Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

Moderator: Moderatoren Forum 1

Benutzeravatar
Gruwe
Beiträge: 2826
Registriert: Montag 9. November 2015, 15:58
user title: Obertransistorialrat
Wohnort: Saarland

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Gruwe »

Orbiter1 hat geschrieben:(04 Jul 2020, 23:43)

Eine kühne Aussage bei einem jährlichen Zuschuss von inzwischen mehr als 100 Mrd € des Bundeshaushalts in die Rentenversicherung.
Die Steuerzuschüsse laufen ja so gut wie komplett in die versicherungsfremden Leistungen. Diese werden eben nur über die Rentenversicherung verwaltet/ausgeschüttet, die Kosten trägt der Bund.

Sobald die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen und sich das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentenbeziehern massiv verschlechtert wird der Zuschuss in die Rentenversicherung erheblich steigen.
Wie gesagt ist der Bundeszuschuss für die versicherungsfremden Leistungen. Steigen diese, steigt der Anteil aus dem Steuertopf...umgekehrt genauso. Bei der Altersrente wird das Regeleintrittsalter steigen und/oder das Rentenniveau angepasst.
Atue001
Beiträge: 4375
Registriert: Freitag 2. August 2019, 00:00

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

Gruwe hat geschrieben:(05 Jul 2020, 23:46)

Die Steuerzuschüsse laufen ja so gut wie komplett in die versicherungsfremden Leistungen. Diese werden eben nur über die Rentenversicherung verwaltet/ausgeschüttet, die Kosten trägt der Bund.

Wie gesagt ist der Bundeszuschuss für die versicherungsfremden Leistungen. Steigen diese, steigt der Anteil aus dem Steuertopf...umgekehrt genauso. Bei der Altersrente wird das Regeleintrittsalter steigen und/oder das Rentenniveau angepasst.
Völlig korrekt! Deshalb bedeutet zu einem sehr wesentlichen Anteil: Wenn die Rentenversicherung nicht mehr ausreicht, um eine angemessene Rente zu garantieren, dann wird der Steuerzahler dafür aufkommen müssen.

Die Rente als solche ist also sicher - das eigentliche Problem haben wir faktisch in der Existenzgrundsicherung - und das Problem kann man lösen, weil es durch ALLE zu lösen ist.
Michinho007
Beiträge: 38
Registriert: Sonntag 3. September 2017, 13:06

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Michinho007 »

Ich habe heute im Focus gelesen das neben 2021 auch in den nächsten Jahren wohl Rentenanpassungen ausfallen dürften da die Löhne aufgrund der Corona Pandemie nicht wirklich steigen werden.

Der Experte brachte auch eine Erhöhung des Renteneintrittsalters ins Spiel. Zurzeit ist dieses Eintrittsalter wie bekannt 67 Jahre.

Wenn man am alten Umlagesystem festhält, wird man also nicht darum herum kommen das Eintrittsalter auf 69 oder 70 Jahre zu erhöhen um diese Krisenfest und sicher zu machen. Schließlich will man stabile Beiträge erhalten.

Meiner Meinung nach ist eine Rentenform schon seit Jahren überfällig.

Es gibt durchaus einige Möglichkeiten über die man ernsthaft nachdenken müsste. Meiner Meinung nach sollten Beamte und Freiberufler in Zukunft in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen müssen. Zudem sollte man eine richtige Altersteilzeit ab 60 Jahren ausweiten und mehr Menschen ermöglichen damit diese im Alter entlastet werden.

Eine Altenpflegerin könnte so z.B. ab 60 Jahren in Teilzeit gehen, während sie weiterhin ihr volles Gehalt bekommt. 50% von der Rentenkasse, 50% von ihrem Arbeitgeber. Sie arbeitet also nur noch 20 Stunden und gibt weiterhin ihre wertvolle Erfahrung an die jungen Kolleginnen weiter. Für sie wäre es eine Entlastung in diesem Alter nur noch die Hälfte ihrer Arbeitszeit stemmen zu müssen. Ab dem Alter von 65 sollte der Anteil der Rente weiter steigen und die Stunden weiter reduziert werden. Dies sollte gängige Praxis werden und bei jeder Arbeitsstelle möglich sein und am besten genutzt werden.

Des Weiteren sollte es in Zukunft die Möglichkeit geben ab einer gewissen Zeit (35 volle Versicherungsjahre) die in die gesetzlichen Rente eingezahlt wurde, mit 65 abschlagsfrei in Rente gehen zu dürfen. Hat man diese 35 Jahre nicht erreicht, dann weiterhin Altersteilzeit bis 67.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28902
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Skull »

Michinho007 hat geschrieben:(12 Jul 2020, 12:12)

Wenn man am alten Umlagesystem festhält, wird man also nicht darum herum kommen
das Eintrittsalter auf 69 oder 70 Jahre zu erhöhen um diese Krisenfest und sicher zu machen.

[…]

Meiner Meinung nach ist eine Rentenform schon seit Jahren überfällig.

Es gibt durchaus einige Möglichkeiten über die man ernsthaft nachdenken müsste.

[…]
Eine Altenpflegerin könnte so z.B. ab 60 Jahren in Teilzeit gehen, während sie weiterhin ihr volles Gehalt bekommt.
[…]
Ab dem Alter von 65 sollte der Anteil der Rente weiter steigen und die Stunden weiter reduziert werden.
Dies sollte gängige Praxis werden und bei jeder Arbeitsstelle möglich sein und am besten genutzt werden.

Des Weiteren sollte es in Zukunft die Möglichkeit geben ab einer gewissen Zeit (35 volle Versicherungsjahre) die in die gesetzlichen Rente eingezahlt wurde, mit 65 abschlagsfrei in Rente gehen zu dürfen.
Erkenne die (eigenen) Widersprüche.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Atue001
Beiträge: 4375
Registriert: Freitag 2. August 2019, 00:00

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

Michinho007 hat geschrieben:(12 Jul 2020, 12:12)

Ich habe heute im Focus gelesen das neben 2021 auch in den nächsten Jahren wohl Rentenanpassungen ausfallen dürften da die Löhne aufgrund der Corona Pandemie nicht wirklich steigen werden.

Der Experte brachte auch eine Erhöhung des Renteneintrittsalters ins Spiel. Zurzeit ist dieses Eintrittsalter wie bekannt 67 Jahre.

Wenn man am alten Umlagesystem festhält, wird man also nicht darum herum kommen das Eintrittsalter auf 69 oder 70 Jahre zu erhöhen um diese Krisenfest und sicher zu machen. Schließlich will man stabile Beiträge erhalten.

Meiner Meinung nach ist eine Rentenform schon seit Jahren überfällig.

....
In dem Fazit der Überfälligkeit der Rentenreform gebe ich dir recht.
In der aktuellen Form der Rente haben wir ein Problem - wobei das eigentliche Problem verdeckt ist, und gar nicht die eigentliche Rentensituation betrifft. Tatsächlich ein umfassendes Problem haben wir nur in dem Anteil der Rentenversicherung, der für die Existenzgrundsicherung gebraucht und genutzt wird. Dies deshalb, weil derzeit beim Thema Existenzgrundsicherung abweichend zu allen anderen Sozialversicherungen noch das Bedürtigkeitsprinzip besteht, und nicht das Bedarfsprinzip. Würde man das Bedarfsprinzip heranziehen, und die Existenzgrundsicherung ganz allgemein über Steuern finanzieren, wären dafür auch Beamte, Freiberufler etc. etc. mit im Boot, und die entstehende höhere Belastung würde sich gleichmäßig über die gesamte Bevölkerung verteilen. Dann hätten wir kein Problem bei der Existenzgrundsicherung - und der Rest der Rente wäre immer ein Zubrot um die Konsumfähigkeit über die Existenzgrundsicherung hinaus zu erhöhen. Für diesen Fall wäre sogar langfristig denkbar, das staatliche Rentensystem aufzulösen, und eine weitergehende Vorsorge vollends in die Eigenverantwortung des Einzelnen zurückzugeben. Das vernünftige an einem solchen Ansatz wäre, dass damit auch Themen wie der Beginn des Rentenalters völlig eigenverantwortlich organisiert werden könnte.

Im Übrigen würde ich der Prognose des Focus nicht all zu weit trauen. Es kann durchaus sein, dass auch in der Pandämie die Löhne steigen - wenn auch wohl nicht im selben Umfang wie die letzten Jahre. Dann steigt aber auch die Rente, nur eben angepasst weniger. Dass die Löhne steigen, ist so unwahrscheinlich nicht, weil auch in Krisenzeiten durchaus einige Branchen ganz vernünftig über die Runden kommen - warum sollte es also dort keine Anpassungen geben?
lemonitor
Beiträge: 429
Registriert: Freitag 7. August 2020, 09:04

Re: Rente

Beitrag von lemonitor »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(22 Aug 2020, 20:36)

Die ihr Leben lang gearbeitet haben.......
sind entweder tot oder in Rente.

