Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

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BenJohn

Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von BenJohn »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Apr 2020, 00:43)

Tja, eine von vielen Vorstellungen dazu was mit der "Seele" passiert, wenn man stirbt.

Vielleicht bin ich dazu zu rational, aber mich haben eigentlich immer dann Konzepte interessiert, wenn es neben dem Wunsch oder Interesse von Menschen, auch einen greifbaren Hinweis geben würde, das die Theorie zutrifft. Aber das scheint mir nicht der Fall zu sein.

Ich meine, wir machen uns keine Sorgen darüber wo unsere Seele war, wenn wir aufwachen und nichts geträumt haben. Wir machen uns nicht einmal Gedanken darüber wo sie war, bevor wir geboren wurden. Aber JEDER, wirklich absolut JEDER macht sich Gedanken darüber was passieren wird, wenn man tot sein wird. Vielleicht deshalb, weil es VOR uns liegt und niemand davon berichten konnte?

Es scheint also so zu sein, dass nicht das allgemeine Interesse an der Beschaffenheit der Welt die Ideen hervorbringt, sondern eher die pure Ungewissheit, um nicht zu sagen die Angst vor dem was kommt. Und weil wir darüber nichts wissen, außer, dass da körperlich nichts mehr sein kann, macht es uns offenbar kirre und lässt uns die tollsten Luftschlösser bauen. Die gibt es aber nur für die Toten. Es gibt keinen pränathalen Himmel aus dem die Seelen der Babies abberufen werden um auf der Erde ein Baby zu "bestücken". Warum nicht? Weil es uns scheißegal ist - es liegt nicht vor uns, und egal wie es war, man hat es überstanden. Das ganze Konzept interessiert uns nicht - erst dann wieder, wenn es um Wiedergeburt geht, weil es somit die Brücke schlägt zu dem was vor uns liegt.

Ich bin vor allem deshalb Atheist, weil ich ganz klar den Eindruck habe, dass all diese Konzepte letztendlich plausibel erklärbar sind als Angstreaktionen der Menschen auf die Ungewissheit die der Tod mit sich bringt. DAS sind die einzig erkennbaren Hinweise warum es sie überhaupt gibt - es gibt keinerlei physikalischen Hinweis auf sie (und doch, warum sollte es die nicht geben, denn unsere Realität wird durch eben diese Physik beschrieben - was nicht physisch nachweisbar ist, gilt typischerweise auch nicht als real existent).
Ich bin auch rational. Und Angst vor dem Tod hatte ich nie. Ist auch keine plausible Erklärung. Dann würde ja fast nur alte Menschen gläubig werden.

Durst ist ein sicherer Hinweis darauf, dass es Wasser gibt. So ist das auch mit dem geistlichen Durst.
BenJohn

Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von BenJohn »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(11 Apr 2020, 09:18)

Er ist keine Option weil es ihn nicht gibt, genausowenig wie die Hoelle.

Genauso verhaelt es sich mit dem Paradies der Moslems, dem Nirvana oder sonstwas was der Mensch sich einreded. Nach dem Tod ist Nichts! Vielleicht koennte man dieses Nichts als paradiesischen Zustand bezeichnen.
Woher willst du das wissen? Das kann niemand wissen.
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Brainiac
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Brainiac »

BenJohn hat geschrieben:(11 Apr 2020, 09:31)

Durst ist ein sicherer Hinweis darauf, dass es Wasser gibt. So ist das auch mit dem geistlichen Durst.
Das stimmt nicht ganz - es kann ja neben Wasser noch etwas anderes geben, das den Durst löscht. ;)

Man muss nicht an einen Gott im Sinne einer klassischen monotheistischen Religion glauben, kann aber dennoch überzeugt sein, dass es tieferliegende Prinzipien und Wahrheiten gibt, das die Welt und das Leben bestimmen. Solche Prinzipien kann man suchen und sich an ihrer Existenz begeistern, vielleich sogar sein Leben darauf ausrichten - und das ist dann gar nicht so weit von klassischer Religion entfernt. Es ist immer ein Dualismus: Glaube an irgendetwas Höheres - und sich selbst verpflichtet zu fühlen, dementsprechend zu leben und zu handeln; weil es zählt. Schon Kant hat viel dazu gesagt. Besonderer Buchtipp: "Religion ohne Gott", Ronald Dworkin.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Umetarek »

BenJohn hat geschrieben:(11 Apr 2020, 09:31)

Ich bin auch rational. Und Angst vor dem Tod hatte ich nie. Ist auch keine plausible Erklärung. Dann würde ja fast nur alte Menschen gläubig werden.

Durst ist ein sicherer Hinweis darauf, dass es Wasser gibt. So ist das auch mit dem geistlichen Durst.
Hmm, es scheint also Menschen geben, die überleben können, ohne Durst zu haben, also ohne zu trinken. Der Vergleich passt nicht.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Papaloooo »

BenJohn an TheManFromDownUnder hat geschrieben:(11 Apr 2020, 09:32)

Woher willst du das wissen? Das kann niemand wissen.
Wenn man es logisch betrachtet und der festen Überzeugung ist,
dass das Bewusstsein ein neurologisches Produkt unserer Hirne ist,
dann stimmt das - bedingt.
Angenommen man könnte das Gehirn mit dessen kompletter Verschaltung
auf Mikrochips nachbilden und würde dann noch Sensoren als Sinnesorgane anschließen,
zusätzlich den Hormonstoffwechsel als Simulation hinzufügen,
dann wäre so eine postbiologische Lebensverlängerung möglich,
solange man defekte Teile austauscht und Energie zuführt.

Angenommen, Bewusstsein existiert auch ohne Materie,
dann auch.

Aber ab hier wird es eben philosophisch, bzw. religiös.
Hier kommen wir in den exklusiven Bereich der Mutmaßungen bzw. des Glaubens.

Einen Atheisten kannst Du damit sicherlich nie überzeugen,
versuche es besser auch nicht.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Liegestuhl »

Die Vorstellung, ein Gott würde mich dafür belohnen (Himmel) oder bestrafen (Hölle), wenn ich einen bestimmten Glauben annehme (oder nicht), ist komplett absurd. Das ist kein Glauben, sondern ein Lippenbekenntnis zum Zwecke des eigenen Vorteils. Das christliche Konzept von Himmel und Hölle sollte von den Verantwortlichen noch einmal neu überdacht werden.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von streicher »

Papaloooo hat geschrieben:(10 Apr 2020, 21:30)

Ja stimmt, diese religiöse Lehre ist ein Instrument sich fügsame Untertanen zu schaffen.

