Rechtsextremismus

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Sören74

Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Sören74 »

naddy hat geschrieben:(20 Sep 2020, 09:56)
Und wenn ich schreibe "Einige"..., die "sich bereits jetzt ein Urteil bilden" meine ich jene, die sich "bereits jetzt ein Urteil bilden", ist doch nicht schwer zu verstehen, oder?
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz das Problem, was Du hast. Es wurde nun von offizieller Seite gesagt, dass es sich um Hardcore-Rechtsextremisten-Material handelt. Ich muss mir jetzt dieses abscheuliche Zeug nicht auch noch persönlich angucken, damit ich offiziell zu dieser Einschätzung komme. Ich sehe erstmal keinen Grund, den offiziellen Aussagen zu misstrauen.
naddy hat geschrieben: Reul hat als NRW-Innenminister pflichtgemäß Aussagen für den Fall gemacht, daß sich die aktuellen Verdachtsmomente bestätigen. Was soll er auch sonst tun? In den möglicherweise folgenden Gerichtsverfahren treten schließlich rechtskundige Anwälte auf, da kann eine widerlegte Vorverurteilung schon mal ziemlich üble Folgen für einen Amtsträger haben.
Es gibt erstmal ein Disziplinarverfahren.
naddy hat geschrieben:Daß auch die "Empört-Entsetzt-und-Sprachlos"-Kategorie bedient wird, gehört inzwischen zum politischen Standardvokabular.
Es gibt Situationen, da ist diese Kategorie wirklich angebracht.
naddy hat geschrieben:Befindest Du Dich aktuell im "Kampfmodus"? Denn eigentlich bin ich substanziellere Argumentation von Dir gewohnt.
Naja, ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz, wo Dein Problem liegt (siehe oben).
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naddy
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von naddy »

tarkomed hat geschrieben:(20 Sep 2020, 11:59)

Dann hätte ich Ihnen Ignoranz unterstellen müssen, denn die Informationen die wir hier haben, stammen von Reul und anderen mit dem Fall betrauten und ich kann mich nur auf sie berufen.
Welche haben "wir" denn "hier"?

Oberflächlich betrachtet erschöpfen sich "meine" darin, daß

- es einen Vorfall mit "rechtsextremistischem" Hintergrund gab,
- in einem Chat diverse Bilder mit teils bedenklichen, teil eindeutig "rechtsradikalen" Inhalten gezeigt, geteilt und ge-liked wurden,
- infolge dessen 29 Polizeibeamte vorläufig vom Dienst suspendiert wurden,
- 14 entlassen werden sollen,
- daß das eine "Schande" sei und
- die Ermittlungen andauern.

Hab' ich was übersehen oder vergessen?
Kohlhaas hat geschrieben:(20 Sep 2020, 12:39)

Das Material muss ja wohl gesichtet worden sein. Anderenfalls wären kaum Suspendierungen ausgesprochen worden.
Das ist ein Fehlschluß, denn eine "vorläufige Suspendierung" erfordert nur einen hinreichend begründeten Verdacht:
VG berlin hat geschrieben:Es ist nicht erforderlich, dass das Dienstvergehen zum Zeitpunkt der Anordnung der vorläufigen Dienstenthebung bereits in vollem Umfang nachgewiesen worden ist. Da im Zusammenhang mit der vorläufigen Dienstenthebung für eingehende Beweiserhebungen kein Raum ist, beschränkt sich die Prüfung des Sachverhalts auf die Frage, ob anhand des bisherigen Ermittlungsergebnisses unter Berücksichtigung der vorhandenen Beweismittel und von Rückschlüssen, die durch die allgemeine Lebenserfahrung gerechtfertigt sind, zumindest der hinreichend begründete Verdacht eines Dienstvergehens besteht, das nach seiner Bedeutung die Entfernung aus dem Beamtenverhältnis geboten erscheinen lässt
Die "allgemeine Lebenserfahrung" ist übrigens ein sehr beliebtes Juristenargument, dehnbar wie Kaugummi und beliebig interpretierbar. Weil letzten Endes jeder ja nur auf seine subjektive Lebenserfahrung zurückgreifen kann. ;)
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Quatschki »

naddy hat geschrieben:(20 Sep 2020, 13:10)
Die "allgemeine Lebenserfahrung" ist übrigens ein sehr beliebtes Juristenargument, dehnbar wie Kaugummi und beliebig interpretierbar. Weil letzten Endes jeder ja nur auf seine subjektive Lebenserfahrung zurückgreifen kann. ;)
Lebenserfahrung ist nur eine Ansammlung von Vorurteilen
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von JJazzGold »

tarkomed hat geschrieben:(20 Sep 2020, 11:59)

So ein Zufall! Ich auch.

Dann hätte ich Ihnen Ignoranz unterstellen müssen, denn die Informationen die wir hier haben, stammen von Reul und anderen mit dem Fall betrauten und ich kann mich nur auf sie berufen.
Sie haben Informationen von Herrn Reul bezüglich der Verhaltensweisen innerhalb der betroffenen Familien?
Das kaufe ich Ihnen nicht ab.
Haben Sie überhaupt gelesen, was ich schrieb?


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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naddy
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von naddy »

Sören74 hat geschrieben:(20 Sep 2020, 13:07)

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz das Problem, was Du hast. Es wurde nun von offizieller Seite gesagt, dass es sich um Hardcore-Rechtsextremisten-Material handelt. Ich muss mir jetzt dieses abscheuliche Zeug nicht auch noch persönlich angucken, damit ich offiziell zu dieser Einschätzung komme.
Ehrlich gesagt habe ich gar kein Problem, ich weise nur auf eins hin. :)

Ohne Dir das "abscheuliche Zeug ..persönlich an(zu)gucken" kannst Du gar nicht zu einer persönlichen "Einschätzung " kommen, bestenfalls Dir eine vorgegebene zu Eigen machen. Und darauf hoffen, daß die Vorgebenden unter "Hardcore-Rechtsextremisten-Material " das Gleiche verstehen wie Du, die gerichtsverwertbarkeit solcher Klassifizierungen mal völlig außer acht gelassen.

Ich habe mir in meinem Berufsleben in Strafprozessen hunderte solcher und ähnlicher Dokumente ansehen müssen, unterschiedliche Interpretationen und Bewertungen seitens der Verfahrensbeteiligten war da eher die Regel als die Ausnahme. Zudem muß das Gericht hier entscheiden, welche der gezeigten Bilder den Straftatbestand von § 130 StGB "Volksverhetzung" oder § 86a "Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen" erfüllen.

Warten wir's also ab.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Laertes »

naddy hat geschrieben:(20 Sep 2020, 13:35)
Zudem muß das Gericht hier entscheiden, welche der gezeigten Bilder den Straftatbestand von § 130 StGB "Volksverhetzung" oder § 86a "Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen" erfüllen.
In der aktuellen Empörungskultur scheinen auch viele zu vergessen/zu ignorieren, dass 'rechtsextrem sein' kein Straftatbestand per se ist.
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
(Ernst-Wolfgang Böckenförde)
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Sören74 »

naddy hat geschrieben:(20 Sep 2020, 13:35)

Ohne Dir das "abscheuliche Zeug ..persönlich an(zu)gucken" kannst Du gar nicht zu einer persönlichen "Einschätzung " kommen, bestenfalls Dir eine vorgegebene zu Eigen machen.
Darauf antworte ich mal mit einem deutlichen J.....ein. ;) Klar, erst Urteil bilden, wenn man es gesehen hat usw. Aber das ist in vielen Fällen nicht möglich. Ich habe zum Beispiel keinen Einblick in die Polizeiakten über den Krankenpfleger in Oldenburg und Delmenhorst, der sehr wahrscheinlich zig Menschen getötet hat. Trotzdem verurteile ich diese Taten und finde sie abscheulich.

Wie ich schon andeutete, in dem Fall vertraue ich auf das Innenministerium und dem Verfassungsschutz von NRW. Denn ich hatte nicht den Eindruck, dass es sich nur um grenzwertige Bilder handelte, sondern von echten Hardcore gesprochen wurde. Diese Bezeichnung höre ich von offizieller Stelle wirklich selten, so dass ich denke, dass das Material wirklich heftig sein muss, eine andere Erklärung gibt es für mich nicht.
naddy hat geschrieben: Und darauf hoffen, daß die Vorgebenden unter "Hardcore-Rechtsextremisten-Material " das Gleiche verstehen wie Du, die gerichtsverwertbarkeit solcher Klassifizierungen mal völlig außer acht gelassen.
Ich sage es mal ganz deutlich, ich habe überhaupt kein Verlangen nach der Betrachtung solcher Bilder, nur damit mir andere quasi die Erlaubnis geben, dieses Zeug abscheulich zu finden. Da lehne ich mich so weit aus dem Fenster und wenn Du damit ein Problem hast oder glaubst, darauf hinweisen zu müssen, dann ist es eben so. Punkt.
naddy hat geschrieben: Ich habe mir in meinem Berufsleben in Strafprozessen hunderte solcher und ähnlicher Dokumente ansehen müssen, unterschiedliche Interpretationen und Bewertungen seitens der Verfahrensbeteiligten war da eher die Regel als die Ausnahme. Zudem muß das Gericht hier entscheiden, welche der gezeigten Bilder den Straftatbestand von § 130 StGB "Volksverhetzung" oder § 86a "Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen" erfüllen.

Warten wir's also ab.
Ich beneide Dich überhaupt nicht darum, dass Du das machen musstest. Aber nochmal zur Klarstellung, es geht hier (erstmal) nicht um einen möglichen Gerichtsprozess, sondern um ein Disziplinarverfahren.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Billie Holiday »

Sören74 hat geschrieben:(20 Sep 2020, 13:52)

Darauf antworte ich mal mit einem deutlichen J.....ein. ;) Klar, erst Urteil bilden, wenn man es gesehen hat usw. Aber das ist in vielen Fällen nicht möglich. Ich habe zum Beispiel keinen Einblick in die Polizeiakten über den Krankenpfleger in Oldenburg und Delmenhorst, der sehr wahrscheinlich zig Menschen getötet hat. Trotzdem verurteile ich diese Taten und finde sie abscheulich.

Wie ich schon andeutete, in dem Fall vertraue ich auf das Innenministerium und dem Verfassungsschutz von NRW. Denn ich hatte nicht den Eindruck, dass es sich nur um grenzwertige Bilder handelte, sondern von echten Hardcore gesprochen wurde. Diese Bezeichnung höre ich von offizieller Stelle wirklich selten, so dass ich denke, dass das Material wirklich heftig sein muss, eine andere Erklärung gibt es für mich nicht.



Ich sage es mal ganz deutlich, ich habe überhaupt kein Verlangen nach der Betrachtung solcher Bilder, nur damit mir andere quasi die Erlaubnis geben, dieses Zeug abscheulich zu finden. Da lehne ich mich so weit aus dem Fenster und wenn Du damit ein Problem hast oder glaubst, darauf hinweisen zu müssen, dann ist es eben so. Punkt.



Ich beneide Dich überhaupt nicht darum, dass Du das machen musstest. Aber nochmal zur Klarstellung, es geht hier (erstmal) nicht um einen möglichen Gerichtsprozess, sondern um ein Disziplinarverfahren.
Ich verstehe, was du meinst. Wenn ich z.B. von unerträglichen kinderpornografischen Bildern lese, bin ich dankbar, diese nicht sehen zu müssen, kann mir die Widerwärtigkeit aber (leider) in etwa vorstellen.
Wenn ein Bild derart beschrieben wird, dass Flüchtlinge und Gaskammern zu sehen sind, dann muß ich das nicht sehen, um mir vorstellen zu können, dass das ekelhafter Kram ist.
Nun denn, Gerichte werden sich damit beschäftigen. Dennoch darf ich mir aus Beschreibungen ein eigenes Bild machen, zumal plastisch beschrieben. Was gibt es da schönzureden?
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Brainiac »

Sören74 hat geschrieben:(20 Sep 2020, 13:52)
Ich beneide Dich überhaupt nicht darum, dass Du das machen musstest. Aber nochmal zur Klarstellung, es geht hier (erstmal) nicht um einen möglichen Gerichtsprozess, sondern um ein Disziplinarverfahren.
Davon abgesehen, dürfte ein Strafverfahren wegen Volksverhetzung ohnehin nicht in Frage kommen. Dafür müsste die öffentliche Ordnung gestört oder zumindest gefährdet worden sein, und wie soll das durch Äußerungen in einer privaten Chatgruppe verursacht werden können. Auch §86/86a kommen wohl eher nicht in Betracht, auch dafür muss imho eine Verbreitung über den Kreis persönlicher Beziehungen hinaus erfolgt sein.
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naddy
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von naddy »

Sören74 hat geschrieben:(20 Sep 2020, 13:52)

Darauf antworte ich mal mit einem deutlichen J.....ein. ;) Klar, erst Urteil bilden, wenn man es gesehen hat usw. Aber das ist in vielen Fällen nicht möglich. Ich habe zum Beispiel keinen Einblick in die Polizeiakten über den Krankenpfleger in Oldenburg und Delmenhorst, der sehr wahrscheinlich zig Menschen getötet hat.
Selbst da ist eine differenzierte Betrachtungsweise zu empfehlen. Es ist ein Unterschied, ob der Täter die Taten aus "Mordlust" begeht, oder ob er unter der Wahnvorstellung leidet, seinen Opfern damit "was Gutes" zu tun. Von diesen "Leiderlösern" sind etliche Fälle dokumentiert.

Ich kann Deine Reaktion aber nachvollziehen, von etlichen Fällen habe ich zunächst in der Zeitung erfahren, bevor ich in das Strafverfahren involviert wurde. Beispielsweise, daß ein "Penner" von mehreren Jugendlichen getötet wurde, indem ihm eine Bierflasche bis zum Anschlag ins Auge gestoßen wurde. Meine erste Reaktion auf diese Meldung kansst Du Dir hoffentlich vorstellen, ich möchte sie hier auf jeden Fall nicht konkreter beschreiben.
Trotzdem verurteile ich diese Taten und finde sie abscheulich.
"Diese Taten" ist mir zu undifferenziert. Ist ein "Hakenkreuz" zu liken das Gleiche, wie eine fiktive Hinrichtung oder eine Gaskammer? In den letzteren Fällen dürfte Dir kaum jemand widersprechen.
Ich sage es mal ganz deutlich, ich habe überhaupt kein Verlangen nach der Betrachtung solcher Bilder, nur damit mir andere quasi die Erlaubnis geben, dieses Zeug abscheulich zu finden.
Dazu brauchst Du keine Erlaubnis, schon gar nicht meine. ;)
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Sören74 »

naddy hat geschrieben:(20 Sep 2020, 14:32)

Selbst da ist eine differenzierte Betrachtungsweise zu empfehlen. Es ist ein Unterschied, ob der Täter die Taten aus "Mordlust" begeht, oder ob er unter der Wahnvorstellung leidet, seinen Opfern damit "was Gutes" zu tun. Von diesen "Leiderlösern" sind etliche Fälle dokumentiert.
Ehrlich gesagt, für mich macht es für die Kategorisierung "abscheulich" keinen Unterschied, ob eines dieser genannten Motive vorlag. Jemanden ohne Rücksprache mit dem Patienten "vom Leid erlösen" ist und bleibt für mich Mord und damit auch abscheulich.
naddy hat geschrieben: "Diese Taten" ist mir zu undifferenziert. Ist ein "Hakenkreuz" zu liken das Gleiche, wie eine fiktive Hinrichtung oder eine Gaskammer? In den letzteren Fällen dürfte Dir kaum jemand widersprechen.
Zum einen, "diese Taten" bezog sich auf die Mordserie in den beiden Krankenhäusern. Zum anderen, auch in Abscheulichkeit gibt es noch verschiedene Abstufungen für mich, so traurig das auch insgesamt ist.
naddy hat geschrieben: Dazu brauchst Du keine Erlaubnis, schon gar nicht meine. ;)
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naddy
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von naddy »

Sören74 hat geschrieben:(20 Sep 2020, 14:49)

Ehrlich gesagt, für mich macht es für die Kategorisierung "abscheulich" keinen Unterschied, ob eines dieser genannten Motive vorlag. Jemanden ohne Rücksprache mit dem Patienten "vom Leid erlösen" ist und bleibt für mich Mord und damit auch abscheulich.
Da genießt Du den Benefit, daß Du Dich niemals beruflich mit solchen Unterschieden auseinandersetzen mußtest. Beispielsweise, daß § 211 StGB als Mordmerkmale:

- aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,

- heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder

- um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken...

aufführt. Der Vorwurf "heimtückisch" kann beispielsweise bereits durch Nachweis des EInverständnisses der getöteten Person ausgeräumt werden. Aber lassen wir das, anderes Thema.
Zum anderen, auch in Abscheulichkeit gibt es noch verschiedene Abstufungen für mich, so traurig das auch insgesamt ist.
Gut so. Moralische Implikationen können einem leicht den Blick auf die Fakten verstellen. Aber einem Minister ist es selbstverständlich gestattet, seiner Entrüstung mit Begrifflichkeiten wie "Schande" Ausdruck zu verleihen. Schließlich muß er auch an sein Wahlvolk denken. Möglicherweise hat er sich das bei der AfD abgeguckt, die operieren auch gerne mit solchen Worthülsen. ;)
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Sören74 »

naddy hat geschrieben:(20 Sep 2020, 15:09)

Da genießt Du den Benefit, daß Du Dich niemals beruflich mit solchen Unterschieden auseinandersetzen mußtest.
Ich bin auch sehr froh drum. :|
naddy hat geschrieben: Gut so. Moralische Implikationen können einem leicht den Blick auf die Fakten verstellen. Aber einem Minister ist es selbstverständlich gestattet, seiner Entrüstung mit Begrifflichkeiten wie "Schande" Ausdruck zu verleihen. Schließlich muß er auch an sein Wahlvolk denken. Möglicherweise hat er sich das bei der AfD abgeguckt, die operieren auch gerne mit solchen Worthülsen. ;)
Ich bin wirklich kein Freund einer Law-and-Order-CDU und Herr Reul kann man vieles vorwerfen. Aber wenn auch der Verfassungsschutz von "Hardcore" spricht und ich nehme auch an, dass es Herr Reul gesehen hat, dann nehme ich ihm das erstmal so ab.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Lenny »

Sören74 hat geschrieben:ich nehme auch an, dass es Herr Reul gesehen hat, dann nehme ich ihm das erstmal so ab.
Es gibt keinen Grund an den Worten Reuls zu zweifeln, sollten die Ermittlungen ein anderes Bild ergeben, verliert Reul sein Gesicht.

Da die ganze Aktion ein gewisses Volumen hat und auch Aufwand beinhaltet, kann davon ausgegangen werden, das die Vorwürfe mindestens zum Teil berechtigt sind.
Man wird sehen was die Ermittlungen zutage fördern.
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tarkomed
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von tarkomed »

naddy hat geschrieben:(20 Sep 2020, 13:10)

Welche haben "wir" denn "hier"?
Es wurde vieles darüber berichtet in den letzten Tagen und manches wurde auch hier verlinkt.
Ich weiß nicht, ob das hier auch dabei war:
https://www.tagesschau.de/regional/nord ... 36469.html
Es ging nicht nur um Bilder, soviel ich mitbekommen habe, sondern auch um Texte, die wir nicht kennen und somit kann jeder seine Schlüsse daraus ziehen und du ziehst deine daraus. Auch gut.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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Brainiac
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Brainiac »

[MOD] Wegen Aufräumarbeiten geschlossen.

Edit: wieder auf.
Zuletzt geändert von Brainiac am Samstag 26. September 2020, 08:22, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: [MOD] Edit
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Alexyessin »

Heute jährt sich zum 40. Mal der Terroranschlag auf dem Oktoberfest. Lange hat es gedauert - genauer gesagt 39 Jahre - bis die These vom verirrten Einzeltäter nicht mehr haltbar war sondern der Terroranschlag als solches auch als Rechtsextremistischer Terroranschlag gewertet wurde.
Tragisch ist eben nicht nur der Tag für die Opfer und deren Angehörigen ( ich kann mich zu den Glücklichen zählen, das meine beiden großen Schwestern an diesem Abend schon früher zu Hausen sein mussten ) sondern auch die Erkenntnis wie lange der bayrische Staat, bzw. die bayrische Staatsregierung versucht hat dieses Eisen nicht anzufassen. Auch nach dem Tod von FJS, der ja, bewusst oder nicht, den Zusammenhang zwischen Köhler und der WSG aufs minimalste reduzieren wollte, sondern auch die Regierungen danach wollten sich nicht näher damit befassen. Und bei solchen Verstrickungen ist wegschauen und nicht beachten noch schlimmer als offenes Leugnen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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JosefG
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Eine Spekulation zum Oktoberfest-Attentat

Beitrag von JosefG »

Das Attentat war ja heute wieder Thema in den Nachrichten wegen des 40.Jahrestags.
Schon oft wurde berichtet über Ungereimtheiten, wie vernichtete Beweismittel.

Ich denke, so könnte es gewesen sein:

Die Geheimdienste haben den späteren Attentäter mittels V-Leuten angestiftet und mit den erforderlichen Hilfsmitteln versorgt. Es war
vorgesehen, den geplanten Anschlag kurz vor der Ausführung publikumswirksam auffliegen zu lassen und den Attentäter festzunehmen.
Doch dabei ist etwas schiefgegangen, vielleicht hat der Attentäter die V-Leute ausgetrickst, und es kam tatsächlich zu dem Anschlag.

Für mich ist das die plausibelste Erklärung für das Attentat und die anschließenden Vertuschungen,
für die es ja laut Medien offenbar viele Anzeichen gibt. Eine andere Erklärung fällt mir nicht ein.

Habe mir jetzt nicht die Mühe gemacht, Links herauszusuchen, ich denke die Sache ist bekannt.
Zukunft ist hexadezimal - https://sedimal.de -- https://invers-gendern.de
Keinen_Faschismus!

