Natürlich nicht. Es ging den Beamten darum, das Leben des Jungen zu retten. Sie wussten im fraglichen Zeitpunkt noch nicht, dass der Bub bereits tot war.Haegar hat geschrieben:(20 Nov 2020, 12:58)
Mahlzeit.
Nehme mal den OT-Satz mit einer kurzen Gegenfrage auf: Würdest Du das Verhalten der Polizeibeamten imho auch weiterhin für angemessen halten, wenn Gäfgen deshalb hätte freigesprochen werden müssen ?
US-Todesstrafe - allgemein
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Das wiederum machst Du auch dann, wenn Du mit dem Auto losfährst.Stoner hat geschrieben:(20 Nov 2020, 13:04)
Wer die Todesstrafe fordert, der nimmt nachweislich in Kauf, dass Unschuldige getötet werden.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Ja, das war "gut" gewollt, dieses Verhalten. Die Verurteilung dürfte aber wohl auf das Verhalten seines Rechtsanwaltes größtenteils beruhen, der Gäfgen zu einem Geständnis überredet hat. Und da hat sich dieser wohl auf beruflich dünnes Eis begeben.Dieter Winter hat geschrieben:(20 Nov 2020, 13:05)
Natürlich nicht. Es ging den Beamten darum, das Leben des Jungen zu retten. Sie wussten im fraglichen Zeitpunkt noch nicht, dass der Bub bereits tot war.
Re: US-Todesstrafe - allgemein
Was soll man zu solchen Querdenken noch sagen? Das könnte man jetzt nur bei einem Bierchen friedlich ausfechten.Dieter Winter hat geschrieben:(20 Nov 2020, 13:10)
Das wiederum machst Du auch dann, wenn Du mit dem Auto losfährst.

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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Nicht selbst betroffen zu sein bedeutet nicht, dass man garnicht betroffen wäre.Stoner hat geschrieben:(20 Nov 2020, 13:04)
Es wäre eine vollkommene moralische Überheblichkeit, Angehörige für etwaige Todeswünsche zu kritisieren. Oben hatte ich aus dem Mercier zitiert: Nicht betroffen zu sein und die Todesstrafe zu fordern, das ist pervers. Es gibt kein Recht, das Leid der Betroffenen und deren Rachegdeanken zu kritisieren. Es gibt nur die gesellschaftliche Frage, ob man daraus quasi einen Rechtsanspruch auf Tötung des Täters ableiten sollte.
Auch schon geschrieben hatte ich: Ich wünsche vielen Gewalttätern den Tod. Aber ist dieser subjektive Wunsch, diese Mischung aus archaischen Konstanten und der Fassungslosigkeit, die einen bei manchen Taten überfällt, weil man es nicht versteht, dann ausreichend, um in einem halbwegs liberalen Rechtsstaat dann Menschen hinzurichten?
Ich rate schon immer ab. Es gibt keine moralischen Letztbegründungen, immer nur bestimmte Setzungen. Und die der Befürworter sind mir zu schwach. Wenn sich jemand beleidigt fühlt, weil man ihn archaisch nennt (obwohl ich mich ja nicht einmal ausschließe) dann ließe sich auch sagen: Wer die Todesstrafe fordert, der nimmt nachweislich in Kauf, dass Unschuldige getötet werden.Aus dieser Nummer kommt kein Befürworter raus.
Ich bin auch ehrlich genug um zu sagen, sollte es den Kindermördern im Knast schlecht ergehen, läßt mich das kalt. Die Eltern draußen haben auch lebenslänglich und leiden.
Ich fühle mich moralisch nicht besser, nur weil ich die TS ablehne. Es ist falsch, Leben zu nehmen. Es ist nicht falsch, sich vor Mördern zu schützen, indem man sie wegsperrt. Gern für immer, je nach Tat.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Das hat alles eine andere Qualität. Die Frage ist, wie man Recht begründet, welche Prinzipien es konstituieren sollen.Billie Holiday hat geschrieben:(20 Nov 2020, 13:15)
Nicht selbst betroffen zu sein bedeutet nicht, dass man garnicht betroffen wäre.