Ehrlich gesagt, keine Ahnung.
Mir imponiert die vedantische Vorstellung, dass das Individuelle Bewusstsein immer eine Abspaltung des universellen Bewusstseins ist.
Ich finde dieser Dualismus "Himmel und Hölle" zerstört ein positives Gottesbild oder eine Liebesbotschaft. Warum ist eine absolute Trennung nötig, ohne Wiederkehr, nachdem man hier ablebt? Man würde doch eher erwarten, dass einem einiges erklärt wird (Hätte man nicht Anspruch darauf?). An der religiösen Landschaft sieht man doch, dass überhaupt keine Eindeutigkeiten geschaffen worden sind: vielmehr sieht es aus wie eine experimentelle Spielwiese, mit vielen bösen Wendungen. Damit meine ich: sollten Götter ihre Finger mit im Spiel gehabt haben, bei der Schaffung der Rahmenbedingungen, dann schauen sie gerade, was so daraus wird. Sollten sie tatsächlich eingreifen, sieht es mir nicht nach einem durchweg guten Spiel aus.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von streicher »

Alfred B hat geschrieben:(10 Apr 2020, 21:28)

Christsein bedeutet in der Theorie täglicher Fortschritt und Vervollkommung .Indem der alte Mensch durch die Gnade Gottes und Erlösungstat Christi erneuert wird, wächst ein neuer, besserer heran. So kann man die christliche Lehre in der Praxis zusammenfassen.
Allerdings ist der tägliche Fortschritt und das Feilen an sich selber nicht ein rein christlicher Gedanke. Der Zusatz ist "Gnade Gottes" und "Erlösungstat Christi". Bei manchen habe ich sogar das Gefühl, dass ein schlechterer Mensch herangewachsen ist. :?
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Papaloooo »

streicher hat geschrieben:(11 Apr 2020, 15:05)

Ich finde dieser Dualismus "Himmel und Hölle" zerstört ein positives Gottesbild oder eine Liebesbotschaft. Warum ist eine absolute Trennung nötig, ohne Wiederkehr, nachdem man hier ablebt? Man würde doch eher erwarten, dass einem einiges erklärt wird (Hätte man nicht Anspruch darauf?). An der religiösen Landschaft sieht man doch, dass überhaupt keine Eindeutigkeiten geschaffen worden sind: vielmehr sieht es aus wie eine experimentelle Spielwiese, mit vielen bösen Wendungen. Damit meine ich: sollten Götter ihre Finger mit im Spiel gehabt haben, bei der Schaffung der Rahmenbedingungen, dann schauen sie gerade, was so daraus wird. Sollten sie tatsächlich eingreifen, sieht es mir nicht nach einem durchweg guten Spiel aus.
Stimmt, könnte eine unendliche Strafe auf ein zeitlich gesehen kurzes "schlechtes" Leben denn eine Option für die göttliche Gerechtigkeit sein?

Und sind denn nicht die Begriffe Himmel und Hölle mehr endogener, als exogener Natur?

Ist denn nicht eher die Hölle das nicht aushalten können, oder nicht geben wollen der Nächstenliebe?

Angenommen es gäbe himmlische und höllische Sphären "bevölkert" von Seelen:
-wären den Seelen in den himmlischen Sphären negative Intentionen unmöglich?
-wären den Seelen in den höttlischen Sphären positive Intentionen unmöglich?
... so gäbe es im einer hypothetischen jenseitigen Welt ja keinerlei Dynamik mehr,
es wäre der ewige Stillstand, auch keine wundersame Vorstellung!
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von streicher »

Papaloooo hat geschrieben:(11 Apr 2020, 15:50)

Stimmt, könnte eine unendliche Strafe auf ein zeitlich gesehen kurzes "schlechtes" Leben denn eine Option für die göttliche Gerechtigkeit sein?

Und sind denn nicht die Begriffe Himmel und Hölle mehr endogener, als exogener Natur?

Ist denn nicht eher die Hölle das nicht aushalten können, oder nicht geben wollen der Nächstenliebe?

Angenommen es gäbe himmlische und höllische Sphären "bevölkert" von Seelen:
-wären den Seelen in den himmlischen Sphären negative Intentionen unmöglich?
-wären den Seelen in den höttlischen Sphären positive Intentionen unmöglich?
... so gäbe es im einer hypothetischen jenseitigen Welt ja keinerlei Dynamik mehr,
es wäre der ewige Stillstand, auch keine wundersame Vorstellung!
Auch das: wie viel Entscheidungsmöglichkeiten gäbe es im Danach? Vieles ist hier dadurch gekennzeichnet, dass Ressourcen knapp oder nicht gerecht verteilt sind. So kommt es auch zu Konflikten. Was würde es nach sich ziehen, wenn man einfach genug hätte und jeder in einer Art Garten Eden herumspazieren könnte? Könnte es nicht doch passieren, dass zwei Personen das gleiche begehren (Eifersucht)…
Nun mag man natürlich argumentieren, dass sich vieles - auch in unseren Gehirnen - so entwickelt hat, weil zum Beispiel der Überlebenskampf diese Welt prägt.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Misterfritz »

Es müsste einen dritten Weg geben:
Dass man weder Himmel noch Hölle will, sondern, dass mit dem Tod alles am Ende ist (was die realistische Version ist :D ).
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Amun Ra »

Papaloooo hat geschrieben:(10 Apr 2020, 15:48)

Mal ganz abgesehen davon,
dass es dann ungerecht wäre,
denn wenn ein Säugling nach der Geburt stirbt,
hat er ja die die Chance gehabt, zu sündigen.
Ist also der Kindstod die Garantie fürs Paradies,
wohingegen das lange Leben das Risiko in sich birgt, es nicht zu erreichen.
Dann stellt sich wiederum die Frage um Gerechtigkeit!
Intereessanter Weise ist die katholische Lehrmeinung, dass ungetaufte Säuglinge direkt ins Paradies kommen, erst neueren Datums. Jahrhunderte lang galt die theologische Lehrmeinung, dass ungetaufte Kinder im Limbus infantium - eine Art Vorhölle speziell für ungetaufte Säuglinge - verharren müssen, da sie mangels Taufe zwar Christus nicht erkennen konnten, aber daran keine eigene Schuld tragen. Und dort verharren sie bis man sich ihrer am Jünggsten Gericht annimmt.

