Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

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Bielefeld09
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Bielefeld09 »

Skeptiker hat geschrieben:(29 May 2020, 21:38)

Oh, ich stelle mich, absolut.
Ja, ich bin durchaus der Meinung alles das sollte so beibehalten werden. Mir reicht es allerdings nicht einfach zu wünschen, dass es so bleibt, denn nichts bleibt wie es ist im Lauf der Zeit. Ich möchte wissen wie die Gesellschaft der Zukunft aussehen soll, damit man sie gestalten kann.

Durch die Art und Weise der Einwanderung gestalte ich auch automatisch die Gesellschaft der Zukunft. Da ist es eben ein Unterschied sein demografisches Defizit durch Armutsmigration aus Zentralafrika abzufedern, oder notwendige Integrationskapazität für dringend benötigte Facharbeiter und Spezialisten zu nutzen. Meiner persönlichen Erfahrung entsprechend ist die Integrationsfähigkeit auch höher, je höher der akademische Level der Person ist.

Diese Diskussion kommt hier aber garnicht ans Laufen, weil hier viele darauf beharren Deutschland wäre ein vollkommen identitätsloses Land - was vollkommener Unsinn ist.
Und da waren sie wieder!
Ihre brutalen Unterstellungen, das Deutschland ein vollkommen identitätsloses Land sei.
Warum? Warum setzen Sie sich so selber ins Abseits.
Was versprechen Sie sich davon?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Ein Terraner
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Ein Terraner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 May 2020, 21:56)

Der Satz enthält erstmal eine völlig unbewiesene und nicht belegte Behauptung: "neurotischer Selbsthass" als kennzeichnend für irgendwas und nebenher als überhaupt in relevantem Ausmaß irgendwo vorhanden. Wer hasst sich? Für Narzissmus könnte ich dir schon aus allen möglichen gesellschaftlichen Bereichen ein paar Beispiele bringen. Wer in Deutschland hasst sich eigentlich selbst? Drogenabhängige, die ihre Abhängigkeit nicht in den Griff bekommen ... vielleicht. Menschen, die mit einem psychologischen Trauma nicht klarkommen. Randgruppen.
Die Logik des Restes des Satzes muss man sich erstmal mühsam erarbeiten. "muss man wirklich wünschen die meisten Menschen glauben ernsthaft, dass es keine deutsche Identität gibt." Ich wollte mir schon eine Skizze machen. Man müsse sich wünschen, dass andere glauben, dass es etwas nicht gibt ... :| Schwierig. Verdreht.

Würde mir so etwas wie eine "deutsche Identität" dabei helfen, die Früjahrsarbeiten in meinem Garten zu bewältigen, eine bestimmte Klavierpassage endlich zu schaffen, mich meinen Kindern und Kindeskindern besser zu widmen oder mich der Frage nach dem Sinn des Universums zu nähern? Ich weiß nicht, was das für Menschen sind, die über eine "deutsche Identität" nachdenken. Außerirdische vermutlich.
Nein ich hab bessere Hobbys.
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Bielefeld09
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Bielefeld09 »

hallelujah hat geschrieben:(29 May 2020, 21:47)

Wenn Du "hüpf" sagst, soll ich springen oder was soll das werden??
Nöö, ich hatte eine ehrliche Antwort erwartet.
Sie sind eben dazu nicht in der Lage!
Das tut mir leid, für Sie!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Selina
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 May 2020, 21:56)

Der Satz enthält erstmal eine völlig unbewiesene und nicht belegte Behauptung: "neurotischer Selbsthass" als kennzeichnend für irgendwas und nebenher als überhaupt in relevantem Ausmaß irgendwo vorhanden. Wer hasst sich? Für Narzissmus könnte ich dir schon aus allen möglichen gesellschaftlichen Bereichen ein paar Beispiele bringen. Wer in Deutschland hasst sich eigentlich selbst? Drogenabhängige, die ihre Abhängigkeit nicht in den Griff bekommen ... vielleicht. Menschen, die mit einem psychologischen Trauma nicht klarkommen. Randgruppen.
Die Logik des Restes des Satzes muss man sich erstmal mühsam erarbeiten. "muss man wirklich wünschen die meisten Menschen glauben ernsthaft, dass es keine deutsche Identität gibt." Ich wollte mir schon eine Skizze machen. Man müsse sich wünschen, dass andere glauben, dass es etwas nicht gibt ... :| Schwierig. Verdreht.

Würde mir so etwas wie eine "deutsche Identität" dabei helfen, die Früjahrsarbeiten in meinem Garten zu bewältigen, eine bestimmte Klavierpassage endlich zu schaffen, mich meinen Kindern und Kindeskindern besser zu widmen oder mich der Frage nach dem Sinn des Universums zu nähern? Ich weiß nicht, was das für Menschen sind, die über eine "deutsche Identität" nachdenken. Unterforderte? Außerirdische? Gelangweilte?
:D :thumbup:

Sehr gut beschrieben. Mit diesen Identitäts-Sehnsüchten wird irgendwas kompensiert. Da ist irgendwas nicht vorhanden, zu klein, zu unbedeutend, zu drollig. Und auf diese Leere oder Kleinheit wird dann diese merkwürdige "Identität" draufgepappt :D
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(29 May 2020, 21:45)
Die kontinuierliche Verleugnung jeder deutschen Identität beruht auf der Schuld des 3. Reichs und des Gefühls, es wären genau diese Eigenarten gewesen, die in die Katastrophe geführt haben. Das ist aber nur zum Teil richtig, und es hindert uns daran die Eigenschaften als positiv anzuerkennen, die uns gerade durch die Aufarbeitung des 3. Reiches gegeben wurden.
Das mag Dich daran hindern - mich und wohl die Mehrheit der Deutschen eher nicht.

Ich zumindest bin froh, deutscher Staatsbürger zu sein.
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Dieter Winter
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Dieter Winter »

Skeptiker hat geschrieben:(29 May 2020, 20:45)

Und du glaubst das wäre ein Merkmal Deutschland?
Was genau ist denn spezifisch deutsch?
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Zeitflucht »

Wenn die Frage des Stranges ergebnis-offen wäre, dann wäre ein Strang mit dem Titel:" Die deutsche Gesellschaft - wer gehört nicht dazu, heute und morgen?" Genau so legitim. Da du, @Skeptiker aber vielleicht wohlst ahnst, dass dieser Strang mit dem Vorwurf von Diskriminierung, Menschenfeindlichkeit und Exklusion nur so überquellen würde und das ja mal gar nicht ginge, müsstest du doch eigentlich wissen: Die Diskussionen sind ja ganz nett, aber es wird nicht ergebnis-offen verhandelt. Es gibt für die "wir sind mehr" Fraktion nur eine Antwort: Alle. Der Rest ist nur rhetorischer Bühnennebel.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Skeptiker »

Dieter Winter hat geschrieben:(29 May 2020, 22:16)
Was genau ist denn spezifisch deutsch?
Eine deutsche Besonderheit ist mE eine besondere Einstellung zur Selbstreflektion, die ich in anderen Ländern so noch nicht festgestellt habe. Das hängt eng mit dem Thema "Selbsthass" zusammen, was hier gerade hochkocht. Ich sehe das aber als positives Ergebnis aus der Überwindung des Faschismus.

Ein weiteres ist die ausgesprochene Neigung der Konsensbildung. Das wiederum finde ich nicht ausschließlich positiv, es ist aber ein Charakteristikum, welches viele andere als uneingeschränkt positiv empfinden.

Was findest du denn im positiven Sinne "typisch deutsch"?
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Selina
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(29 May 2020, 20:32)

Hm, wenn wir also so sind wie alle anderen auch, warum haben wir dann überhaupt Grenzen? Warum haben wir dann einen anderen Staat?

Wenn die anderen Staaten, so wie wir, auch keine Identität haben, dann werden sie freudig zustimmen einfach alles zusammenzulegen. Schonmal mit einem Katalanen oder Schotten darüber gesprochen? Das Problem wäre nämlich auch nur eine Nation zu finden, die nicht von sich glaubt eine Identität zu haben - und denen versuche mal zu erzählen "Hey, deine Identität ist Demokratie", die werden sagen "Deine Identität gehört in die Klapse" - wenn sie freundlich sind.
Wer mit sich selbst halbwegs im Reinen ist, wer ein Innenleben hat, Mitmenschen, Freunde, Interessen, Hoffnungen, Wünsche, der braucht sich nicht mit so einem albernen leeren Identitäts-Zeug zu befassen. Der kommt erst gar nicht auf so einen Quatsch. Vielleicht hilft ja ne schöne Radtour :D
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Skeptiker »

Zeitflucht hat geschrieben:(29 May 2020, 22:19)

Wenn die Frage des Stranges ergebnis-offen wäre, dann wäre ein Strang mit dem Titel:" Die deutsche Gesellschaft - wer gehört nicht dazu, heute und morgen?" Genau so legitim. Da du, @Skeptiker aber vielleicht wohlst ahnst, dass dieser Strang mit dem Vorwurf von Diskriminierung, Menschenfeindlichkeit und Exklusion nur so überquellen würde und das ja mal gar nicht ginge, müsstest du doch eigentlich wissen: Die Diskussionen sind ja ganz nett, aber es wird nicht ergebnis-offen verhandelt. Es gibt für die "wir sind mehr" Fraktion nur eine Antwort: Alle. Der Rest ist nur rhetorischer Bühnennebel.
Naja, die Frage wer dazu gehört, impliziert ja auch die Frage wer eher nicht dazu gehört.

Das "Ergebnis" dieser Diskussion ist uninteressant. Es gibt hier weder Schiedsrichter noch Resultat. An der Diskussion ist nur der Verlauf wichtig. Natürlich war mir klar wie der vermutlich wäre - so ist es auch eingetroffen. Dennoch kann man das hier diskutieren, auch wenn es an Sachlichkeit mangelt - vereinzelt ist sie da.

Vielleicht hast du ja eine Idee, wie du dir die Gesellschaft in Deutschland vorstellst und wie du sie erreichen möchtest? Dann erzähl doch mal.
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Dieter Winter
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Dieter Winter »

Skeptiker hat geschrieben:(29 May 2020, 22:35)


Was findest du denn im positiven Sinne "typisch deutsch"?
Eigentlich gar nichts. Imho gibt es kein deutsches Volk, Deutschland, bzw. die Regionen die jetzt Deutschland bilden, ist seit Jahrhunderten ein Schmelztigel.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von PeterK »

Dieter Winter hat geschrieben:(29 May 2020, 22:43)
Eigentlich gar nichts. Imho gibt es kein deutsches Volk, Deutschland, bzw. die Regionen die jetzt Deutschland bilden, ist seit Jahrhunderten ein Schmelztigel.
Die Sprache ist a) "typisch" und b) wirklich schön und reich. Ansonsten gebe ich Dir recht.
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Dieter Winter
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Dieter Winter »

PeterK hat geschrieben:(29 May 2020, 22:50)

Die Sprache ist a) "typisch" und b) wirklich schön und reich. Ansonsten gebe ich Dir recht.
Ich kenne sowohl eine Griechin, als auch eine Chinesin, die perfekt deutsch sprechen. Von daher also auch nicht spezifisch deutsch.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von PeterK »

Dieter Winter hat geschrieben:(29 May 2020, 22:53)
Ich kenne sowohl eine Griechin, als auch eine Chinesin, die perfekt deutsch sprechen. Von daher also auch nicht spezifisch deutsch.
Das meinte ich nicht. Du nennst die Sprache doch "Deutsch", oder? ;)
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Bielefeld09 »

Skeptiker hat geschrieben:(29 May 2020, 22:39)

Naja, die Frage wer dazu gehört, impliziert ja auch die Frage wer eher nicht dazu gehört.

Das "Ergebnis" dieser Diskussion ist uninteressant. Es gibt hier weder Schiedsrichter noch Resultat. An der Diskussion ist nur der Verlauf wichtig. Natürlich war mir klar wie der vermutlich wäre - so ist es auch eingetroffen. Dennoch kann man das hier diskutieren, auch wenn es an Sachlichkeit mangelt - vereinzelt ist sie da.