Apropo Rente:
Die tatsächliche Höhe der Rente und die Anzahl der Bezieher des jeweiligen Rentenbetrags.

Renten in € und Anteil der Bezieher in %
unter 300 Männer 10,7 Frauen 14,8
300-600 Männer 8,0 Frauen 23,6
600-900 Männer 10,4 Frauen 24,3
900-1200 Männer 17,1 Frauen 22,2
1200-1500 Männer 22,2 Frauen 9,9

1500-1800 Männer 17,1 Frauen 3,8
1800-2100 Männer 10,2 Frauen 1,1
2100-2500 Männer 4 Frauen 0,3
über 2500 Männer 0,3 Frauen 0,0
Quelle http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_ ... VIII24.pdf
Zuletzt geändert von lemonitor am Sonntag 23. August 2020, 12:43, insgesamt 2-mal geändert.
Wenn Ignoranten die Spitze erklimmen, beginnt ein Wettkampf in Dummheit. Parkinson stellt den wohl beliebtesten Mythos der Wirtschaft in Frage: Den, dass alle Akteure sich rational verhalten.
Wähler
Beiträge: 9300
Registriert: Dienstag 25. Dezember 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Rente

Beitrag von Wähler »

lemonitor hat geschrieben:(23 Aug 2020, 10:01)
Sind entweder tot oder in Rente.
Arpopo Rente:
Die tatsächliche Höhe der Rente und die Anzahl der Bezieher des jeweiligen Rentenbetrags.
http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_ ... VIII24.pdf
Euractiv 1. März 2019 Die versteckte Ungerechtigkeit der Rente
https://www.euractiv.de/section/finanze ... der-rente/
"Oder, in den Worten von Marcel Fratzscher, dem Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin: „Die gesetzliche Rentenversicherung ist heute eine Umverteilung von arm zu reich, da ärmere Menschen eine deutlich geringere Lebenserwartung haben und daher auch weniger Rentenzahlungen erhalten.“
Der Unterschied in der Lebenserwartung ist enorm: Wie eine Studie des Robert-Koch-Instituts 2017 ergeben hat, leben arme Frauen acht Jahre kürzer als wohlhabende. Bei Männern beträgt der Unterschied sogar knapp elf Jahre. Arme Männer sterben demnach im statistischen Schnitt bereits mit 70,1 Jahren – sie haben also nur wenige Jahre, in denen sie überhaupt eine Rente beziehen."

DIW-Chef Fratzscher fordert daher, dass Menschen mit geringen Lebenseinkommen proportional mehr Rente für ihre eingezahlten Beiträge bekommen, was in vielen anderen Ländern bereits der Fall ist.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
lemonitor
Beiträge: 429
Registriert: Freitag 7. August 2020, 09:04

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von lemonitor »

Eine Möglichkeit wäre folgende:
Alle Einkommen- auch die der juristischen Personen und der ca 1,5 Millionen Beamten- werden proportional zur Einkommenshöhe bzw. zum Gewinn zur Leistung an die Rentenversicherung herangezogen.
Dann wwären die Renten sicher.
Wenn Ignoranten die Spitze erklimmen, beginnt ein Wettkampf in Dummheit. Parkinson stellt den wohl beliebtesten Mythos der Wirtschaft in Frage: Den, dass alle Akteure sich rational verhalten.
Benutzeravatar
Alana4
Beiträge: 3904
Registriert: Montag 20. Februar 2012, 19:09
user title: immer mit etwas Traurigkeit
Wohnort: Großstadt

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Alana4 »

lemonitor hat geschrieben:(23 Aug 2020, 13:38)

Eine Möglichkeit wäre folgende:
Alle Einkommen- auch die der juristischen Personen und der ca 1,5 Millionen Beamten- werden proportional zur Einkommenshöhe bzw. zum Gewinn zur Leistung an die Rentenversicherung herangezogen.
Dann wwären die Renten sicher.
Vorher werden die Besoldungen entsprechend angehoben. Da ist ein deutlicher Sprung nach oben erforderlich!
Und dann nicht vergessen: alle, die ins Töpfchen einzahlen, haben dann auch Anspruch auf Rente daraus. Beamte sind in der Regel höher ausgebildet, haben einen lückenlosen Berufs-Lebenslauf....da kommt dann auch ein erklecklicher Rentenbetrag zusammen.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
lemonitor
Beiträge: 429
Registriert: Freitag 7. August 2020, 09:04

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von lemonitor »

Alana4 hat geschrieben:(23 Aug 2020, 15:19)

Vorher werden die Besoldungen entsprechend angehoben. Da ist ein deutlicher Sprung nach oben erforderlich!
Und dann nicht vergessen: alle, die ins Töpfchen einzahlen, haben dann auch Anspruch auf Rente daraus. Beamte sind in der Regel höher ausgebildet, haben einen lückenlosen Berufs-Lebenslauf....da kommt dann auch ein erklecklicher Rentenbetrag zusammen.
Da in einem Sozialstaat (Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland Art 20 (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
die Leistungsstärkeren auch für die Leistungsschwächeren da sind, sehe ich kein Problem, wenn es sowohl eine Mindest- als auch einen Höchstrente gibt.
Wer mehr will, kann sich privat versichern, das heist sein Geld spekulativ dem Finanzmarkt überlassen.
Wenn Ignoranten die Spitze erklimmen, beginnt ein Wettkampf in Dummheit. Parkinson stellt den wohl beliebtesten Mythos der Wirtschaft in Frage: Den, dass alle Akteure sich rational verhalten.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28902
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Skull »

lemonitor hat geschrieben:(23 Aug 2020, 15:27)

... sehe ich kein Problem, wenn es sowohl eine Mindest- als auch einen Höchstrente gibt.

Wer mehr will, kann sich privat versichern
Dein zweiter Punkt ist doch bereits erfüllt. Es gibt eine Höchstrente.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Alana4
Beiträge: 3904
Registriert: Montag 20. Februar 2012, 19:09
user title: immer mit etwas Traurigkeit
Wohnort: Großstadt

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Alana4 »

lemonitor hat geschrieben:(23 Aug 2020, 15:27)

Da in einem Sozialstaat (Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland Art 20 (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
hört sich zumindest gut an.
die Leistungsstärkeren auch für die Leistungsschwächeren da sind, sehe ich kein Problem, wenn es sowohl eine Mindest- als auch einen Höchstrente gibt.
Ganz einfach könnte es also so sein, dass die "Rente" eines jeden aus dem Steuersäckel kommt. eine Art Grundrente pro Nase, unabhängig von allem anderen, einen Zuschlag nach Lebensleistung (Arbeitsleben) gedeckelt nach oben. Entsprechende Daten können erfasst werden alljährlich für jeden mit den Steuererklärungen.
Auch hier: Beamte werden deutliche Vorteile haben, deren Arbeitsleben weist äußerst selten Leerzeiten auf!
Wer mehr will, kann sich privat versichern, das heist sein Geld spekulativ dem Finanzmarkt überlassen.
Das ist freilich ganz wichtig, Elite will schließlich Elite bleiben!


Aber irgendwie.....ändert sich durch solche Ideen gar nichts.

Wer auch immer das mal eingeführt hat (waren es vielleicht eher die Arbeitgeber, die es gern billig haben?????): Lässt man ein Heer von Menschen am unteren Ende der Lohnskala, schickt sie zwischendrin immer mal wieder durch Zeiten der Arbeitslosigkeit, zwingt sie, sich ständig neue Jobs zu suchen und praktisch jedesmal wieder ganz unten anzufangen- warum wundert man sich dann, wenn die Beiträge in die Rentenkassen nur gering ausfallen? Mit den Beamten und der Frage, ob die da einzahlen, hat das nichts, gar nichts zu tun.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
lemonitor
Beiträge: 429
Registriert: Freitag 7. August 2020, 09:04

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von lemonitor »

Alana4 hat geschrieben:(23 Aug 2020, 16:03)

Wer auch immer das mal eingeführt hat (waren es vielleicht eher die Arbeitgeber, die es gern billig haben?????): Lässt man ein Heer von Menschen am unteren Ende der Lohnskala, schickt sie zwischendrin immer mal wieder durch Zeiten der Arbeitslosigkeit, zwingt sie, sich ständig neue Jobs zu suchen und praktisch jedesmal wieder ganz unten anzufangen- warum wundert man sich dann, wenn die Beiträge in die Rentenkassen nur gering ausfallen? Mit den Beamten und der Frage, ob die da einzahlen, hat das nichts, gar nichts zu tun.
Meiner Ansicht nach ist der Beamtenstatus ein Relikt aus der Zeit von Obrigkeitsstaaten. Bei jemand, der im Staatsdienst arbeitet, sollte die Verpflichtung auf das Grundgesetz genügen. Dass jedoch der Beamtendienst Privilegien gewährt, halte ich für unvereinbar mit Grundgesetz, Artikel 3 (1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

Angesichts dessen, dass 2019 im Jahresschnitt 5,5Millionen Menschen auf Arbeitslosengeld II und Sozialgeld angewiesen waren, davon etwa 71% als erwerbsfähig und 29% als nicht erwerbsfähig (hier handelt es sich im Wesentlichen um Kinder unter 15 Jahren) ist der anachronistische Beamtenstatus geradezu ein Hohn.
http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_ ... bIV81b.pdf

Folgende Zahlen zu Beamten:

Bundesbereich 185.200
Landesbereich 1.301.700
Kommunaler Bereich 187.800
Sozialversicherung 28.600
gesamt 1.703.300
Zu diesen 1,7 Millionen aktiver Beamter kommen allerdings noch in etwa die gleiche Zahl an Pensionären.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Staat ... eamte.html
Wenn Ignoranten die Spitze erklimmen, beginnt ein Wettkampf in Dummheit. Parkinson stellt den wohl beliebtesten Mythos der Wirtschaft in Frage: Den, dass alle Akteure sich rational verhalten.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28902
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

bevor das hier wieder in eine Metadiskussion ausartet.

