US-Todesstrafe - allgemein

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tarkomed
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(23 Nov 2020, 12:28)

Man sollte dann auch darauf achten, dass man sich nicht selbst angreifbar macht. Weder durch Emotionalisierung noch durch Ignorieren der Faktenlage. In der "antiquierten Demokratie" gilt keine Todesstrafe in:

Alaska, Colorado, Connecticut, Delaware, Hawaii, Illinois, Iowa, Maine, Maryland, Massachusetts, Michigan, Minnesota, North Dakota, New Mexico, Rhode Island, Vermont, West Virginia, Wisconsin, District of Columbia, Puerto Rico, New Jersey, New York.
Ja, das sollte man vielleicht. ;)
Man sollte aber auch bei der Bewertung der Faktenlage nicht so großzügig sein, wenn lediglich in 17 der 50 Bundesstaaten keine Todesstrafen mehr verhängt werden. Man sollte vielmehr das Augenmerk darauf richten, in wessen Gesellschaft sich die USA befinden, wenn man die Liste der Staaten auf dem Globus betrachtet, in denen die Todesstrafe noch gilt.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Stoner

Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(23 Nov 2020, 15:57)

Ja, das sollte man vielleicht. ;)
Man sollte aber auch bei der Bewertung der Faktenlage nicht so großzügig sein, wenn lediglich in 17 der 50 Bundesstaaten keine Todesstrafen mehr verhängt werden. Man sollte vielmehr das Augenmerk darauf richten, in wessen Gesellschaft sich die USA befinden, wenn man die Liste der Staaten auf dem Globus betrachtet, in denen die Todesstrafe noch gilt.
Wie kommen Sie auf 17? Dann kommen noch Staaten hinzu wie Kalifornien, wo sie ausgesetzt ist und 2006 die letzte Vollstreckung stattfand. Aber mehr google ich jetzt nicht. ;)
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JJazzGold
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

Stoner hat geschrieben:(23 Nov 2020, 15:10)

Also für mich klang das nicht falsch, sondern nach bayerischem Dialekt. Wenn oana noch niemals nie niemand nicht umgebracht hat, dann ist das praktisch so eine Art Superlativ 2-Bekräftigung fürs Undenkbare - valentinesk eben.
Merci, was für eine passende Brücke. :)
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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JJazzGold
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(23 Nov 2020, 13:06)

Wo der Mensch mit seiner irdenen Fehleranfälligkeit waltet und nicht Gott mit seiner Unfehlbarkeit die Hanf führt - für was auch immer - passieren Fehler. Das hatte ich nie in Frage gestellt. Wir alle sind eben nur Menschen, kein Gott. Auch wenn wir diese göttliche Perfektion nur zu gerne von anderen verlangen, erwarten oder im Falle der Nichtleistung verdammen.

btw:
Heute kommt eine interessante Sendung im TV:
Ferdinand von Schirach: GOTT - Allerdings, wie ich dem Werbespot entnahm, zum nicht minder heiklen Thema Sterbehilfe.

winkewinke! - Muss jetz jemanden das zweite Frühstück ans Sofa bringen, der sich das wahrlich verdient. ;)
Es wird bestimmt gut geschmeckt haben. ;)

Danke für den Hinweis. Mal sehen, ob ich dazu komme. Vielleicht nehme ich ihn vorsichtshalber auf.
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Bielefeld09
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Bielefeld09 »

Concrete hat geschrieben:(20 Nov 2020, 03:27)

Das sagen sie. Die Welt sieht es anders.

Der Konsens bei Amnesty ist, das die Todesstrafe unmenschlich und grausam ist.

Kein Mensch mit Verstand bezeichnet Henker als Mörder. Ausnahme ist der Mißbrauch.
Wollten Sie mir das Menschsein absprechen?
Ich bezeichne Henker als Mörder,
In der Geschichte und in der Gegenwart!
Und zwar ohne Ausnahme.
Und nun frage ich Sie,
was ist daran nicht zu akzeptieren?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Bielefeld09 hat geschrieben:(23 Nov 2020, 19:43)

Wollten Sie mir das Menschsein absprechen?
Ich bezeichne Henker als Mörder,
In der Geschichte und in der Gegenwart!
Und zwar ohne Ausnahme.
Und nun frage ich Sie,
was ist daran nicht zu akzeptieren?
Konsquenterweise musst du dann auch Soldaten und Polizisten als Moerder bezeichnen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Nov 2020, 01:06)

Konsquenterweise musst du dann auch Soldaten und Polizisten als Moerder bezeichnen.
Und Abtreibungsärzte oder Hausärzte, die tödliche Medikamente verschreiben.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Liegestuhl »

Billie Holiday hat geschrieben:(24 Nov 2020, 13:05)

Und Abtreibungsärzte ..
Richtig!
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Billie Holiday
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

Liegestuhl hat geschrieben:(24 Nov 2020, 13:09)

Richtig!
Ja, ich weiß, dass du das so siehst. :)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Eulenwoelfchen »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Nov 2020, 01:06)

Konsquenterweise musst du dann auch Soldaten und Polizisten als Moerder bezeichnen.
Das ist leider eine schwarzweiss-Verquirlung völlig verschiedener Rechtsräume und Rechtsgrunglagen. Das legitime Mandat der Exekutive (Polizei) bezüglich eines (auch finalen) Todesschusses als Akt der Lebensrettung Dritter und auch ggf. als Akt der Selbstverteidigung des eigenen Lebens wurde hier schon thematisiert.

