Du unterstellst "Firlefanz11" also, keiner zu sein?

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Und das kommt nun dabei heraus wenn du dich ungefragt in eine Unterhaltung einmischt wo du den Inhalt nicht kennst.Realist2014 hat geschrieben:(22 Jun 2020, 14:57)
Du unterstellst "Firlefanz11" also, keiner zu sein?
Den Inhalt kann hier jeder lesen....Ein Terraner hat geschrieben:(22 Jun 2020, 15:03)
Und das kommt nun dabei heraus wenn du dich ungefragt in eine Unterhaltung einmischt wo du den Inhalt nicht kennst.
Na dann mach das mal.Realist2014 hat geschrieben:(22 Jun 2020, 15:05)
Den Inhalt kann hier jeder lesen....
auch deinen ...
das Ergebnis war ja die Frage.
Wenn sich Firlefanz beim Rechtsextremismus und Faschisten angesprochen fühlt ist das sein Problem.
Na dann mal auf ins Gefecht, für Gott und Vaterland.das Thema hier ist der Kampf gegen Links .....
So schnell kann ich nicht von der Ermordung hunderter Millionen zu den Enteignungen größerer Unternehmen springen.Realist2014 hat geschrieben:(22 Jun 2020, 14:56)
Das ist nicht der Punkt.
Mir geht es um den Versuch der selbsternannten , linkslastigen Sozialgerechten, die Gefahr von links parmenent "klein" reden zu wollen.
Im Kontext dann auch noch, Enteignungen als "normal" verkaufen zu wollen...
Die "überzeugten Stiefelnazis", die es nicht nur im Osten gibt, sind noch das Wenigste. Ja, man kann sie bemitleiden. Stimmt, irgendwo arme Schweine, wie du richtig sagst. Um die geht es mir aber gar nicht vordergründig, höchstens, wenn es dann einen Schulterschluss der AfD mit diesen Leuten gibt. Was ja vorkommt. Mir gehts um die Höckes, Urbans, Kalbitzes und die merkwürdigen "Vordenker" wie Kubitschek ("Denkfabrik"). Und mir geht es um die so genannten Rechtsintellektuellen, die das Klima in diversen Blogs gefährlich anheizen. Dazu gehören Leute, die sich selbst als "bürgerlich" und "Mitte" bezeichnen, in einem Fall sogar als "grün", die aber ganz klar neurechte Politik machen und neurechte Ideologie verbreiten. Von dort kommt die eigentliche Bedrohung für die Demokratie. Und die ist schon ein wenig größer als von dir beschrieben.schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Jun 2020, 13:48)
Ich will die neuen rechten Ideologien keineswegs verharmlosen. Aber auch beim "neuen Faschismus" (siehe Ibiza-Affäre) gehts - zumindest was prominente Personen, ehemalige wie neue Strippenzieher wie HC Strache anbelangt um Geld, Ansehen, schöne Frauen, schnelle Autos, Drogenparties und natürlich vor allem eins: politische Macht. Wenn sie mir nicht so eklig wären: Die überzeugten Stiefelnazis aus Anklam oder Hoyerswerda: Sie könnten mir als arme Schweine, dumme Mitläufer, willige Erfüllungsgehilfen in ihrem Idealismus manchmal leid tun. Es gibt bei den Neuen Rechten natürlich einige wenige Ausnahmegestalten von finsterer Entschlossenheit und hohem intellktuellen Potenzial wie Alain de Benoiste oder Alexander Dugin.
Tutet er ja nicht...Ein Terraner hat geschrieben:(22 Jun 2020, 15:19)
Wenn sich Firlefanz beim Rechtsextremismus und Faschisten angesprochen fühlt ist das sein Problem.
Mal davon abgesehen davon, dass machtlos niemand zum Sozialismus oder sonst wohin kommt, was sicher auch Marx&Engels so gesehen haben, wo liegt denn deiner Meinung nach die Differenz zwischen Honeckers DDR und Marxens Vorstellungen bezüglich, wie ein Sozialismus (als "Übergangsphase zwischen kapitalistischer und kommunistischer Gesellschaft" ) auszusehen habe? Dass zwischen Theorie und eine Praxis keine völlige Deckungsgleichheit vorliegt und vorliegen kann, versteht sich dabei ja von selbst. Aber worin besteht nun die wirklich eklatante Abweichung oder gar die "Abkehr". Marxens Vorstellungen waren dazu wenig konkret. Etwa, was nun eine "Diktatur des Proletariats"(Kritik des Gothaer Programms) bedeuten soll. Dass es irgendeiner Führerschaft, einer Avantgarde bedarf, war wohl auch Marx schon klar, jedenfalls ist so etwas nicht inkompatibel mit seinen Vorstellungen. Die Vorstellung, dass der Sozialismus von allein käme und man nur dabei zusehen müsse, hat er jedenfalls verworfen. Es bedarf schon der kräftigen Geburtshilfe und es ist mit schmerzhaften Wehen zu rechnen. Und diesen Geburtsvorgang durften wir dann 40 Jahre lang miterleben.schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Jun 2020, 13:20)
"dass ... marxistischer Anspruch und empirische Realität auseinanderfallen." Nicht "auf einer Linie liegen". Das hätte so 1973 in der DDR niemand offiziell sagen dürfen. Aber realiter war es so: Das Programm des Machtaufstiegs der Honecker-Klicke war von einer (stillschweigenden, inoffiziellen) Abkehr von Marx geprägt.
schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Jun 2020, 15:21)
So schnell kann ich nicht von der Ermordung hunderter Millionen zu den Enteignungen größerer Unternehmen springen.
Wusstest Du, dass die "Zerschlagung" (Zerschlagung klingt ja fast noch militanter als Enteignung) großer Unternehmen in einem Land wie USA, das sich als eine Heimat von Wirtschaftsliberalismus und freiem Unternehmertum begreift, unter bestimmten Umständen etwas ganz Normales und Wünschenswertes war? Weil "Privatbesitz" im Verhältnis zum "freien Spiel der Markträfte" sekundär zu sein hat. s.
Guck mal auf den Strangtitel
Ja, natürlich war die Theorie aus der Sicht des Bürgertums und aus der Sicht der Unternehmer "krumm und schief". Sollte sie ja auchBlueMonday hat geschrieben:(22 Jun 2020, 16:04)
Mal davon abgesehen davon, dass machtlos niemand zum Sozialismus oder sonst wohin kommt, was sicher auch Marx&Engels so gesehen haben, wo liegt denn deiner Meinung nach die Differenz zwischen Honeckers DDR und Marxens Vorstellungen bezüglich, wie ein Sozialismus (als "Übergangsphase zwischen kapitalistischer und kommunistischer Gesellschaft" ) auszusehen habe? Dass zwischen Theorie und eine Praxis keine völlige Deckungsgleichheit vorliegt und vorliegen kann, versteht sich dabei ja von selbst. Aber worin besteht nun die wirklich eklatante Abweichung oder gar die "Abkehr". Marxens Vorstellungen waren dazu wenig konkret. Etwa, was nun eine "Diktatur des Proletariats"(Kritik des Gothaer Programms) bedeuten soll. Dass es irgendeiner Führerschaft, einer Avantgarde bedarf, war wohl auch Marx schon klar, jedenfalls ist so etwas nicht inkompatibel mit seinen Vorstellungen. Die Vorstellung, dass der Sozialismus von allein käme und man nur dabei zusehen müsse, hat er jedenfalls verworfen. Es bedarf schon der kräftigen Geburtshilfe und es ist mit schmerzhaften Wehen zu rechnen. Und diesen Geburtsvorgang durften wir dann 40 Jahre lang miterleben.
Was führte denn zu Ulbrichts Fall? Es war doch gerade die späte Abkehr Ulbrichts vom ursprünglichen Kurs. s.a.: https://www.spiegel.de/geschichte/unver ... 49245.html
Ich meine, wer einen Nagel in die Wand schlagen will, braucht sicherlich einen Hammer(das Vermögen oder die Macht zu hämmern). Aber bei dir kommt dann immer heraus, dass es vermeintlich und letztlich nur um den Hammer gegangen sein soll, aber nicht um den Nagel in der Wand. Dass der dann hoffnungslos krumm uns schief in der Wand steckte, ändert ja nichts an den "guten" Absichten. Die Theorie war letztlich schon krumm und schief.
Genau, jeder der nicht linksradikal wie ihr ist, muss zumindest ein Nazi-Verharmloser sein, so lebt es sich gemütlich in der DöDöErr-Blase.Selina hat geschrieben:(22 Jun 2020, 10:03)
Solche Gleichsetzungen dienen der Verharmlosung der rechten Aktionen.
Den jeder Rechte fleißig missachtet.
Du scheinst wirklich noch keinen echten Linksradikalen kennen gelernt zu habenTom Bombadil hat geschrieben:(22 Jun 2020, 16:30)
Genau, jeder der nicht linksradikal wie ihr ist, muss zumindest ein Nazi-Verharmloser sein, so lebt es sich gemütlich in der DöDöErr-Blase.