Das Thema ist hier:

RENTE.

Ich warne daher vor weiteren (ver)allgemeinen Diskussionsthemen und Themen-Verschiebungen.

Danke für Beachtung.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Meruem
Beiträge: 6478
Registriert: Montag 1. Juni 2020, 16:46

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Meruem »

lemonitor hat geschrieben:(23 Aug 2020, 16:45)

Meiner Ansicht nach ist der Beamtenstatus ein Relikt aus der Zeit von Obrigkeitsstaaten. Bei jemand, der im Staatsdienst arbeitet, sollte die Verpflichtung auf das Grundgesetz genügen. Dass jedoch der Beamtendienst Privilegien gewährt, halte ich für unvereinbar mit Grundgesetz, Artikel 3 (1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

Angesichts dessen, dass 2019 im Jahresschnitt 5,5Millionen Menschen auf Arbeitslosengeld II und Sozialgeld angewiesen waren, davon etwa 71% als erwerbsfähig und 29% als nicht erwerbsfähig (hier handelt es sich im Wesentlichen um Kinder unter 15 Jahren) ist der anachronistische Beamtenstatus geradezu ein Hohn.
http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_ ... bIV81b.pdf

Folgende Zahlen zu Beamten:

Bundesbereich 185.200
Landesbereich 1.301.700
Kommunaler Bereich 187.800
Sozialversicherung 28.600
gesamt 1.703.300
Zu diesen 1,7 Millionen aktiver Beamter kommen allerdings noch in etwa die gleiche Zahl an Pensionären.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Staat ... eamte.html
Da bin ich deiner Meinung die Privilegien des Beamtentums ( vor allen die finanziellen, man siehe Unterschied in der Hinsicht zwischen Pension und Rente) sind weder gerecht noch zeitgemäß es ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten , der abgeschafft gehört.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25827
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Meruem hat geschrieben:(23 Aug 2020, 17:29)

Da bin ich deiner Meinung die Privilegien des Beamtentums ( vor allen die finanziellen, man siehe Unterschied in der Hinsicht zwischen Pension und Rente) sind weder gerecht noch zeitgemäß es ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten , der abgeschafft gehört.
Dafür hat man bei gleicher Qualifikation in der freien Wirtschaft ein höheres Einkommen und bessere Aufstiegsmöglichkeiten.
Irgendwo muss die Kompensation dafür ja sein.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
jorikke
Beiträge: 9244
Registriert: Samstag 30. Mai 2009, 10:05

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von jorikke »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(23 Aug 2020, 17:32)

Dafür hat man bei gleicher Qualifikation in der freien Wirtschaft ein höheres Einkommen und bessere Aufstiegsmöglichkeiten.
Irgendwo muss die Kompensation dafür ja sein.
So ist es. Zumal man Renten und Pensionen kaum vergleichbar sind. Die unteren Einkommensklassen fehlen bei den Beamten fast völlig.
Es sind viel höhere Qualifizierungen nötig.
Benutzeravatar
jorikke
Beiträge: 9244
Registriert: Samstag 30. Mai 2009, 10:05

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von jorikke »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(23 Aug 2020, 17:32)

Dafür hat man bei gleicher Qualifikation in der freien Wirtschaft ein höheres Einkommen und bessere Aufstiegsmöglichkeiten.
Irgendwo muss die Kompensation dafür ja sein.
So ist es. Zumal man Renten und Pensionen kaum vergleichbar sind. Die unteren Einkommensklassen fehlen bei den Beamten fast völlig.
Es sind viel höhere Qualifizierungen nötig.
Meruem
Beiträge: 6478
Registriert: Montag 1. Juni 2020, 16:46

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Meruem »

jorikke hat geschrieben:(23 Aug 2020, 23:07)

So ist es. Zumal man Renten und Pensionen kaum vergleichbar sind. Die unteren Einkommensklassen fehlen bei den Beamten fast völlig.
Es sind viel höhere Qualifizierungen nötig.
Das rechtfertigt noch lange nicht diese veralteten Privilegien die Beamten heute immer noch genießen.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25827
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Meruem hat geschrieben:(23 Aug 2020, 23:20)

Das rechtfertigt noch lange nicht diese veralteten Privilegien die Beamten heute immer noch genießen.
Welche z.B.?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Occham

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Occham »

Eine sichere Rente bedeutet ja letztendlich ein sicherer Arbeitsmarkt und je mehr Sicherheit Rentner verlangen, desto unsicherer wird die Rente, da es unbarmherzig ist, gegenüber denen die die Rente tragen. Was ich irgendwie witzig finde. Man schreit nach Sicherheit und bekommt das Gegenteil.
Benutzeravatar
Alana4
Beiträge: 3904
Registriert: Montag 20. Februar 2012, 19:09
user title: immer mit etwas Traurigkeit
Wohnort: Großstadt

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Alana4 »

Occham hat geschrieben:(24 Aug 2020, 06:36)

Eine sichere Rente bedeutet ja letztendlich ein sicherer Arbeitsmarkt
umgekehrt wird ein Schuh draus: ein sicherer Arbeitsmarkt (versicherungspflichtige Tätigkeiten/Bezahlung, keine bzw. wenige Lücken im Arbeitsleben) sind die beste Grundlage für Einzahlungen ins Rententöpfchen. Niedriglohnsektor im großen Stil und das für viele ein Arbeitsleben lang, ist da nicht so gut.
und je mehr Sicherheit Rentner verlangen, desto unsicherer wird die Rente,
??? Irgewndwie unverständlich.
sichere Arbeitsplätze mit sicherem Lohn (versicherungspflichtig) macht schlussendlich die Rente sicher. Über die Höhe der Rente für die Rentner sagt das noch nichts aus, kommt ja drauf an, wie viele Beiträge eingezahlt werden und wie viele davon Rente bekommen müssen.
da es unbarmherzig ist, gegenüber denen die die Rente tragen. Was ich irgendwie witzig finde. Man schreit nach Sicherheit und bekommt das Gegenteil.
Unbarmherzig? Was bitte ist in diesem Zusammenhang "unbarmherzig"?
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
Meruem
Beiträge: 6478
Registriert: Montag 1. Juni 2020, 16:46

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Meruem »

Alana4 hat geschrieben:(24 Aug 2020, 08:04)

umgekehrt wird ein Schuh draus: ein sicherer Arbeitsmarkt (versicherungspflichtige Tätigkeiten/Bezahlung, keine bzw. wenige Lücken im Arbeitsleben) sind die beste Grundlage für Einzahlungen ins Rententöpfchen. Niedriglohnsektor im großen Stil und das für viele ein Arbeitsleben lang, ist da nicht so gut.


??? Irgewndwie unverständlich.
sichere Arbeitsplätze mit sicherem Lohn (versicherungspflichtig) macht schlussendlich die Rente sicher. Über die Höhe der Rente für die Rentner sagt das noch nichts aus, kommt ja drauf an, wie viele Beiträge eingezahlt werden und wie viele davon Rente bekommen müssen.



Unbarmherzig? Was bitte ist in diesem Zusammenhang "unbarmherzig"?
Naja,Endeffekt ist ja so die Niedriglöhner also die die ohnehin wenig haben bzw verdienen also Einzahlen können bekommen am Ende auch weniger Rente ( Geld) sind also doppelt bestraft vom Rentensystem her , wirklich fair und gerecht ist dass nicht, statt man endlich eine gewaltige Reformen macht doktert die Politik ( siehe Grundrente, Mütterrente usw) an einem System hilflos herum , dass ohnehinn so auf lange Sicht nicht mehr funktionieren wird ( die Demografie der Bevölkerung, Digitalisierung/ K.I. usw) ganz unabhängig von der (Generationen)Gechrechtigkeitsfrage.
Meruem
Beiträge: 6478
Registriert: Montag 1. Juni 2020, 16:46

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Meruem »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(23 Aug 2020, 23:33)



Welche z.B.?

Z.b. Steuervorteile, mehr Elterngeld als Angestellte usw.
Occham

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Occham »

Alana4 hat geschrieben:(24 Aug 2020, 08:04)

umgekehrt wird ein Schuh draus: ein sicherer Arbeitsmarkt (versicherungspflichtige Tätigkeiten/Bezahlung, keine bzw. wenige Lücken im Arbeitsleben) sind die beste Grundlage für Einzahlungen ins Rententöpfchen. Niedriglohnsektor im großen Stil und das für viele ein Arbeitsleben lang, ist da nicht so gut.


??? Irgewndwie unverständlich.
sichere Arbeitsplätze mit sicherem Lohn (versicherungspflichtig) macht schlussendlich die Rente sicher. Über die Höhe der Rente für die Rentner sagt das noch nichts aus, kommt ja drauf an, wie viele Beiträge eingezahlt werden und wie viele davon Rente bekommen müssen.



Unbarmherzig? Was bitte ist in diesem Zusammenhang "unbarmherzig"?
Einzahlung ins Rententöpfen? Die Rente wird durchgereicht! Und dann werden Berechnungen für die Zukunft angestellt, wieviel Geld ich bekomme, wenn ich nicht mehr arbeiten kann und dann wird das Geld immer noch durchgereicht. Die Berechnungen sind Mist, weil eine sichere Rente nunmal auch in der Zukunft ein sicherer Arbeitsmarkt bleiben wird. Ich finde Rentner kann die Versicherung alle gleich auszahlen, da unterschiedlicher Lohn nur am Arbeitsmarkt Sinn macht, was evtl. nicht gerecht ist, aber Konsum muss in der Marktwirtschaft, mit unterschiedlichen Gehältern, erwirtschaftet werden, unsere deutsche Marktwirtschaft funktioniert nicht anders, weil alle Arbeiten gearbeitet werden müssen, auch Minijobs... Mindestlöhner... damit es überhaupt zur Rente kommen kann, diese man durchreicht. Es macht keinen Sinn, Rentner auf Arbeitsleistungen bei der Auszahlung zu bewerten, diese Arbeiten im Arbeitsmarkt nicht mehr existieren, auch wenn das hier wenige anders sehen, weil nunmal das Arbeiten den Konsum gewährleistet. Wer nichts mehr tun kann, macht auch nichts mehr am Arbeitsmarkt... und dann bin ich auf den guten Willen der Leute angewiesen... weil das Geld DURCHGEREICHT wird! Deswegen ist es umso umbarmherziger, noch mehr Sicherheit für Leute zu verlangen, die nicht mehr Arbeiten können... Aber wahrscheinlich wurde dieser Faden von einem noch arbeitsfähigen Menschen erstellt, der sich mit Politik nicht genug beschäftigt.
Benutzeravatar
Alana4
Beiträge: 3904
Registriert: Montag 20. Februar 2012, 19:09
user title: immer mit etwas Traurigkeit
Wohnort: Großstadt

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Alana4 »

Meruem hat geschrieben:(24 Aug 2020, 09:21)

Z.b. Steuervorteile, mehr Elterngeld als Angestellte usw.
Welche "Steuervorteile" sollen das denn sein? Das Einkommen von Beamten wird genau nach den gleichen Regeln besteuert wie das Einkommen von Angestellten.

Und "mehr Elterngeld"? Wer hat dir denn diesen Bären aufgebunden? Auch da gelten die gleichen Regeln für die Berechnung wie für alle anderen auch.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
Benutzeravatar
Alana4
Beiträge: 3904
Registriert: Montag 20. Februar 2012, 19:09
user title: immer mit etwas Traurigkeit
Wohnort: Großstadt

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Alana4 »

Occham hat geschrieben:(24 Aug 2020, 09:53)

Einzahlung ins Rententöpfen? Die Rente wird durchgereicht!
Das weiß ich.
Die Berechnungen sind Mist, weil eine sichere Rente nunmal auch in der Zukunft ein sicherer Arbeitsmarkt bleiben wird.

Der Satz ist unverständlich. Rente ist Arbeitsmarkt?
Ich finde Rentner kann die Versicherung alle gleich auszahlen,
Nein, DAS Wäre ungerecht.
Der Gutverdiener, der monatlich hohe Beiträge zahlt, wenige Lücken im Arbeitsleben hat, soll also ebenso viel Rente erhalten wie jemand, der sein Leben lang Minijobs (ohne Beitragszahlung) und lange Arbeitslosenzeiten hatte?
da unterschiedlicher Lohn nur am Arbeitsmarkt Sinn macht,
ach was? Rentner konsumieren nicht? Gerade die Jetzt-Rentner konsumieren mächtig, lassen es sich gut gehen, reisen viel, beglücken ihre Enkel.....wohnen,essen,trinken werden sie wohl auch. Und die Babyboomer als Rentner werden ja jetzt schon als Konsumenten gelockt und erwartet!
Sicher, da gibt es Unterschiede, einige haben deutlich mehr als der Durchschnitt, einige deutlich weniger. Aber ganz ehrlich: die gibt es immer und gab es immer, seit es Menschen auf dieser Welt gibt. Grundsicherung ist nicht schön, setzt aber doch ein recht zuverlässiges Minimum, ohne das keiner auskommen muss. Mindestrente, die nur anders heißt, ist gegeben.
was evtl. nicht gerecht ist,

was ist nicht gerecht? Dass unterschiedliche Tätigkeiten, unterschiedliche Qualifikationen, unterschiedliche Fähigkeiten tatsächlich unterschiedlich honoriert werden? Grundsätzlich ist das "gerecht", dass inzwischen die Unterschiede äußerst extrem sind, muss gesellschaftlich diskutiert werden, da ist in der Tat einiges aus dem Ruder gelaufen. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28902
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Skull »

Alana4 hat geschrieben:(24 Aug 2020, 10:17)

Welche "Steuervorteile" sollen das denn sein?
Das Einkommen von Beamten wird genau nach den gleichen Regeln besteuert wie das Einkommen von Angestellten.
Nur dass das Bruttoeinkommen aufgrund der fehlenden SV niedriger ist, das netto aber ähnlich, damit vergleichbar.
Und ein niedrigeres Brutto bei gleichem Netto ist somit allgemein als Steuervorteil zu sehen.

Aber das Thema BEAMTE an sich, ist weiterhin nicht Thema dieses Threads.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Alana4
Beiträge: 3904
Registriert: Montag 20. Februar 2012, 19:09
user title: immer mit etwas Traurigkeit
Wohnort: Großstadt

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Alana4 »

Skull hat geschrieben:(24 Aug 2020, 10:38)

Nur dass das Bruttoeinkommen aufgrund der fehlenden SV niedriger ist, das netto aber ähnlich, damit vergleichbar.
Und ein niedrigeres Brutto bei gleichem Netto ist somit allgemein als Steuervorteil zu sehen.
Hä? Beamter A bekommt ein Bruttogehalt- Höhe nach Qualifikation, Position- nehmen wir mal an, 3000 Euro (ein vergleichbarer Job in der freien Wirtschaft würde ihm vielleicht 3500 Euro bringen). Daraus ergeben sich Steuern lt. Tabellen (Familienstand, Kinder werden berücksichtigt)

Angestellter Y bekommt ein Bruttogehalt von ebenfalls 3000 Euro, Familienstand und Kinder werden ebenso berücksichtigt, die anzuwendenden Steuerregeln sind die Gleichen.

Für beide ergeben sich Steuern nach den gleichen Regeln und in exakt der gleichen Höhe.

Jetzt muss der Angestellt Sozialversicherungsbeiträge leisten, die Hälfte davon übernimmt der Arbeitgeber.

Und beim Beamten? Nicht viel anders, der muss auch irgendwo Krankenversicherung bezahlen.
Und ein Beitrag zu seiner Altersversorgung ist in der Besoldung von vornherein eingepreist.

