Wir haben noch rund vier Milliarden Jahre Zeit, um vom Aufblitzen, welches in den letzten einhundertfünfzig Jahren deutlich heller geworden ist, bis zum steten Leuchten zu gelangen. Ohne Zukunftsvisionen stagniert die Menschheit zu einem x beliebigen Stamm, der irgendwann ausstirbt, wenn der der große Kernfusionsreaktor zum Heliumprotz wird. Das werden Visionäre nicht einfach gott- oder was auch immer -ergeben hinnehmen und sich bis zum absehbaren Ende mit retrospektiver Philosophie und dem Sammeln von Plastikmüll begnügen.schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Jul 2020, 18:35)
Das menschliche Leben auf der Erde ist das Ergebnis einer ungefähr vier Milliarden Jahre dauernden biologischen Evolution. Die Geschichte der Gattung Homo begann vor 2,3 oder vielleicht 4 Millionen Jahren. Das ist ein Tausendstel der Evolutionszeit. Die Geschichte der menschlichen Zivilisation begann vor etwa 4000 Jahren. Das ist ein Millionstel der Evolutionszeit. Jetzt projizieren Sie diese zeitliche Dynamik nocheinmal auf die interstellaren Zeitverläufe: DIe menschliche Zivilsation bis heute ist zunächst einmal nichts weiter als ein kurzes Aufblitzen. Viel viel kürzer als ein WImpernschlag. AUs meiner Sicht gehen alle SF-Fiktionen von der durch nichts begründeten VOrstellung aus, dass dieses ultrakurze AUfblitzen sozusagen in ein konstantes Leuchten übergeht. "Siedeln im All" oder auch der Zusammenknall oder die Verständigung von irdischer mit außerirdischer Intelligenz basiert auf der Vorstellung, dass nach diesem AUfblitzen nix weiter passiert als ein ruhiges, lineares "Erkunden und Besiedeln des Universums". Lächerlich! Infantil! Schon die ANnahme der Notwendigkeit eines biologischen Körpers und insofern auch des Ressourcenbedarfs ist durch nix zu belegen. Wir befinden uns an der Bruchstelle einer unglaublichen Zeitwüste und eines plörtzlichen Aufblitzens. Niemand kann auch nur näherungsweise etwas über den Zukunfts-Zeithorizont von auch nur ein paar hundert Jahren hinaus sagen. Nichts ist darüber bekannt. Absolut nix. Und die Wahrscheinlichkeit, dass der Entwicklungsstand einer außerirdischen Zivilisation mit dem der irdischen auch nur in einem Zeitfenster von 10 000 Jahren liegt, ist - da das interstellare Zeitraster gilt - nahe Null. Szenarien wie der Kampf der Welten oder dergleichen sind selbst dann so gut wie ausgeschlossen, wenn überall in der Umgebung der Sonne Leben entsteht. Klar: Gibt man einem Affen eine Schreibmaschine, so gibt es eine Wahrscheinlichkeit ungleich Null, dass der per Zufall den Originaltext von Dantes Göttlicher Komödie eintippt. Kategorisch ausschließen kann man das nicht.
Gestern hießen sie Ziolkowski oder Braun, heute Elon Musk und morgen werden sie auch einen Namen haben, wenn auch wahrscheinlich nicht Zefram Cochrane.