US-Todesstrafe - allgemein

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McKnee
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Nov 2020, 10:46)

So ist es.
Dürft ihr. Aber dann solltet ihr auch zu dem stehen und euch sachlichen Argumenten widmen und nicht diese persönliche Schiene reiten.

Wenn ihr nun mal Äppel und Birnen vergleicht, müsst ihr euch auch gefallen lassen, wenn man euch dies als Argument vorhält, ebenso wie die Tatsache, dass es von eurer abweichende Meinungen gibt.

Auch eure Entscheid6ng, ob ihr mit Argumenten eingeht oder beklagt, dass ihr eure Meinung habt und eigentlich, aber nur in diesem speziellen (und den andere speziellen fällen) eine andere Meinung habt.
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Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Tom Bombadil
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

Wenn ich sachliche Argumente in deinen postings finde, melde ich mich bei dir. Du brauchst mich aber nicht im Pluralis Majestatis anzusprechen :cool:
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von ThorsHamar »

PeterK hat geschrieben:(21 Nov 2020, 10:49)

Welchen Vorteil siehst Du darin, ihn zu töten? Die Kosten können es ja nicht sein.
... die Gerechtigkeit, wenigstens einen ähnlich gestaltetenen, unwiderruflich letzten Augenblick des Lebens erleben zu müssen, wie er es seinem Opfer angetan hat ....
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

ThorsHamar hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:00)
... die Gerechtigkeit, wenigstens einen ähnlich gestaltetenen, unwiderruflich letzten Augenblick des Lebens erleben zu müssen, wie er es seinem Opfer angetan hat ....
Also Vergeltung.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

PeterK hat geschrieben:(21 Nov 2020, 10:49)

Welchen Vorteil siehst Du darin, ihn zu töten? Die Kosten können es ja nicht sein.
Auf alle Fälle wird ihm jede Möglichkeit zu einer Wiederholungstat genommen.

Eine konsequente Knastaufbewahrung macht das aber auch, kostet den Steuerzahler aber auch Unsummen. Aber irgendwas ist ja immer.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:04)
Eine konsequente Knastaufbewahrung macht das aber auch, kostet den Steuerzahler aber auch Unsummen.
1. Stimmt.
2. Stimmt auch, im Vergleich zu den Kosten pro Hingerichteten in den USA aber IMO dennoch peanuts.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

PeterK hat geschrieben:(21 Nov 2020, 10:49)

Welchen Vorteil siehst Du darin, ihn zu töten?
Hatte ich bereits geschrieben: "Natürlich wird der Ermordete auch durch Vollstreckung der Todesstrafe nicht wieder lebendig, aber sie erfüllt zwei Zwecke: den Hinterbliebenen wird Erleichterung verschafft [..] und potentielle neue Opfer werden vor dem Subjekt geschützt. Letzteres ließe sich aber natürlich auch mit tatsächlich lebenslanger Freiheitsstrafe erreichen."
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

PeterK hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:09)

1. Stimmt.
2. Stimmt auch, im Vergleich zu den Kosten pro Hingerichteten in den USA aber IMO dennoch peanuts.
Mag sein. Ich sehe Mörder lieber lebenslang im Knast als dass ich dass ich die Tötungsfolge verlängern wollte. Hat aber mit Mitgefühl und Täterfreundlichkeit nichts zu tun.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von ThorsHamar »

PeterK hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:01)

Also Vergeltung.
Selbstverständlich. Vergelten heisst Bezahlen, den gerechten Lohn empfangen.
Das ist schliesslich der Sinn jeder Bestrafung, neben der belehrenden Hilfe.
Und wie kann man einem verurteilten Mörder ein besseres, lehrreicheres Aha-Erlebnis verschaffen, als ihm wenigstens einen laschen, weil eben nur nachgebildeten Eindruck von der Todesangst seines Opfers zu verschaffen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:13)
Mag sein. Ich sehe Mörder lieber lebenslang im Knast als dass ich dass ich die Tötungsfolge verlängern wollte. Hat aber mit Mitgefühl und Täterfreundlichkeit nichts zu tun.
Geht mir genauso.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:13)
[...] den Hinterbliebenen wird Erleichterung verschafft [..]
Soweit ich weiß, trifft das durchaus nicht auf alle Hinterbliebenen zu. Es gibt ja - zum Glück - sehr viele Menschen, die aus unterschiedlichsten Motiven die TS ablehnen und deshalb auch nicht wollen, dass der Mörder eines Angehörigen staatlicherseits getötet wird.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

PeterK hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:22)

Soweit ich weiß, trifft das durchaus nicht auf alle Hinterbliebenen zu.
Das spielt imho keine Rolle, wenn auch nur ein Opfer so einer Tat mit dem Fall abschließen kann und seinen Seelenfrieden findet, weil der Täter nicht mehr existiert, hat es sich mMn. schon gelohnt.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

ThorsHamar hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:13)
Selbstverständlich. Vergelten heisst Bezahlen, den gerechten Lohn empfangen.
Das ist schliesslich der Sinn jeder Bestrafung, neben der belehrenden Hilfe.
Und wie kann man einem verurteilten Mörder ein besseres, lehrreicheres Aha-Erlebnis verschaffen, als ihm wenigstens einen laschen, weil eben nur nachgebildeten Eindruck von der Todesangst seines Opfers zu verschaffen.
Dann bist Du - wie oben erwähnt - auf Scharia-Niveau:
Qisās (arabisch قصاص, DMG qiṣāṣ) bezeichnet im islamischen Recht (Scharia) das Prinzip der Wiedervergeltung. Sie kann bei Tötung eines Menschen und bei nichttödlicher Verwundung angewendet werden. Qisas steht in engem Bezug zu den qawāʿid fiqhīya, in denen sich der Leitgedanke eines schützenswerten „Gemeinwohls“ (maṣlaḥa) niederschlägt.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:24)
Das spielt imho keine Rolle, wenn auch nur ein Opfer so einer Tat mit dem Fall abschließen kann und seinen Seelenfrieden findet, weil der Täter nicht mehr existiert, hat es sich mMn. schon gelohnt.
Und was ist mit den anderen, die die "Tötungsfolge" - wie @Billie es nennt - nicht verlängern wollen, sondern dadurch eher belastet werden?
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:13)

Mag sein. Ich sehe Mörder lieber lebenslang im Knast als dass ich dass ich die Tötungsfolge verlängern wollte. Hat aber mit Mitgefühl und Täterfreundlichkeit nichts zu tun.
Wenn es mich selbst betreffen wuerde, dann sehe ich den Moerder lieber am Galgen, es sei denn lebenslaenglich heist lebenslaenglich und keinerlei Angenehmlichkeiten im Knast.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Eulenwoelfchen »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:43)

Wenn es mich selbst betreffen wuerde, dann sehe ich den Moerder lieber am Galgen, es sei denn lebenslaenglich heist lebenslaenglich und keinerlei Angenehmlichkeiten im Knast.
Und wenn es Sie nicht selbst betreffen würde?
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Dieter Winter »

McKnee hat geschrieben:(21 Nov 2020, 10:06)
Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns richtig verstehen.
Ich denke schon. Der Unterschied ist wohl der, dass ich zwischen einem militärischen/polizeilichen Einsatz und einem möglichen Gerichtsurteil mit der Option zur TS weniger differenziere.

Dass sie in den USA zu locker und zu willkürlich verhängt wird, bestreite ich ganz sicher nicht.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

PeterK hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:40)

Und was ist mit den anderen, die die "Tötungsfolge" - wie @Billie es nennt - nicht verlängern wollen, sondern dadurch eher belastet werden?
Wer kann schon Rücksicht nehmen auf jede denkbare Befindlichkeit.

Dass Eltern ermordeter Kinder nach der Hinrichtung besser schliefen, habe ich auch gelesen. Dass sie das zu schlechteren Menschen macht, wird sie nicht mehr jucken....das eigene Kind kommt nie wieder.

Ich kann menschliche Emotionen gut verstehen und mir sind völlig empathielose Täterfreunde sehr suspekt. Dennoch habe ich für mich beschlossen, dass ich das Töten von Mördern unlogisch finde.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:46)

Und wenn es Sie nicht selbst betreffen würde?
Der Mord an einem Mitmenschen betrifft sonst niemanden?
Als Mutter von Kindern hat man keine Gefühle für das Leid verwaister Eltern? Gruselig.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von ThorsHamar »

PeterK hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:24)

Dann bist Du - wie oben erwähnt - auf Scharia-Niveau:
Na ja, das lässt sich dann ja, mit Deiner sehr bemühten Gleichsetzung von Gerichten in den US mit Tribunalen von Korangläubigen, tatsächlich auf JEDE Bestrafung zu projizieren.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

PeterK hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:40)

Und was ist mit den anderen, die die "Tötungsfolge" - wie @Billie es nennt - nicht verlängern wollen, sondern dadurch eher belastet werden?
Denen würde ich Hilfe zuteil kommen lassen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:46)

Und wenn es Sie nicht selbst betreffen würde?
Genauso. Ein Moerder bekommt maximal 20 Jahre Haft, danach laueft er wieder frei herum bekommt Sozialwohnung und Stuetze. Er kann wieder morden.

Unakzeptabel. Lebenslang muss lebenslang sein und solange das nicht ist habe ich fur Kapitalverbrechen nichts gegen die Todesstrafe.

Ich versuche mich immer in die Schuhe anderer zu stecken und wenn ich mir vorstelle was viele der Angehoerigen von Mord und Vergewaltigungsopfer durchmachen muessen, wissentlich das der Moerder irgendwann wieder auf freiem Fuss ist, dann ist der Galgen fuer mich eine angemessene Strafe.

Aber wieso ist hier die US Todesstrafe zo indiskutabel? Was ist mit China?? Oder Russland??? Dort gibt es kein fair trial! Die meisten Staaten in Asien haben die Todesstrafe. Kein Protest? Ich lebte 4 jahre in Malaysia! Todesstrafe auf Drogenschmuggel! Warnung genug bei Einreise. Man musste unterschreiben das Drogenschmuggel die Todesstrafe nach zich zieht. Klar auf dem Formular. Drug dealing is punished with manatory death sentence. Deutlicher geht es nicht. Und wer so bloed ist es dennoch zu versuchen, der soll hat mit den Kosequenzen leben bzw sterben.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Ammianus »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(21 Nov 2020, 12:02)

Genauso. Ein Moerder bekommt maximal 20 Jahre Haft, danach laueft er wieder frei herum bekommt Sozialwohnung und Stuetze. Er kann wieder morden.

Unakzeptabel. Lebenslang muss lebenslang sein und solange das nicht ist habe ich fur Kapitalverbrechen nichts gegen die Todesstrafe.

...
Mörder und andere entlassene Langstrafer werden weniger rückfällig als der durchschnittliche Kriminelle. Dabei ist auch zu beachten, dass viele Mörder keine Kriminellen sind. Ein Umstand der mir schon zu DDR-Zeiten auffiel und durch Statistiken bestätigt wird.

Zum Beispiel und auch auf das Strangthema bezogen:

https://www.zeit.de/wissen/2017-04/tode ... aq/seite-2
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Ammianus hat geschrieben:(21 Nov 2020, 12:14)

Mörder und andere entlassene Langstrafer werden weniger rückfällig als der durchschnittliche Kriminelle. Dabei ist auch zu beachten, dass viele Mörder keine Kriminellen sind. Ein Umstand der mir schon zu DDR-Zeiten auffiel und durch Statistiken bestätigt wird.

Zum Beispiel und auch auf das Strangthema bezogen:

https://www.zeit.de/wissen/2017-04/tode ... aq/seite-2
Moerder sind keine Kriminelle? Was denn?

