Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

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Skeptiker

Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Skeptiker »

Billie Holiday hat geschrieben:(30 May 2020, 21:03)
Was genau ist denn daran so fürchterlich nervenaufreibend?
Es drückt länderbezogen einen Unterschied aus. In diesem Strang haben wir aber gelernt, dass neben Männlein und Weiblein auch deutsch, englisch, französisch usw. auf reiner Einbildung beruht, weil es eigentlich nur viele einzelne Individuen gibt. Wieso erinnert mich das nur gerade an die Gender Debatte mit am Ende wohl so vielen Geschlechtern wie es Menschen gibt.

Interessant zu sehen wie aus bunt, durch immer kleinere Flecken schliesslich grau wird. Mir scheint der grösste Feind von Multikulti ist der vollständige Sieg von Multikulti zu sein, der am Ende in Identitätslosigkeit enden mag. Hurra, wenn wir jeder Gruppe den Charakter genommen haben, dann sind wir wohl im Himmel von Multikulti angekommen - nämlich Unikulti oder Individalkulti, Hauptsache alle irgendwie gleich :rolleyes:
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Ein Terraner »

Skeptiker hat geschrieben:(30 May 2020, 22:09)

Es drückt länderbezogen einen Unterschied aus. In diesem Strang haben wir aber gelernt, dass neben Männlein und Weiblein auch deutsch, englisch, französisch usw. auf reiner Einbildung beruht, weil es eigentlich nur viele einzelne Individuen gibt. Wieso erinnert mich das nur gerade an die Gender Debatte mit am Ende wohl so vielen Geschlechtern wie es Menschen gibt.

Interessant zu sehen wie aus bunt, durch immer kleinere Flecken schliesslich grau wird. Mir scheint der grösste Feind von Multikulti ist der vollständige Sieg von Multikulti zu sein, der am Ende in Identitätslosigkeit enden mag. Hurra, wenn wir jeder Gruppe den Charakter genommen haben, dann sind wir wohl im Himmel von Multikulti angekommen - nämlich Unikulti oder Individalkulti, Hauptsache alle irgendwie gleich :rolleyes:
Such dir ein Hobby wenn es dir an Identität mangelt und du zwingend was brauchst mit dem du dich identifizieren kannst.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Billie Holiday »

Ein Terraner hat geschrieben:(30 May 2020, 22:11)

Such dir ein Hobby wenn es dir an Identität mangelt und du zwingend was brauchst mit dem du dich identifizieren kannst.
Warum eigentlich so penetrant unfreundlich-aggressiv-nölig?
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Ein Terraner »

Billie Holiday hat geschrieben:(30 May 2020, 22:12)

Warum eigentlich so penetrant unfreundlich-aggressiv-nölig?
Weil die Nazi Kacke nervt.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Misterfritz »

Ein Terraner hat geschrieben:(30 May 2020, 20:45)

Denkst du es ist eine Deutsche Eigenheit das Essen nach Nationalitäten benannt wird? Mich nervt das tierisch das es nicht einfach nur Essen heißt sonder griechisches Essen, bayerisches Essen, asiatisches Essen .... Wieso nennt man das nicht einfach nur "Essen"?
Das ist eine deutsche Eigenheit?
Du glaubst also, dass es z.B. in London keine chinesischen Restaurants mit chinesischer Küche gibt, die auch explizit damit werben? Und was glaubst Du, wie Londoner diese Küche dann nennen? Nur Essen?
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Billie Holiday »

Ein Terraner hat geschrieben:(30 May 2020, 22:14)

Weil die Nazi Kacke nervt.
Linksextremistischer Verfolgungswahn nervt auch, um ehrlich zu sein.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Billie Holiday »

Misterfritz hat geschrieben:(30 May 2020, 22:14)

Das ist eine deutsche Eigenheit?
Du glaubst also, dass es z.B. in London keine chinesischen Restaurants mit chinesischer Küche gibt, die auch explizit damit werben? Und was glaubst Du, wie Londoner diese Küche dann nennen? Nur Essen?
Ja, wenn sie politisch korrekt sind. Gerne mal beim Vietnamesen oder Türken zu essen ist voll Nazi. :rolleyes: :D
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Ein Terraner »

Misterfritz hat geschrieben:(30 May 2020, 22:14)

Das ist eine deutsche Eigenheit?
Du glaubst also, dass es z.B. in London keine chinesischen Restaurants mit chinesischer Küche gibt, die auch explizit damit werben? Und was glaubst Du, wie Londoner diese Küche dann nennen? Nur Essen?
Weis ich nicht, deswegen frage ich ja. Ich habe das in dieser Intensität noch nirgends erlebt. Ach als ich letzten in Spanien war sind wir da einfach nur Essen gegangen und nicht französisch, italienisch oder spanisch Essen. Wir gingen halt Pizza Essen und nicht italienisch Essen.

