Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

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Billie Holiday
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Billie Holiday »

Sören74 hat geschrieben:(23 Aug 2020, 19:30)

Genauso könntest Du die Frage stellen, wieso erziehen wir Kinder? Gesellschaftliche Umgangsformen werden nicht angeboren. Ob man nun der Aufforderung der Kita-Lehrerin Folge leisten sollte, steht da aber auf einen anderen Blatt.
Ein wenig Erziehung, viel Wertschätzung und ein gutes Vorbild sein, das ist wichtig. Wer Migranten und unterschiedlichen Ethnien normal gegenübertritt, zeigt seinem Kind genug.
Ich würde meine Kinder nicht in die o.b. Kita bringen.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Senexx

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Senexx »

Aha. Jim Knopf ist also auch rassistisch.

Man lernt nie aus.

Viel Spaß beim Umschreiben und der Verletzung des Urheberrechts.

Verbannt auf jeden Fall den Rassisten Ende aus den Bibliotheken!
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Fliege
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Fliege »

Senexx hat geschrieben:(23 Aug 2020, 19:39)
Aha. Jim Knopf ist also auch rassistisch.
Die Liste der "verbrannten Bücher" wird länger.
Zuletzt geändert von Fliege am Sonntag 23. August 2020, 20:13, insgesamt 1-mal geändert.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Sören74 »

Fliege hat geschrieben:(23 Aug 2020, 19:45)

Die Liste der "verbrannten Bücher" wieder länger.
Achja? Kann man Jim Knopf nicht mehr im Laden kaufen?
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Senexx »

Fliege hat geschrieben:(23 Aug 2020, 19:45)

Die Liste der "verbrannten Bücher" wieder länger.
Ende war auf einer Walldorf-Schule. Vermutlich ist er als Schüler des Rassisten Steiner zum Rassisten geworden. Oder so.
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Chajm
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Chajm »

Billie Holiday hat geschrieben:(23 Aug 2020, 19:33)

Ein wenig Erziehung, viel Wertschätzung und ein gutes Vorbild sein, das ist wichtig. Wer Migranten und unterschiedlichen Ethnien normal gegenübertritt, zeigt seinem Kind genug.
Ich würde meine Kinder nicht in die o.b. Kita bringen.
Die Dame steht einem Kindergarten vor, der sich "Ev. Kita Melanchthon" nennt.
Dann sollte sie doch mit gutem Beispiel vorangehen, denn der Kindergarten ist nach dem Reformator Philipp Melanchthon benannt und der hiess ja eigentlich Philipp Schwartzerdt und das geht ja nun ueberhaupt nicht.
Ein Kindergarten, in dessen Name 'Schwarz" zu finden ist - man sollte ihr dringendst empfehlen, einen anderen Namen fuer ihre KITA zu suchen! ;)
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von franzmannzini »

Sören74 hat geschrieben:(23 Aug 2020, 19:30)

Genauso könntest Du die Frage stellen, wieso erziehen wir Kinder? Gesellschaftliche Umgangsformen werden nicht angeboren.
Ob man nun der Aufforderung der Kita-Lehrerin Folge leisten sollte, steht da aber auf einen anderen Blatt.
Warum wir Kinder erziehen, ist ein sehr sehr weites Feld, aber grundsätzlich soll Erziehung lebenstüchtig machen.
Natürlich weiss man immer nicht so genau, was die Zukunft bringt, deshalb kann die Erziehung von Heute
ein Schuß in den Ofen von Morgen sein.
Deshalb sollte die Erziehung einen Menschen hervorbringen, dessen geistiger Raum für die Zukunft offen ist.
Senexx

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Senexx »

Chajm hat geschrieben:(23 Aug 2020, 20:04)

Die Dame steht einem Kindergarten vor, der sich "Ev. Kita Melanchthon" nennt.
Dann sollte sie doch mit gutem Beispiel vorangehen, denn der Kindergarten ist nach dem Reformator Philipp Melanchthon benannt und der hiess ja eigentlich Philipp Schwartzerdt und das geht ja nun ueberhaupt nicht.
Ein Kindergarten, in dessen Name 'Schwarz" zu finden ist - man sollte ihr dringendst empfehlen, einen anderen Namen fuer ihre KITA zu suchen! ;)
Vielleicht sollte sie sich auch auf den Namensgeber besinnen, denn der hat im Reuchlin-Streit Partei für Reuchlin und dessen Forderung "Verbrennt nicht, was ihr nicht kennt' (gemeint waren hebräische Schriften) ergriffen.
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Tom Bombadil
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Chajm hat geschrieben:(23 Aug 2020, 20:04)

