Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

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Keinen_Faschismus!

Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Keinen_Faschismus! »

Von Rechts kommt ja immer das Argument dass Familien für Kinder enorm wichtig und gut sind.
Aber ist das wirklich so?

In einigen Kulturen gibt es keine klassischen Familien sondern die Kinder werden von allen aufgezogen.

Eltern sind meistens keine ausgebildeten Erzieher*innen! Sie stolpern in die Erziehung von Kindern hinein und machen einen Fehler nach dem anderen!
Das erzeugt vor allem für Kinder aus der ArbeiterKlasse (deren Eltern keine Zeit für Fortbildung haben) einen ungeheuren Startnachteil!

Wäre es nicht sinnvoller das Konzept von Kita und anderen Konzepten zu einer verpflichtenden ganztägigen, ganznächtlichen und ganzjährigen Institution auszubauen in der ausgebildetes Personal für die Kindererziehung nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zuständig ist?!

Vorteile:
- Gleiche Startchancen
- keine Fehler durch unausgebildete Eltern
- höhere Erziehungsqualität
- weniger Kriminalität
- keine Nazis mehr, da Nazieltern ihr Nazigedankengut nicht weitergeben können
- gesellschaftlich stabilisierend, da alle ähnliche Vorstellungen haben
- perfekte Integration von Migranten

Nachteile:
- sehe ich jetzt aktuell keine bis auf den Nachteil, dass es etwas teurer wird, was durch die Vorteile aber mehr als wett gemacht wird!


Mittlerweile gibt es auch Studien die (wenig überraschend) den positiven Effekt frühkindlicher Erziehung durch ausgebildetes Personal auf die Kinder bestätigen:
https://www.ucl.ac.uk/ioe/research-proj ... ject-eppse

Warum setzen wir das also nicht konsequent um?
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Umetarek
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Umetarek »

War nicht die Umerziehung der Kinder gegen ihre Eltern ein zentraler Gedanke der Nazis?

Sicherlich sollte man Kinder fördern, insbesondere wenn sie aus benachteiligten Familien kommen, aber warum sollte man überhaupt Kinder bekommen, wenn man keine Familie will? Außerdem sind bei weitem nicht alle Kinder herdenkompatibel. Und nichts für ungut, aber das Psychologen- und Lehrerkinder den größten Hau haben, ist jetzt auch nichts Neues.
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtungen

Beitrag von Billie Holiday »

Wissen Ahmed und Ayce schon, dass ihnen die Kinder ganztags weggenommen werden sollen und sie ihre Lebensplanung den Vorstellungen Linksextremer anzupassen haben? :D Außerhalb der „biodeutschen“ Bürger wissen die Menschen selbst sehr gut, wie sie ihr Leben leben wollen und wie sie ihre Kinder erziehen. Eine Einmischung ist nicht gewünscht, auch nicht von vermeintlich wohlmeinenden Linken. Da sollen jetzt Gesetze zur Zerstörung der Familien herbei.

Extremisten von links und rechts hatten schon immer großes Mißtrauen gegenüber den Bürgern und den Wunsch, ihnen die Kinder zu entziehen, um diese nach Wunsch hinzubiegen. Nazis und Sozialisten haben immer ihre dreckigen Fingerchen nach den Kindern ausgestreckt, um diese zu indoktrinieren nach den eigenen Bedürfnissen.

Widerlich, abstoßend und hoffentlich von Familien mit Hirnmasse abgelehnt.

Der Bedarf an qualitativ guten Kitas ist vorhanden, nicht an Verwahranstalten. Aber der Besuch muß freiwillig sein, und nicht durch extremistischen Zwang.
Zuletzt geändert von Billie Holiday am Samstag 26. September 2020, 09:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Umetarek »

Und nicht zu vergessen, in internatsähnlichen (oder Kinderheimen) Einrichtungen zur Kindererziehung kommt es immer wieder zu systematischer Misshandlung von Kindern, sicher sowas passiert in Familien auch, aber vereinzelt und es gibt zumindest Möglichkeiten für Außenkontakte einzugreifen.
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Billie Holiday »

Die Erzieher wären selbstverständlich ganz auf Parteilinie („ausgebildetes Personal“) und könnten abweichendes Verhalten der Kinder melden, um die Eltern dezent darauf hinzuweisen, was die Partei möchte.
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Tom Bombadil »

Umetarek hat geschrieben:(26 Sep 2020, 08:49)

War nicht die Umerziehung der Kinder gegen ihre Eltern ein zentraler Gedanke der Nazis?
Ja, war es. Und bei den Sozialisten/Kommunisten ist das auch so, deswegen passt der thread und der threaderöffner wie die Faust aufs Auge :)
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Sep 2020, 09:40)

Ja, war es. Und bei den Sozialisten/Kommunisten ist das auch so, deswegen passt der thread und der threaderöffner wie die Faust aufs Auge :)
Unsere migrantischen Mitbürger werden ihm was husten. Bloß bei vielen .....wie sagt man es politisch korrekt...... klappt das sehr gut mit dem Vermitteln eines schlechten Gewissens.
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 Sep 2020, 09:45)

Bloß bei vielen .....wie sagt man es politisch korrekt......
"Menschen die schon länger hier leben"?
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von NicMan »

Der Vorschlag, die Erziehung der Kinder nach "wissenschaftlichen Erkenntnissen" (als Wissenschaftler wäre ich einer der ersten, der hier protestiert) dem Staat zu übergeben ist in jeder Hinsicht unethisch und ich hoffe, der Threadersteller erkennt nach einer kurzen Denkpause auch, warum das so ist.
"In God we trust, all others bring data." –William Edwards Deming (1900-1993)
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von franzmannzini »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 06:34)
...
Eltern sind meistens keine ausgebildeten Erzieher*innen! Sie stolpern in die Erziehung von Kindern hinein und machen einen Fehler nach dem anderen!
Das erzeugt vor allem für Kinder aus der ArbeiterKlasse (deren Eltern keine Zeit für Fortbildung haben) einen ungeheuren Startnachteil!
...
Wen gibt es noch, die Bauern und die Intelligenz?
Oder:
Oberklasse, Mittelklasse und Arbeiterklasse?

Ich kann nicht erkennen, das sich Eltern außerhalb Deiner, von Dir noch zu definierenden Arbeiterklasse,
vielfach pädagogisch fortbilden und deshalb bessere Erziehung ihrer Kinder gewährleisten.

Der Startnachteil wird eher durch Armut hervorgerufen und einem Bildungssystem, was häufig vom Geldbeutel der Eltern abhängig ist.

Auch haben die Eingriffe welche den höheren Bildungsweg und Fortbildung zwanghaft fördern,
dazu geführt, daß für unsere Gesellschaft wichtige Arbeitsplätze nicht mehr besetzt werden.

Denn zu Architekten und Ingenieuren gehört immer noch ein Heer von Handwerkern, zu Kindergärten und Schulen gehören immer noch Reinigungskräfte, Hausmeister,
zum Einzelhandelskaufmann gehören immer noch Verkäufer usw usf.

Es gibt niemanden, der die Kinder besser erziehen kann, als die eigenen Eltern und dafür sollte man den Eltern auch die Zeit einräumen,
ohne daß sie dadurch wirtschaftlich benachteiligt werden.
Skeptiker

Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Skeptiker »

Du hast ja schon ein paar Rückmeldungen. Ich gehe trotzdem mal auf ein paar deiner Argumente ein:
Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 06:34)
Vorteile:
- Gleiche Startchancen
Ja, Gleichheit wäre gegeben. Man könnte auch sagen Gleichheit 100%, Freiheit 0%
- keine Fehler durch unausgebildete Eltern
Richtig, die werden durch Fehler des Staates und der Erziehungsstätten ausgetauscht
- höhere Erziehungsqualität
Oder anders formuliert, höhere Erfolgsquote bei der Erziehung zu einem vorgegebenen Ideal. So wie das die Nazis, die Sozialisten und auch religiöse Einrichtungen immer gemacht haben.
Disclaimer: Nein, religiöse Einrichtungen sind keine Nazis - der Vergleich bezieht sich auf ideologisch dominierte Erziehungsmethoden und den Anspruch "alle müssen hin" oder besser noch "Die Eltern dürfen keinen Einfluss mehr darauf haben"
- weniger Kriminalität
Gibt es dafür irgendwelche Belege?
- keine Nazis mehr, da Nazieltern ihr Nazigedankengut nicht weitergeben können
Was du hier vorschlägst, ist hochgradig faschistoid. Da wäre es wohl vermessen zu glauben es kämen keine Nazis heraus, wenn der Erziehungsprozess schon faschistoid ist.
- gesellschaftlich stabilisierend, da alle ähnliche Vorstellungen haben
Das stabilisiert nicht die Gesellschaft, sondern baut sie zu einer totalitären Gesellschaft um. Eine Demokratie funktioniert nur mit einer lebendigen Meinungsdiversität. Genau die ist offenbar dein Feindbild. Daher halte ich gerade dich auch für einen mustergültigen Totalitaristen.
- perfekte Integration von Migranten
Die wären die allerersten, die sich dagegen auflehnen würden. Da kann man absolut sicher sein.
Nachteile:
- sehe ich jetzt aktuell keine bis auf den Nachteil, dass es etwas teurer wird, was durch die Vorteile aber mehr als wett gemacht wird!
Keine Nachteile hat das vor allem aus der Sicht von Personen, deren Idealbild es ist, dass Menschen dem Staat gehören und nur in ideologiekompatiblen Denkschemata denken dürfen. Fans dieser Idee wirst du unter Demokraten kaum finden, dafür aber bei Anhängern der dunkelsten Zeiten und Systeme, welche die Menschheitsgeschichte gesehen haben.
Warum setzen wir das also nicht konsequent um?
Weil Leute die denken wie du, Gott sei dank eine krasse Minderheit sind, und hoffentlich bleiben.
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Laertes »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 06:34)
Warum setzen wir das also nicht konsequent um?
Du bist gedanklich schon wieder verfassungsfeindlich unterwegs:
(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.

(3) Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen.
Grundgesetz, Art. 6
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
(Ernst-Wolfgang Böckenförde)
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naddy
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von naddy »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 06:34)

In einigen Kulturen gibt es keine klassischen Familien sondern die Kinder werden von allen aufgezogen.
Dieses Konzept erscheint insbesondere für Großstädte wie Berlin oder München geeignet zu sein.
Eltern sind meistens keine ausgebildeten Erzieher*innen! Sie stolpern in die Erziehung von Kindern hinein und machen einen Fehler nach dem anderen! ...
Warum setzen wir das also nicht konsequent um?
Vielleicht wegen dieser rätselhaften Bestimmung?
Art 6 GG - Einzelnorm hat geschrieben:
(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.
(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.
(3) Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen.
(4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.
(5) Den unehelichen Kindern sind durch die Gesetzgebung die gleichen Bedingungen für ihre leibliche und seelische Entwicklung und ihre Stellung in der Gesellschaft zu schaffen wie den ehelichen Kindern.
Laertes hat geschrieben:(26 Sep 2020, 14:20)

Du bist gedanklich schon wieder verfassungsfeindlich unterwegs:
Verdammt, Du warst schneller. ;)
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Laertes »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Sep 2020, 09:40)

Ja, war es. Und bei den Sozialisten/Kommunisten ist das auch so, deswegen passt der thread und der threaderöffner wie die Faust aufs Auge :)
Allerdings ist die Namenswahl des Users grob irreführend. Habe selten soviel Nazi-Gedankengut bei einem angeblichen Linken hier gelesen.
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Skeptiker »

Laertes hat geschrieben:(26 Sep 2020, 14:24)
Allerdings ist die Namenswahl des Users grob irreführend. Habe selten soviel Nazi-Gedankengut bei einem angeblichen Linken hier gelesen.
Für mich ein Musterbeispiel, dass es nichts bringt gegen etwas zu sein, wenn man nicht versteht, was eigentlich das ausmacht, wogegen man angeblich ist.

Wer Kinder dem Einfluss der Eltern entziehen möchte, damit sie alle "schön einheitlich" denken, und wer glaubt, dass das eine besonders stabile Gesellschaft ergibt, der ist zu 100% im Totalitarismus angekommen. Ob man den Totalitarismus dann Faschismus oder sonst wie nennt, ist egal - das mag immer anders sein. Das Ergebnis Andersdenkenden gegenüber, ist dagegen immer vergleichbar und weicht nur in speziellen Ausprägungen voneinander ab.

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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Ammianus »

Laertes hat geschrieben:(26 Sep 2020, 14:24)

Allerdings ist die Namenswahl des Users grob irreführend. Habe selten soviel Nazi-Gedankengut bei einem angeblichen Linken hier gelesen.
Das bestätigt einmal mehr, dass die Sache mit dem Hufeisen oft ein guter Erklärungsansatz ist.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Skeptiker »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Sep 2020, 09:40)
Ja, war es. Und bei den Sozialisten/Kommunisten ist das auch so, deswegen passt der thread und der threaderöffner wie die Faust aufs Auge :)
Hier will offenbar jemand den Beweis für die Hufeisentheorie antreten. Den Versuch finde ich schon garnicht so schlecht. :thumbup:
Edit: @Ammianus: Pah, eine Minute schneller ;)
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Ein Terraner »

NicMan hat geschrieben:(26 Sep 2020, 10:38)

Der Vorschlag, die Erziehung der Kinder nach "wissenschaftlichen Erkenntnissen" (als Wissenschaftler wäre ich einer der ersten, der hier protestiert) dem Staat zu übergeben ist in jeder Hinsicht unethisch und ich hoffe, der Threadersteller erkennt nach einer kurzen Denkpause auch, warum das so ist.
Ja, der aktuelle humboldtsche Militär Stiel von Anno irgendwas ist da viel besser. :thumbup:
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naddy
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von naddy »

Skeptiker hat geschrieben:(26 Sep 2020, 14:38)

Ob man den Totalitarismus dann Faschismus oder sonst wie nennt, ist egal - das mag immer anders sein. Das Ergebnis Andersdenkenden gegenüber, ist dagegen immer vergleichbar und weicht nur in speziellen Ausprägungen voneinander ab.

Nie wieder Totalitarismus!
Ach ja, der gute alte, im Nirwana verschwundene "Faschismus"-Thread, in dem ich mich ebenso redlich wie vergeblich bemüht habe zu erklären, daß "faschistoide" Grundhaltungen sich nicht an bestimmten "Richtungen" festmachen lassen. Noch nicht mal ausschließlich an politischen Überzeugungen. Denn einen absoluten Wahrheitsanspruch samt daraus abgeleiteter "geistiger Führerschaft" findet man ebenso in diversen Religionen. Die dürften sogar die Blaupause für derartige Denkmuster geliefert haben.
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Nachdenker2 »

NicMan hat geschrieben:(26 Sep 2020, 10:38)

Der Vorschlag, die Erziehung der Kinder nach "wissenschaftlichen Erkenntnissen" (als Wissenschaftler wäre ich einer der ersten, der hier protestiert) dem Staat zu übergeben ist in jeder Hinsicht unethisch und ich hoffe, der Threadersteller erkennt nach einer kurzen Denkpause auch, warum das so ist.

Hier schließe ich mich uneingeschränkt an. Der Eingangsbeitrag ist erschreckend, und ich hoffe sehr, dass es sich dabei um Trollerei oder Provokation handelt.
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Tom Bombadil
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Tom Bombadil »

Ammianus hat geschrieben:(26 Sep 2020, 14:55)

Das bestätigt einmal mehr, dass die Sache mit dem Hufeisen oft ein guter Erklärungsansatz ist.
Aber das ZDF sagt doch "Warum die Theorie nicht zeitgemäß ist - und niemals war."
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Dark Angel »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 06:34)

Von Rechts kommt ja immer das Argument dass Familien für Kinder enorm wichtig und gut sind.
Ach das kommt von räächts?
Und ich dachte immer, dieses Argument kommt von Kinderpsychologen, Soziologen und Kinderärzten.
Wie man sich irren kann!
Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 06:34)Aber ist das wirklich so?
JA, das IST so, weil Familie die wichtigsten Bezugspersonen für Kinder sind, die ihnen wichtige Sozialkompetenzen vermitteln, Kindern Nähe, Geborgenheit UND - ganz wichtig - Liebe und Zuneigung geben und geben können!
Die enge Eltern-Kind-Beziehung bzw Bindung beginnt bereits VOR der Geburt und die ist etwas, was kein, noch so gut ausgebildeter Erzieher einem Kind geben und vermitteln kann.
Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 06:34)
In einigen Kulturen gibt es keine klassischen Familien sondern die Kinder werden von allen aufgezogen.
Und welche "Kulturen" sollen das - bitte sehr - sein?
Qellen bitte!
Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 06:34)]Eltern sind meistens keine ausgebildeten Erzieher*innen! Sie stolpern in die Erziehung von Kindern hinein und machen einen Fehler nach dem anderen!
Das erzeugt vor allem für Kinder aus der ArbeiterKlasse (deren Eltern keine Zeit für Fortbildung haben) einen ungeheuren Startnachteil!
Solchen Stuss kann nur jemand von sich geben, der selber keine Kinder hat und/oder der keine Ahnung hat, was Erziehung eigentlich ist und beinhaltet.
Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 06:34)Wäre es nicht sinnvoller das Konzept von Kita und anderen Konzepten zu einer verpflichtenden ganztägigen, ganznächtlichen und ganzjährigen Institution auszubauen in der ausgebildetes Personal für die Kindererziehung nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zuständig ist?!