Du kannst uns ja gerne mal einladenSelina hat geschrieben:(22 Jun 2020, 16:31)
Du scheinst wirklich noch keinen echten Linksradikalen kennen gelernt zu haben
Ich weiß nicht, ob ich meinen herrlichen selbstgebackenen Obststreuselkuchen mit Leuten teilen möchte, die die Neurechten gar nicht so schlimm finden und die zuweilen selbst so reden, als seien sie neurechts
Also ich würde auch mein letztes Stück Käsekuchen mit dir teilenSelina hat geschrieben:(22 Jun 2020, 16:52)
Ich weiß nicht, ob ich meinen herrlichen selbstgebackenen Obststreuselkuchen mit Leuten teilen möchte, die die Neurechten gar nicht so schlimm finden und die zuweilen selbst so reden, als seien sie neurechts![]()
Nur mit ErdbeerenSkeptiker hat geschrieben:(22 Jun 2020, 16:56)
Also ich würde auch mein letztes Stück Käsekuchen mit dir teilen![]()
Vom Erdbeerboden lässt du aber die Finger ...
Okay, ich werfe eine Erdbeere auf den Käsekuchen. In bisherigen Diskussionen habe ich ohnehin den Eindruck gewonnen, dass sich Kuchen nicht in Rassen einteilen lassen und wir stattdessen eine bunte Vielfalt aus Kucheneigenschaften haben, die man näher garnicht bewerten kann. Also sollte dir die Erdbeere ja reichen. Erdbeerboden klingt auch so negativ, wenn man lange unter Leuten gewesen ist, die keinen Erdbeerboden mögen. Man sollte wohl eher sagen "Kuchen mit mehrheitlichem Erdbeerbelag" um ihn nicht zu diskriminieren.
Na, das liegt doch auf der Hand. Darin, dass es mit Honeckers "realem Sozialismus" überhaupt keinen "Übergang" mehr gibt. Sondern einen Endzustand. "Übergänge" welcher Art auch immer, das wurde in den stundenlangen TV-Reportagen der Niederschlagung der Pekinger Studentenrevolten im DDR-Fernsehen klar gemacht, werden nicht mehr geduldet. Sind verboten. Auch nicht zu irgendeinem "Kommunismus". Und etwa zu dieser Zeit wurden die ersten sowjetischen Arthouse-Filme der Gorbatschow-Ära nicht mehr in den Kinos gezeigt. Das war in meiner Erinnerung das geistig-kulturelle Klima in Ost-Berlin Ende der 80er. Roy Black trat noch immer im Friedrichstadtpalast auf. Rotwein war noch immer billig.BlueMonday hat geschrieben:(22 Jun 2020, 16:04)
Mal davon abgesehen davon, dass machtlos niemand zum Sozialismus oder sonst wohin kommt, was sicher auch Marx&Engels so gesehen haben, wo liegt denn deiner Meinung nach die Differenz zwischen Honeckers DDR und Marxens Vorstellungen bezüglich, wie ein Sozialismus (als "Übergangsphase zwischen kapitalistischer und kommunistischer Gesellschaft" ) auszusehen habe? Dass zwischen Theorie und eine Praxis keine völlige Deckungsgleichheit vorliegt und vorliegen kann, versteht sich dabei ja von selbst. Aber worin besteht nun die wirklich eklatante Abweichung oder gar die "Abkehr".
Schlicht und einfach sein natürlicher körperlicher Verfall. Und die Gelegenheiten, die sich daraus für die konkurrierende Klicke ergaben. Ich rede ganz bewusst von "Klicken" und nicht von "ideologischen Strömungen" oder politischen Richtungen innerhalb der Partei. Man betrachte dazu nur einmal die Geschichte der persönlichen Beziehungen von Willy Stoph zu Erich Honecker.Was führte denn zu Ulbrichts Fall? Es war doch gerade die späte Abkehr Ulbrichts vom ursprünglichen Kurs. s.a.: https://www.spiegel.de/geschichte/unver ... 49245.html
Das ist irgendwie doch ein schiefer Vergleich. Es geht weder um den Hammer noch den Nagel sondern um das obligatorische Portraitbild des Autokraten in allen Amtsstuben und Schulzimmern des Landes.Ich meine, wer einen Nagel in die Wand schlagen will, braucht sicherlich einen Hammer(das Vermögen oder die Macht zu hämmern). Aber bei dir kommt dann immer heraus, dass es vermeintlich und letztlich nur um den Hammer gegangen sein soll, aber nicht um den Nagel in der Wand. Dass der dann hoffnungslos krumm uns schief in der Wand steckte, ändert ja nichts an den "guten" Absichten. Die Theorie war letztlich schon krumm und schief.