Re: Eine Spekulation zum Oktoberfest-Attentat

Beitrag von Keinen_Faschismus! »

JosefG hat geschrieben:(26 Sep 2020, 20:21)
Es war vorgesehen, den geplanten Anschlag kurz vor der Ausführung publikumswirksam auffliegen zu lassen und den Attentäter festzunehmen.
Hast du dafür Hinweise?
Was wenn im Geheimdienst Altnazis einfach ihre „Kameraden“ mit Hilfe von „V-Männern“ unterstützen wollten?

Viel plausibler auch was eine mögliche nachfolgende Vertuschung angeht.
Im Februar 2015 stellte die Fraktion Die Linke im Bundestag eine Kleine Anfrage, ob die Bundesregierung ausschließen könne, dass Mitglieder der Wehrsportgruppe Hoffmann vor oder nach dem Attentat als V-Leute für deutsche Geheimdienste tätig gewesen seien. Die Bundesregierung verweigerte zwar die Antwort darauf, doch andere ihrer Antworten zeigten, dass beide Behörden Berichte von V-Personen (Quellenmeldungen) mit Bezug zum Oktoberfestattentat besaßen, die meisten das BfV.
Im April 2016 erklärte die Bundesregierung auf Anfrage der Bundestagsabgeordneten Martina Renner (Die Linke), bislang habe nur der BND, nicht aber das BfV dem Generalbundesanwalt seine Akten zum Oktoberfestattentat übergeben.
Auch sehr bezeichnend dass hier wohl nur die Linke an echter Aufklärung interessiert zu sein scheint!

Wäre es nach 40 Jahren nicht langsam Zeit mit der Wahrheit rauszurücken?
Ist man das den Opfern und den Angehörigen der Opfer nicht schuldig?
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Re: Eine Spekulation zum Oktoberfest-Attentat

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo JosefG.
Ich weiß nicht, wie Du Deine Erkenntnisse untermauern willst? Ich vermute, Deine Einlassungen fußen auf Äußerungen des Münchner Journalist Ulrich Chaussy?!?
Seine Bücher, Hörbücher und TV-Produktionen bringen seit jeher wenig substanziell Neues zutage.
Schon der Untertitel eines seiner Bücher: "Wie Rechtsterrorismus und Antisemitismus seit 1980 verdrängt werden" ist meiner Meinung nach falsch.

Richtig ist, daß Bayerns Polizei recht schnell die Anhänger der rechtsextremen Wehrsportgruppe Hoffmann im Blick hatte. Trotz des Schocks über diesen bis dahin "schlimmsten Anschlag der bundesdeutschen Geschichte" wollte Bayerns Polizei bereits 16 Stunden nach der Detonation zuschlagen und koordiniert anderthalb Dutzend Wohnungen durchsuchen.
  • (der als Bomberleger identifizierte 21-Jährige selbst war ein bekannter Anhänger der Neonazi-Vereinigung.)
Allerdings übernahm kurz vor dem geplanten Beginn Generalbundesanwalt Kurt Rebmann offiziell die Ermittlungen.
  • (in Fällen politisch motivierter Gewalt ist er von Amts wegen zuständig)
Richtig ist ebenso, daß sich bei den bayerischen Ermittlern die Tendenz durchsetzte, den Attentäter als Einzeltäter darzustellen, der "seine Tat aus Liebeskummer und Frustration" begangen habe. Insofern liefen die Ermittlungen in eine ganz andere Richtung. Letztlich nahm der bayerische Verfassungsschutz Einfluß auf die Ermittlungen. Spuren in die Neonaziszene wurden nicht verfolgt, Gutachten und wichtige Beweismittel verschwanden spurlos. Allerdings stand nie zur Debatte, daß die Tat aus dem rechtsextremen Spektrum kam und es sich um einen Terrorakt gehandelt hatte. Dennoch sind bis heute zentrale Fragen ungeklärt.

Wenn der langjährige BR-Journalist Ulrich Chaussy Fragen aufwirft, wie etwa die, daß man nicht wisse, ob Köhler wirklich "die Bombe gezündet hat?" oder "ob er die Bombe gebaut hat?", sind diese zwar berechtigt. Allerdings darf man bei Chaussys nächster Frage: "wir wissen nicht, wer bei Köhler am Tatabend dabei gewesen ist?" wohl davon ausgehen, daß Chaussy selber von Köhlers Täterschaft ausgeht. Da allerdings Köhler selber unter den Opfern war, darf man von ihm wohl keine eindeutigen Antworten darauf erwarten.

Wenn Ungereimtheiten bestehen, wenn also die Fakten der Theorie (des Geschehenen) widersprechen, kann man die Theorie anpassen oder verwerfen. Die Schlußfolgerungen der Ungereimtheiten können zwar einzelne korrekte Fakten enthalten, die Verbindungen zwischen ihnen und daraus sind aber erfunden, entsprechen aber eher einer These. In diesem Moment kann man von "Verschwörungserzählungen" reden.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: Eine Spekulation zum Oktoberfest-Attentat

Beitrag von JosefG »

Der Neandertaler hat geschrieben:(27 Sep 2020, 13:04)

...
In der Tat war der BR meine wichtigste Informationsquelle in dieser Sache. Aber meine Spekulation widerspricht ja gerade dem von dir genannten Journalisten. Deshalb verstehe ich deinen Beitrag nicht ganz.
Zukunft ist hexadezimal - https://sedimal.de -- https://invers-gendern.de
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Re: Eine Spekulation zum Oktoberfest-Attentat

Beitrag von Der Neandertaler »

JosefG hat geschrieben:Deshalb verstehe ich deinen Beitrag nicht ganz.
Genau das ist das Problem. Jemand zimmert sich etwas zurecht - sobald Gegenargumente kommen, die diesem widersprechen und das Gesagte ... oder besser: das Zusammengesponnene mit anderen Theorien, die in die gleiche Kerbe hauen (Hauptsache gegen die da oben), verbindet, wird behauptet, man verstehe den Beitrag und den Zusammenhang nicht so wirklich.

Anstatt seine eigenen Thesen zu untermauern ... unstrittig zu untermauern, werden kurzerhand die Gegenargumente ad absurdum abgetan und somit der Verfasser diskreditiert.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Haegar »

Jetzt wird doch genauer nachgeschaut, auch bei unseren Verfassungsschützern.

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 69e7bd29d5

Irgend wie pervers. Verfassungsfeinde beim Verfassungsschutz.
nachtmasse
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von nachtmasse »

Haegar hat geschrieben:(01 Oct 2020, 10:42)

Jetzt wird doch genauer nachgeschaut, auch bei unseren Verfassungsschützern.

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 69e7bd29d5

Irgend wie pervers. Verfassungsfeinde beim Verfassungsschutz.
Kreisen den jetzt wenigstens unentwegt Polizeihubschrauber über den Laden? Der scheint mir ja von einer ganz üblen Sorte besetzt zu sein.