Vorteile:
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- höhere Erziehungsqualität
- weniger Kriminalität
- keine Nazis mehr, da Nazieltern ihr Nazigedankengut nicht weitergeben können
- gesellschaftlich stabilisierend, da alle ähnliche Vorstellungen haben
- perfekte Integration von Migranten

Nachteile:
- sehe ich jetzt aktuell keine bis auf den Nachteil, dass es etwas teurer wird, was durch die Vorteile aber mehr als wett gemacht wird!
Autsch, das klingt verdammt nach:

"8. Erziehung sämtlicher Kinder, von dem Augenblicke an, wo sie der ersten mütterlichen Pflege entbehren können, in Nationalanstalten und auf Nationalkosten. Erziehung und Fabrikation zusammen."

Jaa - wer hat solche "Ideen" wohl geäußert?

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 06:34)Mittlerweile gibt es auch Studien die (wenig überraschend) den positiven Effekt frühkindlicher Erziehung durch ausgebildetes Personal auf die Kinder bestätigen:
https://www.ucl.ac.uk/ioe/research-proj ... ject-eppse

Warum setzen wir das also nicht konsequent um?
In der Studie (dem Link) steht kein Wort davon, dass Familien für Kinder bzw Kindererziehung unwichtig wären, kein Wort davon, dass die Erziehung von Kindern ausschließlich ausgebildeten Erziehern überlassen werden soll(te)!
Was versuchst du hier zu suggerieren?
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Dark Angel »

Laertes hat geschrieben:(26 Sep 2020, 14:24)

Allerdings ist die Namenswahl des Users grob irreführend. Habe selten soviel Nazi-Gedankengut bei einem angeblichen Linken hier gelesen.
Nönönö - das Gedankengut, was der TE hier vermittelt, ist älter als die Nazis.
Das stammt von einem sehr bekannten Ideologen.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Dark Angel »

Nachdenker2 hat geschrieben:(26 Sep 2020, 15:10)

Hier schließe ich mich uneingeschränkt an. Der Eingangsbeitrag ist erschreckend, und ich hoffe sehr, dass es sich dabei um Trollerei oder Provokation handelt.
Leider nein. Solche Ansätze (Ideen, zur Erziehung der Menschen im Sinne einer bestimmten Ideologie) gab und gibt es schon länger und zwar auf beiden Seiten des politischen Spektrums.
Solche Ideen wurden auch bereits 40 Jahre lang, versucht durchzusetzen - mit sehr mäßigem Erfolg.
Bei einigen haben sie sich allerdings regelrecht ins Hirn eingebrannt --> siehe TE.
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Skeptiker »

Es wäre nun vielleicht an der Zeit, dass "Keinen_Faschismus!" seinen Vorschlag mal gegen die eine oder andere Antwort verteidigt oder in die Diskussion einsteigt. Ansatzpunkte sollte es dazu genug geben.
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Vongole »

Dark Angel hat geschrieben:(26 Sep 2020, 16:53)

Nönönö - das Gedankengut, was der TE hier vermittelt, ist älter als die Nazis.
Das stammt von einem sehr bekannten Ideologen.
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Keinen_Faschismus! »

Skeptiker hat geschrieben:(26 Sep 2020, 19:40)
Es wäre nun vielleicht an der Zeit, dass "Keinen_Faschismus!" seinen Vorschlag mal gegen die eine oder andere Antwort verteidigt oder in die Diskussion einsteigt. Ansatzpunkte sollte es dazu genug geben.
Ich bin überrascht wie viele diese Ansätze komplett negativ sehen und sogar in die Nähe von Faschismus rücken!
Wir beschweren uns ja auch nicht über die Schulpflicht, oder? Im Endeffekt wäre es nur eine Erweiterung der Schulpflicht „nach Vorne“ und eine zeitliche Ausweitung.
Gerade im Kleinkindalter können viele wichtige Entscheidungen gemacht werden die einen großen Einfluss auf das Kind haben.

Ein Kleinkind das geschlagen wird, wird für den Rest des Lebens ein unnormales Verhältnis zur Gewalt haben.

Klar ist auch was ich vorgeschlagen habe geht ja nicht von heute auf morgen. Schon mangels verfügbarer Erzieher*innen. Wir sind ja schon einige gute Schritte in diese Richtung gegangen (Kitaausbau) und ich kenne kaum Kritiker über die Entwicklung.
Es ist also auch nur die logische Weiterführung des aktuellen Trends? Woher diese extreme Aversion gegen diese Idee?
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Sören74 »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 20:45)

Ich bin überrascht wie viele diese Ansätze komplett negativ sehen und sogar in die Nähe von Faschismus rücken!
Ich nicht. :)
Keinen_Faschismus! hat geschrieben:Wir beschweren uns ja auch nicht über die Schulpflicht, oder? Im Endeffekt wäre es nur eine Erweiterung der Schulpflicht „nach Vorne“ und eine zeitliche Ausweitung.
Vielleicht wird es deshalb als großen Unterschied gesehen, weil Kinder selbst bei einer Ganztagesschule noch sehr viel Kontakt zu ihren Eltern haben und wichtiger noch der Grundsatz gilt: "Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht." Und es ist wohl ein Unterschied, ob da steht "Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft." und nicht "Pflege und Erziehung ist die Aufgabe der staatlichen Gemeinschaft".
Keinen_Faschismus! hat geschrieben: Gerade im Kleinkindalter können viele wichtige Entscheidungen gemacht werden die einen großen Einfluss auf das Kind haben.

Ein Kleinkind das geschlagen wird, wird für den Rest des Lebens ein unnormales Verhältnis zur Gewalt haben.
Diese Punkte haben überhaupt nichts mit der Frage zu tun, sollen Eltern oder der Staat die Kinder erziehen.
Keinen_Faschismus! hat geschrieben:Klar ist auch was ich vorgeschlagen habe geht ja nicht von heute auf morgen. Schon mangels verfügbarer Erzieher*innen. Wir sind ja schon einige gute Schritte in diese Richtung gegangen (Kitaausbau) und ich kenne kaum Kritiker über die Entwicklung.
Es ist also auch nur die logische Weiterführung des aktuellen Trends? Woher diese extreme Aversion gegen diese Idee?
Ich sags mal allgemein, es gibt Dinge, da reicht es nicht Intelligenz zu haben, sondern muss mit Vernunft herangehen, ob einen bestimmten Zusammenhang zu verstehen.
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Misterfritz »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 20:45)

Ich bin überrascht wie viele diese Ansätze komplett negativ sehen und sogar in die Nähe von Faschismus rücken!
Faschismus, Sozialismus, Religionen, egal - alle diese hatten Interesse daran, Kinder von früh auf zu "erziehen".
Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 20:45)
Wir beschweren uns ja auch nicht über die Schulpflicht, oder?
Die Schulpflicht ist sinnvoll und beginnt nicht im Kleinkindalter.
Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 20:45)Im Endeffekt wäre es nur eine Erweiterung der Schulpflicht „nach Vorne“ und eine zeitliche Ausweitung.
Gerade im Kleinkindalter können viele wichtige Entscheidungen gemacht werden die einen großen Einfluss auf das Kind haben.
Ja, und gerade im Kleinkindalter kann viel falsch gemacht werden - resp. indoktriniert werden. Nicht nur von Eltern sondern auch von staatlichen Eziehern/innen.
Und wie weit wolltest Du das nach vorne ziehen?
Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 20:45)
Ein Kleinkind das geschlagen wird, wird für den Rest des Lebens ein unnormales Verhältnis zur Gewalt haben.
Und Du glaubst, Schläge kämen in dem von Dir vorgeschlagenen System nicht mehr vor?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Dark Angel »

Vongole hat geschrieben:(26 Sep 2020, 19:47)

Friedrich Engels, Grundsätze des Kommunismus?
Ja, richtig.
Ich hatte allerdings auf eine Reaktion des TE gehofft.
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Vongole »

Dark Angel hat geschrieben:(26 Sep 2020, 21:42)

Ja, richtig.
Ich hatte allerdings auf eine Reaktion des TE gehofft.
Sorry, so weit ich ich auch denken können. :|
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Dark Angel »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 20:45)

Ich bin überrascht wie viele diese Ansätze komplett negativ sehen und sogar in die Nähe von Faschismus rücken!
Wie kommst du denn auf die Idee, diese Ansätze könnten in die Nähe von Faschismus gerückt werden?

"8. Erziehung sämtlicher Kinder, von dem Augenblicke an, wo sie der ersten mütterlichen Pflege entbehren können, in Nationalanstalten und auf Nationalkosten. Erziehung und Fabrikation zusammen."

Das hat ganz und gar nichts mit Faschismus zu tun, ganz im Gegenteil, es ist aber genau DAS, was dir bei Kindererziehung vorschwebt.
Deiner Meinung sind Eltern/Familien zu dämlich und unfähig Kinder zu erziehen. Das können, der von dir vertretenen Ideologie zufolge, nur "ausgebildete Erzieher", weil nur die wissen, was für Kinder - schon im Kleinkindalter - gut und richtig ist.

Welchen Stellenwert haben in dieser Ideologie Liebe, Zuneigung, Geborgenheit und Empathie - keine, null, non, nada, nitschewo.
Völlig unnötiges Zeugs, was die Kinder nur daran hindert, sich zu ideologisch idealen Menschen zu entwickeln - Menschen ohne jede Individualität und Identität - uniform, austauschbar, gleichgeschaltet und beliebig manipulierbar- eine graue Masse ohne Gesicht, ohne individuelle Fähigkeiten.

DAS ist es doch, was dir (und deinesgleichen) vorschwebt.
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Misterfritz »

Dark Angel hat geschrieben:(26 Sep 2020, 21:56)Welchen Stellenwert haben in dieser Ideologie Liebe, Zuneigung, Geborgenheit und Empathie - keine, null, non, nada, nitschewo.
Völlig unnötiges Zeugs, was die Kinder nur daran hindert, sich zu ideologisch idealen Menschen zu entwickeln - Menschen ohne jede Individualität und Identität - uniform, austauschbar, gleichgeschaltet und beliebig manipulierbar- eine graue Masse ohne Gesicht, ohne individuelle Fähigkeiten.
Und selbst, wenn es keine Ideologie/Religion ist, die dahinter steht, nimmt man Kindern etwas weg: Den vertrauten und liebevollen Umgang mit den Eltern, es wird eine Art Grundvertrauen genommen, resp. es kann sich nicht entwickeln.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Dark Angel »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 20:45)
Klar ist auch was ich vorgeschlagen habe geht ja nicht von heute auf morgen. Schon mangels verfügbarer Erzieher*innen. Wir sind ja schon einige gute Schritte in diese Richtung gegangen (Kitaausbau) und ich kenne kaum Kritiker über die Entwicklung.
Beim Kitaausbau geht es NICHT darum, dass Eltern unfähig wären, ihre Kinder richtig zu erziehen und das deshalb der Staat übernehmen muss, sondern um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Hast du offensichtlich noch nix von gehört.
Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 20:45)Es ist also auch nur die logische Weiterführung des aktuellen Trends?
Nein, ist es nicht!
Es geht nämlich nicht, wie du unterstellst, darum die Eltern/Familien von der Erziehung ihrer Kinder zu entbinden und durch "ausgebildetet Erzieher" zu ersetzen, sondern darum Eltern/Familien bei der Erziehung zu unterstützen, damit diese einer Voll- oder Teilerwerbstätigkeit nachgehen können und damit ihre Lebenssituation verbessern.
Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 20:45)Woher diese extreme Aversion gegen diese Idee?
Weil das irgendwie ganz fatal an den Roman "Homunkuli" von Peter Lorenz erinnert - emotionslose Kreaturen, die nur noch "systemkonform" funktionieren, die keinerlei eigenen Willen, keine eigenen Vorstellungen mehr haben.
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Dark Angel »

Misterfritz hat geschrieben:(26 Sep 2020, 22:10)

Und selbst, wenn es keine Ideologie/Religion ist, die dahinter steht, nimmt man Kindern etwas weg: Den vertrauten und liebevollen Umgang mit den Eltern, es wird eine Art Grundvertrauen genommen, resp. es kann sich nicht entwickeln.
Genau darum geht es doch.
Dann hat man doch Menschen ohne jede Individualität, beziehungs- und bindungsunfähig, beliebig austausch- und manipulierbar.
Man könnte auch sagen "von Geburt an, einer Gehirnwäsche unterzogen", die das tun, was von ihnen verlangt wird, ohne zu zweifeln, ohne zu hinterfragen.
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Misterfritz »

Dark Angel hat geschrieben:(26 Sep 2020, 22:33)

Genau darum geht es doch.
Dann hat man doch Menschen ohne jede Individualität, beziehungs- und bindungsunfähig, beliebig austausch- und manipulierbar.
Man könnte auch sagen "von Geburt an, einer Gehirnwäsche unterzogen", die das tun, was von ihnen verlangt wird, ohne zu zweifeln, ohne zu hinterfragen.
Soweit, also Gehirnwäsche, würde ich gar nicht gehen.
Aber man nimmt dem Menschen etwas, etwas, was nie wieder zu erlangen ist - ich weiss, wovon ich rede ...
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Fliege »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Sep 2020, 16:00)

Aber das ZDF sagt doch "Warum die Theorie nicht zeitgemäß ist - und niemals war."
Wer hält das ZDF seit 2015 für eine glaubwürdige Quelle?
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Dark Angel »

Misterfritz hat geschrieben:(26 Sep 2020, 22:10)

Und selbst, wenn es keine Ideologie/Religion ist, die dahinter steht, nimmt man Kindern etwas weg: Den vertrauten und liebevollen Umgang mit den Eltern, es wird eine Art Grundvertrauen genommen, resp. es kann sich nicht entwickeln.
Nachtrag:
Schlimmer noch: folgt man den Vorstellungen des TE werden Frauen zu reinen Gebärmaschinen und Männer zu Zeugungsautomaten degradiert, denen die Kinder gleich nach der Geburt entzogen und in staatlichen Erziehungsanstalten entsprechend der staatlichen Vorgaben erzogen werden.

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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Dark Angel »

Misterfritz hat geschrieben:(26 Sep 2020, 22:41)

Soweit, also Gehirnwäsche, würde ich gar nicht gehen.
Aber man nimmt dem Menschen etwas, etwas, was nie wieder zu erlangen ist - ich weiss, wovon ich rede ...
Das sind dann aber keine Menschen mehr, weil ihnen genommen wird, was Menschen überhaupt erst zu Menschen macht.

Darum auch mein Verweis auf den Roman "Homunkuli"
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Skeptiker »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 20:45)
Ich bin überrascht wie viele diese Ansätze komplett negativ sehen und sogar in die Nähe von Faschismus rücken!
Ja, du stehst relativ alleine da mit deiner Position. Das kann ja mal passieren.

Ich hatte dich ja auch scharf kritisiert. Kannst du meine Kritik nachvollziehen?
Wir beschweren uns ja auch nicht über die Schulpflicht, oder? Im Endeffekt wäre es nur eine Erweiterung der Schulpflicht „nach Vorne“ und eine zeitliche Ausweitung.
Gerade im Kleinkindalter können viele wichtige Entscheidungen gemacht werden die einen großen Einfluss auf das Kind haben.
Also ich wiederhole nochmal, was du im Eröffnungsbeitrag geschrieben hast:
... zu einer verpflichtenden ganztägigen, ganznächtlichen und ganzjährigen Institution auszubauen ...
Mit anderen Worten ab dem Kitaalter (2-3Jahre, z.T. früher) die Kinder den Eltern wegzunehmen. Das hat nichts mit "Erweiterung der Schulpflicht" zu tun. Da steht nicht im Vordergrund, dass die Kinder lernen müssen um zu leben, sondern es steht im Vordergrund, dass der Staat den Eltern die Kinder wegnimmt, weil der Staat meint seine eigenen Vorstellungen von Kindererziehung seien höherwertig als das Recht der Kinder auf seelische Unversehrtheit und das Recht der Eltern die Kinder entsprechend deren Vorstellungen zu erziehen.