Aber wiederum. Lebenslang soll lebenslang sein. Warum jemand laufen lassen. Wenn ich wuesste das zB der Moerder meiner Schwester wieder auf freien Fuss ist, dann wuerde ich mit sicherheit nicht sagen " Super er ist rehabiltiert" sondern wo ist der kerl und wie kann ich dafuer Sorgen das er unschaedlich ist. Genauso wenn Familie oder Freunde Terroristen zum Opfer fallen. Gott sei Dank war ich nie in dieser Situation und hoffe nie in diese Situation zu kommen. Es bestuende die moeglichkeit bei gegebener Rechtssprechung das ich im Knast lande.
Stoner

Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Stoner »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(21 Nov 2020, 12:02)

Ich versuche mich immer in die Schuhe anderer zu stecken und wenn ich mir vorstelle was viele der Angehoerigen von Mord und Vergewaltigungsopfer durchmachen muessen, wissentlich das der Moerder irgendwann wieder auf freiem Fuss ist, dann ist der Galgen fuer mich eine angemessene Strafe.
Das "Ausmalen" des fremden Leids als Basis für die Rechtfertigung der Todesstrafe ist als Argument vergleichbar mit dem Ausmalen des Leids von Menschen in üblen Lebensverhältnissen und der daraus resultierenden Idee von "No Border, no Nation!".

Und meine Erfahrung ist, dass viele derjenigen, die letzteren rein gesinnungsethische Argumente, also zu viel Gefühlslastigkeit vorwerfen, dann bei der Todesstrafe ähnlich rein gesinnungsethisch gesteuert argumentieren.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Kritikaster »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(21 Nov 2020, 12:02)

Genauso. Ein Moerder bekommt maximal 20 Jahre Haft, danach laueft er wieder frei herum bekommt Sozialwohnung und Stuetze. Er kann wieder morden.

Unakzeptabel. Lebenslang muss lebenslang sein und solange das nicht ist habe ich fur Kapitalverbrechen nichts gegen die Todesstrafe.
Da scheinst Du mir von falschen Voraussetzungen auszugehen.

Die meisten Morde sind Taten, bei denen eine soziale Beziehung zwischen Täter und Opfer bestand: https://de.statista.com/statistik/daten ... ziehung%20

Da diese Taten also gezielt personenbezogen begangen werden, ist mit einer Wiederholung in diesen Fällen nicht zu rechnen - die Person, die zur Tat motivierte, existiert nicht mehr.

Bei Mördern, die eine allgemeine Gefahr für die Bevölkerung darstellen, geht es nach Verbüßung der Haftstrafe nicht in die Freiheit, sondern in die Sicherungsverwahrung.

Und ja, es gibt Falschbeurteilungen, weil diese durch Menschen erfolgen. Aber da greift dann die Argumentation von McKnee bezüglich der Abwägung zwischen Restrisiko und Freiheitsverlust für alle.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:49)

Der Mord an einem Mitmenschen betrifft sonst niemanden?
Als Mutter von Kindern hat man keine Gefühle für das Leid verwaister Eltern? Gruselig.
Suchen Sie sich bitte jemand anderen für ihr Unterstellungen.
Ich hatte Sie nicht gefragt. Schon gar nicht zu dem Mütterdaseins-Gefühlsmüslii, das Sie mit meiner Frage zu einem ziemlichen Ziegenkäse verquirlten.

Ist zwar nicht gruslig, dafür reisdoof. Und völlig irrelevant für das Thema. Gell.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

ThorsHamar hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:50)
Na ja, das lässt sich dann ja, mit Deiner sehr bemühten Gleichsetzung von Gerichten in den US mit Tribunalen von Korangläubigen, tatsächlich auf JEDE Bestrafung zu projizieren.
Soweit ich weiß, wird z.B. in D das von Dir angeregte, Scharia-artige System der "Vergeltungs-Bestrafung" nicht praktiziert.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von ThorsHamar »

PeterK hat geschrieben:(21 Nov 2020, 14:22)

Soweit ich weiß, wird z.B. in D das von Dir angeregte, Scharia-artige System der "Vergeltungs-Bestrafung" nicht praktiziert.
.... das wurde von DIR unterstellt. Von mir wurde nichts angeregt.
Wenn schon religiöser Bezug sein soll, dann wäre Sefer ha- Berit treffender.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(21 Nov 2020, 14:16)

Suchen Sie sich bitte jemand anderen für ihr Unterstellungen.
Ich hatte Sie nicht gefragt. Schon gar nicht zu dem Mütterdaseins-Gefühlsmüslii, das Sie mit meiner Frage zu einem ziemlichen Ziegenkäse verquirlten.

