Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

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Selina
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Selina »

Stoner hat geschrieben:(17 Nov 2020, 13:29)

:thumbup:

Alle Signalwörter wieder untergebracht, die übrigen rein grammatisch-funktionalen Kettenglieder kann man sich getrost schenken. :p
Betroffenheits-Reaktion. Das war eine Beschreibung des Fernsehfilms "Aufbruch ins Ungewisse".

https://de.wikipedia.org/wiki/Aufbruch_ins_Ungewisse
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Quatschki
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Quatschki »

Linke wissen doch schon von 1989 her, dass es ihnen an den Kragen geht, wenn die Konterrevolution siegt...
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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BlueMonday
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von BlueMonday »

Als ob es nun darauf ankäme, in welcher Lackierung die Totalitären daherkommen. Die Rotlackierten haben bekanntlich ne Mauer um die Bevölkerung gebaut. Nix mit Flucht nach Afrika. Und klar, in Afrika hätte man die Horden Mitteleuropäer, die aus dem sozialistischen Paradies fliehen, mit offenen Armen empfangen... Auf so etwas muss man erst einmal kommen.

"Der Film wurde im Auftrag der ARD von Degeto Film, WDR und Hager Moss Film für Das Erste hergestellt." (Q: wikipedia) Also hübsch mit Zwangsgebührengeldern finanziert. Auch so ein Mechanismus, der mindestens zu "Einseitigkeiten" führt.
Aber wenn es gegen die Gefahr von "Neurechts" hilft, ist jedes Mittel recht. Neulich hab ich gelesen, dass der Sellner nicht mal irgendwo ein Konto öffnen kann. Da schlottern einem doch die Knie, was da an neuer Macht aufzieht.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
franzmannzini

Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von franzmannzini »

Uniform besetzter Journalismus wird dann zum Problem, wenn die uniforme Besetzung der des Staates weitestgehend entspricht,
denn dann fällt die vierte Macht im Staat, der Macht des Staates zu und ist damit nicht mehr fähig zur Kritik.
Noch ist es nicht soweit, aber ein Trend ist erkennbar.
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tarkomed
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von tarkomed »

Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Nov 2020, 12:12)

Sauberer Journalismus verzichtet auf das Ansprechen von Gefühlen beim Leser. Dass darauf aber nur selten verzichtet wird, kann man schon anhand der Bildauswahl feststellen: Trump mit verzerrtem Gesicht, das Flüchtlingskind mit Kulleraugen, verdorrte Fichten, Pallywood. All das dient einer Agenda, die es aber angeblich nicht geben soll.
Wenn du uns jetzt auch noch verrätst, wessen Agenda das sein soll, dann glaube ich es dir vielleicht.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Tom Bombadil
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

tarkomed hat geschrieben:(17 Nov 2020, 17:50)

Wenn du uns jetzt auch noch verrätst, wessen Agenda das sein soll...
Die der Regierung. Noch nie von "nudging" gehört? Storytelling ist da ein wichtiger Baustein.
... dann glaube ich es dir vielleicht.
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tarkomed
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(14 Nov 2020, 18:40)

Das Thema ist schon angeschnitten worden. Dennoch möchte ich einen Artikel von Jan Fleischhauer zum Anlass nehmen die Frage nochmal tiefer zu erörtern.

Zitat aus dem Artikel im Focus:

(fvm)
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 58785.html

Ich halte das für eine bedenkliche Entwicklung. Dabei geht es weniger darum, dass ich glauben würde, dass massenhaft Journalisten lügen oder Geschichten erfinden würden. Es ist eher meine Sorge, dass eine der Säulen der demokratischen Gesellschaft, in die Macht einer geschlossen und uniform denkenden Gesellschaft von Menschen fällt, die sich oft dazu noch eher als Aktivisten, denn als Journalisten fühlen.

Jeder Mensch hat eine Sichtweise auf die Gesellschaft und die Vorgänge in einer Gesellschaft. Dabei werden unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Dinge auffallen, die sie thematisieren würden. SIND aber die Menschen immer ähnlicher, dann nehmen sie auch immer ähnlicher wahr. Was aber nicht auf dem Radar ist, das kann nicht mehr Gegenstand von Berichterstattung sein. Das halte ich für hochgefährlich.

Dabei ist sicherlich jedem klar, wie dramatisch es wäre, wenn "ein Großkonzern alle Medienhäuser aufkauft und nur noch seine Sichtweise verkauft". Das leuchtet jedem SOFORT ein - ist auch sehr kompatibel mit "linksgrünen" Denkschemata. Wird aber ein Berufsstand von Journalisten durch eine hochgradige politische Selektion mental monopolisiert, dann scheint das schleichend und ohne großes Aufsehen zu passieren.

Was folgt aus dieser Entwicklung? Sind wir auf dem Weg in eine berichterstatterische Spaltung? Einer professionellen aber ideologisch unterwanderten, und einer unprofessionellen, und dadurch wahrscheinlich von der gegenseitigen Ideologie unterwanderten? Wo bleibt da der Wunsch nach vielschichtiger Berichterstattung abgedeckt?
Ist das vielleicht sogar eine gute Entwicklung, weil Journalismus sich sozusagen an die "Erfordernisse anpasst", wie man es linksseitig vielleicht sehen mag? Sind Journalisten also vielleicht "weiter", oder "auf dem falschen Weg"? Bekanntlich ändert sich das Urteil darüber mit der Zielvorstellung.
Es wird ja immer lustiger. Jan Fleischhauer arbeitet selbst bei einem Boulevardblatt, - endlich kann ich nur sagen, denn dorthin passt er am besten – das wohlgemerkt als Gegenstück zum Spiegel gegründet wurde, also ist dieses Blatt eher rechts positioniert. Er selbst sagt, dass Verlagshäuser Wirtschaftsunternehmungen sind, aber gleichzeitig behauptet er, dass 90% der Nachwuchs-Journalisten linksgrün sind. Sind sie denn Blind diese Verlagshäuser, bei der Auswahl ihrer Nachwuchs-Journalisten? Das wäre doch geschäftsschädigend.
Bei Überfliegen seiner Kolumne dachte ich zuerst, er hätte eine seiner Kolumnen aus den 70ern ausgegraben, aber dazu ist er zu jung. Was jedoch kein Grund wäre, nicht zu wissen, dass es in den 70ern unter den Studenten in war, links zu sein. Wenn ich mir allerdings die heutigen Studenten anschaue – und ich spreche aus persönliche Erfahrung, denn ich habe drei Kinder – es wäre schon ein Erfolg, wenn sie wenigsten einigermaßen politisch wären.
Die Nachwuchs-Journalisten kommen aus allen Schichten der Gesellschaft und ich möchte den Verlag sehen, der aus ihnen die 90% Linksgrünen herausfischen kann, mal ganz davon abgesehen, dass der Verlag kein Interesse daran hätte, denn das Blatt braucht auch Lesser und diese müssten auch zu 90% linksgrün sein.
Jan Fleischhauer gibt mit seiner Behauptung nur zu, dass er selbst zu den übrigen 10% gehört und wie es der Zufall will, diese 10% stimmen mit den aktuellen Umfragewerten der AfD überein.
Aus ihm spricht nur der Frust, weil er aus dem Spiegel hinausgeflogen ist, weil er untragbar geworden ist. Ich habe es genossen. :D
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(17 Nov 2020, 18:23)