Dann sollte sie doch mit gutem Beispiel vorangehen, denn der Kindergarten ist nach dem Reformator Philipp Melanchthon benannt...
Das ist aber heutzutage ein heißes Eisen:
Die meisten evangelischen Fürsten ignorierten Luthers Forderungen von 1543, um jüdische Schutzgelder und Wirtschaftsleistungen zu behalten. Auch die meisten Reformatoren folgten ihm darin nicht, obwohl auch sie das Judentum als überholte, feindliche Gesetzesreligion ansahen. Nur Philipp Melanchthon verbreitete Luthers Schriften von 1543 als „nützliche Lehre“.[85]
https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Lu ... _die_Juden
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DarkLightbringer
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

tarkomed hat geschrieben:(23 Aug 2020, 16:10)

Naja, es ist nicht die Berliner Zeitung, sondern Milosz Matuschek, also derselbe Milosz Matuschek, der sich laut Wikipedia auch so äußern kann:

Im verlinkten Bericht ist mir jedoch besonders dieser Ausschnitt ins Auge gestochen:

Er meint also, diejenigen, die die Folgen des Rassismus von Geburt an zu ertragen haben, ohne irgendwas selbst verschuldet zu haben, sie sollen es ertragen, dass ihr Leben und ihre Existenz von vornherein beeinträchtigt blieben, nur damit andere ihren Rassismus ungestraft ausleben dürfen. Letztere haben jedoch eine bürgerliche Existenz aufbauen können, weil sie keiner rassistischen Diskriminierung ausgesetzt waren und ihnen alle Türen offenstanden. Wenn sie dann auch noch ihre privilegierte Position nutzen, um ihre niederen Instinkte auszuleben – denn Rassismus nährt sich von niederen Instinkten – dann müssen sie mit Ausgrenzung rechnen oder gar Gefährdung ihrer Existenz.

Das, was Alexis de Tocqueville vor 200 Jahren geschrieben hat, bezieht sich im Übrigen auf die Zeit von vor 200 Jahren. Dieses Ausgraben jahrhundertealter Texte, um seine Argumentation zu untermauern, deutet darauf hin, dass er nichts aktuelles, auf unsere Demokratie bezogenes, gefunden hat.

Ich habe weiter oben geschrieben, dass die Cancel Culture Aktivisten leicht als PR-Helfer umfunktioniert werden können für Autoren, die Bücher gegen Cancel Culture schreiben.
Es gibt jedoch auch den umgekehrten Fall: solche, die sich besonders engagiert gegen Cancel Culture einsetzen, sorgen auch dafür, dass das Thema Rassismus aktuell bleibt und ins Bewusstsein auch derjenigen Menschen gerufen wird, die sich bis dahin noch keine Gedanken über Rassismus und seine Folgen gemacht haben. Je mehr also manche User auch hier darüber schimpfen, dass beispielsweise plötzlich Straßennamen geändert werden sollen und über sonstige ähnliche Lappalien, umso mehr machen sie sich vielleicht zu PR-Helfern gegen Rassismus.
Nur weiter so, mal sehen, wer am Ende die Oberhand behält…
Matuschek hat geklaut oder zumindest abgekupfert, denn der Satz »Geben Sie Gedankenfreiheit« ist aus einem Werk von Schiller. Also, selbst wenn Matuschek nicht ganz der richtige Bote wäre, so hätte die Botschaft immer noch eine gewisse Bedeutung.
Die Besonderheit liegt vielleicht eher darin, dass der Nämliche sie explizit an die Linke richtet anstatt an die Rechte.

Ob Joanne Rowling tatsächlich meinte, man müsse von morgens bis abends mit Rassismus leben als sie sich über die Formulierung »Menschen, die menstruieren« lustig machte und konstatierte, es gäbe doch ein Wort dafür?
Die Einigung zwischen Dieter Nuhr und der DFG besagt u. a., dass ein miteinander reden besser sei als das Löschen - ist das nun PR für oder gegen Rassismus?
Schlußendlich weigert sich die Kabarettistin Lisa Eckhart, Witze zu erklären. Im Gegenteil, sie macht sich noch lustig darüber, wie man denn das Publikum für - so wörtlich - »strunzdumm« halten könne. Der Auftritt ist entsprechend von Polizeischutz begleitet. Auch hierbei stellt sich doch die Frage - ist das PR für oder gegen Rassismus?
Hat es überhaupt irgendetwas damit zu tun? Oder hat es nicht viel eher etwas mit identitätspolitischer Orthodoxie zu tun, die sich nicht um den Rechtsstaat schert, sondern ausschließlich an der eigenen Party interessiert ist? Beobachter beschreiben die Stornierungsbewegung unterschiedlich, das Motiv von Bestrafung und Macht scheint jedoch von primärer Bedeutung zu sein.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Die Amerikaner sind uns um drei Jahre voraus.

Intolerante Orthodoxien waren auch dort anfangs nur ein Randphänomen in universitären Szenen - heute gelten sie in großen Bereichen des öffentlichen Lebens.
So der Befund des Politikwissenschaftlers Yascha Mounk, einem Mitunterzeichner des Offenen Briefes im "Harper's Magazine", in dem sich 150 Intellektuelle und Kulturschaffende zugunsten der Redefreiheit und gegen das Klima der Intoleranz wandten.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/de ... _id=482406

Der Unterschied zwischen Kritik, auch harscher Kritik, und Löschkultur ist so schlicht wie ergreifend - ersteres ist Bestandteil einer lebendigen Debattenkultur, letzteres strebt das Ende einer lebendigen Debattenkultur an. Daraus erhellt, es ist nicht das selbe.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von imp »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Aug 2020, 21:01)
Intolerante Orthodoxien waren auch dort anfangs nur ein Randphänomen in universitären Szenen - heute gelten sie in großen Bereichen des öffentlichen Lebens.
So der Befund des Politikwissenschaftlers Yascha Mounk
Mounk immer wieder zu zitieren macht aus seinem PR-Stunt aber keine Fakten. Tatsächlich kann Mounk seine Thesen ungehindert verbreiten.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

imp hat geschrieben:(23 Aug 2020, 21:42)

Mounk immer wieder zu zitieren macht aus seinem PR-Stunt aber keine Fakten. Tatsächlich kann Mounk seine Thesen ungehindert verbreiten.
Das verstehe ich, dass einem ein Zeuge nicht gefällt, wenn man voreingenommen ist. Dem DLF gefiel er aber.
Und warum sollte er nicht sprechen können? Er lebt ja noch.

Aber als nächste Zeugen würde ich die 150 Intellektuellen, darunter Schriftsteller und Wissenschaftler, aufrufen, die sich in "Harper's Magazine" positionierten.
Oder sind die auch nicht recht, Mr. Imp?
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imp
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von imp »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Aug 2020, 22:07)

Das verstehe ich, dass einem ein Zeuge nicht gefällt, wenn man voreingenommen ist. Dem DLF gefiel er aber.
Und warum sollte er nicht sprechen können? Er lebt ja noch.

Aber als nächste Zeugen würde ich die 150 Intellektuellen, darunter Schriftsteller und Wissenschaftler, aufrufen, die sich in "Harper's Magazine" positionierten.
Oder sind die auch nicht recht, Mr. Imp?
Du willst schon wieder denselben Text vortragen, dessen gebetsmühlenartige Wiederholung bereits auffiel. Kannst du machen, verbietet dir keiner.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Liberty »

In Berlin haben die Linksgrüninnen jetzt die "Mohrenstrasse" in "Anton-Wilhelm-Amo-Strasse" umbenannt.

Amo war ein afrikanischer Philosoph und Jurist, der im 18. Jahrhundert in Deutschland lebte.

Seine Dissertation trägt den Titel:" Über die Rechtsstellung der Mohren in Europa" :D

:?:
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Senexx »

Die haben halt Humor.
Skeptiker

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Skeptiker »

Liberty hat geschrieben:(23 Aug 2020, 22:16)

In Berlin haben die Linksgrüninnen jetzt die "Mohrenstrasse" in "Anton-Wilhelm-Amo-Strasse" umbenannt.

Amo war ein afrikanischer Philosoph und Jurist, der im 18. Jahrhundert in Deutschland lebte.

Seine Dissertation trägt den Titel:" Über die Rechtsstellung der Mohren in Europa" :D

:?:
Nach identitärer Logik ist es die einzige Möglichkeit sicher einen Fall von Rassismus zu vermeiden, indem man die Straße nach einem Schwarzen benennt. Wie sehr die Menschen schon identitäre Logik verinnerlicht haben, zeigt die Tatsache, dass wohl jeder den Aufschrei bei einem Weißen erwartet hätte, wo man ihn nun bei einem Schwarzen selbstverständlich nicht erwartet. Dabei wäre ein Aufschrei in beiden Fällen natürlich Quatsch.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

imp hat geschrieben:(23 Aug 2020, 22:15)

Du willst schon wieder denselben Text vortragen, dessen gebetsmühlenartige Wiederholung bereits auffiel. Kannst du machen, verbietet dir keiner.
Es ist doch noch so gut wie gar nichts aus dem Brief in "Harper's Magazine" vorgetragen und zitiert worden?
Und wir haben doch angenommene 3,5 Jahre Zeit. Das würde reichen, um Zeugen zumindest kurz zu Wort kommen zu lassen. ;)
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von imp »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Aug 2020, 22:44)

Es ist doch noch so gut wie gar nichts aus dem Brief in "Harper's Magazine" vorgetragen und zitiert worden?
Und wir haben doch angenommene 3,5 Jahre Zeit. Das würde reichen, um Zeugen zumindest kurz zu Wort kommen zu lassen. ;)
Immerzu immerzu. Wir haben hier ja keine Störungen zu befürchten.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

imp hat geschrieben:(23 Aug 2020, 23:01)

Immerzu immerzu. Wir haben hier ja keine Störungen zu befürchten.
Na ja, das sagst du so. Wenn Prof. Mounk recht hat, wird bereits in wenigen Jahren der Grat zwischen Kanzel und Krach äußerst dünn sein.

Im Harper's Brief heißt es, man stehe vor einem Moment der Prüfung.
Die Kräfte des Illiberalismus gewännen weltweit an Stärke und fänden in Donald Trump einen Verbündeten.

Die Forderung nach Gerechtigkeit und Gleichheit würde geteilt werden, gegen ideologische Konformität sei jedoch die Stimme zu erheben.

Die Zensur breite sich in der Kultur aus.

Redakteure und Forscher würden entlassen, Bücher zurückgezogen und Journalisten an Themen gehindert werden.

Die Wahl zwischen Gerechtigkeit oder Freiheit sei falsch, da das eine ohne das andere nicht existieren könne.
Als Schriftsteller brauche man eine Kultur, die Raum für Experimente und Risikobereitschaft bietet.

Schlußendlich, wenn sie nicht genau das verteidigten, wovon ihre Arbeit abhänge, könne man nicht erwarten, dass die Öffentlichkeit oder der Staat diese Verteidigung für sie übernähme.

Zu den Unterzeichnern gehören u. a. J.K. Rowling, Margaret Atwood oder Salman Rushdie.

https://harpers.org/a-letter-on-justice ... en-debate/
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Bielefeld09 »

Warum tun sich Forenteilnehmer immer so schwer einfach nein zu sagen?
Es gibt mit diesen Forumsteilnehmern
keine Bücherverbrennungen!
Oder schreibt doch einfach, wo Bücherverbrennungen wieder statt finden sollen!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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DarkLightbringer
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

* Ergänzung zum Harper´s Appell der 150

Der Mitunterzeichner Louis Begley (eigentlich Ludwik Begleiter) entkam als Kind mit seiner Mutter nur knapp der Deportation nach Auschwitz.
Sein Roman "Lügen in Zeiten des Krieges" ist autobiografisch geprägt.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 Aug 2020, 02:36)

* Ergänzung zum Harper´s Appell der 150

Der Mitunterzeichner Louis Begley (eigentlich Ludwik Begleiter) entkam als Kind mit seiner Mutter nur knapp der Deportation nach Auschwitz.
Sein Roman "Lügen in Zeiten des Krieges" ist autobiografisch geprägt.
Nur mal interessehalber, muss man deswegen seine Meinung teilen? Oder sind die Argumente nicht auschlaggebender?
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Vongole hat geschrieben:(24 Aug 2020, 02:46)

Nur mal interessehalber, muss man deswegen seine Meinung teilen? Oder sind die Argumente nicht auschlaggebender?
Im Sinne der Aufklärung nicht, im Sinne identitätspolitischer Orthodoxie ist jedoch das WER wesentlich entscheidender als das WAS.

Also ich bin ja kein Freund von CC, aber ich glaube, es spielt nicht wirklich eine Rolle, was Nuhr oder Eckhart sagt oder meint.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von imp »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Aug 2020, 23:46)

Na ja, das sagst du so. Wenn Prof. Mounk recht hat, wird bereits in wenigen Jahren der Grat zwischen Kanzel und Krach äußerst dünn sein.

Im Harper's Brief heißt es, man stehe vor einem Moment der Prüfung.
Die Kräfte des Illiberalismus gewännen weltweit an Stärke und fänden in Donald Trump einen Verbündeten.
Donald Trump ist in der Tat ein mächtiger US-Präsident.
Redakteure und Forscher würden entlassen, Bücher zurückgezogen und Journalisten an Themen gehindert werden.
Die Fälle zeigen eher, dass Journalisten nicht gehindert werden. Es fallen freie Redaktionsentscheidungen, bei denen auch mal die Pet Projects einiger Journalisten nicht zum Zuge kommen.
Die Wahl zwischen Gerechtigkeit oder Freiheit sei falsch, da das eine ohne das andere nicht existieren könne.
Als Schriftsteller brauche man eine Kultur, die Raum für Experimente und Risikobereitschaft bietet.
Als Schriftsteller kannst du heute praktisch alles veröffentlichen. Es gibt auch praktisch alles schon am Markt. Wer aber als angestellter Journalist Erfolg haben will, bearbeitet am besten die Storys, an denen die Redaktion auch Interesse hat.
Schlußendlich, wenn sie nicht genau das verteidigten, wovon ihre Arbeit abhänge, könne man nicht erwarten, dass die Öffentlichkeit oder der Staat diese Verteidigung für sie übernähme.
Die Öffentlichkeit kauft irgendwann die Zeitung nicht mehr, wenn sie nicht von einer klugen Redaktion ausgewählte Artikel enthält sondern nur noch die Launen irgendwelcher Einzelpersonen bedient. Der Markt funktioniert da sehr gut.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Billie Holiday »

Skeptiker hat geschrieben:(23 Aug 2020, 22:40)

Nach identitärer Logik ist es die einzige Möglichkeit sicher einen Fall von Rassismus zu vermeiden, indem man die Straße nach einem Schwarzen benennt. Wie sehr die Menschen schon identitäre Logik verinnerlicht haben, zeigt die Tatsache, dass wohl jeder den Aufschrei bei einem Weißen erwartet hätte, wo man ihn nun bei einem Schwarzen selbstverständlich nicht erwartet. Dabei wäre ein Aufschrei in beiden Fällen natürlich Quatsch.
Die Umbenennung stört mich nicht. Bin nicht selbst betroffen. Der Mohr hat mich auch nicht gestört.
Aber....wer bezahlt die zu erwartenden Kosten für Adressumstellung und Internetauftritte der Bewohner? Dürfen die ihre Kostenaufstellung an die Stadtverwaltung schicken, oder wie ist das geregelt?
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von tarkomed »

Chajm hat geschrieben:(23 Aug 2020, 20:04)
Ein Kindergarten, in dessen Name 'Schwarz" zu finden ist - man sollte ihr dringendst empfehlen, einen anderen Namen fuer ihre KITA zu suchen! ;)
Da scheinst du falsch informiert zu sein. "Schwarz" ist nicht rassistisch.
Es scheint Defizite zu geben bei der Frage, was rassistisch ist. Es ist also gut, dass über das Thema Rassismus weiterdiskutiert wird…
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Alster »

Liberty hat geschrieben:(23 Aug 2020, 22:16)

In Berlin haben die Linksgrüninnen jetzt die "Mohrenstrasse" in "Anton-Wilhelm-Amo-Strasse" umbenannt.

Amo war ein afrikanischer Philosoph und Jurist, der im 18. Jahrhundert in Deutschland lebte.

Seine Dissertation trägt den Titel:" Über die Rechtsstellung der Mohren in Europa" :D

:?:
Um genau zu sein: "De jure Maurorum in Europa". Das war seine erste Disputation 1729.
Das Dissertationsthema 1734 lautete: "De humanae mentis apatheia"
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Alster »

tarkomed hat geschrieben:(24 Aug 2020, 09:51)

Da scheinst du falsch informiert zu sein. "Schwarz" ist nicht rassistisch.
Es scheint Defizite zu geben bei der Frage, was rassistisch ist. Es ist also gut, dass über das Thema Rassismus weiterdiskutiert wird…
Die Defizite mag es geben, möglicherweise liegen sie woanders als der Sprecher denkt.
richtig wäre gewesen: "schwarz" GILT DERZEIT nicht als rassistisch.
Hierzu vergleiche man die Verwendung von "Negro" im Wandel der Zeiten von 1963 (Martin Luther King, "I have a dream"-speech) auch nur bis in die 90-er.

analog unterliegt die Konnotation von "maurus" sowohl (wie eben diskutiert) zeitlichen, als auch geographischen Variationen
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von tarkomed »

Alster hat geschrieben:(24 Aug 2020, 10:14)

Die Defizite mag es geben, möglicherweise liegen sie woanders als der Sprecher denkt.
richtig wäre gewesen: "schwarz" GILT DERZEIT nicht als rassistisch.
Hierzu vergleiche man die Verwendung von "Negro" im Wandel der Zeiten von 1963 (Martin Luther King, "I have a dream"-speech) auch nur bis in die 90-er.

analog unterliegt die Konnotation von "maurus" sowohl (wie eben diskutiert) zeitlichen, als auch geographischen Variationen
Wir könnten jetzt glossologische Spielchen anfangen und über deine prophetischen Fähigkeiten diskutieren, aber das würde mich langweilen. :D
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von tarkomed »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Aug 2020, 20:33)

Matuschek hat geklaut oder zumindest abgekupfert, denn der Satz »Geben Sie Gedankenfreiheit« ist aus einem Werk von Schiller. Also, selbst wenn Matuschek nicht ganz der richtige Bote wäre, so hätte die Botschaft immer noch eine gewisse Bedeutung.
Die Besonderheit liegt vielleicht eher darin, dass der Nämliche sie explizit an die Linke richtet anstatt an die Rechte.

Ob Joanne Rowling tatsächlich meinte, man müsse von morgens bis abends mit Rassismus leben als sie sich über die Formulierung »Menschen, die menstruieren« lustig machte und konstatierte, es gäbe doch ein Wort dafür?
Die Einigung zwischen Dieter Nuhr und der DFG besagt u. a., dass ein miteinander reden besser sei als das Löschen - ist das nun PR für oder gegen Rassismus?
Schlußendlich weigert sich die Kabarettistin Lisa Eckhart, Witze zu erklären. Im Gegenteil, sie macht sich noch lustig darüber, wie man denn das Publikum für - so wörtlich - »strunzdumm« halten könne. Der Auftritt ist entsprechend von Polizeischutz begleitet. Auch hierbei stellt sich doch die Frage - ist das PR für oder gegen Rassismus?
Hat es überhaupt irgendetwas damit zu tun? Oder hat es nicht viel eher etwas mit identitätspolitischer Orthodoxie zu tun, die sich nicht um den Rechtsstaat schert, sondern ausschließlich an der eigenen Party interessiert ist? Beobachter beschreiben die Stornierungsbewegung unterschiedlich, das Motiv von Bestrafung und Macht scheint jedoch von primärer Bedeutung zu sein.
Ich diskutiere sehr ungern über das, was andere gesagt oder geschrieben haben, außer mit ihnen selbst, denn dann kann ich nachfragen, was wie gemeint war und bin nicht auf die Interpretationen Dritter angewiesen. Ob jetzt Matuschek Schiller kopiert hat oder Dieter Nuhr in seiner seichten Art sich wieder einen verbalen Fehlgriff geleistet hat, interessiert mich eigentlich wenig. Dass Lisa Eckhart leicht missverstanden werden kann, überrascht mich nicht, denn ihre anspruchsvollen Formulierungen überfordern sicherlich einen Teil ihres Publikums, aber das ist eben ihr Stil und ich mag ihn auch.
Mich stört lediglich zu sehen, wie die Diskussion in eine Richtung abgleitet, die vom eigentlichen Thema ablenkt.
Wir könnten die Diskussion über Cancel Culture auf ihre skurrilen Nebenerscheinungen im Netz und in manchen Medien reduzieren, also sei es auf die Geschichte mit Jim Knopf, die Umbenennung einer Straße oder die verbalen Entgleisungen von Künstlern und schon wäre das Thema Rassismus ausradiert. Wäre das in deinem Sinn? Denn ich höre zurzeit nur den Aufschrei über diese skurrilen Nebenschauplätze der Diskussion und der Aufschrei über den real existierenden Rassismus geht dabei unter.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Die jüngste Live-Vorstellung der Eckhart war restlos ausverkauft, wie die FAZ berichtet. Trotz Demonstration und Polizeischutz.
Man wird wohl nicht mehr so leicht Karten bekommen.

Anfang September will sie in Berlin auftreten, in relativer Nähe zum Kanzleramt. Beginnen jetzt die wilden 20er?
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Alster
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Alster »

tarkomed hat geschrieben:(24 Aug 2020, 10:59)

Wir könnten jetzt glossologische Spielchen anfangen und über deine prophetischen Fähigkeiten diskutieren, aber das würde mich langweilen. :D
Wenn Du daran glaubst, antirassistische Sprachregelungen würden die Sprache vom dynamischen in ein statisches System verwandeln, liegt der prophetische Anspruch auf Deiner Seite.
Das bringt uns direkt zum Thema: können Bücherverbrennungen (und analoge Unterdrückung von Veröffentlichungen) das leisten?
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
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Fliege
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Fliege »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 Aug 2020, 15:11)
Die jüngste Live-Vorstellung der Eckhart war restlos ausverkauft, wie die FAZ berichtet. Trotz Demonstration und Polizeischutz.
Man wird wohl nicht mehr so leicht Karten bekommen.

Anfang September will sie in Berlin auftreten, in relativer Nähe zum Kanzleramt. Beginnen jetzt die wilden 20er?
Ich freue mich, dass cancel-kulturelles Deplatforming nicht erfolgreich ist und der Staat die Meinungsfreiheit gegen deren Feinde verteidigt.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 Aug 2020, 15:11)

Die jüngste Live-Vorstellung der Eckhart war restlos ausverkauft, wie die FAZ berichtet. Trotz Demonstration und Polizeischutz.
Man wird wohl nicht mehr so leicht Karten bekommen.

Anfang September will sie in Berlin auftreten, in relativer Nähe zum Kanzleramt. Beginnen jetzt die wilden 20er?
Nein, jetzt beginnt die Zeit erhöhter Akzeptanz von Rassismus und Antisemitismus unter dem Mäntelchen von Kampf gegen cancel culture.
Auf dieser Welle lässt sich's gut reiten, wie man bei Eckhart sehen kann.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Keoma »

Vongole hat geschrieben:(24 Aug 2020, 15:56)

Nein, jetzt beginnt die Zeit erhöhter Akzeptanz von Rassismus und Antisemitismus unter dem Mäntelchen von Kampf gegen cancel culture.
Auf dieser Welle lässt sich's gut reiten, wie man bei Eckhart sehen kann.
Mit Verlaub, Warner vor der aus den USA herüberschwappenden cancel culture einfach in die Rassistenecke zu verbannen, ist mehr als naiv.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von naddy »

Vongole hat geschrieben:(24 Aug 2020, 15:56)

Auf dieser Welle lässt sich's gut reiten, wie man bei Eckhart sehen kann.
Worauf da genau? Ich kenne nicht viel von der Dame, das Wenige, das ich gehört habe, war allerdings ziemlich scharfzüngig zugespitzt. Wie auch immer: Auch die Gutesten und Gerechtesten werden sich damit abfinden müssen, dass auch ihre Meinung nicht sakrosankt ist. Auch wenn's im Einzelfall wehtut.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Keoma »

naddy hat geschrieben:(24 Aug 2020, 16:09)

Worauf da genau? Ich kenne nicht viel von der Dame, das Wenige, das ich gehört habe, war allerdings ziemlich scharfzüngig zugespitzt. Wie auch immer: Auch die Gutesten und Gerechtesten werden sich damit abfinden müssen, dass auch ihre Meinung nicht sakrosankt ist. Auch wenn's im Einzelfall wehtut.
Keine Meinung ist sakrosankt.
Außer, sie deckt sich mit meiner.

DAS ist die vorherrschende Meinung.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

Keoma hat geschrieben:(24 Aug 2020, 16:09)

Mit Verlaub, Warner vor der aus den USA herüberschwappenden cancel culture einfach in die Rassistenecke zu verbannen, ist mehr als naiv.
Tu ich nicht, keine Sorge. Ich beobachte die amerikanische Bewegung durchaus kritisch und wünsche sicherlich nicht, dass wir deren Auswüchse übernehmen.
Ich beobachte aber auch, dass mittlerweile hier Rassisten oder eben Antisemiten nur "Achtung, cancel culture" rufen müssen, um Kritiker in bestimmte Ecken zu schicken oder sie gleich mundtot zu machen.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

naddy hat geschrieben:(24 Aug 2020, 16:09)

Worauf da genau? Ich kenne nicht viel von der Dame, das Wenige, das ich gehört habe, war allerdings ziemlich scharfzüngig zugespitzt. Wie auch immer: Auch die Gutesten und Gerechtesten werden sich damit abfinden müssen, dass auch ihre Meinung nicht sakrosankt ist. Auch wenn's im Einzelfall wehtut.
Schrieb ich doch, auf der rassistischen oder antisemtischen Welle. Natürlich ist keine Meinung sakrosankt, Satire darf, muss sogar wehtun, nur Ressentiments und Vorurteile schüren sollte sie nicht.
Aber nach unten statt nach oben zu treten kommt halt besser an.
Guter Kommentar zur Lisa Eckhart: https://www.spiegel.de/kultur/lisa-eckh ... c77c88ca5a
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Fliege »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Aug 2020, 12:11)

DarkLightbringer:
"Ein Debattenbeitrag der "Berliner Zeitung" fordert bereits in der Überschrift:
'Gebt doch endlich Gedankenfreiheit'
https://www.berliner-zeitung.de/kultur- ... -li.100277"

Großartiger Beitrag, den insbesondere die Leute lesen sollten, die "cancel culture" verharmlosen oder sogar begrüßen.
Die radikale Linke als Cancel-Culture zu demaskieren, kann dazu führen, dass die radikale Linke ihren Furor weiter steigert, um so die Gesellschaft weiter zu spalten und den freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat weiter zu destabilisieren. Insofern halte ich es für durchaus nicht abwegig, eine Jahrhundertgefahr in den Blick zu nehmen.
DarkLightbringer hat geschrieben:(24 Aug 2020, 15:11)

Beginnen jetzt die wilden 20er?
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

Fliege hat geschrieben:(24 Aug 2020, 16:55)

