Meine Prognose war bereits vor einem knappen Jahr, daß es für GB ein böses Erwachen geben wird. Mal sehen wie weit die EU bereit ist, das abzumildern. Ich würde Leuten wie Johnson und Farage diese Erfahrung allerdings gönnen, obwohl sich Letzterer höchstwahrscheinlich rechtzeitig vom Acker machen würde. Persönliche Erfahrungen können manchmal sehr heilsam sein. Besonders bei Menschen, deren Vorstellungskraft nicht ausreicht um sie überflüssig zu machen.Eiskalt hat geschrieben:(24 Sep 2020, 14:24)
Wenn Großbritannien dann zuckt ok, wenn nicht ist es auch so.
EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Bei den Verhandlungen über den Ausstiegsvertrag haben die Briten so lange gepokert und ihr cherry-picking versucht ---- bis ihnen klar wurde, das Barnier sich darauf nicht einlässt. Die EU hat alles bekommen was sie wollte.Eiskalt hat geschrieben:(24 Sep 2020, 14:24)
Genau und dieses weiterführen wird man als Schwäche ansehen und der Umstand das die Briten auch in der Vergangenheit ja immer wieder mit dem cherry-picking erfolgreich waren.
Wenn es die EU ernst meint, dann muss Sie auch mal Härte zeigen und vom Tisch aufstehen.
Wenn Großbritannien dann zuckt ok, wenn nicht ist es auch so.
Jetzt, in den Verhandlungen über den Nachfolgevertrag, läuft es genauso wieder. Die Briten pokern und drohen und fordern "Extrawürste" --- und Barnie bleibt hart. Spätestens am 1. Januar 2021 wird klar, wozu das geführt hat.
Ich teile ja Deinen Ärger über dieses unmögliche Verhalten der britischen "Verhandlungspartner". Dass das, was BoJo jetzt plant, ein Bruch internationalen Rechts ist, ist ja sogar in deren Parlament offen eingeräumt worden. Ich muss aber immer wieder darauf hinweisen, dass die Briten in den Brexit-Verhandlungen von der EU genau NICHTS bekommen haben! Sie mussten alle drei Hauptforderungen der EU akzeptieren. Das wird jetzt genauso sein. Wenn BoJo bei seiner jetzigen Linie bleibt, dann kriegt er nicht nur nichts, sondern bekommt obendrein noch was von den USA auf den Hut und hat zudem noch das Problem, dass kein Verhandlungspartner mehr auf Zusagen von GB vertraut.
Die EU muss die Verhandlungen nicht abbrechen. Das wäre sogar völlig blöd. Die EU muss nur weiter verhandeln und auf ihren Positionen beharren. Das kann Barnier gut. Richtig gut! Der Mann ist echt klasse. Den hätte ich gern an der Stelle gesehen, an der "Uschi" jetzt sitzt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
das sehe ich auch so.Kohlhaas hat geschrieben:(24 Sep 2020, 19:05)
Bei den Verhandlungen über den Ausstiegsvertrag haben die Briten so lange gepokert und ihr cherry-picking versucht ---- bis ihnen klar wurde, das Barnier sich darauf nicht einlässt. Die EU hat alles bekommen was sie wollte.
Jetzt, in den Verhandlungen über den Nachfolgevertrag, läuft es genauso wieder. Die Briten pokern und drohen und fordern "Extrawürste" --- und Barnie bleibt hart. Spätestens am 1. Januar 2021 wird klar, wozu das geführt hat.
Ich teile ja Deinen Ärger über dieses unmögliche Verhalten der britischen "Verhandlungspartner". Dass das, was BoJo jetzt plant, ein Bruch internationalen Rechts ist, ist ja sogar in deren Parlament offen eingeräumt worden. Ich muss aber immer wieder darauf hinweisen, dass die Briten in den Brexit-Verhandlungen von der EU genau NICHTS bekommen haben! Sie mussten alle drei Hauptforderungen der EU akzeptieren. Das wird jetzt genauso sein. Wenn BoJo bei seiner jetzigen Linie bleibt, dann kriegt er nicht nur nichts, sondern bekommt obendrein noch was von den USA auf den Hut und hat zudem noch das Problem, dass kein Verhandlungspartner mehr auf Zusagen von GB vertraut.
Die EU muss die Verhandlungen nicht abbrechen. Das wäre sogar völlig blöd. Die EU muss nur weiter verhandeln und auf ihren Positionen beharren. Das kann Barnier gut. Richtig gut! Der Mann ist echt klasse. Den hätte ich gern an der Stelle gesehen, an der "Uschi" jetzt sitzt.
In Barnier haben wir wirklich einen guten Verhandler, der den Briten eben nicht entgegenkommt und ihnen Rosinen schenkt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wer am am Land am Fuße des Montblanc aufgewachsen ist, der hat schon mit der Muttermilch aufgesogen, dass man arroganten Snobs aus der Stadt nix schenktMisterfritz hat geschrieben:(24 Sep 2020, 19:29)
das sehe ich auch so.
In Barnier haben wir wirklich einen guten Verhandler, der den Briten eben nicht entgegenkommt und ihnen Rosinen schenkt.

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ah, eine landsmannschaftliche Besonderheit also. Das wusste ich nicht. Aber sowas soll es ja geben. Ich habe mal gehört, dass der schwäbische Begriff für "Sparsamkeit" in Schottland als "schärfste Form von Geiz" gelten würde...Europa2050 hat geschrieben:(24 Sep 2020, 19:39)
Wer am am Land am Fuße des Montblanc aufgewachsen ist, der hat schon mit der Muttermilch aufgesogen, dass man arroganten Snobs aus der Stadt nix schenkt

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Als Hardcoreliberaler lehne ich natürlich die Zuordnung von negativen Charakteristika auf individuelle Menschen nach Gruppenmerkmalen aus tiefster Überzeugung ab.Kohlhaas hat geschrieben:(24 Sep 2020, 20:20)
Ah, eine landsmannschaftliche Besonderheit also. Das wusste ich nicht. Aber sowas soll es ja geben. Ich habe mal gehört, dass der schwäbische Begriff für "Sparsamkeit" in Schottland als "schärfste Form von Geiz" gelten würde...
Bei positiven kann man aber mal eine Ausnahme machen

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Nur trifft Barnier nicht die Entscheidung, was ggf. dann noch auf höchtster Ebene (der 27-EU Regierungschefs) zugestanden wird.Misterfritz hat geschrieben:(24 Sep 2020, 19:29)
das sehe ich auch so.
In Barnier haben wir wirklich einen guten Verhandler, der den Briten eben nicht entgegenkommt und ihnen Rosinen schenkt.
Zum Beispiel aus politischen Erwägungen heraus gewisse Faktenlagen einfach zu ignorieren, um keinen hard brexit zu bekommen,
egal wie hoch dafür der Preis sei: sprich GB als essentieller und untrennbarer Teil Europas nicht zu einem schnöden Drittland werden dürfe.
Sich übergeordnet die Erkenntnis durchsetzt, dass man GB auch künftig als politischen und letztlich auch wirtschaftlichen Partner braucht und auch behalten will.
Auch, um seitens der EU nicht dem Vorwurf ausgesetzt zu sein, Großbritannien künftig als politischen und wirtschaftlichen Gegner statt als Partner zu sehen und zu
behandeln. ...usw. ...
