NicMan hat geschrieben:(30 Apr 2020, 14:59)
Völlige Zustimmung. Ich hätte mir kaum jemand besseren in dieser Position vorstellen können, als Herr Drosten. Er ist bodenständig, hochkompetent, selbstkritisch, stets auf hohem wissenschaftlichem Niveau sowie sehr menschlich und empathisch. Das ausgerechnet jemand wie er von Verschwörungstheoretikern so angegriffen wird spricht Bände. Wir sollten froh sein, dass Wissenschaftler wie er das alles überhaupt noch mitmachen und mit sich machen lassen. Wenn andere Menschen als Herr Drosten einen öffentlichen Diskurs und politische Entscheidungen beeinflussen (siehe beispielsweise Trump in Amerika) fallen die Ergebnisse vernichtend aus. Wissenschaftsfeindlichkeit muss man sich als Gesellschaft wirklich leisten können.
Das mag alles sein, dennoch halte ich es für falsch, dass nur die Meinung von Prof. Drosten ausschlaggebend ist.
Prof. Streek kritisierte in einer Sendung bei Mario Lanz die monothematische Ausrichtung bei der Diskussion über die Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionsrate(n).
Und er begründete dies mit der unterschiedlichen Spezialisierung der verschiedenen Virologen:
Das Spezialgebiet des Prof. Drosten ist das Virus selbst und seine Besonderheiten und aus dieser Position heraus diskutiert er bzw schlägt er Maßnahmen vor.
Das Spezialgebiet Prof. Streeks hingegen ist
"was das Virus mit dem Menschen macht" (so drückte er es zumindest vereinfachend aus, die Infektionswege und Risiken.
Er würde wahrscheinlich andere Maßnahmen vorschlagen und favorisieren.
Seiner Kritik an der monothematichen Ausrichtung der Diskussion schließe ich mich dahingehend an, als es m.M.n. besser wäre/gewesen wäre, eine Kommission aus Virologen der verschiedenen Spezialrichtungen, Epidemologen und Psychologen zu bilden, die mehrere Faktoren in ihre Betrachtungen einbeziehen und daraus einen Maßnahmekatalog erarbeiten.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen