Doch, genau das
ist das entscheidende Argument!
tarkomed hat geschrieben:(13 Oct 2020, 15:58)
Jahrhunderte lang, ja sogar Jahrtausende lang wurde vieles anders gemacht, aber heute eben nicht mehr.
Wir sprechen von Sprache(n), deren Herkunft/Entstehung und Entwicklung und hier hinein gehören die Entstehung des genuinen Maskulinums und wofür es steht, genuine Femininum und wofür es steht sowie das genuine Neutrum und wieder wofür es steht.
Und wer sich auch nur ansatzweise mit der Entstehung der genuinen Formen von Maskulinum, Femininum und Neutrum beschäftigt hat bzw beschäftigt, der
weiß dass diese Formen
nichts, aber auch gar nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun haben.
Bei Begriffen, bei denen auf Biegen und Brechen das genuine Feminimum eingeführt - de facto - diktiert/oktroyiert - werden soll, sind Sammelbegriffe, die ohnehin auf Personen beider Geschlechter angewendet werden. In ihrer Mehrzahl - insbesondere in Gesetzestexten - stehen diese Begriffe für den Plural und der Plural wird
immer im genuinen Femininum gebildet, erkenntlich an dem Artikel "die"!
Sprachliche Veränderungen geschehen über lange Zeiträume hinweg,
"von innen heraus" (allmähliche Anpassung), die können
nicht erzwungen oder aufgezwungen werden, nur weil irgend einer marginalen Minderheit irgendwas ins Gehirn geschissen hat.
Das Sprachzentrum im Gehirn nimmt solche Veränderungen - auch im Denken - nicht auf Kommando vor!
"Für das natürliche Geschlecht interessiert sich unsere Grammatik nämlich überhaupt nicht.
Das Sprachzentrum ist eine autonome Instanz unseres höheren Denkens. Es gibt zwar Schnittstellen zur anderen Instanz, die wir Verstand nennen, sonst könnten wir unsere Gedanken über Gott und die Welt nicht in Worte fassen, aber unser Verstand hat keinen Einblick in das, was im Sprachzentrum wirklich vor sich geht. ...
Das Genus des Deutschen ist ein perfektes Programm, das in unserem Sprachzentrum fehlerlos und konsistent arbeitet. "Geschäftsführerin" ist für unser Sprachzentrum ein Wort aus dreizehn Lauten. Was eine Frau ist und ob Sie eine sind, weiß allein Ihr Verstand."
Quelle
tarkomed hat geschrieben:(13 Oct 2020, 15:58)Die Frauen dürfen heute auch wählen und das wurde auch nicht ohne den Widerstand der Männer durchgesetzt. Seit wann dürfen eigentlich Ehefrauen ohne die Zustimmung ihrer Männer arbeiten? Auch gar nicht so lange her und mancher Ehemann hat damals auch mit den Füßen gestampft.
Wir sind schnell dabei, Menschen aus islamischen Regionen als rückständig abzustempeln, aber wenn es um Veränderungen in unseren Regionen geht, dann fällt uns das Jahrhundertealte ein…
Und was hat das - bitte sehr - mit Sprachentstehung und Sprachentwicklung zu tun?
Was hat das mit der Entstehung unterschiedlicher bzw unregelmäßiger Genera zu tun?
Wärst du bitte mal so gut, das genauer zu erklären!
tarkomed hat geschrieben:(13 Oct 2020, 15:58)Das Problem liegt nur an der deutschen Sprache. Andere Sprachen haben dieses Problem nicht.
Nein, das Problem liegt
nicht an der deutschen Sprache, sondern daran, dass einige, wenige Zeitgenossen meinen, die (grammatischen) Genera hätten etwas mit dem biologischen Geschlecht zu tun bzw wären aus diesem abgeleitet.
Dann mögen diese Zeitgenossen doch bitte mal erklären, warum "Löffel" genuin maskulin ist oder "Stuhl" und "Gabel" genuin feminin oder "Hose" und "Messer" oder "Fenster" ein genuines Neutrum.
tarkomed hat geschrieben:(13 Oct 2020, 15:58)
Unseren Vorfahren war das generische Maskulinum offenbar besonders wichtig.
Nein war es
nicht!
Das generische Maskulinum bezeichnete ursprünglich (urindoeuropäisch) Objekte und Subjekte - und zwar
alle(!), während das genuine Neutrum Handlungen bezeichnet(e). Somit war/ist das genuine Maskulinum, das Standardgenuinum.
Das genuine Femininum bezeichnet den Plural - das war so und ist noch immer so!
"So funktioniert das Genus seit dem Späturindogermanischen. Bis in unsere Zeit:
1. Das Maskulinum ist das Standardgeschlecht.
2. Zum Neutrum gehören Substantive, die den Inhalt oder das Ergebnis einer konkreten Handlung bezeichnen.
3. Zum Femininum gehören Ableitungen mit komplexer abstrakter Bedeutung und einem speziellen Suffix.
Dass aus den beiden Abstraktionsformen Genera entstanden sind, ist nur einem Umstand geschuldet: Das Urindogermanische unterschied noch nicht zwischen Substantiven und Adjektiven."
Quelle: ebenda!
Tja, wenn man keine Ahnung hat, sollte man keine so großen Töne spucken!
Und ICH bin eine Frau und Wissenschaftler!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen