Jessie hat geschrieben:(30 May 2020, 17:41)
Nicht, wenn dein Autoschrauber ein Pole, deine Friseuse eine Türkin, der beste Freund deines Sohnes ein Russe, deine Hausärztin eine Ukrainerin, der Lieblingspfleger deiner Mutter im Altenheim ein Schwarzafrikaner, der Fußballtrainer deines Mannes ein Araber, der Inhaber deines Lieblingsrestaurants ein Italiener ist und deine Kundschaft aus aller Welt kommt.
Reduziert sich die Streitkultur wieder auf den Austausch kulinarischer Genüße verschiedener Kulturen und das Vorgaukeln multikultureller Lebenswelten in der dekadenten post-modernen anywhere-Filterblase über Inanspruchenahme eines migrantischen Barbiers als Primärquelle; läuft das weltbürgerliche Lebensgefühl zur Höchstform auf, wenn in einer Pizzeria auf italienisch bestellt werden kann, befindet man sich wieder im nihilistischen, identitäts-freien konsum-sklavischen Sumpf eines neu-deutschen politischen Forums. Ich glaube, wenn es verpönt wäre, wenn es ein Tabu gäbe oder ein ungeschriebenes Gesetz, dass man sich in politischen Diskussionen nicht permanent selbst darstellt und sich selbst alle möglichen Glorienscheine aussstellt, würde man flugs feststellen, wie wenig Einige eigentlich zu sagen haben. Eine reine Schwatzhaftigkeit und Anekdoten-Flutwelle und politischer Existenzialismus.
Aber sie merken nicht, dass sie immer um sich kreisen und unter sich bleiben. Ob in politischen Foren, ob bei Demos gegen rechts (was ja mal besonders auffällig sein könnte) oder bei solchen für linke bis links-liberale "Ideen": Die, die sie umgarnen, sind nie da. Die melden sich schon selber und organisieren schnell Zehntausende, wenn es ihre Anliegenheit betrifft. Es ist mit der linken Hybris mithin so weit, dass man in westdeutschen Großstädten nur bei "refugees welcome" Demonstrationen, überhaupt noch fast ausschließlich indigene Teutonen auf engen Raum in der überragenden Mehrheit findet.
Das Objekt eurer Begierde- daran ändern ja einzelne Freundschaften null- interessiert sich im Politischen für eure ganzen post-modernen, letzte Menschen-Ideen gar nicht. Macht doch mal ein politisches Experiment und zeigt euch ggü. Migranten als patriotisch und ihr werdet sehen, dass eine Hochachtung, keine spinnerte Angst, wie die Linken vermeinen , die gleich die Schinderhütten sehen, augenblicklich daraus erfolgt. Denn euch, nehmen sie nicht Ernst und wenn ihr noch weitere zehn Jahre in beinahe rein deutschen politischen Plattformen, über die Vielfalt räsoniert. Denn für einen Migranten, der stolz auf seine Herkunft ist, wird es immer unglaubwürdig, immer verlogen bleiben, dass Eigene so zu leugnen oder herabzuwürdigen, nur um dann das Fremde und das Fremdeste zu glorifizieren. Man erkennt die unwürdige Flucht in solche Konstruktionen. Man nimmt es nicht ab. Es ist nicht wahrhaftig. Es ist Gerede. Und der umworbene Migrant ist für euch nur Mittel zum Zweck für die eigene Nabelschau. Kennt jemand noch die Tamagotchi´s in den Neunzigern? So, wohl wie ein "gutmütiger Neo-Kolonialbeamter" reden Flüchtlingshelferinnen über "Ihre Flüchtlinge", wie ein Spielzeug. Und diese Fake-Liebe, die mangelnde Ehrlichkeit sowie bisweilen diese eigentlich, eben skizzierte, tiefe Geringachtung wird eben registriert. Ob neu hier oder seit Generationen: Sie werden vorwiegend linke Parteien wählen, weil Selbige nun mal eine "offenere" Politik gegenüber ihnen anstreben. Euch Ernst nehmen oder politisch mit eurer ganzen deutschen Selbstverachtung und den wirren bunten Ideen-Konglomeraten konform gehen, werden sie nie. Das kann nicht klappen. Wer sich so in den Staub wirft, sollte Flagellant werden, aber sicher nicht erhoffen können, abseits des neu-deutschen Irrenhauses, politisch ernst genommen zu werden. Ihr mögt es vollbringen, die Deutschen "abzuschaffen", aber eure Vision von der bunten Weltkommune der Glücksbärchen wird niemals Realität werden. Wie auch, Wahrhaftigkeit kann man nicht medial erschaffen:
"...aber man sollte es dennoch meiden, einem Griechen zu sagen, dass er Ähnlichkeiten mit Türken hat." schrieb Takomed. Genau dies. Würde ein Deutscher sagen, er habe keine Ähnlichkeit mit xy, würde sie/er sofort intervenieren und ellenlange Vorhaltungen folgen. Hier nicht. Weil es nicht wahrhaftig ist. Weil keine Ernsthaftigkeit in der Sache da ist, weil rein gar nichts Substanzielles ausgetragen wird. Nach unten (deutscher Patriotismus) treten, nach oben (Patriotismus aller 200 Nationalitäten in der BRD) buckeln. Und diese ja angeblich Zurecht damit assoziierte , "deutsche Beamtenmentalität" verkaufen sie als Idealismus und große Mission.