Der unbedarfte Hörer ja, die anderen sind des eigenständigen Denkens fähig.Maxxy01 hat geschrieben:(20 Jul 2020, 19:05)
Noch hilfreicher ist es, "zwischen die Sätze" zu hören. Man kann jeden Sachverhalt scheinbar sachlich und nüchtern vortragen, aber ihm trotzdem eine Meinung aufdrücken. Am Ende der Sendung ist sich der unbedarfte Hörer gewiss, dass unsere Regierung eine super Arbeit macht.
Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Am Yisrael Chai
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Das könnte auch daran liegen, dass es wohl unterschiedliche Vorstellungen von staats- und parteienfern gibt.Fliege hat geschrieben:(20 Jul 2020, 18:08)
Du schildert das Scheitern eines ÖR-Senders am eigenen Anspruch, staats- und parteifern zu sein. Es ist erschütternd.
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Ich hoffe es.Vongole hat geschrieben:(20 Jul 2020, 19:09)
Der unbedarfte Hörer ja, die anderen sind des eigenständigen Denkens fähig.
Medienkompetenz ist heute wichtiger denn je. Nicht nur was den Bullshit in den sozialen Medien angeht. Ich denke, die implizite Meinungsmache der ÖR will dem entgegenwirken. Besonders auffällig finde ich das Youtube-Format "Funk". Wenn ich wieder schnelles Internet habe und Videos gucken kann, mache ich mal einen Strang dazu auf.
Blue lives matter! https://www.youtube.com/watch?v=DitjU0-q9Fs
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Ja, mit Mangelware bin ich nicht zufrieden.Sören74 hat geschrieben:(20 Jul 2020, 19:17)
Das könnte auch daran liegen, dass es wohl unterschiedliche Vorstellungen von staats- und parteienfern gibt.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Der Hinweis stand in meinem Posting.Skeptiker hat geschrieben:(20 Jul 2020, 18:19)
Wieso sollte das so sein? Hast Du irgendwelche Hinweise dafür, dass die politische Einstellung mit einem allgemeinen Interesse an guten Nachrichten korreliert?

Weniger Geld. Ein feiner, aber wichtiger Unterschied. Das Spektrum an politischen Zeitungen und Zeitschriften ist groß. Ich denke mal, dass da jeder fündig werden kann.Skeptiker hat geschrieben: Ach, du meinst Rechte wollen kein Geld für Nachrichten ausgeben? Ich glaube niemand gibt gerne unnötig Geld aus.
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 98291.html
Wenn man schon Geld ausgibt, dann soll es sich auch lohnen. Warum sollen also "Rechte" nicht auch ihre Sicht der Dinge fair vertreten sehen wollen?
Dann war die Motivation meines Zeitungsmarkthinweis nicht deutlich. Zeitungen gehört wie Fernsehen auch zu den Medien, nur auf einem anderen Medium. Bei Zeitungen gibt es keine öffentlich-rechtliche Institution, da herrscht so gesehen erstmal die Marktwirtschaft. Man muss da für eine gute Tageszeitung oder Zeitschrift Geld auf den Tisch legen. Es sind aber nicht die nationalen-konservativen Zeitungen, die den Markt anführen, was eben ein Hinweis dafür sein könnte, dass dieses Spektrum nicht gerne Zeitung liest oder nicht bereit ist, dafür zu zahlen. Da kann man sich gerne das passende aussuchen. Mein Eindruck nach über 20 Jahren politische Diskussionsforen (die niemand teilen muss), Menschen mit einer national-konservativen Ausrichtung suchen sich lieber die kostenlose Angebote im Netz, um sich zu informieren. Davon kann eine Branche nicht wirklich leben. Aber ich schweife vom eigentlichen Thema ab. Mein Eindruck ist eben, dass in Deutschland diese politische Ausrichtung schneller mit den journalistischen Angeboten unzufrieden ist.Skeptiker hat geschrieben:Wer redet denn von Zeitungen? Was hat denn ein freier Zeitungsmarkt mit dem ÖRR zu tun? Genau DAS ist er ja gerade NICHT.
Selbst wenn es so ist, wo wäre da jetzt das Problem. Ein beliebter Vorwurf gegenüber den hiesigen Medien ist doch, dass sie nicht genügend regierungskritisch berichten. Kritisch berichten sehe ich auch nicht als wirkliches Problem an, weil das eigentlich deren Hauptaufgabe ist. Problematisch wäre es, wenn die Kritik unsachlich und oder auf unwahre Behauptungen fußt.Skeptiker hat geschrieben:Es geht nicht darum, dass Trump schlecht dargestellt wird. Ich bin auch kein Fan von dem, und ich sehe da auch sehr viel, was man kritisch zu ihm berichten könnte. Es geht in der Studie darum wie kritisch die jeweiligen Medien berichtet haben. Da ist die ARD mit 98% eben nochmal deutlich extremer als klare Anti-Trump-Presse in den USA.
Gut, ich kann zu der Studie wenig sagen, weil ich deren Vorgehensweise nicht kenne und nicht weiß, nach welchen Kriterien sie bewertet, um auf solche Werte zu kommen.Skeptiker hat geschrieben:Auch eine BBC ist kritisch gegenüber Trump. Allerdings sind 74% negative Berichterstattung auch ein Anzeichen dafür, dass grundsätzlich eine Meinungsvielfalt existiert, auch wenn die Mehrheit ihn kritisch sieht. 98% zeugen eher davon, dass etwas in der Kultur des Senders falsch läuft.
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Ich höre da beides in den DLF-Beiträgen zur Innenpolitik, Lob und Kritik.Maxxy01 hat geschrieben:(20 Jul 2020, 18:45)
Geht es um Innenpolitik, hört man oft verhaltenes Lob und dezente Zustimmung aus den Beiträgen heraus.