Geanuso jener Rechtrahmen zu militärischen Aktionen/Militärrecht/Kombattantenstatus und entsprechende intern, Kriegsrechtskonventionen, die mit der Frage des zivilen Strafrechts und weitergehend einer Todesstrafe als angemessenes Strafmaß soviel zu tun haben wie ein Sack Reis mit einem Faß ice cold beer.

Soldaten, die im Falle eines Angriffs ihr Vaterland und das Leben der Menschen schützen müssen, unter Einsatz des eigenen Lebens, und dafür auch töten müssen, als Mörder zu bezeichnen, ist zwar nicht verboten, aber in meinen Augen eine bodenlose und unmoralische Diffamierung ...und ausserdem eine ideologische, "pazifismusverirrte", Ofenrohrsichtweise.

Das sage ich als ehemals überzeugter KdVler. Meine pazifistischen Irrtümer zu revidieren, die ich mit 20 Jahren hatte, fiel mir nicht leicht. Es war schmerzhaft, aber einfach notwendig, der brutalen Realität ins Auge zu blicken, statt sich in einer ideologischen Meinungsblase einzuigeln. ;)
Eulenwoelfchen

Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Liegestuhl hat geschrieben:(24 Nov 2020, 13:09)

Richtig!
Falsch!
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naddy
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von naddy »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(24 Nov 2020, 13:39)

Das sage ich als ehemals überzeugter KdVler. Meine pazifistischen Irrtümer zu revidieren, die ich mit 20 Jahren hatte, fiel mir nicht leicht. Es war schmerzhaft, aber einfach notwendig, der brutalen Realität ins Auge zu blicken, statt sich in einer ideologischen Meinungsblase einzuigeln. ;)
Oh oh, da öffnen sich die Gräber und längst vergessene Geister der Vergangenheit steigen empor:
SPIEGEL hat geschrieben:Geißler: "Der Pazifismus der 30er Jahre, der sich in seiner gesinnungsethischen Begründung nur wenig von dem unterscheidet, was wir in der Begründung des heutigen Pazifismus zur Kenntnis zu nehmen haben, dieser Pazifismus der 30er Jahre hat Auschwitz erst möglich gemacht."
Da hast Du ja gottseidank die Kurve noch halbwegs rechtzeitig gekriegt, bevor Dein Pazifismus zu Schlimmerem führen konnte. Wie Geißler später übrigens auch. Nur andersrum. ;)
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
Stoner

Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Stoner »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(24 Nov 2020, 13:47)

Falsch!
:thumbup:
Stoner

Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Stoner »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(24 Nov 2020, 13:39)

Das ist leider eine schwarzweiss-Verquirlung völlig verschiedener Rechtsräume und Rechtsgrunglagen. Das legitime Mandat der Exekutive (Polizei) bezüglich eines (auch finalen) Todesschusses als Akt der Lebensrettung Dritter und auch ggf. als Akt der Selbstverteidigung des eigenen Lebens wurde hier schon thematisiert.

Geanuso jener Rechtrahmen zu militärischen Aktionen/Militärrecht/Kombattantenstatus und entsprechende intern, Kriegsrechtskonventionen, die mit der Frage des zivilen Strafrechts und weitergehend einer Todesstrafe als angemessenes Strafmaß soviel zu tun haben wie ein Sack Reis mit einem Faß ice cold beer.

Soldaten, die im Falle eines Angriffs ihr Vaterland und das Leben der Menschen schützen müssen, unter Einsatz des eigenen Lebens, und dafür auch töten müssen, als Mörder zu bezeichnen, ist zwar nicht verboten, aber in meinen Augen eine bodenlose und unmoralische Diffamierung ...und ausserdem eine ideologische, "pazifismusverirrte", Ofenrohrsichtweise.

Das sage ich als ehemals überzeugter KdVler. Meine pazifistischen Irrtümer zu revidieren, die ich mit 20 Jahren hatte, fiel mir nicht leicht. Es war schmerzhaft, aber einfach notwendig, der brutalen Realität ins Auge zu blicken, statt sich in einer ideologischen Meinungsblase einzuigeln. ;)
Dieser Sicht der Dinge möchte ich mich als ehemaliger Zivi, der noch zu den letzten Gesinnungsgeprüften nach altem Recht gehörte, ausdrücklich anschließen.