Ich glaube sogar es waren unsere jüngsten Doppelpäpste, die diese Lehrmeinung widerrufen haben (ohne sie dabei jedoch als ungültig zu erklären!).

Aber gut, im Christentum geht es ja um "die Liebe" zu allen Menschen, nicht wahr?
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Amun Ra »

Skeptiker hat geschrieben:(10 Apr 2020, 20:38)

Ganz einfach, um enttäuscht zu werden muss es ein Leben nach dem Tod geben. An dieses kann man nur GLAUBEN. Der Atheist glaubt aber nicht, daher WEISS er, dass ihn nach dem Tod nichts enttäuschen kann (Wissenschaftliche Lehrmeinung nennt sich WISSEN, nicht GLAUBEN).
Wenn Ben John also WEISS, dass er nicht enttäuscht wird, ist sein Glaube wohl zu schwach, denn wäre sein Glaube groß, dann würde er daran GLAUBEN er würde nicht enttäuscht werden, er könnte dieses aber nicht WISSEN.
Öhm.... nein. Du nimmst hier eine Unterscheidung vor die so nicht ganz korrekt ist. Niemand kann wissen, was nach dem Tod ist. Man kann Vermutungen anstellen und diese unterschiedlich begründen. Etwa theologisch, wie es die Theisten tun, oder naturwissenschaftlich, wie es manche Theisten und die meisten Atheisten tun. Es fehlen allerdings schlichtweg die Fakten diese Vermutungen als gesichertes Wissen zu präsentieren. Auch dem Atheisten fehlen diese Fakten. Darum ist ein Atheist, der proklamiert, er wisse, was nach dem Tod geschehe, derselbe Quacksalber wie der Theist.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Amun Ra »

BenJohn hat geschrieben:(10 Apr 2020, 20:33)

Meine Glaube ist in Ordnung.

Und so manch ein Atheist wird auf dem Sterbebett ganz klein mit Hut.
Das reden sich witzigerweise immer diejenigen Gläubigen ein, deren Glaube eben nicht "ganz in Ordnung" ist, weil sie fürchten in ihrem Leben doch den falschen Baum angebellt zu haben.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Skeptiker »

Amun Ra hat geschrieben:(11 Apr 2020, 22:26)
Öhm.... nein. Du nimmst hier eine Unterscheidung vor die so nicht ganz korrekt ist. Niemand kann wissen, was nach dem Tod ist. Man kann Vermutungen anstellen und diese unterschiedlich begründen. Etwa theologisch, wie es die Theisten tun, oder naturwissenschaftlich, wie es manche Theisten und die meisten Atheisten tun. Es fehlen allerdings schlichtweg die Fakten diese Vermutungen als gesichertes Wissen zu präsentieren. Auch dem Atheisten fehlen diese Fakten. Darum ist ein Atheist, der proklamiert, er wisse, was nach dem Tod geschehe, derselbe Quacksalber wie der Theist.
Ich verstehe deinen Punkt. Allerdings sind Himmel und Hölle Glaubensinhalte. In der Wissenschaft befasst man sich nicht mit Glaubensinhalten und betrachtet ganz nüchtern das, was nach dem Tod mit dem Körper passiert.
Das Bewusstsein bezieht sich auf das erleben mentaler Zustände. Mit dem Tod erlischt die Gehirnaktivität, wodurch auch alle mentalen Prozesse zum Erliegen kommen. Nach wissenschaftlicher Lehrmeinung (=Wissen) endet somit mit dem Tod das Bewusstsein des Menschen. Daher "weiss" ich, dass man nach dem Tod nicht mehr enttäuscht werden kann, weil ich kein Bewusstsein mehr habe dieses "erleben" zu können.

Die Vorstellung von der Dualität von Geist und Körper, sowie die Trennung der Seele vom Körper nach dem Tod und deren Einzug in den Himmel, alles das ist Glaubensinhalt. Das hat mit Wissen nichts zu tun. Ich muss dieses auch nicht widerlegen um zu sagen, dass ich weiss, dass es nicht so ist, denn wenn ich das sage, dann berufe ich mich auf den Stand der Wissenschaft. Grundsätzlich kann man alles Wissen durch Glauben aushebeln, indem man schlicht etwas anderes aber unwiderlegbares dagegen stellt. Beispiel: "Ich weiss, dass wenn ich den Löffel fallen lasse, dann fällt er auf den Boden - Nein, nein, nein, das denkst du nur, ich "glaube" dass Gott dich das nur so wahrnehmen lassen möchte". Und sag nicht, dass das Unsinn ist - ein Kollege hat mir genau das geantwortet auf meine Frage, wie es denn sein könne, dass wir das Zentrum der Galaxis sehen und dieses 25000LJ entfernt ist, obwohl nach seiner Zeitrechnung die Welt erst ca. 6000 Jahre alt sein kann. Gott lässt uns das alles so erscheinen! Tja, Buch zu und gut.

Daher "weiss" ich, dass mich nach dem Tod nichts enttäuscht, und ich lasse BenJohn gerne in dem Glauben er würde nach dem Tod bis in alle Ewigkeit frohlocken (wobei ich mir das ziemlich langweilig vorstelle, so ganz ohne Internet ... "Lujaah, Lujaah sog i")
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von TheManFromDownUnder »

BenJohn hat geschrieben:(11 Apr 2020, 09:32)

Woher willst du das wissen? Das kann niemand wissen.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von JosefG »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Apr 2020, 23:07)

Stand der Wissenschaft
Es gibt gegenwärtig kein geschlossenes und widerspruchsfreies physikalisches Weltbild.
Es gibt gegenwärtig keine physikalische Erklärung für Bewusstsein.

Also ist alles offen und ungewiss.
Zuletzt geändert von JosefG am Sonntag 12. April 2020, 05:36, insgesamt 2-mal geändert.
Zukunft ist hexadezimal - https://sedimal.de -- https://invers-gendern.de
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Apr 2020, 15:04)

Die Vorstellung, ein Gott würde mich dafür belohnen (Himmel) oder bestrafen (Hölle), wenn ich einen bestimmten Glauben annehme (oder nicht), ist komplett absurd. Das ist kein Glauben, sondern ein Lippenbekenntnis zum Zwecke des eigenen Vorteils. Das christliche Konzept von Himmel und Hölle sollte von den Verantwortlichen noch einmal neu überdacht werden.
Und es ist ein gutes Mittel sich Menschen gefuegig zu machen und abzuzocken. Ich erinnere an Vereine wie Hillsong Church, Seven Adventists usw die 10% des Einkommens der Glauebigen abzocken oder in Deutschland die Kirchensteuer und in vergangener Zeit die Suendenablasszahlungen der RKK.

Das christliche Konzept von Himmel und Hoelle wird allein schon deshalb nicht ueberdacht weil es Einnahmequellen sichert.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von aleph »

BenJohn hat geschrieben:(11 Apr 2020, 09:31)

Ich bin auch rational. Und Angst vor dem Tod hatte ich nie. Ist auch keine plausible Erklärung. Dann würde ja fast nur alte Menschen gläubig werden.

Durst ist ein sicherer Hinweis darauf, dass es Wasser gibt. So ist das auch mit dem geistlichen Durst.
Du hattest als Baby bereits geistlichen Durst? wow! :thumbup: :p

Sorry, dass ich lache, aber in meiner Christlichen Phase hatte ich jede menge Möglichkeiten, das zu verifizieren. Geistlicher Durst ist da recht selten und wenn vorhanden, von außen produziert. Aber spirituelle Bedürfnisse sind sicherlich vorhanden und es gibt eine rationale Erklärung dafür, für mich ausschlaggebend, Atheist zu werden. Dieses Bedürfnis ist die logische Konsequenz der Fähigkeit, über uns und die Welt nachzudenken. Das kann ein Kaninchen nicht, daher hat es keine Religion.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von aleph »

Lomond hat geschrieben:(11 Apr 2020, 00:24)

Wie wär's dann mit Walhalla?
Da kommen nur Krieger hin, im kampf gefallen. Keine Chance für Pazifisten wie dich.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Papaloooo »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Apr 2020, 23:07)

IMit dem Tod erlischt die Gehirnaktivität, wodurch auch alle mentalen Prozesse zum Erliegen kommen. Nach wissenschaftlicher Lehrmeinung (=Wissen) endet somit mit dem Tod das Bewusstsein des Menschen. Daher "weiss" ich, dass man nach dem Tod nicht mehr enttäuscht werden kann, weil ich kein Bewusstsein mehr habe dieses "erleben" zu können.

...


Daher "weiss" ich, dass mich nach dem Tod nichts enttäuscht, und ich lasse BenJohn gerne in dem Glauben er würde nach dem Tod bis in alle Ewigkeit frohlocken (wobei ich mir das ziemlich langweilig vorstelle, so ganz ohne Internet ... "Lujaah, Lujaah sog i")
Zwischen diesen beiden Punkten würde ich gerne den bekannten Wissenschaftler Erwin Schrödinger mit seinem Buch "Mein Leben, meine Weltansicht" einbringen. Nun verlässt man ja sowohl bei der Quantenphysik als auch bei der Relativität die Klassische Physik und es wird abstrakt bis philosophisch.

Natürlich nicht nach dem Motto, wie es wiederum mache Quacksalber treiben,
die behaupten, das Doppelspaltexperiment, schaut man hin oder nicht, beeinflusst das Experiment,
Ergo, die Teilchen hätten ein Bewusstsein.
Ist natürlich Quatsch! Es hat eine Wechselwirkung stattgefunden,
und kein Teilchen hat mit einem "Ätsch du Wissenschaftlich, ich hab dich reingelegt!" seinen Überlagerungszustand fallen gelassen.

Dennoch beschreibt er mit sehr wissenschaftlichem Geiste, weshalb er eine Weltansicht geprägt von der Vedanta mit dem Universellen Bewusstsein,
wie es auch Arthur Schopenhauer favorisierte. Wobei ja Arthur Schopenhauer ja als Eigenbrötler und Menschenfeind galt, dieser hatte davon also nicht so sehr profitiert.

Ein weiteres Mal - sorry - möchte ich ins Thema einbringen: wie mag es wohl erscheinen, könnten wir aus der vierten Raumdimension auf die dritte herunterschauen. Und angenommen die Quantenphysiker hätten Recht: erst aus der elften??? Könnten wir also auf die Dimension kommen, aus der wir unsere gekrümmte, und in sich selbst mündenden 3.Dimensionales Universum von "außen" sehen könnten?

Aber ja ich gebe dir in der Hinsicht auch recht, ein ewiges aufsehen zu, un ein ewiges ansingen einen charismatischen Gott, würde mit der Zeit stinklangweilig. Andererseits, oben sprach ich vom Raum und dessen Dimensionen, wie ist es wohl außerhalb der Zeit?

Letztlich müssen wir uns dennoch eingestehen,
dass wir zu klein und zu unwissend sind,
das zu erkennen und zu verstehen.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von aleph »

BenJohn hat geschrieben:(10 Apr 2020, 20:33)
Und so manch ein Atheist wird auf dem Sterbebett ganz klein mit Hut.
Das trifft nur auf psychisch Kranke mit Wahnvorstellungen und Ängsten zu. Oder auf Leute, die zu viele Evangelisationsveranstaltungen besucht haben, in denen der Evangelist hauptsächlich vor Höllenqualen gewarnt hat.

"Normale" Menschen haben eher Angst vor Schmerzen beim Sterben, nicht vor dem Tod selbst. Sie denken sich:"wird da noch was sein? Warten wir es ab, es wird schon alles gut werden".

Die Märchen von Atheisten, die vor Todesangst beim Anblick von Särgen bibbern, wird gerne in christlichen Gemeinden erzählt, klassischer Selbstbetrug.