Und wie sagt man eigentlich wenn man ein Restaurant besucht das Gerichte aus den verschiedensten Ländern auf der Karte hat?
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Misterfritz »

Skeptiker hat geschrieben:(30 May 2020, 22:09)Interessant zu sehen wie aus bunt, durch immer kleinere Flecken schliesslich grau wird. Mir scheint der grösste Feind von Multikulti ist der vollständige Sieg von Multikulti zu sein, der am Ende in Identitätslosigkeit enden mag. Hurra, wenn wir jeder Gruppe den Charakter genommen haben, dann sind wir wohl im Himmel von Multikulti angekommen - nämlich Unikulti oder Individalkulti, Hauptsache alle irgendwie gleich :rolleyes:
Was für ein Blödsinn!
Einerseits findest Du Leute, die ihre Identität wahren (oder die geerbte ihrer Eltern). Dann ist das scheisse. Wenn es sich aber die Kulturen zu sehr annähern, dann wird es grau und das ist auch scheisse.
Und Du scheinst zu glauben, dass Identität sich nur aus Staatszugehörigkeit herleiten lässt.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Skeptiker »

tarkomed hat geschrieben:(30 May 2020, 20:41)
Ich ahnte schon gestern, warum du diesen Thread eröffnet hast. Die Deutsche Gesellschaft wird hoffentlich nie deinen Vorstellungen entsprechen.
Diese von dir erfundenen Türken würden sich selbst in Deutschland nicht wohlfühlen und würden in die Türkei zurückkehren. Warum dürfen sie sich selbst nicht als Türken identifizieren, wenn sie sich von solchen wie dir so ausgegrenzt fühlen? Als was sollen sie sich sonst identifizieren? Etwa als Deutsche? Mit dir als Beispiel eines Deutschen?
Ich rede ja garnicht von „den Türken“, sondern ich habe klar eine Unterscheidung gemacht zwischen denen die sich integrieren oder arrangieren, und denen, die auf Konfrontation mit der Gesellschaft gehen, in der sie leben.

Hat nicht das Verfassungsreferendum sehr klar gezeigt, dass es einen nicht unerheblichen Anteil Türken in Deutschland gibt, die eine mehr als zweifelhafte Einstellungen zu dem Staat haben in dem sie Leben, dessen Werte sie aber offenbar nur halbherzig oder garnicht teilen? Die gehen hier nicht weg, denen geht es hier gut, aber ich frage mich wie diese Leute die Gesellschaft in Deutschland voran bringen.
Lass bitte die anderen Länder aus dem Spiel, denn am Ende erfindest du auch Zustände, die angeblich in diesen Ländern herrschen.
Ich komme eigentlich ganz gut rum und brauch nichts zu erfinden. Aber ich verstehe natürlich deine Ängste, der Blick nach draußen könne deine Blase platzen lassen.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Misterfritz »

Ein Terraner hat geschrieben:(30 May 2020, 22:19)

Weis ich nicht,
Eben,
aber Du behauptest einfach mal so, dass es eine deutsche Eigenart wäre.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von schokoschendrezki »

BlueMonday hat geschrieben:(30 May 2020, 01:35)

Versuch es doch mal grundlegender mit Identität. Wie sähe die Welt ohne Identität oder identische Fälle aus? Jeder Begriff ist letztlich nichts anderes als unterstellte Identität, also etwas Wesentliches, Bleibendes, Wiederzufindenes, sich Wiederholendes im Fluss der Zeit. Ohne jegliche Identität gäbe es auch keine Klavierpassagen, keine Schwingungen, keine Töne, keine Melodien, keine Klaviere. Die Welt wäre vollkommen unbegriffen und ohne jeden Sinn. Nun kann man bei jedem Begriff nach seiner unbedingten Notwendigkeit fragen. Die gibt es sicherlich nicht. Jede Notwendigkeit ist eine behauptete. Die Welt würde sich auch ohne Klavierpassagen weiterdrehen, ohne Deutschland und Frankreich, ohne Mensch und Tier.

Aber warum sind wir nun da? Um diese Schnitte durch die Welt zu machen. Die Welt zu begreifen. Dazu müssen wir trennen, zerteilen, unterscheiden. Das eine vom anderen. Bewegung und damit Leben ist in einer vollkommen gleichgültigen, begrifflosen, schnittlosen, identitätslosen Welt unmöglich, denn du würdest keinerlei Fortkommen registrieren können. Du benötigst dazu bleibende Bezugspunkte. Nichts anderes ist Identität.
Das hast du gut beschrieben. Aber das ist - jedenfalls vom Wortsinn her - nicht "Identität" sondern ganz normale Beeinflussung. Rückgriff auf einen großen Fundus an kulturellen Leistungen. Zum Beispiel die der Deutschen und die in deutscher Sprache. Die jedem Erdenmenschen gleichermaßen zur Verfügung stehen.