Soldaten, Abtreibungsärzte oder wer da noch genannt wurde, sind keine Mörder. Henker schon. Und man kann das auch ethisch begründen.
Eulenwoelfchen

Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Eulenwoelfchen »

naddy hat geschrieben:(24 Nov 2020, 13:58)

Oh oh, da öffnen sich die Gräber und längst vergessene Geister der Vergangenheit steigen empor:
Ihr feixendes Vergnügen gönne ich ihnen als kürzlich beglückwünschtes Geburtstags"kind" herzilich und wünsche ihnendahingehend, dafür unverzeihlich zu spät, Alles Glück der Erde, hundert weitere Forenjahre in der vielfach gezeigten geistigen Frische und Argumentationskompetenz. :D

btw: Die Geister begleiten mich bereits seit Olympia '72. Da wollte das Kreiswehrersatzamt noch gar nichts von mir. Ebensowenig zeigten Gewissensprüfungsrichter am meinem scheuen und einfühlsamen Wesen gesteigertes Interesse. :D

Vergessen waren sie indes nie. Denn bereits '67, während des Sechstagekriegs, - da war ich noch jünger - überkamen sie mich, ohne das damasls richtig begreifen zu können. Fakt ist, das weiss ich genau, dass ich Israel alle Daumen und Zehen drückte. Ob das die Geister des Wendehalses Geissler waren, oder Grüße von FJS, der mal meinte, jedem Deutschen, der nochmals eine Waffe in die Hand nimmt, solle diese sofort abfallen ...oder ob es doch nur ein kindliches Bauchgefühl war, das eben David gegen den Goliath
nicht untergehen sehen wollte, kann ich nicht sagen. Es ist mir auch herzlich wurst.
naddy hat geschrieben:(24 Nov 2020, 13:58)
Da hast Du ja gottseidank die Kurve noch halbwegs rechtzeitig gekriegt, bevor Dein Pazifismus zu Schlimmerem führen konnte. Wie Geißler später übrigens auch. Nur andersrum. ;)
Was Geißler, eine der radikalsten CDU-Übelkrähen im hohen Alter aus dem politischen Ruhestandsohrensessel als geläuterter Paulus ins Volksohr raunte, ist mir ebenso "banane". Ich bin Nachkriegskindlein, und war mit meiner persönlichen Revidierung gewisser politischer Sichtweisen längst fertig, als Geißler noch im Nebel herumruderte.

Von daher, Heinerle, der Moralapostel, mag vielleicht als Beispiel für den Aspekt des Reuegedankens innerhalb der TS-Diskussion tauglich sein, als diese nicht grundsätzlich unmöglich sei, aber zu mehr schon nicht.

Falls ich Ihnen dafür als besserer Beleg dienen kann. Bittesehr: Gerne!! :p
Eulenwoelfchen

Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Stoner hat geschrieben:(24 Nov 2020, 14:05)
...
Soldaten, Abtreibungsärzte oder wer da noch genannt wurde, sind keine Mörder. Henker schon.
Für mich sind Soldaten auch keine Henker. Ich mag solche pauschal stigmatisierenden Begriffe gerade für SoldatenInnen nicht. Dto. für PolizistenInnen oder auch Ärzte/Ärztinnen, die eine Abtreibung vornehmen.
Zuletzt geändert von Eulenwoelfchen am Dienstag 24. November 2020, 14:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von naddy »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(24 Nov 2020, 14:35)

Ihr feixendes Vergnügen gönne ich ihnen als kürzlich beglückwünschtes Geburtstags"kind" herzilich und wünsche ihnendahingehend, dafür unverzeihlich zu spät, Alles Glück der Erde, hundert weitere Forenjahre in der vielfach gezeigten geistigen Frische und Argumentationskompetenz. :D

...
Bißchen "ville" als Reaktion auf eine launige Anmerkung zum Thema "Pazifismus" allgemein, oder? Auch die Unterstellung von "feixen" erübrigt sich, ich bin weder boshaft noch schadenfroh und wüßte auch nicht, was das in diesem Zusammenhang bedeuten sollte. Beim in Foren eher unüblichen "Sie" können wir es aber zukünftig gerne belassen - wenn's denn irgendwie bei irgendwas hilft. ;)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Bobo »

Wie so viele sah auch ich diverse Dokumentationen zu Morden und über diverses Gefängnisse mit schweren Jungs und Mädchen. Als Konsequenz aus den Grausamkeiten, die den Mordopfern angetan wurden und der Tatsache, dass die Lebenslänglichen den Wärtern und Mitinsassen das Leben so schwer wie möglich machen, wurde ich zum Befürworter der Todesstrafe. Ich fühle nicht das geringste Mitgefühl mit Mördern, die andere aus den niedersten Beweggründen, nicht selten auch auf grausamste Weise das Leben nahmen. Oft zeigte sich, dass z. B. nicht nur Sexualstraftäter einschlägig vorbestraft waren und die Bewährung oder sogar Freigänge für weitere Verbrechen nutzten.