Wie willst du eine solch drastische Maßnahme rechtfertigen? Staatlicher Kindesentzug für ALLE Kinder, ab dem Kitaalter. Eine Zerstörung der Familien um Fremden die Erziehung der Kinder zu übertragen. Ist dir nicht klar wie eklatant das gegen die Rechte der Menschen verstößt?
Ein Kleinkind das geschlagen wird, wird für den Rest des Lebens ein unnormales Verhältnis zur Gewalt haben.
Ich bin mir sehr sicher, dass in anonymen Einrichtungen, in der die Kinder dem Erziehungspersonal millionenfach wehrlos ausgesetzt sind, wird es eher zu mehr als zu weniger Gewalt gegen Kinder kommen. Niemand liebt das Kind so sehr wie die eigenen Eltern. Es wäre eine bösartige Diffamierung aller Eltern, das Versagen einzelner Eltern, allen anderen zu unterstellen.
Klar ist auch was ich vorgeschlagen habe geht ja nicht von heute auf morgen. Schon mangels verfügbarer Erzieher*innen. Wir sind ja schon einige gute Schritte in diese Richtung gegangen (Kitaausbau) und ich kenne kaum Kritiker über die Entwicklung.
Der Ausbau der Kinderbetreuung hat nichts, absolut nichts, mit der Kindesentziehung gemein, für die du dich hier einsetzt. Wenn du den Unterschied nicht verstehst, dann denke einfach mal länger darüber nach.
Es ist also auch nur die logische Weiterführung des aktuellen Trends? Woher diese extreme Aversion gegen diese Idee?
Weil es eben nichts mehr mit einer Verbesserung des Betreuungsangebotes zu tun hat, flächendeckend den Eltern die Kinder zu entziehen. Die Absicht hattest du ja schon klargemacht: Alle sollen schön gleich denken. Eine Vorstellung zum Schaudern.
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Vongole
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Vongole »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 20:45)
(..)
Woher diese extreme Aversion gegen diese Idee?
Weil sie unmenschlich ist, um es zusammenzufassen.
Am Yisrael Chai

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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Elmar Brok »

Misterfritz hat geschrieben:(26 Sep 2020, 21:25)

Faschismus, Sozialismus, Religionen, egal - alle diese hatten Interesse daran, Kinder von früh auf zu "erziehen".
Die Schulpflicht ist sinnvoll und beginnt nicht im Kleinkindalter.

Ja, und gerade im Kleinkindalter kann viel falsch gemacht werden - resp. indoktriniert werden. Nicht nur von Eltern sondern auch von staatlichen Eziehern/innen.
Und wie weit wolltest Du das nach vorne ziehen?

Und Du glaubst, Schläge kämen in dem von Dir vorgeschlagenen System nicht mehr vor?
Dennoch benötigt man eine Begründung, warum die Pflicht mit Schulalter beginnt und nicht schon vorher (oder nachher). Auch im Schulalter kann extrem viel falsch gemacht werden. Auch im Schulalter kann viel indoktriniert werden. Allerdings finde ich diesen pauschalen Vorwurf der Indoktrination gegenüber Erziehern etwas unpassend, schaut man sich an, wie viel Mühe und Zeit diese Menschen in die Entwicklung junger Menschen stecken. Auch von staatlicher Seite geht zur Zeit kaum die Gefahr einer zentralen Indoktrination aus. Es wundert mich, wie wenig Vertrauen hier scheinbar in unsere Demokratie vorhanden ist.

Fakt ist, dass Kinder schon in der ersten Klasse größte Unterschiede an den Tag legen, was "Können" oder "Leistung" angeht. Schon in der ersten Klasse haben einige Kinder einen extremen Rückstand aufzuholen, für den sie nichts können und der sie möglicherweise ihr ganzes Leben prägen wird. Diesem Rückstand könnte man definitiv mit einer "Kindergartenpflicht" oder "Vorschulpflicht" entgegen wirken.

Natürlich gelten auch Gegenargumente. Aber das Schuleintrittsalter ist dabei relativ willkürlich gewählt und ich sehe keinen offensichtlichen Grund dafür, dass sich etwas grundlegend verändern würde, wenn man das Alter um ein Jahr nach oben oder unten verschiebt.

Nvm. da habe ich den Hauptpunkt des Threaderstellers wohl überlesen "ganznächtlich und ganzjährlich" ist natürlich völliger Quatsch^^
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Ammianus
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Ammianus »

Das "ganznächtlich und ganzjährig" ist mir auch nicht aufgefallen.
Dazu fällt mir nur noch eins ein:

"Holliday in the sun"
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
Keinen_Faschismus!

Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Keinen_Faschismus! »

Elmar Brok hat geschrieben:(26 Sep 2020, 23:50)
Schon in der ersten Klasse haben einige Kinder einen extremen Rückstand aufzuholen, für den sie nichts können und der sie möglicherweise ihr ganzes Leben prägen wird. Diesem Rückstand könnte man definitiv mit einer "Kindergartenpflicht" oder "Vorschulpflicht" entgegen wirken.
Ich denke auch das wäre ein erster guter Schritt in die richtige Richtung! :thumbup:

Der Thread hier macht offensichtlich, dass die meisten Menschen für das eingangs vorgeschlagene Ziel wohl noch nicht bereit sind.
Vielleicht ändert sich das wenn die positiven Auswirkungen einer Kindergartenpflicht zum tragen kommen.
Steter Tropfen höhlt den Stein.
Keinen_Faschismus!

Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Keinen_Faschismus! »

Dark Angel hat geschrieben:(26 Sep 2020, 21:42)
Ja, richtig.
Ich hatte allerdings auf eine Reaktion des TE gehofft.
Das kannte ich tatsächlich noch nicht, aber finde ich schon spannend:
http://www.mlwerke.de/me/me04/me04_361.htm
Da sind einige durchaus sinnvolle Punkte drin!
Keinen_Faschismus!

Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Keinen_Faschismus! »

Dark Angel hat geschrieben:(26 Sep 2020, 16:48)
Ach das kommt von räächts?
Und ich dachte immer, dieses Argument kommt von Kinderpsychologen, Soziologen und Kinderärzten.
Wie man sich irren kann!
Das hört sich an wie das Zeug von Eva Herman. Und die war so rechts, dass man sie (zum Glück) sogar aus den ÖRR entlassen musste!
Keinen_Faschismus!

Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Keinen_Faschismus! »

Skeptiker hat geschrieben:(26 Sep 2020, 14:09)
Eine Demokratie funktioniert nur mit einer lebendigen Meinungsdiversität.
Warum soll das so sein?

Ich sehe das tatsächlich genau anders rum:
Wenn in einer Gesellschaft die eine Hälfte etwas komplett anderes will als die andere Hälfte wird das Finden eines demokratischen Kompromisses äußerst schwer, wenn nicht sogar unmöglich.
Die daraus folgenden Konflikte werden eine Demokratie nicht stabilisieren.

Wenn alle dagegen ein ähnliches Weltbild haben, wird es nicht schwer werden einen demokratischen Kompromiss zu finden.
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Umetarek »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(26 Sep 2020, 20:45)

Ich bin überrascht wie viele diese Ansätze komplett negativ sehen und sogar in die Nähe von Faschismus rücken!
Wir beschweren uns ja auch nicht über die Schulpflicht, oder? Im Endeffekt wäre es nur eine Erweiterung der Schulpflicht „nach Vorne“ und eine zeitliche Ausweitung.
Gerade im Kleinkindalter können viele wichtige Entscheidungen gemacht werden die einen großen Einfluss auf das Kind haben.

Ein Kleinkind das geschlagen wird, wird für den Rest des Lebens ein unnormales Verhältnis zur Gewalt haben.

Klar ist auch was ich vorgeschlagen habe geht ja nicht von heute auf morgen. Schon mangels verfügbarer Erzieher*innen. Wir sind ja schon einige gute Schritte in diese Richtung gegangen (Kitaausbau) und ich kenne kaum Kritiker über die Entwicklung.
Dann hast du hier einen Kritiker, man bekommt doch nicht Kinder um sie dann abzuschieben, es ist mir ein völliges Rätsel wieso Eltern sowas tun, außer sie nagen am Hungertuch.
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Billie Holiday »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(27 Sep 2020, 07:34)

Warum soll das so sein?

Ich sehe das tatsächlich genau anders rum:
Wenn in einer Gesellschaft die eine Hälfte etwas komplett anderes will als die andere Hälfte wird das Finden eines demokratischen Kompromisses äußerst schwer, wenn nicht sogar unmöglich.
Die daraus folgenden Konflikte werden eine Demokratie nicht stabilisieren.

Wenn alle dagegen ein ähnliches Weltbild haben, wird es nicht schwer werden einen demokratischen Kompromiss zu finden.
Ja, und deshalb müssen die Kinder schon früh auf Linie gebracht werden fern des Elternhauses. :dead:
Kitas kann man dann auch Erziehungsanstalten nennen. Die Erzieher haben natürlich vorher die richtige Impfung bekommen.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Kindererziehung: Familie vs. staatliche Einrichtung

Beitrag von Skeptiker »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(27 Sep 2020, 07:34)
Warum soll das so sein?

Ich sehe das tatsächlich genau anders rum:
Wenn in einer Gesellschaft die eine Hälfte etwas komplett anderes will als die andere Hälfte wird das Finden eines demokratischen Kompromisses äußerst schwer, wenn nicht sogar unmöglich.
Die daraus folgenden Konflikte werden eine Demokratie nicht stabilisieren.

Wenn alle dagegen ein ähnliches Weltbild haben, wird es nicht schwer werden einen demokratischen Kompromiss zu finden.
Ich denke wir meinen vielleicht das Gleiche, aber wir verwenden unterschiedliche Begriffe.

Was du meinst sind Grundwerte, keine Meinungen. Bei den Grundwerten bin ich bei dir - und das habe ich hier auch schon lang thematisiert. Übersteigt die Anzahl der Menschen, welche FDGO sowie die Werte der Aufklärung nicht teilen, über ein bestimmtes kritisches Mass an, dann wird sich unsere Gesellschaftsform verändern. Wer diese Werte nicht anerkennt, mit dem läuft es früher oder später auf einen gewaltsamen gesellschaftlichen Konflikt hinaus.

Das ist es aber nicht, was ich mit "Meinungsspektrum" meine, denn das paradoxe an der Demokratie ist, dass ihr Feind einmal in der Ablehnung der FDGO liegt, zum anderen aber in einer Abschaffung von innen heraus, nämlich indem die Menschen so stromlinienförmig sind, dass die ihre demokratischen Rechte garnicht mehr wahrnehmen, weil ihre Gedanken gleichgeschaltet sind.

Demokratie baut fundamental darauf auf, dass es unterschiedliche Meinungen gibt - und in einer "gesunden" Gesellschaft gibt es die sowieso. In einer Meinungsdiktatur wird aber eine Meinung innerhalb des Meinungsspektrums so dominant, dass eine große Anzahl von Menschen die Grenzen der Meinungsfreiheit immer weiter nach innen, nämlich an die Grenzen ihrer eigenen Meinung, verlegen. Das ist sehr gefährlich, weil dieser Weg ebenso in den Totalitatrismus führt, als wenn diese Konzentration des Erlaubten an den Rändern vonstatten geht.

Demokratie lebt also von der Akzeptanz anderer Meinung, aber auch deren Existenz. Die Abwesenheit anderer Meinungen ist eine absolute Dystopie, aber keinesfalls anzustrebende Utopie.
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