Elmar Brok hat geschrieben:(24 Jul 2020, 14:41)
Ich habe dich auch nie in eine Schublade stecken wollen. Ich würde das noch um einen Punkt erweitern. Vielen geht es wahrscheinlich nicht um Männer oder Frauenhass, sondern schlichtweg um den eigenen Vorteil und das eigene, positive Selbstbild, das durch solche Aussagen gestärkt wird.
Gut, dann sind wir uns ja damit einig!
Also soweit ich weiß, gibt es Studien, die vermuten, dass bis zur Hälfte die Opfer häuslicher Gewalt Männer sind. Die Zahlen, die wir haben, zeigen aber eher, ein Übergewicht an Frauen.
Wenn man es in den Medien liest, dann erscheint es tatsächlich so. Es wird sich auf die Zahl des Bundeskriminalamtes berufen, wonach 18% der Opfer häuslicher Gewalt Männer sind.
Diese Quote lag übrigens im Jahr 2004, als das BMFSFJ eine Studie durchführen ließ, bei 6%, was bedeutet, dass die Anzeigebereitschaft der Männer zugenommen hat.
Diese 18% sind jedoch nur sogenannte kriminalistische Hellfeld.
Seit den 80er Jahren wurden zu diesem Thema gut 500 Studien und Untersuchungen durchgeführt, welche auch das Dunkelfeld - also Taten, die nicht zur Anzeige gebracht wurden - betrachten. Alle diese Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, das häusliche Gewalt nahezu gleich verteilt ist.
Auch die oben angeführte Studie des BMFSFJ führte ein Pilotprojekt mit dem Dunkelfeld durch - auch hier kam man auf etwa 50% männliche Opfer. Die Empfehlung der Durchführenden war, eine große Studie dazu in Auftrag zu geben, um das Ergebnis zu verifizieren - das BMFSFJ weigert sich bis heute.
Das RKI-Institut führte 2013 eine derartige Studie durch und kam zu dem Ergebnis, dass Gewalt sogar
überwiegend von Frauen ausgeht. Folge: ein feministischer Shitstorm!
Vor allem wenn es um Delikte wie Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, Mord, Stalking usw geht sind Frauen bei den Opfern deutlich überrepräsentiert.
Nein. Ich lese gerade dazu von Arne Hoffmann "Lexikon der feministischen Irrtümer" und auch dazu wird Stellung bezogen. Frauen machen übrigens bei Mordopfern in D etwa 40% aus. Weltweit sind etwa 20% der Mordopfer Frauen. Ich suche in einer ruhigen Minute mal die genauen Daten raus.
https://www.youtube.com/watch?v=gp1kk43bD6w ab Minute 17:48
Letztlich ist das Verhältnis aber auch gar nicht entscheidend. Es sollte eher darum gehen, wie häusliche Gewalt pauschal verhindert werden kann. Dass es ein gesellschaftliches Problem gibt, dass der Mann immer als der Starke auftreten muss und ihm daher häusliche Gewalt eher peinlich ist, ist irgendwo ein gesellschaftliches Problem der klassischen Rollenbilder und gegen eben solche Rollenbilder setzen sich auch die linken Parteien ein, damit die Gesellschaft für häusliche Gewalt sensibilisiert wird.
Mit dieser Einstellung rennst Du bei den Männerrechtlern offene Türen ein! Aber schlage doch einfach mal jemanden aus einer linken Partei vor, Frauen als Täter und Männer als Opfer zu sehen. Fordere doch einmal Therapien für weibliche Täter und männliche Opfer! Oder Männerhäuser!
Man wird Dir mit Unverständnis begegnen - oder sogar schlimmeren.
Frauenquote finde ich ein schwieriges Thema. Ich will dabei gar nicht groß auf den vom Verfassungsschutz abgelehnten Vorschlag eingehen. Mit dem habe ich mich zu wenig auseinandergesetzt, wie überhaupt mit der Frage von Quotenregelungen. Ich lasse mich also gerne belehren. In einer perfekten Welt braucht es keine Quoten. Nun gab es aber (und zu Teilen gibt es die auch noch) Bereiche, häufig mit Geld und Macht verbunden, die extrem stark von Männer dominiert wurden, diese Männer haben dann auch eher Männer aufgenommen/gefördert und für Frauen war es extrem schwierig, diese "Dominanz" zu durchbrechen. Es war zwar offiziell für Frauen möglich jede Position zu erreichen, praktisch aber häufig deutlich schwieriger als für einen Mann. Ein Ansatz, um diese "Dominanz" zu brechen, kann eine Quote sein. Was ich aussagen will, Quoten können in meinen Augen durchaus Sinn ergeben, aber eher als temporärer Einsatz. Nicht dauerhaft, sondern eher solange, bis die Gesellschaft sensibilisiert ist und die "Dominanz" durchbrochen wurde.
So etwas würde Sinn machen, wenn es tatsächlich eine Behinderung von Frauen geben würde. Aber auch hier weist Arne Hoffmann in "Lexikon der feministischen Irrtümer" darauf hin, dass Frauen oft sogar händeringend gesucht werden, um Quoten zu erfüllen - gleichzeitig werden Männer am Vorankommen gehindert, da Stellen aufgrund der Quote nicht von ihnen besetzt werden können, was wiederum zu enormer Frustration führt.
Und in der Politik wäre eine Quote sinnvoll, die sich am Geschlechter-Anteil innerhalb der Parteien orientiert. Z.B. könnte man sagen, der Anteil eines Geschlechtes an der Sitzverteilung darf nicht mehr als 5% vom Anteil der Parteimitglieder abweichen.
Dann allerdings würden die Grünen ein ernstes Problem bekommen ...
Eine Quote von 50% ist wiederum völliger Quatsch. (Analog dazu halte ich auch Aussagen wie: Häusliche Gewalt gegen Männer ist genauso schlimm wie gegen Frauen, für falsch. Die Fragestellung schießt schon am Ziel vorbei).
Und erneut muss ich auf Arne Hoffmanns neuestes Werk verweisen.
Darüber müssen wir nicht diskutieren. Inzwischen ist unsere Gesellschaft auch soweit auf Frauenrechte sensibilisiert, dass es keine/kaum Quotenregelungen mehr braucht.
Die nächste offene Tür ...
Sicherlich nicht alle Bereiche, aber in der Gesamtheit schon. Inzwischen kommt es zu gerade zu bizarren Situationen. Beispielsweise als Clinton in einer Talk-Show dafür Applaus bekamt, dass sie eine Frau ist.
Ja, soweit sind wir schon.
Maskulistisch zu sein, bedeutet wesensimmanent, sich antisexistisch zu orientieren und jede Form der Diskriminierung und Herabsetzung aus geschlechtlich-sexuellen Gründen zu bekämpfen.