Aus ihm spricht nur der Frust, weil er aus dem Spiegel hinausgeflogen ist, weil er untragbar geworden ist. Ich habe es genossen. :D
Im Ernst? Der ist rausgeflogen? Wofür um alles in der Welt?
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tarkomed
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(17 Nov 2020, 00:11)

Der gesamte Teil der rechten neuen Medien speist sich fundamental aus dem Misstrauen, welches recht klar linksliberal positionierte Öffentlich Rechtliche erzeugen. Ich hätte es noch vor 10-15 Jahren nicht für möglich gehalten, dass Menschen in meinem Umfeld, die ich als politisch vollkommen unauffällig ansehen würde, mir klar zu verstehen geben, dass sie auf die Berichterstattung der ÖR nichts geben. Das wäre damals eine sehr exotische Meinung gewesen - heute ist sie nicht mehr exotisch.
Diese Menschen aus deinem Umfeld – ältere Jahrgänge nehme ich an - hatten vor 10-15 Jahren nur die Auswahl zwischen den Öffentlich Rechtlichen und den Privaten. Für das Internet waren sie noch nicht reif. Sie sind also nicht zu den rechten neuen Medien geflohen, sondern sie haben sie erst dann im Netz entdeckt. Rechts angehaucht waren sie zwar vorher, aber dann haben sie gesehen, dass man sich auch öffentlich als rechts bekennen darf, weil es so viele andere im Netz auch tun. Die Berichterstattung der ÖR hat ihnen schon damals nichts gegeben, aber sie kannten noch nicht die Alternative.
Und unter uns: die ÖR sind nicht linksgrün, wie du und Fleischhauer behauptet, sie sind ganz einfach nicht rechts, weil dieses Feld von anderen Medien abgedeckt wird. Sie können es sich auch nicht leisten, sich politisch in einer bestimmten Richtung zu positionieren, weil sie in Konkurrenz zu den Privaten stehen und möglichst keine Zuschauer vergraulen wollen.
Skeptiker hat geschrieben:(17 Nov 2020, 00:11)
Ich denke der Journalismus in Deutschland hat nicht nur eine durch die neuen Medien bedingte finanzielle Krise, er hat auch eine massive Vertrauenskrise. Und das ist absolut ungesund für eine Demokratie.
Mir fallen eine ganze Menge anderer Aspekte ein, die ungesund für die Demokratie sind und sie stimmen nicht mit deinen überein...
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von tarkomed »

Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Nov 2020, 18:18)

Die der Regierung. Noch nie von "nudging" gehört? Storytelling ist da ein wichtiger Baustein.
Der Österreichischen wahrscheinlich, aber ihr hattet ja auch bis vor kurzem eine seltsame Regierung…
Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Nov 2020, 18:18)
Im Leben nicht :)
Ich dachte, wir machen keine Witze mehr miteinander.
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Vongole
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Vongole »

Stoner hat geschrieben:(17 Nov 2020, 18:27)

Im Ernst? Der ist rausgeflogen? Wofür um alles in der Welt?
Nein, er ist einfach zum Focus gewechselt, zum ausdrücklichen Bedauern der Spiegel-Redaktion, wie er in seiner Abschieds-Kolumne schrieb.
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Tom Bombadil
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

tarkomed hat geschrieben:(17 Nov 2020, 19:08)

Der Österreichischen wahrscheinlich, aber ihr hattet ja auch bis vor kurzem eine seltsame Regierung…
Die Ösis haben wenigstens keine Rückwärtsdemokraten :)

Fakten, auch zur deutschen Regierung: https://www.bpb.de/lernen/digitale-bild ... ungsmittel
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

tarkomed hat geschrieben:(17 Nov 2020, 18:23)
Es wird ja immer lustiger. Jan Fleischhauer arbeitet selbst bei einem Boulevardblatt, - endlich kann ich nur sagen, denn dorthin passt er am besten – das wohlgemerkt als Gegenstück zum Spiegel gegründet wurde, also ist dieses Blatt eher rechts positioniert. Er selbst sagt, dass Verlagshäuser Wirtschaftsunternehmungen sind, aber gleichzeitig behauptet er, dass 90% der Nachwuchs-Journalisten linksgrün sind. Sind sie denn Blind diese Verlagshäuser, bei der Auswahl ihrer Nachwuchs-Journalisten? Das wäre doch geschäftsschädigend.
Es ging um die ARD. Da gab es eine Umfrage, und die hat dieses Ergebnis geliefert. Mag sein, dass dir Fakten nicht gefallen, aber da können die Fakten leider keine Rücksicht drauf nehmen.
Bei Überfliegen seiner Kolumne dachte ich zuerst, er hätte eine seiner Kolumnen aus den 70ern ausgegraben, aber dazu ist er zu jung. Was jedoch kein Grund wäre, nicht zu wissen, dass es in den 70ern unter den Studenten in war, links zu sein. Wenn ich mir allerdings die heutigen Studenten anschaue – und ich spreche aus persönliche Erfahrung, denn ich habe drei Kinder – es wäre schon ein Erfolg, wenn sie wenigsten einigermaßen politisch wären.
Die Nachwuchs-Journalisten kommen aus allen Schichten der Gesellschaft und ich möchte den Verlag sehen, der aus ihnen die 90% Linksgrünen herausfischen kann, mal ganz davon abgesehen, dass der Verlag kein Interesse daran hätte, denn das Blatt braucht auch Lesser und diese müssten auch zu 90% linksgrün sein.
Wer sagt denn, dass irgendwer sich Jungjournalisten nach politischer Meinung auswählt?
Es ist bekannt, dass Journalisten weit überproportional links/grün sind, im Vergleich zur Bevölkerung. Dazu gibt es bereits Studien - das ist bekannter Fakt. In diesem Fall war allerdings die Einseitigkeit besonders groß. Dennoch behauptet niemand, dass man sich extra die linken und grünen "herausgepickt" hat. Gerade das ist ja das Problematische dabei. Man muss also davon ausgehen, dass im Journalismus flächendeckende politische Uniformität droht.
Jan Fleischhauer gibt mit seiner Behauptung nur zu, dass er selbst zu den übrigen 10% gehört und wie es der Zufall will, diese 10% stimmen mit den aktuellen Umfragewerten der AfD überein.
Eigentlich gibt du hiermit nur zu keine Ahnung zu haben aber stattdessen unsachlich Fleischhauer zu diffamieren.
Aus ihm spricht nur der Frust, weil er aus dem Spiegel hinausgeflogen ist, weil er untragbar geworden ist. Ich habe es genossen. :D
Könntest du dazu bitte einen Beleg bringen? Er ist zum Focus gewechselt. Aber schön nun Insiderinformationen zu bekommen. Wer hätte schon gedacht, dass hier User so exklusive Informationen haben - Toll :thumbup:
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Toblerone »

Skeptiker hat geschrieben:(17 Nov 2020, 20:47)


Es ist bekannt, dass Journalisten weit überproportional links/grün sind, im Vergleich zur Bevölkerung. Dazu gibt es bereits Studien - das ist bekannter Fakt.
Die Studien sagen das nicht. Das ist Fakt. Die Daten werden verzerrt wiedergespiegelt und für die eigenen Interessen zurechtgelegt. Das unterschreiben auch die Macher der Studien und das ist Fakt.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

Toblerone hat geschrieben:(17 Nov 2020, 20:58)
Die Studien sagen das nicht. Das ist Fakt. Die Daten werden verzerrt wiedergespiegelt und für die eigenen Interessen zurechtgelegt. Das unterschreiben auch die Macher der Studien und das ist Fakt.
Es gab einzelne Fälle von Aussagen die vielleicht von irgendwem falsch dargestellt wurden, wogegen sich die Macher gewehrt haben.

Dass aber Studien bei Journalisten eine deutlich überproportionale Linke und Grüne politische Position festgestellt haben IST Fakt. Natürlich mag es Diskussionen um die statistische Relevanz geben. Das mag interessant sein um die Aussagefähigkeit der Ergebnisse zu betrachten. Wiederholte Ergebnisse mit ähnlicher Aussage bilden aber in sich auch eine Aussage. Daher wirkt es eher wie ein Rückzugsgefecht die Relevanz dieser Aussagen anzugreifen. Es ist weniger die Frage ob die Ergebnisse der Studien das aussagen, was sie augenscheinlich aussagen, als die Frage, wann die Faktenlage so eindeutig ist, dass auch der Letzte sie nicht mehr leugnen kann.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(17 Nov 2020, 21:21)
Es ist weniger die Frage ob die Ergebnisse der Studien das aussagen, was sie augenscheinlich aussagen, als die Frage, wann die Faktenlage so eindeutig ist, dass auch der Letzte sie nicht mehr leugnen kann.
Meine Frage ist nach wie vor, was Du gegen die "Faktenlage" zu unternehmen vorschlägst. "Rechte Volontäre" kann man sich ja nicht backen.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(17 Nov 2020, 18:27)

Im Ernst? Der ist rausgeflogen? Wofür um alles in der Welt?
Er hat in seiner letzten Kolumne immerhin lobend erwähnt, dass der Spiegel ihn immerhin acht Jahre lang walten hat lassen. Bei der "Süddeutschen Zeitung" hätte er als Kolumnist bestenfalls eine Woche überlebt.
https://www.spiegel.de/politik/jan-flei ... 0164302303
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(18 Nov 2020, 10:06)

Er hat in seiner letzten Kolumne immerhin lobend erwähnt, dass der Spiegel ihn immerhin acht Jahre lang walten hat lassen. Bei der "Süddeutschen Zeitung" hätte er als Kolumnist bestenfalls eine Woche überlebt.
https://www.spiegel.de/politik/jan-flei ... 0164302303
Dann halten wir fest: Er ist nicht rausgeflogen. Und das vermeintliche Schicksal, bei der SZ nicht eine Woche zu überleben, teilt er vermutlich mit jemandem wie Hengameh Yaghoobifarah. Und zu vermuten ist, dass Carolin Emcke im Falle dessen, dass sie sich von der SZ trennt (oder umgekehrt) bei der Jungen Freiheit auch nicht reüssieren würde. :D

;)
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(17 Nov 2020, 20:47)

Es ging um die ARD. Da gab es eine Umfrage, und die hat dieses Ergebnis geliefert. Mag sein, dass dir Fakten nicht gefallen, aber da können die Fakten leider keine Rücksicht drauf
Dann hättest du deinen Eröffnungsbeitrag viel leichter in den Thread über den ÖRR unterbringen können, aber dann wäre es nicht so spektakulär wie dein Threadtitel hier. Das Ganze erinnert an einen Sturm im Wasserglas.
Hier kann man über die Hintergründe der "Studie" nachlesen, die Fleischhauer bewusst (?) ausgelassen hat.
Und hier wird auch die Methodik der Studie verdeutlicht:
Methodik

Für die Studie wurden im April 2020 alle Volontär*innen der ARD und des Deutschlandradios kontaktiert (150). 86 nahmen an der Umfrage teil (57 Prozent). Das ZDF und der SR hatten zu dem Zeitpunkt keine Jahrgänge. Da nicht alle Fragen verpflichtend waren, ergeben sich für die Kategorien unterschiedliche Grundgesamtheiten. Die Teilnahme lief unter Klarnamen, die Auswertung jedoch komplett anonymisiert. Einige Kategorien wie Geschlecht und Ausbildung wurden durch Informationen auf den Senderseiten ergänzt.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(18 Nov 2020, 10:16)

Dann halten wir fest: Er ist nicht rausgeflogen.
Es geht letztendlich um Ihre und meine Einschätzung und somit sind wir beide genauso klug wie vorher. :D
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(18 Nov 2020, 11:16)

Es geht letztendlich um Ihre und meine Einschätzung und somit sind wir beide genauso klug wie vorher. :D
Äh, nein, das wäre dann trumpesk ;)

Der Fleischhauer ist nicht rausgeflogen, das ist der Fakt. Dass er bei SZ nicht überleben würde, war eine Spekulation.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(18 Nov 2020, 11:19)

Äh, nein, das wäre dann trumpesk ;)

Der Fleischhauer ist nicht rausgeflogen, das ist der Fakt.
Den Sie belegen können?
Stoner hat geschrieben:(18 Nov 2020, 11:19)
Dass er bei SZ nicht überleben würde, war eine Spekulation.
Das war seine eigene Einschätzung.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(18 Nov 2020, 11:30)

Den Sie belegen können?

Das war seine eigene Einschätzung.
Ich muss nichts belegen. Sie hatten es behauptet, ich hatte Sie dann gefragt.

Und ich denke, die erste Behauptung ist diejenige, die den Nachweis erfordert. Ich hatte dann lediglich das, was die Userin Vongolge eingestellt hat, zur Kenntnis genommen.

(Wenn Fleischhauer das kolportiert: Wo denn? Und wieso sollte der Spiegel das tun und sich dann Blome holen?)
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(18 Nov 2020, 12:03)

Ich muss nichts belegen. Sie hatten es behauptet, ich hatte Sie dann gefragt.

Und ich denke, die erste Behauptung ist diejenige, die den Nachweis erfordert. Ich hatte dann lediglich das, was die Userin Vongolge eingestellt hat, zur Kenntnis genommen.

(Wenn Fleischhauer das kolportiert: Wo denn? Und wieso sollte der Spiegel das tun und sich dann Blome holen?)
Schon vergessen?
tarkomed hat geschrieben:(18 Nov 2020, 11:16)

Es geht letztendlich um Ihre und meine Einschätzung und somit sind wir beide genauso klug wie vorher. :D
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(16 Nov 2020, 23:05)

Der ist das krasse Gegenteil von linksgrün. Und auch der hier bei einigen so beliebte Jan Fleischhauer ist alles andere als linksgrün. Was im Focus kommt, ist insgesamt alles andere als linksgrün. Ja, Die Welt wirkt manchmal etwas gemischt, da findet man neben 80 Prozent konservativer Texte auch ab und an mal einen "linksgrünen". Wie zufällig "passiert" :D Aber ansonsten, es gibt doch sehr viel netten Lesestoff für die Konservativen und Erzkonservativen dieses Landes. Und was noch weiter rechts befindlich ist, findet ebenfalls das Passende. Liegt überall rum.
Der SPIEGEL ist nicht unbedingt argumentationsscheu oder frontverliebt, das kann sein. Jetzt hat man ja den Blome?

Geben tut es freilich alles irgendwie und irgendwo. Die Frage ist, ob sich ein Frontverlauf konzentriert und ob eine starke Entfremdung zwischen Establishment und Normalbevölkerung zu Verwerfungen führen könnte. Siehe USA.

Die Presselandschaft mag vielfältig sein, mehr oder weniger, ja.
Im ÖR und im universitären Bereich muss man evtl. gewisse Abstriche machen.

Nur mal als Beispiel: Eine Studie, die sich auf die Goethe-Uni Frankfurt bezieht, kommt zu dem Schluß, dass Beleidigungen eine "häufige Erfahrung" sind, ein Konformitätsdruck gegeben ist und jeder dritte Student ist teils oder gar nicht bereit, seine Meinung offen zu äußern.

https://link.springer.com/article/10.10 ... 20-00713-z
>>We’ll always have Paris<<
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von PeterK »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Nov 2020, 15:25)
... und jeder dritte Student ist teils oder gar nicht bereit, seine Meinung offen zu äußern.
Weicheier.
Skeptiker

Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2020, 13:16)
Diese Beschreibung mit den "jungen Patrioten" in den Fantasie-Redaktionen (hast du dir das selbst ausgedacht?) erinnert mich an den Fernsehfilm vor einiger Zeit, wo es darum ging, dass in Deutschland eine rechtsnationale Diktatur ausbrach und alle Demokraten nach Afrika fliehen mussten. Verkehrte Welt also. Da sah man Szenen, wie sich die letzten Journalisten aus einer Zeitungsredaktion verstecken mussten vor dem braunen Mob. Die anderen Redaktions-Kollegen waren bereits interniert worden oder geflüchtet. Es war eine üble nationalistische Zeit der Gleichschaltung und der grausamen Verfolgung Andersdenkender angebrochen. Die Nazizeit quasi ins Moderne übersetzt. Das war zwar alles nur science fiction. Aber mit einem Körnchen Wahrheit. Denn einige der neurechten Herrschaften haben die Pläne schon im Schrank, wie sie in Krisenzeiten nacheinander die Schlüsselpositionen der Gesellschaft besetzen wollen. Zu ihren ersten Zielen gehören die Verlage und Redaktionen. Gruselige Vorstellung. Aber leider nicht ganz aus der Luft gegriffen.
Wie ich sehe, ist die Geschichte beängstigend für dich. Das kann ich gut verstehen.

Der Grund warum ich sie geschrieben habe ist aber, um Linken zu verdeutlichen, wie Rechte es empfinden, wenn die andere Seite des Spektrums totale Dominanz in einer der Säulen der Demokratie erhält. Denn ersetze die "jungen Patrioten" durch "junge Aktivisten". Die konservativen Redaktionsmitarbeiter kannst du durch linksliberale Redaktionsmitarbeiter ersetzen. Dann bist du im Prinzip in dem Szenario angekommen, welches sich heute durch die Umfragen und redaktionelle Lebenswirklichkeit für Konservative ergibt - die heutige Realität.
Stoner

Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Stoner »

PeterK hat geschrieben:(18 Nov 2020, 16:39)

Weicheier.
Je größer die Schnittmenge zwischen Vernunft und Feigheit, desto weicher die Eier. Sind Vernunft und Feigheit schließlich deckungsgleich, kommen alle Eier als Zehnsekundeneier auf den Tisch. :D
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Nov 2020, 16:40)

Wie ich sehe, ist die Geschichte beängstigend für dich. Das kann ich gut verstehen.

Der Grund warum ich sie geschrieben habe ist aber, um Linken zu verdeutlichen, wie Rechte es empfinden, wenn die andere Seite des Spektrums totale Dominanz in einer der Säulen der Demokratie erhält. Denn ersetze die "jungen Patrioten" durch "junge Aktivisten". Die konservativen Redaktionsmitarbeiter kannst du durch linksliberale Redaktionsmitarbeiter ersetzen. Dann bist du im Prinzip in dem Szenario angekommen, welches sich heute durch die Umfragen und redaktionelle Lebenswirklichkeit für Konservative ergibt - die heutige Realität.
Erstens: Wieso sollte so etwas nur mich ängstigen? Jeder Demokrat und jeder liberal denkende Mensch würde eine erneute faschistische Diktatur fürchten.

Zweitens: Linksliberale Redaktionsmitarbeiter planen keinen Umsturz der herrschenden Verhältnisse, sie sind Demokraten und in ihrem Beruf achten sie selbstverständlich auf Ausgewogenheit. Falls sie davon mal abweichen sollten, werden sie sofort von den jeweiligen Redaktionschefs (Abteilungsleiter, Chefredakteure) zurückgepfiffen. Solche Zustände in den Redaktionen, vor denen du dich offenbar fürchtest (siehe Thread-Anriss und vor allem Thread-Titel), gibt es nicht in der Realität.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Concrete »

ich habe auf jeden fall keine lust mehr, diese klientel auch noch zwangsfinanzieren zu müssen.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

PeterK hat geschrieben:(18 Nov 2020, 16:39)

Weicheier.
Ebend. Die Mitte muss lauter werden. Das wäre der dänische Weg.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Zweifeler »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Nov 2020, 15:25)

Nur mal als Beispiel: Eine Studie, die sich auf die Goethe-Uni Frankfurt bezieht, kommt zu dem Schluß, dass Beleidigungen eine "häufige Erfahrung" sind, ein Konformitätsdruck gegeben ist und jeder dritte Student ist teils oder gar nicht bereit, seine Meinung offen zu äußern.

https://link.springer.com/article/10.10 ... 20-00713-z
Aus meiner APO Zeit habe ich mich mit einem Dozenten der hiesigen Universität unterhalten, kann jetzt nicht alles wiedergeben aber für konservative, "rechte" Meinungen gibt es dort keinen Platz. Jeder der die Asta kennt kann das bestätigen. Vielleicht schwankt es noch von Uni zu Uni etwas, aber im groben ist dem so.
Das Problem hierbei ist das es keine Ausgewogenheit mehr gibt sondern nurnoch einen linken Meinungskorridor der immer kleiner wird für abweichende Meinungen, Amerikanische zustände dauern hier nicht mehr lange, wenn nicht sogar in deutscher Art schon vorhanden.

Die einzige Zeitung wo noch ausgewogen Berichtet wird ist für mich die Welt, wo man aber Geld mit konservativen,rechten Artikeln verdient, weil man wohl die Marktlücke endeckt hat.
Ansonsten muss man sich wohl den "alternativen" Quellen bedienen ;) :D
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Tom Bombadil
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Zweifeler hat geschrieben:(20 Nov 2020, 16:13)

Jeder der die Asta kennt kann das bestätigen.
Was ist dann der RCDS?
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naddy
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von naddy »

Erstaunlich wie lange man sich über ein Thema unterhalten kann, dessen scheinbare Frage eigentlich schon im Threadtitel beantwortet ist. :cool:
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Stoner »

naddy hat geschrieben:(20 Nov 2020, 17:52)

Erstaunlich wie lange man sich über ein Thema unterhalten kann, dessen scheinbare Frage eigentlich schon im Threadtitel beantwortet ist. :cool:
Vielschichtig uniform halt, oder?
Skeptiker

Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

naddy hat geschrieben:(20 Nov 2020, 17:52)
Erstaunlich wie lange man sich über ein Thema unterhalten kann, dessen scheinbare Frage eigentlich schon im Threadtitel beantwortet ist. :cool:
Naja, so eindeutig ist es ja für mache eben nicht.

Wenn die Welt aus Gut und Böse besteht, dann kann man eben denken, dass 100% Gut eine tolle Lösung ist.
Selina hat geschrieben:(19 Nov 2020, 14:42)
Erstens: Wieso sollte so etwas nur mich ängstigen? Jeder Demokrat und jeder liberal denkende Mensch würde eine erneute faschistische Diktatur fürchten.

Zweitens: Linksliberale Redaktionsmitarbeiter planen keinen Umsturz der herrschenden Verhältnisse, sie sind Demokraten und in ihrem Beruf achten sie selbstverständlich auf Ausgewogenheit. Falls sie davon mal abweichen sollten, werden sie sofort von den jeweiligen Redaktionschefs (Abteilungsleiter, Chefredakteure) zurückgepfiffen. Solche Zustände in den Redaktionen, vor denen du dich offenbar fürchtest (siehe Thread-Anriss und vor allem Thread-Titel), gibt es nicht in der Realität.
Selina, es geht hier nicht darum, dass "Faschisten" aus den Medien vertrieben werden, damit Demokraten wieder die Chance erhalten Bericht zu erstatten. Es geht darum, dass es Belege dafür gibt, dass die Berichterstattung verstärkt in die Hände einer Klientel fällt, die auffällig einheitlich denkt.

Dabei ist ersteinmal garnicht wichtig WAS sie denken. Das Problem ist, dass sie schlicht ein sehr enges Meinungsspektrum abdecken. Wenn ich aber stur in eine Richtung blicke, dann wird daraus kein Panorama. DAS ist das Problem.