Ist zwar nicht gruslig, dafür reisdoof. Und völlig irrelevant für das Thema. Gell.
:D Ich hatte nur nachgefragt. Außenstehende sind meiner Meinung nach schon betroffen.

Deine aggressive Reaktion kann beeindrucken, muß aber nicht.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Vongole »

ThorsHamar hat geschrieben:(21 Nov 2020, 14:50)

.... das wurde von DIR unterstellt. Von mir wurde nichts angeregt.
Wenn schon religiöser Bezug sein soll, dann wäre Sefer ha- Berit treffender.
"Netter" kleiner Versuch mal wieder. :cool:
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von naddy »

Ammianus hat geschrieben:(21 Nov 2020, 12:14)

Mörder und andere entlassene Langstrafer werden weniger rückfällig als der durchschnittliche Kriminelle.
Dieser statistisch belegbare Fakt könnte auch ganz banal damit zusammenhängen, daß "Langstrafer" naturgemäß weniger Zeit zum Begehen weiterer Straftaten haben. Wer nach 25 Jahren Haft entlassen wird, kehrt vermutlich eher nicht ins alte Milieu zurück.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Ammianus »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(21 Nov 2020, 12:24)

Moerder sind keine Kriminelle? Was denn?

Aber wiederum. Lebenslang soll lebenslang sein. Warum jemand laufen lassen. Wenn ich wuesste das zB der Moerder meiner Schwester wieder auf freien Fuss ist, dann wuerde ich mit sicherheit nicht sagen " Super er ist rehabiltiert" sondern wo ist der kerl und wie kann ich dafuer Sorgen das er unschaedlich ist. Genauso wenn Familie oder Freunde Terroristen zum Opfer fallen. Gott sei Dank war ich nie in dieser Situation und hoffe nie in diese Situation zu kommen. Es bestuende die moeglichkeit bei gegebener Rechtssprechung das ich im Knast lande.
Viele Mörder sind oft, bis sie ihre Tat gegehen, ganz normale Menschen. In der DDR konnten das z.B. Offiziere der NVA (DDR-Armee) sein. Die hatten eine Dienstwaffe. Dann stellten sie fest oder nahmen an, das ihre Frau sie betrügen würde. Hier wirkten dann die Verknüpfung ähnlicher Umstände wie in den USA, die dort zu Tötungsdelikten führen. Ein Waffe ist schnell gezogen.
Was nun aber nicht heißen soll, dass es nicht mehr als genug Mörder unter den Kriminellen gibt.

Zur Haftdauer kann ich nur sagen, dass die wesentliche Strafe die Zeit ist. Das Leben hinter den Gittern kann noch so halbwegs erträglich sein - Menschen haben die Eigenschaft sich auch noch in den schlimmsten Situationen einigermaßen einzurichten - aber es ist die Zeit. Du sitzt auf dem Fensterbrett der Zelle, schlürfst deinen selbstgebrühten Tee, rauchst den absoluten Billigtabak in der Pfeife. Durch die Gitter schaust du auf den Freistundenhof und die an den Zellentrakt gebaute Werkhalle, die beiden Volleyballplätze. Und das frische Grün an den Sträuchern dort zeigt dir zusammen mit der milden Luft, dass es nun langsam Frühling wird. Und du weisst ganz genau, dass du auch im nächsten und im darauf folgenden Jahr dort herunter schauen wirst. Und es ist schwer, sich vorzustellen, wie das bei jemanden ist, der weiss, dass noch über ein Jahrzehnt vergehen wird, bis überhaupt ein Antrag auf Entlassung gestellt werden kann.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

Ammianus hat geschrieben:(21 Nov 2020, 15:58)

Viele Mörder sind oft, bis sie ihre Tat gegehen, ganz normale Menschen. In der DDR konnten das z.B. Offiziere der NVA (DDR-Armee) sein. Die hatten eine Dienstwaffe. Dann stellten sie fest oder nahmen an, das ihre Frau sie betrügen würde. Hier wirkten dann die Verknüpfung ähnlicher Umstände wie in den USA, die dort zu Tötungsdelikten führen. Ein Waffe ist schnell gezogen.
Was nun aber nicht heißen soll, dass es nicht mehr als genug Mörder unter den Kriminellen gibt.

