Meruem hat geschrieben:(05 Nov 2020, 16:54)
Die christlichen ( radikalen) Evangelikalen und Geschäftsmann Trump eine Liaison die auf den ersten Blick wenig passt , Trump selbst ist alles andere als Bibelfest und die einzigen Götter die der wie jeder Geschäftsmann und Unternehmer kennt sind Geld machen und Profitmaximierung, ( im Grund so ziemlich unchristlich) aber bedenkt man es anders nämlich das Trump im seiner Amtszeit 3 Erzkonservative Richter an den SC gebracht hat wird da schon eher ein Schuh drauß , dasd bringt nämlich den erzkonservativen Evangelikalen die nötige Mehrheit wenn man solche heiße Eisen Fragen geht wie: "Verhältnis zum Islam? Die Gleichstellungsfrage von Homo- Bi- Intersexuellen? Das ganze Gender Thematik, dann Sterbehilfe? Oder die Abtreibungsfrage? ( siehe was derzeit in Polen deswegen los ist) alles Fragen wo es in den USA im SC jetzt die von den Evangelikalen ersehnte Mehrheit geht.
Die Erklärung findet sich u.a. in einem aktuellen Buch des amerikanischen Religionssoziologen Philip Gorski, betitelt "Am Scheideweg" ("Warum weiße Evangelikale Präsident Trump unterstützen"). Und ich muss sagen, ich brauchte diesen "Führer durch das politisch-religiöse Dickicht" Amerikas, wie es in einer Besprechung heißt, auch, weil ich das einfach nicht verstanden habe aber vestehen wollte. Warum wird ausgerechnet Donald Trump von Evangelikalen als politischer Messias angesehen.
Wie aber kann Gott einen so gottlosen Messias erwählen? Auch diese Frage bringe die Hartgesottenen unter Trumps evangelikalen Anhängern keineswegs in Erklärungsnot, schreibt Gorski. Sie nähmen ganz einfach Anleihen beim Alten Testament. „Die meisten vergleichen (Trump) mit Kyrus, dem persischen König, der die alten Israeliten aus ihrer babylonischen Gefangenschaft befreite und ihnen erlaubte, nach Jerusalem zurückzukehren und ihren Tempel wiederaufzubauen. Wie Trump, so behaupten sie, war Kyrus ein heidnischer Mann, den Gott als Werkzeug benutzte, um sein Volk zu beschützen.“
https://www.deutschlandfunk.de/amerikas ... _id=485154
Es ist das Argument dieser "Gotteswerkzeuglichkeit". Das muss man erstmal verdauen und verstehen.
Nur mal ein ganz anderes Beispiel. Johnny Cash. Ganz sicher nicht das, was man - gemesen an seinem Lebensstil und aus europäischer Sicht einen "christlichen frommen Mann" nennen würde. Johnny Cash sah sich definitiv als ein solches zwar selbst sündhaftes aber auf jeden Fall von Gott auserwähltes Werkzeug zur Läuterung der Menschheit (oder wenigstens der Amerikaner). Bekundet u.a. in seiner Novelle "Man in White" (über den Apostel Paulus) oder in Form seiner Verbundenheit mit dem evangelikalen "Stadionprediger" Billy Graham. Mag sein, dass einfach nur ich persönlich diese Synthese von Rausch, Erfolg, Sex, Drogen, Geschäften und einem messianischen Christentum nicht verstehe.
Das Argument der "Gotteswerkzeuglichkeit" legitimiert am Ende alles. Auch Kriege und Atombombenabwürfe.
Was ich allerdings ziemlich gut verstehe: Dass die nicht nur angekündigten sondern eben wirklich auch vollzogenen Steuersenkungen bei amerikanischen Kleinunternehmern selbstverständlich Trump-Sympathisanten in der lower middle class in den USA hervorgebracht hat. Wie denn auch nicht?
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)