Vielleicht hast du ja eine Idee, wie du dir die Gesellschaft in Deutschland vorstellst und wie du sie erreichen möchtest? Dann erzähl doch mal.
Na ja, das sollten Sie doch hier vorstellen.
Sie sind dazu anscheinend nicht in der Lage.
Was macht Sie eigentlich so unsicher?
Vielleicht könnten Sie über ihre Ängste berichten?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Dieter Winter
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Dieter Winter »

PeterK hat geschrieben:(29 May 2020, 22:55)

Das meinte ich nicht. Du nennst die Sprache doch "Deutsch", oder? ;)
Natürlich. Aber das ist eben eine Sprache und keine Eigenschaft oder so was.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(29 May 2020, 22:39)
Naja, die Frage wer dazu gehört, impliziert ja auch die Frage wer eher nicht dazu gehört.
Na, dann mal Butter bei die Fische. Wer gehört "nicht dazu"?
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Skeptiker »

Dieter Winter hat geschrieben:(29 May 2020, 23:01)

Natürlich. Aber das ist eben eine Sprache und keine Eigenschaft oder so was.
Nö, seit wann wäre die Sprache auch schon eine charakteristische Eigenschaft eines Staates ... :rolleyes:

Gleich wird es heißen, dass auch die Österreicher Deutsch sprechen, gerade so, als wären rote Haare kein charakteristisches Merkmal, wenn auch jemand anderes rote Haare hat. :D
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Bielefeld09 »

Dieter Winter hat geschrieben:(29 May 2020, 23:01)

Natürlich. Aber das ist eben eine Sprache und keine Eigenschaft oder so was.
Und dann?
Wie arrogant muss man eigentlich sein,
um Muttersprachlichkeit nicht anzuerkennen?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von oga »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(29 May 2020, 13:53)

Ich denke auch, dass es im Großen und Ganzen so passt. Wobei in Details durchaus eine Anpassung an die Realität stattfinden könnte. Da könnte ich mir z.B. Erleichterungen bei der Arbeitserlaubnis vorstellen oder Wahlrecht auf kommunaler Ebene, sofern man schon bestimmte Mindestaufenthaltsdauer (z.B. 5 Jahre) erreicht hat.

Da wären viele dagegen und das mir recht. Nach Jahren Aufenthalt in einer Gemeinde kann man ja die Staatsbürgerschaft beantragen. Damit bekundet man auch gleichzeitig den Willen zur Gesellschaft dazu-zugehören.
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(29 May 2020, 23:12)
Nö, seit wann wäre die Sprache auch schon eine charakteristische Eigenschaft eines Staates ... :rolleyes:
Du fragtest nach "tyoisch" - mal abgesehen davon, dass eine bestimmte Sprache natürlich nicht zwingend eine "charakteristische Eigenschaft" eines Staates ist.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Troh.Klaus »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 May 2020, 21:56)
Würde mir so etwas wie eine "deutsche Identität" dabei helfen, die Früjahrsarbeiten in meinem Garten zu bewältigen, eine bestimmte Klavierpassage endlich zu schaffen, mich meinen Kindern und Kindeskindern besser zu widmen oder mich der Frage nach dem Sinn des Universums zu nähern? Ich weiß nicht, was das für Menschen sind, die über eine "deutsche Identität" nachdenken. Unterforderte? Außerirdische? Gelangweilte?
Heisst also, es gibt keine deutsche Identität. Gibt es auch keine französische, italienische, türkische, russische Identität? Ist "Identität" demnach eine bedeutungslose Worthülse?
Seriös geht anders.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von oga »

Troh.Klaus hat geschrieben:(29 May 2020, 23:24)

Heisst also, es gibt keine deutsche Identität. Gibt es auch keine französische, italienische, türkische, russische Identität? Ist "Identität" demnach eine bedeutungslose Worthülse?
Je nachdem wessen Identität. :D
In Österreich war die Identitätsfrage einmal ziemlich aktuell. ;)
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

oga hat geschrieben:(29 May 2020, 23:20)

Da wären viele dagegen und das mir recht. Nach Jahren Aufenthalt in einer Gemeinde kann man ja die Staatsbürgerschaft beantragen. Damit bekundet man auch gleichzeitig den Willen zur Gesellschaft dazu-zugehören.
Wie geschrieben, auf kommunaler Ebene halte ich das für überflüssig. Was spräche denn dagegen?
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Ein Terraner »