In meinem Bücherregal stehen Fontanes, Storms, Kafkas und Grasses usw. Ich lese die auch! Regelmäßig, Ich mache mir nix aus Kreuzfahrturlauben oder Mallewochenenden. Seit einiger Zeit fahre ich mich wachsender Begeisterung das Umfeld stillgelegter Bahnstrecken mit dem Fahhrad ab und studiere die zugehörige Regionalgeschichte im Raum Berlin-Brandenburg. Ich habe Nachdichtungen aus dem Ungarischen und einen Gedichtband in deutscher Sprache in Bewunderung derTradition von Autoren wie Heine, Hölderlin, Trakl usw. publiziert. Nicht im Selbstverlag und mit guten Besprechungen. In den Augen von Usern wie skeptiker bin ich dennoch ein neurotischer Selbsthasser und Hasser der deutschen Kultur. Geht sowas? Bestenfalls ein grauer Punkt in einerm grauen Einheitsbrei.

"Deutsche Identität" ist für mich dennoch irgendein Ding von einem anderen Stern. Und "deutsche Gesellschaft" als Zugehörigkeitsgemeinschaft eine Schreckensvision!

Der wesentliche Unterschied meines Zugangs zu deutscher Kultur im Vergleich zu der sonstiger Erdenbürger besteht darin, dass die deutsche Sprache meine Muttesprache ist. Darüber könnte man diskutieren.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Samstag 30. Mai 2020, 22:32, insgesamt 2-mal geändert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Ein Terraner »

Billie Holiday hat geschrieben:(30 May 2020, 22:15)

Linksextremistischer Verfolgungswahn nervt auch, um ehrlich zu sein.
Das ewige Kleinreden auch, wie gesagt. Wenn es euch an Identität mangelt, macht was aus eurem Leben oder sucht euch ein Hobby.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Billie Holiday »

Ein Terraner hat geschrieben:(30 May 2020, 22:19)

Weis ich nicht, deswegen frage ich ja. Ich habe das in dieser Intensität noch nirgends erlebt. Ach als ich letzten in Spanien war sind wir da einfach nur Essen gegangen und nicht französisch, italienisch oder spanisch Essen. Wir gingen halt Pizza Essen und nicht italienisch Essen.

Und wie sagt man eigentlich wenn man ein Restaurant besucht das Gerichte aus den verschiedensten Ländern auf der Karte hat?
Dann nennt man das Restaurant beim Namen. Man kann jedes Restaurant beim Namen nennen. Bei mir gibt es ein einziges chinesisches Restaurant....wir verabreden uns zum Chinesen. Und die Chefin und ihr Koch sind tatsächlich Chinesen. :eek:
Soweit ich weiß, bringt die beiden das nicht um den Schlaf, die wirken ganz entspannt.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Ein Terraner »

Misterfritz hat geschrieben:(30 May 2020, 22:21)

Eben,
aber Du behauptest einfach mal so, dass es eine deutsche Eigenart wäre.
Seit wann kann man mit einer Frage etwas behaupten? Das ist ein Satz der mit "Denkst du ....." beginnt und mit eine "?" endet. Worin siehst du da eine Behauptung ?
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Billie Holiday »

Ein Terraner hat geschrieben:(30 May 2020, 22:22)

Das ewige Kleinreden auch, wie gesagt. Wenn es euch an Identität mangelt, macht was aus eurem Leben oder sucht euch ein Hobby.
Leider fehlt dir so ziemlich alles, um mir Vorschläge zu machen. Nicht, dass ich deine Ratschläge benötigen würde, ich weiß ja, wer ich bin.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Ein Terraner »

Billie Holiday hat geschrieben:(30 May 2020, 22:26)

Leider fehlt dir so ziemlich alles, um mir Vorschläge zu machen. Nicht, dass ich deine Ratschläge benötigen würde, ich weiß ja, wer ich bin.
Na dann passt ja alles wenn du weißt wer du bist.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Billie Holiday »

Ein Terraner hat geschrieben:(30 May 2020, 22:27)

Na dann passt ja alles wenn du weißt wer du bist.
Du scheinst dich mehr darauf zu konzentrieren, was du alles nicht bist.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Ein Terraner »

Billie Holiday hat geschrieben:(30 May 2020, 22:28)

Du scheinst dich mehr darauf zu konzentrieren, was du alles nicht bist.
Wie kommst du den jetzt auf dieses schmale Brett? Erkläre mal was ich deiner Meinung nach nicht bin ?
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Skeptiker »

Misterfritz hat geschrieben:(30 May 2020, 22:19)
Was für ein Blödsinn!
Einerseits findest Du Leute, die ihre Identität wahren (oder die geerbte ihrer Eltern). Dann ist das scheisse. Wenn es sich aber die Kulturen zu sehr annähern, dann wird es grau und das ist auch scheisse.
Und Du scheinst zu glauben, dass Identität sich nur aus Staatszugehörigkeit herleiten lässt.
Nein, das glaube ich nicht. Ich habe oben schon beschrieben, dass die Identität des Einzelnen sich aus Erfahrungen von Familie über Ort, Region, Staat, Kontinent, bis hin zu Menschheit bildet.

