Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(02 Nov 2020, 10:44)
Ich denke wir können uns einig sein, dass eine Karikatur Mohammeds aus islamischer Sicht blasphemisch ist.
Aktuell wird das aber noch nicht unter 166 StgB behandelt, darum muss man diesen Paragrafen verschärfen damit auch Karikaturen von Mohammed strafrechtlich verfolgt werden können.
Sie wie das ja schon diverse Politiker richtigerweise gefordert haben!
Da können Sie ja gleich das BGB durch die Sharia mitersetzen.
Nicht zu fassen, was Sie heir als harmlos daherkommende hardcore-Islamistin in den Thread betonieren.
Alle monotheistischen Religionen tragen ideologisch den Herrschaftsanpruch eines Eingottes in sich, dessen gottgegebene Gesetze
immer über denen weltlicher Gesetzgebung stehen. Der unterschied ist, dass die Urreligion, der jüdische Monotheismus als einzige dieser drei monotheistischen Religionen eine Missionierung und Unterwerfung Andersdenkender/Nicht daran glaubender Menschen weder als wesentliche Glaubensaufgabe auffasste, noch für staatsgründende Ideen oder Machterhaltung missbraucht(e).
Bis heute lehnen ja beispielsweise jüdische Glaubensfundamentalisten sogar den Staat Israel deshalb ab.
Das Christentum, ebenso wie der knapp 700 Jahre jüngere Islam trugenoder tragen allerdings als wesentliches Abgrenzungsmerkmal gegenüber dem Urentwurf des jüdischen monotheistischen Glaubensmodells eine höchst aggressive Missionierungs- bzw. Unterwerfungskomponente in sich. Fast zwangsläufig, um den jüdischen Monotheismus zurückzudrängen und Glaubenshoheit über diesen zu erlangen. Da dies aber rein glaubensphilosophisch niht machbar war und ist, geht das nur durch eine weltlich gestrickte, religiös verbrämte Glaubensideologie mit dem Ziel weltlicher Machterlangung und Beherrschung der irdenen Welt.
Beide Religionen, sowohl das Christentum als auch der Islam durchlaufen oder durchliefen dazu mehr oder weniger aggressive
Verbreitungsphasen mit jeder Menge abstruser Gewalttätigkeiten, whalweise gegeneinander, oder je nach eigener Machtlage auch besonders gegen alle, die nicht glaub(t)en. Besonders gegen die Naturwissenschaften.
Zu Zeiten eines eher "gemäßigten und toleranren Islam", der Forschung und Lehre förderte, statt sie wie heutzutage zu blockieren,
befand sich der christliche Glaubenszwilling gerade widermal in einem besonders finsteren und gewalttätigem Tal. (Siehe absolute Feindseligkeit gegen Frauen/Hexenverbrennungen, Ertränkungen, die heutigen Gewaltexzessen wie einer Enthauptung in nichts an grausamster Entwürdigung eines Menschen in nichts nachstehen).
Zu der Zeit war es innerhalb der - sagen wir mal - legereren Rahmenbedingungen islamischer Einfluß- und Machtbereiche sogar so, dass das geradezu steinzeitlich rückständige Christentum sowohl philosophischen als auch naturwissenschaftlichen Input erhielt, der im Laufe der Jahrhunderte blutigster Auseinandersetzungen innerhalb des Christentums zu einer steigen Verschiebung
der gesellschftlichen Macht hin zu säkulären, freiheitlichen und menschenwürdigeren Lebens- und Rechtsbedingungen führte, die
in unserem heutigen "westlichen" Menschenbild und Rechtsverständnis zu einer klaren übergeordneten, modernen und menschenwürdigen Gesellschftsordnung führten, die z.B. in D durch das GG vorgegeben ist und klare Rechtshoheit weltlichen Rechts vor Gottesgestzen fetschreibt und vorsieht.
Im Gegensatz dazu entwickelte sich komischerweise der Islam wieder zurück in ein geradezu anachronistisch eingeigeltes steinzeitliches Weltbild. Wohl auch deshalb, weil der weltliche, naturwissenschafliche und technische Turbo zu einer nachteiligen Machsituation des Islam führte, die dieser mehr oder weniger tatenlos hinnehmen musste. Es sei denn, man gräbt altbewährte Gegenmodelle aus, die beide Glaubensrichtungen schon immer als bewährt in sich trugen, um wieder mehr Einfluß und Macht gegenüber der Glaubenskonkurrenz zu erlangen.