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Soll man denn Menschen, die sich in Parteien engagieren, aus öffentlichen Ämtern verbannen? Das wäre eine offensichtliche Diskriminierung.
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Kannst Du dafür ein Beispiel nennen?Maxxy01 hat geschrieben:(20 Jul 2020, 19:05)
Noch hilfreicher ist es, "zwischen die Sätze" zu hören. Man kann jeden Sachverhalt scheinbar sachlich und nüchtern vortragen, aber ihm trotzdem eine Meinung aufdrücken. Am Ende der Sendung ist sich der unbedarfte Hörer gewiss, dass unsere Regierung eine super Arbeit macht.
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Kann sein. Muss dazu mal ein paar Podcasts des DLF bemühen.
Blue lives matter! https://www.youtube.com/watch?v=DitjU0-q9Fs
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Kritik finde ich okay. Aber mich stört sowas, wenn ein Sender die Regierung seines eigenen Landes lobt.Sören74 hat geschrieben:(20 Jul 2020, 19:40)
Ich höre da beides in den DLF-Beiträgen zur Innenpolitik, Lob und Kritik.
Blue lives matter! https://www.youtube.com/watch?v=DitjU0-q9Fs
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Soweit ich weiß, geht es um Staats- und Parteiferne?Sören74 hat geschrieben:(20 Jul 2020, 19:44)
Soll man denn Menschen, die sich in Parteien engagieren, aus öffentlichen Ämtern verbannen? Das wäre eine offensichtliche Diskriminierung.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Der US-Sender MSNBC haut Trump rund um die Uhr in die Pfanne.Skeptiker hat geschrieben:(20 Jul 2020, 18:19)
Auch eine BBC ist kritisch gegenüber Trump. Allerdings sind 74% negative Berichterstattung auch ein Anzeichen dafür, dass grundsätzlich eine Meinungsvielfalt existiert, auch wenn die Mehrheit ihn kritisch sieht. 98% zeugen eher davon, dass etwas in der Kultur des Senders falsch läuft.
Und gerade deshalb schaue ich ihn so gern!
Blue lives matter! https://www.youtube.com/watch?v=DitjU0-q9Fs
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Wenn Kritik gewollt ist, muss auch Lob erlaubt sein. Das gehört genauso zum Meinungsspektrum dazu.Maxxy01 hat geschrieben:(20 Jul 2020, 19:56)
Kritik finde ich okay. Aber mich stört sowas, wenn ein Sender die Regierung seines eigenen Landes lobt.
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Ist das eine Antwort auf meine Frage?
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Die Landesregierungen und angegliederten Parteien haben dafür gesorgt, dass die Öffis mehr Geld bekommen. Das wird nun, wie könnte es anders sein, mit reichlich Lob abgegolten.Maxxy01 hat geschrieben:(20 Jul 2020, 19:56)
Kritik finde ich okay. Aber mich stört sowas, wenn ein Sender die Regierung seines eigenen Landes lobt.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Dafür kannst Du bestimmt Belege anführen, gell.Fliege hat geschrieben:(20 Jul 2020, 20:53)
Die Landesregierungen und angegliederten Parteien haben dafür gesorgt, dass die Öffis mehr Geld bekommen. Das wird nun, wie könnte es anders sein, mit reichlich Lob abgegolten.

Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Hast du die ARD-Tagesschau heute abend mit dem Narrativ einer Kanzlerin auf der "Zielgeraden" zur Kenntnis genommen?
Von solchen Nummern werden wir weitere zu gewärtigen haben.
Von solchen Nummern werden wir weitere zu gewärtigen haben.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Ich habe mir jetzt die Tagesschau in der Mediathek angeschaut. Über den EU-Gipfel wurde in den ersten vier Minuten berichtet. Ich sehe da jetzt kein besonderes Lob, sondern die Erwähnung, dass es nach Tagen der Verhandlungen den ersten Durchbruch gab. Man hörte zudem viele O-Töne von europäischen Regierungschefs. Frau Merkel kam dabei gar nicht vor. Die Fronten unter den EU-Ländern wurde aufgezählt, wer sich für welches Ziel ausgesprochen hat. Der Korrespondent wies darauf hin, dass noch viele Fragen ungeklärt sind.Fliege hat geschrieben:(20 Jul 2020, 21:23)
Hast du die ARD-Tagesschau heute abend mit dem Narrativ einer Kanzlerin auf der "Zielgeraden" zur Kenntnis genommen?
Von solchen Nummern werden wir weitere zu gewärtigen haben.
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
In der Tat, sie ÖR-Leute können auch unfreiwillig komisch sein: noch viele ungeklärte Fragen trotz Durchbruch.Sören74 hat geschrieben:(20 Jul 2020, 21:47)
Ich habe mir jetzt die Tagesschau in der Mediathek angeschaut. Über den EU-Gipfel wurde in den ersten vier Minuten berichtet. Ich sehe da jetzt kein besonderes Lob, sondern die Erwähnung, dass es nach Tagen der Verhandlungen den ersten Durchbruch gab. Man hörte zudem viele O-Töne von europäischen Regierungschefs. Frau Merkel kam dabei gar nicht vor. Die Fronten unter den EU-Ländern wurde aufgezählt, wer sich für welches Ziel ausgesprochen hat. Der Korrespondent wies darauf hin, dass noch viele Fragen ungeklärt sind.