Eine Komponente ist dabei aber auch der Staat. Die ganze Diskussion hat sich daran aufgegangen, dass ich schlicht wissen wollte was uns Deutsche denn ausmacht um zu diskutieren wie wir dieses Wissen nutzen können um die Gesellschaft von morgen zu gestalten.

Das war aber der Augenblick, in dem anderen auffiel, dass es so etwas wie eine nationale Identität garnicht geben können, weil - naja, weil das scheinbar irgendein Dogma verletzt, behaupte ich mal.

Ich halte das ehrlich gesagt für die typische Ansicht bekiffter Soziologie-Erstsemester am Sonntag morgen um 3, aber hey, ist ja nur meine Meinung. Bestimmt habe ich mir das mit den unterschiedlichen Mentalitäten wirklich alles nur eingebildet :rolleyes:
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Billie Holiday »

Ein Terraner hat geschrieben:(30 May 2020, 22:31)

Wie kommst du den jetzt auf dieses schmale Brett? Erkläre mal was ich deiner Meinung nach nicht bin ?
Woher soll ich das wissen. Du legst doch Wert darauf, ausschließlich ein Mensch zu sein.
Wie aufregend....das sind wir alle.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Skeptiker »

Misterfritz hat geschrieben:(30 May 2020, 22:21)

Eben,
aber Du behauptest einfach mal so, dass es eine deutsche Eigenart wäre.
... es gibt doch keine deutschen Eigenarten, oder? Wären die nicht sonst Teil unsere Mentalität/Identität? :?
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Ein Terraner »

Billie Holiday hat geschrieben:(30 May 2020, 22:35)

Woher soll ich das wissen. Du legst doch Wert darauf, ausschließlich ein Mensch zu sein.
Wie aufregend....das sind wir alle.
Faszinierend, nicht war. Aber ich könnte dir viel von mir erzählen, nur denke ich da kennen wir uns zu wenig.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Zunder »

Ein Terraner hat geschrieben:(30 May 2020, 22:01)

Und welche Gemeinsamkeiten sollen das sein?
Die wichtigste Gemeinsamkeit ist ganz sicher die Sprache. Es gibt auch viele Gemeinsamkeiten in der Sozialisation.
Schule, Traditionen, Sitten und Gebräuche - und die Kartoffel, Sauerkraut natürlich.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Troh.Klaus »

Billie Holiday hat geschrieben:(30 May 2020, 21:14)
Ich weiß nicht, was daran so verwerflich sein soll.
Oder anders....wir lieben die bunte Vielfalt. Aber wenn es keine Unterschiede gibt, was genau mögen wir dann?
Gar nichts, zumindest aus meiner Sicht.
Darum geht es auch nicht, sondern darum, ob es sowas wie "deutsche", französische", japanische" Identität gibt. Und meine Antwort darauf ist "No".
Seriös geht anders.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Ein Terraner »

Zunder hat geschrieben:(30 May 2020, 22:41)

Die wichtigste Gemeinsamkeit ist ganz sicher die Sprache. Es gibt auch viele Gemeinsamkeiten in der Sozialisation.
Schule, Traditionen, Sitten und Gebräuche - und die Kartoffel, Sauerkraut natürlich.
Aha, und wenn ein Mensch nicht in dieses meiner Meinung nach ziemlich abschreckende Raster/Schema passt?
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Jessie »

Skeptiker hat geschrieben:(30 May 2020, 22:20)

Ich rede ja garnicht von „den Türken“, sondern ich habe klar eine Unterscheidung gemacht zwischen denen die sich integrieren oder arrangieren, und denen, die auf Konfrontation mit der Gesellschaft gehen, in der sie leben.

Hat nicht das Verfassungsreferendum sehr klar gezeigt, dass es einen nicht unerheblichen Anteil Türken in Deutschland gibt, die eine mehr als zweifelhafte Einstellungen zu dem Staat haben in dem sie Leben, dessen Werte sie aber offenbar nur halbherzig oder garnicht teilen? Die gehen hier nicht weg, denen geht es hier gut, aber ich frage mich wie diese Leute die Gesellschaft in Deutschland voran bringen.


Ich komme eigentlich ganz gut rum und brauch nichts zu erfinden. Aber ich verstehe natürlich deine Ängste, der Blick nach draußen könne deine Blase platzen lassen.

Blöderweise sind es aber nicht die Türken, die Andere vor Synagogen, in Shisha-Bars oder auf Terrassen abknallen. Du ahnst, wer den wahren sozialen Sprengstoff liefert und deshalb befindest du dich in einer Identitätskrise.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Billie Holiday »

Ein Terraner hat geschrieben:(30 May 2020, 22:37)

Faszinierend, nicht war. Aber ich könnte dir viel von mir erzählen, nur denke ich da kennen wir uns zu wenig.
Nein, der reine Umstand, ein Mensch zu sein, ist nicht sonderlich faszinierend, dieses Schicksal teilst du mit fast 8 Milliarden anderen und es werden mehr.