Aufklärung bedeutet ja auch Vertrauen. Wo soll man das jetzt noch hernehmen? Viele Politiker haben jetzt ja schon wieder den Duden mit der Seite Einzefall, der aufgeschlagen.
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Selina
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

Wenn immer mehr Fälle ans Licht kommen sollten, wird auch die Gefahr näherrücken, dass es sich doch um strukturellen Rechtsextremismus handelt. Solange aber vom Innenminister Rechtsextremismus-Studien (speziell auch die für die Polizei) nicht für nötig gehalten werden, wird das nie genau analysiert werden können. Das wäre aber dringend nötig. Da reicht auch keine allgemeine "Rechtsextremismus-Gesellschafts-Studie", wie das Seehofer ja will. Nein, da muss direkt erforscht und hinterfragt werden, was in den Behörden los ist. Sonst wird das Sicherheitsgefühl großer Teile der Bevölkerung, die selbst nicht rechtsextrem denken, den Bach runtergehen.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Koesteriz
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Koesteriz »

Selina hat geschrieben:(03 Oct 2020, 09:26)

Wenn immer mehr Fälle ans Licht kommen sollten, wird auch die Gefahr näherrücken, dass es sich doch um strukturellen Rechtsextremismus handelt. Solange aber vom Innenminister Rechtsextremismus-Studien (speziell auch die für die Polizei) nicht für nötig gehalten werden, wird das nie genau analysiert werden können. Das wäre aber dringend nötig. Da reicht auch keine allgemeine "Rechtsextremismus-Gesellschafts-Studie", wie das Seehofer ja will. Nein, da muss direkt erforscht und hinterfragt werden, was in den Behörden los ist. Sonst wird das Sicherheitsgefühl großer Teile der Bevölkerung, die selbst nicht rechtsextrem denken, den Bach runtergehen.
Wenn der angeblich größte nicht rassistisch denkende Teil der Behörden und Polizei sich nicht getraut rassistische Kollegen zu melden, stimmt natürlich etwas nicht.
Nicht das am Ende die nicht Rassisten die Einzelfälle sind. Natürlich ist der Rechtsextremismus in den Behörden strukturell, denn alle sind bestens Vernetzt und betreiben gemeinsame Sache.
Gibt man halt nicht zu, da man den Bürger nicht verunsichern will.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von McKnee »

Koesteriz hat geschrieben:(03 Oct 2020, 09:36)

Wenn der angeblich größte nicht rassistisch denkende Teil der Behörden und Polizei sich nicht getraut rassistische Kollegen zu melden, stimmt natürlich etwas nicht.
Nicht das am Ende die nicht Rassisten die Einzelfälle sind. Natürlich ist der Rechtsextremismus in den Behörden strukturell, denn alle sind bestens Vernetzt und betreiben gemeinsame Sache.
Gibt man halt nicht zu, da man den Bürger nicht verunsichern will.
Ne, weil es eine unbelegte Hetze und Diffamierung ist, das zu behaupten.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Koesteriz »

McKnee hat geschrieben:(03 Oct 2020, 09:51)

Ne, weil es eine unbelegte Hetze und Diffamierung ist, das zu behaupten.
Dann mal her mit den Belegen, so ist es nur Verharmlosung. Man sieht ja, wie es immer weitere Kreise zieht.
Hessen ist nur der Anfang. NRW und Berlin zeigen wohin die Reise führt und vielleicht ist das der Grund warum ein Seehofer eine genauere Beleuchtung wohl verhindern will.

Das positive Licht könnte schnell erlöschen.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von McKnee »

Koesteriz hat geschrieben:(03 Oct 2020, 09:58)

Dann mal her mit den Belegen, so ist es nur Verharmlosung. Man sieht ja, wie es immer weitere Kreise zieht.
Hessen ist nur der Anfang. NRW und Berlin zeigen wohin die Reise führt und vielleicht ist das der Grund warum ein Seehofer eine genauere Beleuchtung wohl verhindern will.

Das positive Licht könnte schnell erlöschen.
Falsche Reihenfolge. Die Beweispflicht liegt hier klar beim Kläger.

Was man sieht ist, dass die Polizei gegen deratige Fälle und Tendenzen vorgeht.

Also nichts strukturelles, außer einer strukturellen Bekämpfung.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Koesteriz »

McKnee hat geschrieben:(03 Oct 2020, 10:01)

Falsche Reihenfolge. Die Beweispflicht liegt hier klar beim Kläger.

Was man sieht ist, dass die Polizei gegen deratige Fälle und Tendenzen vorgeht.

Also nichts strukturelles, außer einer strukturellen Bekämpfung.
Also keine Belege. Dann ist alles gesagt.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Tom Bombadil »

Koesteriz hat geschrieben:(03 Oct 2020, 10:15)

Also keine Belege. Dann ist alles gesagt.
Du musst deine Ausgangsbehauptung "Natürlich ist der Rechtsextremismus in den Behörden strukturell, denn alle sind bestens Vernetzt und betreiben gemeinsame Sache." belegen.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von McKnee »

Koesteriz hat geschrieben:(03 Oct 2020, 10:15)

Also keine Belege. Dann ist alles gesagt.
Noch mal, die Pflicht liegt beim Kläger. Sie liegt da, wo die Behauptungn aufgestellt werden.... Ist so in einer Demokratie und du bist doch Demokrat, oder?

PS
aber gerne ein Grundkurs Logik.

Der Beleg bezieht sich in erster Linie auf das belegbare, also das existente. Also in dem Fall der von dir behautepte strukturelle RAssismus. Er muss da und damit belegbar sein.

Das nichtexistente ist nur bedingt belegbar, weil ja nicht da. Es wäre nur durch das Gegenteil des Behaupteten bedingt belegbar.

Ich fürchte aber, du kannst eh nicht folgen.

Halte dich einfach an die Grundsätze und gut ist. Und deine Argumentationskette ist hier im Forum bereits bekannt, in Gestalt eines Ex-Users
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

Koesteriz hat geschrieben:(03 Oct 2020, 09:36)

Wenn der angeblich größte nicht rassistisch denkende Teil der Behörden und Polizei sich nicht getraut rassistische Kollegen zu melden, stimmt natürlich etwas nicht.
Nicht das am Ende die nicht Rassisten die Einzelfälle sind. Natürlich ist der Rechtsextremismus in den Behörden strukturell, denn alle sind bestens Vernetzt und betreiben gemeinsame Sache.
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Für mich ergibt sich nur die Frage: Wenn der Rechtsextremismus in der Polizei nicht strukturell ist, wie ja viele Leute sagen, dann dürfte es doch kein Problem sein, eine solche Studie unabhängiger Leute zuzulassen. Warum aber tut man das nicht? Und das, was die Polizei intern selbst aufklärt, was ich ja auch glaube, dringt halt nie an die Öffentlichkeit. Kein Mensch erfährt etwas von den Vorgängen. Bei einer Studie jedoch würden die Ergebnisse danach öffentlich gemacht werden. Das könnte sehr zum Sicherheitsgefühl der Menschen im Land beitragen, falls es nix Strukturelles gibt. Warum ist das nicht gewollt? Die Frage muss schon erlaubt sein. Durch das Ablehnen einer solchen Studie verstärkt sich doch der Verdacht, dass da was untern Teppich gekehrt werden soll.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Koesteriz »

Selina hat geschrieben:(03 Oct 2020, 11:03)