Wie ich hörte, gehört "Satire" mittlerweile zur Kernkompetenz der öffentlich-rechtlichen Funker, was ich bestätigen kann.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Du meinst also, dass bei Zeitungen der Grundbedarf gedeckt ist, korrekt?Sören74 hat geschrieben:(20 Jul 2020, 19:36)
Der Hinweis stand in meinem Posting.
Weniger Geld. Ein feiner, aber wichtiger Unterschied. Das Spektrum an politischen Zeitungen und Zeitschriften ist groß. Ich denke mal, dass da jeder fündig werden kann.
Was war noch gerade der Unterschied zwischen Zeitungen und Fernsehen - außer dem technischen?
Richtig. Funktioniert doch super, oder?... Zeitungen gehört wie Fernsehen auch zu den Medien, nur auf einem anderen Medium. Bei Zeitungen gibt es keine öffentlich-rechtliche Institution, da herrscht so gesehen erstmal die Marktwirtschaft.
Ich halte es für eine gewagte These, dass Konservative keine Zeitungen kaufen. Wirklich sehr gewagt. Wer zahlt denn für die Welt - außer mir z.B.? Alleine finanziere ich die nicht.Man muss da für eine gute Tageszeitung oder Zeitschrift Geld auf den Tisch legen. Es sind aber nicht die nationalen-konservativen Zeitungen, die den Markt anführen, was eben ein Hinweis dafür sein könnte, dass dieses Spektrum nicht gerne Zeitung liest oder nicht bereit ist, dafür zu zahlen. Da kann man sich gerne das passende aussuchen. Mein Eindruck nach über 20 Jahren politische Diskussionsforen (die niemand teilen muss), Menschen mit einer national-konservativen Ausrichtung suchen sich lieber die kostenlose Angebote im Netz, um sich zu informieren. Davon kann eine Branche nicht wirklich leben. Aber ich schweife vom eigentlichen Thema ab. Mein Eindruck ist eben, dass in Deutschland diese politische Ausrichtung schneller mit den journalistischen Angeboten unzufrieden ist.
Zudem habe ich dir einen Beitrag zur Schließung von Bento verlinkt. Der erzählt das gleiche, nur in "links".
Okay, vielleicht muss ich da was erklären: Trump ist Präsident der USA. Das ist nicht unsere Regierung. Wenn du dir regierungskritisches Fernsehen wünscht, dann müsstest du darauf achten, dass es die EIGENE Regierung kritisiert, nicht die der ANDEREN.Selbst wenn es so ist, wo wäre da jetzt das Problem. Ein beliebter Vorwurf gegenüber den hiesigen Medien ist doch, dass sie nicht genügend regierungskritisch berichten.
Sören, 98% der Berichterstattung zu Trump hat negative Intonation. Das ist keine Kritik, das hat Kampagnencharakter. Ich kenne Stimmen von Regierungskritikern in den USA, die erschrocken waren über die Art der Berichterstattung über Trump in Deutschland. Ja, für dich mag das kein ungewöhnlicher Hinweis sein - ich frage mich allerdings auch was passieren muss, damit du irgendwo eine Unausgewogenheit wahrnimmst. 98% einseitige Berichterstattung sind es ja nicht. Robust scheinst du ja zu sein.Kritisch berichten sehe ich auch nicht als wirkliches Problem an, weil das eigentlich deren Hauptaufgabe ist. Problematisch wäre es, wenn die Kritik unsachlich und oder auf unwahre Behauptungen fußt.
Ja klar, wenn einem das Ergebnis einer Studie nicht gefällt, dann berufe ich mich einfach darauf, dass ich mich mehr damit befassen müsste, um den methodischen Fehler zu finden. Merke ich mirGut, ich kann zu der Studie wenig sagen, weil ich deren Vorgehensweise nicht kenne und nicht weiß, nach welchen Kriterien sie bewertet, um auf solche Werte zu kommen.

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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Der Gedankengang ist nicht abwegig. Siehe dein Verweis auf einen FAZ-Artikel, der eine Studie sehr einseitig wiedergibt und für die eigene Agenda missbraucht. Eine wirkliche Auseinandersetzung fand in diesem Fall mit der Studie nicht statt.Skeptiker hat geschrieben:(20 Jul 2020, 22:44)
Ja klar, wenn einem das Ergebnis einer Studie nicht gefällt, dann berufe ich mich einfach darauf, dass ich mich mehr damit befassen müsste, um den methodischen Fehler zu finden. Merke ich mir
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Naja, unfreiwillig komisch wird es u.a. dann, wenn man Wörter auf die Goldwaage legt.Fliege hat geschrieben:(20 Jul 2020, 22:11)
In der Tat, sie ÖR-Leute können auch unfreiwillig komisch sein: noch viele ungeklärte Fragen trotz Durchbruch.
Wie ich hörte, gehört "Satire" mittlerweile zur Kernkompetenz der öffentlich-rechtlichen Funker, was ich bestätigen kann.

Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Das habe ich damit nicht gesagt, zumal man erstmal definieren müsste, wie der Grundbedarf bei Zeitungen definiert ist. Beispielsweise kommunale Nachrichten aus einer Stadt oder Gemeindeverbund werden vom privatwirtschaftlichen Zeitungsmarkt kaum noch angeboten. Das übernehmen (zum Glück) oft noch die Amtsblätter, wenn deren Gelder nicht auch gekürzt werden.Skeptiker hat geschrieben:(20 Jul 2020, 22:44)
Du meinst also, dass bei Zeitungen der Grundbedarf gedeckt ist, korrekt?