Welcome back! Wer macht das auf welche Art?
Ich wünschte mir eine Kapitalismus-Kritik, die nur halb so engagiert geführt werden würde wie das Analysieren der DDR. Es gibt heute wahrlich viel zu kritisieren am neoliberal-kapitalistischen globalen Wirtschaftssystem. Auch wenn das hier sicher nicht der richtige Thread dafür ist, aber woanders findet hier ja auch keine Kapitalismus-Kritik statt. So, als sei alles Friede, Freude, Eierkuchen. Dabei gäbe es ne Menge zu kritisieren.schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Jun 2020, 18:05)
Na, das liegt doch auf der Hand. Darin, dass es mit Honeckers "realem Sozialismus" überhaupt keinen "Übergang" mehr gibt. Sondern einen Endzustand. "Übergänge" welcher Art auch immer, das wurde in den stundenlangen TV-Reportagen der Niederschlagung der Pekinger Studentenrevolten im DDR-Fernsehen klar gemacht, werden nicht mehr geduldet. Sind verboten. Auch nicht zu irgendeinem "Kommunismus". Und etwa zu dieser Zeit wurden die ersten sowjetischen Arthouse-Filme der Gorbatschow-Ära nicht mehr in den Kinos gezeigt. Das war in meiner Erinnerung das geistig-kulturelle Klima in Ost-Berlin Ende der 80er. Roy Black trat noch immer im Friedrichstadtpalast auf. Rotwein war noch immer billig.
Schlicht und einfach sein natürlicher körperlicher Verfall. Und die Gelegenheiten, die sich daraus für die konkurrierende Klicke ergaben. Ich rede ganz bewusst von "Klicken" und nicht von "ideologischen Strömungen" oder politischen Richtungen innerhalb der Partei. Man betrachte dazu nur einmal die Geschichte der persönlichen Beziehungen von Willy Stoph zu Erich Honecker.
Das ist irgendwie doch ein schiefer Vergleich. Es geht weder um den Hammer noch den Nagel sondern um das obligatorische Portraitbild des Autokraten in allen Amtsstuben und Schulzimmern des Landes.
Was ich schrieb könnte irgendwie den Eindruck erwecken, dass mit dem Aufstieg der Honecker-Klicke irgendeine verklärte noch "trreu-marxistische" alte gute DDR untergegangen sei. Das ist natürlich Unsinn. In vielerlei anderer Hinsicht war die frühere Arbeiter-und-Bauernstaats-DDR der 50er und 60er noch schlimmmer als Honeckers Geheimdienststaat der 80er Jahre.
Das mag schon sein. Aber die staatlich verordnete Rückabwicklung der Aufkäufe von Whatsapp oder Instagram durch Antitrustbehörden wäre aus Sicht des Käufers Facebook irgendwo dennoch eine "Enteignung". "Einteignung ungleich Verstaatlichung".Realist2014 hat geschrieben:(22 Jun 2020, 16:19)
Auch nach der "Zuerschlagung" bleibt dann alles noch im "Privatbesitz" - aber bei unterschiedlichen "privaten"
Der Bezug der DDR-Kritik zur Aktualität ist aus meiner Sicht durch das exemplarische Muster des Aufstiegs einer ideologiegestützten Autokratie und des Wandels in eine reine Machtbefestigung gegeben.Selina hat geschrieben:(23 Jun 2020, 08:56)
Ich wünschte mir eine Kapitalismus-Kritik, die nur halb so engagiert geführt werden würde wie das Analysieren der DDR. Es gibt heute wahrlich viel zu kritisieren am neoliberal-kapitalistischen globalen Wirtschaftssystem. Auch wenn das hier sicher nicht der richtige Thread dafür ist, aber woanders findet hier ja auch keine Kapitalismus-Kritik statt. So, als sei alles Friede, Freude, Eierkuchen. Dabei gäbe es ne Menge zu kritisieren.
Das sagt Mustafa Yeneroglu, einer der prominentesten ehemaligen Anhänger Erdogans. Aus der ehemaligen staatsideologischen Bewegung "politischer Islam" ist endgültig ein Machtbefestigungsinstument geworden. Das mehr und mehr irreversibel zu sein scheint.Ich konnte meinen Kindern nicht mehr ins Gesicht sehen, ohne mich zu schämen – deshalb bin ich aus der AKP ausgetreten. Jetzt werde ich gefragt, warum ich mich von Erdogan distanziert habe, und dazu sage ich: Nein, nicht ich habe mich entfernt. Es ist der Staatspräsident, der sich von unseren Werten entfernt hat – so weit entfernt, dass ich mich entscheiden musste: Entweder ich verleugne meine Werte, oder ich stelle mich dieser Entwicklung entgegen, um meinen Kindern und Enkeln einst sagen können: Ich habe Widerstand geleistet; ich habe mich für Recht und Gerechtigkeit eingesetzt.