Ob das gesund für die Zukunft der EU sein wird, so wie sie die Menschen dieses Lebensraumes sehen, gerade dadurch ggf. noch mehr
Vertrauen in diese EU verschütt gehen könnte, wird die Zukunft zeigen. Sollte so ein krummer last minute-deal zustande kommen, bei dem der
Rat der EU-27 beide Augen und auch die Hühneraugen zudrückt.
Mein Bauchgefühl sagt mir immer mehr, dass es einen last-minute deal geben wird...einen ziemlich einseitigen zugunsten GBs.
Der natürlich politisch innerhalb der EU als hart verhandelter deal verkauft werden wird, bei dem man in entscheidenden Kernfragen keine
Zugeständnisse an die britische Regierung und B. Johnson machte...
Nach ein paar Monaten kräht eh kein Hahn mehr danach.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wenn der "deal" sehr unfair gegenüber vertragstreuen Mitgliedern angelegt sein sollte, dann kräht in einigen Jahren kein Hahn mehr nach der EU. Gerade Briten haben aufgrund meiner gemachten Erfahrungen einen ausgeprägten Sinn für Fairness. Das günstige Verhandlungsergebnis schlüge recht bald in Verachtung vieler Briten gegenüber der EU um.Nach ein paar Monaten kräht eh kein Hahn mehr danach.
Ich hoffe auf einen fairen "deal", bei dem sich alle Partner mit Achtung begegnen können. Aber diese Hoffnung ist derzeit weitgehend unbegründet. Mal sehen, was geschieht, wenn in Nord-Irland wieder das Morden beginnt. Damit ist tatsächlich zu rechnen, weil eben die praktische Wiedervereinigung auch den Frieden der Volksgruppen in Nord-Irland gefördert hatte.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass es einen deal zugunsten der Briten geben könnte, dem ALLE 27 Mitgliedsstaaten zustimmen würden.Eulenwoelfchen hat geschrieben:(25 Sep 2020, 01:25)
Mein Bauchgefühl sagt mir immer mehr, dass es einen last-minute deal geben wird...einen ziemlich einseitigen zugunsten GBs.
Der natürlich politisch innerhalb der EU als hart verhandelter deal verkauft werden wird, bei dem man in entscheidenden Kernfragen keine
Zugeständnisse an die britische Regierung und B. Johnson machte...
Nach ein paar Monaten kräht eh kein Hahn mehr danach.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ja, richtig, die qualifizierte Mehrheit ist dabei wohl nicht zugelassen. Wie gut, daß die Briten seinerzeit am Veto festgehalten haben.Misterfritz hat geschrieben:(25 Sep 2020, 09:28)
Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass es einen deal zugunsten der Briten geben könnte, dem ALLE 27 Mitgliedsstaaten zustimmen würden.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Als Hardcorelinksliberaler stimme ich Dir aus ganzem Herzen zu.Europa2050 hat geschrieben:(24 Sep 2020, 20:33)
Als Hardcoreliberaler lehne ich natürlich die Zuordnung von negativen Charakteristika auf individuelle Menschen nach Gruppenmerkmalen aus tiefster Überzeugung ab.
Bei positiven kann man aber mal eine Ausnahme machen

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Welche Staaten der EU sollten das sein, die sich dann beispielsweise gegen Länder wie FRA, D und andere wirtschaftliche und politische Schwergewichte stellen und damitH2O hat geschrieben:(25 Sep 2020, 09:32)
Ja, richtig, die qualifizierte Mehrheit ist dabei wohl nicht zugelassen. Wie gut, daß die Briten seinerzeit am Veto festgehalten haben.
faktisch die Einigkeit der EU demontieren würden? - Beispielsweise auch zum Preis, dann, wie hier schon richtig festgestellt wurde, eine brisante Zukunft an der
irisch - nordirischen Grenze zu bekommen, die ja, wovon sicher auszugehen ist, durch das neue Johnson-Gesetz droht und jederzeit möglich sein wird,
so es angewendet würde.
Es gibt ganz hoch angesiedelte Gründe, letztlich fast jede Kröte zu schlucken. Aktuell hat die EU nur eine - für sie taktisch - nachteilige Position.
Sprich, sie kann im Falle einer Nichtannahme nur verlieren, weil sie dadurch auch die irisch-nordirische Grenzfrage zu einem neuen Konfliktpunkt
machen wird und es nicht lange dauert, falls es dort wieder Terror und Morde gibt, dafür verantwortlich gemacht wird. Vor allem von britischer Seite.
Das Argument ist ja von Seiten der Briten, dass man nur die Einheit des Landes schützen wolle und auch müsse. Es nicht sein kann, dass die EU
diese Einheit zerstören oder auf ewig als Spaltung für einen solchen Handelsvertrag bekommen dürfe.
Diese Kernfrage Nordirland-Irland ist nachwievor entscheidend. Und ich sehe nirgends eine Kompromisslösung, ein Einlenken GBs.
Wieso sollten sie auch. Mit Johnsons Gesetzesinitiative hat er die EU so oder so in Rücklage gebracht.
Das Scheitern eines Handelsvertrags wird ihr zugerechnet werden. Egal, wie die Fakten tatsächlich sein mögen.
Natürlich wird es genügend Britinnen und Briten geben, die das katastrophale und skrupellose Verhalten ihrer eigenen Regierung nicht
gutheissen. Aber wie ja Johnsons Wahlsieg schon zeigte, egal, wie sehr der Mann log, oder Fakten verdrehte und eine rosige Zukunft
GBs verhieß, es gibt eine Mehrheit, die seine Sichtweise und die der Thories durchaus teilt.
Was dann später sein wird, und ein hier auch schon oft erwähntes böses Erwachen GBs dann vielleicht mehr Menschen die
politische Katastrophe offenbart, die Ihnen der Lügner und Rechtsbrecher Johnson einbrockte, ist noch offen.
Aber da ist das Kind dann schon in den Brunnen gefallen und der Scherbenhaufen erstmal perfekt. Wohl für längere Zeit.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Kann man so sehen... Was mich betrifft, konnte ich mir zuerst keinen Brexit vorstellen. Und auch nicht, was dann so alles passierte bis hin zu demMisterfritz hat geschrieben:(25 Sep 2020, 09:28)
Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass es einen deal zugunsten der Briten geben könnte, dem ALLE 27 Mitgliedsstaaten zustimmen würden.
Theater im britischen Parlament und der dreimaligen Ablehnung eines bereits ausgehandelten Abkommens. Und auch nicht, dass ausgerechnet
ein überführter politischer Lügner und Tatsachenverdreher wie Johnson eine sehr große Mehrheit für seine hardcore-brexit Haltung bekommen würde.
Eine, die man Theresa May noch verweigerte.