Wo ist jetzt bitte konkret der "Steuervorteil" zu finden?
Aber das Thema BEAMTE an sich, ist weiterhin nicht Thema dieses Threads.
Naja, irgendwie ja doch. Denn es wird ja- meist ahnungslos- angeführt, wie schrecklich ungerecht die verschiedene ALtersversorgung ist.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
Occham

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Occham »

Alana4 hat geschrieben:(24 Aug 2020, 10:36)
Der Satz ist unverständlich. Rente ist Arbeitsmarkt?
Mit Arbeitsmarkt will man sagen, das man arbeitet... die Voraussetzung um überhaupt erst konsumieren zu können... und die Rente muss nunmal, in jeder Periode, vom Arbeitenden Teil durchgereicht werden...
Alana4 hat geschrieben:(24 Aug 2020, 10:36)

Nein, DAS Wäre ungerecht.
Der Gutverdiener, der monatlich hohe Beiträge zahlt, wenige Lücken im Arbeitsleben hat, soll also ebenso viel Rente erhalten wie jemand, der sein Leben lang Minijobs (ohne Beitragszahlung) und lange Arbeitslosenzeiten hatte?
Ein Gutverdiener hat die Möglichkeit sich ein Haus zu bauen, der kann auf verschiedenste Weise Vorsorgen, jemand der ein Leben lang Minijobs hatte und lange Arbeitslosenzeiten... ist damit bestraft, das nicht zu können und damit wäre das geklärt und jeder hat in meinen Augen, was die Rente betrifft, den gleichen Betrag verdient.
Alana4 hat geschrieben:(24 Aug 2020, 10:36)
ach was? Rentner konsumieren nicht? Gerade die Jetzt-Rentner konsumieren mächtig, lassen es sich gut gehen, reisen viel, beglücken ihre Enkel.....wohnen,essen,trinken werden sie wohl auch. Und die Babyboomer als Rentner werden ja jetzt schon als Konsumenten gelockt und erwartet!
Sicher, da gibt es Unterschiede, einige haben deutlich mehr als der Durchschnitt, einige deutlich weniger. Aber ganz ehrlich: die gibt es immer und gab es immer, seit es Menschen auf dieser Welt gibt. Grundsicherung ist nicht schön, setzt aber doch ein recht zuverlässiges Minimum, ohne das keiner auskommen muss. Mindestrente, die nur anders heißt, ist gegeben.
Da ist kein Zusammenhang. ich sage: "da unterschiedlicher Lohn nur am Arbeitsmarkt Sinn macht," und du sagst: "Rentner konsumieren nicht?". Ich kann mich nur wiederholen. Alle Arbeiten müssen erledigt werden und damit das überhaupt erst passiert, muss es unterschiedliche Gehälter geben und gerecht ist das nicht unbedingt, denn erst wenn ich wenig verdiene, ist die Notwendigkeit da, zusätzlich Minijobs zu erledigen. Ohne Minijobs weniger Wohlstand in der Gesellschaft. Keine Zeitungen mehr die geliefert werden, kein Boden wird mehr am Wochenende in irgendeiner Firma geputzt... Anders funktioniert Konsum (leider) nicht! Rente darf in meinen Augen auch kein Ponyhof sein... jemand der nicht mehr arbeiten kann, hat nicht den Anspruch auf mehr Gehalt, ausbezahlt von der Rentenversicherung, die vom ARBEITSMARKT DURCHGEREICHT wird und jemand der in vergangenen Perioden gut verdient hat, KANN VORSORGEN.
Alana4 hat geschrieben:(24 Aug 2020, 10:36)
was ist nicht gerecht? Dass unterschiedliche Tätigkeiten, unterschiedliche Qualifikationen, unterschiedliche Fähigkeiten tatsächlich unterschiedlich honoriert werden? Grundsätzlich ist das "gerecht", dass inzwischen die Unterschiede äußerst extrem sind, muss gesellschaftlich diskutiert werden, da ist in der Tat einiges aus dem Ruder gelaufen. Aber das ist ein anderes Thema.
Wie gesagt, niedriger Lohn ist in Anbetracht das diese Arbeit erledigt werden MUSS nicht gerecht, aber andere geht es auch nicht. Da gibt es keine Lösung.
Meruem
Beiträge: 6478
Registriert: Montag 1. Juni 2020, 16:46

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Meruem »

Alana4 hat geschrieben:(24 Aug 2020, 10:36)

Das weiß ich.


Der Satz ist unverständlich. Rente ist Arbeitsmarkt?



Nein, DAS Wäre ungerecht.
Der Gutverdiener, der monatlich hohe Beiträge zahlt, wenige Lücken im Arbeitsleben hat, soll also ebenso viel Rente erhalten wie jemand, der sein Leben lang Minijobs (ohne Beitragszahlung) und lange Arbeitslosenzeiten hatte?


ach was? Rentner konsumieren nicht? Gerade die Jetzt-Rentner konsumieren mächtig, lassen es sich gut gehen, reisen viel, beglücken ihre Enkel.....wohnen,essen,trinken werden sie wohl auch. Und die Babyboomer als Rentner werden ja jetzt schon als Konsumenten gelockt und erwartet!
Sicher, da gibt es Unterschiede, einige haben deutlich mehr als der Durchschnitt, einige deutlich weniger. Aber ganz ehrlich: die gibt es immer und gab es immer, seit es Menschen auf dieser Welt gibt. Grundsicherung ist nicht schön, setzt aber doch ein recht zuverlässiges Minimum, ohne das keiner auskommen muss. Mindestrente, die nur anders heißt, ist gegeben.


was ist nicht gerecht? Dass unterschiedliche Tätigkeiten, unterschiedliche Qualifikationen, unterschiedliche Fähigkeiten tatsächlich unterschiedlich honoriert werden? Grundsätzlich ist das "gerecht", dass inzwischen die Unterschiede äußerst extrem sind, muss gesellschaftlich diskutiert werden, da ist in der Tat einiges aus dem Ruder gelaufen. Aber das ist ein anderes Thema.
Eher das Gefenteil ist ungerecht, jemand der ohnehin wenig verdient ( Niedriglöhner) und sich privat nichts zurücklegen kann , der ist der Gearschte im Rentensystem wie es nun mal Realität ist, gerecht ist dass nicht.
lemonitor
Beiträge: 429
Registriert: Freitag 7. August 2020, 09:04

Mein Fazit: Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von lemonitor »

Es ist eigentlich simpel: Rente ist das Einkommen für die Zeit nach dem Arbeitsleben.
Die Bundesrepublik Deutschland ist nach Artikel 20 GG eine Sozialstaat und damit ist das Solidaritätsprinzip Teil der Verfassung.
Ein Rentensystem nach dem Gleichheitsgrundsatz Artikel 3 GG muss am Ende eine Absicherung bereitstellen, von der man leben kann.
Soll die Eigenleistung berücksichtigt werden, muss die Rente sowohl nach oben als auch nach unten gedeckelt sein um finanzierbar bleiben zu können.

Soweit so gut.
Die nächste Frage ist: Wo kommt die Rente her?
• Aus Beiträgen durch Einkommen
• Aus Steuermitteln
Wer muss einzahlen?
• Alle, die Arbeitsfähig sind und Einkommen beziehen.

Wenn ein Rentensystem dem Gleichheitsgrundsatz genügen soll, müssen ALLE Einkommen, also auch das juristischer Personen, in das gleiche System einzahlen. Es gibt keine Ausnahmen, weder für Beamte noch Freiberufler noch für Einkommen aus Geld- oder Kapitalvermögen oder Mieten oder Pachten. Deswegen gibt es auch keine Beitragsbemessungsgrenze.

Nur wenn diese Eckwerte erfüllt sind, ist das Rentensystem Verfassungskonform und finanzierbar.

Übrigens ergibt sich aus dem oben geschriebenen, dass unser derzeitiges Rentensystem nicht der Verfassung entspricht.
Wenn Ignoranten die Spitze erklimmen, beginnt ein Wettkampf in Dummheit. Parkinson stellt den wohl beliebtesten Mythos der Wirtschaft in Frage: Den, dass alle Akteure sich rational verhalten.
Occham

Re: Mein Fazit: Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Occham »

lemonitor hat geschrieben:(24 Aug 2020, 12:34)

Es ist eigentlich simpel: Rente ist das Einkommen für die Zeit nach dem Arbeitsleben.
Ich habs ja schon breitgetreten: Rente dient nicht zum Vorsorgen, Rente wird knallhart durchgereicht. Wobei ich natürlich jeden Gutverdiener empfehle, Vorzusorgen, aber mit Rente ist das nicht machbar.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28902
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Skull »

Alana4 hat geschrieben:(24 Aug 2020, 11:01)

Hä?
Ich kann Dir leider nicht helfen, wenn Du nicht verstehen willst.
Wenn ein Beamter und ein Angestellter im öD das gleiche machen und das gleiche verdienen,

hat der Beamte keine AV, keine gesetzliche RV abzuführen.
Daher haben sie ein grundsätzliches „niedrigeres“ Brutto.

Somit ergibt sich bei einem Angestellten bei 4000 Brutto ein Abzug von SV (RV und AV)
von ca 400 Euro. Steuern zahlt er auf 4.000 Euro.
Ein vergleichbarer Beamter erhält ca. 3600 Brutto, worauf er Steuern zahlt.


Und nochmals, das ist eine Festestellung. Keine Beschwerde, keine Anklage.

Und DAS ist ein -kleiner- steuerlicher Vorteil. Dein Vorwurf der „Ahnungslosigkeit“ geht da fehl.

Und nochmals.

In diesem Thread geht es nicht um (allgemeine) Kritik am Beamtentum. Wird es auch nicht gehen.
Das ist allenfalls ein punktuelles Nebenthema.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28902
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Mein Fazit: Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Skull »

lemonitor hat geschrieben:(24 Aug 2020, 12:34)

Die nächste Frage ist: Wo kommt die Rente her?
• Aus Beiträgen durch Einkommen
• Aus Steuermitteln
Wer muss einzahlen?
• Alle, die Arbeitsfähig sind und Einkommen beziehen.

Wenn ein Rentensystem dem Gleichheitsgrundsatz genügen soll, müssen ALLE Einkommen, also auch das juristischer Personen, in das gleiche System einzahlen. Es gibt keine Ausnahmen, weder für Beamte noch Freiberufler noch für Einkommen aus Geld- oder Kapitalvermögen oder Mieten oder Pachten. Deswegen gibt es auch keine Beitragsbemessungsgrenze.

Nur wenn diese Eckwerte erfüllt sind, ist das Rentensystem Verfassungskonform und finanzierbar.

Übrigens ergibt sich aus dem oben geschriebenen, dass unser derzeitiges Rentensystem nicht der Verfassung entspricht.
Der Zuschuss des Staates von knapp/gut einem Drittel zum gesetzlichen RV-System erfolgt über Steuern.
Und diese zahlen ja auch die juristischen Personen. Sogar die Beamten. :D
Ebenso ist jeder Arbeitgeber durch den ARBEITGEBERanteil beteiligt.

Du siehst, Deine Forderungen sind weitgehend im RV-System bereits berücksichtigt. :)

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
lemonitor
Beiträge: 429
Registriert: Freitag 7. August 2020, 09:04

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von lemonitor »

Occham hat geschrieben:(24 Aug 2020, 06:36)

Eine sichere Rente bedeutet ja letztendlich ein sicherer Arbeitsmarkt und je mehr Sicherheit Rentner verlangen, desto unsicherer wird die Rente, da es unbarmherzig ist, gegenüber denen die die Rente tragen. Was ich irgendwie witzig finde. Man schreit nach Sicherheit und bekommt das Gegenteil.
Das versteh ich nicht:
Eine sichere Renten bedeutet einen sicheren Arbeistsmark.
Das derzeitigen Rentensystem ist viel mehr auf einen sicheren Arbeitsmarkt angewiesen. Den aber kann es in einem kapitalistischen, auf Wachstum und Verdrängung angelegten System, welches viele dem Leistungsprofil der Menschen angemessene Tätigkeiten gnadenlos durch profitmaximierende Maschinen ersetzt, nicht geben. Hinzu kommt noch, dass der Dienstleistungsbereich, der selbst nichts produziert, immer mehr anwächst und ausgerechnet diese unproduktiven Jobs zu den best bezahlten gehören, welche auch noch oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze der Beitragspflicht entzogen sind.

Wenn die Rente keine Sicherheit bietet, dann hilft nur eines: Eine bedigungslose Grundsicherung, welche fehlende Einkommen ersetzt. Der Zwang an Staat, Gesellschaft und Wirtschaft, die Anzahl (nicht die Höhe) der Grundsicherungen unter Berücksichtigung von Arikel 12 Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen so gering wie möglich halten zu müssen, könnte dafür sorgen, dass Arbeit anders organisiert und die jährliche Gesamtarbeitszeit (Reduktion auf eine Höchstarbeitstundenzahl pro Jahr, um Arbeitskraft flexibel einsetzen zu können) endlich den technischen Möglichkeiten angepasst wird. Jobsharing muss das Modell der Zukunft sein.

Die Flucht in die private Rentenversicherung jedoch wird spätestens dann wie eine Blase platzen, wenn die Diskrepanz zwischen verbrieften Forderungen und real existierenden Vermögen platzt, weil die Forderungen nicht mehr realisiert werden können.

Nachtrag:
Das Establishment kann seine Privilegien sicher noch einige Zeit verteidigen. Aber je länger das dauert, um so größer wird die Wahrscheinlichkeit des Abrutschens der Zivilisationen ins Chaos.
Wenn Ignoranten die Spitze erklimmen, beginnt ein Wettkampf in Dummheit. Parkinson stellt den wohl beliebtesten Mythos der Wirtschaft in Frage: Den, dass alle Akteure sich rational verhalten.
lemonitor
Beiträge: 429
Registriert: Freitag 7. August 2020, 09:04

Re: Mein Fazit: Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von lemonitor »

Skull hat geschrieben:(24 Aug 2020, 13:26)

Der Zuschuss des Staates von knapp/gut einem Drittel zum gesetzlichen RV-System erfolgt über Steuern.
Und diese zahlen ja auch die juristischen Personen. Sogar die Beamten. :D
Ebenso ist jeder Arbeitgeber durch den ARBEITGEBERanteil beteiligt.
mfg
Der Eingangssatz für Lohnsteuer liegt bei 14 Prozent bei einem zu versteuernden Einkommen von 9.169,€
Der Spitzensteuersatz 2020 beträgt in der Zone von 57.052 Euro bis 270.501 Euro 42%.
Erst ab einem Einkommen in Höhe von 270.501 Euro beträgt der Höchststeuersatz dann 45% für jeden weiteren Euro.

Die Körperschaftssteuer für juristische Personen liegt bei 15%, das Volumen an der Gesamtsteuer beträgt 2,9%

Die meisten Firmen werden (schon um die Haftung zu begrenzen) als juristische Personen geführt. Das bedeuet, dass maschinelle Produktion oder die Umsätze von Investments sich der sozialen Verantwortung entziehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Steuerauf ... n_2015.png
Zuletzt geändert von lemonitor am Mittwoch 26. August 2020, 15:55, insgesamt 2-mal geändert.
Wenn Ignoranten die Spitze erklimmen, beginnt ein Wettkampf in Dummheit. Parkinson stellt den wohl beliebtesten Mythos der Wirtschaft in Frage: Den, dass alle Akteure sich rational verhalten.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28902
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Mein Fazit: Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Skull »

Diese Seite existiert nicht :p

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Occham

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Occham »

lemonitor hat geschrieben:(24 Aug 2020, 13:56)

Das versteh ich nicht:

Das derzeitigen Rentensystem ist viel mehr auf einen sicheren Arbeitsmarkt angewiesen. Den aber kann es in einem kapitalistischen, auf Wachstum und Verdrängung angelegten System, welches viele dem Leistungsprofil der Menschen angemessene Tätigkeiten gnadenlos durch profitmaximierende Maschinen ersetzt, nicht geben. Hinzu kommt noch, dass der Dienstleistungsbereich, der selbst nichts produziert, immer mehr anwächst und ausgerechnet diese unproduktiven Jobs zu den best bezahlten gehören, welche auch noch oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze der Beitragspflicht entzogen sind.

Wenn die Rente keine Sicherheit bietet, dann hilft nur eines: Eine bedigungslose Grundsicherung, welche fehlende Einkommen ersetzt. Der Zwang an Staat, Gesellschaft und Wirtschaft, die Anzahl (nicht die Höhe) der Grundsicherungen unter Berücksichtigung von Arikel 12 Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen so gering wie möglich halten zu müssen, könnte dafür sorgen, dass Arbeit anders organisiert und die jährliche Gesamtarbeitszeit (Reduktion auf eine Höchstarbeitstundenzahl pro Jahr, um Arbeitskraft flexibel einsetzen zu können) endlich den technischen Möglichkeiten angepasst wird. Jobsharing muss das Modell der Zukunft sein.

Die Flucht in die private Rentenversicherung jedoch wird spätestens dann wie eine Blase platzen, wenn die Diskrepanz zwischen verbrieften Forderungen und real existierenden Vermögen platzt, weil die Forderungen nicht mehr realisiert werden können.

Nachtrag:
Das Establishment kann seine Privilegien sicher noch einige Zeit verteidigen. Aber je länger das dauert, um so größer wird die Wahrscheinlichkeit des Abrutschens der Zivilisationen ins Chaos.
Du meinst also, sichere Rente kann es in einem reinen Kapitalismus nicht geben?? Erst mal haben wir keinen reinen Kapitalismus, zweiten würde alles und jede Seite sich überdurchschnittlich bereichern und sich "die Taschen vollstopfen", bis sie platzen, nichts und "niemand" ausgeschlossen. Wenn du dagegen etwas machen willst, musst du diesen Seiten das Wasser reichen, dann bist du in einer besseren Position. In so einer Position kann aber nicht jede Seite sein, eine Ordnung die man nicht durchbrechen kann. Was fehlende Sicherheit der Rente betrifft, bin ich der Meinung, das Rente deswegen nicht sicher ist, weil man den Personen, die es durchreichen (AN+AG) nicht zumuten darf, mehr als Notwendig "durchzureichen" und somit jeder in Rente den gleichen Anspruch hat. Nur der Arbeitsmarkt darf bestimmen, bzw. nur der der Arbeitet, darf auch mehr verdienen und Gutverdiener können ja ohnehin Vorsorgen. Rente muss genauso "kein Ponyhof" sein, wie wenn ich arbeite. Alles andere erzeugt Unmut.
Atue001
Beiträge: 4375
Registriert: Freitag 2. August 2019, 00:00

Re: Rente

Beitrag von Atue001 »

lemonitor hat geschrieben:(23 Aug 2020, 10:01)

sind entweder tot oder in Rente.