Der Peruaner sieht dich als Mensch an, aber er sieht dich nicht als Peruaner. Das ist aber nicht schlimm, er wird es wagen, dich zu fragen, wo du herkommst. Es wird sich viel Verbindendes finden, aber auch Unterschiede. Der Peruaner kann damit gut leben, du offenbar nicht.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Troh.Klaus »

Ein Terraner hat geschrieben:(30 May 2020, 21:51)
Was ist denn bei dir in der Gegend normales Essen ohne nationale Einfärbung? Und gibt es auch ein Restaurant in deiner nähe die das anbieten ? Bei mir ist das eher nicht der Fall, wenn ich hier mal wieder bayerisch Essen gehen möchte darf ich eine ganz schöne Meile fahren. Da ist Pizza, Gyros und Döner um einiges näher.
Restaurants, die ohne nationalistisches Marketing auskommen, z.B. ein "Meine Stadt Hof" oder ein unspektakuläres "Hotelrestaurant". Sind in etwa so weit weg wie "Italiener", "Grieche" und "Chinese".
Seriös geht anders.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Billie Holiday »

Jessie hat geschrieben:(30 May 2020, 22:46)

Blöderweise sind es aber nicht die Türken, die Andere vor Synagogen, in Shisha-Bars oder auf Terrassen abknallen. Du ahnst, wer den wahren sozialen Sprengstoff liefert und deshalb befindest du dich in einer Identitätskrise.
Das ist aber allein dein Problem und nicht das der Mustafas in diesem Land.
Es sind auch nicht DIE Deutschen. Also ich und mein Umfeld tun sowas nicht. Du?
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Zeitflucht »

Jessie hat geschrieben:(30 May 2020, 17:41)

Nicht, wenn dein Autoschrauber ein Pole, deine Friseuse eine Türkin, der beste Freund deines Sohnes ein Russe, deine Hausärztin eine Ukrainerin, der Lieblingspfleger deiner Mutter im Altenheim ein Schwarzafrikaner, der Fußballtrainer deines Mannes ein Araber, der Inhaber deines Lieblingsrestaurants ein Italiener ist und deine Kundschaft aus aller Welt kommt.
Reduziert sich die Streitkultur wieder auf den Austausch kulinarischer Genüße verschiedener Kulturen und das Vorgaukeln multikultureller Lebenswelten in der dekadenten post-modernen anywhere-Filterblase über Inanspruchenahme eines migrantischen Barbiers als Primärquelle; läuft das weltbürgerliche Lebensgefühl zur Höchstform auf, wenn in einer Pizzeria auf italienisch bestellt werden kann, befindet man sich wieder im nihilistischen, identitäts-freien konsum-sklavischen Sumpf eines neu-deutschen politischen Forums. Ich glaube, wenn es verpönt wäre, wenn es ein Tabu gäbe oder ein ungeschriebenes Gesetz, dass man sich in politischen Diskussionen nicht permanent selbst darstellt und sich selbst alle möglichen Glorienscheine aussstellt, würde man flugs feststellen, wie wenig Einige eigentlich zu sagen haben. Eine reine Schwatzhaftigkeit und Anekdoten-Flutwelle und politischer Existenzialismus.

Aber sie merken nicht, dass sie immer um sich kreisen und unter sich bleiben. Ob in politischen Foren, ob bei Demos gegen rechts (was ja mal besonders auffällig sein könnte) oder bei solchen für linke bis links-liberale "Ideen": Die, die sie umgarnen, sind nie da. Die melden sich schon selber und organisieren schnell Zehntausende, wenn es ihre Anliegenheit betrifft. Es ist mit der linken Hybris mithin so weit, dass man in westdeutschen Großstädten nur bei "refugees welcome" Demonstrationen, überhaupt noch fast ausschließlich indigene Teutonen auf engen Raum in der überragenden Mehrheit findet.