Ich bin auch ehrlich genug um zu sagen, sollte es den Kindermördern im Knast schlecht ergehen, läßt mich das kalt. Die Eltern draußen haben auch lebenslänglich und leiden.
Ich fühle mich moralisch nicht besser, nur weil ich die TS ablehne. Es ist falsch, Leben zu nehmen. Es ist nicht falsch, sich vor Mördern zu schützen, indem man sie wegsperrt. Gern für immer, je nach Tat.
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Nebenbei an alle gesagt fällt mir bei den emotionalisierten "Begründungen" mancher Befürworter auf, dass manche User offensichtlich solche negativen Emotionen als rechtskonstituierend anerkennen, während sie zum Beispiel in der Flüchtlingsfrage oder der Klimafrage und einigen anderen umstrittenen die positiven oder negativen Emotionen ihrer politischen Gegner nicht als konstitutiv für Politik und Recht anerkennen wollen und dort auf Rationalität statt auf Emotionalität beharren. Woran man sieht, was ein Problem subjektiv-emotionaler Begründungen ist: Es läuft im Prinzip auf eine willkürliche Entscheidung hinaus. Wer seine Emotionen durchsetzen kann gewinnt.

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Re: US-Todesstrafe - allgemein
ein normaler Prozeß des Strafvollzugs, der aber deine Aussage zur Dauer der Haftstrafe nicht bestätigtTom Bombadil hat geschrieben:(20 Nov 2020, 12:12)
Die Fortdauer der Sicherheitsverwahrung wird regelmäßig überprüft.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Welche "emotionalisierten Begründungen" meinst du, kannst du mal einige davon zitieren?Stoner hat geschrieben:(20 Nov 2020, 13:39)
Nebenbei an alle gesagt fällt mir bei den emotionalisierten "Begründungen" mancher Befürworter...
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Doch, denn es besteht immer die Möglichkeit, dass der Mörder im Rahmen der Überprüfung aus der Sicherheitsverwahrung entlassen wird. Es gibt also keine Möglichkeit für einen Richter, einen Mörder mit Sicherheit dauerhaft aus dem Verkehr zu ziehen.McKnee hat geschrieben:(20 Nov 2020, 13:45)
...der aber deine Aussage zur Dauer der Haftstrafe nicht bestätigt
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Nein, war es nicht. Es war aus meiner persönlichen Sicht nachvollziehbar, für den Rechtstaat inakzeptabel.Dieter Winter hat geschrieben:(20 Nov 2020, 12:30)
Ach ja: Das Verhalten der Polizeibeamten gegenüber Gäfgen war imho angemessen.
Aber diese Diskussion hat wenig Bezug zur Todesstrafe, da es 1. darum nicht ging, 2. gedroht wurde und 3. es keine Sanktionierung war
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Ja, das leugnet niemand. Deine Aussage war lebenslang ist nie lebenslangTom Bombadil hat geschrieben:(20 Nov 2020, 13:50)
Doch, denn es besteht immer die Möglichkeit, dass der Mörder im Rahmen der Überprüfung aus der Sicherheitsverwahrung entlassen wird. Es gibt also keine Möglichkeit für einen Richter, einen Mörder mit Sicherheit dauerhaft aus dem Verkehr zu ziehen.
und die ist schlichtweg falschDie es in D auch nicht gibt, weil unmenschlich.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Gut.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Das ist ein interessanter Aspekt. Ich gehe davon aus, dass die Befürworter das auch mehrheitlich in Kauf nehmen. Tendenziell mit dem Argument, dass es in einem Rechtssystem, ähnlich z.B. unserem, wahrscheinlich seltener vorkommt, dass ein Unschuldiger der Todesstrafe zum Opfer fällt als dass ein verurteilter Straftäter wieder frei kommt und erneut eine oder mehrere Taten der Art begeht, für die er verurteilt wurde.Stoner hat geschrieben:(20 Nov 2020, 13:04)
Ich rate schon immer ab. Es gibt keine moralischen Letztbegründungen, immer nur bestimmte Setzungen. Und die der Befürworter sind mir zu schwach. Wenn sich jemand beleidigt fühlt, weil man ihn archaisch nennt (obwohl ich mich ja nicht einmal ausschließe) dann ließe sich auch sagen: Wer die Todesstrafe fordert, der nimmt nachweislich in Kauf, dass Unschuldige getötet werden.Aus dieser Nummer kommt kein Befürworter raus.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Offensichtlich kommen manchem dann Zweifel, wie diesem hier.Milady de Winter hat geschrieben:(20 Nov 2020, 14:10)
Das ist ein interessanter Aspekt. Ich gehe davon aus, dass die Befürworter das auch mehrheitlich in Kauf nehmen. Tendenziell mit dem Argument, dass es in einem Rechtssystem, ähnlich z.B. unserem, wahrscheinlich seltener vorkommt, dass ein Unschuldiger der Todesstrafe zum Opfer fällt als dass ein verurteilter Straftäter wieder frei kommt und erneut eine oder mehrere Taten der Art begeht, für die er verurteilt wurde.
Und diese Berechnung ist auch ganz interessant, auch angesichts der Zahl der Urteile.
Aber im Grunde ist klar: einen Teil der Befürworter beeindruckt das nicht. Man braucht ihnen auch nicht moralisch zu Leibe rücken. Das einzige, was man tun kann, ist die Qualität der Argumente aufzuzeigen, bzw. nach der zugrundeliegenden Moral zu fragen. Von dort aus kann man dann auch die Widersprüche zeigen. Denn wenn ich für den Sachverhalt X etwas fordere, dann reicht ja für den Sachverhalt Y ein gleich starkes Argument. Wenn das nicht akzeptiert wird, deutet das auf eine relative Willkürlichkeit bzw. auf ein weitreichendes subjektives Argument aus der Befindlichkeit heraus hin.
Re: US-Todesstrafe - allgemein
Das Argument, dass es auch Justizirrtümer geben kann, finde ich nicht stichhaltig. Denn dieses Risiko hat man immer in einem Rechtsstaat. Das hat auch nichts mit der Art der Strafe zu tun. Die einzige Möglichkeit zu 100% auszuschliessen, dass fälschlich Unschuldige bestraft werden, wäre gänzlich auf Strafen zu verzichten.Milady de Winter hat geschrieben:(20 Nov 2020, 14:10)
Tendenziell mit dem Argument, dass es in einem Rechtssystem, ähnlich z.B. unserem, wahrscheinlich seltener vorkommt, dass ein Unschuldiger der Todesstrafe zum Opfer fällt als dass ein verurteilter Straftäter wieder frei kommt und erneut eine oder mehrere Taten der Art begeht, für die er verurteilt wurde.
Re: US-Todesstrafe - allgemein
Bei einer Freiheitsstrafe ist ein Fehlurteil revidierbar, bei einer Todesstrafe nicht.
Allein dieser dezente Hinweis sollte schon genügen, um die Todesstrafe prinzipiell abzulehnen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Also ich nicht: https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 1#p4876671 Aber auch schon vorher nicht: https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 8#p4182138Milady de Winter hat geschrieben:(20 Nov 2020, 14:10)
Ich gehe davon aus, dass die Befürworter das auch mehrheitlich in Kauf nehmen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Aus dem verlinkten Bericht:Stoner hat geschrieben:(20 Nov 2020, 14:34)
Offensichtlich kommen manchem dann Zweifel, wie diesem hier.
Und diese Berechnung ist auch ganz interessant, auch angesichts der Zahl der Urteile.
Schon fast ein wenig makaber, dass man mehr Aussicht darauf hat, dass weiter am Beweis der Unschuld gearbeitet wird, wenn man in der Todeszelle sitzt... lebenslang besiegelt das Schicksal praktisch, so pradox das klingt."Unterm Strich ist das Resultat, dass in den USA die große Mehrheit der zu Unrecht wegen 'Capital Murder' Verurteilten weder hingerichtet noch entlastet werden. Sie werden zu lebenslanger Haft verurteilt und dann vergessen", schreiben die Forscher.
Meiner persönlichen Meinung nach ist das Thema Todesstrafe - ja oder nein - ein Thema, bei dem es lediglich darum gehen kann, interessehalber die Motivation bzw. den Standpunkt der Gegenseite zu erfahren. Es wird kaum jemals gelingen, einen Verfechter der einen Seite auf die andere zu bringen. Dafür ist eine Überzeugung von pro oder con zu fundamental. Das Thema ist faktisch nicht greifbar oder aufzuarbeiten. Es geht hier auch nicht darum, ein Gesetz zu verabschieden und daher ein Mehrheitsverhältnis anzustreben. In diesem Spiel hat jeder seinen eigenen moralischen Kompass. Aber der hat letztendlich keinen Einfluss bzw. keine Auswirkung auf die Praxis.Aber im Grunde ist klar: einen Teil der Befürworter beeindruckt das nicht. Man braucht ihnen auch nicht moralisch zu Leibe rücken. Das einzige, was man tun kann, ist die Qualität der Argumente aufzuzeigen, bzw. nach der zugrundeliegenden Moral zu fragen. Von dort aus kann man dann auch die Widersprüche zeigen. Denn wenn ich für den Sachverhalt X etwas fordere, dann reicht ja für den Sachverhalt Y ein gleich starkes Argument. Wenn das nicht akzeptiert wird, deutet das auf eine relative Willkürlichkeit bzw. auf ein weitreichendes subjektives Argument aus der Befindlichkeit heraus hin.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Ich verstehe Deinen Standpunkt, Tom. Aber wann ist rechtlich zu 100% sichergestellt, dass die Schuld bewiesen ist?Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Nov 2020, 14:49)
Also ich nicht: https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 1#p4876671 Aber auch schon vorher nicht: https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 8#p4182138
Stopp, ich muss mich etwas korrigieren: wann ist tatsächlich zu 100% sichergestellt, dass die Schuld bewiesen ist?
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Und was ist, wenn das Fehlurteil nie erkannt wird? Dann sitzt der Unschuldige bis zu seinem Tod im Knast. Das wäre dann nicht so schlimm?Zunder hat geschrieben:(20 Nov 2020, 14:46)
Bei einer Freiheitsstrafe ist ein Fehlurteil revidierbar

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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Ja, das ist der Casus Knacktus, darauf habe ich auch keine Antwort, selbst ein positiver DNA-Treffer ließe ja Raum für Zweifel, die DNA könnte platziert sein. Evtl. könnte eine Kombination aus Beweisen ausreichen.Milady de Winter hat geschrieben:(20 Nov 2020, 14:56)
Stopp, ich muss mich etwas korrigieren: wann ist tatsächlich zu 100% sichergestellt, dass die Schuld bewiesen ist?
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Und immer noch muß er von irgendjemand umgebracht werden.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Das ist mit Verlaub völliger Quatsch.Liberty hat geschrieben:(20 Nov 2020, 14:40)
Das Argument, dass es auch Justizirrtümer geben kann, finde ich nicht stichhaltig. Denn dieses Risiko hat man immer in einem Rechtsstaat. Das hat auch nichts mit der Art der Strafe zu tun. Die einzige Möglichkeit zu 100% auszuschliessen, dass fälschlich Unschuldige bestraft werden, wäre gänzlich auf Strafen zu verzichten.
Es geht nicht darum, auszuschließen, dass Unschuldige bestraft werden. Das ist niemals möglich. Es geht darum auszuschließen, dass Unschuldige getötet werden. Der Unterschied sollte evident sein, und keiner hier hat einen Verurteilungsverzicht ins Spiel gebracht.
Re: US-Todesstrafe - allgemein
Von einem, der auch Unschuldige tötet. Wehrlose sowieso.Umetarek hat geschrieben:(20 Nov 2020, 15:26)
Und immer noch muß er von irgendjemand umgebracht werden.
Re: US-Todesstrafe - allgemein
Manchmal geht's halt doch in die Hose
(Aber wie hoch die Zahl ist, dazu müsste man wohl länger auf amerikanischen Plattformen suchen.)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Und einem der mit hoher Wahrscheinlichkeit Schaden nimmt.Stoner hat geschrieben:(20 Nov 2020, 15:29)
Von einem, der auch Unschuldige tötet. Wehrlose sowieso.
https://www.spektrum.de/news/die-seele- ... rs/1374603Ebenso geht der Job an den meisten doch nicht so spurlos vorbei, wie die Studienergebnisse zunächst vermuten lassen. Immer wieder treten ehemalige Scharfrichter an die Öffentlichkeit und sprechen sich gegen die Todesstrafe aus – weil sie ihre Arbeit und das Leid der Hingerichteten so belaste und eines Besseren belehrt habe. Immer wieder berichten US-Medien von Suiziden oder Alkoholexzessen unter Beteiligten an Exekutionen.
Eine große Belastung neben dem Tötungsakt: das Schweigen. Unter den Scharfrichtern herrscht eine Art Vereinbarung. Sie sprechen mit niemandem über ihre Erfahrungen im Todestrakt. Meist wüssten weder Familie noch Freunde, was ihre Aufgabe hinter Gittern genau sei. Nicht einmal untereinander tauschten sich die Mitglieder des Hinrichtungsteams aus. Die meisten sprachen in den Studien von Osofsky zum allerersten Mal in ihrem Leben mit jemandem über ihre Arbeit als Henker. Einige hatten Tränen in den Augen, als sie von den Insassen berichteten. Ein Scharfrichter gab zu, dass es ihn ernsthaft belastete, dass ihn die erste Hinrichtung emotional sehr traf, aber die danach schon nicht mehr so sehr. Einer formulierte eine bislang unausgesprochene Regel: "Wenn es dich nicht berührt", so sagte er, "dann stimmt etwas nicht mit dir."
17 Jahre lang sagte er niemandem außerhalb seiner Arbeitsstelle, was sein Job war, selbst seiner Frau nicht. "Es war hart, vom Gefängnisaufseher zum Henker zu werden", sagt Givens. "Du musst dich von dir selbst entfernen, du musst dich selbst auslöschen."
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 24145.html"Ein Mensch wird im Namen des amerikanischen Volkes verurteilt", sagte Givens dem Fernsehsender. "Ihr alle verurteilt ihn zum Tode. Ihr gebt ihm einen Prozess, und dann schickt ihr ihn zu mir, damit ich ihn töte. Sollte sich nachher herausstellen, dass er unschuldig ist, seid nicht ihr diejenigen, die ihn umgebracht haben. Das war ich."
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Der Bezug ist der, dass ich nicht nur die TS nicht kategorisch ablehne.McKnee hat geschrieben:(20 Nov 2020, 13:51)
Nein, war es nicht. Es war aus meiner persönlichen Sicht nachvollziehbar, für den Rechtstaat inakzeptabel.
Aber diese Diskussion hat wenig Bezug zur Todesstrafe, da es 1. darum nicht ging, 2. gedroht wurde und 3. es keine Sanktionierung war
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Ich könnte Dir dazu einiges erklären, das würde hier aber entschieden zu weit ins OT abgleiten. Kennst Du das Buch "Hanta Yo!" ?Stoner hat geschrieben:(20 Nov 2020, 13:15)
Was soll man zu solchen Querdenken noch sagen? Das könnte man jetzt nur bei einem Bierchen friedlich ausfechten.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Nein, worum geht es in dieser Saga aus der Welt der Indianer?Dieter Winter hat geschrieben:(20 Nov 2020, 15:58)
Ich könnte Dir dazu einiges erklären, das würde hier aber entschieden zu weit ins OT abgleiten. Kennst Du das Buch "Hanta Yo!" ?
Re: US-Todesstrafe - allgemein
Auf dieser Seite wird man fündig, übrigens auch zum aktuellen Fall Orlando Hall:Stoner hat geschrieben:(20 Nov 2020, 15:44)
Manchmal geht's halt doch in die Hose
(Aber wie hoch die Zahl ist, dazu müsste man wohl länger auf amerikanischen Plattformen suchen.)
https://deathpenaltyinfo.org/index.php?did=412&scid=6
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Nö, das lässt sich einfach mit einer Software automatisieren, die den Schalter in Zeit x zufällig auslöst.Umetarek hat geschrieben:(20 Nov 2020, 15:26)
Und immer noch muß er von irgendjemand umgebracht werden.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Ja, das macht für mich schon einen Unterschied aus, denn dann sollten sie hier nicht so die Klappe aufreissen, sondern sich besser bedeckt halten und froh sein das sie noch am Leben sind.Bielefeld09 hat geschrieben:(20 Nov 2020, 01:18)
Warum wollen Sie das wissen?
Das macht unseren eh schon schlechten Umgang miteinander nicht besser.
Re: US-Todesstrafe - allgemein
Jup. in japan ist das so gelöst das 3 Personen jeweils einen Schlater drücken, und einer von denen löst zufällig die Falltür aus.Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Nov 2020, 16:12)
Nö, das lässt sich einfach mit einer Software automatisieren, die den Schalter in Zeit x zufällig auslöst.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Ich machs mal so einfach, dass selbst Du das vielleicht verstehen könntest: Dann hat der/die Verurteilte das Pech gehabt, dass all die Jahre lang die Chance zur Urteilskorrektur ungenutzt geblieben ist. Aber sie bestand, und das wäre bei Deinem Rachekonzept eben nie der Fall.
Jene, bei denen sich die Unschuld später herausstellt, würden sich für Todesurteile nach Deinen Vorstellungen sicher bedanken - wenn das denn möglich wäre.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Der Programmierer als willfähriger Helfer des Todes?Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Nov 2020, 16:12)
Nö, das lässt sich einfach mit einer Software automatisieren, die den Schalter in Zeit x zufällig auslöst.
Egal wie du es drehst und wendest, es ist immer ein Mensch beteiligt.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
U.a. um deren Wertekanon und Weltanschauung. Ist ziemlich interessant, auch in Bezug auf das Thema hier. Die strengste Sanktion war der Ausschluss aus der Sippe/dem "Stamm". Es ist kein "Indianer"roman, sondern eine Saga der Lakotah von einer Lakotah aus deren Sicht geschrieben.Stoner hat geschrieben:(20 Nov 2020, 16:10)
Nein, worum geht es in dieser Saga aus der Welt der Indianer?
Zuletzt geändert von Dieter Winter am Freitag 20. November 2020, 16:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Ist also jeder zu 2/3 beteiligt.Concrete hat geschrieben:(20 Nov 2020, 16:18)
Jup. in japan ist das so gelöst das 3 Personen jeweils einen Schlater drücken, und einer von denen löst zufällig die Falltür aus.
So weiß niemand, wer die Falltür ausgelöst hat.

Macht genauso wenig einen Unterschied, wie es die Verwendung einer Platzpatrone in den ansonsten scharf geladenen Gewehren eines Erschießungskommandos macht. Die können schlecht zusammen sitzen und alle behaupten, sie hätten mit der Tötung nichts zu tun.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Wir leben in einem Statat, in der eine Gruppe Schläger stressuchend auf 2 Feuerwehrleute trifft, einem von Ihnen das halbe Gesicht zertrümmert, dem anderen UMBRINGT, und der Haupttäter dafür 4 1/2 Jahre bekommt und anschließend sagt "ich bin mein eigenes idol, ich habe schon jemanden umgebracht", und die anderen kriegen bewährung. in so einem tollen, geistig weiterentwickelten land leben wir.Eulenwoelfchen hat geschrieben:(20 Nov 2020, 10:25)
Die Fakten sprechen aber gegen ihre These. Das Zeitalter der Aufklärung war nämlich schon und wir leben seit Mitte des 20.Jahrhunderts in D zumindest in einem modernen Rechtsstaat mit dem geistigen Weiterentwicklungsstand der Menschheit entsprechender Rechtsauffassung incl. dafür nötiger, entstaubter ethischer und moralischer Normen.

klingt für mich nach moralischem bankrott wenn sie mich fragen. der rechtsstaat hofiert schädliche kriminelle und das leben eines ehrlichen, der gemeinschfaft nützlichen menschen ist ihm 4 1/2 jahre wert.
respekt gibt es dafür nicht von mir. für mich ist dieser "rechtsstaat" schon lange am ende.
irgendwie sind es immer dieselben, die faseln wie toll alles geworden ist, und schaut man auf die realität findet man nur scheiße.
Zuletzt geändert von Concrete am Freitag 20. November 2020, 16:40, insgesamt 7-mal geändert.
- Tom Bombadil
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Nein. Der Arbeiter an der Drehbank eines Waffenherstellers ist ja auch kein "willfähriger Helfer des Todes".
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Nein, heute nicht mehr.Eulenwoelfchen hat geschrieben:(20 Nov 2020, 07:28)
Es gibt keine Rechtfertigung für die Todesstrafe.
Das Todesurteil gegen Eichmann vor einem isr. Gericht oder gegen die nationalsozialistischen Verbrecher in den Nürnberger Prozessen waren unausweichlich.
Am Yisrael Chai
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
aber genauso funktioniert doch UNSER rechtssytem auch.Kritikaster hat geschrieben:(20 Nov 2020, 16:29)
Macht genauso wenig einen Unterschied, wie es die Verwendung einer Platzpatrone in den ansonsten scharf geladenen Gewehren eines Erschießungskommandos macht. Die können schlecht zusammen sitzen und alle behaupten, sie hätten mit der Tötung nichts zu tun.
haben nicht mal schon 5 jemanden totgeschlagen, aber weil man nicht genau nachweisen konnte wer es genau war von den 5en, und wer "nur daneben stand" wurde dann doch keiner verurteilt.
klingt irre? ist es auch.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Unsinn!Concrete hat geschrieben:(20 Nov 2020, 16:43)
aber genauso funktioniert doch UNSER rechtssytem auch.
Das hat mit staatlich verordneter Todesstrafe nicht das geringste gemein.

Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
und ich mache mir da sehr große sorgen, wenn das die richtung ist, die uns hier einige als fortschritt verkaufen wollen.Concrete hat geschrieben:(20 Nov 2020, 16:34)
Wir leben in einem Statat, in der eine Gruppe Schläger stressuchend auf 2 Feuerwehrleute trifft, einem von Ihnen das halbe Gesicht zertrümmert, dem anderen UMBRINGT, und der Haupttäter dafür 4 1/2 Jahre bekommt und anschließend sagt "ich bin mein eigenes idol, ich habe schon jemanden umgebracht", und die anderen kriegen bewährung. in so einem tollen, geistig weiterentwickelten land leben wir.![]()
da strebe ich einen ganz radikalen kurswechsel an, und muss feststellen:
Ihr seid massiv im Irrtum.
Re: US-Todesstrafe - allgemein
das hat etwas mit "konkreter" zuordnung von schuld zu tun, auf die hierzulande scheinbar sehr viel wert gelegt wird.Kritikaster hat geschrieben:(20 Nov 2020, 16:46)
Unsinn!
Das hat mit staatlich verordneter Todesstrafe nicht das geringste gemein.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Was soll denn das an der Augenwischerei mit einem dud in einem staatlich bezahlten Tötungskommando ändern?Concrete hat geschrieben:(20 Nov 2020, 16:48)
das hat etwas mit "konkreter" zuordnung von schuld zu tun, auf die hierzulande scheinbar sehr viel wert gelegt wird.
Wie gesagt, die Teilnehmer an der Exekution KÖNNEN NICHT gemeinsam behaupten, sie hätten damit nichts zu tun. Sie wurden für die gezielte Tötung gemeinsam eingesetzt.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Orlando Hall wurde durch die Giftspritze hingerichtet.
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... a639c1e6d1
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Am Yisrael Chai
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Re: US-Todesstrafe - allgemein
Wenn man noch eine Stufe tiefer denkt, stellt sich das ganze "Schuld"-Konzept in Frage. Denn es basiert auf der unbeweisbaren Unterstellung, der Täter hätte auch anders handeln können, wenn er denn nur "gewollt" hätte.Milady de Winter hat geschrieben:(20 Nov 2020, 14:56)
Ich verstehe Deinen Standpunkt, Tom. Aber wann ist rechtlich zu 100% sichergestellt, dass die Schuld bewiesen ist?
Stopp, ich muss mich etwas korrigieren: wann ist tatsächlich zu 100% sichergestellt, dass die Schuld bewiesen ist?
Was nun, wenn zukünftige genetische und psychologische Forschung ganz andere Bedingungsfaktoren menschlichen Verhaltens zu Tage fördern, als die, von denen wir heute ausgehen? Immerhin wurden in seriösen Untersuchungen bereits entsprechende Hinweise gefunden.
Die zunehmende Bedeutung der Berücksichtigung solcher und ähnlicher Faktoren bei der Schuldzumessung ist der ständigen Rechtsfortbildung zu entnehmen. Als "schuldmindernd" werden seit einigen Jahrzehnten nicht mehr nur pathologische Defekte, sondern auch bestimmte biographische und sozialisationsbedingte Aspekte berücksichtigt.
Nach meiner Prognose wird sich auch die Justiz über kurz oder lang vom Konzept des "freien Willens" und damit auch dem der "Schuld" verabschieden müssen, der Druck der empirischen Wissenschaft wächst. Der erforderliche Schutz der gesetzestreuen Allgemeinheit vor ihren Schädigern reicht zur Urteilsbegründung völlig aus. Der Gedanke der "Vergeltung" kann den jenseitigen Instanzen vorbehalten bleiben, aus deren Vorstellungswelt er letztlich auch übernommen wurde.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
Re: US-Todesstrafe - allgemein
Das "heute nicht mehr" wäre dann aber nur unter der Prämisse richtig, dass so etwas nicht mehr passieren kann. Was wiederum allerlei Annahmen über den Menschen und über Politik erfordert. Gestern hab ich den Eichmann in Jerusalem angefangen, ich bin gespannt, was dort zur Unausweichlichkeit steht.Vongole hat geschrieben:(20 Nov 2020, 16:40)
Nein, heute nicht mehr.
Das Todesurteil gegen Eichmann vor einem isr. Gericht oder gegen die nationalsozialistischen Verbrecher in den Nürnberger Prozessen waren unausweichlich.
Beim Faseln bin ich ganz bei Ihnen. Leute erzählen einem was, und fragt man nach, herrscht Schweigen.Concrete hat geschrieben:(20 Nov 2020, 16:34)
irgendwie sind es immer dieselben, die faseln wie toll alles geworden ist, und schaut man auf die realität findet man nur scheiße.
Wie gesagt, wer für die Todesstrafe ist, ist dafür. Das ist so. Auch, dass manche Gründe dafür haben, die einen Tick über den Bauchverstand rausgehen, andere nicht.
Es geht hier ja nicht ums Gewinnen oder darum, jemanden zu überzeugen. Darum schlage ich Ihnen nochmal etwas vor. Wir tauschen mal die Rollen. Ich vertrete die These, es sei objektiv angemessen, dass man Dieben nach der dritten rechtskräftigen Verurteilung die eine Hand, nach der nächsten die andere Hand abschlägt. Natürlich nicht mit dem Beil, sondern vom Chirurgen amputiert. Oder folgen Sie meinem Argument, es sei objektiv angemessen? Wenn nicht, warum nicht?
Re: US-Todesstrafe - allgemein
Vongole hat geschrieben:(20 Nov 2020, 17:06)
Orlando Hall wurde durch die Giftspritze hingerichtet.
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... a639c1e6d1

Es stehen dieses Jahr noch zwei weitere Hinrichtungen auf Bundesebene an.
Re: US-Todesstrafe - allgemein
An deiner Stelle würde ich mich dort als Henker bewerben.Liberty hat geschrieben:(20 Nov 2020, 18:06)
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Es stehen dieses Jahr noch zwei weitere Hinrichtungen auf Bundesebene an.

Am Yisrael Chai
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