Für mich ergibt sich nur die Frage: Wenn der Rechtsextremismus in der Polizei nicht strukturell ist, wie ja viele Leute sagen, dann dürfte es doch kein Problem sein, eine solche Studie unabhängiger Leute zuzulassen. Warum aber tut man das nicht? Und das, was die Polizei intern selbst aufklärt, was ich ja auch glaube, dringt halt nie an die Öffentlichkeit. Kein Mensch erfährt etwas von den Vorgängen. Bei einer Studie jedoch würden die Ergebnisse danach öffentlich gemacht werden. Das könnte sehr zum Sicherheitsgefühl der Menschen im Land beitragen, falls es nix Strukturelles gibt. Warum ist das nicht gewollt? Die Frage muss schon erlaubt sein. Durch das Ablehnen einer solchen Studie verstärkt sich doch der Verdacht, dass da was untern Teppich gekehrt werden soll.
Es sagt viel aus, wenn ein Polizist Angst haben muß einen Rechtsextremen Kollegen zu melden. Angst vor was? Ein paar Einzelfällen?
Wie kann es sein, das Polizisten sich anonym an Journalisten wenden müssen? Das klingt wie aus einem schlechtem Film oder einer Diktatur. Wie könnten ein paar Einzelfälle an so eine Macht kommen? Normalerweise unterdrückt eine Mehrheit eine Minderheit oder wir haben die feigste Polizei der Welt. Fast 220.000 Polizisten haben Angst vor einer Handvoll rechtsextremer Kollegen. :s
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von McKnee »

Selina hat geschrieben:(03 Oct 2020, 11:03)

Für mich ergibt sich nur die Frage: Wenn der Rechtsextremismus in der Polizei nicht strukturell ist, wie ja viele Leute sagen, dann dürfte es doch kein Problem sein, eine solche Studie unabhängiger Leute zuzulassen.
Es ist auch kein Problem.

Warum man das nicht tut? Damit es interher nicht ehißt, man habe das Ergebnis durch eine gezielte Beauftragung beeinflußt.

Auch die (wenig kompetente) Studie der Uni Bochum zur Polizeigewalt hat ja einen anderen Auslöser und Initiator. Also, dann mal los. Es braucht nur die Bereitschaft der Behörden und die wurde wiederholt, wenn nicht sogar mehrheitlich geäußert.

Also initiert und hört auf zu behaupten.

Oder wollt IHR am Ende gar keine Studie, weil es eurem Feindbild schadet?
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von McKnee »

Koesteriz hat geschrieben:(03 Oct 2020, 11:19)

Es sagt viel aus, wenn ein Polizist Angst haben muß einen Rechtsextremen Kollegen zu melden. Angst vor was? Ein paar Einzelfällen?
Ist das eine struktuelle Angst?

Nein, Angst muss da niemand haben. Er muss nur verantwortungsbewußt mit dem umgehen, was und mit welchem Ziel er da äußert. Die Folgen eines Schnellschusses sind unüberaschaubar. Oder fordert ihr wirklich ein Vorgehen ohne Rücksicht auf Verluste?! Wo wäre da euer rechtstaatliches Verständnis, wie euer Verständnis von Demokratie?!
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Setup »

Es wäre sicher im Interesse der Sache, mal das eine oder andere Chatprotokoll zu veröffentlichen, damit man sich ein Bild machen kann, was denn da so alles getextet wird. Natürlich geschwärzt und anonym. Aber ich fürchte, da kommt nichts. Bloße Behauptungen reichen schon, um die Presse anzustacheln, Beweise braucht es keine mehr. Schon bemerkenswert, mit welcher Geschwindigkeit es Haldenwang (Nachfolger von Maaßen) geschafft hat, einen fundamentalen Richtungswechsel ohne den Funken eines Beweises in die Wege zu leiten. Wäre ich Redakteur, so würde ich Nachweise verlangen, bevor ich eine Geschichte schreibe. Offenbar ist das heute nicht mehr nötig.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Koesteriz »

Setup hat geschrieben:(03 Oct 2020, 19:44)

Es wäre sicher im Interesse der Sache, mal das eine oder andere Chatprotokoll zu veröffentlichen, damit man sich ein Bild machen kann, was denn da so alles getextet wird. Natürlich geschwärzt und anonym. Aber ich fürchte, da kommt nichts. Bloße Behauptungen reichen schon, um die Presse anzustacheln, Beweise braucht es keine mehr. Schon bemerkenswert, mit welcher Geschwindigkeit es Haldenwang (Nachfolger von Maaßen) geschafft hat, einen fundamentalen Richtungswechsel ohne den Funken eines Beweises in die Wege zu leiten. Wäre ich Redakteur, so würde ich Nachweise verlangen, bevor ich eine Geschichte schreibe. Offenbar ist das heute nicht mehr nötig.
Anscheinend meint man heute mit Lügen ohne Substanz weit zu kommen.

Bestimmt gibt es Anzeigen gegen Polizisten ohne jeden Grund. Tja, aufgelaufen.

https://www.google.com/amp/s/www.rbb24. ... t=amp.html
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von McKnee »

Koesteriz hat geschrieben:(03 Oct 2020, 19:58)

Anscheinend meint man heute mit Lügen ohne Substanz weit zu kommen.

Bestimmt gibt es Anzeigen gegen Polizisten ohne jeden Grund. Tja, aufgelaufen.

https://www.google.com/amp/s/www.rbb24. ... t=amp.html
Wer lügt?

Besteht die Möglichkeit, dass du deine Beiträge präzise formulierst?

Mangel an Substanz musst du dir wohl selber vorwerfen.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

Koesteriz hat geschrieben:(03 Oct 2020, 11:19)

Es sagt viel aus, wenn ein Polizist Angst haben muß einen Rechtsextremen Kollegen zu melden. Angst vor was? Ein paar Einzelfällen?
Wie kann es sein, das Polizisten sich anonym an Journalisten wenden müssen? Das klingt wie aus einem schlechtem Film oder einer Diktatur. Wie könnten ein paar Einzelfälle an so eine Macht kommen? Normalerweise unterdrückt eine Mehrheit eine Minderheit oder wir haben die feigste Polizei der Welt. Fast 220.000 Polizisten haben Angst vor einer Handvoll rechtsextremer Kollegen. :s
Ja, genau. Solche Fragen stellen sich schon. Was hat man denn zu verlieren mit solch einer Studie, falls es stimmt, dass der Rechtsextremismus nicht strukturell ist? Schon sehr merkwürdig, dass das verhindert werden soll.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von McKnee »

Selina hat geschrieben:(04 Oct 2020, 12:54)

Ja, genau. Solche Fragen stellen sich schon. Was hat man denn zu verlieren mit solch einer Studie, falls es stimmt, dass der Rechtsextremismus nicht strukturell ist? Schon sehr merkwürdig, dass das verhindert werden soll.
Noch einmal Selina, es gibt ausreichend Länder, die einer Studie zustimmen. Nur wäre es widersinnig, wenn sie diese in Auftrag geben. Ich hab das alles schon einmal dargelegt. Aber so wie du meine Worte ignorierst, wirst du auch jedes Ergebnis einer Studie ignorieren, das nicht deine Vorurteile bestätigt. Und damit wirst du nicht allein sein. Es gibt genug, die in diese Ignoranz verfallen, wenn ihnen etwas nicht in den Kram oder Bild passt.

Mir ist es egal, ob das Geld damit zum Fenster rausgeschmissen ist, ist nicht meines.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

McKnee hat geschrieben:(04 Oct 2020, 14:14)

Noch einmal Selina, es gibt ausreichend Länder, die einer Studie zustimmen. Nur wäre es widersinnig, wenn sie diese in Auftrag geben. Ich hab das alles schon einmal dargelegt. Aber so wie du meine Worte ignorierst, wirst du auch jedes Ergebnis einer Studie ignorieren, das nicht deine Vorurteile bestätigt. Und damit wirst du nicht allein sein. Es gibt genug, die in diese Ignoranz verfallen, wenn ihnen etwas nicht in den Kram oder Bild passt.

Mir ist es egal, ob das Geld damit zum Fenster rausgeschmissen ist, ist nicht meines.
Selbstverständlich würde ich die Ergebnisse einer solchen Studie nicht ignorieren, egal, was dabei rauskommt.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Kohlhaas »

Setup hat geschrieben:(03 Oct 2020, 19:44)

Es wäre sicher im Interesse der Sache, mal das eine oder andere Chatprotokoll zu veröffentlichen, damit man sich ein Bild machen kann, was denn da so alles getextet wird. Natürlich geschwärzt und anonym. Aber ich fürchte, da kommt nichts. Bloße Behauptungen reichen schon, um die Presse anzustacheln, Beweise braucht es keine mehr. Schon bemerkenswert, mit welcher Geschwindigkeit es Haldenwang (Nachfolger von Maaßen) geschafft hat, einen fundamentalen Richtungswechsel ohne den Funken eines Beweises in die Wege zu leiten. Wäre ich Redakteur, so würde ich Nachweise verlangen, bevor ich eine Geschichte schreibe. Offenbar ist das heute nicht mehr nötig.
Beweise werden von Richtern geprüft, nicht von der Presse. Wenn Du Redakteur wärst, würdest auch Du Mitteilungen von Ministern und Verfassungsschutz-Chefs zitieren, ohne die Veröffentlichung sämtlicher Beweise zu verlangen. Anderenfalls wärst Du nicht lange Redakteur.

Deine Aussage, dass hier die Presse mit "bloßen Behauptungen" aufgestachelt würde und dass es "keine Beweise" gebe, ist eine ziemlich böse Unterstellung. Du behauptest damit nämlich, dass die ergriffenen disziplinarischen Maßnahmen und (mögliche) Strafverfahren gegen Polizeibeamte ganz willkürlich ("ohne den Funken eines Beweises") in die Wege geleitet würden. Für diese Behauptung hast Du nicht den mindesten Beleg. Was Du da geschrieben hast, grenzt schon an Verleumdung.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von McKnee »

Selina hat geschrieben:(04 Oct 2020, 14:21)

Selbstverständlich würde ich die Ergebnisse einer solchen Studie nicht ignorieren, egal, was dabei rauskommt.
Nana, du fängst ja schon hier an. Wie soll ich dir da glauben?!
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von McKnee »

Setup hat geschrieben:(03 Oct 2020, 19:44)

Wäre ich Redakteur, so würde ich Nachweise verlangen, bevor ich eine Geschichte schreibe. Offenbar ist das heute nicht mehr nötig.
Verlagen käönntest du viel, bekommen würdest du nichts. Die Quelle ist der Interviewpartner oder die Behörde, die sich später in einem öffentlichen Verfahren oder öffentlichen PUA äußern bzw. rechtfertigen muss. Aber auch da gibt es Teilaspekte, die weder Journaliste, noch die Öffentlich und nicht einmal Politiker außerhalb des Ausschusses (wobei das fast unmöglich zu gewährleisten ist) etwas angehen.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Kohlhaas »

McKnee hat geschrieben:(04 Oct 2020, 17:42)

Verlagen käönntest du viel, bekommen würdest du nichts. Die Quelle ist der Interviewpartner oder die Behörde, die sich später in einem öffentlichen Verfahren oder öffentlichen PUA äußern bzw. rechtfertigen muss. Aber auch da gibt es Teilaspekte, die weder Journaliste, noch die Öffentlich und nicht einmal Politiker außerhalb des Ausschusses (wobei das fast unmöglich zu gewährleisten ist) etwas angehen.
Das hast Du jetzt schön dargestellt! Da geht es um die Frage, welche Informationen die Öffentlichkeit überhaupt etwas angehen. Da geht es dann auch um die Frage, wie es zu werten ist, wenn der Öffentlichkeit nicht alle "amtsbekannten" Informationen vorliegen. Oder zugänglich gemacht werden. Oder zugänglich gemacht werden dürfen.

Rechtfertigt die Tatsache, dass nicht alle "Beweise" öffentlich gemacht worden sind, die Behauptung, dass es gar keine Beweise gibt? Genau dieser Vorwurf ist hier erhoben worden! Teilst Du diesen Vorwurf? Teilst Du diesen Vorwurf? Dann erkläre ich Dich ganz pauschal zum Lügner! Ich bin seit mehr als 30 Jahren Journalist. Und ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft meine Anfragen mit der Antwort beschieden worden sind: "...darf ich aus ermittlungstaktischen Gründen nichts zu sagen...."

Ich schätze Dich (ohne jeden sachlichen Beleg!) als einen Menschen ein, der mit solchen Beweiserhebungsverfahren gut vertraut ist. Wenn ich mich täuschen sollte, dann korrigier mich bitte.

Ausgehend von meiner Prämisse, stelle ich Dir aber folgende Frage:

- Gab es in Deiner beruflichen Laufbahn schonmal einen EINZIGEN Fall, in dem alle bekannten Beweise und/oder Indizien erstmal vollumfänglich der Öffentlichkeit bekannt gemacht worden wären oder gar bekannt gemacht werden mussten, ehe "Anklage erhoben" oder Verfahren geführt werden durften?

Da spielen dann doch auch ermittlungstaktische Gründe und Persönlichkeitsrechte eine Rolle. Oder nicht?

Daraus folgend die Frage an Dich: Wenn Du als offenkundig in die Abläufe eingeweihte Person solche Aussagen liest, wie sie hier getätigt wurden, warum schreitest Du dann eigentlich nicht verbal ein?

Hier ist die Behauptung geäußert worden, dass die Vorwürfe gegen die angeblich beteiligten Polizist/-innen ohne jeden Beleg erfolgt sei. Und DU hast NICHT widersprochen. Warum nicht? Willst Du hier tatsächlich den Eindruck erwecken oder entstehen lassen, dass in Deutschland ein beliebiger Mensch aus reiner Willkür einer Missetat beschuldigt werden kann, für die es keine Belege gibt? Dass Anklagen oder gar Verurteilungen ohne Beweise erfolgen können? Dass es keine Rechtsmittel gibt?

Ich habe großes Verständnis dafür, dass Du Dich zur Verteidigung Deines (mutmaßlichen) Berufsstands einsetzt. Aber willst Du wirklich behaupten, dass Deine (mutmaßlichen!) Kolleginnen und Kollegen aus Willkür und zu Unrecht beschuldigt werden und keine Rechtsmittel haben?????

Wenn Du WIRKLICH was mit der Polizei zu tun haben solltest, dann solltest Du SEHR vorsichtig sein mit Deinen Äußerungen auch in DIESEM Forum. Das ist alles nachvollziehbar! Und Du stützt mit Deinen Aussagen gerade die verleumderische Behauptung, dass die beschuldigten Beamten grundlos und willkürlich beschuldigt würden.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von naddy »

Kohlhaas hat geschrieben:(04 Oct 2020, 18:40)

Rechtfertigt die Tatsache, dass nicht alle "Beweise" öffentlich gemacht worden sind, die Behauptung, dass es gar keine Beweise gibt?
Selbstverständlich nicht. Umgekehrt rechtfertigt die Vermutung, daß nicht "alle "Beweise" öffentlich gemacht worden sind" allerdings auch nicht den Schluß, daß es auf jeden Fall noch welche geben muß, oder?
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von McKnee »

Kohlhaas hat geschrieben:(04 Oct 2020, 18:40)

Wenn Du WIRKLICH was mit der Polizei zu tun haben solltest, dann solltest Du SEHR vorsichtig sein mit Deinen Äußerungen auch in DIESEM Forum. Das ist alles nachvollziehbar! Und Du stützt mit Deinen Aussagen gerade die verleumderische Behauptung, dass die beschuldigten Beamten grundlos und willkürlich beschuldigt würden.
Dein umfassender Kommentar freut mich, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass du mich völlig falsch verstanden hast.

Ich - und das vertrete ich hier und lasse mich dafür wiederholt anfeinden - vertrete hier den Standpunkt, dass wir keine Willkürjustiz haben, ich vertrete hier den Standpunkt, dass die Schuld vor Gericht und nicht in einem Forum geklärt wird...

Ich vertrete auch den Standpunkt, dass weder die Öffentlichkleit, noch Politiker oder Journalisten Anspruch auf eine vollständige Offenlegung der Beweise haben. Die Hauptverhandlung ist öffentlich und jeder kann sich dort informieren, denn nur dort werden die Beweise für ein Urteil erhoben.

Selbst der Richter bekommt nicht alle Informationen, wenn es um die Identität bestimmter Zeugen geht und auch das ist gut und rechtstaatlich.

Die Forderungen, die hier regelmäßig auf den angeblichen Offenabrungspflichten der Polizei basieren, lassen die notwendige Kompetenz fehlen. Das weißt du als Journalist und das weiß ich als Polizist. Grundsätzlich liegt die Pressehoheit bei der Staatsanwaltschaft.

Ich gehöre noch zu denen, die für mehr (auch informelle) Kommunikation mit den Journalsiten plädieren. LEider hat ein höchstrichterliches Urteil dies erschwert.

Aber ich gehöre auch zu denen, die einem Journalisten mit höflichen Worten erklären "es geht euch nichts an" ... spielt fair oder niemand spricht mit euch.

Nein, die Verfahren und darauf habe ich in dem entsprechenden Beiträgen hingewiesen, sind auf rechtstaatlichen Grundlagen eingeleitet worden und werden weiter auf diesen geführt. Daher habe ich auch auf den Einwand reagiert, man könne so einfach mal die Handys eines Beamten auslesen, weil dieser ja besonderen Pflichten unworfen ist. In einem STrafverfahren ist er ein Beschuldigter wie jeder andere auch, da gibt es keinen beamtenrechtlichen Sonderstatus ... außer im materiellen Recht.

Und mir ist bewußt, dass hier alles nachvollziehbar ist und daher ist mir mein Eiertanz bewußt. Alles, was ich hier äußere, vertrete ich auch. So halte ich es im Beruf und so halte ich es hier.

Aber hier bin ich der PRivatmann mit den Erfahrungen eines Polizisten, die Einfluß auf sein Meinungsbild haben, das ich wie jeder andere vertrete - wobei ich besondere Grenzen einhalte und einhalten muss.

Ihr wollt aber auch gar nicht, dass ich euch alles erzähle. Vor allem, die unappetitlichen Stellen lasse ich ja schon weg. ;)
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Bielefeld09 »

McKnee hat geschrieben:(04 Oct 2020, 22:04)

Dein umfassender Kommentar freut mich, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass du mich völlig falsch verstanden hast.

Ich - und das vertrete ich hier und lasse mich dafür wiederholt anfeinden - vertrete hier den Standpunkt, dass wir keine Willkürjustiz haben, ich vertrete hier den Standpunkt, dass die Schuld vor Gericht und nicht in einem Forum geklärt wird...

Ich vertrete auch den Standpunkt, dass weder die Öffentlichkleit, noch Politiker oder Journalisten Anspruch auf eine vollständige Offenlegung der Beweise haben. Die Hauptverhandlung ist öffentlich und jeder kann sich dort informieren, denn nur dort werden die Beweise für ein Urteil erhoben.

Selbst der Richter bekommt nicht alle Informationen, wenn es um die Identität bestimmter Zeugen geht und auch das ist gut und rechtstaatlich.

Die Forderungen, die hier regelmäßig auf den angeblichen Offenabrungspflichten der Polizei basieren, lassen die notwendige Kompetenz fehlen. Das weißt du als Journalist und das weiß ich als Polizist. Grundsätzlich liegt die Pressehoheit bei der Staatsanwaltschaft.

Ich gehöre noch zu denen, die für mehr (auch informelle) Kommunikation mit den Journalsiten plädieren. LEider hat ein höchstrichterliches Urteil dies erschwert.

Aber ich gehöre auch zu denen, die einem Journalisten mit höflichen Worten erklären "es geht euch nichts an" ... spielt fair oder niemand spricht mit euch.

Nein, die Verfahren und darauf habe ich in dem entsprechenden Beiträgen hingewiesen, sind auf rechtstaatlichen Grundlagen eingeleitet worden und werden weiter auf diesen geführt. Daher habe ich auch auf den Einwand reagiert, man könne so einfach mal die Handys eines Beamten auslesen, weil dieser ja besonderen Pflichten unworfen ist. In einem STrafverfahren ist er ein Beschuldigter wie jeder andere auch, da gibt es keinen beamtenrechtlichen Sonderstatus ... außer im materiellen Recht.

Und mir ist bewußt, dass hier alles nachvollziehbar ist und daher ist mir mein Eiertanz bewußt. Alles, was ich hier äußere, vertrete ich auch. So halte ich es im Beruf und so halte ich es hier.

Aber hier bin ich der PRivatmann mit den Erfahrungen eines Polizisten, die Einfluß auf sein Meinungsbild haben, das ich wie jeder andere vertrete - wobei ich besondere Grenzen einhalte und einhalten muss.

Ihr wollt aber auch gar nicht, dass ich euch alles erzähle. Vor allem, die unappetitlichen Stellen lasse ich ja schon weg. ;)
Von welchen unangenehmen Situationen wollten Sie berichten?
Als Rechtsmann und Polizeibeamter.
Dann tun Sie das auch bitte auch, als dieser, den sie hier darstellen!
Ein Opfer sind Sie jedenfalls nicht!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von McKnee »

Bielefeld09 hat geschrieben:(05 Oct 2020, 01:05)

Von welchen unangenehmen Situationen wollten Sie berichten?
Würde es Sinn machen zu sagen, ich verschone euch und berichte dann darüber, womit ich euch verschone?
Als Rechtsmann und Polizeibeamter.
Als was? Was ist ein Rechtsmann? Du redest in Rätseln.
Dann tun Sie das auch bitte auch, als dieser, den sie hier darstellen!
Nun, das sagte ich ja. Vielleicht solltest du nicht mitten in der Nacht schreiben. Oder jemanden vor versenden lesen lassen. Was für eine Ausdrucksweise.
Ein Opfer sind Sie jedenfalls nicht!
Ich hab mich nicht als Opfer bezeichnet. Glaube aber auch nicht, dass du meiner Tätigkeit und deren Konfrontationen gewachsen wärest. Also sei doch einfach dankbar! Für mich ist es kein Trost, weil du wirklich nicht der Maßstab bist.

PS
da hab ich hier wohl die entspannte Variante der gestrigen Nacht gelsen. Die andere hat ihren Weg in die Ablage gefunden. Hochachtung dafür :thumbup:
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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