In meinen Augen wird nicht bewusst Panik geschürt. ABER: Ich kann verstehen, wenn man über die Art der Kommunikation irritiert ist. MaiLab hat das (ich glaube es war bei Markus Lanz) betont, dass für sie nicht wirklich ersichtlich war, welche Strategie die Bundesregierung denn nun verfolgt, was also das langfristige "Ziel" sein soll. Am Anfang war oft die Rede von "flattening the curve", dann wurde schnell klar, dass das nicht funktioniert und Supression vielleicht sogar ein gangbarer Weg ist. Änhlich verhält es sich mit dem Thema Masken: Es gab gute Gründe für die Aussagen der Beteiligten, ich kann in der Summe aber nachvollziehen, wenn sich damit für einige zu häufig widersprüchliche Aussagen ergeben haben.Iwan der Liebe hat geschrieben:(05 May 2020, 16:08)
Habe ich das falsch in Erinnerung, oder haben insbesondere Drosten und Spahn, als die Welle schon abflaute, ständig verkündet, wir stünden "am Anfang einer Epidemie"?
Habe ich das falsch in Erinnerung, oder hat man ständig betont, dieses Virus nicht austrocknen und allenfalls die Welle verlangsamen zu können, auch als die Reproduktionsrate bereits unter 1 lag?
Der Eindruck, dass man versuchte und nach wie vor versucht, Panik zu schüren, ist wohl nicht aus der Luft gegriffen, oder? Am Anfang hat das auch geklappt, nun allerdings kämpft man auf verlorenem Posten, denn die Leute sehen ja, was in China, Südkorea, Dänemark, Österreich und Deutschland passiert, ja auch weltweit. Anfangs konnte man ja noch behaupten, dass die Chinesen die Zahlen frisieren, aber das zieht nun auch nicht mehr. Das Pech von Drosten ist es, dass wir heute nicht mehr in den 1980er Jahren sind, denn damals wäre es sehr leicht gewesen, den Leuten einen vom Pferd zu erzählen, besonders wenn man das Glück hätte, ständig in den Medien auftauchen zu dürfen.
Mir persönlich gehen Vorwürfe der bewussten Panikmache aber zu weit, ebenso wie die Vorwürfe, dass das RKI bewusst seine Zahlen fälschen würde (obwohl ich selbst ein Kritiker der angewandten Methodik bin). Ich finde, wir sollten den Akteuren in dieser historischen Aussnahmesitution freilich kritisch auf die Finger schauen, unsere Ansprüche aber auch nicht bis ins unermessliche ausdehen. Es ist für uns alle eine Ausnahmesituation.