Kohlhaas hat geschrieben:(08 Jul 2020, 13:28)
Wenn Du mir Deine Aussagen in den Mund legen willst, dann ist die Diskussion bereits auf Grundschulniveau. DU hast behauptet, der Norden sei wirtschaftlich überlegen gewesen. Ich habe das in Zweifel gezogen und auf den "Börsenwert" von Sklaven und Banken verwiesen. Wo soll ich behauptet haben, der Süden sei wirtschaftlich überlegen gewesen?
Was soll die Wirtschaftskraft der Nord- und Südstaaten überhaupt mit der jeweiligen militärischen Macht zu tun haben? Der Ausgang dieses Bürgerkriegs war ja wohl knapp genug. Auf den Schlachtfeldern stand nie von vornherein fest, wer gewinnen würde.
ja du hast Recht. Militärische Stärke hat nur bedingt etwas mit der Wirtschaftskraft zu tun. Nordkorea verwendet zB. 25% des BIPs für das Militär und hat somit eine relativ starke Armee.
Hier behauptest Du schon wieder eine Überlegenheit. Auf diese Frage kommt es aber überhaupt nicht an. Es ist völlig wurscht, ob da jemand überlegen war oder wer überlegen war. Entscheidend ist allein folgender Umstand: Die Südstaaten hatten ein KAPITALISTISCHES Wirtschaftssystem! Und dessen Basis waren SKLAVEN!
Ok, Kapitalismus und es gab Sklaven. Ob es die "Basis" war, weiß ich nicht. Kommt auf die Definition an. War nicht Sauerstoff die Basis, denn den braucht man zum Atmen.
Dann sind also all die Millionen Afrikaner, die nach Amerika verschleppt wurden, nach dem Grundprinzip der Freiwilligkeit dorthin gelangt?
Nein, auf keinen Fall.
Und bei Kreditverträgen oder Arbeitsverträgen verhandeln die Beteiligten gleichberechtigt und "auf Augenhöhe"?
Kommt auf die Definition von "Augenhöhe" an. Verhandelt ein potentielle Käufer eines BMWs auf Augenhöhe mit dem BMW-Händler? Falls der Händler einen Informationsvorteil gegenüber dem Käufer hat, hat der Arbeitnehmer einen Informationsvorteil gegenüber dem Arbeitgeber? (Stichwort: Weiß mein Arbeitgeber, dass ich in meiner Arbeitszeit gerade diesen Beitrag verfasse?)
Das ist eine bestenfalls naive Vorstellung. Dass man im heutigen Deutschland bis zu einem gewissen Grad von "Freiwilligkeit" im Vertragsrecht ausgehen kann, ist zweifelsfrei der Fall. Das ist aber kein Merkmal des KAPITALISMUS! Es beruht auf Regeln unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Hier haben wir wieder den Unterschied zwischen Wirtschaftssystem und Gesellschaftssystem. Hast Du es jetzt verstanden?Würde ich so auc nicht unterschreiben. Wie wir wissen, können auch Systeme, in denen Staatseigentum vorherrscht, ausgeprägt kapitalistisch sein.
Kommt wiederum auf die Definition an. "Kapitalismus" ist ein Kampfbegriff, der auch in den USA zb. anders definiert wird und einen anderen Klang hat.
In der Regel ist das Privateigentum an Produktionsmittel jedoch eine Kerneigenschaft des Kapitalismus. Die DDR würde ich nicht als kapitalistisch bezeichnen, auch wenn sie andere Eigenschaften des Kapitalismus angestrebt hat (zB. Kapitalakkumulation).
https://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalismus
Was soll willkürlich daran sein, dass ich auf den offensichtlichen Zusammenhang zwischen Sklaverei und Kapitalismus in den amerikanischen Südstaaten hinweise? Es steht doch zweifelsfrei fest, dass es diesen Zusammenhang gab. Dass Du da jetzt wieder das Thema "Demokratie" (Du erinnerst Dich, der Unterschied zwischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem????) reinmischen willst, ändert nichts an den historischen Fakten.
Nebenbei: Auch die amerikanischen Südstaaten waren formal demokratisch verfasst. Die Demokratie ging dort allerdings nicht so weit, auch den Sklaven z.B. ein Wahlrecht zuzugestehen. Denen wurde nicht mal der Status "Mensch" zugestanden, weil kapitalistische Interessen dagegen sprachen.,
Warum? Es gab Kapitalismus und Sklaverei, also folgerst du, dass es da einen Zusammenhang gibt. Und wenn es nun Demokratie und Sklaverei gibt, erkennst du aber keinen Zusammenhang. Demokratie im Grundbegriff bedeutet auch nicht, dass alle Menschen bestimmte Freiheiten hätten. Demokratie bedeutet, dass die Mehrheit regiert. Auch eine freiheitlich demokratischen Grundordnung bedeutet nicht, dass automatisch alle Menschen diese Freiheiten hätten. Wir sind mit diesem Verständnis aufgewachsen und es gibt nur wenige Menschen, die dem widersprechen würden, dass alle Menschen diese Rechte haben. Aber wenn demokratisch entschieden würde, dass alle Menschen, deren Vorname mit A beginnt, absofort allen Menschen mit B dineen müssen, wäre das Demokratie.
Mit "Gott" oder meinen religiösen Vorstellungen hat das überhaupt nichts zu tun. Ganz ohne jede Religion bin ich der Meinung, dass es einen Unterschied zwischen Menschen und Nutzvieh gibt. Dieser Unterschied ist so grundsätzlich, dass ich den hier nichtmal weiter erläutern werde.
na sicher gibt es einen Unterschied. Es gibt aber auch einen Unterschied zwischen Menschen, deren Vorfahren aus Afrika stammen und Menschen, deren sehr, sehr, sehr weite Vorfahren aus Afrika stammen (Weiße). Und jetzt? Ich verstehe nicht, warum du dich da versteifst. Es gibt nun mal in den meisten Ländern einen gesellschaftlichen Konsens, dass alle erwachsenen Menschen unabhängig von der Hautfarbe vor dem Gesetz gleich sind. Und wenn es einen Konsens gäbe, dass Menscehn mit roter Haarfarbe nun Sklaven wären, dann wäre das eben auch so. Demokratie eben.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.