So langsam werden Konzepte entwickelt, die die Krankheit und ihre Folgen erforschen sollen
Das Uniklinikum Schleswig-Holstein plant eine Biobank, um Erkenntnisse über Covid-19-Infizierte zu sammeln. Dadurch sollen Folgeerkrankungen überwacht werden. Joachim Thiery, Leiter des Projekts, erklärt das Konzept.
Aus dem Interview:
Thiery: Wir vermuten, dass Covid-19 nicht nur zu fürchterlichen Akutschäden, sondern auch zu Folgeerkrankungen führt. Wir wollen daher möglichst alle Patienten aus Schleswig-Holstein mit überstandener Corona-Infektion über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren nachuntersuchen, sie um Blutproben bitten, um mit moderner Bildgebung, Funktionstests und Biomarkeranalytik Spätfolgen der Infektion frühzeitig erkennen und behandeln zu können.
Thiery: Wir wissen, dass Covid-19 eine Systemerkrankung ist; es mehren sich Berichte beispielsweise zu neurologischen Störungen und Schädigungen des Herzens. Über die Ursachen und die Bekämpfung dieser Folgeschäden wissen wir praktisch noch nichts.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/med ... 63e6fbf68c
Das ist ein sehr wichtiger Schritt, auch wenn jetzt zur Zeit die ganze Welt nur auf das Virus schaut und nicht auf die von ihr verursachte Krankheit.
Es gibt da ein paar Fragen die dringend erforscht werden müssen. Das eine beidseitige Lungenentzündung zu Fibrosen führen kann, ist klar und auch nicht neu. Die Vernabrbungen kann man ja bekanntlich nicht heilen, hier gilt es aber die Beschwerden so gut es geht zu lindern und mögliche Komplikationen und Folgeerkrankungen zu verhindern. Das ist dann das Gebiet der Lungenfachärzte aber auch eine psychiatrische Begleitung ist wichtig,später dann im Zusammenspiel mit der Palliativmedizin und der effizienten Gabe von Schmerztmitteln.
Wichtiger in diesem Zusammenhang ist aber eben das Verstehen neurologischen Störungen und Schädigungen des Herzens. Hier kann man mutmasslich durchaus etwas tun. Blutverdünner und bestehende Therapien um den Anstieg des Hirndrucks zu verhindern,können Schlaganfälle verhindern. Das muss natürlich dann individuell erörtert werden.
Die wichtigsten Erkenntnisse wären aber die, nachzuschauen, ob COVID-19 Patienten die die Krankheit nahezu ohne oder nur mit leichten Symptomen "überstanden" haben, eben solche Folgeschäden aufweisen. Besonders wichtig hier bei jungen Menschen, die ja ihr Leben noch vor sich haben und so einer effizienten Frühbehandlung zugeführt werden können und auch wenn es zur Zeit wohl nicht möglich ist, benötigen wir dringend und im grossen Umfang Testungen, um eben symptomlose Erkrankte überhaupt zu identifizieren mit dem gleichzeitigen Effekt Immunisierungen zu erkennen.