Blöd für den Islam ist halt, dass er sich gerade in einem Alter befindet, in dem auch das Christentim sehr gewaltätig für Herrschaft rang, es aber im Gegensatz zu letzgenannter Konkurrenz nicht nur mit dem zwischenzeitlich weltlich eingebremsten christlichen Glauben zu tun hat, dem immer mehr Menschn trotz siener Mäßigung den Rücken kehren, sonder auch andere, sehr relevante der Atheismus oder gemäßigtere Formen, die eine Gottexistenz zwar nicht gänzlich ausschließen, aber diese Frage für nicht besonders wichtig empfiden, immer mehr an Boden gewinnen. Generell jene Denkmodelle und Rechtsaufassungen immer mehr an Boden gewinnen, die nicht die Frage des jensitigen Lebens in den Vordergrund stellen, sondern lieber menschenwürdige Zustände im Diesseits favorisieren. Mit der nichtdikutablen Prämisse, dass Fragen des Glaubens von jedweder Bedrohung an Leib, Leben und selbstbestimmter Entscheidungsfreiheit zu schützen sind. Göttliche Gesetze niemals über irdener Gestzgebung stehen dürfen und können. Sofern man nicht wieder enthaupten, verbrennen oder ersäufen will. Als legitimes Mittel von Glaubensüberzeugung und Missionsauftrag hin zum rechten, "gottgegebenen" Weg...
Derzeit scheint es also so zu sein, dass sich viel zu viele Menschen muslimischen Glaubens mit der vorgenannten, nicht gewalttätigen Vorgehnsweise kaum oder gar nicht anfreunden können. Und noch viel mehr Menschen dieses Glaubens dem grundsätzlichen Missionierungsgedanken des Islam verhafet sind. Bezüglich der Missionierung sind sie allerdings nicht so alleine, wie man denken mag. Siehe Polen mit seinem Fundametlkatholizismus und den jüngsten Auswüchsen menchen- und ganz besonders frauenfeindlicher Abtreibungsgestzgebung.
Insgesamt kann man beiden monotheistischeb Glaubensrichtungen, sowohl dem Islam als auch dem Christentum aber eines bescheinigen: Reformierung ist per se unmöglich, bezüglich ihres religionsideologischen Wesenskerns:
Des Missionsauftrags und der höherrangigen Gottesgesetze.
Man kann diesen glaubensbedingten, nicht reformierbaren Anspruch nach weltlicher Macht dieser beiden Religionen, der sich zwandslaufig ergeben muss,sonst würden sie beide Religionen ja abschaffen, nur immer wieder zurückdrängen und soweit in Zaum halten, das deren Gläubige wenigstens nicht gewalttätig werden gegen jene, die nichts oder ganz was anderes glauben. Ohne Missionsanspruch oder -auftrag.
Unzweifelhaft ist indes, dass der Islam derzeit etwas mehr Aufwand und Arbeit erfordert, bezüglich seiner Einzäunung auf ein erträgliches Maß im tagtäglichen irdenen Miteinander. Gell.
Als überzeugter Atheist bin ich übrigens automatisch islamfeindlich, christenfeindlich, sogar momotheismusfeindlich.
Aber nur insoweit, als man mich damit in Ruhe lassen möge. Und ja, den Kopf abschneiden lassen will ich mir natürlich auch nicht,
oder die eigene Tochter umbringen lassen, weil sie sich in einen Ungläubigen verliebte oder generell mit dem Religionszeug nichts mehr zu tun haben will. Oder so, wie sie selbst das für sich entscheidet, und nicht irgendein Religions- oder Familienehresouffleur, der aus der Zeit gefallen ist.
Wie sagte Kurt Tucholsky so schön:
"Da sagt man einmal was, schon sitzt halb Deutschland auf dem Sofa und ist beleidigt".
Naja, bei ca. 4,5 Mio. Muslimen und ca. 79 Mio. Nichtmuselmanen ist das mit der Hälfte wohl ein bisserl satirisch überspitzt formuliert. Aber Tucholsky hatte damit natürlich - damals - auch was anderes im Visier. Aber passen tut es trotzdem zu der Frage,
was darf Satire? Und was muss jeder Glaube, jede machthungrige Ideologie, gefälligst aushalten, ohne zum Killer zu werden...