Die radikale Linke als Cancel-Culture zu demaskieren, kann dazu führen, dass die radikale Linke ihren Furor weiter steigert, um so die Gesellschaft weiter zu spalten und den freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat weiter zu destabilisieren. Insofern halte ich es für durchaus nicht abwegig, eine Jahrhundertgefahr in den Blick zu nehmen.
Die radikale Linke? Nun ja, das AfD-Hausblatt griff die Unterzeichner des Harper's-Letter an, weil sie es wagten, sich gleichzeitig von den weltweiten "Kräfte des Illiberalismus" zu distanzieren, die mit Trump einen mächtigen Verbündeten hätten,
und sich außerdem deutlich mit der BLM-Bewegung identifizierten.
Selbst mit größter Anstrengung ist es mir jedenfalls nicht möglich, unter den Unterzeichnern einen Anhänger der radikalen Linken auszumachen.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Fliege »

Vongole hat geschrieben:(24 Aug 2020, 17:16)
Selbst mit größter Anstrengung ist es mir jedenfalls nicht möglich, unter den Unterzeichnern einen Anhänger der radikalen Linken auszumachen.
Was haben diese Harpers-Kämpfer gegen Cancel-Culture mit der radikalen Linken zu tun?
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Sören74 »

naddy hat geschrieben:(24 Aug 2020, 16:09)

Worauf da genau? Ich kenne nicht viel von der Dame, das Wenige, das ich gehört habe, war allerdings ziemlich scharfzüngig zugespitzt. Wie auch immer: Auch die Gutesten und Gerechtesten werden sich damit abfinden müssen, dass auch ihre Meinung nicht sakrosankt ist. Auch wenn's im Einzelfall wehtut.
Meine ganz subjektive Meinung, mit Antisemitismus hat das wenig zu tun, was Frau Eckhart macht. Sie spielt und provoziert mit Vorurteilen, um der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten, ohne genau zu erklären, was sie tut. Umgekehrt wird die Aufregung gegenüber Frau Eckhart ihr wirtschaftlich nicht schaden, vermutlich sogar helfen. Also viel Aufregung auf beiden Seiten. Wenn man da in der Mitte sitzt, fühlt man sich manchmal echt verloren. :s
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

Fliege hat geschrieben:(24 Aug 2020, 17:21)

Was haben diese Harpers-Kämpfer gegen Cancel-Culture mit der radikalen Linken zu tun?
Genau das frage ich mich auch. Aber die radikale, oder besser extreme Rechte verortet sie da, weil sie sich gleichzeitig gegen Rassismus und Trump aussprechen.
Kommt offensichtlich immer auf den Blickwinkel des Betrachters an, und mit Gesäß-Geographie ist halt leichter zu denunzieren als zu argumentieren.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Sören74 »

Fliege hat geschrieben:(24 Aug 2020, 16:55)

Die radikale Linke als Cancel-Culture zu demaskieren, kann dazu führen, dass die radikale Linke ihren Furor weiter steigert, um so die Gesellschaft weiter zu spalten und den freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat weiter zu destabilisieren. Insofern halte ich es für durchaus nicht abwegig, eine Jahrhundertgefahr in den Blick zu nehmen.
Ich finde das amüsant, dass man der Cancel Culture vorwirft, sie würde harmlose Aussagen skandalisieren und die Gegenseite sie gleichzeitig zum neuen Feindbild des 21.Jahrhundert erklärt. :thumbup:
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Fliege »

Vongole hat geschrieben:(24 Aug 2020, 17:27)
Genau das frage ich mich auch.
Das frage ich mich auch, zumal du mit dieser abwegigen Frage an einem Beitrag von mir angeschlossen hast.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Fliege »

Sören74 hat geschrieben:(24 Aug 2020, 17:28)
Ich finde das amüsant, dass man der Cancel Culture vorwirft, sie würde harmlose Aussagen skandalisieren und die Gegenseite sie gleichzeitig zum neuen Feindbild des 21.Jahrhundert erklärt. :thumbup:
Das finde ich keineswegs amüsant, sondern durchaus gefährlich.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Sören74 »

Fliege hat geschrieben:(24 Aug 2020, 17:37)

Das finde ich keineswegs amüsant, sondern durchaus gefährlich.
In Anbetracht von Corona und Klimawandel halte ich das für harmlos. Ich vermute aber fast, dass Du das genau andersherum siehst. ;)
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Schnitter »

Fliege hat geschrieben:(24 Aug 2020, 16:55)

Die radikale Linke als Cancel-Culture zu demaskieren, .....
Der bekannteste Vertreter der CC ist Donald Trump.

Ich finde es gut dass du inzwischen erkannt hast dass er eine Gefahr für die Demokratie darstellt. Chapeau !
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