Im Übrigen haben unterschiedliche Kirchen unterschiedliche Auffassungen vom Tod und der Hölle: die lutherische Kirchen sagen, das Thema ist erledigt, niemand muss mehr Angst vor der Hölle haben. Für Luther ist der Mensch nicht mal fähig zu glauben, das macht alles Jesus für ihn, er muss sich also keine Sorgen mehr machen. Ein Katholik im Sterben würde den Priester rufen, damit der ihn salbt, nur zur Sicherheit, versteht sich, falls doch was dran wäre. Damit ist das Thema für ihn auch erledigt.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Papaloooo »

aleph hat geschrieben:(12 Apr 2020, 09:12)

Das trifft nur auf psychisch Kranke mit Wahnvorstellungen und Ängsten zu. Oder auf Leute, die zu viele Evangelisationsveranstaltungen besucht haben, in denen der Evangelist hauptsächlich vor Höllenqualen gewarnt hat.

"Normale" Menschen haben eher Angst vor Schmerzen beim Sterben, nicht vor dem Tod selbst. Sie denken sich:"wird da noch was sein? Warten wir es ab, es wird schon alles gut werden".

Die Märchen von Atheisten, die vor Todesangst beim Anblick von Särgen bibbern, wird gerne in christlichen Gemeinden erzählt, klassischer Selbstbetrug.

Im Übrigen haben unterschiedliche Kirchen unterschiedliche Auffassungen vom Tod und der Hölle: die lutherische Kirchen sagen, das Thema ist erledigt, niemand muss mehr Angst vor der Hölle haben. Für Luther ist der Mensch nicht mal fähig zu glauben, das macht alles Jesus für ihn, er muss sich also keine Sorgen mehr machen. Ein Katholik im Sterben würde den Priester rufen, damit der ihn salbt, nur zur Sicherheit, versteht sich, falls doch was dran wäre. Damit ist das Thema für ihn auch erledigt.
Ja und ich glaube, dass da bei den Gläubigen bei dieser Aussage immer die Vorstellung mitschwingt,
man müsse sich dann vor Gott für seinen Un-Glauben rechtfertigen, entschuldigen oder verantworten.

Denn wenn es einen Gott gibt, hatte dieser/diese/dieses dann nicht auch alles Verständnis für unsere Art,
die wir für unser Dasein angenommen haben?
Handelt nicht jeder Mensch in seiner Situation seinem eigenen Weltbild angemessen?
Was mit manchem Weltbild los ist, und wo dieser Mensch dieses Weltbild her hat, ist wiederum eine ganz andere Frage!
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von aleph »

Papaloooo hat geschrieben:(12 Apr 2020, 09:50)

Ja und ich glaube, dass da bei den Gläubigen bei dieser Aussage immer die Vorstellung mitschwingt,
man müsse sich dann vor Gott für seinen Un-Glauben rechtfertigen, entschuldigen oder verantworten.

Denn wenn es einen Gott gibt, hatte dieser/diese/dieses dann nicht auch alles Verständnis für unsere Art,
die wir für unser Dasein angenommen haben?
Handelt nicht jeder Mensch in seiner Situation seinem eigenen Weltbild angemessen?
Was mit manchem Weltbild los ist, und wo dieser Mensch dieses Weltbild her hat, ist wiederum eine ganz andere Frage!
Denen wird erzählt, dass die menschen vor gott davonlaufen würden. Also, sie wüssten schon, wer der richtige gott ist, mögen ihn aber nicht.

Jeder, der missionarisch tätig war, wie ich, weiß, dass das kompletter unfug ist.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von aleph »

Konstantin den großen wird ja vorgeworfen, dass er sich erst auf dem Sterbebett taufen hat lassen. Das hat seinen Grund. Damals glaubten viele Christen, dass jede absichtliche Sünde nach der Taufe zum sofortigen Ausschluss führt. Da man im sterben kaum noch sündigen kann, haben viele Christen deshalb die Taufe auf dem Totenbett empfangen.

Man sieht, die Christen sind sich kaum einig darüber, was nach dem Tod passiert.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von BenJohn »

aleph hat geschrieben:(12 Apr 2020, 09:12)

Das trifft nur auf psychisch Kranke mit Wahnvorstellungen und Ängsten zu. Oder auf Leute, die zu viele Evangelisationsveranstaltungen besucht haben, in denen der Evangelist hauptsächlich vor Höllenqualen gewarnt hat.

"Normale" Menschen haben eher Angst vor Schmerzen beim Sterben, nicht vor dem Tod selbst. Sie denken sich:"wird da noch was sein? Warten wir es ab, es wird schon alles gut werden".

Die Märchen von Atheisten, die vor Todesangst beim Anblick von Särgen bibbern, wird gerne in christlichen Gemeinden erzählt, klassischer Selbstbetrug.

Im Übrigen haben unterschiedliche Kirchen unterschiedliche Auffassungen vom Tod und der Hölle: die lutherische Kirchen sagen, das Thema ist erledigt, niemand muss mehr Angst vor der Hölle haben. Für Luther ist der Mensch nicht mal fähig zu glauben, das macht alles Jesus für ihn, er muss sich also keine Sorgen mehr machen. Ein Katholik im Sterben würde den Priester rufen, damit der ihn salbt, nur zur Sicherheit, versteht sich, falls doch was dran wäre. Damit ist das Thema für ihn auch erledigt.
Nein. Das trifft auf normale Menschen zu.
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Billie Holiday
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Billie Holiday »

BenJohn hat geschrieben:(12 Apr 2020, 11:03)

Nein. Das trifft auf normale Menschen zu.
Wieviele Sterbende hast du denn befragt?
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Skeptiker »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2020, 11:50)
Wieviele Sterbende hast du denn befragt?
Also mit der Vermutung, dass viele Atheisten auf dem Totenbett religiös werden, dürfte BenJohn durchaus tendenziell richtig liegen. Yogi hatte das mal beschrieben:
yogi61 hat geschrieben:(27 Dec 2019, 12:10)
Das mit dem Atheismus wird immer viel zu wichtig genommen, ist ja nur eine selbstverordnete Lebenseinstellung. Die meisten Menschen werden, wenn sie nicht zu stark sediert kurz vor ihrem Tod übrigens noch einmal religös. Das liegt daran, dass die Amygdala nicht mehr in der Lage ist unseren Schaltkreis zur Verarbeituung von Angst aufrechtzuerhalten und die entsprechenden Stresshormone rechtzeitig auzuschütten zu lassen und das liegt wiederum daran, dass der bevorstehende Exitus einer Situation ist, mit der unser Hirn überfordert ist, weil es keine Vergleichsdaten parat hat. Nur zur Information. Wer also unbedingt Atheist bis zum letzten Moment bleiben möchte, der sollte sich im Krankeitsfall Serotonin-Wiederaufnahmehemmer in starker Dosierung geben lassen. Geht natürlich nicht, wenn man plötzlich das Zeitliche segnet, wie zum Beispiel diese ganzen Verkehrstoten über Weihnachten. :|
Die Frage ist natürlich, ob es sinnvoll ist bei klarem Verstand Götzen hinterher zu laufen, nur um sich auf dem Totenbett keiner irrationalen Panik mehr stellen zu müssen.

