EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Maikel
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Maikel »

Zinnamon hat geschrieben:(19 May 2020, 16:56)

0,5 % stehen hier für "noch besser" . Und dieses halbe Prozent wurde erkauft mit bis zum heutigen Tage 26.673 Toten mehr ..bei einer Bevölkerung, die deutlich kleiner als unsere ist.
Thema war das Macron-Merkel 500-Mrd-Programm. Ich kann mir nicht vorstellen, daß dabei vorgesehen ist, Zuschüsse in Abhängigkeit von der Anzahl der Corona-Gestorbenen zu zahlen.

Es geht vielmehr um den Aufbau der Wirtschaft nach dem Corona-Lockdown; dabei dürfte ein entscheidender Faktor sein, wie stark die Wirtschaft eingebrochen ist.

Offtopic dazu: So viel schlechter sehen diese Zahlen für Italien, Spanien, Frankreich auch nicht aus, daß diese Länder unbedingt Unterstützung bräuchten, vom fast ebenso gebeutelten D.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Vongole hat geschrieben:(19 May 2020, 17:59)

Haben sie, die Stimmung dreht sich gegen Johnson:
https://www.merkur.de/welt/coronavirus- ... 66550.html

Wird auch hier dargestellt:
"Public confidence in government plummets after Johnson’s easing of coronavirus lockdown"
https://www.independent.co.uk/news/uk/p ... 18656.html
Alles andere hätte mich auch verblüfft! Briten sind in ihrer Mehrzahl eben doch ganz vernünftige Leute. Mal sehen, wann sich diese Vernunft in Sachen BREXIT zeigen wird.
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Orbiter1
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Maikel hat geschrieben:(19 May 2020, 18:10)

Thema war das Macron-Merkel 500-Mrd-Programm. Ich kann mir nicht vorstellen, daß dabei vorgesehen ist, Zuschüsse in Abhängigkeit von der Anzahl der Corona-Gestorbenen zu zahlen.

Es geht vielmehr um den Aufbau der Wirtschaft nach dem Corona-Lockdown; dabei dürfte ein entscheidender Faktor sein, wie stark die Wirtschaft eingebrochen ist.

Offtopic dazu: So viel schlechter sehen diese Zahlen für Italien, Spanien, Frankreich auch nicht aus, daß diese Länder unbedingt Unterstützung bräuchten, vom fast ebenso gebeutelten D.
Wenn es darum geht dass die Wirtschaft nach der Corona-Pandemie wieder läuft müsste Deutschland vor allem für die Briten Geld in die Hand nehmen. Großbritannien ist nicht nur der fünftgrößte Absatzmarkt für Deutschland, mit den Briten erzielen sie auch noch einen gigantischen Handelsbilanzüberschuss von 45 Mrd € pro Jahr. Zum Vergleich, bei Spanien sind es 12 Mrd € pro Jahr, bei Italien nur 10 Mrd € pro Jahr und auch das Handelsvolumen ist mit beiden Staaten geringer. Der ehemalige britische Brexit-Chefunterhändler David Davis hat erst gestern in einem Interview mit der BBC seine Überzeugung zum Ausdruck gebracht dass deswegen von der deutschen Automobilindustrie noch ein Riesendruck auf die Bundesregierung ausgeübt wird den Briten bei den laufenden Post-Brexit-Verhandlungen entgegen zu kommen. Nebenbei erwähnt, Italien erzielt mit über 50 Mrd € den weltweit siebtgrößten Handelsbilanzüberschuss (und ist entsprechend wettbewerbsfähig). Wenn es darum geht den sterbenden Schwan zu mimen liegen sie aber mit Sicherheit auf Platz 1.
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Misterfritz
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Orbiter1 hat geschrieben:(19 May 2020, 18:57)Der ehemalige britische Brexit-Chefunterhändler David Davis hat erst gestern in einem Interview mit der BBC seine Überzeugung zum Ausdruck gebracht dass deswegen von der deutschen Automobilindustrie noch ein Riesendruck auf die Bundesregierung ausgeübt wird den Briten bei den laufenden Post-Brexit-Verhandlungen entgegen zu kommen.
Hmmm,
das passt nicht zu den Aussagen der dts. Industrie:
Die Kommission gibt sich davon zumindest bisher unbeeindruckt - und die deutsche Wirtschaft auch. Natürlich hätte man am liebsten ein "umfassendes Abkommen" mit Großbritannien, sagt Klemens Kober vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag. Aber die deutsche Industrie habe sich mit viel Geld auf ein No-Deal-Szenario vorbereitet, und Umfragen unter den Firmen hätten ein klares Bild ergeben: "85 Prozent sagen, dass die oberste Priorität der Zusammenhalt des EU-Binnenmarkts ist.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/brexi ... 0c9f95f641
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imp
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

Wenn ich sowas hier lese, bin ich fast schon froh, dass wir sie los sind:

https://www.jpost.com/Diaspora/Antisemi ... yIArZadY64
One in five Britons believe that Jews created COVID-19 to collapse the economy for financial gain, a press release linked to a a survey by Oxford University showed.
Einer von fünf, das sind in einem typischen Pub (zu normalen Zeiten) mindestens ein Tisch voll mit Leuten, die so einen Quatsch glauben. Zwar relativiert sich die "Zustimmung" in der Detailansicht:
It found that 5.3% said that they “agree a little,” 6.8% said that they “agree moderately,” 4.6% said that they “agree a lot,” and 2.4% said that they “agree completely” with the statement "Jews have created the virus to collapse the economy for financial gain."
Jedoch wurden vergleichbare Theorien auch über Muslime und andere Gruppen aufgestellt und fanden ähnlichen Zuspruch. Etwa 20% denken, "die Muslime" wollten damit die Gesellschaft angreifen.