Ich find es erstaunlich, wie jemand, der immer wieder für Diversität eintritt, ausgerechnet bei der vierten Säule der Demokratie, mangelhafte Diversität nicht als Risiko erkennen kann. Es geht ja nicht um "Nazis", sondern um ganz banale liberale und konservative Einstellungen, die kaum noch vertreten sind.

Aber vielleicht ist das einfach auch eine Frage der Grundeinstellungen. Für dich scheint halt wichtig zu sein, dass die Menschen "richtig" denken - je mehr, umso besser. Für mich ist wichtig, dass die Menschen SELBER denken, je mehr umso besser.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von naddy »

Stoner hat geschrieben:(20 Nov 2020, 17:55)

Vielschichtig uniform halt, oder?
Und "uniform" steht dann für was? Daß die alle in "Uniformen" in den Redaktionsstuben herumsitzen? Oder doch eher für den Verdacht, daß man aufgrund "uniformer" politischer Ausrichtung zu den gleichen Schlüssen und damit identischer Berichterstattung gelangt?

Einfacher gefragt: Wie verträgt sich die Klassifizierung "uniform" mit "Vielschichtigkeit"?
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
Stoner

Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Stoner »

naddy hat geschrieben:(20 Nov 2020, 20:01)

Und "uniform" steht dann für was? Daß die alle in "Uniformen" in den Redaktionsstuben herumsitzen? Oder doch eher für den Verdacht, daß man aufgrund "uniformer" politischer Ausrichtung zu den gleichen Schlüssen und damit identischer Berichterstattung gelangt?

Einfacher gefragt: Wie verträgt sich die Klassifizierung "uniform" mit "Vielschichtigkeit"?
"Vielschichtig" ist hier nur das Adverb zu uniform: Es gibt also viele uniforme Ebenen, die einzeln zu betrachten und auf der jeweiligen Ebene uniform sind. Erste Ebene so, zweite Ebene so, usw.In der Gesamtbetrachtung viele Schichten = Ebenen mit jeweils vorherrschender Uniformität. Ist das nachvollziehbar?
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Nov 2020, 19:26)

Naja, so eindeutig ist es ja für mache eben nicht.

Wenn die Welt aus Gut und Böse besteht, dann kann man eben denken, dass 100% Gut eine tolle Lösung ist.


Selina, es geht hier nicht darum, dass "Faschisten" aus den Medien vertrieben werden, damit Demokraten wieder die Chance erhalten Bericht zu erstatten. Es geht darum, dass es Belege dafür gibt, dass die Berichterstattung verstärkt in die Hände einer Klientel fällt, die auffällig einheitlich denkt.

Dabei ist ersteinmal garnicht wichtig WAS sie denken. Das Problem ist, dass sie schlicht ein sehr enges Meinungsspektrum abdecken. Wenn ich aber stur in eine Richtung blicke, dann wird daraus kein Panorama. DAS ist das Problem.

Ich find es erstaunlich, wie jemand, der immer wieder für Diversität eintritt, ausgerechnet bei der vierten Säule der Demokratie, mangelhafte Diversität nicht als Risiko erkennen kann. Es geht ja nicht um "Nazis", sondern um ganz banale liberale und konservative Einstellungen, die kaum noch vertreten sind.

Aber vielleicht ist das einfach auch eine Frage der Grundeinstellungen. Für dich scheint halt wichtig zu sein, dass die Menschen "richtig" denken - je mehr, umso besser. Für mich ist wichtig, dass die Menschen SELBER denken, je mehr umso besser.
Das hat doch hier jeder verstanden, worum es dir geht. Das wird aber durch ständige Wiederholung nicht wahrer. Es gibt in der Gesamtheit der Medien diese Verengung und Eingleisigkeit nicht. Es ist für jede politische Farbe, für jedes Interesse, für jede Orientierung genug Vielfalt vorhanden. Solange du deine These für den gesamten Zeitungsmarkt und alle Sendeanstalten nicht konkret belegen kannst, bleibt es einzig und alleine dein Bauchgefühl.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Zweifeler »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Nov 2020, 16:19)

Was ist dann der RCDS?
Das ist korrekt. Mit meiner Aussage beziehe ich mich auf sowas hier:
Nach fünf Jahren kehrte Bernd Lucke als Professor an die Hamburger Universität zurück. Dagegen hatte der AStA zu Protesten aufgerufen. Es kam zu Tumulten und der AfD-Mitgründer verließ das Gelände mit Polizeigeleit.
Quelle: https://www.welt.de/regionales/hamburg/ ... Lucke.html

Für mich sind das schon Amerikanische verhältnisse. Der RCDS ist sicherlich nicht so unterwegs und diffamiert andere Meinungen dermaßen und hat enge kontakte zur Antifa und mobilisiert gegen unerwünschte Meinungen. Ab und an gibt es Demos in meiner Stadt und meistens ist die halbe Uni dabei mit den typischen APO Kandidaten, gerne auch MLPD dazwischen.
Ja aber Sie haben recht, den RCDS gibt es auch, doch ist er nicht zu vergleichen was die Ausmaße angeht.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Sören74 »

Skeptiker hat geschrieben:(14 Nov 2020, 18:40)

Das Thema ist schon angeschnitten worden. Dennoch möchte ich einen Artikel von Jan Fleischhauer zum Anlass nehmen die Frage nochmal tiefer zu erörtern.

Zitat aus dem Artikel im Focus:

(fvm)
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 58785.html

Ich halte das für eine bedenkliche Entwicklung. Dabei geht es weniger darum, dass ich glauben würde, dass massenhaft Journalisten lügen oder Geschichten erfinden würden. Es ist eher meine Sorge, dass eine der Säulen der demokratischen Gesellschaft, in die Macht einer geschlossen und uniform denkenden Gesellschaft von Menschen fällt, die sich oft dazu noch eher als Aktivisten, denn als Journalisten fühlen.

Jeder Mensch hat eine Sichtweise auf die Gesellschaft und die Vorgänge in einer Gesellschaft. Dabei werden unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Dinge auffallen, die sie thematisieren würden. SIND aber die Menschen immer ähnlicher, dann nehmen sie auch immer ähnlicher wahr. Was aber nicht auf dem Radar ist, das kann nicht mehr Gegenstand von Berichterstattung sein. Das halte ich für hochgefährlich.

Dabei ist sicherlich jedem klar, wie dramatisch es wäre, wenn "ein Großkonzern alle Medienhäuser aufkauft und nur noch seine Sichtweise verkauft". Das leuchtet jedem SOFORT ein - ist auch sehr kompatibel mit "linksgrünen" Denkschemata. Wird aber ein Berufsstand von Journalisten durch eine hochgradige politische Selektion mental monopolisiert, dann scheint das schleichend und ohne großes Aufsehen zu passieren.

Was folgt aus dieser Entwicklung? Sind wir auf dem Weg in eine berichterstatterische Spaltung? Einer professionellen aber ideologisch unterwanderten, und einer unprofessionellen, und dadurch wahrscheinlich von der gegenseitigen Ideologie unterwanderten? Wo bleibt da der Wunsch nach vielschichtiger Berichterstattung abgedeckt?
Ist das vielleicht sogar eine gute Entwicklung, weil Journalismus sich sozusagen an die "Erfordernisse anpasst", wie man es linksseitig vielleicht sehen mag? Sind Journalisten also vielleicht "weiter", oder "auf dem falschen Weg"? Bekanntlich ändert sich das Urteil darüber mit der Zielvorstellung.
Als Zu-Spät-Kommer gehe ich zuerst auf den Startpost ein. Ich tue mich schwer mit dem Ausdruck "uniform besetzt". Für mich ist das mehr ein gefühlter Zustand, aber nur wirklich schwer zu greifen. Wie wird das definiert? Ab wann gelten beispielsweise zwei Personen politisch gesehen als "uniform", also im Sinne von einheitlich, gleichförmig?

Solche Art Wahlumfragen, was würden Journalisten für eine Partei wählen, habe ich in Diskussionen vor ca. 10 Jahren das erste Mal gesehen. Ich schreibe hier das, was ich auch schon damals sagte, wie kommt es eigentlich, dass es kaum CDU oder AfD nahe Menschen gibt, die Journalisten werden wollen? Hat es vielleicht auch etwas mit den geringen Verdienstmöglichkeiten zu tun? Es ist ein ziemlich harter Beruf. Ich kenne in meinen Bekanntenkreis zwei Leute, die in der Branche gearbeitet haben und irgendwann entnervt aufgaben. Das hatte überhaupt nichts mit politischer Ausrichtung zu tun, sondern mit den Arbeitsbedingungen.

Ansonsten denke ich, auch im Medienbereich herrscht keine Plan- sondern Marktwirtschaft. Das was nachgefragt wird, findet auch Absatz. Es wird von nicht wenigen Menschen bemängelt, dass es kaum noch konservative Zeitungen gibt. Nicht wenige sehen sogar die WELT als mitte-links an. Ich denke aber, wenn es einen wirklich großen Markt, sprich Bedarf, für rein konservative oder auch rechte Sichtweisen gebe, dann würden solche Tageszeitungen/Journale auch verstärkt Absatz finden.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Sören74 »

Skeptiker hat geschrieben:(17 Nov 2020, 20:47)

Wer sagt denn, dass irgendwer sich Jungjournalisten nach politischer Meinung auswählt?
Es ist bekannt, dass Journalisten weit überproportional links/grün sind, im Vergleich zur Bevölkerung. Dazu gibt es bereits Studien - das ist bekannter Fakt. In diesem Fall war allerdings die Einseitigkeit besonders groß. Dennoch behauptet niemand, dass man sich extra die linken und grünen "herausgepickt" hat. Gerade das ist ja das Problematische dabei. Man muss also davon ausgehen, dass im Journalismus flächendeckende politische Uniformität droht.
Aber genau da wäre doch mal eine Ursachenforschung interessant.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von ThorsHamar »

Sören74 hat geschrieben:(22 Nov 2020, 14:11)

Aber genau da wäre doch mal eine Ursachenforschung interessant.
Nachkommenschaft der 68er
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Sören74 »

ThorsHamar hat geschrieben:(22 Nov 2020, 14:13)

Nachkommenschaft der 68er
Und die Nicht-68er hatten keine Nachkommenschaft? ;)
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Zweifeler »

Sören74 hat geschrieben:(22 Nov 2020, 14:09)

Als Zu-Spät-Kommer gehe ich zuerst auf den Startpost ein. Ich tue mich schwer mit dem Ausdruck "uniform besetzt". Für mich ist das mehr ein gefühlter Zustand, aber nur wirklich schwer zu greifen. Wie wird das definiert? Ab wann gelten beispielsweise zwei Personen politisch gesehen als "uniform", also im Sinne von einheitlich, gleichförmig?

Solche Art Wahlumfragen, was würden Journalisten für eine Partei wählen, habe ich in Diskussionen vor ca. 10 Jahren das erste Mal gesehen. Ich schreibe hier das, was ich auch schon damals sagte, wie kommt es eigentlich, dass es kaum CDU oder AfD nahe Menschen gibt, die Journalisten werden wollen? Hat es vielleicht auch etwas mit den geringen Verdienstmöglichkeiten zu tun? Es ist ein ziemlich harter Beruf. Ich kenne in meinen Bekanntenkreis zwei Leute, die in der Branche gearbeitet haben und irgendwann entnervt aufgaben. Das hatte überhaupt nichts mit politischer Ausrichtung zu tun, sondern mit den Arbeitsbedingungen.

Ansonsten denke ich, auch im Medienbereich herrscht keine Plan- sondern Marktwirtschaft. Das was nachgefragt wird, findet auch Absatz. Es wird von nicht wenigen Menschen bemängelt, dass es kaum noch konservative Zeitungen gibt. Nicht wenige sehen sogar die WELT als mitte-links an. Ich denke aber, wenn es einen wirklich großen Markt, sprich Bedarf, für rein konservative oder auch rechte Sichtweisen gebe, dann würden solche Tageszeitungen/Journale auch verstärkt Absatz finden.
Das ist wohl ricthtig, die Nachfrage bestimmt den Markt. Das kann man dann aber auch kritisieren, deswegen das Thema. Ich denke das ist ziemlich plausibel.
Das die Printmedien immer mehr an Bedeutung verlieren ist ja bekannt, vielleicht geht es einfach vielen konservativen,rechten wie mir selbst. Es gibt schon viele Netz angebote dafür und man bedient sich dort. Ich meine ich lese auch den Spiegel, Zeit, Taz, FAZ etc und ich merke schon das man versucht die Masse abzudecken und den Zeitgeist, das kann man ihnen nicht verübeln. Doch müssen sich diese auch den Vorwurf gefallen lassen das Sie eben nicht ausgewogen Berichten wenn nicht sogar tendenziös. Persönlich kann ich mir schon konservatives aus den bekannten Medien rausziehen, doch es ist Gefühlt wenig.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von ThorsHamar »

Sören74 hat geschrieben:(22 Nov 2020, 14:19)

Und die Nicht-68er hatten keine Nachkommenschaft? ;)
Offensichtlich kaum ....
Ich meine übrigens nicht die genetische Nachkommenschaft.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Sören74 »

Zweifeler hat geschrieben:(22 Nov 2020, 14:44)

Das die Printmedien immer mehr an Bedeutung verlieren ist ja bekannt, vielleicht geht es einfach vielen konservativen,rechten wie mir selbst. Es gibt schon viele Netz angebote dafür und man bedient sich dort. Ich meine ich lese auch den Spiegel, Zeit, Taz, FAZ etc und ich merke schon das man versucht die Masse abzudecken und den Zeitgeist, das kann man ihnen nicht verübeln. Doch müssen sich diese auch den Vorwurf gefallen lassen das Sie eben nicht ausgewogen Berichten wenn nicht sogar tendenziös. Persönlich kann ich mir schon konservatives aus den bekannten Medien rausziehen, doch es ist Gefühlt wenig.
Das zeigt auch das eigentliche Problem, allein mit kostenlosen Produkten (auch wenn sie werbefinanziert sind) kann gut gemachter Journalismus nicht leben. Wenn jetzt viele rechts-konservative Menschen lieber kostenlose Angebote nutzen, statt Zeitungen zu kaufen, muss man sich doch nicht wundern, wie sich der Zeitungsmarkt entwickelt.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Jan Fleischhauer sagt, er vertrete in der medialen Welt eine Minderheit, auf der Straße aber befände er sich in der Mehrheit.

Und er sei "wahrscheinlich" der letzte Mainstream-Journalist (diese Äußerung fiel allerdings in einer Comedy-Sendung des RBB).

Möglich ist auch, sage ich in aller Bescheidenheit, dass sich eine Art Subkultur in den neuen Medien entwickelt, die immer wichtiger wird.
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[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Jan-Maria »

Es ist nur natürlich wenn sich Menschen (auch Journalisten) in der Öffentlichkeit als überdurchschnittlich gut darstellen wollen. Sozialle Kontrolle (=Öffentlichkeit) schafft Soziales Verhalten (= tendenziell linke Artikel/Meinungen). Es ist dem Journalismus zu eigen. Dummerweise ist dies auch den Lehrern zu eigen, die die Rezeptionskompetenz vemitteln. Dass ist wiederum auch natürlich, da die Erzieher in einem leistungsfreiem Raum warwirksam werden in dem ihre Einschätzungen die Bewertungsmaßstäbe schaffen und objektive Wirtschaftswirklichkeit außen vorbleibt. Auch die GEZ-WIrklichkeit der Leitmedien sowie Nähe zu den häufig an der Staatskrippe beschäftigten Informantenen wird dem Journalismus nicht unbedingt die Lebenswirklichkeit eines Handwerkers, eines Kiosbetreibers oder LKW-Fahrers vermitteln. Man fühlt sich halt besser wenn mann für Verdi eintritt als wenn mann sich angesichts der anderen Lebeswirklichkeiten übergibt.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Jan-Maria »

Natürlich ist Jugend und Öffentlichkeit nah beim kategorischen Imperativ gelegen. Problematischer Weise sind vor 80 Jahren einige Begriffe wie Heimatliebe, Idealismus, Identität der Gesellschaft belastet und ersatzlos verschlissen worden. Die gleichen Bedüfnisse werden bedient durch Begriffe wie Individuelle Freiheit, Umweltschutz und Naturschutz. Durch die Verquickung dieser zentralen, grünen Begriffe mit Gedanken von Aufklärung und Humanismus ist die DNA des Gutmenschen definiert. Die technischen Begriffe Umweltschutz (Stoffkreisläufe und Toxine) und Umweltschutz (Artenschutz und Toxine) sind ideologisch aufgeladen worden. Wer eine Meinung abseits des grünen Mainstreams zum gesellschatlichen Themen wie Migration, Drogenkonsum, Stadtentwicklung, Kriminalität,Lohnpolitik der öffentlihen Hand, Enteignung etc. äußert, ist gegen den Klimaschutz und damit öffentlich demaskierter Klimaschädiger. Der Mechanismus funktioniert auch umgekehrt: Wer gegen die Bahn spricht ist damit auch implizit womöglich fremdenfeindlich. Die Verkleisterung allen guten Wünschens zu grünem Brei befördert einen Ruf zum links-grünen Staat. Aus einem notwendigen technischen Grün ist ein ideologisches, humanitäres Grün geworden. Getragen wird das von jenen, die am we nigsten abwägen müssen, denjenigen die mit ihrem automatischen, risikolosem Einkommen für ihre Staatstreue entlohnt werden und grün-links wählen. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht wieviele Städte man für Zuwanderung jedes Jahr neu bauen muß? Wußten Sie, dass man mit einem 3,5 Liter wahrscheinlich weniger Energie benötigt als mit der Bahn, dass der durchschnittliche Beamte mehr CO2 freisetzt als der nicht Beamte (weil CO2 Emission dem Gehalt entspricht)? Dass die Wohnungsgröße des Angestellten/Beamten größer ist als die des Normal-Menschen? Dass CO2-Fußabdruck des Lehrers durch seinen Urlaub überproportional höhe ist als der Durchschnitt? Dass viele Taxifahrer keine Standheizung haben, Polizeiautos aber meist? Dass Fahrzeuge der öffentlichen Hand Feinstaub freisetzen dürfen, private aber nicht? Das Blindsein auf dem linke Auge ist auch ein unbemerktes Stockholmsyndrom der Journalisten. Rezipiert wird eher im Amt beim Frühstück als auf der Baustelle im kalten Rohbau.
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