In diesem irren politischen Possenspiel, das seit Camerons unseliger Entscheidung entstand, und nun schon mehr als 4 Jahre vor allem Europa
in Atem hält, kann ich mir mittlerweile Alles vorstellen. Sie nicht. Da unterscheiden wir uns dann eben in der Beurteilung und Sichtweise. Soll so sein. No problem.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Stimmt. Barnier entscheidet nicht darüber, ob die Regierungschefs der verbleibenden E27 einer Vereinbarung zustimmen oder nicht. Als Chef-Unterhändler entscheidet er aber darüber, WELCHE Vereinbarung den E27 zur Abstimmung vorgelegt wird. Oder eben auch nicht. Es kann durchaus sein, dass Barnier den Staatschefs der E27 am Ende erklärt: "Leute, die Briten wollten nicht. Es gibt keine Vereinbarung, der Ihr zustimmen könnt." Und das war es dann für Großbritannien. Das ist im Moment sogar die wahrscheinlichste Entwicklung!Eulenwoelfchen hat geschrieben:(25 Sep 2020, 01:25)
Nur trifft Barnier nicht die Entscheidung, was ggf. dann noch auf höchtster Ebene (der 27-EU Regierungschefs) zugestanden wird.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Regierungschefs in so einer Situation dann spontan eine Vereinbarung formulieren, die dem Urteil von Barnier widerspricht und Großbritannien wieder mal Rosinen zugesteht. Einzelne Mitglieder mögen das vielleicht wollen, aber eine Zustimmung aller 27 EU-Mitglieder für so eine Wahnsinns-Tat wird es unter gar keinen denkbaren Umständen geben. Mir fallen auf Anhieb zwei Nationen ein, die so einer "Kapitulation" der EU gegenüber GB NIEMALS zustimmen würden.
Jetzt aber nochmal: Seitdem die Briten für den Brexit gestimmt haben, ist die EU in den nachfolgenden Gesprächen zu keinem Zeitpunkt irgendwo "eingeknickt". Der "Scheidungsvertrag" belegt ganz klar, dass die EU ihre Grundforderungen in sämtlichen Punkten durchgesetzt hat. Es gab da keine Kompromisse! Chefunterhändler Barnier hat auf ganzer Linie gewonnen. Das ist ja auch der Grund dafür, dass Boris Johnson jetzt damit "droht", einen inzwischen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag zu brechen. Johnson hat da seinerzeit etwas unterschrieben, was für Großbritannien ganz "unvorteilhaft" war. Er hat das damals gemacht, weil ihm die besondere Sitzuation in Irland völlig scheißegal war. Und genau das fällt ihm jetzt auf die Füße.
Gibt es Anzeichen dafür, dass Deine Befürchtung realistisch ist? Nochmal: In den Verhandlungen hat die EU alle ihre Grundforderungen in vollem Umfang durchgesetzt. Johnson muss jetzt damit drohen, einen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag zu brechen, um seine Wünsche VIELLEICHT noch durchsetzen zu können. Was spricht Deiner Meinung nach dafür, dass die große EU sich vom recht kleinen Großbritannien in dieser Hinsicht erpressen lassen wird?Zum Beispiel aus politischen Erwägungen heraus gewisse Faktenlagen einfach zu ignorieren, um keinen hard brexit zu bekommen,
egal wie hoch dafür der Preis sei: sprich GB als essentieller und untrennbarer Teil Europas nicht zu einem schnöden Drittland werden dürfe.
Na, daran kann doch überhaupt kein Zweifel bestehen. Das war von Beginn an die Grundlage für den Umgang der EU mit Großbritannien. GB gehört zu Europa, auch wenn eine Mehrheit der Briten bei der Abstimmung über den Brexit geglaubt hat, GB wäre immer noch eine Weltmacht auf Augenhöhe mit den USA und der (nicht mehr existierenden) Sowjetunion. Es wäre für alle Beteiligten besser, wenn GB in der EU verbleiben würde. Selbstverständlich tut man in der EU alles erdenklich mögliche, um GB in der EU zu halten oder zumindest eine "Partnerschaft" herzustellen, die einem Verbleib in der EU nahe kommt.Sich übergeordnet die Erkenntnis durchsetzt, dass man GB auch künftig als politischen und letztlich auch wirtschaftlichen Partner braucht und auch behalten will.
Auch, um seitens der EU nicht dem Vorwurf ausgesetzt zu sein, Großbritannien künftig als politischen und wirtschaftlichen Gegner statt als Partner zu sehen und zu
behandeln. ...usw. ...
Dabei geht es aber weniger um wirtschaftliche Fragen. Rein wirtschaftlich betrachtet, ist GB von der EU sehr viel abhängiger als die EU von GB. Alle weiteren Fragen (Sicherheit, Verteidigung, Migration...) sind davon völlig unabhängig. Da muss es ohnehin Vereinbarungen geben, ganz egal ob es künftig eine Zollgrenze zwischen dem Kontinent und der kleinen, nebeligen Insel gibt!
Und genau DAS ist der Grund, warum Barnier hart bleiben wird und warum die Regierungschefs der EU27 keinen "weichgewaschenen Rosinenvertrag" mit GB zur Abstimmung vorgelegt bekommen werden! Würde die EU dem Brexit jetzt unter Bedingungen zustimmen, die GB den Austritt ermöglichen, ohne dass dadurch irgendwelche "Nachteile" entstehen, dann würden unmittelbar darauf einige andere Nationen ebenfalls ihren Austritt aus der EU beantragen. Ganz nach dem Motto: Wir behalten alle Vorteile, müssen uns aber an keine Regeln mehr halten. Das Rosinenpicker-Grundrezept!Ob das gesund für die Zukunft der EU sein wird, so wie sie die Menschen dieses Lebensraumes sehen, gerade dadurch ggf. noch mehr
Vertrauen in diese EU verschütt gehen könnte, wird die Zukunft zeigen.
Genau deshalb wird die EU (vertreten durch Barnier!) in den Verhandlungen mit GB keinerlei Kompromisse machen. Da geht es auch nicht um GB, sondern um den Bestand der EU.
Aus den genannten Gründen verstehe ich immer noch nicht, warum Du der Meinung bist, dass die EU in den Verhandlungen mit GB irgendwo "eingeknickt" sei.
Schreib doch mal, wo die EU Deiner Meinung nach "eingeknickt" ist.
Slava Ukraini
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ungarn? Polen? Tschechien? Vielleicht Italien? Österreich? Die Niederlande haben auch schon solche Tendenzen erkennen lassen.Eulenwoelfchen hat geschrieben:(25 Sep 2020, 14:21)
Welche Staaten der EU sollten das sein, die sich dann beispielsweise gegen Länder wie FRA, D und andere wirtschaftliche und politische Schwergewichte stellen und damit
faktisch die Einigkeit der EU demontieren würden?
Hast Du tatsächlich nicht mitbekommen, welche Konflikte es innerhalb der EU gibt?
Angesichts der Lage im östlichen Mittelmeer muss man eigentlich noch Greichenland und Zypern hinzufügen...
Slava Ukraini
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Und la grande nation, La France elle-meme ...Kohlhaas hat geschrieben:(25 Sep 2020, 15:00)
Ungarn? Polen? Tschechien? Vielleicht Italien? Österreich? Die Niederlande haben auch schon solche Tendenzen erkennen lassen.
Seriös geht anders.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich zitiere der Übersichtlichkeit halber nur den kürzeren Beitrag von Ihnen, den Sie meinen Einlassungen entgegen stellten.Kohlhaas hat geschrieben:(25 Sep 2020, 15:00)
Ungarn? Polen? Tschechien? Vielleicht Italien? Österreich? Die Niederlande haben auch schon solche Tendenzen erkennen lassen.
Hast Du tatsächlich nicht mitbekommen, welche Konflikte es innerhalb der EU gibt?