Mehr als 40 Prozent glauben immerhin, dass das Virus real sei - aber leider eine Biowaffe aus Kina. Manchmal bin ich ganz froh, dass es dieses Meer zwischen deren und unserer Küste gibt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

imp hat geschrieben:(25 May 2020, 09:26)

Wenn ich sowas hier lese, bin ich fast schon froh, dass wir sie los sind:

https://www.jpost.com/Diaspora/Antisemi ... yIArZadY64


Einer von fünf, das sind in einem typischen Pub (zu normalen Zeiten) mindestens ein Tisch voll mit Leuten, die so einen Quatsch glauben. Zwar relativiert sich die "Zustimmung" in der Detailansicht:



Jedoch wurden vergleichbare Theorien auch über Muslime und andere Gruppen aufgestellt und fanden ähnlichen Zuspruch. Etwa 20% denken, "die Muslime" wollten damit die Gesellschaft angreifen.

Mehr als 40 Prozent glauben immerhin, dass das Virus real sei - aber leider eine Biowaffe aus Kina. Manchmal bin ich ganz froh, dass es dieses Meer zwischen deren und unserer Küste gibt.
Das denken manche Briten ebenso in der Gegenrichtung. :)

Wir müssen bedenken, daß auch bei uns Populisten öffentlich besonders lautstark auftreten, trotz der Prügel, die diese Zunft im 1. und 2. Weltkrieg bezogen hat und trotz des Unglücks, daß sie über viele liebe und gute unschuldige Menschen gebracht hat.

Den Briten müssen Sie zugute halten, daß sie nun einige Jahrhunderte ihre Lebensart nach eigenem Geschmack entwickeln konnten. Da formt sich ein Selbstbewußtsein, das wir für gar nicht angebrachten Hochmut halten. Und wer an der Berechtigung des Selbstbewußtseins zweifelt, der wird eben niedergebrüllt. Kommt Ihnen das nicht auch bekannt vor?

Ich habe beruflich und privat Briten kennen gelernt; im persönlichen Kontakt völlig umgängliche und humorvolle Mitmenschen. Deshalb bedauere und betrauere ich den BREXIT. Durchaus möglich, daß irgendwann einmal eine satte Mehrheit diesen Aufstand gegen eine europäische Gemeinschaft als schrecklichen Irrtum erkennt... etwa, wenn der erwartete wirtschaftliche und politische Schaden eingetreten ist.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(25 May 2020, 09:39)

Das denken manche Briten ebenso in der Gegenrichtung. :)

Wir müssen bedenken, daß auch bei uns Populisten öffntlich besonders lautstark auftreten, trotz der Prügel, die diese Zunft im 1. und 2. Weltkrieg bezogen hat un d trotz des Unglücks, daß sie über viele liebe und gute unschuldige Menschen gebracht hat.

Den Briten müssen Sie zugute halten, daß sie nun einige Jahrhunderte ihre Lebensart nach eigenem Geschmack entwickeln konnten. Da formt sich ein Selbstbewußtsein, das wir für gar nicht angebrachten Hochmut halten. Und wer an der Berechtigung des Selbstbewußtseins zweifelt, der wird eben niedergebrüllt. Kommt Ihnen das nicht auch bekannt vor?

Ich habe beruflich und privat Briten kennen gelernt; im persönlichen Kontakt völlig umgängliche und humorvolle Mitmenschen. Deshalb bedauere und betrauere ich den BREXIT. Duhcaus möglich, daß irgendwann einmal eine satte Mehrheit diesen Aufstand gegen eine europäische Gemeinschaft als schrecklichen Irrtum erkennt... etwa, wenn der erwartete wirtschaftliche und politische Schaden eingetreten ist.
Ja, das kenne ich auch: Der einzelne Brite, den man kennt, ist eben ein Individuum und die Aggregate, die solche Polls bereitstellen, die haben mit ihm nicht unbedingt was zu tun. Ich möchte gern glauben, dass wir in aufgeklärten Zeiten leben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Wäre lustig wenn nun im Niedriglohnsektor die Leute wegbleiben und die Briten um Hilfe rufen weil Ihnen bildlich die Scheisse aus der verstopften Toilette überläuft.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Lustig auch das eine der schimmsten Hardlinerinnen diese Pritti Patel ist, selber Kind von Migranten!!!!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

imp hat geschrieben:(25 May 2020, 09:26)

Wenn ich sowas hier lese, bin ich fast schon froh, dass wir sie los sind:

https://www.jpost.com/Diaspora/Antisemi ... yIArZadY64

Einer von fünf, das sind in einem typischen Pub (zu normalen Zeiten) mindestens ein Tisch voll mit Leuten, die so einen Quatsch glauben. Zwar relativiert sich die "Zustimmung" in der Detailansicht:

Jedoch wurden vergleichbare Theorien auch über Muslime und andere Gruppen aufgestellt und fanden ähnlichen Zuspruch. Etwa 20% denken, "die Muslime" wollten damit die Gesellschaft angreifen.

Mehr als 40 Prozent glauben immerhin, dass das Virus real sei - aber leider eine Biowaffe aus Kina. Manchmal bin ich ganz froh, dass es dieses Meer zwischen deren und unserer Küste gibt.
Hör dich mal unter deutschen Covidioten um, da werden die gleichen wirren Theorien verbreitet, mit dem Unterschied, dass statt gegen Muslime gegen Asiaten gehetzt wird.
Von der Schuld der Juden an Corona ist man natürlich wieder grenzüberschreitend überzeugt.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Boris Johnson steht ziemlich unter Druck weil er nach wie vor seinen Chefberater Dominic Cummings deckt, der in grober Weise gegen die Coronamaßnahmen verstoßen hat. Selbst etliche Tories sind deswegen ziemlich aufgebracht. Heute gab es dazu eine Pressekonferenz die auch im TV übertragen wurde. Muss mir unbedingt eine Aufzeichnung davon ansehen. Die Londoner ARD-Bürochefin und -Journalistin Anette Dittert hat schon einiges erlebt und schreibt dazu:

"Well. This was the most bizarre thing I watched on British TV ever. And the funny thing: I thought exactly the same yesterday, watching Boris Johnson. Can only get weirder from here."
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Also irgendwie lebt die britische Regierung in einer Blase. Das zeigt sich nicht nur beim Umgang mit dem Chefberater Cummings sondern auch bei den Verhandlungen mit der EU. Barnier hat dem Deutschlandfunk ein Interview gegeben. Das klingt schon ziemlich nach Ratlosigkeit.

"Die Briten haben nicht verstanden, oder sie wollen nicht verstehen, dass der Brexit für sie mit Folgen verbunden ist. Für uns auch. Aber eben auch für sie. Dass sie nach ihrem Austritt nicht die gleichen Bedingungen und den gleichen Status haben können, wie zur Zeit ihrer Mitgliedschaft in der Europäischen Union. …. Ich erinnere daran, dass das Vereinigte Königreich den Binnenmarkt und die Zollunion verlässt, nachdem es aus der Europäischen Union ausgetreten ist. Wir legen weiterhin die Bedingungen für den Zugang zu unserem eigenen Markt fest. Ein Drittstaat, das Vereinigte Königreich, wird uns nicht die Zugangsbedingungen zu unserem Markt für britische Waren, Dienstleistungen, Daten oder für Arbeitnehmer und Unternehmen diktieren. …. Man hat mir die populäre Redewendung der deutschen Sprache erklärt: Man kann nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen (Deutsch). Das ist die Haltung der Briten: Austritt aus der Europäischen Union, alle Vorteile möchten sie aber behalten. Mehr Realismus ist da vonnöten..... Herr Frost sollte sich daran erinnern, dass das Vereinigte Königreich die Europäische Union und den Binnenmarkt verlässt. Das Vereinigte Königreich möchte mit uns Handels- und Wirtschaftsbeziehungen festlegen. Für Dienstleistungen, Transport, Luftfahrt, die innere Sicherheit. Sie wünschen dieses Abkommen. Wir auch, aber sie verlassen die Europäische Union, nicht wir das Vereinigte Königreich. …" Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/eu-chefu ... 94.de.html

Ich bleibe bei meiner Einschätzung. Die Briten wollen überhaupt kein Abkommen. Im Grunde genommen kann man sich die Verhandlungen sparen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ich bleibe bei meiner Einschätzung. Die Briten wollen überhaupt kein Abkommen. Im Grunde genommen kann man sich die Verhandlungen sparen.
Nein, die EU sollte auf jeden Fall verhandlungsbereit sein, wie mit anderen Drittstaaten eben auch. Mit der Anmerkung kann man jede Sitzung eröffnen, bis die Briten merken, daß sie auch ohne Ergebnis vom Tisch gehen können. Das Muster müßte der CETA-Vertrag mit Kanada sein. Die Verbindung der EU zu Norwegen/Schweiz ist nach dem Geschmack der Briten schon viel zu eng auf den EU-Binnenmarkt ausgerichtet.

Laufen denn nicht auch Verhandlungsrunden der EU mit Neuseeland und Australien? Oder mit Japan und Südkorea und Brasilien? Die Briten könnten sich doch an einen Verhandlungsgang davon anhängen. Das dauert ja vielleicht noch einige Jahre, aber diese unabhängigen Partner überleben das ja auch.
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Mendoza
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Mendoza »

H2O hat geschrieben:(31 May 2020, 07:36)

Nein, die EU sollte auf jeden Fall verhandlungsbereit sein, wie mit anderen Drittstaaten eben auch. Mit der Anmerkung kann man jede Sitzung eröffnen, bis die Briten merken, daß sie auch ohne Ergebnis vom Tisch gehen können. Das Muster müßte der CETA-Vertrag mit Kanada sein. Die Verbindung der EU zu Norwegen/Schweiz ist nach dem Geschmack der Briten schon viel zu eng auf den EU-Binnenmarkt ausgerichtet.

Laufen denn nicht auch Verhandlungsrunden der EU mit Neuseeland und Australien? Oder mit Japan und Südkorea und Brasilien? Die Briten könnten sich doch an einen Verhandlungsgang davon anhängen. Das dauert ja vielleicht noch einige Jahre, aber diese unabhängigen Partner überleben das ja auch.
Freihandelsabkommen mit Japan gibt es schon.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Mendoza hat geschrieben:(31 May 2020, 07:50)

Freihandelsabkommen mit Japan gibt es schon.
Danke, das ist sehr erfreulich; was mit Japan gelungen ist, das sollte mit GB doch auch möglich sein! GB ist nun Drittstaat wie eben viele unserer Partner auf dieser Welt auch. Das ist kein Makel, aber ein ungebundeneres Verhältnis als mit unseren EU-Partnern. Anders wird Herr Barnier auch nicht mehr verhandeln... bin ich überzeugt. Wozu auch?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Maikel »

H2O hat geschrieben:(31 May 2020, 07:56)
Danke, das ist sehr erfreulich; was mit Japan gelungen ist, das sollte mit GB doch auch möglich sein!
Dazu las ich gestern in der FAZ (hinter Bezahlschranke):
"Zudem verlangt Brüssel die Anerkennung der europäischen Rechtsprechung. Johnson betrachtet das als Ungleichbehandlung, weil andere Drittstaaten, die einen Freihandelsvertrag mit der EU vereinbart haben, derartigen Regeln nicht unterliegen. Dem hält die EU entgegen, dass die Briten mehr Marktzugang verlangen als Vertragspartner wie Kanada oder Japan. Zudem liege das Königreich näher, betreibe mehr Handel und sei tiefer in den Binnenmarkt integriert."
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Maikel hat geschrieben:(31 May 2020, 09:29)

Dazu las ich gestern in der FAZ (hinter Bezahlschranke):
"Zudem verlangt Brüssel die Anerkennung der europäischen Rechtsprechung. Johnson betrachtet das als Ungleichbehandlung, weil andere Drittstaaten, die einen Freihandelsvertrag mit der EU vereinbart haben, derartigen Regeln nicht unterliegen. Dem hält die EU entgegen, dass die Briten mehr Marktzugang verlangen als Vertragspartner wie Kanada oder Japan. Zudem liege das Königreich näher, betreibe mehr Handel und sei tiefer in den Binnenmarkt integriert."
Das ist doch klar; wer mehr will, der muß auch mehr geben. Die EU will doch aber gar nichts von den Briten. Die sind doch gerade ausgetreten, weil ihnen die EU zu viel abverlangte. Den Vertrag "wie mit Japan" zu dessen Bedingungen, den mit Kanada kann man ja auch als Muster übernehmen. Ich meine, daß die Briten verstehen müssen, daß sie nun ein Drittsaat sind... nicht bei Marktzugängen ein bißchen drinnen in der EU und ansonsten bei Mitwirkungspflichten aber draußen. Das wird Herr Barnier schon vermitteln. Zur Not geht es ja auch ohne Vertrag, wie mit so vielen Ländern der Welt. Ich fände das bedauerlich, aber auf Hin- und Herschubsen sollte sich die EU nicht einlassen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Maikel »

H2O hat geschrieben:(31 May 2020, 10:03)

Die EU will doch aber gar nichts von den Briten.
Aber natürlich doch!
Ein wesentlicher Punkt bei den Verhandlungen ist die Möglichkeit für EU-Fischer, weiterhin in britischen Gewässern fischen zu dürfen.
Außerdem wollen die EU-Mitglieder durchaus gerne weiter zoll-begünstigt in GB verkaufen, und wohl auch einkaufen.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Maikel hat geschrieben:(31 May 2020, 18:23)

Aber natürlich doch!
Ein wesentlicher Punkt bei den Verhandlungen ist die Möglichkeit für EU-Fischer, weiterhin in britischen Gewässern fischen zu dürfen.
Außerdem wollen die EU-Mitglieder durchaus gerne weiter zoll-begünstigt in GB verkaufen, und wohl auch einkaufen.
Richtig; die Briten könnten ihre selbst gefangenen Fische ja auch anbieten... oder einen bemerkenswerten Beitrag zur Schonung ihrer Fischbestände leisten. Aber einmal Scherz beiseite: Was auf Gegenseitigkeit aufbaut, das muß schon ausgewogen sein. Und niemand will die Beziehungen mit GB abbrechen... nur sind eben EU-artige Vorteile nur gegen EU-artige Lasten denkbar. Darüber verhandelt man doch.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Maikel hat geschrieben:(31 May 2020, 18:23)

Aber natürlich doch!
Ein wesentlicher Punkt bei den Verhandlungen ist die Möglichkeit für EU-Fischer, weiterhin in britischen Gewässern fischen zu dürfen.
Stimmt. Und die walisischen Fischer haben nach dem Brexit schockiert festgestellt, dass sie ihre gefangenen Fisch künftig nicht mehr verkaufen sondern selbst essen müssen, wenn kein Vertrag zustande kommt. So haben beide Seiten Interessen. Nun gilt aber: Europäische Fischer müssen nicht unbedingt in britischen Gewässern fischen. Es gibt noch andere Fanggründe. Wem sollen aber die britischen Fischer ihren Fang verkaufen, wenn sie nicht mehr in die EU exportieren dürfen?
Außerdem wollen die EU-Mitglieder durchaus gerne weiter zoll-begünstigt in GB verkaufen, und wohl auch einkaufen.
Auch hier wird wieder deutlich, wer ein größeres Interesse an einem Handelsabkommen haben muss: Das britische Handelsbilanzdefizit mit den übrigen EU-Staaten belief sich im Jahr 2019 auf rund 110 Milliarden Euro. Für Großbritannien war die EU der mit Abstand wichtigste Handelspartner. Großbritannien hingegen hat für die EU einen weit geringeren Stellenwert. Z.B. für Deutschland ist inzwischen Polen ein wichtigerer Handelspartner als GB.

Fazit: Die EU kann locker ohne GB existieren. Ob das umgekehrt auch so ist? Wird sich zeigen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von streicher »

Schon verständlich, dass Barnier der Geduldsfaden reißt. Interessant, dass die Drohung nun andersherum kommt, denn aus GB war schon mehrmals der Ruf von einem No-Deal-Brexit zu hören.
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Maikel »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 May 2020, 18:35)
Nun gilt aber: Europäische Fischer müssen nicht unbedingt in britischen Gewässern fischen.
Sie wollen aber gerne, weil diese Fischgründe näher liegen. Deshalb ist es von EU-Seite ein großes Thema bei den Verhandlungen.
Es gibt noch andere Fanggründe.

Die aber (wesentlich) weiter weg liegen. Warum sonst haben die EU-Fischer bisher so gerne in britischen Gewässern gefischt?
Wem sollen aber die britischen Fischer ihren Fang verkaufen, wenn sie nicht mehr in die EU exportieren dürfen?
Z.B. den Menschen, denen die EU-Fischer dann die Fische wegfischen.

Außerdem wird doch ein Export in die EU weiter möglich sein, nur ggf. mit Zollaufschlag. Den gilt es dann abzuwägen gegenüber den Kosten der Fahrten zu entfernt liegenden Fanggründen. Nicht zu vergessen die Umweltbelastung durch die weiteren Fahrten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Maikel hat geschrieben:(01 Jun 2020, 09:19)

Sie wollen aber gerne, weil diese Fischgründe näher liegen. Deshalb ist es von EU-Seite ein großes Thema bei den Verhandlungen.
Das ist insbesondere bei den Briten ein großes Thema, weil die Fischereiwirtschaft dort eine starke Lobby hat - obwohl das rein wirtschaftlich unbegründet ist, da die Fischerei nur einen verschwindend geringen Teil der Wirtschaftsleistung ausmacht. Hängt mit der Insellage und der Tradition als "Seefahrernation" zusammen.
Z.B. den Menschen, denen die EU-Fischer dann die Fische wegfischen.
Wer soll das sein? Abgesehen von den Briten selbst natürlich...
Außerdem wird doch ein Export in die EU weiter möglich sein, nur ggf. mit Zollaufschlag. Den gilt es dann abzuwägen gegenüber den Kosten der Fahrten zu entfernt liegenden Fanggründen. Nicht zu vergessen die Umweltbelastung durch die weiteren Fahrten.
Es geht dabei nicht nur um Zölle, sondern vor allem um "produktrelevante Regulierungen". Erinnere Dich mal daran, wie heftig in Europa der Widerstand gegen die Einfuhr von "Chlor-Hähnchen" aus den USA war. Beim Handel mit Drittländern fordert die EU - und nicht nur die! - dass importierte Lebensmittel den hier üblichen Standards entsprechen müssen. Tun sie das nicht, ist die Einfuhr verboten und die Produkte müssten von der EU erstmal neu zugelassen werden. Die Frage nach Zöllen stellt sich dann gar nicht. Das kann im Falle der britischen Fischereiwirtschaft dazu führen, dass die britischen Fischer auf ihren Fischen schlicht sitzenbleiben, wenn sich GB weigert, EU-Standards zu akzeptieren. Ob zu diesen Standards auch die Fangquoten gehören, weiß ich nicht, kann ich mir aber gut vorstellen. Jedenfalls steht die "Drohung" im Raum, dass bei einem ungeregelten Brexit auch ein Großteil der britischen Fischverarbeitungsindustrie "abwandern" wird - zum Beispiel nach Polen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Jedenfalls steht die "Drohung" im Raum, dass bei einem ungeregelten Brexit auch ein Großteil der britischen Fischverarbeitungsindustrie "abwandern" wird - zum Beispiel nach Polen.
Da wird mir jetzt einiges klarer: Ich hatte mich hier in Westpommern immer über das vergleichsweise üppige Angebot von Nordsee-Atlantik-Fisch gewundert und nutze es gern... ob nun als Frischfisch oder als Konserven. Ostseefisch gibt es auch (Dorsch, Sprotten), aber Makrelen und Heringe sind "allgegenwärtig". Ohne Zweifel gibt es in Polen eine leistungsfähige Fischverarbeitung!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Orbiter1 hat geschrieben:(29 May 2020, 15:37)

Also irgendwie lebt die britische Regierung in einer Blase. Das zeigt sich nicht nur beim Umgang mit dem Chefberater Cummings sondern auch bei den Verhandlungen mit der EU. Barnier hat dem Deutschlandfunk ein Interview gegeben. Das klingt schon ziemlich nach Ratlosigkeit.

"Die Briten haben nicht verstanden, oder sie wollen nicht verstehen, dass der Brexit für sie mit Folgen verbunden ist. Für uns auch. Aber eben auch für sie. Dass sie nach ihrem Austritt nicht die gleichen Bedingungen und den gleichen Status haben können, wie zur Zeit ihrer Mitgliedschaft in der Europäischen Union. …. Ich erinnere daran, dass das Vereinigte Königreich den Binnenmarkt und die Zollunion verlässt, nachdem es aus der Europäischen Union ausgetreten ist. Wir legen weiterhin die Bedingungen für den Zugang zu unserem eigenen Markt fest. Ein Drittstaat, das Vereinigte Königreich, wird uns nicht die Zugangsbedingungen zu unserem Markt für britische Waren, Dienstleistungen, Daten oder für Arbeitnehmer und Unternehmen diktieren. …. Man hat mir die populäre Redewendung der deutschen Sprache erklärt: Man kann nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen (Deutsch). Das ist die Haltung der Briten: Austritt aus der Europäischen Union, alle Vorteile möchten sie aber behalten. Mehr Realismus ist da vonnöten..... Herr Frost sollte sich daran erinnern, dass das Vereinigte Königreich die Europäische Union und den Binnenmarkt verlässt. Das Vereinigte Königreich möchte mit uns Handels- und Wirtschaftsbeziehungen festlegen. Für Dienstleistungen, Transport, Luftfahrt, die innere Sicherheit. Sie wünschen dieses Abkommen. Wir auch, aber sie verlassen die Europäische Union, nicht wir das Vereinigte Königreich. …" Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/eu-chefu ... 94.de.html

Ich bleibe bei meiner Einschätzung. Die Briten wollen überhaupt kein Abkommen. Im Grunde genommen kann man sich die Verhandlungen sparen.

Richtig. Verhandlungen jetzt beenden.
Es wird Zeit vom Tisch aufzustehen!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

H2O hat geschrieben:(31 May 2020, 07:56)

Danke, das ist sehr erfreulich; was mit Japan gelungen ist, das sollte mit GB doch auch möglich sein! GB ist nun Drittstaat wie eben viele unserer Partner auf dieser Welt auch. Das ist kein Makel, aber ein ungebundeneres Verhältnis als mit unseren EU-Partnern. Anders wird Herr Barnier auch nicht mehr verhandeln... bin ich überzeugt. Wozu auch?

Es liegt ja an den Briten das es nicht möglich ist.
Und nun reicht es auch, wird Zeit das die ins kalte Wasser springen!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Maikel hat geschrieben:(31 May 2020, 18:23)

Aber natürlich doch!
Ein wesentlicher Punkt bei den Verhandlungen ist die Möglichkeit für EU-Fischer, weiterhin in britischen Gewässern fischen zu dürfen.
Außerdem wollen die EU-Mitglieder durchaus gerne weiter zoll-begünstigt in GB verkaufen, und wohl auch einkaufen.
Können Sie ja durchaus verbieten, dann gibt es Zoll und ansonsten können die Ihren Fisch ja an Ihre Kumpels in den USA verkaufen!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Eiskalt hat geschrieben:(03 Jun 2020, 10:13)

Es liegt ja an den Briten das es nicht möglich ist.
Und nun reicht es auch, wird Zeit das die ins kalte Wasser springen!
Sagen wir es doch für die Briten positiv: Die EU konnte ihren Anforderungen nicht entsprechen... ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

H2O hat geschrieben:(03 Jun 2020, 10:19)

Sagen wir es doch für die Briten positiv: Die EU konnte ihren Anforderungen nicht entsprechen... ;)
Gerne, aufstehen, Pressekonferenz und mitteilen, dass man die Gespräche abbricht, da man leider den Anforderungen der Briten nicht entsprechen konnte.
Peng aus!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Ich hoffe beide Seiten haben sich inzwischen umfassend auf den absehbaren No-Deal-Brexit vorbereitet. Die britische Notenbank hat heute nochmal die Finanzinstitute aufgefordert entsprechend aktiv zu werden.

"Die britische Zentralbank rät einem Medienbericht zufolge den heimischen Geldhäusern zu verstärkten Vorbereitungen auf ein Scheitern der Verhandlungen mit der EU über einen Brexit-Vertrag."
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(03 Jun 2020, 14:51)

Ich hoffe beide Seiten haben sich inzwischen umfassend auf den absehbaren No-Deal-Brexit vorbereitet. Die britische Notenbank hat heute nochmal die Finanzinstitute aufgefordert entsprechend aktiv zu werden.

"Die britische Zentralbank rät einem Medienbericht zufolge den heimischen Geldhäusern zu verstärkten Vorbereitungen auf ein Scheitern der Verhandlungen mit der EU über einen Brexit-Vertrag."
Die EU sollte sich sehr ausgiebig mit dem Neustart aus der Pandemie heraus befassen. Da gibt es doch genug zu tun! Aus meiner Sicht sind das alles Mätzchen, um den Verhandlungspartner weich zu klopfen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(03 Jun 2020, 15:19)

Die EU sollte sich sehr ausgiebig mit dem Neustart aus der Pandemie heraus befassen. Da gibt es doch genug zu tun! Aus meiner Sicht sind das alles Mätzchen, um den Verhandlungspartner weich zu klopfen.
Man weiß es nicht - Man darf es ja auch nicht erfahren. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass einige Kreise in der konservativen Partei erst einmal möglichst viele Bindungen in Verträgen loswerden wollen, um sich global neu zu orientieren - etwa auf eine vertiefte Zusammenarbeit mit Indien, Nordafrika und Asien jenseits des Rahmens, den die Bindung an die EU-Verträge erlaubte. Es bleibt die Frage, wie man sich ohne die EU für diese Allianzen interessant machen könnte.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Eiskalt hat geschrieben:(03 Jun 2020, 10:09)

Richtig. Verhandlungen jetzt beenden.
Es wird Zeit vom Tisch aufzustehen!
Warum? Warten wir doch einfach ab, bis die Briten vom Tisch aufstehen. WENN sie denn wirklich so dämlich sein sollten, vom Tisch aufzustehen! Wenn sie das wollen, sollen sie es tun. Bis es soweit ist, wird Barnier einfach "stur" an den Forderungen der EU festhalten, wie er es schonmal getan hat.

Wenn die EU Deinen Ratschlägen gefolgt wäre, hätten wir schon vor Monaten den "wilden Brexit" bekommen. Stattdessen hat sich die EU letztlich mit allen Forderungen durchgesetzt. Ist doch keine schlechte Bilanz, oder? Jetzt machen wir es nochmal genauso. Kostet uns doch nichts. Verschafft uns nur mehr Zeit. Barnier lässt die Briten gerade wieder mal im eigenen Saft köcheln. Beim ersten Mal hat das funktioniert. Beim zweiten Mal geht es vielleicht genauso.

Man sagt zwar, dass ein guter Esel nur einmal stolpert. Meinem Eindruck nach ist BoJo aber kein guter Esel.

Du schreibst immer wieder, dass die Briten die EU vorführen oder über den Tisch ziehen wollten. Möglicherweise hast Du recht. Bislang ist der Plan aber nicht aufgegangen. Die EU hat gewonnen! Warum sollte Barnier jetzt die Chance auf einen weiteren Sieg verschenken, indem er das Spiel ohne Not vorzeitig beendet?

Und das war nur die "taktische" Dimension der Verhandlungen! Die "strategische" Seite der Verhandlungen sieht so aus, dass es im Interesse der MENSCHEN sowohl in der EU als auch in GB liegt, einen No-Deal-Brexit zu vermeiden! Wenn es zu einem No-Deal-Brexit kommt, dann soll dafür wenigstens BoJo verantwortlich sein, und nicht die EU.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Kohlhaas hat geschrieben:(03 Jun 2020, 18:19)

Warum? Warten wir doch einfach ab, bis die Briten vom Tisch aufstehen. WENN sie denn wirklich so dämlich sein sollten, vom Tisch aufzustehen! Wenn sie das wollen, sollen sie es tun. Bis es soweit ist, wird Barnier einfach "stur" an den Forderungen der EU festhalten, wie er es schonmal getan hat.

Wenn die EU Deinen Ratschlägen gefolgt wäre, hätten wir schon vor Monaten den "wilden Brexit" bekommen. Stattdessen hat sich die EU letztlich mit allen Forderungen durchgesetzt. Ist doch keine schlechte Bilanz, oder? Jetzt machen wir es nochmal genauso. Kostet uns doch nichts. Verschafft uns nur mehr Zeit. Barnier lässt die Briten gerade wieder mal im eigenen Saft köcheln. Beim ersten Mal hat das funktioniert. Beim zweiten Mal geht es vielleicht genauso.

Man sagt zwar, dass ein guter Esel nur einmal stolpert. Meinem Eindruck nach ist BoJo aber kein guter Esel.

Du schreibst immer wieder, dass die Briten die EU vorführen oder über den Tisch ziehen wollten. Möglicherweise hast Du recht. Bislang ist der Plan aber nicht aufgegangen. Die EU hat gewonnen! Warum sollte Barnier jetzt die Chance auf einen weiteren Sieg verschenken, indem er das Spiel ohne Not vorzeitig beendet?

Und das war nur die "taktische" Dimension der Verhandlungen! Die "strategische" Seite der Verhandlungen sieht so aus, dass es im Interesse der MENSCHEN sowohl in der EU als auch in GB liegt, einen No-Deal-Brexit zu vermeiden! Wenn es zu einem No-Deal-Brexit kommt, dann soll dafür wenigstens BoJo verantwortlich sein, und nicht die EU.

Man muss auch mal zeigen das man sich nicht verarschen lässt. Ein Exempel statuieren.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

imp hat geschrieben:(03 Jun 2020, 15:53)

Man weiß es nicht - Man darf es ja auch nicht erfahren. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass einige Kreise in der konservativen Partei erst einmal möglichst viele Bindungen in Verträgen loswerden wollen, um sich global neu zu orientieren - etwa auf eine vertiefte Zusammenarbeit mit Indien, Nordafrika und Asien jenseits des Rahmens, den die Bindung an die EU-Verträge erlaubte. Es bleibt die Frage, wie man sich ohne die EU für diese Allianzen interessant machen könnte.
Das halte ich für ein reichlich risikoreiches Spiel über die Bande. Aber die Briten werden schon klug genug sein, den Anlauf rechtzeitig ab zu brechen, bevor sie am Ende mit völlig leeren Händen dastehen. Die EU dürfte vom Umfang ihres Marktes her schon der wesentlich attraktivere Partner für die meisten der genannten möglichen Partner sein. Wozu brauchen die dazu die Briten?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(03 Jun 2020, 19:29)

Das halte ich für ein reichlich risikoreiches Spiel über die Bande. Aber die Briten werden schon klug genug sein, den Anlauf rechtzeitig ab zu brechen, bevor sie am Ende mit völlig leeren Händen dastehen. Die EU dürfte vom Umfang ihres Marktes her schon der wesentlich attraktivere Partner für die meisten der genannten möglichen Partner sein. Wozu brauchen die dazu die Briten?
Die EU ist aufgrund ihrer eigenen bereits geschlossenen externen Verträge, aber auch aufgrund innerer Konflikte, nicht vollkommen frei, den Freihandel mit einzelnen Ländern oder Wirtschaftsbündnissen zu vertiefen. Das könnte der Anreiz sein. Ich wünsche den Briten überhaupt ein gutes Händchen bei dem, was sie jetzt einrichten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

imp hat geschrieben:(03 Jun 2020, 19:45)

Die EU ist aufgrund ihrer eigenen bereits geschlossenen externen Verträge, aber auch aufgrund innerer Konflikte, nicht vollkommen frei, den Freihandel mit einzelnen Ländern oder Wirtschaftsbündnissen zu vertiefen. Das könnte der Anreiz sein. Ich wünsche den Briten überhaupt ein gutes Händchen bei dem, was sie jetzt einrichten.
Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, daß die EU Exklusivverträge abschließt, die ähnliche Verträge mit anderen Partnern verhindern. Aber dazu müßte ich davon mehr verstehen. Ich würde solche Verträge nur bei Eheschließungen für zweckmäßig halten. ;)

Die inneren Streitigkeiten der EU sind ein Schwachpunkt der EU, der durchaus zu ihrem Zusammenbruch in ihrer heutigen Form führen kann. Gut möglich, daß so mancher denkbare Vertragspartner lieber auf Nummer sicher geht. Aber der eine Streithammel sucht ja nun sein Glück außerhalb der EU...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

H2O hat geschrieben:(03 Jun 2020, 19:29)

Das halte ich für ein reichlich risikoreiches Spiel über die Bande. Aber die Briten werden schon klug genug sein, den Anlauf rechtzeitig ab zu brechen, bevor sie am Ende mit völlig leeren Händen dastehen. Die EU dürfte vom Umfang ihres Marktes her schon der wesentlich attraktivere Partner für die meisten der genannten möglichen Partner sein. Wozu brauchen die dazu die Briten?
Für die Briten taucht noch ein anderes, sehr schwerwiegendes Problem auf: die wirtschaftlichen und finanziellen Folgen der Corona-Pandemie. Johnson ist trotz immer noch steigender Infektionszahlen und den hohen Todeszahlen mehr oder weniger gezwungen, den Lockdown zu beenden. Der britischen Regierung geht das Geld aus und Hilfen aus der EU wird sie nicht bekommen - dank Brexit. Und der tolle, weltbeste und größte US-Präsident aller Zeiten hat ganz andere Probleme zu Hause, als den Briten zu helfen.
Hier dazu ein Artikel aus der Zeit von heute.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Die Verhandlungen entwickeln sich erwartungsgemäß. Zitat Michel Barnier:

"Ich habe als EU-Brexit-Verhandler die Verantwortung die Wahrheit zu sprechen. Die Wahrheit ist, es gibt auf keinem Gebiet merklichen Fortschritt.“

Nachdem die untere Ebene nichts zustande bringt trifft sich der Boris übernächste Woche mit der Ursula und macht ihr klar wo sie auf dem britischen Vorschlag überall unterschreiben muss. Einen schönen Füller bringt er bestimmt mit.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

Orbiter1 hat geschrieben:(05 Jun 2020, 14:29)

Die Verhandlungen entwickeln sich erwartungsgemäß. Zitat Michel Barnier:

"Ich habe als EU-Brexit-Verhandler die Verantwortung die Wahrheit zu sprechen. Die Wahrheit ist, es gibt auf keinem Gebiet merklichen Fortschritt.“

Nachdem die untere Ebene nichts zustande bringt trifft sich der Boris übernächste Woche mit der Ursula und macht ihr klar wo sie auf dem britischen Vorschlag überall unterschreiben muss. Einen schönen Füller bringt er bestimmt mit.
Ich weiß nicht, ob die Uschi von Bobos Füller so beeindruckt ist. Ich glaube, sie hat da nicht so direkt den Mangel. Mir erscheint, dass alles auf Spielende dribbelt. Wenn der Pfiff dann ertönt, war zwar wenig los, aber das Ergebnis reicht allen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

imp hat geschrieben:(05 Jun 2020, 17:33)

Ich weiß nicht, ob die Uschi von Bobos Füller so beeindruckt ist. Ich glaube, sie hat da nicht so direkt den Mangel. Mir erscheint, dass alles auf Spielende dribbelt. Wenn der Pfiff dann ertönt, war zwar wenig los, aber das Ergebnis reicht allen.
Nun ja,
es war doch eigentlich BoJos Ziel, also der harte Brexit. Ob man das für vernünftig hält und/oder ob es wirklich gut für GB ist, sei mal dahingestellt.
Und man kann der EU nun wirklich nicht vorwerfen, dass sie es nicht versucht hätten. Dass das auf Dauer etwas langweilig erscheinen mag, liegt nun mal in der Sache: Vernünftig zu sein ist meistens eher langweilig ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von PeterK »

Orbiter1 hat geschrieben:(05 Jun 2020, 14:29)
Die Verhandlungen entwickeln sich erwartungsgemäß. Zitat Michel Barnier:

"Ich habe als EU-Brexit-Verhandler die Verantwortung die Wahrheit zu sprechen. Die Wahrheit ist, es gibt auf keinem Gebiet merklichen Fortschritt.“
Mir tun die Briten - ernsthaft - leid. Brexit + Corona + USA (als EU-Alternative) böse angeschlagen. Das ist und wird nicht einfach.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Sie glauben, Merkel werde den gordischen Knoten der festgefahrenen Verhandlungen zwischen den Briten und der EU durchschlagen, wenn Deutschland am 1. Juli den Vorsitz in der EU übernimmt. Dann werde die deutsche Regierungschefin, die ja offenbar alles kann, in Brüssel hinter den Kulissen ein Machtwort sprechen – und die EU-Mitglieder würden einknicken, Verhandlungsführer Michel Barnier würde schleunigst auf die Bedingungen der Briten eingehen.
https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... ela-merkel

Welche arrogantes dummes Pack. Hoffe fliegen die richtig auf die Fresse.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Jun 2020, 22:18)

Nun ja,
es war doch eigentlich BoJos Ziel, also der harte Brexit. Ob man das für vernünftig hält und/oder ob es wirklich gut für GB ist, sei mal dahingestellt.
Und man kann der EU nun wirklich nicht vorwerfen, dass sie es nicht versucht hätten. Dass das auf Dauer etwas langweilig erscheinen mag, liegt nun mal in der Sache: Vernünftig zu sein ist meistens eher langweilig ;)
Ja, so sehe ich das auch.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Eiskalt hat geschrieben:(06 Jun 2020, 01:43)

Sie glauben, Merkel werde den gordischen Knoten der festgefahrenen Verhandlungen zwischen den Briten und der EU durchschlagen, wenn Deutschland am 1. Juli den Vorsitz in der EU übernimmt. Dann werde die deutsche Regierungschefin, die ja offenbar alles kann, in Brüssel hinter den Kulissen ein Machtwort sprechen – und die EU-Mitglieder würden einknicken, Verhandlungsführer Michel Barnier würde schleunigst auf die Bedingungen der Briten eingehen.
https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... ela-merkel

Welche arrogantes dummes Pack. Hoffe fliegen die richtig auf die Fresse.
Glauben können sie ja alles mögliche, manche denken ja auch, dass beten hilft ;)
Aber den Briten sollte es eine Warnung sein, dass die Bundesregierung keine Kaufprämie für Autos in ihr Konjunkturpaket gepackt haben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(06 Jun 2020, 08:27)

Glauben können sie ja alles mögliche, manche denken ja auch, dass beten hilft ;)
Aber den Briten sollte es eine Warnung sein, dass die Bundesregierung keine Kaufprämie für Autos in ihr Konjunkturpaket gepackt haben.
Ist das denn uneingeschränkt richtig? Bei mir war hängen geblieben, daß es für Elektrofahrzeuge 6.000 € Staatsgeld gibt. Das kann wieder auf Null gesetzt worden sein... ein tolles Programm zur Förderung der Anbieter brauchbarer Stromer! Dann warten wir doch einmal auf Herrn Dyson, der doch gerade von GB nach Singapur abgezogen ist...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(06 Jun 2020, 09:06)

Ist das denn uneingeschränkt richtig? Bei mir war hängen geblieben, daß es für Elektrofahrzeuge 6.000 € Staatsgeld gibt. Das kann wieder auf Null gesetzt worden sein... ein tolles Programm zur Förderung der Anbieter brauchbarer Stromer! Dann warten wir doch einmal auf Herrn Dyson, der doch gerade von GB nach Singapur abgezogen ist...
Nein, es bezieht sich tatsächlich nur auf Benziner, deren Absatz nicht gefördert wird.
Es ging mir darum, dass immer behauptet wurde, dass die Bundesregierung gegenüber GB einknicken würde, weil die Autoindustrie Druck machen würde, die ihre Absatzmärkte in GB gefährdet sehen. Und die Autoindustrie hat ja jetzt auch mächtig Drucke gemacht und dennoch keine Unterstützung für Benziner bekommen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Misterfritz hat geschrieben:(06 Jun 2020, 09:35)

Und die Autoindustrie hat ja jetzt auch mächtig Drucke gemacht und dennoch keine Unterstützung für Benziner bekommen.
Da hat man gestern den Eindruck gewonnen dass vor allem die Betriebsräte und Gewerkschaften vergeblich Druck gemacht haben. Im übrigen ist auch eine MwSt-Senkung von 19% auf 16% beim Autokauf besser als nichts. Wie auch immer. Die Brexiteers haben mit ihrer Position einen weiteren Schuldigen im Ausland gefunden falls es keine Vereinbarung gibt. Merkel hat versagt!
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