Troh.Klaus hat geschrieben:(29 May 2020, 23:24)

Heisst also, es gibt keine deutsche Identität. Gibt es auch keine französische, italienische, türkische, russische Identität? Ist "Identität" demnach eine bedeutungslose Worthülse?
"Ich bin mit meinem bisschen Mensch sein derartig ausgelastet, zum Deutsch sein komme ich ganz selten"
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Bielefeld09
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Bielefeld09 »

oga hat geschrieben:(29 May 2020, 23:20)

Da wären viele dagegen und das mir recht. Nach Jahren Aufenthalt in einer Gemeinde kann man ja die Staatsbürgerschaft beantragen. Damit bekundet man auch gleichzeitig den Willen zur Gesellschaft dazu-zugehören.
Darum geht es hier nicht.
Es geht hier um dumpfes ausgrenzen.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von oga »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(29 May 2020, 23:34)

Wie geschrieben, auf kommunaler Ebene halte ich das für überflüssig. Was spräche denn dagegen?
Ich habe Dich nicht richtig verstanden.
Was genau hältst Du für überflüssig? :?:
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Billie Holiday »

Ein Terraner hat geschrieben:(29 May 2020, 23:37)

"Ich bin mit meinem bisschen Mensch sein derartig ausgelastet, zum Deutsch sein komme ich ganz selten"
Mensch sein und Japaner sein schließen sich gegenseitig aus? Wer Mensch ist, kann kein Türke sein?
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Zeitflucht »

Dieter Winter hat geschrieben:(29 May 2020, 22:43)

Eigentlich gar nichts. Imho gibt es kein deutsches Volk, Deutschland, bzw. die Regionen die jetzt Deutschland bilden, ist seit Jahrhunderten ein Schmelztigel.

Dann kann es aber logischerweise auch keine historische Verantwortung oder Schuld eines deutschen Volkes geben. Wie wollt ihr dass hinbiegen? Es gab kein deutsches Volk, außer von 1914-18 und 1933-1945?

Aber, keine Panik. Es gibt durchaus so etwas ein deutsches Volk. Nur, was soll ich mich mühen und etwa an einem Text mit Quellen "arbeiten", wenn das Niveau sich etwa dort einpendelt, wo man konstatiert, ein Friese und ein Bayer würden ja ganz anders sprechen und überhaupt gab es auch immer Vermischungen, was niemand bestreitet? Es wird nur auf diesem Klötzchen-Niveau ablaufen. So, wie man das in der fünften Klasse von einem Schullehrer beigebracht bekommt. Ich bin etwas harsch und manchmal vielleicht zu ungerecht, aber es wird genau in diesen Bahnen verbleiben, Brief und Siegel. So ist die Zeit.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Billie Holiday »

oga hat geschrieben:(29 May 2020, 23:42)

Ich habe Dich nicht richtig verstanden.
Was genau hältst Du für überflüssig? :?:
Auf kommunaler Ebene soll jeder Weltbürger nach 5 Jahren wählen dürfen ohne Staatsangehörigkeit.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von PeterK »

Ein Terraner hat geschrieben:(29 May 2020, 23:37)
"Ich bin mit meinem bisschen Mensch sein derartig ausgelastet, zum Deutsch sein komme ich ganz selten"
Bei manchen verhält es sich wohl andersherum.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Billie Holiday »

PeterK hat geschrieben:(29 May 2020, 23:47)

Bei manchen verhält es sich wohl andersherum.
Also sind manche Deutsche keine Menschen?
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Zeitflucht »

Skeptiker hat geschrieben:(29 May 2020, 22:39)

Naja, die Frage wer dazu gehört, impliziert ja auch die Frage wer eher nicht dazu gehört.

Das "Ergebnis" dieser Diskussion ist uninteressant. Es gibt hier weder Schiedsrichter noch Resultat. An der Diskussion ist nur der Verlauf wichtig. Natürlich war mir klar wie der vermutlich wäre - so ist es auch eingetroffen. Dennoch kann man das hier diskutieren, auch wenn es an Sachlichkeit mangelt - vereinzelt ist sie da.

Vielleicht hast du ja eine Idee, wie du dir die Gesellschaft in Deutschland vorstellst und wie du sie erreichen möchtest? Dann erzähl doch mal.

Ja, nur zur Vollständigkeit. Es ist eben ein tragisches Geschäft. Während man redet, werden Fakten geschaffen und nach dem fait accompli heißt es: Nun sind sie halt da, was sollen wir denn tun?
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von oga »

Bielefeld09 hat geschrieben:(29 May 2020, 23:41)

Darum geht es hier nicht.
Es geht hier um dumpfes ausgrenzen.
Aber nur ab morgen, weil Nazis noch nicht das sagen haben!
Wer grenzt wen aus? Und worin?
Ich habe nicht den Eindruck, dass im deutschen Sprachraum jemand, der sich den Gepflogenheiten des Landes anpasst, in irgendeiner Form ausgegrenzt wird.
Aber natürlich ist Ausgrenzung keine messbare, sondern eine gefühlte Kategorie. Wenn sich jemand ausgegrenzt fühlt, weil er erwartet zum Geburtstag seines Nachbarn eingeladen zu werden, was dann nicht erfolgt, da kann man nichts machen. :)
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Bielefeld09 »

Zeitflucht hat geschrieben:(29 May 2020, 23:45)

Dann kann es aber logischerweise auch keine historische Verantwortung oder Schuld eines deutschen Volkes geben. Wie wollt ihr dass hinbiegen? Es gab kein deutsches Volk, außer von 1914-18 und 1933-1945?

Aber, keine Panik. Es gibt durchaus so etwas ein deutsches Volk. Nur, was soll ich mich mühen und etwa an einem Text mit Quellen "arbeiten", wenn das Niveau sich etwa dort einpendelt, wo man konstatiert, ein Friese und ein Bayer würden ja ganz anders sprechen und überhaupt gab es auch immer Vermischungen, was niemand bestreitet? Es wird nur auf diesem Klötzchen-Niveau ablaufen. So, wie man das in der fünften Klasse von einem Schullehrer beigebracht bekommt. Ich bin etwas harsch und manchmal vielleicht zu ungerecht, aber es wird genau in diesen Bahnen verbleiben, Brief und Siegel. So ist die Zeit.
Alles dummes Gesabbel. Kümmer Dich um einen Job!
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von oga »

Billie Holiday hat geschrieben:(29 May 2020, 23:46)

Auf kommunaler Ebene soll jeder Weltbürger nach 5 Jahren wählen dürfen ohne Staatsangehörigkeit.
Und was hindert ihn daran eine Staatsbürgschaft zu beantragen? :?:
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Zeitflucht »

Bielefeld09 hat geschrieben:(29 May 2020, 23:50)

Alles dummes Gesabbel. Kümmer Dich um einen Job!

Nein, du kannst darauf schlicht nichts einwenden. Entweder/Oder. Wenn nie ein deutsches Volk existierte, folgt daraus eben zwingend logisch das Weitere...
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Bielefeld09 »

Zeitflucht hat geschrieben:(29 May 2020, 23:45)

Dann kann es aber logischerweise auch keine historische Verantwortung oder Schuld eines deutschen Volkes geben. Wie wollt ihr dass hinbiegen? Es gab kein deutsches Volk, außer von 1914-18 und 1933-1945?

Aber, keine Panik. Es gibt durchaus so etwas ein deutsches Volk. Nur, was soll ich mich mühen und etwa an einem Text mit Quellen "arbeiten", wenn das Niveau sich etwa dort einpendelt, wo man konstatiert, ein Friese und ein Bayer würden ja ganz anders sprechen und überhaupt gab es auch immer Vermischungen, was niemand bestreitet? Es wird nur auf diesem Klötzchen-Niveau ablaufen. So, wie man das in der fünften Klasse von einem Schullehrer beigebracht bekommt. Ich bin etwas harsch und manchmal vielleicht zu ungerecht, aber es wird genau in diesen Bahnen verbleiben, Brief und Siegel. So ist die Zeit.
Du bist nicht harsch und ungerecht!
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Billie Holiday
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Billie Holiday »

oga hat geschrieben:(29 May 2020, 23:50)

