H2O hat geschrieben:(07 May 2020, 13:28)
Im Grunde haben Sie den Zeitplan als Heilmittel unserer Probleme "erfunden". Leider richtet sich das Erscheinungsbild der Pandemie aber nicht danach, sondern sie entwickelt Zonen mit unterschiedlicher Häufung von Erkrankten.
Ich habe kein Heilmittel erfunden. Kann man das nicht neutraler formulieren oder solche unnötigen Bemerkungen einfach lassen?
Solche Bemerkungen kann man schnell in den falschen Hals bekommen.
Das Problem das uns um die Ohren fliegen kann ist, dass sich das Blatt schnell wenden kann. So oder so, bei Lockerungen lässt sich das nicht vermeiden und irgend wann muss man ja damit anfangen, wenn nicht alles erstarren soll.
Insbesondere, wenn die Leute wieder innerdeutsch verreisen und dann in andere Zonen einschleppt, steigt das Risiko für die jeweiligen Regionen. Alles mit zeitlicher Verzögerung von idR 7-10 Tagen.
Sicherlich kann man die strengen Begrenzungen und Einschränkung der Bürger nicht dauerhaft durchziehen. Und auch die Wirtschaft muss wieder zum Laufen kommen.
Allerdings sehe ich es ausnahmsweise mal wie Merkel. Es ist ein regelrechter Lockerungswettbewerb im Gange. Aus meiner Sicht sind reine Profilierungsgründe nicht auszuschließen. Besonders im Hinblick auf die Kanzlerkandidatur, die in der CDU ja ansteht.
Warum man nun alles überstürzen muss, kann ich nicht wirklich nachvollziehen
Ich halte es für vernünftiger, auf die Eigenheiten der Pandemie ein zu gehen, wenn man an einem Strang ziehen soll.
Das passiert ja im Grunde gerade nicht. Denn die Virologen und Epidemiologen sind sich einig, dass es etwas langsamer gehen sollte und müsste. Also auch eine Art Stufenplan, eins nach dem Anderen. Manche Länder sind wohl etwas zaghafter, andere breschen vor. Ich habe die einzelnen Maßnahmen der 16 Länder nicht alle im Detail im Kopf.
Die Bundesregierung hat das erkannt und die Zahl Neuerkrankter je 100.000 Einwohner als Alarmschwelle benannt.
Das ist auch notwendig, damit man schnell reagieren und Gegenmaßnahmen einleiten kann. Ich meine, das ist im weitesten Sinne auch eine der "Vorgaben" der WHO.
Man kann daran herumzerren, ob das Vorgehen wirklich so sinnvoll ist. Nur her damit: Das Bessere ist der Feind des Guten!
Zumindest die Fachkräfte die etwas davon verstehen, sprich Wissenschaft ist sich einig. Auch die WHO rät zur Vorsicht und hat Vorgaben gemacht, bzw. Richtlinen heraus gegeben.
Ich beobachte, dass sich an dem Thema Lockerung und wie schnell, die Geister scheiden. Da gibt es nunmal 2/3 Lager. Den einen geht es zu langsam, den anderen zu schnell und manche finden es gerade richtig.
Das kann man ja ganz sachlich diskutieren.
Es ist ein Meinungsaustausch, bei dem jeder seine Beweggründe nennt. Hiebei möchte ich die Meinung des anderen nicht mit Wertungen oder unnötigen Bemerkungen garnieren.
Überraschend, dass laut einer Umfrage in Bayern die Mehrheit gegen eine rasche Lockerung ist. Aber die Bayern sind eh zimlich speziell *duckundweg*
In der aktuellen Situation ist man nun noch stärker darauf angewiesen, dass die Bevölkerung weiterhin besonnen, vorsichtig und rücksichtsvoll ist.
Speziell in meiner Gemeinde ist das leider nicht so. Viele - eigentlich sogar die Meisten - halten außer an den Kassen nicht den Abstand ein. Nicht wenige tragen die Maske erst nach Aufforderung durch das Verkaufspersonal. Ich wurde schon mehrmals angepöbelt, wenn ich darum bat, "Könnten Sie bitte einen Schritt zurücktreten". Ganz seltsames Völkchen hier. Ich bin hier neu zugezogen und kenne die Mentalität noch nicht so gut. Besonders attraktiv sind meine bisherigen Corona-Erfahrungen hier leider nicht.
Mich verwundert das. Mag vielleicht daran liegen, dass ich im ländlichen Raum wohne und da das Risiko als geringer eingeschätzt wird? Auch finden keine Kontrollen statt, bzw. keine Polizeipräsenz, wie in den Großstädten. Das könnte evtl. auch Einfluss auf das Verhalten haben.
Ich gehe davon aus, dass das von Region zu Region sehr sehr unterschiedlich ist. So wie eben die Menschen unterschiedlich sind. Zudem wird es immer Leute geben, denen Rücksichtnahme egal ist.
3x schwarzer Kater hat geschrieben:Es ist natürlich nicht fast alles schnell und kopflos wieder geöffnet. Das Gegenteil ist eher der Fall. Ich sehe den augenblicklichen schrittweisen Öffnungsplan auch durchaus nicht als ambitioniert sondern eher als vorsichtig.
Das hängt natürlich davon ab, von welcher Situation man ausgeht. Vom absoluten Normalzustand, in den wir für längere Zeit keinesfalls zurück können.
Vom Tempo des Lockdowns, also was da schrittweise eingeschränkt wurde.
Oder vom letzten Stand vor den weiteren Lockerungen.
Vom Normalzustand sind wir noch meilenweit entfernt. Es dürfen nach wie vor nicht alle Läden offen haben. Und diejenigen die offen haben dürfen müssen entsprechende Regelungen beachten. Dazu kommen Abstandsregel und Mundschutzpflicht.
Relativ neu davon ist ja nur die Munschutzpflicht.
Gasthäuser sind nach wie vor nicht geöffnet.
Kommt aber recht zügig, allerdings halt mit Beschränkung (Abstand).
Als mir der Ernst der Lage noch nicht ganz so bewusst war, dachte ich sogar noch. Warum können die Restaurants nicht mit Tischreservierung und weniger Gästen geöffnt bleiben. Dann hätten sie wenigstens ein bisschen Einkommen gehabt.
Das kulturelle Leben liegt nach wie vor komplett brach.
Wegen des Flickenteppichs nicht
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... en126.html
Veranstaltungen mit Sitzungscharakter im öffentlichen Raum mit bis zu 50 Personen sind ab 18. Mai möglich. Beispiele sind laut einem Regierungssprecher: Gemeindevertretersitzungen, Seminare, Unterricht, kulturelle Lesungen und Talkrunden.
Ab dem 18. Mai dürfen auch die Kinos wieder öffnen.
SH ist bezüglich Lockerung sehr großzügig.
Keine Großveranstaltungen, Konzerte, Clubs, Theater, Kino, Festivals, Fußballspiele, Volksfeste, und so weiter und so fort. Und die Erfahrung zeigt, dass genau diese Maßnahmen, die als erstes angestoßen wurden wohl auch die effektivsten zur Verlangsamung der Verbreitung waren.
Verstehe ich dich richtig, dass du eine Lockerung obiger Beispiele nicht befürwortest. Also zumindest jetzt noch nicht?
Dazu wird es auf absehbare Zeit auch deutlich weniger Reiseverkehr geben. Sowohl privat als auch geschäftlich.
. International auf jeden Fall.
Innerdeutsch könnte er sich auf dem Privatsektor vermutlich verstärken. Campingplätze und Hotels (SH?) Tourismus allgemein soll oder wird ja auch gelockert. Zumindest SH wirbt ja regelrecht damit, dass die Touristen kommen sollen. Klar, das ist die Haupteinnahmequelle und regionale Wirtschaftsmotor.
Dazu kommt, dass die Menschen wesentlich sensibler für die Situation geworden sind, als das noch vor 2 Monaten der Fall war.
Generell schon. Ich habe das Gefühl, dass durch diese Lockerungen die Ernsthaftigkeit und vor allem Tücken des Virus ebenfalls lockerer gesehen werden und eine stärkere Tendenz zur Verharmlosung einkehrt.
Ich habe es irgend wo gepostet. Das Virus verhält sich eher untypisch und es gibt inzwischen unzählige Mutationen.
Beim Anteckungsverhalten lässt sich keine klare Regel finden. Es ist chaotisch. Familien auf engstem Raum stecken sich teilweise gar nicht an. Obwohl man das ja annehmen müsste.
Warum töten wir Menschen die Menschen töten, um den Menschen zu zeigen, dass Töten falsch ist?
Amnesty International.