Darüber habe ich im Laufe der Monate einiges geschrieben, weil der Aspekt Zeitungen immer wieder hier vorkommt. Und der technische Aspekt ist dabei sehr relevant, weil sich daraus weitere Aspekte wie die Finanzierbarkeit, Arbeitsaufwand und Reichweite ergeben. Ab irgendeiner Stelle langweilt es mich, wenn mit Regelmäßigkeit dieselben Diskussionen geführt und dieselben Fragen gestellt werden.Skeptiker hat geschrieben: Was war noch gerade der Unterschied zwischen Zeitungen und Fernsehen - außer dem technischen?
Es macht wenig Sinn, meine Aussagen zu nehmen und sie zu absolutieren. Ich sprach davon, dass Konservative weniger Geld für Journalismus ausgeben, und nicht, dass sie kein Geld beispielsweise für Zeitungen ausgeben. Sowas finde ich ermüdend, wenn man solche Aussagen wieder einfangen und richtigstellen muss, und in der Sache nicht wirklich weiterkommt.Skeptiker hat geschrieben:Ich halte es für eine gewagte These, dass Konservative keine Zeitungen kaufen. Wirklich sehr gewagt. Wer zahlt denn für die Welt - außer mir z.B.? Alleine finanziere ich die nicht.
Auch "linke" Zeitungen gehen pleite oder werden eingestellt. Da sehe ich jetzt keine wirkliche Widerlegung meiner Aussage. Man kann ja einfach mal die 10 auflagestärksten Tageszeitungen nehmen und schauen, wo man sie politisch einsortieren würde.Skeptiker hat geschrieben:Zudem habe ich dir einen Beitrag zur Schließung von Bento verlinkt. Der erzählt das gleiche, nur in "links".
Okay.Skeptiker hat geschrieben:Okay, vielleicht muss ich da was erklären: Trump ist Präsident der USA. Das ist nicht unsere Regierung. Wenn du dir regierungskritisches Fernsehen wünscht, dann müsstest du darauf achten, dass es die EIGENE Regierung kritisiert, nicht die der ANDEREN.
Sorry, aber die pure Wiederholung der Zahlen hilft mir im Verständnis nicht weiter. Ich hatte geschrieben, was mir an der Studie unklar ist.Skeptiker hat geschrieben: Sören, 98% der Berichterstattung zu Trump hat negative Intonation. Das ist keine Kritik, das hat Kampagnencharakter. Ich kenne Stimmen von Regierungskritikern in den USA, die erschrocken waren über die Art der Berichterstattung über Trump in Deutschland. Ja, für dich mag das kein ungewöhnlicher Hinweis sein - ich frage mich allerdings auch was passieren muss, damit du irgendwo eine Unausgewogenheit wahrnimmst. 98% einseitige Berichterstattung sind es ja nicht. Robust scheinst du ja zu sein.
Ja klar, wenn einem das Ergebnis einer Studie nicht gefällt, dann berufe ich mich einfach darauf, dass ich mich mehr damit befassen müsste, um den methodischen Fehler zu finden. Merke ich mir
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Mag sein. Wie der Vergleich mit BAFIN zeigt, ist das Gremium jedoch wesentlich staatsnäher als Aufsichtsgremien einer staatlichen BehördeSören74 hat geschrieben:(20 Jul 2020, 14:38) Ich hab ja geschrieben, über die 30% kann man sicher diskutieren.
Die Auffassung vom bpb findet man auch bei Wikipedia wieder: https://de.wikipedia.org/wiki/Rundfunkr ... mensetzung
Das BVerfG sagt ja in seinem Urteil von 2014, dass die Staatsferne auch bei einem Drittel der Sitze sichergestellt sei.
Alle Anstalten des Welt teuersten ÖR hängen am selben Abgabentopf und sind damit von denselben Parteien abhängig.Sören74 hat geschrieben:(20 Jul 2020, 14:38) Ich teile Deine Einschätzung nicht, dass bei den ÖR hauptsächlich Einfalt angesagt ist.
Dass der D-ÖR mit einem Budget von EUR 8 Mrd/a eine Monopolstellung hat, wirst du wohl kaum abstreiten. Der Satz von Piel dokumentiert die ständige Gefahr für die Informationsfreiheit, die von diesem Monopol ausgeht.Sören74 hat geschrieben:(20 Jul 2020, 14:38) Wo gibt es denn ein staatliches Monopol? Ehrlich gesagt kann ich mit dem Satz von Frau Piel, den sie vor 9 Jahren gesagt hat, nicht viel anfangen. Eine nähere Erläuterung von ihr finde ich da nicht, wäre aber hilfreich.
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Vielleicht solltest Du Dich mal mit der betriebswirtschaftlichen Definition eines Monopols beschäftigen.Alster hat geschrieben:(21 Jul 2020, 19:15)
Dass der D-ÖR mit einem Budget von EUR 8 Mrd/a eine Monopolstellung hat, wirst du wohl kaum abstreiten. Der Satz von Piel dokumentiert die ständige Gefahr für die Informationsfreiheit, die von diesem Monopol ausgeht.
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/de ... opol-38487
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Wenn es so ist .. tu mir den Gefallen und lies oder höre diesen ganz aktuellen Beitrag aus der Reihe "Politisches Feuilleton". Ich zitieren nur mal den Eingangstext und die Schlusspassage:Maxxy01 hat geschrieben:(20 Jul 2020, 18:45)
Mein Eindruck ist anders. Ich höre oft DLF.
Geht es um Innenpolitik, hört man oft verhaltenes Lob und dezente Zustimmung aus den Beiträgen heraus.
Sie dürfen nur nicht übertreiben, wie weiland die "Aktuelle Kamera", denn schließlich muß die Illusion der Staatsferne gewahrt bleiben.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/pa ... _id=480740Die Einschränkungen wegen der Coronapandemie haben nicht nur Unterstützer. Tausende demonstrierten gegen die Eingriffe. Auch der Hamburger Rechtsanwalt Rolf Karpenstein stellt die Verhältnismäßigkeit der Anti-Corona-Maßnahmen in Frage.