Mir persönlich ist es wichtiger mein Leben so zu leben, wie ich es für richtig halte. Ich kann auch nicht anders, weil meine Logik mir sagt, dass ich dann ziemlich viele Religionen und Götzen abarbeiten müsste um Sicherheit zu erlangen. Als Atheisten sehe ich ja nicht nur die Frage "Gott oder kein Gott?", sondern auch "Wenn Gott, dann welcher eigentlich, und wieviele?". Bölderweise mögen manche Götter sich auch garnicht - olle Zicken sind das - so dass man sich dann doch wieder entscheiden muss.

Einem Atheisten bleibt also wohl nur darauf zu hoffen, dass man das Sterben irgendwie gut rumkriegt. Mir fehlt leider die Fähigkeit zum geordneten Selbstbetrug :rolleyes:
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Billie Holiday »

Skeptiker hat geschrieben:(12 Apr 2020, 12:19)

Also mit der Vermutung, dass viele Atheisten auf dem Totenbett religiös werden, dürfte BenJohn durchaus tendenziell richtig liegen. Yogi hatte das mal beschrieben:

Die Frage ist natürlich, ob es sinnvoll ist bei klarem Verstand Götzen hinterher zu laufen, nur um sich auf dem Totenbett keiner irrationalen Panik mehr stellen zu müssen.

Mir persönlich ist es wichtiger mein Leben so zu leben, wie ich es für richtig halte. Ich kann auch nicht anders, weil meine Logik mir sagt, dass ich dann ziemlich viele Religionen und Götzen abarbeiten müsste um Sicherheit zu erlangen. Als Atheisten sehe ich ja nicht nur die Frage "Gott oder kein Gott?", sondern auch "Wenn Gott, dann welcher eigentlich, und wieviele?". Bölderweise mögen manche Götter sich auch garnicht - olle Zicken sind das - so dass man sich dann doch wieder entscheiden muss.

Einem Atheisten bleibt also wohl nur darauf zu hoffen, dass man das Sterben irgendwie gut rumkriegt. Mir fehlt leider die Fähigkeit zum geordneten Selbstbetrug :rolleyes:
Wie dem auch sei, ich lasse mich überraschen. Da ich aber noch nie -auch als Kind- an höhere Wesen geglaubt habe, daher total ungläubig bin, wäre ich schon überrascht, plötzlich doch zu glauben. Wüßte noch nichtmal, woran genau. Ich habe null Angst davor, dass mein Leben irgendwann zuende ist. Der Gedanke, dass es das dann war, schreckt mich nicht. An Himmel und Hölle glaube ich nicht.
Natürlich kann es nicht ausgeschlossen sein, dass man im hohen Alter dement und tüddelig wird und die plötzliche Religiosität Teil einer Geisteskrankheit ist. Das bekomme ich dann hoffentlich nicht mehr mit.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Papaloooo »

Oder eine weitere Frage:

Angenommen es gäbe nun eine/n wahre/n Gott/Göttin und diese/r ist
(ich drücke es mal so aus) nur einer Religion gehörig,
dass heißt (wie es viele Theisten behaupten) nur diese Religion beinhalte Erlösung.

Ist es denn nicht so, dass mindestens 90% aller Menschen sagen,
dass die richtige Religion ihre eigene Religion ist,
noch das ist dann noch dazu (allermeistens) die, in die sie (zufällig) hineingeboren wurden?

Daraus ergibt sich, dass die Forderung der Theisten an die Atheisten, ihren Atheismus zu überdenken,
in den meisten Fällen geheuchelt ist:
die Theisten haben ja auch in den seltensten Fällen ihre eigene Religion hinterfragt,
indem sie andere Heilige Schriften lasen und/oder an Gottesdiensten anderer Religionen teilgenommen haben.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von JosefG »

BenJohn hat geschrieben:(12 Apr 2020, 11:03)

Nein. Das trifft auf normale Menschen zu.
Vermutlich trifft es auf jene zu, denen man als Kind die Höllenangst eingeimpft hat
und die sich im Laufe ihres Lebens nicht ausreichend damit auseinandergesetzt haben.
JosefG hat geschrieben:(12 Apr 2020, 02:44)

Also ist alles offen und ungewiss.
Wobei ich die christliche Vorstellung von Himmel und Hölle als absurd ausschließen würde,
mit ähnlichen Argumenten wie der User Papaloooo.

Ich vermute, dass die Existenz des Bewusstseins mit dem Tod endet, zumindest die Existenz als Individuum.
Mich beschäftigt eher der Sterbevorgang selber, das Erleben des eigenen Erlöschens, und ich hoffe,
dass das ein Erleben des Zerfließens und Aufgehens in einem Welt-Bewusstsein sein wird.
Zuletzt geändert von JosefG am Sonntag 12. April 2020, 17:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von aleph »

Angst vor dem Sterben ist normal und es gibt ja entsprechende Mittelchen, User yogi66 hat ja bereits darauf hingewiesen. Wenn es die Höllenangst vor Gott wäre, würde mich
wundern, dass da Tabletten dagegen helfen. :D
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von streicher »

Papaloooo hat geschrieben:(12 Apr 2020, 12:58)

Oder eine weitere Frage:

Angenommen es gäbe nun eine/n wahre/n Gott/Göttin und diese/r ist
(ich drücke es mal so aus) nur einer Religion gehörig,
dass heißt (wie es viele Theisten behaupten) nur diese Religion beinhalte Erlösung.

Ist es denn nicht so, dass mindestens 90% aller Menschen sagen,
dass die richtige Religion ihre eigene Religion ist,
noch das ist dann noch dazu (allermeistens) die, in die sie (zufällig) hineingeboren wurden?

Daraus ergibt sich, dass die Forderung der Theisten an die Atheisten, ihren Atheismus zu überdenken,
in den meisten Fällen geheuchelt ist:
die Theisten haben ja auch in den seltensten Fällen ihre eigene Religion hinterfragt,
indem sie andere Heilige Schriften lasen und/oder an Gottesdiensten anderer Religionen teilgenommen haben.
Auch ein interessanter Gedanke. Oft sind die anderen Religionen wie durch Schranken verwehrt, da sie als falsch angepriesen werden. Man könnte ja auch über die geschichtliche Entstehung der eigenen Religion nachdenken, und der anderen, ist ohnehin sehr spannend.
Grundsätzlich lohnt sich das Sinnieren über das, was die Welt im Innersten zusammenhält. Aber finale Schlüsse werden es wohl kaum werden.

War es eine Simpsons-Folge, in welcher der Teufel verkündet, welche Religion die richtige war? Der musste in der Szene kurz innehalten, dann verkündete er, dass es die Mormonen waren. Diese Religion gehört wohl auch zu den sehr absurden.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von yogi61 »

Skeptiker hat geschrieben:(12 Apr 2020, 12:19)

Also mit der Vermutung, dass viele Atheisten auf dem Totenbett religiös werden, dürfte BenJohn durchaus tendenziell richtig liegen. Yogi hatte das mal beschrieben:

Die Frage ist natürlich, ob es sinnvoll ist bei klarem Verstand Götzen hinterher zu laufen, nur um sich auf dem Totenbett keiner irrationalen Panik mehr stellen zu müssen.

Mir persönlich ist es wichtiger mein Leben so zu leben, wie ich es für richtig halte. Ich kann auch nicht anders, weil meine Logik mir sagt, dass ich dann ziemlich viele Religionen und Götzen abarbeiten müsste um Sicherheit zu erlangen. Als Atheisten sehe ich ja nicht nur die Frage "Gott oder kein Gott?", sondern auch "Wenn Gott, dann welcher eigentlich, und wieviele?". Bölderweise mögen manche Götter sich auch garnicht - olle Zicken sind das - so dass man sich dann doch wieder entscheiden muss.

Einem Atheisten bleibt also wohl nur darauf zu hoffen, dass man das Sterben irgendwie gut rumkriegt. Mir fehlt leider die Fähigkeit zum geordneten Selbstbetrug :rolleyes:
Für das Gehirn und damit für den Sterbenden ist diese Panik dann ja nicht irrational, sie ist vorhanden und wie gesagt, das Gehirn ist nicht mehr in der Lage das auszublenden.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von tarkomed »

BenJohn hat geschrieben:(11 Apr 2020, 09:31)

Durst ist ein sicherer Hinweis darauf, dass es Wasser gibt. So ist das auch mit dem geistlichen Durst.
Durst beruht auf dem Bedürfnis nach Wasser. Glaube beruht auf dem Bedürfnis nach dem Strohhalm… :)
Zuletzt geändert von tarkomed am Sonntag 12. April 2020, 18:23, insgesamt 1-mal geändert.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von JosefG »

yogi61 hat geschrieben:(12 Apr 2020, 17:05)

Für das Gehirn und damit für den Sterbenden ist diese Panik dann ja nicht irrational, sie ist vorhanden und wie gesagt, das Gehirn ist nicht mehr in der Lage das auszublenden.
Da du offenbar beruflich diese Erfahrung mit Sterbenden oft gemacht hast:
Wie bereitest du dich selber darauf vor, wenn es bei dir einmal soweit ist?
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von yogi61 »

JosefG hat geschrieben:(12 Apr 2020, 17:30)

Da du offenbar beruflich diese Erfahrung mit Sterbenden oft gemacht hast:
Wie bereitest du dich selber darauf vor, wenn es bei dir einmal soweit ist?
Gar nicht. Wenn ich es noch beeinflussen kann, also wenn ich einem längerem Sterbeprozess unterliege, würde ich um Opiate bitten.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von BenJohn »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2020, 11:50)

Wieviele Sterbende hast du denn befragt?
Ich nicht viele. Befragt sowieso nicht. Das bekommt man bei der Sterbebegleitung automatisch mit. Aber unser Pastor hat schon viele begleitet. Da klingelt dann auch Nachts das Telefon, weil sich die Atheisten plötzlich doch nicht mehr so sicher sind.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Billie Holiday »

BenJohn hat geschrieben:(12 Apr 2020, 20:01)

Ich nicht viele. Befragt sowieso nicht. Das bekommt man bei der Sterbebegleitung automatisch mit. Aber unser Pastor hat schon viele begleitet. Da klingelt dann auch Nachts das Telefon, weil sich die Atheisten plötzlich doch nicht mehr so sicher sind.
Nicht in der Kirche zu sein bedeutet nicht automatisch, Atheist zu sein. Dein Pastor weiß höchstens von Sterbenden, die ihn anrufen lassen und keine Kirchensteuer zahlen.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von BenJohn »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2020, 20:09)

Nicht in der Kirche zu sein bedeutet nicht automatisch, Atheist zu sein. Dein Pastor weiß höchstens von Sterbenden, die ihn anrufen lassen und keine Kirchensteuer zahlen.
Wartet es einfach ab bis ihr soweit seid. Bis dahin können wir uns hier sowieso nur die Hände wund tippen. ;)
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Adam Smith »

BenJohn hat geschrieben:(12 Apr 2020, 20:11)

Wartet es einfach ab bis ihr soweit seid. Bis dahin können wir uns hier sowieso nur die Hände wund tippen. ;)
Und dann glaube ich an all die Götter die es bisher gegeben hat?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Billie Holiday »

BenJohn hat geschrieben:(12 Apr 2020, 20:11)

Wartet es einfach ab bis ihr soweit seid. Bis dahin können wir uns hier sowieso nur die Hände wund tippen. ;)
Ich bin nicht adelig, du kannst mich in der 2. Person anreden. :)

Ansonsten warte ich einfach ab und lasse mich überraschen. Meine ältere Tochter ist exam. Altenpflegerin, ich denke, ich werde keinen Pastor benötigen, der mir was vom Himmel erzählt.

