der UN (Nicki Haley) den europäischn Partnern, vorzugsweise D+FRA durchaus nahegebracht, allerdings ohne jede erkennbare Wirkung von Einsicht oder Irrtumserkenntnis. Im Gegenteil, man zeigte sich störrisch wie der buchstäbliche Esel, über die Schwächen und Fehler dieses Atomdeals auch nur eine Sekunde nachdenken zu wollen.
Wieso sollte man etwas tun, was schon vor Vertragsabschluß offensichtlich war und in einer mehr als fahrlässigen Ignoranz bei Seite gewischt wurde?