Seit 25 Jahren führe ich als Rechtsanwalt Verfahren gegen die öffentliche Hand. Immer kämpfe ich gegen Beschränkungen der Freiheitsrechte. Sobald Behörden den Gesundheitsschutz ins Feld führen, reagiere ich empfindlich. Verfolgt die Exekutive wirklich die von ihr genannten Ziele? Meist sind meine Zweifel berechtigt.
So wird zum Beispiel das Glücksspielmonopol der Bundesländer auf den Gesundheitsschutz gestützt, obwohl mit dem Monopol in Wirklichkeit – wie übrigens auch das Bundesverwaltungsgericht bestätigte – illegitime fiskalische Ziele verfolgt werden. In Sachen Corona schrillten meine Alarmglocken schon am 18. März, als die Kanzlerin die Republik beschwor: "Glauben Sie keinen Gerüchten, sondern nur den offiziellen Mitteilungen."
Danke, nein danke. Staatlich betreutes Denken lehne ich ab. Ich denke und ich recherchiere selbst.
...
Digital-Industrie und Pharma-Firmen profitieren
Die Profiteure der Krise geraten aus dem Blick. Die Digital-Industrie profitiert vom Social-Distancing. Die Regierungen schütten die Pharmaindustrie mit Steuergeldern zu, denn – so lehrt uns die Kanzlerin – die Pandemie ist erst zu Ende, wenn der Impfstoff da ist. Und Gesundheitsminister Jens Spahn? Folgt man dem Focus, verdiente Spahn vor seinem Ministeramt "über ein diskretes Firmenkonstrukt heimlich an intensiver Lobbyarbeit für die Gesundheitsindustrie".
...
Liebe Frau Merkel, viele Bürger*innen sind weder Wirrköpfe noch Spinner, auch wenn „offizielle Mitteilungen“ anderes behaupten. Wir wollen frei leben und keine Versuchskaninchen für unausgereifte Impfstoffe sein. Und – liebe Frau Merkel – ich habe keine Angst vor Fakten und vor anderen Meinungen.
Angst macht mir aber der Einfluss der Industrie und der Eliten auf Politik und Demokratie.
Lassen wir mal dahingestellt sein, was ich persönlich über diesen Beitrag denke. Es handelt sich in jedem Fall um einen frontalen Gegendiskurs zur Regierungspolitik. Staatssender? Das kannst du vergessen.
Zum wiederholten male: Das eigentliche Problem ist die Verschleuderung von Gebühren zur Finanzierung des Profisports im TV-Bereich.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Beim Wort "staatsfern" stelle ich mir folgende Frage:
Wer ist der Staat ?
Warum ist es erforderlich, den öffentlich rechtlichen Rundfunk, vor dem Zugriff der vom Volk gewählten Vertreter zu schützen,
und dies in unserer freiheitlichen Demokratie ?
Kann ein Bürger staatsfern sein?
Wer ist der Staat ?
Warum ist es erforderlich, den öffentlich rechtlichen Rundfunk, vor dem Zugriff der vom Volk gewählten Vertreter zu schützen,
und dies in unserer freiheitlichen Demokratie ?
Kann ein Bürger staatsfern sein?
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Üblicherweise ist Staat der gesamte Verwaltungsapparat unter Kontrolle der Regierung.franzmannzini hat geschrieben:(21 Jul 2020, 21:25)
Beim Wort "staatsfern" stelle ich mir folgende Frage:
Wer ist der Staat ?
Weil diese Vertreter potentiell anders handeln, als sie vor der Wahl angekündigt haben. Der Bürger sollte idealerweise auch zwischen Legislaturperioden Einfluss ausüben können.franzmannzini hat geschrieben:(21 Jul 2020, 21:25)
Warum ist es erforderlich, den öffentlich rechtlichen Rundfunk, vor dem Zugriff der vom Volk gewählten Vertreter zu schützen,
Ja, gerade in einer repräsentativen Demokratie, wenn eine Partei an der Macht ist, die er nicht gewählt hat. Er muß dann die Zähne zusammenbeißen und auf die nächste Wahl hoffen.franzmannzini hat geschrieben:(21 Jul 2020, 21:25)
Kann ein Bürger staatsfern sein?
Wir haben zur Zeit eine Koalition aus CDU und SPD. Manche haben CDU gewählt, manche SPD. Aber den Zusammenschluß wollten die wenigsten Wähler. Das haben die Parteien allein unter sich ausgemacht.
Das Resultat ist eine Regierung, mit der womöglich die Mehrheit unzufrieden ist. Ich zB. bin Wähler der FDP. Mit der CDU komme ich oft klar, aber was die SPD angeht lehne ich das meiste ab. Bezüglich unserer Regierung lehne ich die GroKo strikt ab und deshalb bin ich staatsfern.
Blue lives matter! https://www.youtube.com/watch?v=DitjU0-q9Fs
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Das hat was mit Kontrollfunktionen zu tun. Aber ehrlich gesagt, wenn man‘s erklären muss, lohnt es nicht die Zeit es zu erklären ...franzmannzini hat geschrieben:(21 Jul 2020, 21:25)
Beim Wort "staatsfern" stelle ich mir folgende Frage:
Wer ist der Staat ?
Warum ist es erforderlich, den öffentlich rechtlichen Rundfunk, vor dem Zugriff der vom Volk gewählten Vertreter zu schützen,
und dies in unserer freiheitlichen Demokratie ?
Kann ein Bürger staatsfern sein?
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Das ist schon klar. Aber kontrollieren wir nicht die Politiker?Skeptiker hat geschrieben:(21 Jul 2020, 23:02)
Das hat was mit Kontrollfunktionen zu tun. Aber ehrlich gesagt, wenn man‘s erklären muss, lohnt es nicht die Zeit es zu erklären ...
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Klar. Und auf welcher Basis tun wir das? Vielleicht brauchen wir ja etwas, mit dem wir uns eine Meinung bilden können, dass der Politiker eine gute oder schlechte Arbeit macht. Das nennt sich Information, und die erhält man über die Medien.franzmannzini hat geschrieben:(21 Jul 2020, 23:30)
Das ist schon klar. Aber kontrollieren wir nicht die Politiker?
Wer die Informationen kontrolliert, der kontrolliert typischerweise auch die Macht, weil er letztendlich die Meinung der Bevölkerung kontrolliert. Interessant, dass man solche Sachverhalte tatsächlich noch erklären muss

Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Du wolltest eigentlich noch ergänzen dass der "neutral" informierte Bundesbürger natürlich rechts wählen würde und wir Deutschen nur Opfer einer riesigen liberalen Verschwörung geworden sind.Skeptiker hat geschrieben:(22 Jul 2020, 00:31)
Wer die Informationen kontrolliert, der kontrolliert typischerweise auch die Macht, weil er letztendlich die Meinung der Bevölkerung kontrolliert.
Ähm links-grün-versifft-liberal natürlich

Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Da wird die regierungskritische, kämpferische Dauerhaltung (seit 25 Jahren!) dieses Juristen dargelegt. Aus seiner Sicht. Ob er Recht hat oder nicht, geht daraus erstmal nicht hervor. Weil wir aber wissen, dass die Maßnahmen der Regierung gegen das Coronavirus ziemlich erfolgreich waren/sind, könnte der Eindruck enstehen dass der Mann ein professioneller Nörgler ist; ein Störenfried und Querulant. Ergo: gegen Regierungsmaßnahmen zu sein ist doof!schokoschendrezki hat geschrieben: Lassen wir mal dahingestellt sein, was ich persönlich über diesen Beitrag denke. Es handelt sich in jedem Fall um einen frontalen Gegendiskurs zur Regierungspolitik.
Für mich ist das eigentliche Problem auch nicht der Inhalt der Sendungen. Es ist die Zwangsfinanzierung, die von der Nutzung des ÖR total abgekoppelt ist.schokoschendrezki hat geschrieben: Zum wiederholten male: Das eigentliche Problem ist die Verschleuderung von Gebühren zur Finanzierung des Profisports im TV-Bereich.
Blue lives matter! https://www.youtube.com/watch?v=DitjU0-q9Fs
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Ich hab hier bislang noch keine einzige einleuchtende Erklärung dafür gefunden, warum einige User meinen, der Öffentlich-rechtliche Rundfunk (was hier Radio und Fernsehen meint) gehöre abgeschafft. Ja, einiges gilt es zu verändern, auch mir sind die Sportanteile zu hoch im ÖR und etliche politische Talkrunden müssten einfach mal grundhaft erneuert und reformiert werden (wie, habe ich schon oft sehr detailliert beschrieben). Aber den ÖR nun komplett abzuschaffen, halte ich für verfehlt. Zumal es keine nachvollziehbaren Gründe dafür gibt. Was soll stattdessen gesendet werden? Wegfallen müssten ja dann auch das deutschsprachige öffentlich-rechtliche Programm von 3sat und der deutsch-französische öffentlich-rechtliche Kanal Arte. Beides Sender, die ein breites, sehr interessantes Angebot bereithalten. Sehr wichtig in solchen Zeiten, wo sich Nationalismus, nationale Arroganz und Ausgrenzung wieder überall breitmachen.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
[Edit Mod. Sören74] Du kannst es einfach nicht lassen!!!!Selina hat geschrieben:(22 Jul 2020, 09:25)
Sehr wichtig in solchen Zeiten, wo sich Nationalismus, nationale Arroganz und Ausgrenzung wieder überall breitmachen.
Ein dreifaches Hoch auf die Zukunft! 

Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Erstens steht in meinem Kommentar wesentlich mehr drin als nur der eine von dir zitierte Satz. Und zweitens: Wieso glaubst du, dass dieser Satz nicht stimmt aus deiner Sicht?Bolero hat geschrieben:(22 Jul 2020, 09:57)
[Edit Mod. Sören74] Du kannst es einfach nicht lassen!!!!
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Warum sollte das auch hervorgehen? Wenn der ÖRR in einem Bericht sagt, das ist richtig und das ist falsch, kommt die Beschwerde, dass die uns sagen, was wir denken sollen.Maxxy01 hat geschrieben:(22 Jul 2020, 05:49)
Da wird die regierungskritische, kämpferische Dauerhaltung (seit 25 Jahren!) dieses Juristen dargelegt. Aus seiner Sicht. Ob er Recht hat oder nicht, geht daraus erstmal nicht hervor.
Das wäre beispielsweise bei einem steuerfinanzierten Modell nicht anders.Maxxy01 hat geschrieben:Für mich ist das eigentliche Problem auch nicht der Inhalt der Sendungen. Es ist die Zwangsfinanzierung, die von der Nutzung des ÖR total abgekoppelt ist.
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Dein Tunnelblick auf die betriebswirtschaftliche Seite in Ehren, aber: der D-ÖR hat die Alleinstellung in dem Sinne, dass er den Hörern und Nichthörern als einziger Zwangsabgaben abpressen darf. Richtig ist, dass daraus auch eine wirtschaftlich vorherrschende Stellung resultiert.Sören74 hat geschrieben:(21 Jul 2020, 20:17)
Vielleicht solltest Du Dich mal mit der betriebswirtschaftlichen Definition eines Monopols beschäftigen.