Apropo Rente:
Die tatsächliche Höhe der Rente und die Anzahl der Bezieher des jeweiligen Rentenbetrags.

Renten in € und Anteil der Bezieher in %
unter 300 Männer 10,7 Frauen 14,8
300-600 Männer 8,0 Frauen 23,6
600-900 Männer 10,4 Frauen 24,3
900-1200 Männer 17,1 Frauen 22,2
1200-1500 Männer 22,2 Frauen 9,9

1500-1800 Männer 17,1 Frauen 3,8
1800-2100 Männer 10,2 Frauen 1,1
2100-2500 Männer 4 Frauen 0,3
über 2500 Männer 0,3 Frauen 0,0
Quelle http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_ ... VIII24.pdf
Diese Statistik ist Fakt - aber deshalb dennoch fragwürdig. Diese Statistik kommt teilweise auch so zusammen, weil es bestimmte Systematiken in der Rentenversicherung gibt, die halt so sind, wie sie sind. Teilweise einfach historisch begründet.

Worum geht es:
SCHEINBAR haben Männer eine höhere Rente.....das kommt daher, dass es noch immer üblich ist (und in der Generation der Rentner war es noch üblicher), dass Männer tendenziell arbeiten gehen und Karriere machen, während Frauen sich zum Kinderkriegen ausklinken und mal teilweise aussetzen, oder auch dann über längere Jahre in Teilzeit gehen. Das gilt nicht nur aber insbesondere auch für die große Gruppe der verheirateten Paare!

Tatsächlich kalkuliert die Rentenversicherung individuelle Konten - KENNT aber das Konstrukt des Famlieneinkommens!
Kommt es beispielsweise zu einer Scheidung, dann wird über die gemeinsamen Ehejahre hinweg ein Rentenausgleich vorgenommen, der Rentenansprüche von Männern und Frauen ausgleicht.
Trotz der hohen Zahl an Scheidungen ist es noch immer normal, dass es nicht zur Scheidung kommt! Also findet der Ausgleich für gemeinsame Ehejahre auch nicht statt. Und wenn die Frau zu Hause geblieben ist, während der Mann für das Einkommen gesorgt hat, dann findet sich in der Folge in der Statistik bei den Männern der höhere Rentenanspruch wieder.

Tatsächlich aber könnte man das sofort anders darstellen, wenn die Renten aus dem Familieneinkommen schon auf der Rentenanspruchsseite auf den Rentenkonten bei verheirateten Paaren gleichermaßen Männern und Frauen zugeschrieben würden.
Kommt es zum frühen oder auch späteren Tod des Ehegatten, wird dieser Kontenausgleich auch vorgenommen - sogar leicht zu Gunsten des verbliebenen Partners!

Insofern entspricht die Statistik zwar der Realität - und dennoch bildet sie die finanziellen Möglichkeiten als Rentner gerade nicht richtig ab. Sofern Paare gemeinsam in Rente gehen, wäre es richtig über eine Familienrente zu sprechen - würde man das tun, wären weite Teile der Unterschiede zwischen Männern und Frauen dramatisch geglättet.

Konkret:
Wenn ein Mann 1.200€ Rente bekommt, und seine Frau 800€ - dann haben sie gemeinsam als Paar eine Rente von 2.000€. Sie leben als Paar in einem gemeinsam abbezahlten Häuschen und haben auch gemeinsame Ersparnisse - die haben kein Problem!
Und selbst wenn der Mann stirbt hat die Frau kein Problem, weil sie ca. 700€ Rente von ihrem Mann bekommt - womit sie dann über eine Gesamtrente von 1.500€ verfügt, was für eine Alleinstehende so schlecht nicht ist.
Stirbt die Frau zuerst, was seltener vorkommt, aber vorkommt! Dann hat der Mann ca. 1700€ Rente - was natürlich auch ausreicht!

Die Statistik geht nicht auf die Thematik des gemeinsamen "Wohlstands" von Paaren ein, sondern betrachtet Frauen und Männer strickt getrennt - das aber wird der Gesetzeslage nicht gerecht.
Occham

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Occham »

Realist2014 hat geschrieben:(12 Sep 2020, 10:05)

Nö, die ist zu 100% nach dem LEISTUNGS-Prinzip organisiert.
Leistung = erworbene Rentenpunkte + gewährte Rentenpunkte für Mutterschaft etc.
Nun "verfälscht" durch die "Grundrente"

der "Bedarf" für Rentner spielt nur in der Grundsicherung im Alter eine Rolle.
Ich verschieb das Thema mal hierher...

Ich finde es quatsch, dass die Rente nach Leistung bzw. erworbene Rentenpunkte berechnet wird. Der Punkt ist doch der, das die Rente durchgereicht wird... und wenn ich nicht mehr arbeite, dann kann ich auch nichts mehr durchreichen, es ist eine ganz einfache Rechnung. Meiner Meinung nach soll jeder Rentner das gleiche bekommen. Jetzt sagst du vermutlich gleich wieder "Gleichmacherei" und dazu muss ich sagen, das unterschiedliche Gehälter nur am Arbeitsmarkt Sinn machen. Wer wenig verdient muss Minijobs arbeiten, die müssen ja auch erledigt werden, wer viel verdienen will, muss was lernen, das ist auch wichtig. Aber wenn man in Rente ist... arbeitet man auch nicht mehr und dann soll jeder das gleiche bekommen und überhaupt wer viel verdient, kann sein Geld sparen... kann sich ein Haus bauen... von mir aus ein Flugzeug kaufen... und wer zu blöd ist, das zu machen, ist selber schuld.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Realist2014 »

Meruem hat geschrieben:(24 Aug 2020, 11:48)

Eher das Gefenteil ist ungerecht, jemand der ohnehin wenig verdient ( Niedriglöhner) und sich privat nichts zurücklegen kann , der ist der Gearschte im Rentensystem wie es nun mal Realität ist, gerecht ist dass nicht.

Die Rente ist ein Spiegel der Leistung im Arbeitsleben- es ist nicht anderes als "in's Rentenalter verschobener Lohn."

daher zu 100% transparent und gerecht.
Zuletzt geändert von Realist2014 am Samstag 12. September 2020, 14:09, insgesamt 1-mal geändert.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Realist2014 »

Occham hat geschrieben:(12 Sep 2020, 10:20)

Ich verschieb das Thema mal hierher...

Ich finde es quatsch, dass die Rente nach Leistung bzw. erworbene Rentenpunkte berechnet wird. ld.
Nö, das nennt sich Leistungsgerecht.

Der Grundgedanke des Rentensystems war ja der Erhalt des individuellen Lebensniveaus .

heute eben eine Teils des individuellen Lebensnieveuas.

Keinesfalls irgendwelche "soziale Umverteilung" innerhalb dieses Sstems
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Rente

Beitrag von Realist2014 »

Atue001 hat geschrieben:(25 Aug 2020, 00:02)


Tatsächlich kalkuliert die Rentenversicherung individuelle Konten - KENNT aber das Konstrukt des Famlieneinkommens!
K t.
Nein, da geht es natürlich nicht um das "Familieneinkommen"- sondern ausschließlich um die während einer EHE(!!!) erworbenen Rentenanwartschaften

Also keiensfalls um andere Einkünfte und schon gar nicht bei nichtehelichen Lebensgemeinschaften.

Ich darf auch hier an die korrekte und präzise Verwendung der den entsprechenden Definitionen beutzten Begriffe erinnern...
Die Statistik geht nicht auf die Thematik des gemeinsamen "Wohlstands" von Paaren ein, sondern betrachtet Frauen und Männer strickt getrennt - das aber wird der Gesetzeslage nicht gerecht.
Welche "Gesetzeslage"?

Bitte um Zitat des genauen Gesetzestextes.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
NicMan
Vorstand
Beiträge: 6395
Registriert: Freitag 23. September 2016, 12:27
user title: Statistiker und Epistemologe

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von NicMan »

Realist2014 hat geschrieben:(12 Sep 2020, 13:53)

Nö, das nennt sich Leistungsgerecht.

Der Grundgedanke des Rentensystems war ja der Erhalt des individuellen Lebensniveaus .

heute eben eine Teils des individuellen Lebensnieveuas.

Keinesfalls irgendwelche "soziale Umverteilung" innerhalb dieses Sstems
Ich stimme zu und würde gerne ergänzen, dass das zurecht angesprochene "individuelle Lebensniveau" ja keinesfalls (wie von manchen offenbar angenommen) nur ein unverschuldeter und äußerer Umstand ist, sondern im wesentlichen oft auf konkrete und freiwillige Lebensentscheidungen zurück geht. Es ist völlig ok, im Rahmen der eigenen Freiheit sein Leben lang nur halbtags arbeiten zu gehen, weil einem die eigene Freizeit wichtig ist. Dann darf man sich aber eben auch nicht über die eigene Rente beschweren, sondern sollte Verantwortung für diese Entscheidung übernehmen. Mögliche Ungerechtigkeiten werden durch den Sozialstaat abgefedert, der Rest ist dann eben Eigenverantwortung.
"In God we trust, all others bring data." –William Edwards Deming (1900-1993)
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Realist2014 »

NicMan hat geschrieben:(12 Sep 2020, 14:06)

Ich stimme zu und würde gerne ergänzen, dass das zurecht angesprochene "individuelle Lebensniveau" ja keinesfalls (wie von manchen offenbar angenommen) nur ein unverschuldeter und äußerer Umstand ist, sondern im wesentlichen oft auf konkrete und freiwillige Lebensentscheidungen zurück geht. Es ist völlig ok, im Rahmen der eigenen Freiheit sein Leben lang nur halbtags arbeiten zu gehen, weil einem die eigene Freizeit wichtig ist. Dann darf man sich aber eben auch nicht über die eigene Rente beschweren, sondern sollte Verantwortung für diese Entscheidung übernehmen. Mögliche Ungerechtigkeiten werden durch den Sozialstaat abgefedert, der Rest ist dann eben Eigenverantwortung.

Dem kann ich nur zu 100% zustimmen.

Ungerecht ist allerdings im Moment der "Grenzbereich" zwischen Rentensystem und "Grundsicherung" im Alter im Hinblick auf die aktuell verwendete Systematik ( Aufstockung) und die aktuell gültigen Freibeträge beim "Schonvermögen".
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Occham

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Occham »

Realist2014 hat geschrieben:(12 Sep 2020, 13:53)

Nö, das nennt sich Leistungsgerecht.

Der Grundgedanke des Rentensystems war ja der Erhalt des individuellen Lebensniveaus .

heute eben eine Teils des individuellen Lebensnieveuas.

Keinesfalls irgendwelche "soziale Umverteilung" innerhalb dieses Sstems
Der Arbeitsmarkt ist ok so wie er ist, weil gearbeitet wird. DAS ist Leistungsgerecht! Wenn ich aber alt bin und nicht mehr arbeiten kann, kann ich auch keine Leistung mehr erbringen!! Da Leistung hinein zu interpretieren finde ich schon etwas komisch... im Rahmen dessen, wo keine Leistung mehr erbracht werden kann, hat jeder das gleiche verdient und wer sein Geld sinnvoll investiert hat... braucht sich eh nicht zu beschweren. Bei dir ist das wohl anders :D
Atue001
Beiträge: 4375
Registriert: Freitag 2. August 2019, 00:00

Re: Rente

Beitrag von Atue001 »

Realist2014 hat geschrieben:(12 Sep 2020, 13:56)

Nein, da geht es natürlich nicht um das "Familieneinkommen"- sondern ausschließlich um die während einer EHE(!!!) erworbenen Rentenanwartschaften

Also keiensfalls um andere Einkünfte und schon gar nicht bei nichtehelichen Lebensgemeinschaften.

Ich darf auch hier an die korrekte und präzise Verwendung der den entsprechenden Definitionen beutzten Begriffe erinnern...



Welche "Gesetzeslage"?

Bitte um Zitat des genauen Gesetzestextes.

Das ist korrekt wiedergegeben - ich war mit dem Begriff Familieneinkommen nicht präzise genug - danke für die Korrektur.

Bezogen auf die Gesetzeslage geht es genau um die Rentenanwartschaften in der Zeit gemeinsamer Ehe - das berücksichtigt diese Statistik nicht. Sofern die Ehe auch im Rentenalter noch besteht, sagt die genannte Statistik nichts darüber aus, wie es den Ehepartnern bezogen auf die finanziellen Möglichkeiten geht. Das verzerrt deutlich, weil in der Statistik typischerweise die Frauen mit ihren Renten ausgewiesen werden. Würden sich alle Paare aber mit dem Eintritt der Rente scheiden lassen, sähe die Statistik deutlich anders aus, auch wenn die Renten in Summe wohl die gleichen wären.
Die Statistik ist nicht falsch - aber interpretationswürdig.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28902
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Rente

Beitrag von Skull »

Atue001 hat geschrieben:(15 Sep 2020, 00:04)

Würden sich alle Paare aber mit dem Eintritt der Rente scheiden lassen,

sähe die Statistik deutlich anders aus, auch wenn die Renten in Summe wohl die gleichen wären.

Die Statistik ist nicht falsch - aber interpretationswürdig.
Verstehe da weder Deine Schlussfolgerung noch Deine Intention.
Warum sollten sich alle Paare scheiden lassen ? :?:

Wenn bei allen Paaren mit dem Eintritt der Rente ein Partner versterben würde, sähe die Statistik auch anders aus.

Dann sähe die Statistik auch anders aus. Wäre aber eine genau so unsinnige Annahme.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Atue001
Beiträge: 4375
Registriert: Freitag 2. August 2019, 00:00

Re: Rente

Beitrag von Atue001 »

Skull hat geschrieben:(15 Sep 2020, 08:01)

Verstehe da weder Deine Schlussfolgerung noch Deine Intention.
Warum sollten sich alle Paare scheiden lassen ? :?:

Wenn bei allen Paaren mit dem Eintritt der Rente ein Partner versterben würde, sähe die Statistik auch anders aus.

Dann sähe die Statistik auch anders aus. Wäre aber eine genau so unsinnige Annahme.

mfg
Wir haben im Rentenrecht die Situation, dass die Rentenkonten bei Ehepaaren getrennt geführt werden. Das heißt, die RV-Beiträge des Mannes fließen auf sein Konto, die RV-Beträge der Frau auf ihres.
In der STatistik wird die Verrentung genau so auch ausgewiesen.
Tatsächlich aber ist noch immer die Ehe ein durchaus normales Gesellschaftsmodell. In den Ehezeiten aber entsteht ein impliziter, aber kein expliziter Anspruch des Ehepartners auf die Hälfte der Rentenansprüche, die in dieser Zeit vom jeweils anderen erworben wurden. Wenn es zur Scheidung kommt, wird deshalb ein Rentenausgleich vorgenommen - das heißt, die Hälfte der Ansprüche aus der Ehezeit werden jeweils dem Partner gutgeschrieben.
Solange das Lebensmodell Ehe die Regel ist, und dort die Regel ist, dass Männer mehr verdienen als Frauen, tauchen also Frauen in der Rentenstatistik mit ihren niedrigeren Ansprüchen auf.

Würde nun die theoretische Situation eintreten, dass sich alle Ehepaare mit dem Eintritt in die Rente scheiden lassen würden, dann wäre die Statistik plötzlich eine andere, weil Frauen dann deutlich besser dastünden, und Männer deutlich schlechter als in der zitierten Statistik. Dies deshalb, weil dann dieser Rentenausgleich vorgenommen würde.

Man braucht den Ausgleich im Normalfall nicht - weil der Gesetzgeber bei Ehepaaren davon ausgeht, dass diese ein Familieneinkommen haben, von dem sie leben. Zu diesem Familieneinkommen trägt Mann und Frau halt entsprechend ihres Einkommens bei - das auch bei der Rente.

Nur - wenn man Statistiken bezüglich der Geschlechter und deren Ansprüche bei der Rente macht, verfälscht das halt das Bild, weil eigentlich die Ansprüche der Frauen aus der gemeinsamen Ehezeit existieren - aber eben nicht ausgewiesen werden. Es ist ein statistisches Problem - das muss man nur mit im Hinterkopf haben, wenn man sich solche Statistiken anschaut und daraus beispielsweise ableitet, dass die Rentenansprüche der Frauen so viel niedriger wären, als die der Männer. Faktisch gibt es ein Gap - aber das ist kleiner, als es in solchen Statistiken scheint, weil es halt die Ansprüche der Frau gegenüber dem Mann gibt, die eigentlich mit zu berücksichtigen wären.

Der Gesetzgeber könnte dies ändern, wenn er beispielsweise die Rentenansprüche bei Ehepaaren gleich bei der Einzahlung in diesem Sinne verbuchen würde - da es im Allgemeinen aber nicht relevant ist, geschieht dies nur bei besonderen Fällen, wie beispielsweise eben der Scheidung.
Antworten