Angesichts der Lage im östlichen Mittelmeer muss man eigentlich noch Greichenland und Zypern hinzufügen...
Von daher bitte ich, etwaige kontextübergreifende Zusammenhänge, die ich aufgreife, hinsichtlich Ihres längeren vorherigen Beitrags
zu sehen.
Zunächst ist es für mich eine rein persönliche Bewertungsfrage, was sich jemand vorstellen oder nicht vorstellen kann.
Das sagte ich schon an anderer Stelle.
Sicher ist auch, dass Barnier - wie Sie das schilderten - seine Ergebnisse oder die Nichterreichung einer Einigung
gegenüber den EU 27 darlegen und begründen wird und auch, weshalb er im Namen der EU ggf. bestimmte Zugeständnisse nicht machte,
bzw. machen konnte.
Zur Frage, wo die EU in der Vergangenheit einknickte, nur eines:
Die sog. Nordirische-irische Grenzfrage wurde für eine entgültige Klärung mit einer aufgeweichten Lösung, der die EU dann auch
zustimmte, auf die eigentlichen Vertragsverhandlungen verschoben. Geklärt und gelöst war diese entscheidende Kernfrage
nicht. Details spare ich mir. Die sind nachlesbar und wurden damals auch episch breit diskutiert und dargelegt.
Ebenso wurde die Haltung der EU bezüglich der stringenten Anbindung GBs an die EU-Zollunion und deren Regeln und auch andere
Standards sowohl im Umwelt-, Fiskal- wie auch dem Sozialrecht deutlich zugunsten GBs aufgeweicht.
Sie können das ja meinetwegen alles anders sehen. Bittesehr.
Im übrigen, was letztlich im tatsächlichen Handelsvertrag wie geregelt sein wird und was hinkünftig gilt, ist eh noch völlig im Dunkeln.
Noch gar nicht öffentlich gemacht oder einsehbar.
Die Kernfrage der irisch-nordirischen Grenze ist schlicht noch ungeklärt. Johnson hat mit seinem Gesetz ausserdem auch die DUP
vom Hals. Denn mit diesem Gesetz sind die Bedenken vom Tisch, Nordirland könne vom Mutterland auf ewig oder sehr lange
Zeit abgespalten bleiben und dem Dikat der EU-Regeln unterworfen sein. Sofern das nordirische Parlament alle vier Jahre
den weiteren Verbleib in der EU-Zollunion, faktisch im EU-Binnenmarkt und seinen Regeln, wieder zustimmt.
Eine Entscheidung, die im übrigen auch das britische Parlament in London treffen könnte, wenn das nordirische Parlament
gerade mal wieder nicht beschlußfähig ist...Auch diese Option, dass dies NUR das nordirische Parlament entscheiden dürfe,
wurde von der EU nicht als Vertragsbedingung bei den Verhandlungen festgeschrieben. Ein weiteres Einknicken, wenn sie so wollen.
Aber das wollen Sie ja nicht als solches sehen!

Was die betreffenden Länder, die sie nannten, angeht: Am Ende geht es immer um's Geld und möglicherweise auch darum,
wieviel Gegenleistung sich diese Länder erhoffen können von der EU oder im ungünstigeren Falle, was ihnen daraus an
Nachteilen und Gegenwind ins Haus steht. Wenn sie eine Veto einlegen.
Es ist nämlich keinesfalls ausgeschlossen, das sich die nicht erst seit gestern waltenden, zentrifugalen Anti-EU Kräfte
auch ausdehnen könnten, wenn sich die EU hier durch die Extrawürste ausscherender Mitgliedsstaaten wie Tschechien, Polen,
Ungarn, die in der Migrationsfrage schon die EU und ihr Solidarprinzip einer einheitlichen Haltung spalten, stören oder sogar
schleichend zerstören.
Was ist, wenn es nicht nur kleine Staaten sind, in denen besonders die öffentliche Meinung umschwenkt, ein EU-Austritt
plötzlich auch in D durchaus nachvollziehbar abseits von AfD VTs an Boden gewinnt? - Sich die Meinung mehr und mehr breit
macht, dass man immer mehr zur Melkkuh anderer, kleinerer EU-Staaten wird, die nur eigene nationalegoistische Interessen
vertreten, wenn es aber um gemeinschaftliches Handeln geht, das nicht nur aus Fördergeldereinsackerei besteht,
sondern auch mal aus Pflichtenerfüllung aller, die ein solidarisches, gemeinsames Rückgrat erfordert. Auch wenn es
mal unbequem und schwierig ist?
Die Frage, wie innerlich zerstritten die EU ist, wird genau bei dieser Zustimmungsfrage oder Verweigerung in Sachen
Brexitvertrag oder no deal-Brexit sogar weltweit beobachtet werden und auch, wer da wem innerhalb der EU
auf der Nase herumtanzt. Und was von diesem ganzen Laden und seiner vielfach beschworenen Einigkeit zu halten ist,
wenn es wirklich drauf ankommt, mit einer Stimme zu sprechen.
All das können Sie gerne ins Reich der Fabel verweisen und als völlig falsch (= niemals möglich) ansehen. Auch das steht Ihnen frei.
Ich erlaube mir, es dennoch so zu sehen und auch die Gefahren, die hier lauern. Egal, was ich mir vorstellen kann oder will. Und was nicht.

PS: Kennen Sie den Spruch: "Ich habe schon Pferde kotzen sehen...?"

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Was La Grande Nation macht, vor allem wenn Le Pens Front National Macron nach der nächsten Wahl abserviert,
steht in den Sternen. Fakt ist jedoch, dass gerade Frankreich - schon unter Mitterand - die wirtschaftliche Macht und letztlich
den so nicht zu verhindernden politischen Machteinflluß Ds allein schon dadurch zu seinen Gunsten begrenzen und verschieben wollte,
indem man D zum Abschied von der D-Mark zwang und ausserdem die immer mehr wertverlierende eigene Währung Franz. Franc
loswurde. Marie LePen mag zwar eine rechte Knallerin sein, aber blöd, so blöd ist sie bestimmt nicht, um das zu wissen.
Anders als ihr Vater, der ein völlig zerfressenes rechtsdrehendes Fanatikerhirn in seinem Strohkasten vor Nässe schützte.
FRA wird sich zweimal überlegen, eine Situation zu verlassen, die den wirtschaftlichen Abstand zu D deutlich verringerte,
statt wieder Kräfte zu wecken, die eine NEW D-Mark einer zerfallenen EU und Eurozone mit sich bringen könnte. Ich behaupte,
die Nachteile für FRA wären deutlich größer als z.B. für D. Auf mittlere und längere Sicht gesehen.
Das gilt auch für so gut wie alle jener genannten, kleineren Länder, die von der EU enorm profitieren. Einer EU, die
ohne den guten Willen und die Wirtschaftskraft der Lokomotive Deutschland alt aussehen würden. Etwas,
das D, vor allem die große Masse seiner Menschen, auch finanzielle Opfer kostet(e) und weiter kosten wird. Zum Wohlergehen anderer EU-Staaten, wohlgemerkt.
Eigentlich kann sich die EU einen Rückfall in vergangene, nationalstaatliche Egoismen nicht leisten. Keines der Mitgliedsländer.