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/de ... opol-38487
Monika Piel habe ich zu Wort kommen lassen weil sie (in seltener Ehrlichkeit) die Gefahren dieses Monopols für die Informationsfreiheit auf den Tisch legt.
Originalton Monika Piel (https://de.wikipedia.org/wiki/Monika_Piel): "Den Geburtsfehler des Internets – kostenlose Inhalte – zu beseitigen ist aber schwierig und langwierig."
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Das ist richtig. Nötige Reformansätze sehe ich auf genau 2 Gebieten:Selina hat geschrieben:(22 Jul 2020, 09:25)
Aber den ÖR nun komplett abzuschaffen, halte ich für verfehlt. Zumal es keine nachvollziehbaren Gründe dafür gibt.
- Formulierung eines klaren Auftrages, der eine Finanzierung über steuerähnliche Abgaben rechtfertigt
- Erhebung der Abgaben auf einer Rechts- und Sozialstaats verträglichen Basis
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Also etwas sozial ausgestaltetere Bezahlmodelle wären wirklich nicht schlecht. Wie bei der Einkommensteuer.
MIr würde es auch nichts ausmachen 25 € statt 17 € zu bezahlen, wenn die die wirklich etwas knapsen dann mit 9 € dabei sind.
MIr würde es auch nichts ausmachen 25 € statt 17 € zu bezahlen, wenn die die wirklich etwas knapsen dann mit 9 € dabei sind.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Das ist die Sicht des politisch interessierten Programmnutzers, dem deshalb ausführlichere und gründlichere Analysen, Auslandsreportagen etc. fehlen. Der Skandal ist, dass die Gebühren per Übertragungsrechtszahlungen an Organisationen gehen, die ohnehin nicht wissen, wohin mit dem Geld. Einen WIderstand gibt es (vermutlich) deshalb nicht, weil es eine große Anzahl von Leuten gibt, die schön gemütlich abends ein Bier aufmachen und sich weitgehend werbefrei ein Bundesliga- oder sonstiges Fußballspiel anschauen. Und ich bezahl das! Die müssten alle, wenn sie denn auf die privaten angewiesen wären, nur so mit Werbung zugeschüttet werden. Schon um zu sehen, dass es beim dreckigen Spitzensport vor allem um eines geht: Um Geld. Oh ... isch resche misch schon uff wie'n AFD-Wähler in Sachsen!Selina hat geschrieben:(22 Jul 2020, 09:25)
Ich hab hier bislang noch keine einzige einleuchtende Erklärung dafür gefunden, warum einige User meinen, der Öffentlich-rechtliche Rundfunk (was hier Radio und Fernsehen meint) gehöre abgeschafft. Ja, einiges gilt es zu verändern, auch mir sind die Sportanteile zu hoch im ÖR und etliche politische Talkrunden müssten einfach mal grundhaft erneuert und reformiert werden (wie, habe ich schon oft sehr detailliert beschrieben).
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Da sind wir uns doch einigSelina hat geschrieben:(22 Jul 2020, 09:25)
Ja, einiges gilt es zu verändern, auch mir sind die Sportanteile zu hoch im ÖR und etliche politische Talkrunden müssten einfach mal grundhaft erneuert und reformiert werden (wie, habe ich schon oft sehr detailliert beschrieben). Aber den ÖR nun komplett abzuschaffen, halte ich für verfehlt.

"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Ich hab kein Problem damit, wenn Du von Alleinstellung sprichst. Nur wenn man betriebswirtschaftliche Begriffe nach eigenen Gusto anwendet, wird die Diskussion unverständlicher.Alster hat geschrieben:(22 Jul 2020, 10:33)
Dein Tunnelblick auf die betriebswirtschaftliche Seite in Ehren, aber: der D-ÖR hat die Alleinstellung in dem Sinne, dass er den Hörern und Nichthörern als einziger Zwangsabgaben abpressen darf. Richtig ist, dass daraus auch eine wirtschaftlich vorherrschende Stellung resultiert.
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Siehe Rundfunkstaatsvertrag.Alster hat geschrieben:(22 Jul 2020, 10:37)
Das ist richtig. Nötige Reformansätze sehe ich auf genau 2 Gebieten:
- Formulierung eines klaren Auftrages, der eine Finanzierung über steuerähnliche Abgaben rechtfertigt
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Jul 2020, 11:16)
Das ist die Sicht des politisch interessierten Programmnutzers, dem deshalb ausführlichere und gründlichere Analysen, Auslandsreportagen etc. fehlen. Der Skandal ist, dass die Gebühren per Übertragungsrechtszahlungen an Organisationen gehen, die ohnehin nicht wissen, wohin mit dem Geld. Einen WIderstand gibt es (vermutlich) deshalb nicht, weil es eine große Anzahl von Leuten gibt, die schön gemütlich abends ein Bier aufmachen und sich weitgehend werbefrei ein Bundesliga- oder sonstiges Fußballspiel anschauen. Und ich bezahl das! Die müssten alle, wenn sie denn auf die privaten angewiesen wären, nur so mit Werbung zugeschüttet werden. Schon um zu sehen, dass es beim dreckigen Spitzensport vor allem um eines geht: Um Geld. Oh ... isch resche misch schon uff wie'n AFD-Wähler in Sachsen!

Ja, man rutscht schnell rein in deren Fahrwasser. Und genau das ist die Gefahr dabei. Ich nehme gerne diesen Sportmist, wo es nur um Geld geht, mit in Kauf, wenn ich als Ausgleich gut gemachte politische Sendungen und internationale Spielfilme sehen kann. Und wahrlich nicht alles, was so angeboten wird, ist schlecht. Dazu müsste man dann schon genauer hinschauen, um das beurteilen zu können. Ich bin für eine Reform des ÖR, aber nicht für seine Abschaffung. Das hat auch etwas mit den Säulen einer demokratischen Gesellschaft zu tun, an denen man die Rechtsaußen-Herrschaften niemals rumsägen oder rumhämmern lassen sollte. Da schlügen wir eine Richtung ein, die nicht gut ist.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Der "Auftrag" ist doch klar und deutlich formuliert. Kann man hier nachlesen:Alster hat geschrieben:(22 Jul 2020, 10:37)
Das ist richtig. Nötige Reformansätze sehe ich auf genau 2 Gebieten:
- Formulierung eines klaren Auftrages, der eine Finanzierung über steuerähnliche Abgaben rechtfertigt
- Erhebung der Abgaben auf einer Rechts- und Sozialstaats verträglichen Basis
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96ffe ... r_Rundfunk
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Nicht ganz, denn Kfz-Besitzer zahlen Kfz-Steuer und Hundebesitzer zahlen Hundesteuer. Raucher zahlen Tabaksteuer. Wenn man diese Dinge nicht hat oder tut, fällt auch keine Steuer an.Sören74 hat geschrieben: Das wäre beispielsweise bei einem steuerfinanzierten Modell nicht anders.
Aber die ÖR-Steuer wird Menschen abgepresst, die einen festen Wohnsitz und genug Einkommen haben. Ob sie Empfangsgeräte besitzen oder nicht.
Wenn man wenigstens eine Erklärung abgeben könnte, dass man kein ÖR nutzt, um befreit zu werden. Aus der Kirche kann auch jeder austreten. Aber den Status "unfreiwilliger Zahlesel der ÖR", wird man nicht so einfach los.
Blue lives matter! https://www.youtube.com/watch?v=DitjU0-q9Fs
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Okay, an die Möglichkeit einer personenbezogenen Steuer habe ich nicht gedacht. Aber dann wäre man wieder beim alten GEZ-Modell, wo Fernsehbesitzer sollen mussten.Maxxy01 hat geschrieben:(22 Jul 2020, 12:44)
Nicht ganz, denn Kfz-Besitzer zahlen Kfz-Steuer und Hundebesitzer zahlen Hundesteuer. Raucher zahlen Tabaksteuer. Wenn man diese Dinge nicht hat oder tut, fällt auch keine Steuer an.
Aber die ÖR-Steuer wird Menschen abgepresst, die einen festen Wohnsitz und genug Einkommen haben. Ob sie Empfangsgeräte besitzen oder nicht.
Naja, die Sachen, die man nur als Kirchenmitglied machen kann (beispielsweise kirchliche Trauung), lässt sich gut kontrollieren. Aber wie will man überprüfen, ob nicht jemand mit dem Smartphone auf die Mediatheken zugreift? D.h. man müsste die Angebote verschlüsseln. Hört sich aber leichter an als umgesetzt. Denn rein theoretisch könnte jemand seinen Zugang an andere "spenden". Die Problematik ist so alt wie die Raubkopien.Maxxy01 hat geschrieben:Wenn man wenigstens eine Erklärung abgeben könnte, dass man kein ÖR nutzt, um befreit zu werden. Aus der Kirche kann auch jeder austreten. Aber den Status "unfreiwilliger Zahlesel der ÖR", wird man nicht so einfach los.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Die Frage ist ja auch die nach einer Alternative. Die Zeitungen, die in D traditonell als "Qualitätsmedien" gelten oder auch als irgendwie "bürgerlich" ... nehmen wir nur mal die ZEIT oder die FAZ, berichten und kommentieren zwar einigermaßen ausgeglichen aber doch letztendlich im Sinne und aus der Sicht ihrer typischen Leser und Leserinnen: einer Gymnasiallehrerin für Deutsch/Geschichte (ZEIT) oder des Geschäftsführers eines gutgehenden mittelständischen Unternehmens (FAZ). Von Medien wie BILD, Tichys Einblicke oder gar JF ganz abgesehen: Dort weht der politische Wind grundsätzlich immer aus der selben Richtung. Egal worum es geht. Verschiedene Sichtweisen zum selben Thema ... das kenne ich eigentlich und wirklich nur vom DLF. Und das hat vermutlich schon etwas einerseits mit der Konstruktion "Öffentlicher Rundfunk" und andererseits mit der Beschränkung aufs Hören zu tun.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)
Dort kann man nachlesen:Selina hat geschrieben:(22 Jul 2020, 11:39)
Der "Auftrag" ist doch klar und deutlich formuliert. Kann man hier nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96ffe ... r_Rundfunk
"Das Gutachten Öffentlich-rechtliche Medien Aufgabe und Finanzierung für das deutsche Bundesministerium der Finanzen vom Oktober 2014[6] (nicht nur in Deutschland anwendbar) empfiehlt,
dem Subsidiaritätsprinzip mehr Gewicht zu geben (den Privatsendern dasjenige ganz zu überlassen, was sie allein können, darunter Sport und Unterhaltung)"
ich schrieb (sinngemäß fast identisch):
Formulierung eines klaren Auftrages, der eine Finanzierung über steuerähnliche Abgaben rechtfertigt
Es gibt keinen Auftrag im vorgenannten Sinne, zumindest keinen der befolgt würde.
Über Dreck im Welt teuersten ÖR haben wir in diesem Thread bereitts ausgiebig diskutiert, aber ich wiederhole mich da gern.
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung