JJazzGold hat geschrieben:(14 Sep 2020, 18:59)
Die Trennung existiert, schwarz auf weiß. Sie wird nur nicht zur Kenntnis genommen.
Ich denke, das wird sie schon. Aber eben von allen möglichen Seiten für alle möglichen Zwecke instrumentalisiert.
Selbst wenn die Trennung konkretisiert würde, wenn sie bis in den letzten Winkel der Welt getragen würde, selbst dann gäbe es noch viele Menschen, die darauf vertrauen würden, dass sie u.a. diese Schranke überwinden könnten, dass sie es schaffen würden.
Das Asylrecht steht außer Frage, auch temporäre Hilfe für wirklich Notleidende dürfte für diesen Staat kein Problem sein. Was aber auf keinen Fall geht ist "Macht hoch die Tür" für Alle - auf immer. Und genau dieses verhängnisvolle Signal sandte Merkel mit ihrem
"Wir schaffen das!" in die smartphone-vernetzte Welt aus und weckte damit falsche Hoffnungen. Die knapp 60 000 Menschen an der ungarischen Grenze hätte man auch wesentlich geräuschloser hereinlassen können. Was folgte war eine völlige Überforderung der Kommunen und Ausländerbehörden. Nebst den allseits bekannten sonstigen Phänomenen.
Eine treffende Analyse lieferte ein FDP-Politiker in der
WELT:
Der nordrhein-westfälische Flüchtlingsminister Joachim Stamp (FDP) hatte Merkel am Freitag kommunikative Fehler in der damaligen Krise vorgeworfen. Dazu zählten auch die Selfies, die Merkel mit Flüchtlingen gemacht habe. In vielen Ländern sei dies von Schleppern als Propaganda-Instrument missbraucht und als Generaleinladung verkauft worden: „Das ist der Kanzlerin kommunikativ völlig entglitten.“
Zum großen Flüchtlingszuzug habe jedoch ein anderer Fehler geführt, der bereits ein Jahr zuvor begangen worden sei, betonte der FDP-Politiker: „Zugesagte Hilfsgelder für die Anrainerstaaten Syriens, die große Mengen von Flüchtlingen versorgt haben, wurden nicht wie vereinbart ausgezahlt.“ Dadurch sei es zu drastischen Kürzungen bei der Versorgung der Flüchtlinge gekommen, die sich deswegen dann auf den Weg nach Europa gemacht hätten.
Weshalb mir eine Gesellschaft von “Ich/Wir schaffe/n das“ Menschen die angenehmere ist, als eine Gesellschaft von Verzagten.
Noch angenehmer wäre mir allerdings eine Gesellschaft, die von Politikern mit Augenmaß und Realitätsbewußtsein regiert würde. Optimismus allein wird wohl nicht reichen, um die gegenwärtigen Probleme zu lösen.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).