Darin erkannte ich einen starken Hinweis darauf, dass die Besserungsfähigkeit gewisser Charaktere reines Wunschdenken ist. Als Richter bzw. Geschworener täte ich sehr viel mehr unter der Erkenntnis leiden, dass jemand von einem Täter ermordet wurde, den ich Bewährung ermöglicht habe als einen erwiesenen Mörder in die Todeszelle zu schicken.

Tatsächlich wurden ja auch schon Insassen von anderen Häftlingen getötet – wohl auch, weil die Täter vermutlich wussten, dass sie nie wieder frei kämen und deshalb nichts zu verlieren hatten. Mit entsprechendem Einfluss täte ich das ändern, auch um den Wärtern und den Häftlingen das Leben leichter zu machen und den Insassen klar zu machen, dass sie doch noch was zu verlieren haben, würde ich für die Einführung der „Todesstrafe auf Bewährung“ plädieren. Derart Verurteilte hätten automatisch Haft bis zum letzten Atemzug und wären faktisch zum Tode verurteilt. Hätten also durchaus noch was zu verlieren, weil die Todesstrafe für: Vergewaltigung, Totschlag, Mord, Mordversuch oder der Verschwörung zu einem der genannten Verbrechen im Zuge der Haft vollstreck würde. Gut möglich, dass diese Form der Todesstrafe die Gefängnisse etwas befrieden könnte.
Zuletzt geändert von Bobo am Dienstag 24. November 2020, 15:10, insgesamt 1-mal geändert.
Kiew schafften die Ruzzen nicht! Dafűr nahmen sie Washington 2025 im Sturm. Die freie Welt braucht neue Anführer! Trumps USA hat fertig!
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Eulenwoelfchen »

naddy hat geschrieben:(24 Nov 2020, 14:50)

Bißchen "ville" als Reaktion auf eine launige Anmerkung zum Thema "Pazifismus" allgemein, oder? Auch die Unterstellung von "feixen" erübrigt sich, ich bin weder boshaft noch schadenfroh und wüßte auch nicht, was das in diesem Zusammenhang bedeuten sollte. Beim in Foren eher unüblichen "Sie" können wir es aber zukünftig gerne belassen - wenn's denn irgendwie bei irgendwas hilft. ;)
Ich mag es auch im realen Leben nicht so besonders, wenn mich jemand sofort "zutraulich" duzt, der mich nicht oder nur flüchtig kennt.
Umgekehrt halte ich diese durchaus respektvoll gemeinte Distanz in meinem Verhalten anderen gegenüber für ebenso selbstverständlich. Bin halt "old europe". Auch wenn ich mal ein paar Brocken englisch lernte.
So, now you can schenk in me another one ... or a Hefeweissbier to the Weisswürst'. I am open for all. :D
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von naddy »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(24 Nov 2020, 15:03)

Ich mag es auch im realen Leben nicht so besonders, wenn mich jemand sofort "zutraulich" duzt, der mich nicht oder nur flüchtig kennt.
Umgekehrt halte ich diese durchaus respektvoll gemeinte Distanz in meinem Verhalten anderen gegenüber für ebenso selbstverständlich.
Für mich äußert sich "Respekt" dagegen eher darin, daß man sich den in bestimmten Medien üblichen Umgangs- und Anredeformen nicht verweigert und stattdessen einen Sonderstatus für sich reklamiert. So hat halt jeder seine eigene Sichtweise. Aber wie gesagt, kein Problem. ;)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Eulenwoelfchen »

naddy hat geschrieben:(24 Nov 2020, 15:12)
...Aber wie gesagt, kein Problem. ;)
Das hatte ich jetzt echt nicht bemerkt. :D

Der Schiedsrichter zu Willi "Ente" Lippens: "Ich verwarne Ihnen!"
Lippens:"Ich danke Sie." - In diesem Sinne ;)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Liegestuhl hat geschrieben:(24 Nov 2020, 13:09)

Richtig!
Absolut Falsch
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Liberty »

Dieses Jahr sind noch zwei Hinrichtungen auf Bundesebene geplant.

Der eine hat zwei Jugendpfarrer entführt und per Kopfschuss ermordet.
Der andere hat seine zweijährige Tochter zu Tode gefoltert.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

Liberty hat geschrieben:(25 Nov 2020, 01:15)

Dieses Jahr sind noch zwei Hinrichtungen auf Bundesebene geplant.

Der eine hat zwei Jugendpfarrer entführt und per Kopfschuss ermordet.
Der andere hat seine zweijährige Tochter zu Tode gefoltert.
Schon klar, dass die Deliquenten keine Falschparker sind.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Senexx »

Billie Holiday hat geschrieben:(25 Nov 2020, 07:47)

Schon klar, dass die Deliquenten keine Falschparker sind.
Hier können Sie die Taten nachlesen.

Vorsicht, könnte Ihnen schlecht werden

https://www.justice.gov/opa/pr/executio ... -years-ago
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

Senexx hat geschrieben:(25 Nov 2020, 08:02)

Hier können Sie die Taten nachlesen.

Vorsicht, könnte Ihnen schlecht werden

https://www.justice.gov/opa/pr/executio ... -years-ago
Warum sollte ich mich an sowas aufgeilen?

Mir ist schon klar, was der user ausdrücken will. Wer angesichts solcher schrecklichen Taten nicht für die TS plädiert, muß selbst ein schlechter Mensch sein. Wieder mal wird suggeriert, dass Taten und Opfer den Ablehnern der TS völlig egal sind. :x
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Senexx »

Es geht nicht ums Aufgeilen. Sondern darum, die Maßstäbe zurechtzurücken.

Ich bin generell gegen die Todesstrafe.

Aber ich verstehe die Aufregung nicht. Sie gilt nun mal, die Täter sind seit Jahren rehtskräftig zum Tode verurteilt, trickreiche Anwälte schaffen es immer wieder, dass dem Gesetz nicht Genüge getan wird.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

Senexx hat geschrieben:(25 Nov 2020, 08:13)

Es geht nicht ums Aufgeilen. Sondern darum, die Maßstäbe zurechtzurücken.

Ich bin generell gegen die Todesstrafe.

Aber ich verstehe die Aufregung nicht. Sie gilt nun mal, die Täter sind seit Jahren rehtskräftig zum Tode verurteilt, trickreiche Anwälte schaffen es immer wieder, dass dem Gesetz nicht Genüge getan wird.
Also ich rege mich nicht auf. Mir ist klar, dass die Verurteilten schreckliche Dinge getan haben, auf Details kann ich verzichten. Ich will garnicht so genau in menschliche Abgründe blicken. Dass viele Menschen die TS für gerechtfertigt halten, ist mir klar und dafür verurteile ich sie auch nicht. Ich verurteile solche schreckliche Taten.
Eine -wenn auch leidenschaftslose- Gegnerin der TS bleibe ich dennoch. Für Gnade würde ich mich nicht in eine Demo stellen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von tarkomed »

Senexx hat geschrieben:(25 Nov 2020, 08:13)

Es geht nicht ums Aufgeilen. Sondern darum, die Maßstäbe zurechtzurücken.

Ich bin generell gegen die Todesstrafe.

Aber ich verstehe die Aufregung nicht. Sie gilt nun mal, die Täter sind seit Jahren rehtskräftig zum Tode verurteilt, trickreiche Anwälte schaffen es immer wieder, dass dem Gesetz nicht Genüge getan wird.
Im Dritten Reich wurden Todesurteile auch nach den damals geltenden Gesetzen verhängt. In China werden heute nach geltendem Gesetz Menschen zum Tode verurteilt und hingerichtet.
In Demokratien wurden solche Gesetze abgeschafft, frag dich mal warum.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Senexx »

Godwin's law.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(25 Nov 2020, 08:31)

Im Dritten Reich wurden Todesurteile auch nach den damals geltenden Gesetzen verhängt. In China werden heute nach geltendem Gesetz Menschen zum Tode verurteilt und hingerichtet.
In Demokratien wurden solche Gesetze abgeschafft, frag dich mal warum.
Ist nicht das Problem: In Demokratien wurde sie auch nicht abgeschafft, und da ist, wenigstens für Gegner der Todesstrafe, das Warum viel interessanter.

China hat die Todesstrafe ebenso wie Japan: Würde hier die Frage der Demokratie etwas erklären? Ich meine, nein, das ergäbe keine Antwort darauf, warum beide Länder die Todesstrafe verhängen und auch vollstrecken. Wenn man sich die Karte anschaut, kann man vielleicht ahnen, warum Demokratie keine zureichende Erklärung sein könnte.
Stoner

Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Stoner »

Senexx hat geschrieben:(25 Nov 2020, 08:37)

Godwin's law.
:thumbup:
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

Senexx hat geschrieben:(25 Nov 2020, 08:37)

Godwin's law.
:D Jupp
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(25 Nov 2020, 08:43)

Ist nicht das Problem: In Demokratien wurde sie auch nicht abgeschafft, und da ist, wenigstens für Gegner der Todesstrafe, das Warum viel interessanter.

China hat die Todesstrafe ebenso wie Japan: Würde hier die Frage der Demokratie etwas erklären? Ich meine, nein, das ergäbe keine Antwort darauf, warum beide Länder die Todesstrafe verhängen und auch vollstrecken. Wenn man sich die Karte anschaut, kann man vielleicht ahnen, warum Demokratie keine zureichende Erklärung sein könnte.
Das ist wieder die gleiche Geschichte wie mit den 1,8 Mrd. Muslimen. "In Demokratien" ist etwas Anderes als "in allen Demokratien".
Demokratien unterscheiden sich untereinander in ihren Entwicklungsstufen, im Gegensatz zu Diktaturen und sonstigen autokratischen Systemen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(25 Nov 2020, 08:57)

Das ist wieder die gleiche Geschichte wie mit den 1,8 Mrd. Muslimen. "In Demokratien" ist etwas Anderes als "in allen Demokratien".
Demokratien unterscheiden sich untereinander in ihren Entwicklungsstufen, im Gegensatz zu Diktaturen und sonstigen autokratischen Systemen.
Das verstehe ich nicht: Wie kommen schon wieder die Muslime ins Spiel? Können wir Muslime und Nazis mal weglassen?

