Selina hat geschrieben:(21 Apr 2020, 23:33)
Nein, so, wie ich die genannten Leute verstanden hab, geht es darum, die R-Rate bis runter auf 0,2 oder 0,3 zu drücken, was durchaus möglich gewesen wäre bei einer späteren Lockerung.
Genau das sehe ich anders! Denn um diese niedrige R-Rate zu erreichen, muss man die bisherigen Maßnahmen massiv verschärfen und nicht nur beibehalten. Die jetzigen Maßnahmen haben dazu geführt, dass wir bei einem R je nach Schwankung zwischen 0,7 und 0,9 gelangt sind. Es ist überhaupt nicht logisch, dass man mit denselben Maßnahmen wie die letzten 4 Wochen irgendwann bei 0,3 oder gar 0,2 ankommt. Um das nochmal zu verdeutlichen, wenn man von R=0,8 auf R=0,2 gelangen will, muss man im Durchschnitt die infektiösen Kontakte um 75% reduzieren. Ich sehe nicht, wie das in der Praxis für eine gesamte Bevölkerung realisierbar sein soll.
Selina hat geschrieben:Und auf dieser niedrigen Ebene in einigen Wochen dann einige Härten zu lockern, wäre doch eine völlig andere Basis. Eine ungefährlichere. Es gibt sehr viele Vorerkrankte und Alte in Deutschland, die denken unter Garantie alle so ähnlich wie ich. Wir hängen einfach zu sehr am Leben, als dass wir es den paar Shopping-Fanatikern, die "endlich wieder mal durch die Geschäfte bummeln" (O-Ton TV-Reportage) wollen, opfern mögen.
Natürlich wäre es schön, nicht mehr 2.000 Infizierte am Tag zu haben, sondern nur noch 500. Oder gar nur 100. Aber um dahinzukommen müsste man massiv an Zeit und somit an Geld investieren. Oder man müsste sich sprichwörtlich einmauern. Das muss einem bewusst sein.