Es sei denn, man will dieses großartige Friedens- und Wohlstandsprojekt EU nicht mehr. Oder denkt wie aktuell GB, dass es alleine
besser geht. Was ein fataler Irrtum wäre...
Nachtrag: Nicht umsonst war noch nie ein Deutscher, oder eine Deutsche, EZB-Präsidentin. Französische hingegen schon zweimal.
Und hätte damals der auserwählte franz. Kandidat nicht amerikanische Dienstmädchn gevögelt, wäre der Italiener Draghi auch nur
eine von vielen unbedeutenden Bankerbiographien geblieben. Ach ja, Staatsverschuldungen und das Profitieren vom Euro.
Klar fälllt mir da auch Italien oder Spanien ein. Oder Griechenland. Mit ihren superharten, vormaligen Währungen.
Schulden haben sie ja schon immer hemmungslos gemacht. Aber eben nicht (D-Mark-) eurounterstützt.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Alles wird gut.
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben oder schimpfen. Je nach Perspektive.
Ommm.
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben oder schimpfen. Je nach Perspektive.
Ommm.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Jo. Außerung ähnlich.Eulenwoelfchen hat geschrieben:(25 Sep 2020, 18:19)
Was La Grande Nation macht, vor allem wenn Le Pens Front National Macron nach der nächsten Wahl abserviert,
steht in den Sternen. Fakt ist jedoch, dass gerade Frankreich - schon unter Mitterand - die wirtschaftliche Macht und letztlich
den so nicht zu verhindernden politischen Machteinflluß Ds allein schon dadurch zu seinen Gunsten begrenzen und verschieben wollte,
indem man D zum Abschied von der D-Mark zwang und ausserdem die immer mehr wertverlierende eigene Währung Franz. Franc
loswurde. Marie LePen mag zwar eine rechte Knallerin sein, aber blöd, so blöd ist sie bestimmt nicht, um das zu wissen.
Anders als ihr Vater, der ein völlig zerfressenes rechtsdrehendes Fanatikerhirn in seinem Strohkasten vor Nässe schützte.
FRA wird sich zweimal überlegen, eine Situation zu verlassen, die den wirtschaftlichen Abstand zu D deutlich verringerte,
statt wieder Kräfte zu wecken, die eine NEW D-Mark einer zerfallenen EU und Eurozone mit sich bringen könnte. Ich behaupte,
die Nachteile für FRA wären deutlich größer als z.B. für D. Auf mittlere und längere Sicht gesehen.
Das gilt auch für so gut wie alle jener genannten, kleineren Länder, die von der EU enorm profitieren. Einer EU, die
ohne den guten Willen und die Wirtschaftskraft der Lokomotive Deutschland alt aussehen würden. Etwas,
das D, vor allem die große Masse seiner Menschen, auch finanzielle Opfer kostet(e) und weiter kosten wird. Zum Wohlergehen anderer EU-Staaten, wohlgemerkt.
Eigentlich kann sich die EU einen Rückfall in vergangene, nationalstaatliche Egoismen nicht leisten. Keines der Mitgliedsländer.
Es sei denn, man will dieses großartige Friedens- und Wohlstandsprojekt EU nicht mehr. Oder denkt wie aktuell GB, dass es alleine
besser geht. Was ein fataler Irrtum wäre...
Nachtrag: Nicht umsonst war noch nie ein Deutscher, oder eine Deutsche, EZB-Präsidentin. Französische hingegen schon zweimal.
Und hätte damals der auserwählte franz. Kandidat nicht amerikanische Dienstmädchn gevögelt, wäre der Italiener Draghi auch nur
eine von vielen unbedeutenden Bankerbiographien geblieben. Ach ja, Staatsverschuldungen und das Profitieren vom Euro.
Klar fälllt mir da auch Italien oder Spanien ein. Oder Griechenland. Mit ihren superharten, vormaligen Währungen.
Schulden haben sie ja schon immer hemmungslos gemacht. Aber eben nicht (D-Mark-) eurounterstützt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das habe ich letztes Jahr auch hier im Forum ebenfalls kritisiert und man sieht was passiert ist. Die EU neigt leider dazu gegenüber den Briten einzuknicken.Eulenwoelfchen hat geschrieben:(25 Sep 2020, 18:02)
Zur Frage, wo die EU in der Vergangenheit einknickte, nur eines:
Die sog. Nordirische-irische Grenzfrage wurde für eine entgültige Klärung mit einer aufgeweichten Lösung, der die EU dann auch
zustimmte, auf die eigentlichen Vertragsverhandlungen verschoben. Geklärt und gelöst war diese entscheidende Kernfrage
nicht. Details spare ich mir. Die sind nachlesbar und wurden damals auch episch breit diskutiert und dargelegt.
Ebenso wurde die Haltung der EU bezüglich der stringenten Anbindung GBs an die EU-Zollunion und deren Regeln und auch andere
Standards sowohl im Umwelt-, Fiskal- wie auch dem Sozialrecht deutlich zugunsten GBs aufgeweicht.
Sie können das ja meinetwegen alles anders sehen. Bittesehr.
Darum fordere ich seit langem das man vom Tisch aufstehen muss
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Können Sie fordern.Eiskalt hat geschrieben:(26 Sep 2020, 09:04)
Das habe ich letztes Jahr auch hier im Forum ebenfalls kritisiert und man sieht was passiert ist. Die EU neigt leider dazu gegenüber den Briten einzuknicken.
Darum fordere ich seit langem das man vom Tisch aufstehen muss
Aber ich vermute, dass niemanden in Brüssel Ihre Meinung interessiert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich bin mir sogar sicher das dem so ist und nicht einmal jemand in Brüssel meine Meinung kennt.Senexx hat geschrieben:(26 Sep 2020, 09:42)
Können Sie fordern.
Aber ich vermute, dass niemanden in Brüssel Ihre Meinung interessiert.
Wie ihre Meinungen zu politischen Themen vermutlich ebenfalls. Hat auch mit diesem Forum rein gar nichts zu tun und ist daher nur ein weiterer absolut dümmlicher Kommentar von dir.
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ihre "Forderung" ist kindisch. Läuft jeder Logik des Verhandelns zuwider.Eiskalt hat geschrieben:(26 Sep 2020, 12:49)
Ich bin mir sogar sicher das dem so ist und nicht einmal jemand in Brüssel meine Meinung kennt.
Wie ihre Meinungen zu politischen Themen vermutlich ebenfalls. Hat auch mit diesem Forum rein gar nichts zu tun und ist daher nur ein weiterer absolut dümmlicher Kommentar von dir.
Schon mal was von Spieltheorie gehört?
Damit meine ich nicht Fußball.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Dann ist aber das Thema Brexit schon Schnee von gestern.Eulenwoelfchen hat geschrieben:(25 Sep 2020, 18:19)
Was La Grande Nation macht, vor allem wenn Le Pens Front National Macron nach der nächsten Wahl abserviert, steht in den Sternen.
Seriös geht anders.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ja. Und doch habe ich meine Ansicht und die kann ich äußern wie ich will.Senexx hat geschrieben:(26 Sep 2020, 13:08)
Ihre "Forderung" ist kindisch. Läuft jeder Logik des Verhandelns zuwider.
Schon mal was von Spieltheorie gehört?
Damit meine ich nicht Fußball.
Und es bleibt das deine vorherige Antwort selten dämlich war.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das stimmt. Gegenteiliges hatte ich aber nie beschrieben. Sondern eher, was dieser Schnee von gesternTroh.Klaus hat geschrieben:(26 Sep 2020, 15:08)
Dann ist aber das Thema Brexit schon Schnee von gestern.
als zuerst noch stille, langsam zunehmende und zerstörerische Lawine für die EU, ihren weiteren Bestand und Zusammenhalt haben könnte.
Natürlich ist das nur Spekulation. Und man kann es als Hirngespinst abtun. Als sinnloses Unterfangen, mögliche Entwicklungen der
Zukunft zu betrachten, i.e. welche einschneidenden Ereignisse der Gegenwart, hier der Brexit und seine "Lösung", an möglicherweise negativen Einflüssen
mit sich bringen könnten.
Konkret heisst das, zunehmend Misstrauen oder weniger Vertrauen in die EU, falls das Szenario eintreten sollte, wie ich es beschrieb bzw. dies versuchte.
Dass es eine weitaus einschneidendere und folgenreichere Situation für die EU geben könnte, wenn sie sich, egal wie, in der Brexitfrage
am entscheidenden Punkt nicht einig und einstimmig zeigen sollte. Zum Beispiel, wie angesprochen wurde, kleinere Staaten ihr
eigenes Vetosüppchen kochen, warum und weshalb auch immer. Aus meist sehr kurzfristigen, oft auch zu sehr nationalegoistischen
Interessen heraus. Denen letztlich das Große und Ganze des Projekts schlicht am "Allwert...n" vorbeigeht. Sie das im Grunde nie
interessierte oder sie das Projekt EU als reine, materielle/wirtschaftliche Vorteilsvereinigung ansehen. Aber nicht als gesamtpolitische Zukunftsvision
eines gerade in diesen rauhen Zeiten sehr (!) wertvollen Friedens- Freiheits- und Werteprojekts.
Nachtrag:
Im Zusammenhang des Brexit, wie auch immer er ausfällt, und Schnee von gestern ist, aber mit Folgen, ist natürlich nicht nur die
mögliche Entwicklung in FRA interssant, sondern genauso die künftige Instabilität in Deutschland, wenn Angela Merkel,
die zweifellos auch ein Stabilitätsfaktor in der EU ist, abtritt und - mit Verlaub - weder in der CDU/CSU noch anderen Parteien
auch nur ansatzweise ein künftiger Kanzler oder Kanzlerin sichtbar ist, der diese schwerwiegende (weltpolitische) Lücke, die Merkel hinterlassen wird,
gerade auch in Hinblick auf die EU füllen könnte. Auch in D ist die Situation m.M.n. nicht so EU-stabil, wie Umfragen suggerieren.
Die Gefahr des Abdriftens nach rechts und zunehmende EU-kritische bis hin zu klaren anti-EU Haltungen ist bei uns durchaus
vorhanden. Es fehlt derzeit nur ein Demagoge/in, der/die das von rechts besser ins öffentliche Bewusstsein transportieren kann,
als es der rechtsnationale Totalitarismus- und Rassistenfanclub AfD im Moment kann. Aber was ist, wenn
es einen oder eine gibt wie Frau LePen. Die sich ja von ihrem rechtsradikalen Vater abwandte und kreidefressend einen
Schwenk zur sog. Mitte ziemlich gut hinbrachte. Sich mittlerweile zuviele Franzosnen und -innen von dieser "Lady" täuschen lassen.
Ist sowas in D undenkbar? - Ich meine nicht...
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das Thema Zukunft der EU mit dem möglichen Szenario "Schwerpunkt Binnenmarkt" und einem Ende der ever closer union sollte man im entsprechenden Thread diskutieren. Was ein Entgegenkommen der EU bei den aktuellen Verhandlungen betrifft halte ich eine erneute Verlängerung der Übergangsfrist für durchaus denkbar. Offenbar ist man auf britischer Seite nach wie vor noch nicht ausreichend auf den Austritt vorbereitet. https://www.n-tv.de/22057550 Ein Entgegenkommen über die Verlängerung der Übergangsfrist hinaus würde ich ausschließen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
@Eulenwölfchen und Orbiter1:
Das gehört aber überhaupt nicht in diesen Strang, sondern hierhin:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=8&t=65019
Das gehört aber überhaupt nicht in diesen Strang, sondern hierhin:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=8&t=65019
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft 

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Erinnern wir uns: Diese Verlängerungssache kommt mir sehr bekannt vor. Hatten wir das nicht auch schon mit Frau MP May? Da sollte im Oktober 2018 der Hammer fallen, damit die EU-Partner den Vertrag noch "zu Hause" ratifizieren können sollten. Jetzt ist 2019 'rum, und 2020 fast zu Ende. Also ich unterstütze den Gedanken an Verlängerung der Verhandlungsdauer auf der Grundlage der EU-Mitgliedsbedingungen ohne Stimmrecht. Dann kann das Spiel meinetwegen ewig so weiter gehen.Was ein Entgegenkommen der EU bei den aktuellen Verhandlungen betrifft halte ich eine erneute Verlängerung der Übergangsfrist für durchaus denkbar. Offenbar ist man auf britischer Seite nach wie vor noch nicht ausreichend auf den Austritt vorbereitet.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Gefahr bestand tatsächlich. Deshalb hat die EU - vertreten durch Barnier - in den Verhandlungen über den "Scheidungsvertrag" mit GB auch so eine harte und unnachgiebige Haltung eingenommen. Aus diesem Grund bin ich auch sicher, dass die EU jetzt nicht "einknicken" oder sonstwie nachgiebig sein wird. So ein Einknicken könnte andere Mitgliedsstaaten motivieren, ebenfalls aus der EU auszutreten oder zum Zwecke der Erpressung mit einem Austritt zu drohen. Boris Johnson versucht jetzt in der Irlandfrage Druck aufzubauen. Er hat in diesen Verhandlungen aber ganz schlechte Karten, eben weil die EU um ihre innere Stabilität fürchten muss, wenn sie nachgibt.Eulenwoelfchen hat geschrieben:(27 Sep 2020, 00:29)
Dass es eine weitaus einschneidendere und folgenreichere Situation für die EU geben könnte, wenn sie sich, egal wie, in der Brexitfrage
am entscheidenden Punkt nicht einig und einstimmig zeigen sollte. Zum Beispiel, wie angesprochen wurde, kleinere Staaten ihr
eigenes Vetosüppchen kochen, warum und weshalb auch immer. Aus meist sehr kurzfristigen, oft auch zu sehr nationalegoistischen
Interessen heraus.