Das hat mit den "Enteigungszielen" der SED-Nachfolger nun gar nichts zu tun. Deren ZIel ist DIEBSTAHL unter dem Deckmäntelchen von irgendwelchen "demokratischen Prozessen", die es gar nicht geben kann.schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Jun 2020, 08:58)
Das mag schon sein. Aber die staatlich verordnete Rückabwicklung der Aufkäufe von Whatsapp oder Instagram durch Antitrustbehörden wäre aus Sicht des Käufers Facebook irgendwo dennoch eine "Enteignung". "Einteignung ungleich Verstaatlichung".
Genau das lässt sich doch aber bei allen Ideologien und Religionen beobachten. Dabei beeinflussen sich die Entwicklung des Machtstrebens und die der jeweiligen, ich nenn das jetzt mal Weltanschauungen, wechselseitig. Die Machtwilligen passen sich der Weltanschauung an bzw. übernehmen die und die Weltanschauung wird dementsprechend angepasst. Und das ist ein ständiger Prozess, der dann oft genug in Krisen und Niedergängen münden kann und das auch tut.schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Jun 2020, 09:16)
...
Das sagt Mustafa Yeneroglu, einer der prominentesten ehemaligen Anhänger Erdogans. Aus der ehemaligen staatsideologischen Bewegung "politischer Islam" ist endgültig ein Machtbefestigungsinstument geworden. Das mehr und mehr irreversibel zu sein scheint.
Donald Trump ist persönlich ganz sicher von den sogenannten "amerikanischen Werten" geprägt und glaubt ganz sicher daran. Aber sind es tatsächlich die "amerikanischen Werte", die seine reale Politik bestimmen? Oder andere Motive.
Ich zitiere mal Yeneroglu weiter:Ammianus hat geschrieben:(23 Jun 2020, 10:29)
Genau das lässt sich doch aber bei allen Ideologien und Religionen beobachten. Dabei beeinflussen sich die Entwicklung des Machtstrebens und die der jeweiligen, ich nenn das jetzt mal Weltanschauungen, wechselseitig. Die Machtwilligen passen sich der Weltanschauung an bzw. übernehmen die und die Weltanschauung wird dementsprechend angepasst. Und das ist ein ständiger Prozess, der dann oft genug in Krisen und Niedergängen münden kann und das auch tut.
Sagt ein überzeugter Anhänger des politischen Islam. Als ehemaligen Erdogan-Mitstreiter könnte man da natürlich auch irgendeine Alte-Rechnungen-begleichen-Attitüde vermuten.Wir haben es hier mit Machthabern zu tun, die völlig unkontrolliert und trunken von ihrer Macht jedes Unrecht begehen, um an der Macht festzuhalten. Die heutige Ordnung in der Türkei hat mit dem Islam und islamischen Werten nicht das Geringste zu tun, nicht einmal entfernt.
Ich war bei diesen Worten (am 15. Juni) regelrecht ein wenig erschrocken ... so als wenn jemand meine eigenen Gedanken liest. Denn so selbstsicher und von Zweifeln unangefochten, wenn ich hier über die Überschätzung von Ideologie und die Unterschätzung von reinem Machtstreben schreibe, bin ich gar nicht. Zu komplex ist das ganze Thema.Erdogan ist das, was ich einen puren Politiker nenne – er vertritt eine Spielart der reinen Politik, die keiner Ideologie oder auch nur Moral verpflichtet ist. Dieses pure Machtstreben, das jede Ideologie annehmen oder fallenlassen kann und jedes Bündnis eingehen oder auflösen kann – das ist es, was Erdogan ausmacht. Heute liberal, morgen Islamist; heute für kurdische Rechte, morgen dagegen. Auch wenn Erdogan persönlich fromm sein mag, so ist seine treibende Kraft doch das Streben nach Macht.