Ich hatte extra China und Japan erwähnt, eine Diktatur und eine Demokratie und gefragt, ob es vielleicht ein Merkmal gibt, weshalb die Erklärung "Demokratie" nicht hinreichend ist.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(25 Nov 2020, 09:00)

Das verstehe ich nicht: Wie kommen schon wieder die Muslime ins Spiel? Können wir Muslime und Nazis mal weglassen?
Wir hatten vor einiger Zeit eine entsprechende Diskussion in einem Thread über Islam und Islamismus und Sie haben dort genauso wie jetzt reagiert: Mit einer von mir nicht beabsichtigten und auch nicht so formulierten Verallgemeinerung.
Stoner hat geschrieben:(25 Nov 2020, 09:00)
Ich hatte extra China und Japan erwähnt, eine Diktatur und eine Demokratie und gefragt, ob es vielleicht ein Merkmal gibt, weshalb die Erklärung "Demokratie" nicht hinreichend ist.
Sie werden doch nicht die Demokratie in Japan mit Unserer oder den meisten europäischen Demokratien vergleichen wollen?
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(25 Nov 2020, 09:17)


Sie werden doch nicht die Demokratie in Japan mit Unserer oder den meisten europäischen Demokratien vergleichen wollen?
Ist Japan eine Demokratie, oder ist es keine? Wenn Sie Nein sagen, gut, dann eben nicht.

Wenn Sie Ja sagen, gilt meine Frage: Kann es sein, dass die Frage der Demokratie allein keine Antwort auf die Frage nach dem Warum der Todesstrafe in manchen Ländern gibt? Die USA IST eine Demokratie. Wenn Sie aber Japan und die USA vergleichen, dann wäre meine These, dass es jeweils einen anderen Grund für die Todesstrafe dort gibt.
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tarkomed
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(25 Nov 2020, 09:35)

Ist Japan eine Demokratie, oder ist es keine? Wenn Sie Nein sagen, gut, dann eben nicht.

Wenn Sie Ja sagen, gilt meine Frage: Kann es sein, dass die Frage der Demokratie allein keine Antwort auf die Frage nach dem Warum der Todesstrafe in manchen Ländern gibt? Die USA IST eine Demokratie. Wenn Sie aber Japan und die USA vergleichen, dann wäre meine These, dass es jeweils einen anderen Grund für die Todesstrafe dort gibt.
Es ist eine Demokratie von vielen, die sich in mehreren Punkten voneinander unterscheiden, denn das ist das Hauptmerkmal der Demokratie: es handelt sich nicht um ein starres politisches System, sondern um ein Projekt mit vielen Meilensteinen.
Die Türkei ist auch eine Demokratie, aber man kann sie – hoffentlich auch aus Ihrer Sicht – absolut nicht mit Unserer vergleichen, obwohl dort auch die Todesstrafe abgeschafft wurde. Man kann sie auch nicht mit der Demokratie in den USA oder Japan vergleichen, denn die Entwicklungsstufen und die Defizite unterschiedlich sind.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Stoner

Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(25 Nov 2020, 10:08)

Es ist eine Demokratie von vielen, die sich in mehreren Punkten voneinander unterscheiden, denn das ist das Hauptmerkmal der Demokratie: es handelt sich nicht um ein starres politisches System, sondern um ein Projekt mit vielen Meilensteinen.
Die Türkei ist auch eine Demokratie, aber man kann sie – hoffentlich auch aus Ihrer Sicht – absolut nicht mit Unserer vergleichen, obwohl dort auch die Todesstrafe abgeschafft wurde. Man kann sie auch nicht mit der Demokratie in den USA oder Japan vergleichen, denn die Entwicklungsstufen und die Defizite unterschiedlich sind.
Dann sollte man sich überlegen, ob die Frage der Demokratie hinreichende Antworten auf die Frage nach der Todesstrafe liefert. Meine Behauptung ist: Nein. Diktaturen sind natürlich umgekehrt immer eher todesstrafenzugeneigt.

Interessant ist doch an der Karte, die ich verlinkt hatte: Warum ist ganz Asien rot, Südamerika aber nicht? Südamerika hat die höchsten Gewaltraten, aber keine Todesstrafe, Asien die niedrigsten, aber eine (Schreibfehler: nachträglich korrigiert von keine in --> eine) Todesstrafe. Eigentlich müsste es doch umgekehrt sein?
Zuletzt geändert von Stoner am Mittwoch 25. November 2020, 11:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Keoma
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Keoma »

tarkomed hat geschrieben:(25 Nov 2020, 08:31)

Im Dritten Reich wurden Todesurteile auch nach den damals geltenden Gesetzen verhängt. In China werden heute nach geltendem Gesetz Menschen zum Tode verurteilt und hingerichtet.
In Demokratien wurden solche Gesetze abgeschafft, frag dich mal warum.
Na, dann mach nach einem besonders grauslichem Verbrechen - z.B. an einem Kind - einmal eine demokratische Umfrage über die Todesstrafe.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Stoner hat geschrieben:(25 Nov 2020, 10:18)

Dann sollte man sich überlegen, ob die Frage der Demokratie hinreichende Antworten auf die Frage nach der Todesstrafe liefert. Meine Behauptung ist: Nein. Diktaturen sind natürlich umgekehrt immer eher todesstrafenzugeneigt.

Interessant ist doch an der Karte, die ich verlinkt hatte: Warum ist ganz Asien rot, Südamerika aber nicht? Südamerika hat die höchsten Gewaltraten, aber keine Todesstrafe, Asien die niedrigsten, aber keine Todesstrafe. Eigentlich müsste es doch umgekehrt sein?
Was meinst du mit Asien hat keine Todesstrafe?

Thailand, Malaysia, Singapore, Vietnam usw usw haben alle die Todesstrafe. Das es dort weniger Gewalttaten gibt liegt daran das es den Menschen dort wirtschaftlich gut geht, das es kulturell bedingt ist was ein Teil des Buddhismus in vielen SEA Staaten ist aber auch Islam wenn man Malaysia, Indonesien und Brunei betrachtet.

In China wird die Todesstrafe regelmaessig vo;;streckt und die Getoeteten sind eine Quelle fuer Organentnahme und gutesBusiness. Hast du Geld und brauchst eine neue Niere fliegen nach Shanghai oder peking und keine Warteliste. Anderes Kapitel. Aber all dies hat nichts mit dem Thema und der Diskussion in diesem Stran zu tun. Zeit das der Moderator aufrauemt.
Stoner

Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Stoner »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(25 Nov 2020, 10:32)

Was meinst du mit Asien hat keine Todesstrafe?
Schreibfehler, korrigiere ich gleich. Hätte ja sonst keinen Sinn.
Stoner

Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Stoner »

Keoma hat geschrieben:(25 Nov 2020, 10:32)

Na, dann mach nach einem besonders grauslichem Verbrechen - z.B. an einem Kind - einmal eine demokratische Umfrage über die Todesstrafe.
Hessen hatte die Todesstrafe ja bis vor kurzem in der Verfassung. Ich glaube, wenn kurz vor der Volksabstimmung über die Streichung so etwas passiert wäre, wäre die Sache immer noch mehr als eindeutig ausgegangen.
Stoner

Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Stoner »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(25 Nov 2020, 10:32)


In China wird die Todesstrafe regelmaessig vo;;streckt und die Getoeteten sind eine Quelle fuer Organentnahme und gutesBusiness. Hast du Geld und brauchst eine neue Niere fliegen nach Shanghai oder peking und keine Warteliste. Anderes Kapitel. Aber all dies hat nichts mit dem Thema und der Diskussion in diesem Stran zu tun. Zeit das der Moderator aufrauemt.
Was heißt das? Wer die Gründe für die Todesstrafe oder dagegen verstehen will, wird sich umschauen müssen. Auch um die Amerikaner überhaupt einordnen zu können. Sonst bleibt das eine Bauchdiskussion. Wer die ekeligsten, emotionsfördernsten Beispiele kreiiert, hat Recht.
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tarkomed
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von tarkomed »

Keoma hat geschrieben:(25 Nov 2020, 10:32)

Na, dann mach nach einem besonders grauslichem Verbrechen - z.B. an einem Kind - einmal eine demokratische Umfrage über die Todesstrafe.
In Österreich könnte die Umfrage vielleicht zugunsten der Todesstrafe ausfallen, Österreich leistet sich schließlich auch ganz andere Regierungen als Deutschland. In Deutschland gibt es keine Mehrheit für die Todesstrafe, behaupte ich ganz einfach. Die momentane Stimmung nach einem solchen Verbrechen könnte vielleicht eine bestimmte Anzahl in der Bevölkerung dazu bewegen, nach der Todesstrafe zu rufen, aber diejenigen, die in der Demokratie angekommen sind, würden den Gedanken kurz darauf verwerfen.
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tarkomed
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(25 Nov 2020, 10:18)

Dann sollte man sich überlegen, ob die Frage der Demokratie hinreichende Antworten auf die Frage nach der Todesstrafe liefert. Meine Behauptung ist: Nein. Diktaturen sind natürlich umgekehrt immer eher todesstrafenzugeneigt.

Interessant ist doch an der Karte, die ich verlinkt hatte: Warum ist ganz Asien rot, Südamerika aber nicht? Südamerika hat die höchsten Gewaltraten, aber keine Todesstrafe, Asien die niedrigsten, aber eine (Schreibfehler: nachträglich korrigiert von keine in --> eine) Todesstrafe. Eigentlich müsste es doch umgekehrt sein?
Ich halte mich an dieser Landkarte bei meiner Argumentation, deshalb habe ich gestern geschrieben, man sollte sein Augenmerk darauf richten, zu welchen Staaten sich die USA dazugesellen wollen, wenn sie weiterhin an der Todesstrafe festhalten.

Südamerika hat brutale Diktaturen hinter sich und die Völker dort haben für die Demokratie gekämpft. Sie wollen nicht mehr dem Staat die Macht über das Leben der Bürger in die Hand geben.

Interessant finde ich den Fall von den Philippinen. Die Todesstrafe ist zwar dort abgeschafft, aber sie haben sich einen Präsidenten gewählt, der vor der Wahl verkündet hat, dass er Kriminelle massenweise ermorden lassen wird, wenn er gewählt wird. Und er hält sich konsequent daran. Soviel zum Thema Demokratie und ihre unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Sie widerspiegelt die demokratische Entwicklungsstufe des Demos.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Bobo »

tarkomed hat geschrieben:(25 Nov 2020, 08:31)

Im Dritten Reich wurden Todesurteile auch nach den damals geltenden Gesetzen verhängt. In China werden heute nach geltendem Gesetz Menschen zum Tode verurteilt und hingerichtet.
In Demokratien wurden solche Gesetze abgeschafft, frag dich mal warum.

Warum?
Kiew schafften die Ruzzen nicht! Dafűr nahmen sie Washington 2025 im Sturm. Die freie Welt braucht neue Anführer! Trumps USA hat fertig!
Stoner

Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(25 Nov 2020, 12:02)

In Österreich könnte die Umfrage vielleicht zugunsten der Todesstrafe ausfallen, Österreich leistet sich schließlich auch ganz andere Regierungen als Deutschland. In Deutschland gibt es keine Mehrheit für die Todesstrafe, behaupte ich ganz einfach. Die momentane Stimmung nach einem solchen Verbrechen könnte vielleicht eine bestimmte Anzahl in der Bevölkerung dazu bewegen, nach der Todesstrafe zu rufen, aber diejenigen, die in der Demokratie angekommen sind, würden den Gedanken kurz darauf verwerfen.
Das halte ich für unterkomplex bzw. auch für falsch.

Ich versuchs mal, anhand meiner persönlichen Position der Verwerfung der Todesstrafe darzulegen.

Ethisch gesehen bin ich ein Anhänger der folgenden basalen Norm: Du sollst kein wehrloses menschliches Leben gegen seinen Willen nehmen.

Innerhalb dieses Satzes kann die Todesstrafe nicht vollzogen werden, ohne dass gegen den Gedanken verstoßen würde. Punkt 1.

Punkt 2 ist eine Überlegung zum Verhältnis Individuum-Staat bzw. zur Stellung des Staates.

So, wie ich im Strang zur Beihilfe zum Suizid mit Ja stimme, weil ich dem Staat kein Recht über mein selbstbestimmtes Sterben einräumen möchte, so möchte ich dem Staat kein Recht einräumen, eine solche Verfügung über ein Menschenleben im Rahmen einer Strafe zu haben. In meinem ethischen Sinne erfüllt ein festgesetzter Täter das Kriterium für "wehrlos" aus meinem Satz der Ethik.

Und nun können Sie überlegen: Bedarf es für eine solche Position tatsächlich einer Demokratie, wie sie Ihren Vorstellungen entspricht? Oder könnte auch ein autoritärer Staat oder zumindest halbautoritärer Staat das tun? Nepal hat keine Todesstrafe - ist das eine Demokratie nach Ihrem Sinne?

Ich glaube, es gibt andere Gründe als die Frage der Demokratie, die den Ausschlag für oder gegen die Todesstrafe geben. Demkratie sagt nicht nichts, aber auch nicht alles. Es hat etwas mit Welt- und Menschenbild, mit Traditionen, also mit Kultur zu tun. Die es aber nicht gibt, wie man weiß. :D Ob jetzt die Userin Selina kommt? Es ist ja ein Signalwort gefallen, da erwartet man ja die Spanische Inquisition direkt (aber die Monthy Pythons sind halt alt geworden). :D
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Keoma »

tarkomed hat geschrieben:(25 Nov 2020, 12:02)

In Österreich könnte die Umfrage vielleicht zugunsten der Todesstrafe ausfallen, Österreich leistet sich schließlich auch ganz andere Regierungen als Deutschland. In Deutschland gibt es keine Mehrheit für die Todesstrafe, behaupte ich ganz einfach. Die momentane Stimmung nach einem solchen Verbrechen könnte vielleicht eine bestimmte Anzahl in der Bevölkerung dazu bewegen, nach der Todesstrafe zu rufen, aber diejenigen, die in der Demokratie angekommen sind, würden den Gedanken kurz darauf verwerfen.
Tja, im Musterschülerland, dort wo alle in der Demokratie angekommen sind, kann das natürlich nicht vorkommen, nur bei den österreichischen Nazis.

Wegen so einer Haltung seid ihr auch so beliebt (war zwar eine unzulässige Verallgemeinerung, aber bei dir mache ich eine Ausnahme).
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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