Ist zwar, wie angemerkt wurde, ein bisschen OT. Aber trotzdem kurz: Ich sehe im bevorstehenden Abschied von Merkel sogar eine Chance. Meiner Ansicht nach hat sie sich bezüglich Europapolitik nämlich nicht mit Ruhm bekleckert. So ist die aktuelle Bundesregierung in keiner Weise darauf eingegangen, als Macron und Juncker Reformen der EU vorgeschlagen haben. Die gegenwärtige Bundesregierung hat vielmehr deutsche Interessen in den Vordergrung gestellt und damit auch Spannungen zwischen den Nord- und den Südländern ausgelöst. OT Ende...Im Zusammenhang des Brexit, wie auch immer er ausfällt, und Schnee von gestern ist, aber mit Folgen, ist natürlich nicht nur die
mögliche Entwicklung in FRA interssant, sondern genauso die künftige Instabilität in Deutschland, wenn Angela Merkel,
die zweifellos auch ein Stabilitätsfaktor in der EU ist, abtritt und - mit Verlaub - weder in der CDU/CSU noch anderen Parteien
auch nur ansatzweise ein künftiger Kanzler oder Kanzlerin sichtbar ist, der diese schwerwiegende (weltpolitische) Lücke, die Merkel hinterlassen wird,
gerade auch in Hinblick auf die EU füllen könnte.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Genauso würde ich das auch befürworten. Wenn ich richtig informiert bin, ist der Zug für eine Verlängerung des Verhandlungszeitraums aber doch abgefahren, oder? Hätten die Briten das nicht bis Ende Juli beantragen müssen? Ich weiß nicht, ob die EU-Verträge zum jetzigen Zeitpunkt eine Verlängerung überhaupt noch zulassen.H2O hat geschrieben:(27 Sep 2020, 08:49)
Erinnern wir uns: Diese Verlängerungssache kommt mir sehr bekannt vor. Hatten wir das nicht auch schon mit Frau MP May? Da sollte im Oktober 2018 der Hammer fallen, damit die EU-Partner den Vertrag noch "zu Hause" ratifizieren können sollten. Jetzt ist 2019 'rum, und 2020 fast zu Ende. Also ich unterstütze den Gedanken an Verlängerung der Verhandlungsdauer auf der Grundlage der EU-Mitgliedsbedingungen ohne Stimmrecht. Dann kann das Spiel meinetwegen ewig so weiter gehen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ach, das wäre wohl das geringste Problem.Kohlhaas hat geschrieben:(27 Sep 2020, 13:59)
Ich weiß nicht, ob die EU-Verträge zum jetzigen Zeitpunkt eine Verlängerung überhaupt noch zulassen.
Seriös geht anders.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das ist richtig. Eine Verlängerung hätte Johnson tatsächlich bis Ende Juli beantragen müssen. Was er aber bewusst unterließ. Sogar deutlich erklärte, dass es Ende 2020 zum Austritt kommen müsse und werde. So oder so.Kohlhaas hat geschrieben:(27 Sep 2020, 13:59)
Genauso würde ich das auch befürworten. Wenn ich richtig informiert bin, ist der Zug für eine Verlängerung des Verhandlungszeitraums aber doch abgefahren, oder? Hätten die Briten das nicht bis Ende Juli beantragen müssen? Ich weiß nicht, ob die EU-Verträge zum jetzigen Zeitpunkt eine Verlängerung überhaupt noch zulassen.
Der Verlängerungszug ist tatsächlich abgefahren. Ob beide Seiten das einvernehmlich in einer Nacht- und Nebelaktion überhaupt rückgängig machen könnten, weiss ich auch nicht so genau. Aber ich gehe davon aus, dass eine
solche Vertragsabänderung sowohl von beiden Parlamenten als auch den EU-27 einstimmig angenommen werden müssten. Und natürlich auch von Boris Johnson und der britischen Regierung. Letzteres halte ich aber mit
99,9999999999999999 - %iger Wahrscheinlichkeit für ausgeschlossen. Es sei denn, Boris Johnson wird in letzter Sekunde von der schweren Krankheit "Vernunft" befallen.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das unterscheidet uns in dieser politischen Diskussion:Kohlhaas hat geschrieben:(27 Sep 2020, 13:56)
...
Ist zwar, wie angemerkt wurde, ein bisschen OT. Aber trotzdem kurz: Ich sehe im bevorstehenden Abschied von Merkel sogar eine Chance. Meiner Ansicht nach hat sie sich bezüglich Europapolitik nämlich nicht mit Ruhm bekleckert. So ist die aktuelle Bundesregierung in keiner Weise darauf eingegangen, als Macron und Juncker Reformen der EU vorgeschlagen haben. Die gegenwärtige Bundesregierung hat vielmehr deutsche Interessen in den Vordergrung gestellt und damit auch Spannungen zwischen den Nord- und den Südländern ausgelöst. OT Ende...
Sie sind Willy, der philantropische Hoffnungsträger und ich Herbert, die misantropische Übelkrähe.

(Editiert, Mod.)
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Muss wohl etwas mit dem speziellen britischen Humor zu tun haben....
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Brexit-F ... 59778.html
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Brexit-F ... 59778.html
Slava Ukraini
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Bestimmt gibt es da 1.000 Klemmer, wenn der eine will aber der andere eben nicht. Aber wenn beide wollen, dann gibt es eine Fußnote, die vorangehende FestlegungenKohlhaas hat geschrieben:(27 Sep 2020, 13:59)
Genauso würde ich das auch befürworten. Wenn ich richtig informiert bin, ist der Zug für eine Verlängerung des Verhandlungszeitraums aber doch abgefahren, oder? Hätten die Briten das nicht bis Ende Juli beantragen müssen? Ich weiß nicht, ob die EU-Verträge zum jetzigen Zeitpunkt eine Verlängerung überhaupt noch zulassen.
ablöst, und schon gibt es einen neuen Vorgang.
Sie sehen ja, daß selbst Vertragsbruch zugunsten des UK von britischer Seite im Parlament beschlossen und verkündet wird. So gesehen ist alles möglich.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich weiß nur, daß sie sich laut "Top Secret" traut.Eulenwoelfchen hat geschrieben:(27 Sep 2020, 14:28)
Eine kurze Frage am OT-Rande:
Wissen Sie zufällig, "warum sich Waltraud nicht in den Wald traut"?
Und das überrascht jetzt wen? Von Farage ist wohl Ähnliches zu erwarten, bei Johnson werden wahrscheinlich noch Wetten angenommen.Kohlhaas hat geschrieben:(27 Sep 2020, 15:07)
Muss wohl etwas mit dem speziellen britischen Humor zu tun haben....
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Brexit-F ... 59778.html
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ob die Briten dafür den notwendigen Humor aufbringen?Kohlhaas hat geschrieben:(27 Sep 2020, 15:07)
Muss wohl etwas mit dem speziellen britischen Humor zu tun haben....
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Brexit-F ... 59778.html
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft 

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Mag sein. Ich kenne die Verträge zu wenig. Wäre mir recht, wenn es so kommen würdeH2O hat geschrieben:(27 Sep 2020, 15:19)
Bestimmt gibt es da 1.000 Klemmer, wenn der eine will aber der andere eben nicht. Aber wenn beide wollen, dann gibt es eine Fußnote, die vorangehende Festlegungen
ablöst, und schon gibt es einen neuen Vorgang.
Ja, das ist schon ein besonderer Vorgang. Da sieht man, wie die Brexit-Ritter mental gestrickt sind. Der ganze Brexit war völlig irrational, genauso ist es jetzt mit der "Umsetzung".Sie sehen ja, daß selbst Vertragsbruch zugunsten des UK von britischer Seite im Parlament beschlossen und verkündet wird. So gesehen ist alles möglich.
Ich glaube aber immer noch nicht, dass dieses Gesetz wirklich umgesetzt wird. Wenn die Briten das machen, hat es drei sehr harte Konsequenzen:
1. Es gibt keinen Handelsvertrag mit der EU.
2. Es gibt keinen Handelsvertrag mit den USA.
3. Nordirland wird sich mit der Republik Irland wiedervereinigen.
Slava Ukraini
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
"Überrascht" hat mich das gar nicht. Ich finde es nur bezeichnend für die Geisteshaltung der Brexitbefürworter. Die Leute reden ihren Landsleuten ein, dass das große Britannien sich von Kontinentaleuropa lösen muss - und dann ziehen sie selbst nach Kontinentaleuropa und lassen ihre Landsleute auf der Insel zurück. Wasser predigen und Wein saufen.naddy hat geschrieben:(27 Sep 2020, 15:22)Und das überrascht jetzt wen? Von Farage ist wohl Ähnliches zu erwarten, bei Johnson werden wahrscheinlich noch Wetten angenommen.
Slava Ukraini
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das ist doch völlig konsequent.Kohlhaas hat geschrieben:(27 Sep 2020, 16:12)
"Überrascht" hat mich das gar nicht. Ich finde es nur bezeichnend für die Geisteshaltung der Brexitbefürworter. Die Leute reden ihren Landsleuten ein, dass das große Britannien sich von Kontinentaleuropa lösen muss - und dann ziehen sie selbst nach Kontinentaleuropa und lassen ihre Landsleute auf der Insel zurück. Wasser predigen und Wein saufen.
Wenn ich zum Beispiel als Brite Frankreich liebe und dort leben möchte, dann muss ich doch seine Eigenarten bewahren und es vor britischen Horden schützen.
Überhaupt muss Europa seine nationalen Eigenheiten bewahren, wenn es das Europa bleiben soll, welches wir lieben.
Deshalb muss der Brüsseler Machtanspruch und der Drang, alles gleich machen zu wollen, bekämpft werden.
Mit dem Brexit haben die Briten uns ein Zeichen gesetzt.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Also, ich könnte darüber nicht lachen, wenn ich an deren Stelle wäre!Misterfritz hat geschrieben:(27 Sep 2020, 15:45)
Ob die Briten dafür den notwendigen Humor aufbringen?
Ich meinte aber, dass der Herr Ratcliffe mit der Aktion einen sehr eigenartigen Humor bewiesen hat. Mal sehen, wie humorvoll die Reaktionen der Briten darauf ausfallen. Ich vermute, dass da gar nichts kommen wird.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ahhh, jetzt verstehe ich das endlich! Die wollten also gar nicht GB aus den Fesseln der EU lösen, sondern die arme EU vor den Briten schützen, die sonst wie Heuschrecken über uns hergefallen wären.Senexx hat geschrieben:(27 Sep 2020, 16:19)
Das ist doch völlig konsequent.
Wenn ich zum Beispiel als Brite Frankreich liebe und dort leben möchte, dann muss ich doch seine Eigenarten bewahren und es vor britischen Horden schützen.
Ja, klar, der Brüsseler Machtanspruch überschattet ja unser ganzes Leben. Wir haben ja nicht gerade 75 Jahre Frieden auf diesem Kontinent erlebt (was es seit Beginn der Geschichtsschreibung noch nie gegeben hat!) und wir haben ja nicht die Möglichkeit, ohne Grenzkontrollen und Geldumtausch einfach mal spontan in unsere Nachbarländer zu fahren. Stattdessen werden uns aus Brüssel andauernd irgendwelche Zwangsmaßnahmen aufgedrückt, unter denen wir alle in jeder Minute unseres Lebens furchtbar leiden. Ganz abgesehen von den ganzen Franzosen, Spaniern, Italiener und - iggitigitt - HOLLÄNDERN, die ständig völlig unkontrolliert in unser Land eindringen und uns Stück für Stück unsere nationale Identität rauben!!!!Überhaupt muss Europa seine nationalen Eigenheiten bewahren, wenn es das Europa bleiben soll, welches wir lieben.
Deshalb muss der Brüsseler Machtanspruch und der Drang, alles gleich machen zu wollen, bekämpft werden.
Achja? Welches denn? Dass Großbritannien immer noch ein Weltreich ist?Mit dem Brexit haben die Briten uns ein Zeichen gesetzt.
Ab dem 1.1.2021 wird deutlich werden, wer da wem ein Zeichen gesetzt hat. Dann wird nämlich spürbar werden, welche Konsequenzen dieses "Zeichen" hat. Und diese Konsequenzen werden für die Briten so richtig schmerzhaft sein.
Ich finde dieses ganze Gehetze gegen die EU nur schwer erträglich. Die EU ist das wichtigste und erfolgreichste Friedensprojekt, das es bisher gab. Die EU hat Wohlstand und Sicherheit für 500 Millionen Menschen gebracht und garantiert. Ja, die EU ist nicht perfekt. Es sind Reformen nötig. Aber die Reform darf auf gar keinen Fall so aussehen, dass wir jetzt wieder zu nationalem Egoismus zurückkehren, wie es die Briten gerade mit Gewalt und offensichtlicher Selbstmordabsicht tun.
Mir ist schon klar, dass jemand, der hier die katalonische Fahne hochhält, das nicht verstehen wird.
Slava Ukraini
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Solange die Hardcore-Brexit-Befürworter nicht in die EU auswandern und dort eine Staatsbürgerschaft beantragen ist das für die meisten Briten sicher kein größeres Thema. Und Monaco gehört ja nicht zur EU.Misterfritz hat geschrieben:(27 Sep 2020, 15:45)
Ob die Briten dafür den notwendigen Humor aufbringen?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Aber die Steuern,Orbiter1 hat geschrieben:(27 Sep 2020, 18:35)
Solange die Hardcore-Brexit-Befürworter nicht in die EU auswandern und dort eine Staatsbürgerschaft beantragen ist das für die meisten Briten sicher kein größeres Thema. Und Monaco gehört ja nicht zur EU.
die sie sonst hätten in GB entrichten müssen, werden ihnen sicherlich fehlen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
James Dyson ist doch auch nach Singapur gezogen.Misterfritz hat geschrieben:(27 Sep 2020, 18:39)
Aber die Steuern,
die sie sonst hätten in GB entrichten müssen, werden ihnen sicherlich fehlen.

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Soviel Steuern könnte ich gar nicht sparen, dass ich freiwillig nach Singapur zöge...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Europäische Union will trotz britischer Verstöße gegen das gültige Brexit-Abkommen weiter mit London am geplanten Handelspakt arbeiten. Dies machte EU-Kommissionsvizepräsident Maros Sefcovic am Montag in Brüssel deutlich. Ein von der EU gesetztes Ultimatum zur Abkehr von der Vertragsverletzung läuft offenbar ins Leere: Die britische Regierung habe keine Absicht zum Einlenken erkennen lassen, räumte Sefcovic ein.
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... Chaos.html
Unglaublich. Wer soll die EU jetzt noch ernst nehmen?
Man setzt ein Ultimatum und nach verstreichen desselben macht man trotzdem weiter?
Zahnloser Papiertiger, jetzt sollen Sie den Briten man alles geben und dann die EU eintüten und abschaffen.
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... Chaos.html

Man setzt ein Ultimatum und nach verstreichen desselben macht man trotzdem weiter?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich habe immer gesagt, dass die Verhandlungen bis zur letzten Minute geführt werden. Und womöglich darüber hinaus.