Das Objekt eurer Begierde- daran ändern ja einzelne Freundschaften null- interessiert sich im Politischen für eure ganzen post-modernen, letzte Menschen-Ideen gar nicht. Macht doch mal ein politisches Experiment und zeigt euch ggü. Migranten als patriotisch und ihr werdet sehen, dass eine Hochachtung, keine spinnerte Angst, wie die Linken vermeinen , die gleich die Schinderhütten sehen, augenblicklich daraus erfolgt. Denn euch, nehmen sie nicht Ernst und wenn ihr noch weitere zehn Jahre in beinahe rein deutschen politischen Plattformen, über die Vielfalt räsoniert. Denn für einen Migranten, der stolz auf seine Herkunft ist, wird es immer unglaubwürdig, immer verlogen bleiben, dass Eigene so zu leugnen oder herabzuwürdigen, nur um dann das Fremde und das Fremdeste zu glorifizieren. Man erkennt die unwürdige Flucht in solche Konstruktionen. Man nimmt es nicht ab. Es ist nicht wahrhaftig. Es ist Gerede. Und der umworbene Migrant ist für euch nur Mittel zum Zweck für die eigene Nabelschau. Kennt jemand noch die Tamagotchi´s in den Neunzigern? So, wohl wie ein "gutmütiger Neo-Kolonialbeamter" reden Flüchtlingshelferinnen über "Ihre Flüchtlinge", wie ein Spielzeug. Und diese Fake-Liebe, die mangelnde Ehrlichkeit sowie bisweilen diese eigentlich, eben skizzierte, tiefe Geringachtung wird eben registriert. Ob neu hier oder seit Generationen: Sie werden vorwiegend linke Parteien wählen, weil Selbige nun mal eine "offenere" Politik gegenüber ihnen anstreben. Euch Ernst nehmen oder politisch mit eurer ganzen deutschen Selbstverachtung und den wirren bunten Ideen-Konglomeraten konform gehen, werden sie nie. Das kann nicht klappen. Wer sich so in den Staub wirft, sollte Flagellant werden, aber sicher nicht erhoffen können, abseits des neu-deutschen Irrenhauses, politisch ernst genommen zu werden. Ihr mögt es vollbringen, die Deutschen "abzuschaffen", aber eure Vision von der bunten Weltkommune der Glücksbärchen wird niemals Realität werden. Wie auch, Wahrhaftigkeit kann man nicht medial erschaffen:

"...aber man sollte es dennoch meiden, einem Griechen zu sagen, dass er Ähnlichkeiten mit Türken hat." schrieb Takomed. Genau dies. Würde ein Deutscher sagen, er habe keine Ähnlichkeit mit xy, würde sie/er sofort intervenieren und ellenlange Vorhaltungen folgen. Hier nicht. Weil es nicht wahrhaftig ist. Weil keine Ernsthaftigkeit in der Sache da ist, weil rein gar nichts Substanzielles ausgetragen wird. Nach unten (deutscher Patriotismus) treten, nach oben (Patriotismus aller 200 Nationalitäten in der BRD) buckeln. Und diese ja angeblich Zurecht damit assoziierte , "deutsche Beamtenmentalität" verkaufen sie als Idealismus und große Mission.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Ein Terraner »

Billie Holiday hat geschrieben:(30 May 2020, 22:46)

Nein, der reine Umstand, ein Mensch zu sein, ist nicht sonderlich faszinierend, dieses Schicksal teilst du mit fast 8 Milliarden anderen und es werden mehr.

Der Peruaner sieht dich als Mensch an, aber er sieht dich nicht als Peruaner. Das ist aber nicht schlimm, er wird es wagen, dich zu fragen, wo du herkommst. Es wird sich viel Verbindendes finden, aber auch Unterschiede. Der Peruaner kann damit gut leben, du offenbar nicht.
Ich kann damit auch gut leben, es ist mir nur scheiß egal. Und ich gehe mit meiner Staatsbürgerschaft nicht Hausieren da diese in meinem Leben keine Rolle spielt. Und nicht mal ansatzweise etwas ist mit dem ich mich identifizieren würde da das ungefähr so viel zur Identität beiträgt wie die Mitgliedschaft bei einer bestimmten Krankenkasse.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Skeptiker »

Troh.Klaus hat geschrieben:(30 May 2020, 22:47)

Restaurants, die ohne nationalistisches Marketing auskommen, z.B. ein "Meine Stadt Hof" oder ein unspektakuläres "Hotelrestaurant". Sind in etwa so weit weg wie "Italiener", "Grieche" und "Chinese".
Ich sehr schon, als nächstes lassen wir uns gendermässige Benennungsregeln für Restaurants einfallen. Wer seinen Laden dann immernoch „Zum Wildschwein“ nennt, der hat sich den Volkszorn der auf ihn niedergeht, halt selber verdient :rolleyes:
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Ein Terraner »

Troh.Klaus hat geschrieben:(30 May 2020, 22:47)

Restaurants, die ohne nationalistisches Marketing auskommen, z.B. ein "Meine Stadt Hof" oder ein unspektakuläres "Hotelrestaurant". Sind in etwa so weit weg wie "Italiener", "Grieche" und "Chinese".
Es gibt nichts besseres als ein Hotelrestaurant in dem sich der Koch langweilt. Was die mir da teilweise schon an Kunstwerke aufgefahren haben, ohne gleichen. Sowas kann man in Restaurants mit viel Kundschaft komplett vergessen.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Zunder »

Ein Terraner hat geschrieben:(30 May 2020, 22:43)

Aha, und wenn ein Mensch nicht in dieses meiner Meinung nach ziemlich abschreckende Raster/Schema passt?
Die Sozialisation ist kein Raster, sondern ganz banale Realität.
Es wird übrigens niemand gezwungen, die Realität anzuerkennen.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Billie Holiday »

Ein Terraner hat geschrieben:(30 May 2020, 22:51)

Ich kann damit auch gut leben, es ist mir nur scheiß egal. Und ich gehe mit meiner Staatsbürgerschaft nicht Hausieren da diese in meinem Leben keine Rolle spielt. Und nicht mal ansatzweise etwas ist mit dem ich mich identifizieren würde da das ungefähr so viel zur Identität beiträgt wie die Mitgliedschaft bei einer bestimmten Krankenkasse.
Mir ist niemand bekannt, der mit seiner Staatsbürgerschaft hausieren geht.