Und was hindert ihn daran eine Staatsbürgschaft zu beantragen? :?:
Woher soll ich das wissen?
So habe ich den user verstanden, dass er eine Staatsangehörigkeit unwichtig findet, wenn es um Kommunalwahlen geht und derjenige seit 5 Jahren im Land ist.
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PeterK
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von PeterK »

Billie Holiday hat geschrieben:(29 May 2020, 23:48)
Also sind manche Deutsche keine Menschen?
Du hast den Text nicht verstanden. Es geht da IMO eher um Prioritäten als um Gegensätze.
Zeitflucht
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Zeitflucht »

Bielefeld09 hat geschrieben:(29 May 2020, 23:55)

Du bist nicht harsch und ungerecht!
Du bist ein Dussel und es gibt weder Brief und Siegel.


Normalerweise geht die Polemik erst los, nachdem man ihnen mit nicht wenig Arbeit wissenschaftliche Erkenntnisse vermittelt. Du bist eine ehrliche Haut, du ersparst von vornherein die sonst investierte Zeit und bestätigst als Sahnehäubchen auch noch direkt den Gedanken von den Klötzchen. Ein guter Mitarbeiter. ;)
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Ein Terraner
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Ein Terraner »

Billie Holiday hat geschrieben:(29 May 2020, 23:44)

Mensch sein und Japaner sein schließen sich gegenseitig aus? Wer Mensch ist, kann kein Türke sein?
Es geht um die innere Einstellung und Reicht dir da Mensch sein nicht, muss es eine spezielle Marke sein ?
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Vongole »

Troh.Klaus hat geschrieben:(29 May 2020, 23:24)

Heisst also, es gibt keine deutsche Identität. Gibt es auch keine französische, italienische, türkische, russische Identität? Ist "Identität" demnach eine bedeutungslose Worthülse?
Es gibt eine deutsche Mentalität, das wäre ein Begriff, mit dem ich persönlich mich eher anfreunden könnte als mit Identität.
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oga
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von oga »

Billie Holiday hat geschrieben:(29 May 2020, 23:56)

Woher soll ich das wissen?
So habe ich den user verstanden, dass er eine Staatsangehörigkeit unwichtig findet, wenn es um Kommunalwahlen geht und derjenige seit 5 Jahren im Land ist.
Ich wäre gegen so eine Regelung.
Es gibt sicher viele Ausländer mit einem Job und entsprechenden Wohnsitz die jahrelang verbleiben, aber sehr wenig an (kommunale) Politik interessiert sind. Falls diese Leute kommunales Wahlrecht bekämen, würden sie nur den Anteile der nicht-zur-Urne-gegangenen erhöhen.
Umgekehrt hat jemand, der an der Entwicklung in der Kommune interessiert ist normalerweise auch die Absicht zu bleiben. Dann kann er das auch damit kundtun, dass er die Staatsbürgerschaft beantragt.
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Billie Holiday »

Ein Terraner hat geschrieben:(30 May 2020, 00:01)

Es geht um die innere Einstellung und Reicht dir da Mensch sein nicht, muss es eine spezielle Marke sein ?
Warum sollte jeder so denken und empfinden wie du?

Menschen sind wir alle. Für diese Erkenntnis bekommst du kein Fleißbienchen.
Aber der japanische Mensch fühlt sich vielleicht in seiner japanischen Kultur, mit japanischen Sitten und Gebräuchen ganz wohl und sagt von sich selbst, er sei Japaner und kein Schwede.
Und nun? Kommt er in die Hölle, oder was?
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Skeptiker »

Irgendwie ist es auch beruhigend hier von so vielen Seiten zu lesen, dass wir als Deutsche nicht anders sind als alle andere auch. Es gibt also nichts was uns unterscheidet von Menschen anderer Nationen. Wie schön!

Dann brauche ich mir ja auch nicht weiter Gedanken um irgendwelche besonderen Verantwortungen machen, die ich als zufälliger Angehöriger einer Verwaltungszone in der Mitte Europas hätte, in der ich einfach nur wohne - sonst nichts. Ich bin ja wie jeder andere auch - Polen, Franzosen, Italiener, Briten, Amerikaner - uns unterscheidet nichts voneinander, außer der eher zufälligen Zuordnung zu einer Verwaltungszone.