Zur Haftdauer kann ich nur sagen, dass die wesentliche Strafe die Zeit ist. Das Leben hinter den Gittern kann noch so halbwegs erträglich sein - Menschen haben die Eigenschaft sich auch noch in den schlimmsten Situationen einigermaßen einzurichten - aber es ist die Zeit. Du sitzt auf dem Fensterbrett der Zelle, schlürfst deinen selbstgebrühten Tee, rauchst den absoluten Billigtabak in der Pfeife. Durch die Gitter schaust du auf den Freistundenhof und die an den Zellentrakt gebaute Werkhalle, die beiden Volleyballplätze. Und das frische Grün an den Sträuchern dort zeigt dir zusammen mit der milden Luft, dass es nun langsam Frühling wird. Und du weisst ganz genau, dass du auch im nächsten und im darauf folgenden Jahr dort herunter schauen wirst. Und es ist schwer, sich vorzustellen, wie das bei jemanden ist, der weiss, dass noch über ein Jahrzehnt vergehen wird, bis überhaupt ein Antrag auf Entlassung gestellt werden kann.
Ist alles vermeidbar, wenn man anderen Menschen ihr Leben läßt.

Aber eine gute Beschreibung. Ich betrachte solch ein Leben schon als harte Strafe.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

ThorsHamar hat geschrieben:(21 Nov 2020, 14:50)
.... das wurde von DIR unterstellt. Von mir wurde nichts angeregt.
Wenn schon religiöser Bezug sein soll, dann wäre Sefer ha- Berit treffender.
Ich unterstelle Dir nichts. Du regtest an:
ThorsHamar hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:13)
Selbstverständlich. Vergelten heisst Bezahlen, den gerechten Lohn empfangen.
Das ist schliesslich der Sinn jeder Bestrafung, neben der belehrenden Hilfe.
Und wie kann man einem verurteilten Mörder ein besseres, lehrreicheres Aha-Erlebnis verschaffen, als ihm wenigstens einen laschen, weil eben nur nachgebildeten Eindruck von der Todesangst seines Opfers zu verschaffen.
Mit solchen - doch eher archaischen - Ansätzen kannst Du in einem islamistischen Umfeld sicherlich Freunde und Unterstützer gewinnen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von ThorsHamar »

PeterK hat geschrieben:(21 Nov 2020, 16:27)

Mit solchen - doch eher archaischen - Ansätzen kannst Du in einem islamistischen Umfeld sicherlich Freunde und Unterstützer gewinnen.
Hm ... wie kann ich irgendwie darstellen, dass ich die Gesetzgebung der der Demokratie US meinte .... ach, schau mal .... das Strangthema hat mich darauf gebracht ....
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von ThorsHamar »

Vongole hat geschrieben:(21 Nov 2020, 15:32)

"Netter" kleiner Versuch mal wieder. :cool:
....und gleich wieder der Versuch des Extrastandards, um von Tatsachen abzulenken.... :cool:
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von naddy »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Nov 2020, 16:01)

Aber eine gute Beschreibung. Ich betrachte solch ein Leben schon als harte Strafe.
Nicht nur das dauerhafte Leben, bereits die Situation selbst ist für einen normalempfindenden Menschen kaum zu ertragen.

Man hat mich bei einem Klientenbesuch wegen Umbaumaßnahmen im Besuchertrakt mal vorübergehend in der Aufnahmezelle geparkt und mich durch einen zwischenzeitlichen Schichtwechsel dann dort "vergessen". Das Resultat waren 3 Stunden geprägt von infernalischem Lärm, permanentem Türenknallen und endlosem Geschrei auf den Gängen, was mir die Grenzen meiner psychischen Belastbarkeit vor Augen geführt hat. Wie ein "normaler" Mensch sowas ohne Schädigung über Jahre aushalten soll, ist mir ein ein Rätsel.

Meine Situation wurde übrigens dadurch aufgelöst, daß ich mich schließlich an der allgemeinen Lärmerzeugung beteiligte und minutenlang gegen die Zellentüre trat. Was zur Folge hatte, daß diese nach einer Weile knallend aufflog und ich in zwei finstere Gesichter blickte, die offensichtlich auf sofortiges Zuschlagen eingestellt waren. Dann haben sie wohl gottseidank an meiner Kleidung erkannt, daß ich nicht zum gewohnten Inventar der Zelle gehörte und mich vor dem Zuschlagen nach dem Grund meines Eingesperrtseins gefragt. ;)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

ThorsHamar hat geschrieben:(21 Nov 2020, 16:33)
Hm ... wie kann ich irgendwie darstellen, dass ich die Gesetzgebung der der Demokratie US meinte .... ach, schau mal .... das Strangthema hat mich darauf gebracht ....
Interessant. Ich las:
ThorsHamar hat geschrieben:(21 Nov 2020, 11:50)
Na ja, das lässt sich dann ja, mit Deiner sehr bemühten Gleichsetzung von Gerichten in den US mit Tribunalen von Korangläubigen, tatsächlich auf JEDE Bestrafung zu projizieren.
Habe ich "JEDE" falsch verstanden?
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von ThorsHamar »

PeterK hat geschrieben:(21 Nov 2020, 16:54)

Interessant. Ich las:

Habe ich "JEDE" falsch verstanden?
Nein, aber das JEDE bezog sich auf DEINE Behauptung. :cool:
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

Ammianus hat geschrieben:(21 Nov 2020, 15:58)

Und es ist schwer, sich vorzustellen, wie das bei jemanden ist, der weiss, dass noch über ein Jahrzehnt vergehen wird, bis überhaupt ein Antrag auf Entlassung gestellt werden kann.
Warum sollte man sich das überhaupt vorstellen? Man stellt sich ja auch nicht vor, wie es für das Opfer ist, im Grab zu verrotten oder verbrannt zu werden.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Nov 2020, 17:16)

Warum sollte man sich das überhaupt vorstellen? Man stellt sich ja auch nicht vor, wie es für das Opfer ist, im Grab zu verrotten oder verbrannt zu werden.
Wer verrottet, hat es hinter sich. Derjenige kann nichts mehr empfinden. Und die Todesangst und das Entsetzen vorher will ich mir lieber nicht vorstellen.
Aber man hat doch die Vorstellungskraft, dass das jahrzehntelange Weggesperrtsein eine harte Strafe ist. Und nein, ich meine es nicht mitleidig, sondern ganz nüchtern.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

naddy hat geschrieben:(21 Nov 2020, 16:40)

Nicht nur das dauerhafte Leben, bereits die Situation selbst ist für einen normalempfindenden Menschen kaum zu ertragen.

Man hat mich bei einem Klientenbesuch wegen Umbaumaßnahmen im Besuchertrakt mal vorübergehend in der Aufnahmezelle geparkt und mich durch einen zwischenzeitlichen Schichtwechsel dann dort "vergessen". Das Resultat waren 3 Stunden geprägt von infernalischem Lärm, permanentem Türenknallen und endlosem Geschrei auf den Gängen, was mir die Grenzen meiner psychischen Belastbarkeit vor Augen geführt hat. Wie ein "normaler" Mensch sowas ohne Schädigung über Jahre aushalten soll, ist mir ein ein Rätsel.

Meine Situation wurde übrigens dadurch aufgelöst, daß ich mich schließlich an der allgemeinen Lärmerzeugung beteiligte und minutenlang gegen die Zellentüre trat. Was zur Folge hatte, daß diese nach einer Weile knallend aufflog und ich in zwei finstere Gesichter blickte, die offensichtlich auf sofortiges Zuschlagen eingestellt waren. Dann haben sie wohl gottseidank an meiner Kleidung erkannt, daß ich nicht zum gewohnten Inventar der Zelle gehörte und mich vor dem Zuschlagen nach dem Grund meines Eingesperrtseins gefragt. ;)
Da werden 3 Stunden zur Ewigkeit. Fürchterlich.
Deshalb wäre ich ja dafür, junge Erstkriminelle mal für eine Woche oder ein paar Tage wegzusperren, um mal reinzuschnuppern, ob ihnen das für viele Jahre Freude machen würde.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Cobra9 »

McKnee hat geschrieben:(21 Nov 2020, 10:41)

Um zu wirken, ist die Abschreckung einer Strafe oft zu schwach. Sie tritt in Konkurrenz mit der Motivkraft. Ist Letztere höher, hat Abschreckung ihre Probleme zu wirken.

In dem Fall der Cops geht es um unmittelbares Einschreiten hnd das direkte Erkennen einen unmittelbar bevirstehenden Umsetzung. Das schreckt nicht nur ab, es ist Selbstschutz sich dem zu beugen.

Der Täter, und damit jst nahezu jeder Täter gemeint, begeht seine Tat im Glauben und Hoffnung nicht erkannt oder nicht verfolgt werden zu können. Das entfällt beim Copeinsatz ebenfalls. Hat aber gleichzeitig Einfkzß auf die abschreckende Wirkung einer Strafandrohung.

Geb Ich Dir ja Recht. Aber mit 20 sieht man viel anders und ignoriert. USA das gesegnete Land.


Ja ja 22 Jahre später..
..
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von naddy »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Nov 2020, 17:44)

Da werden 3 Stunden zur Ewigkeit. Fürchterlich.
Deshalb wäre ich ja dafür, junge Erstkriminelle mal für eine Woche oder ein paar Tage wegzusperren, um mal reinzuschnuppern, ob ihnen das für viele Jahre Freude machen würde.
Das passiert auch, aber in speziellen Jugendarrestanstalten. Die haben mit den Realitäten des Erwachsenenvollzugs nicht wirklich was zu tun.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Nov 2020, 17:40)

Wer verrottet, hat es hinter sich. Derjenige kann nichts mehr empfinden.
Wahrscheinlich.
Aber man hat doch die Vorstellungskraft, dass das jahrzehntelange Weggesperrtsein eine harte Strafe ist.
Sicher ist das eine harte Strafe, der man aber entgehen kann, indem man niemand ermordet. Aber selbst dann hat man immer noch ein Leben und in Staaten wie Deutschland sogar eine Perspektive, etwas was dem Opfer versagt ist.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Vongole »

naddy hat geschrieben:(21 Nov 2020, 17:52)

Das passiert auch, aber in speziellen Jugendarrestanstalten. Die haben mit den Realitäten des Erwachsenenvollzugs nicht wirklich was zu tun.
Und in der Realität sehr wenig mit dem, was in dem Link steht.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Umetarek »

naddy hat geschrieben:(21 Nov 2020, 16:40)
Meine Situation wurde übrigens dadurch aufgelöst, daß ich mich schließlich an der allgemeinen Lärmerzeugung beteiligte und minutenlang gegen die Zellentüre trat. Was zur Folge hatte, daß diese nach einer Weile knallend aufflog und ich in zwei finstere Gesichter blickte, die offensichtlich auf sofortiges Zuschlagen eingestellt waren. Dann haben sie wohl gottseidank an meiner Kleidung erkannt, daß ich nicht zum gewohnten Inventar der Zelle gehörte und mich vor dem Zuschlagen nach dem Grund meines Eingesperrtseins gefragt. ;)
Da würd ich dann irgendwann auch etwas ungehalten bis panisch werden :D
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Ammianus »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Nov 2020, 16:01)

Ist alles vermeidbar, wenn man anderen Menschen ihr Leben läßt.

Aber eine gute Beschreibung. Ich betrachte solch ein Leben schon als harte Strafe.
Ich glaube, es wird immer Morde geben. Und es geht um eine angemessene Bestrafung. Wobei da wohl jeder seine eigenen Vorstellungen hat.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Ammianus »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Nov 2020, 17:16)

Warum sollte man sich das überhaupt vorstellen? Man stellt sich ja auch nicht vor, wie es für das Opfer ist, im Grab zu verrotten oder verbrannt zu werden.
Das Opfer ist tot. Und da halte ich es mit Marcus Aurelius und was der über den Tod schrieb. Aber dem ist das Leben genommen worden, das er hätte führen können. Und es geht um einen angemessenen Ausgleich und auch um Genugtuung für die Menschen, die einen Freund, ein Familienmitglied, Mutter, Vater oder was auch immer verloren haben. Wobei es wohl ohne eigene Erfahrung schwer vorstellbar ist.
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