Als meine Oma starb, war ich bei ihr und hab Händchen gehalten und ihr von ihren Urenkeln erzählt und dass ich sie lieb habe und sie nie vergessen werde. Sie ist friedlich verstorben und hat einen ominösen Pastor, der sie nicht kennt und der ihr nichts bedeutet hat, vermutlich nicht vermisst. :cool:
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von BenJohn »

Adam Smith hat geschrieben:(12 Apr 2020, 20:19)

Und dann glaube ich an all die Götter die es bisher gegeben hat?
Nein. Nur an den einzigen Gott, den es gibt.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Adam Smith »

BenJohn hat geschrieben:(12 Apr 2020, 20:23)

Nein. Nur an den einzigen Gott, den es gibt.
Dann waren die Römer und Griechen Spinner? Die Inder sind immer noch Spinner? Auch ticken dann die Chinesen, Thailänder und Japaner nicht richtig?

Welcher Gott soll es denn dann sein? Der jüdische, der christliche oder islamische?

Wobei Schiiten Ungläubige sind.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Skeptiker »

BenJohn hat geschrieben:(12 Apr 2020, 20:11)

Wartet es einfach ab bis ihr soweit seid. Bis dahin können wir uns hier sowieso nur die Hände wund tippen. ;)
Ich verstehe die Argumentation nicht. Um was geht es dir?

Wenn ich davon überzeugt bin, dass es Götter nicht gibt, soll ich dann gegen meine Überzeugung trotzdem in der Kirche sein und einfach „mitmachen“, rein der Prophylaxe wegen, weil ich könnte ja in der Panik vor dem Tod zu Strohhalmen greifen und da wäre es „ehrenvoller“ ein Leben lang Glaube geheuchelt zu haben?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das sinnvoll sein könnte, oder hat dein Gott eine Schwäche für Dummköpfe und Heuchler?
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Adam Smith »

Skeptiker hat geschrieben:(12 Apr 2020, 20:28)

Ich verstehe die Argumentation nicht. Um was geht es dir?

Wenn ich davon überzeugt bin, dass es Götter nicht gibt, soll ich dann gegen meine Überzeugung trotzdem in der Kirche sein und einfach „mitmachen“, rein der Prophylaxe wegen, weil ich könnte ja in der Panik vor dem Tod zu Strohhalmen greifen und da wäre es „ehrenvoller“ ein Leben lang Glaube geheuchelt zu haben?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das sinnvoll sein könnte, oder hat dein Gott eine Schwäche für Dummköpfe und Heuchler?
Hat er. Nach der Meinung der Ablass-Anhängern. Damit wurde dann aber Schluss gemacht. Allein durch die Gnade von Gott kann verhindert werden, dass jemand in der Hölle landet. Der Ablasshandel hat damit nicht zu tun. Das hatte schon eine Auswirkung auf die Bautätigkeit von Kirchen. Wobei einige Wörgl-Anhänger eine andere Ursache annehmen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von BenJohn »

Adam Smith hat geschrieben:(12 Apr 2020, 20:26)

Dann waren die Römer und Griechen Spinner? Die Inder sind immer noch Spinner? Auch ticken dann die Chinesen, Thailänder und Japaner nicht richtig?

Welcher Gott soll es denn dann sein? Der jüdische, der christliche oder islamische?

Wobei Schiiten Ungläubige sind.
Es gibt nur einen Gott, Und das ist der Gott der Juden und der Christen.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Adam Smith »

BenJohn hat geschrieben:(12 Apr 2020, 20:43)

Es gibt nur einen Gott, Und das ist der Gott der Juden und der Christen.
Nur hat dann einer noch mit dem Erzengel Gabriel geredet. Wobei Bush direkt mit Gott geredet hat.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von aleph »

Lol, mal abgesehen davon, wo die ganzen Atheisten die Telefonnummern der ganzen Pastoren herhaben, wozu braucht man da einen Pastor? Jeder Mensch kann doch direkt zu Jesus kommen und zu ihn beten, fertig.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Progressiver »

Was mich im Rahmen dieses Threads mal interessieren würde: Was sind das denn für Leute, die es nötig haben, an ein Jenseits zu glauben? Oder an einen, mehrere, viele Götter und/oder Göttinnen? Gut. Für die Religionsführer und weltlichen Herrscher sind Religionen absolut ideal. Solange die Gläubigen ihnen ihre Geschichten von Himmel, Hölle oder was auch immer sonst glauben, lassen sie sich prima steuern. Entweder das gläubige Fußvolk glaubt an das Zuckerbrot und die Peitsche, die das Jenseits darstellen soll. Oder aber sie fangen selbst an zu denken. Dann kann man die anderen Nochgläubigen prima dazu bringen, die Ketzer umzubringen. Willkommen in der Matrix!

Aber auf der individuellen Ebene macht es doch keinen Sinn, an so etwas zu glauben, wenn man nicht dazu gezwungen wird. Glauben die Jenseitsfans hier etwa wirklich, dass die Party ewig weiter gehen kann? Oder wünschen sie es sich sogar? Mir ist noch niemand im Leben begegnet, der nach seinem Tod wiedergekommen wäre. Jedes Lebewesen auf diesem Planeten hat nur eine begrenzte Zeit. Das gilt für Einzeller, Würmer, Dinosaurier, Menschenaffen, aber auch Menschen. Wenn man länger leben will, dann kann man oder frau Kinder in die Welt setzen. Dann gibt man seine Gene an die nächste Generation weiter. Aber für das Individuum ist dann der Auftrag erfüllt, das Leben als Ganzes zu erhalten. Es muss Platz machen, damit es keine Überbevölkerung gibt.

Im Übrigen kann ich auch den Gläubigen raten, sich mit dem eigenen Tod auseinanderzusetzen. Wenn manche glauben, dass nach dem Tod noch etwas anderes kommt, dann fangen sie an, ihr Leben zu verschwenden. Oder sie opfern es bewusst als "Glaubensmärtyrer". Kein Tier dieser Welt würde auf die Idee kommen, sich selbst als Selbstmordattentäter in die Luft zu sprengen. Doch Menschen tun es teilweise.

Viel wichtiger finde ich es folglich, sich der eigenen Endlichkeit zu stellen. Jeder Mensch hat nur eine begrenzte Lebenszeit. Diese sollte er im Idealfall bewusst leben. Dabei sollte er niemals den Draht zu sich selbst verlieren und empathisch zu seinen Mitmenschen sein, denn von denen ist ebenfalls keiner unsterblich. Wer braucht dann noch Götter oder ein Jenseits?
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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