Meine Großeltern waren definitiv auch nicht in irgendwelche Aktivitäten im Krieg oder der Politik der damaligen Zeit verwickelt. Was soll ich mir also Gedanken zu der Zeit machen. Wenn es keine deutsche Identitiät und deutsche typische Eigenschaften gibt, wieso muss ich mich dann als Mensch heute in irgendeiner Art und Weise dem Stellen, was irgendwelche anderen Leute taten, die nur zufällig deutsch waren - aber auch jeder anderen Nation hätten angehören können? Was verbindet mich mit diesen Leuten, wenn es nicht auch eine gewisse Identität ist?

Ich sage, ja, es verbindet mich etwas mit diesen Menschen, weil ich mich als Deutscher in meiner Identität mit diesen damaligen Deutschen verbunden sehe - ob ich will oder nicht. Es war zwar eine andere Zeit, und vieles der damaligen Mentalität ist heute kaum mehr nachvollziehbar, aber vieles andere gehört nach wie vor zu uns dazu.

Jeder sollte wissen, dass wenn man darauf besteht, dass es keine deutsche Identität gibt, dann kann man bei der Betrachtung negativer Aspekte deutscher Identität kein Cherrypicking betreiben. Das halte ich für ein gefährliches Spiel. Es erinnert ein wenig an feministische Debatten, in denen es nie einen Unterschied zwischen Mann und Frau gibt, es sei denn die Frau würde besser dastehen ... .

PS: Wie ich sehe hat auch Zeitflucht schon auf das Problem aufmerksam gemacht, aber da hatte ich dieses schon geschrieben.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Bielefeld09 »

oga hat geschrieben:(30 May 2020, 00:04)

Ich wäre gegen so eine Regelung.
Es gibt sicher viele Ausländer mit einem Job und entsprechenden Wohnsitz die jahrelang verbleiben, aber sehr wenig an (kommunale) Politik interessiert sind. Falls diese Leute kommunales Wahlrecht bekämen, würden sie nur den Anteile der nicht-zur-Urne-gegangenen erhöhen.
Umgekehrt hat jemand, der an der Entwicklung in der Kommune interessiert ist normalerweise auch die Absicht zu bleiben. Dann kann er das auch damit kundtun, dass er die Staatsbürgerschaft beantragt.
Es gibt so eine Regelung nicht.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Schnitter »

Zeitflucht hat geschrieben:(29 May 2020, 23:59)

Normalerweise geht die Polemik erst los, nachdem man ihnen mit nicht wenig Arbeit wissenschaftliche Erkenntnisse vermittelt.
Die "Erkenntnisse" aus dem IfS sind landläufig bekannt und haben mit Wissenschaft so viel zu tun wie eine Schweineherde mit Synchronschwimmen.

Rassismus in rosa Watte aber noch genau so dumpf eh und je.
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Ein Terraner »

Billie Holiday hat geschrieben:(30 May 2020, 00:07)

Warum sollte jeder so denken und empfinden wie du?

Menschen sind wir alle. Für diese Erkenntnis bekommst du kein Fleißbienchen.
Aber der japanische Mensch fühlt sich vielleicht in seiner japanischen Kultur, mit japanischen Sitten und Gebräuchen ganz wohl und sagt von sich selbst, er sei Japaner und kein Schwede.
Und nun? Kommt er in die Hölle, oder was?
Was willst du jetzt mit Hölle, wenn du in einem kleinen nationalen Identität Käfig sitzen willst ,dann mach das doch. Wenn du nichts besseres zu tun hast und das brauchst, dann sei doch Deutsch.Den ganzen lieben langen Tag lang, interessiert nicht, aber schließe nicht von dir auf andere.
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Dieter Winter
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Re: Die deutsche Gesellschaft - wer gehört dazu, heute und morgen?

Beitrag von Dieter Winter »

Skeptiker hat geschrieben:(29 May 2020, 23:12)

Nö, seit wann wäre die Sprache auch schon eine charakteristische Eigenschaft eines Staates ... :rolleyes:
Ach so - deshalb sprechen Kanadier kanadisch, Argentinier argentinische und Msndarinen Mandarin.... Sag das doch gleich.
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