Problematisch sehe ich hier, dass wir tatsächlich wenig Ahnung haben wie hoch die Verbreitung tatsächlich ist. Die Zahlen, die wir als Neuinfektionen täglich erfassen bilden ja nur einen Ausschnitt aus der Wirklichkeit ab. Wie groß dieser Ausschnitt ist hängt davon ab, anhand welcher Kriterien wir die Testauswahl vornehmen. Ich hatte ja bereits im Frühjahr/Frühsommer darauf hingewiesen, dass der eigentliche Rückgang bei den Infektionszahlen stärker ist als das was wir aus den Zahlen sehen. Das hing vor allem damit zusammen, dass die Tests permanent ausgeweitet wurden. Die Spitze war erreicht als Bayern dann im Sommer anlasslose Tests für jedermann versprach.yogi61 hat geschrieben:(31 Oct 2020, 10:37)
Von epidemiologischer Modellierung habe ich nicht viel Ahnung. Diese Leute werden da ja gefragt sein. Ich weiss nicht, ob es so etwas wie eine direkte Zielsetzung bei den Infektionen gibt und es wird auch nicht genau gesagt, wie viele Neuinfektionen das Gesundheitssystem noch verkraftet. Sagen wir mal, wir würden in 16 Tagen noch auf dem Level von heute, also 19.000 bis 20.000 Neuinfizierte sein. Ist das dann akzeptabel, weil man weiss, dass man ohne die Maßnahmen bei 50.000 wäre? Oder gibt es ein Ziel, also 10.000 Neuinfizierte oder so? Ich weiss das nicht und ich kann es aus den politischen Statements nicht wirklich ablesen.
Jetzt müssen wir aufpassen, dass wir nicht in die umgekehrte Falle laufen. Die Testkriterien werden im Augenblick schon wieder restriktiver gehandhabt. Die Dunkelziffer steigt damit wieder. Wir können schon im Augenblick davon ausgehen, dass der tatsächliche Anstieg stärker ist, als das was wir sehen. Insofern kann der leichte Rückgang in der Wachstumsrate, den wir diese Woche sahen durchaus trügerisch sein.