naddy hat geschrieben:(06 Oct 2020, 00:48)
??? Keine Ahnung welche Bastelkunst es braucht, um aus einer schlichten logischen Schlußfolgerung sowas abzuleiten. Wo war in meinen Beiträgen die Rede von "ohne Beweise"? Was Beweiskraft hat, stellt das Gericht übrigens in der Hauptverhandlung fest, davor handelt es sich um Indizien und Verdachtsmomente, die wiederum einen Anfangsverdacht begründen können. Aber das hatten wir ja schon.
(...)
Die Aussage "Ich wiederhole:..." legt die Vermutung nahe, daß der Text ursprünglich an einen anderen User gerichtet war. Für unsere Debatte empfehle ich, den Ablauf noch einmal im Zusammenhang lesen. Möglicherweise fällt Dir dann auf, daß sich mein Satz gar nicht konkret auf den Fall bezieht, sondern allgemein logischer Natur ist. Wenn nicht, auch egal.
Achso, Du hast also in einer Diskussion über einen konkreten Fall einen Betrag geschrieben, der sich gar nicht auf den konkreten Fall bezogen hat. Sorry, das konnte ich ja nun wirklich nicht wissen.
Es war leider etwas komplizierter, denn bei der von Dir genannten "allgemeinen Situation" handelt es sich lediglich um Deine Hypothese. Und von Hypothesen kann auf keinen "Einzelfall" geschlossen werden. Vielmehr hast Du Deine Vermutungen über den Einzelfall benutzt, um Deine Hypothese über "das Allgemeine" zu bestätigen. Ein beeindruckendes logisches Kunststück.
Es ist also bloß eine "Hypothese", dass wir in einem Rechtsstaat leben? Seit Bestehen der Bundesrepublik gibt es Gesetze, nach denen z.B. Anklagen erhoben werden. Seitdem gibt es auch Rechtsmittel. Seitdem ist in keinem einzigen Fall "willkürlich" geurteilt worden. Seitdem hat es keinen einzigen Fall gegeben, in dem alle vorliegenden Beweise, Indizien etc öffentlich gemacht worden wären. Das ist keine "Hypothese". Das ist eine empirisch erwiesene Tatsache. Daraus lässt sich DEDUKTIV (NICHT induktiv!) sehr wohl ableiten, dass auch im vorliegenden Fall der beschuldigten Polizisten so verfahren wird.
Ich zitiere Dich jetzt nochmal:
Umgekehrt rechtfertigt die Vermutung, daß nicht "alle "Beweise" öffentlich gemacht worden sind" allerdings auch nicht den Schluß, daß es auf jeden Fall noch welche geben muß, oder?
Hiermit sagst Du nichts anderes aus, als dass es denkbar wäre, dass eben keine weiteren Beweis vorliegen. Und dies ist keineswegs logisch! Das ist in der Geschichte dieser Republik nämlich noch nie passiert. Hier wird niemand dienst- oder strafrechtlich belangt, wenn es keine Beweise gibt! Ob da irgendwas "öffentlich gemacht" wird, ist dabei völlig irrelevant. Wenn in diesem Land ein Beamter dienst- oder strafrechtlich belangt wird, dann ist GARANTIERT, dass es Beweise gibt. Auch wenn diese Beweise vielleicht nicht aller Welt mitgeteilt worden sind.
Da kannst Du Dich auch nicht rausreden, indem Du jetzt so tust, als wäre es Dir nur um eine abstrakte Logik-Frage gegangen.
Daraufhin habe ich Dir in knapper Form mitgeteilt, daß ich über Dinge, die mir nicht bekannt sind, naturgemäß auch keine Auskunft geben kann.
Warum hast Du Dich denn dann überhaupt zu der Frage zu Wort gemeldet? Ach, entschuldige, ich vergaß, dass Du Dich zum Thema ja eigentlich gar nicht äußern wolltst, sondern nur nur etwas zu "allgemeiner Logik" gesagt hast...
Ich war tatsächlich kurz versucht, auch noch auf den Rest Deines juristischen Proseminars einzugehen. Aber das erspare ich mir. Strick' Dir Deine Hypothesen und Überzeugungen nach Belieben zusammen, ich kann damit leben.
Da muss ich schon wieder korrigieren. Mein "Proseminar" bezog sich nicht auf juristische sondern auf semantische Fragen. Es ging um den Unterschied zwischen "induktiv" und "deduktiv".
Dieses Wortgefecht mit Dir ist mir aber inzwischen langsam völlig egal. Mein Fazit: Wenn die beschuldigten Polizisten nun dienst- oder strafrechtlich belangt werden, dann wird das schon seine Gründe haben. Ganz egal ob diese Gründe der Öffentlichkeit vollumfänglich mitgeteilt worden sind oder nicht. Sollte es KEINE Gründe haben, steht den Beamten der Rechtsweg offen. Das ist keine "Hypothese", sondern die gelebte Wirklichkeit in einem Rechtsstaat.