Genau. Es geht immer um schnödes Machtstreben, was oft mit pathetischen Worten verschleiert wird. So auch bei Kohl, der sein "Zehnpunkte-Programm zur schrittweisen Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas" vom Herbst 1989 plötzlich wieder fallenließ, weil er vor den Volkskammerwahlen in der DDR merkte, dass er die Gunst der Stunde für sich und seine CDU nutzen konnte. Er reiste durch Ostdeutschland und die Leute, die möglichst schnell die D-Mark wollten, jubelten ihm zu. Kohl ging es schlicht um die eigene Macht, wenn auch mit einem zerdrückten Tränchen wegen seiner "Landsleute im Osten". Alles Kalkül.schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Jun 2020, 10:42)
Ich zitiere mal Yeneroglu weiter:
Sagt ein überzeugter Anhänger des politischen Islam. Als ehemaligen Erdogan-Mitstreiter könnte man da natürlich auch irgendeine Alte-Rechnungen-begleichen-Attitüde vermuten.
Aber hören wir mal, was ein unabhängiger Wissenschaftler (Mücahit Bilici, Professor für Soziologie an der City University in New York) zu diesen Entwicklungen schreibt.
Ich war bei diesen Worten (am 15. Juni) regelrecht ein wenig erschrocken ... so als wenn jemand meine eigenen Gedanken liest. Denn so selbstsicher und von Zweifeln unangefochten, wenn ich hier über die Überschätzung von Ideologie und die Unterschätzung von reinem Machtstreben schreibe, bin ich gar nicht. Zu komplex ist das ganze Thema.
https://www.deutschlandfunk.de/akp-verl ... _id=478679
Eher nicht. Es ging ihm um den Ruhm, Kanzler der deutschen Einheit zu sein. Kohl mit Erdogan zu vergleichen ist wirklich komplett danebenSelina hat geschrieben:(23 Jun 2020, 11:42)
Kohl ging es schlicht um die eigene Macht,
Ich vergleiche ihn nicht mit Erdogan. Hier gehts um die Frage, ob Ideologien oder Machtstreben entscheidend für bestimmte Entwicklungen sind. Schokoschendrezki hat recht, es geht immer um Macht. Und Kohls Streben, "Kanzler der Einheit" zu werden, hat selbstverständlich mit seinem Machtstreben zu tun. Ruhm und Macht gehören eng zusammen.DogStar hat geschrieben:(23 Jun 2020, 11:47)
Eher nicht. Es ging ihm um den Ruhm, Kanzler der deutschen Einheit zu sein. Kohl mit Erdogan zu vergleichen ist wirklich komplett daneben
Und da kann man nun Marxens Basis-Überbau-Theorie heranziehen, die ich für ein wichtiges Instrument um bestimmte Zusammenhänge zu verstehen halte. Wobei es dabei hauptsächlich um Produktion als Basis und Kultur usw. als Überbau und deren Verknüpfung und Wechselwirkung geht. Ideologien sind Teil des Überbaus. Sie stützen die Macht, dienen als Rechtfertigung. Die Grenze zwischen Idealismus, Glauben, strebe nach dem als gut Empfundenen und reiner Machtsucht, Griff nach Vorteilen der verschiedensten Arte sind bei jedem Menschen anders angelegt, können sich im Lauf des Lebens verschieben usw.schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Jun 2020, 10:42)
Ich zitiere mal Yeneroglu weiter:
Sagt ein überzeugter Anhänger des politischen Islam. Als ehemaligen Erdogan-Mitstreiter könnte man da natürlich auch irgendeine Alte-Rechnungen-begleichen-Attitüde vermuten.
Aber hören wir mal, was ein unabhängiger Wissenschaftler (Mücahit Bilici, Professor für Soziologie an der City University in New York) zu diesen Entwicklungen schreibt.
Ich war bei diesen Worten (am 15. Juni) regelrecht ein wenig erschrocken ... so als wenn jemand meine eigenen Gedanken liest. Denn so selbstsicher und von Zweifeln unangefochten, wenn ich hier über die Überschätzung von Ideologie und die Unterschätzung von reinem Machtstreben schreibe, bin ich gar nicht. Zu komplex ist das ganze Thema.
https://www.deutschlandfunk.de/akp-verl ... _id=478679
Noch einmal gefragt: Wo siehst du eine nennenswerte Differenz zwischen marxschen Vorstellungen und realsozialistischer(=marxistischer) Praxis in der DDR? Von Marx gibt es - auch wie gesagt - nichts Konkretes, etwa wie lang sozialistische Übergangsphasen dauern werden, wie lang also die "Diktatur des Proletariats" die bürgerliche "Konterrevolution" in Schach halten muss, wann endlich "der Staat abstirbt" etc. 40 Jahre sind ja nun in geschichtlichen Dimensionen eher ein Augenblick denn ein "für immer". So ein Kommunismus ist ja nun keine Kleinigkeit, die im Galopp mal so nebenbei abgeworfen wird.
Ich glaube das Ideal des Kommunismus greift nur dann wenn jeder jeden kennt und wenn jeder jeden kennt, stört es auch nicht, mit anderen gleichgemacht zu werden und weil jeder jeden kennt, braucht es auch keine Gesetze und Regeln, das direkte Überleben IST DAS Gesetz und DIE Regel, weil eben jeder anpacken und schuften muss.BlueMonday hat geschrieben:(24 Jun 2020, 15:32)
So ein Kommunismus ist ja nun keine Kleinigkeit, die im Galopp mal so nebenbei abgeworfen wird.
...sorry, den Kommunisten gibt es nicht!Occham hat geschrieben:(24 Jun 2020, 16:11)
Ich glaube das Ideal des Kommunismus greift nur dann wenn jeder jeden kennt und wenn jeder jeden kennt,
Das Feindbild sind die Unterstützer der Ziele der SED-Nachfolger ( nachzulesen in deren Parteiprogramm- Erfurt 2011)gallerie hat geschrieben:(24 Jun 2020, 16:21)
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In der Jetztzeit ist es populär Linke und Kommunisten in einen Topf zu verrühren um ein Feindbild zu generieren.
.
Seh ich auch so, um das ganze zu entwirren muss man den Kommunismus aufdröseln: wenn jeder jeden kennt funktioniert der Kommunismus und wenn nicht mehr jeder jeden kennt, funktioniert er nicht. Das zeichnet auch ein Bild, das Marx einfach "nur" eine Urgesellschaft erforscht hat. Er hatte wohl die Schnauze voll vom Manchesterkapitalismus und von einer Urgesellschaft geträumt, die wir aber nicht sind und das ist der Punkt.gallerie hat geschrieben:(24 Jun 2020, 16:21)
...sorry, den Kommunisten gibt es nicht!
Marx hatte zum Beispiel eine ganz andere Vorstellung als Lenin.
Wer sich ernsthaft mit der Ideologie des Kommunismus auseinandersetzen möchte, der sollte Marx als Philosophen und
Lenin als Politiker verstehen.
In der Jetztzeit ist es populär Linke und Kommunisten in einen Topf zu verrühren um ein Feindbild zu generieren.
Präsident Trump ist als Verursacher schnell auszumachen.
Aber auch die AfD und andere populäre Strömungen heizen das Klima auf, in dem sie Linke Und Kommunisten gleich setzen.
Das Problem in deinem Beitrag aus meiner Sicht (wie auch in vielen ähnlichen Beiträgen): Du willst auf die angeblich nicht vorhandene Differenz zwischen Ideologie und Realität hinweisen, schaust aber wie gebannt nur auf die Ideologie. Das ist Don-Quichoterie, Kampf gegen Windmühlenflügel. Die Mächtigen sind in ihrem Kampf um die Macht immer schon einen Schritt weiter und haben die Ideologien - nicht vor dem Publikum aber realiter - ("Marxismus", "Politischer Islam". "Hindu-Nationalismus", "Amerikanische Werte") abgestreift wie einen nicht mehr benötigten alten Mantel.BlueMonday hat geschrieben:(24 Jun 2020, 15:32)
Noch einmal gefragt: Wo siehst du eine nennenswerte Differenz zwischen marxschen Vorstellungen und realsozialistischer(=marxistischer) Praxis in der DDR? Von Marx gibt es - auch wie gesagt - nichts Konkretes, etwa wie lang sozialistische Übergangsphasen dauern werden, wie lang also die "Diktatur des Proletariats" die bürgerliche "Konterrevolution" in Schach halten muss, wann endlich "der Staat abstirbt" etc. 40 Jahre sind ja nun in geschichtlichen Dimensionen eher ein Augenblick denn ein "für immer". So ein Kommunismus ist ja nun keine Kleinigkeit, die im Galopp mal so nebenbei abgeworfen wird.
Marx zu den Bedingungen:
"nachdem die knechtende Unterordnung der Individuen unter die Teilung der Arbeit, damit auch der Gegensatz geistiger und körperlicher Arbeit verschwunden ist; nachdem die Arbeit nicht nur Mittel zum Leben, sondern selbst das erste Lebensbedürfnis geworden; nachdem mit der allseitigen Entwicklung der Individuen auch ihre Produktivkräfte gewachsen und alle Springquellen des genossenschaftlichen Reichtums voller fließen "
Das zu erreichen, da sind auch 100 Jahre und mehr nicht zu knapp angesetzt. Also war man durchaus im ungefähren Zeitplan. Nur "der Mensch" hatte offenbar keine Lust und Geduld mehr.
...das alles ist längst geschehen, Politikwissenschaftler und Philosophen haben sich unlängst über die Theorie des Marxen Kommunismus auseinandergesetzt.Occham hat geschrieben:(24 Jun 2020, 16:29)
Seh ich auch so, um das ganze zu entwirren muss man den Kommunismus aufdröseln:
Die Tatsache das Marx immer wieder zum Thema wird, sagt mir, das man seine Theorien nicht genug aufgedröselt hat... was meiner Meinung nach gefehlt hat, hab ich ja finde ich schön beschrieben.gallerie hat geschrieben:(24 Jun 2020, 17:32)
...das alles ist längst geschehen, Politikwissenschaftler und Philosophen haben sich unlängst über die Theorie des Marxen Kommunismus auseinandergesetzt.
Aber als Feindbild mag diese Ideologie, im übrigen niemals von Marx so verstanden sein wollte; noch immer zünden.
Selbst in der Klimadiskussion oder Corona finden diese Feindbilder einen Anreiz, obwohl weder Corona noch der Klimawandel ein politisches ideologisches Thema sein kann!
Ja, sie zündet in beide Richtungen. In den USA nochmal extremer. Stichwort "cultural marxism" also marxistische Kulturrevolution, die immer wieder, inzwischen auch in Deutschland, von der rechten Szene aufgegriffen wird. Auch BLM und die ganzen Proteste werden inzwischen als marxistische Bewegung bezeichnet. Umgekehrt kann Kommunismus, aber vor allem auch Sozialismus, als Mobilisierung dienen. Nicht umsonst will Esken diesen Begriff nicht negativ verwendet wird. Aus ähnlichem Grunde bezeichnet sich Sanders als demokratischer Sozialist. Es scheint dort also ein nicht zu unterschätzendes Wählerpotential zu geben. Obwohl man vermutlich die allermeisten Forderungen auch in einem kapitalistischen System unterbringen könnte und das Verständnis von Sozialismus kaum unterschiedlicher sein könnte.gallerie hat geschrieben:(24 Jun 2020, 17:32)
...das alles ist längst geschehen, Politikwissenschaftler und Philosophen haben sich unlängst über die Theorie des Marxen Kommunismus auseinandergesetzt.
Aber als Feindbild mag diese Ideologie, im übrigen niemals von Marx so verstanden sein wollte; noch immer zünden.
Selbst in der Klimadiskussion oder Corona finden diese Feindbilder einen Anreiz, obwohl weder Corona noch der Klimawandel ein politisches ideologisches Thema sein kann!
...nein!Occham hat geschrieben:(24 Jun 2020, 17:46)
Die Tatsache das Marx immer wieder zum Thema wird, sagt mir, das man seine Theorien nicht genug aufgedröselt hat... was meiner Meinung nach gefehlt hat, hab ich ja finde ich schön beschrieben.
...Quatsch, und gerade du als gelesenener Mensch, solltest dir durchaus im klaren sein, das Präsident Harry S. Truman und seine Doktrin mittels derTom Bombadil hat geschrieben:(24 Jun 2020, 18:17)
Den Topf haben die Linken auf's Feuer gesetzt und jetzt bekommen sie ihre eigene Suppe zu schmecken.
roli hat geschrieben:(24 Jun 2020, 19:05)
"Das Kapital" ist durchaus lesenswert und der Inhalt ist in seiner Kritik eigentlich zeitlos.
Um mal auf die aktuellen Linken zu kommen. Selbst die Partei "Die Linke" ist im Prinzip gespalten und Links ist hier nicht gleich Links.
Als Sahrafan bin ich sicher ein wenig voreingenommen, aber die Ideen von Kipping und Co. entsprechen in vielen Dingen nicht meinen Vorstellungen, während Wagenknecht fast überall Zustimmung meinerseits erfährt.
Also wenn "Kampf gegen Links", dann aber bitte gegen die Richtigen.
roli hat geschrieben:(24 Jun 2020, 19:05)
"Das Kapital" hat durchaus lesenswert und der Inhalt ist in seiner Kritik eigentlich zeitlos.
Um mal auf die aktuellen Linken zu kommen. Selbst die Partei "Die Linke" ist im Prinzip gespalten und Links ist hier nicht gleich Links.
Als Sahrafan bin ich sicher ein wenig voreingenommen, aber die Ideen von Kipping und Co. entsprechen in vielen Dingen nicht meinen Vorstellungen, während Wagenknecht fast überall Zustimmung meinerseits erfährt.
Also wenn "Kampf gegen Links", dann aber bitte gegen die Richtigen.