Ich wurde allerdings schon zu Sekt und Häppchen eingeladen, weil ein iranischer Architekt nach Jahren endlich seinen deutschen Pass bekam. Vermutlich hat er ihn dem einen oder anderen stolz und froh gezeigt. Ich hoffe, du hättest ihm den nicht aus der Hand gerissen und zu Boden geworfen, er war so glücklich.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Ein Terraner »

Zunder hat geschrieben:(30 May 2020, 22:55)

Die Sozialisation ist kein Raster, sondern ganz banale Realität.
Es wird übrigens niemand gezwungen, die Realität anzuerkennen.
Banale Realität ist es das Menschen gibt die damit aufwachen und dies ablehnen und ein anderes Leben führen das ihnen besser gefällt. Hast du noch andere Argumente außer Trachtenverein und Klischees ?
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Ein Terraner »

Billie Holiday hat geschrieben:(30 May 2020, 22:59)

Mir ist niemand bekannt, der mit seiner Staatsbürgerschaft hausieren geht.

Ich wurde allerdings schon zu Sekt und Häppchen eingeladen, weil ein iranischer Architekt nach Jahren endlich seinen deutschen Pass bekam. Vermutlich hat er ihn dem einen oder anderen stolz und froh gezeigt. Ich hoffe, du hättest ihm den nicht aus der Hand gerissen und zu Boden geworfen, er war so glücklich.
Da ich in deiner Vorstellung anscheinend ziemlich abartig böse Zügen anzunehmen scheine, überlasse ich das jetzt mal ganz deine Phantasie.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Billie Holiday »

Ein Terraner hat geschrieben:(30 May 2020, 22:59)

Banale Realität ist es das Menschen gibt die damit aufwachen und dies ablehnen und ein anderes Leben führen das ihnen besser gefällt. Hast du noch andere Argumente außer Trachtenverein und Klischees ?
Die allermeisten Menschen in D versuchen, das Leben zu leben, das ihnen am besten gefällt. Irgendwie gehst du in der Masse unter.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Billie Holiday »

Ein Terraner hat geschrieben:(30 May 2020, 23:02)

Da ich in deiner Vorstellung anscheinend ziemlich abartig böse Zügen anzunehmen scheine, überlasse ich das jetzt mal ganz deine Phantasie.
Ok, das war nicht nett.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Ein Terraner »

Billie Holiday hat geschrieben:(30 May 2020, 23:03)

Die allermeisten Menschen in D versuchen, das Leben zu leben, das ihnen am besten gefällt. Irgendwie gehst du in der Masse unter.
Jetzt kommen wir schön langsam in die richtige Richtung.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Jessie »

Billie Holiday hat geschrieben:(30 May 2020, 22:48)

Es sind auch nicht DIE Deutschen. Also ich und mein Umfeld tun sowas nicht. Du?
Es sind zumindest Deutsche, die soziale. Sprengstoff liefern und keine Türken. Punkt.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Billie Holiday »

Jessie hat geschrieben:(30 May 2020, 23:07)

Es sind zumindest Deutsche, die soziale. Sprengstoff liefern und keine Türken. Punkt.
Nix Punkt. Deine Anbiederung ist legendär, aber unter Migranten gibt es ebenfalls Kriminalität, deine Babies sind im Durchschnitt nicht besser oder schlechter als andere. Und die Mehrheit der Deutschen hat mit Rechtsextremen, Ausländerfeinden und Rassisten nichts am Hut. Sie sind halt nur keine Tieftaucher.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Zunder »

Troh.Klaus hat geschrieben:(30 May 2020, 22:47)

Restaurants, die ohne nationalistisches Marketing auskommen, z.B. ein "Meine Stadt Hof" oder ein unspektakuläres "Hotelrestaurant". Sind in etwa so weit weg wie "Italiener", "Grieche" und "Chinese".
"Meine Stadt Hof" wäre dann kein nationalistisches Marketing, sondern regionalistisches. Schön.
Vielleicht ist aber der Grieche oder der Italiener gar nicht nationalistisch, sondern einfach nur, auf die Küche bezogen, national.

Einen Unterschied ohne jegliche Überhöhung einfach nur anzuzeigen, ist machbar, oft sogar sinnvoll.
Stell' dir vor, ein gläubiger Muslim würde ein Gyros essen, weil er denkt, es sei ein Döner. Die Hölle.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Jessie »

Zeitflucht hat geschrieben:(30 May 2020, 22:50)

Ich glaube, wenn es verpönt wäre, wenn es ein Tabu gäbe oder ein ungeschriebenes Gesetz, dass man sich in politischen Diskussionen nicht permanent selbst darstellt und sich selbst alle möglichen Glorienscheine aussstellt, würde man flugs feststellen, wie wenig Einige eigentlich zu sagen haben.
Diese Erkenntnis passt perfekt zu diesem ganzen nationalistischen, völkischem, selbstherrlichen Gesabber in diesem Thread. :D
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Troh.Klaus »

schokoschendrezki hat geschrieben:(30 May 2020, 22:03)
Ja. Eine sprachlogisch widersprüchliche obendrein. Wenn man sie in einem weitverbreiteten Sinn verwendet. Identität ist eine Relation und bedeutet - anders als Gleichheit - nicht nur Übereinstimmung in einem bestimmten Aspekt sondern wirklich "Identität": Ein und dasselbe sein. Ein Mensch kann "gleich" mit anderen zum Beispiel in Hinsicht auf rechtliche Gleichstellung sein. Aber "identisch" kann ein Mensch nur und ausschließlich mit sich selbst sein.
Dann kann man "Identität" für alle normale Anwendungen schlicht und ergreifend streichen.
Wir sollten "Identität" auf den mathematischen Anwendungsfall beschränken. Dann gibt es auch ganz sicher keine Unklarheiten.
Wenn es aber keine "Identität" außer diesen sehr spezifischen Fällen gibt, ist doch meine Conclusio korrekt, dass "deutsch", "französisch", "japanisch", etc. - mit Ausnahme der Merkmale Staatsbürgerschaft und Sprache - völlig irrelevante Zuschreibungen sind. Also Illusion.
Seriös geht anders.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Jessie »

Billie Holiday hat geschrieben:(30 May 2020, 23:11)

Nix Punkt. Deine Anbiederung ist legendär, aber unter Migranten gibt es ebenfalls Kriminalität, deine Babies sind im Durchschnitt nicht besser oder schlechter als andere. Und die Mehrheit der Deutschen hat mit Rechtsextremen, Ausländerfeinden und Rassisten nichts am Hut. Sie sind halt nur keine Tieftaucher.
Meine Babies laufen nicht hassend durch die Straßen, grunzen Verfassungsfeindliche Parolen, wählen Nazis und knallen unschuldige Menschen ab. Sie taugen nicht als Beispiele für sozialen Sprengstoff. Punkt.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Zunder »

Ein Terraner hat geschrieben:(30 May 2020, 22:59)

Banale Realität ist es das Menschen gibt die damit aufwachen und dies ablehnen und ein anderes Leben führen das ihnen besser gefällt. Hast du noch andere Argumente außer Trachtenverein und Klischees ?
Es wird in diesem Land niemand gezwungen, seine eigene Sozialisation anzunehmen oder gar irgendwelche Traditionen fortzuführen.
Das gehört zu den erfreulichen Errungenschaften der abendländischen Kultur - also Humanismus und Aufklärung.
Diese erfreulichen Errungenschaften sehe als Teil meiner ganz persönlichen Identität. Da muß niemand mit mir teilen. Trotzdem tun es viele. Du eigentlich auch.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Billie Holiday »

Jessie hat geschrieben:(30 May 2020, 23:17)

Meine Babies laufen nicht hassend durch die Straßen, grunzen Verfassungsfeindliche Parolen, wählen Nazis und knallen unschuldige Menschen ab. Sie taugen nicht als Beispiele für sozialen Sprengstoff. Punkt.
:D :D
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Troh.Klaus »

Zunder hat geschrieben:(30 May 2020, 23:12)
"Meine Stadt Hof" wäre dann kein nationalistisches Marketing, sondern regionalistisches. Schön.
Ja, korrekt.
Vielleicht ist aber der Grieche oder der Italiener gar nicht nationalistisch, sondern einfach nur, auf die Küche bezogen, national.
Einen Unterschied ohne jegliche Überhöhung einfach nur anzuzeigen, ist machbar, oft sogar sinnvoll.
Stell' dir vor, ein gläubiger Muslim würde ein Gyros essen, weil er denkt, es sei ein Döner. Die Hölle.
Genau das habe ich ein paar Threads zurück schon gepostet: dass dieses nationalistische, oder nationale, wenn Dir das besser gefällt, Prädikat sinnvoll ist, weil es dem potentiellen Kunden einen Hinweis auf die erwartbare Speisekarte gibt. Kein Problem.
Das ist aber nicht der Punkt. Es geht um Identität, die es schlicht nicht gibt. Guckst Du kurz zurück zu User schoko...
Seriös geht anders.
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